Es ist offiziell: Ich habe ein #Berufsverbot bekommen (Auszüge⬇️).
Weil ich eine marxistische Analyse der #Klimakrise vertrete. Ich stehe dazu: Die Wirtschaft muss demokratisiert werden, damit nicht einige wenige Superreiche für ihre Profite den Planeten zugrunde richten können. pic.twitter.com/JYOXV9TH7A— Lisa Poettinger (@lisapoettinger) February 11, 2025
Bereits vor einigen Wochen hatte der Fall für Schlagzeilen gesorgt – inklusive Poettingers Drohung, juristisch gegen die Entscheidung des Ministeriums vorgehen zu wollen. Sie selbst sieht in der Entscheidung ein «Berufsverbot» und vermutet dahinter auch ihr Engagement für den Klimaschutz.
Klimaschutz per se sei keiner der Gründe
In ihrer Stellungnahme veröffentlichte Poettinger nun auch Auszüge aus dem Schreiben des Ministeriums: «Nochmals und ausdrücklich sei konstatiert, dass Ihnen Klimaschutz per se nicht zur Last gelegt wird.» Weiterhin heißt es «Insbesondere sei betont, dass sich nach Erkenntnis des Verfassungsschutzes linksextremistisches Handeln und Engagement für den Klimaschutz nicht ausschließen, sondern, ganz im Gegenteil: Es ist nicht ungewöhnlich, wenn im Einzelfall – wie bei Ihnen – beides Hand in Hand geht.»
Poettinger bleibt dabei: Sie will klagen
«Wer sich in seiner Freizeit für Klimaschutz und Demokratie engagiert und dabei auch noch Begriffe verwendet, die der Staatsregierung nicht gefallen, kann in Bayern für charakterlich ungeeignet erklärt werden, Kindern Englisch beizubringen», teilte Poettinger mit. «Es ist aber auch ein gravierender Angriff auf die Grundrechte der Ausbildungs- und der Meinungsfreiheit.» Ihr sei somit nicht möglich, ihre Ausbildung als Lehrerin abzuschließen und an einer staatlichen oder städtischen Schule angestellt zu werden.
Auch Poettingers Anwältin, die ehemalige Landesvorsitzende der Linkspartei in Bayern, Adelheid Rupp, betonte: Die Staatsregierung verstoße gegen das Grundrecht auf freie Berufswahl. «Wir werden gegen diese Entscheidung, die verfassungswidrig ist und die Meinungsfreiheit meiner Mandantin krass verletzt, gerichtlich vorgehen.» News4teachers / mit Material der dpa
Referendariat verweigert: Wie kapitalismuskritisch darf eine Lehrkraft sein?

