OSNABRÜCK. Der frühere Bundespräsident Christian Wulff (als bekennend schlechter Sänger Präsident des Deutschen Chorverbands) wünscht sich, dass die Nationalhymne häufiger gesungen wird – vor allem in Schulen.
„Die Hymne sollte öfter gesungen werden und nicht nur zu bestimmten Anlässen, wie dem Jahrestag des Grundgesetzes“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Das gelte vor allem für Schülerinnen und Schüler: „Sie müssen die Hymne und ihre Bedeutung in der Schule lernen und sollten auch lernen, sie zu singen.“ Wulff ist Präsident des Deutschen Chorverbandes.
Der Ex-Bundespräsident befand im Interview, dass es in Deutschland oft einen verkrampften Umgang mit nationalen Symbolen gebe. „Gerade unsere Nationalhymne ist ein Symbol für unsere demokratischen Werte und unseren Zusammenhalt. Wir sind da in Deutschland oft verkrampft, weil wir den Missbrauch von nationalen Symbolen erlebt haben“, sagte er. „Aber unsere Kinder sollten wir weltoffen und patriotisch mit Respekt für Verschiedenheit erziehen.“
Zudem betonte Wulff die Bedeutung eines vielfältigen Liedguts in Bildungseinrichtungen. „Es ist wichtig, dass in Kinder- und Jugendeinrichtungen altersgemäße, auch christliche, Lieder gesungen werden, dann aber auch mal Lieder von wachsenden Minderheiten“, sagte er. Singen könne einen großen Beitrag zur Erziehung zur Vielfalt leisten.
Mit gutem Beispiel voran? Er selbst habe leider eine schlechte Gesangsstimme, räumte Wulff ein. „Meine Frau singt als Sopran im Chor, aber ich bin leider nicht zum Singen hingeführt worden in meiner Jugend.“ Bis heute bedauere er das, sagte der Ex-Bundespräsident. Das Ganze habe aber auch Vorteile: „Meine Stimme lässt sich von keinem Kabarettisten nachahmen.“ News4teachers / mit Material der dpa
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