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Gegen Söders Genderverbot: Wissenschaftler:innen fordern Freiheit für Schulen und Hochschulen

MÜNCHEN. Namhafte Wissenschaftler:innen sowie Organisationen wie die GEW protestieren gegen das von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) angekündigte Genderverbot. Sie fordern ihn auf der eigens veröffentlichten Aktionsseite www.geschlechtergerechtesprache.de dazu auf, „den Schulen, Hochschulen und Verwaltungen die Freiheit zu überlassen, wie sie in ihrer Sprache Gleichbehandlung ausdrücken wollen”.

“Es gibt mehr als zwei Geschlechter”: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) steht in der Kritik. Foto: Shutterstock / photocosmos1

In seinem „Regierungsprogramm der Zukunft“, das er nur Stunden nach Veröffentlichung der Pisa-Studie im bayerischen Landtag vorstellte, kündigte Söder an: „Für Bayern steht fest: Mit uns wird es kein verpflichtendes Gendern geben. Wir werden das Gendern in Schulen und Verwaltungen sogar untersagen.“ (News4teachers berichtete.)

Dagegen wenden die Unterzeichner – darunter zwei Dutzend Wissenschaftler:innen und ein Dutzend Organisationen – ein: „Das geplante Verbot inklusiver Sprache widerspricht eindeutig den im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland sowie den im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz verbürgten Rechten. Spätestens seit dem Personenstandsgesetz (PstG) § 22 Abs. 3 aus dem Jahr 2018 ist auch juristisch ausdrücklich entschieden, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt. Deswegen betonen wir einerseits das Recht gemäß Art. 2 Abs. I GG und anderseits die Pflicht nach Art. 3 Abs. III GG, uns in allen gesellschaftlichen Bereichen geschlechtergerecht auszudrücken. Denn nur so ist Sprache in der Lage, der geschlechtlichen Vielfalt Rechnung zu tragen. Hierfür gibt es verschiedene sprachliche Lösungen, die sich in vielen gesellschaftlichen Bereichen bereits erfolgreich durchgesetzt haben und von vielen Menschen geschätzt werden.“

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Weiter heißt es: „Die deutsche Sprache war und ist lebendig. Sie ist ein Spiegelbild unserer sich verändernden demokratischen Gesellschaft, die inkludiert anstatt auszugrenzen. Ein Verbot ist ein Rückschritt und widerspricht unseren grundgesetzlich verankerten Prinzipien der Gleichbehandlung.“ News4teachers 

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