OLDENBURG. Was bringen digitale Tafeln für den Unterricht? Noch ist die Forschungslage hierzu dünn, befindet Ines Oldenburg, Professorin für Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Didaktik des Sachunterrichts an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Grund genug, um mit Studierenden des Masterstudiengangs im Lehramt wissenschaftliches Neuland zu betreten und digitale Displays einem Praxistest zu unterziehen.

Hochbetrieb im Institut für Pädagogik der Uni Oldenburg: 14 Evaluationen warten darauf, an zwei Vortragstagen gehört und gesehen zu werden. Dabei wird schnell klar, dass es „sportlich“ werden dürfte, die umfangreichen Erkenntnisse in Zehnminuten-Präsentation zu pressen. Schließlich war die Aufgabe für die insgesamt 50 angehenden Lehrerinnen und Lehrer eine echte Herausforderung: Unter dem Seminartitel „Evaluation von inklusiven Lernsettings mit digitalen Medien“ testeten die Studierenden des Masterstudiengangs im Lehramt verschiedene Einsatzmöglichkeiten der interaktiven Tafel und der dazugehörigen Software.
Möglich machte die praxisorientierten Forschungsseminare im Modul „Medienbildung und Digitalisierung“ eine Kooperation zwischen der Universität Oldenburg und ViewSonic, einem EdTech-Hersteller mit Sitz im westfälischen Dorsten, der die Geräte zur Verfügung stellte und für den Support sorgte.
Eine Erkenntnis vorab: Mit Schüler:innen zu interagieren und neue Unterrichtsmethoden zu erproben, braucht Wissen und Übung – auch in Sachen digitaler Technik. So lassen sich die Potenziale des Boards ausschöpfen und auch jene Funktionen anwenden, die sich nicht auf den ersten Blick erschließen. In dieser Hinsicht unterscheiden sich interaktive Tafeln nicht von einem Handy oder dem PC, die ebenfalls in ihrer vollen Bandbreite erst dann zugänglich sind, wenn man sich mit der Software beschäftigt hat.
Wer mit digitaler Technik aufwächst, tastet sich meist spielerisch an sie heran, bis sie sicher beherrscht wird und man mit ihr vertraut ist – so sehr, dass sich der Weg in die Routine, im Nachhinein betrachtet, fast wie von allein geebnet hat. Momente des Scheiterns gehören einfach dazu. Genauso wie Neugierde und die Lust am Experimentieren – eine Erkenntnis, die sich auch im Laufe der Forschungsseminare herauskristallisierte, wie Ines Oldenburg bestätigt: „Für uns Nicht-Informatikerinnen und Nicht-Informatiker ist diese Freude am Ausprobieren gar nicht selbstverständlich. Man hat ja immer Angst, man macht was kaputt oder bringt das System zum Absturz. Und hier haben wir jetzt gelernt: Ausprobieren macht Spaß!“
„Es bedurfte Support, einen langen Atem und auch die Freude am Ausprobieren. Das haben wir noch mal gelernt“
Dass es Zeit braucht, bis wirklich alle Funktionen der digitalen Tafel beherrscht werden, ist auch den Technikaffinen unter den Studierenden schnell bewusst geworden. Zwar kann man als ungeschulte Lehrkraft nach etwa 45 Minuten Einweisungszeit die grundlegenden Bedienungsschritte umsetzen. Doch um einen guten digital gestützten Unterricht zu leisten, sind tiefergehendes Wissen und auch Übung erforderlich, darin waren sich alle Studiengruppen einig. „Die Motivation der Studierenden, sich mit diesem Board zu beschäftigen, war sehr, sehr hoch“, versichert die Professorin, nicht ohne auf den nötigen Langmut hinzuweisen, den es in der Anfangsphasen brauchte: „Was wir auch gelernt haben, ist Geduld und noch mehr Geduld. Wir sind ja alle hier mit jungen Menschen unterwegs gewesen: Digital Natives. Selbst für die war das jetzt gar nicht einfach, mit dem Board einzusteigen. Es bedurfte Support, einen langen Atem und auch die Freude am Ausprobieren. Das haben wir noch mal gelernt.“
Miteinander ins Gespräch kommen, Themen diskutieren und gemeinsam Projekte erarbeiten – in den beiden Forschungsseminaren lernten die Studierenden, ihre Unterrichtsideen mit der digitalen Tafel umzusetzen oder auch klassische Lernmethoden um digitale Anwendungen zu erweitern. Das Ziel: die Schüler:innen aus der Konsumentenrolle in einen möglichst selbstgestalteten, aktiven Lernprozess führen. „Für mich persönlich habe ich gelernt, dass Unterricht viel interaktiver sein kann, als man denkt“, resümiert Tabea Girke, die Biologie und Physik für die Sekundarstufe II studiert: „Ich habe schon oft mit Beamern im Unterricht gearbeitet, aber damit wirft man Präsentationen im Unterricht nur an, gestaltet ihn aber nicht interaktiv. Und jetzt haben wir viele Möglichkeiten ausgeschöpft und neu entdeckt, wie wir mit den Schüler:innen zusammen den Unterricht gestalten können.“

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In kleinen Teams hatten sich die Student:innen den Forschungsfragen gestellt, speziell für ihre Schulform und für ihre Schulfächer – von Deutsch über Naturwissenschaften bis hin zu Religion und Sport anschließend wurden die Geräte und integrierten Tools praktisch getestet. Dabei entwarfen die Studierenden neue Unterrichtsformate – immer auf der Suche nach Antworten auf eine grundlegende Frage: Ist die digitale Tafel mehr als nur ein smarter Ersatz für Tablet, Beamer und Kreidetafel?
Eine Studierendengruppe beispielsweise erprobte den Sachunterricht mit inklusiv beschulten Schüler:innen. Mithilfe des digitalen Displays sollten sich die 8- bis 13-Jährigen Wissen über den Körperbau einer Milchkuh selbstständig erarbeiten. Im Zentrum der Forschungsarbeit standen die Möglichkeit interaktiver Lernerfahrungen, das Erstellen lernwirksamer Tafelbilder und das Testen der Interaktionsfähigkeit von Display und den Tablets der Schüler:innen. So lösten Grundschüler:innen im „Studienunterricht“ auch ein Quiz direkt am Board. Das Fazit: Die Aufgabe machte den Kindern nicht nur Spaß, sie konnten nach konzentrierter Arbeit an der digitalen Tafel und ihren Endgeräten schließlich alle Körperteile der Milchkuh benennen und richtig zuordnen.
„Gelingendes Lernen geschieht immer miteinander, in der Kooperation“
Eine weitere Studierendengruppe hatte die fächer- und jahrgangsspezifische Anpassungsfähigkeit der digitalen Tafel unter die Lupe genommen und erprobt, ob sich neue Vokabeln lernwirksam mit dem Board einführen lassen. Die Antwort war ein klares Ja. So machten die per digitaler Tafel angezeigten Vokabelkarten nicht nur die gedruckten Varianten entbehrlich. Das einfache Verschieben von Elementen eröffnete viele didaktische Möglichkeiten wie die Text-Bild-Zuordnung, das Training der Schreibweisen und auch spontanes Hinzufügen weiterer Vokabeln.
Fazit: Wird das Potenzial der digitalen Tafel genutzt, kann sie weit mehr sein als eines von vielen Medien, mit denen sich Lerninhalte vermitteln lassen. Sie bietet den „Mehrwert der Interaktivität“, so schlussfolgert Ines Oldenburg. Um „Ergebnisse an die Wand zu werfen“, würden auch Laptop und Beamer ausreichen. Mit dem Board könnten sich Schüler:innen hingegen in den interaktiven Prozess einbringen. So stünden Lernenden nicht nur verschiedene Lernwege zur Verfügung. Das Einbinden von Filmen, Audiospuren oder Texten ermögliche Schüler:innen auch, mit der Lehrkraft an der Tafel zu interagieren, hebt die Professorin das gemeinschaftliche Potenzial der Arbeit an dem Board hervor. Ines Oldenburg: „Denn gelingendes Lernen geschieht immer miteinander, in der Kooperation.“ Mechtild Düpmann
Schülervertreterin: “Manche Lehrer nutzen digitale Whiteboards wie herkömmliche Tafeln”
