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Schülergewalt: Siebtklässler greift Lehrerin gleich zwei Mal im Klassenraum körperlich an – Blutergüsse, Prellungen

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SPREMBERG. Bedrohungen, Beleidigungen, Mobbing und sogar körperliche Angriffe: An Schulen ist Gewalt laut einer VBE-Umfrage ein wachsendes Problem. Das zeigen auch aktuelle Zahlen aus Brandenburg – und ein dort angesiedelter Fall einer Lehrerin, die im Klassenraum von einem Siebtklässler körperlich angegriffen wurde. Gleich zwei Mal binnen Minuten.

Die Gewalt nimmt zu. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Eingeworfene Scheiben, eine in Brand gesteckte Tür, beengte Platzverhältnisse, Lehrkräftemangelmangel – Probleme gibt es laut einem Bericht des rbb an der Berufsorientierenden Oberschule im brandenburgischen Spremberg (BOS) reichlich. Dazu gehört auch ein körperlicher Angriff auf eine Lehrerin, der sich bereits am 21. Februar ereignete, aber erst jetzt öffentlich wurde.

Was ist geschehen? Ein Siebtklässler weigerte sich dem Bericht zufolge, am Nachmittag dieses Tages eine Klassenarbeit nachzuschreiben. Als er unerlaubt den Klassenraum verlassen wollte, stellte seine Lehrerin sich ihm in den Weg. Der Zwölfjährige schubste sie mit großer Kraft zur Seite.

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Die Lehrerin meldete den Vorfall der Schulleitung. Als sie danach in den Klassenraum zurückkehrte, erhielt sie von dem Schüler erneut mit beiden Händen und «mit sehr hoher Krafteinwirkung auf die Brust» einen Schlag auf die Brust. Sie fuhr nach Hause, ihr Mann brachte sie in die Klinik in Spremberg: Mehrere Prellungen, Blutergüsse werden festgestellt.

Womöglich wurde die Lehrerin, eine Quereinsteigerin, von dem Jungen nicht nur geschlagen, sondern auch diskriminiert: Mit drastischen Worten, bezogen auf ihre Herkunft (nach Medienberichten stammt die Deutsche aus Russland), sei sie während des körperlichen Angriffs beleidigt worden. So beschreibt es jedenfalls die Lehrkraft in ihrem Bericht an das Cottbusser Schulamt. Strittig ist allerdings, ob es bei dem Vorfall tatsächlich zu der diskriminierenden Beleidigung kam. «Die anderen Schüler haben herabwürdigende Sätze, die sich auf die Herkunft beziehen, nicht gehört», sagte der Schulleiter der «Lausitzer Rundschau».

«Die Schule hat das Geschehene innerhalb der Klassenkonferenz sowie pädagogisch mit den Schülerinnen und Schülern aufgearbeitet»

Dem Bericht zufolge wurde der Siebtklässler für einige Tage vom Unterricht ausgeschlossen. Pädagogische Maßnahmen sollen demnach im Nachgang folgen, auch Gespräche mit den Eltern des Jungen. «Dem Jungen soll bewusst werden, was er getan hatte. Und mit zwölf, 13 Jahren müssen die Kinder lernen, ihre Wut zu beherrschen», zitiert das Blatt den Schulleiter. Nach seinen Angaben soll der Schüler zum ersten Mal in dieser Form aufgefallen sein.

Brandenburgs Bildungsministerium teilte auf Anfrage mit: «Die Schule hat das Geschehene innerhalb der Klassenkonferenz sowie pädagogisch mit den Schülerinnen und Schülern aufgearbeitet», hieß es. «Ebenso hat sie gegenüber dem Kind nach den Möglichkeiten von Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen angemessen gehandelt.» Details könnten aus «aus datenschutzrechtlichen Gründen» nicht genannt werden. Nur so viel: Die verletzte Lehrerin sei wieder im Dienst an der Schule.

Nach Medienberichten hat sie Strafanzeige erstattet. Die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung.

Der Vorfall in Spremberg ist kein Einzelfall im Bereich des Schulamtes Cottbus, dem 212 Schulen angehören. Nach Angaben des Bildungsministeriums wurden für das Schuljahr 2023/24 an den Schulen 27 Körperverletzungen von Lehrkräften gemeldet – deutlich mehr als im Vorjahr (8). Im laufenden Schuljahr wurden nach den Angaben bislang sieben solcher Vorfälle gemeldet. An der BOS selbst wurden in den Schuljahren 2023/24 und 2024/25 dem Ministerium jeweils zwei Vorfälle gemeldet worden, berichtete der rbb.

«Sie reagieren in emotionalen Konfliktsituation dann unangemessen»

Die Zahlen entsprechen dem landesweiten Trend. Landesweit wurden im Schuljahr 2023/24 laut Ministerium 115 Fälle von insgesamt 942 Schulen gemeldet, in denen Pädagogen verletzt wurden – im Vorjahr waren es noch 48. Im laufenden Jahr wurden bislang 89 Taten registriert. In der Regel handelt es sich um einfache Körperverletzung, beispielsweise Schubsen, Kneifen, Boxen oder Kratzen, wie ein Ministeriumssprecher erklärte. Dies komme vor allem an Grund- und Förderschulen vor, weil bei einigen Kindern «die Selbststeuerung» noch nicht genügend entwickelt sei. «Sie reagieren in emotionalen Konfliktsituation dann unangemessen», hieß es.

Nach einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) ist Gewalt an Schulen nach Wahrnehmung von Schulleiterinnen und Schulleitern ein wachsendes Problem. Demnach gaben 60 Prozent der Befragten an, dass körperliche und psychische Gewalt an ihrer Schule in den vergangenen fünf Jahren eher zugenommen habe. Einen Rückgang der Gewalt nahmen nur vier Prozent der Befragten wahr. News4teachers / mit Material der dpa

Immer mehr Gewalt gegen Lehrkräfte – VBE: „Beobachten, dass Respekt gegenüber schulischen Autoritäten abnimmt“

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potschemutschka
6 Monate zuvor

Im rbb24 war das auch Thema. Interessant mMn. sind wieder die darunter zu findenden Kommentare von Nicht-Lehrern = Stimmungsbild der “normalen” Bevölkerung.
https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2025/03/spremberg-schule-lehrerin-nach-attacke-wieder-im-dienst.html

Andreas
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Der Artikel hier bei n4t ist besser als der beim RBB, weil letzterer aufgrund der Formulierung einen Nährboden für das von Ihnen genannte Stimmungsbild bietet.

Was ist eigentlich eine berufsorientierende Oberschule mit einer Stufe 7? In NRW würde ich so etwas eher im Bereich des Berufskollegs ansiedeln.

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  Andreas

Ja, so etwas nennt man wohl “framing”.
Der Begriff “berufsorientierende Oberschule” ist mir auch nicht geläufig.

LULULU
6 Monate zuvor
Antwortet  Andreas

Das bedeutet “Schule mit besonderer Berufsorientierung”, d h. deutlich mehr Praktika bzw. Teilnahme am Praxislernen sowie das Verbinden von Unterrichtsthemen mit der Berufswelt. Es sind jedoch ganz normale Schulen von Klasde 7-10. Dieser Titel ist ein offizieller des Landes BB und muss erworben werden.

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  LULULU

Danke!

Fräulein Rottenmeier
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Die Meinung der Kommentatoren ist doch eindeutig: Durchgreifen…..und ja, das ist nötig. Eltern in die Pflicht nehmen und Lehrer schützen durch eindeutige Konsequenzen….niemand muss sich von seinen Schutzbefohlenen körperlich angreifen lassen müssen.
Wir brauchen ein Schutzkonzept für KuK….!

Rainer Zufall
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Der Rassimus wurde auch im Artikel erwähnt.

“Zeugen haben gegenüber der Redaktion “rbb24 Recherche” erklärt, dass es an der Schule auch zu rechtsextremistischen Vorfällen gekommen sei. Auch die verletzte Lehrerin sei diskriminierend beleidigt worden. Ein Elternteil berichtete dem rbb, dass es immer wieder zu rassistischen Beleidigungen und Pöbeleien komme. Auch ein Lehrer soll mit rassistischen Äußerungen aufgefallen sein.”

Aber ist halt von Rechts, da werden keine großen Änderungen anfekündigt, sondern mit vorhandenen Mitteln gearbeitet.

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Wie ist eigentlich der Stand bei den vielen “Brandbrief-Schulen” der letzten Jahre?

Rainer Zufall
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Guter Einwurf. Kein Brandbrief bei solchen Schülern, wundern tuts niemanden -__-

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ja, wundern tuts niemanden! Denn, was haben die vielen Brandbriefe denn konkret bewirkt? Kann man also lassen, da außer Medienrummel und Versprechungen nichts passiert.

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Sehe ich leider auch so! Trotzdem noch die Frage zu:
“… auf einmal ganz viele Mittel zur Verfügung gestellt bekommen, um die Zustände an der Brandbriefschule zu verbessern…”
Haben diese Mittel an den Brandbrief-Schulen zu einer Verbesserung geführt oder sind diese Mittel auch “verbrannt”? Man hört so wenig von diesen Schulen… 🙂
Könnte daran liegen, dass niemand wirklich nach den Ursachen der Probleme sucht und diese beseitigt. Man versucht es immer und immer wieder mit ein bisschen “Schönheitskosmetik” und Totschweigen.

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Die Rütli-Schule in Berlin-Neukölln scheint bisher die einzige Schule zu sein, die es von der Problem- zur Vorzeigeschule geschafft hat und das “Problem” dort gab es vor nunmehr 20 Jahren. Wieviele andere Problem-Schulen gab es seitdem und was wurde aus ihnen?
“Rütli” ist immer noch der einzige mediale Leuchtturm, wenn es um Problemschulen geht, oder ist mir etwas entgangen?

Realist
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

In die Rütli-Schule wurden damals (15 Jahre her oder so) alleine ca. 20 Millionen Euro in die Sanierung / Neubau gesteckt. Und das war vor der Verdoppelung der Baupreise… Dazu Unmengen an zusätzliches Personal (Sozialarbeiter, Sicherheitsdienst, …)

Jetzt rechnen Sie das einmal auf alle Problemschulen Deutschlands oder nur Berlins hoch.

Wie viele “Sondervermögen” oder “Grundgesetzänderungen” sind dann wohl notwendig?

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Deshalb sollte man, statt “Schönheitskosmetik” endlich einmal die Ursachen der Probleme ergründen und deren Beseitigung angehen! Es gibt doch sonst auch zu allem wissenschaftliche Studien und Statistiken.

Rainer Zufall
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ja, DAS wird der Grund sein 😉

Rainer Zufall
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Bei Brandbriefen zu einer … gewissen Schülerschaft war die öffentliche Reaktion von Politik und Öffentlichkeit doch ein wenig unterschiedlich.

Bei der einen Schule wurde eine neue Schulleitung eingesetzt, die durchgreifen soll, und bspw. ein Pförtner eingeplant.

Bei der anderen Schule, werden die Verfasser:innen des Briefes u.a. durch Parteien beschimpft und an andere Schulen versetzt.

Oh, frage ich mich, an welcher Schule bloß die Nazis waren 😉

Hans Malz
6 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Keine Sorge, das ist bei Schulen, wo die Gewalt vom Migranten ausgeht, genau so. Bei beiden wird weggesehen und relativiert.

Einer
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Was meinen Sie mit Interessant? Es sind wahrscheinlich Nicht-Lehrer und viele sind der Meinung, dass einige Tage Suspendierung eine viel zu seichte Straffe sind. Viele Lehrer sind vielleicht auch dieser Auffassung. Wahrscheinlich finden viele Lehrer die Ordnungsmaßnahmen im allgemeinen zu laff. Ist doch häufig Thema, dass uns Lehrern die Hände gebunden sind. Die Zeiten wo der Lehrer sagte “Komm mit – Wir gehen mit dem Stock spielen!”, möchte aber auch hoffentlich mehr zurück. Aber ein Wechsel der Schule hätte dem Schüler bestimmt gut getan. Auch wenn sich der Schulweg für ihn oder sogar seine Eltern, wenn kein Bus zur neuen Schule existiert, wesentlich verlängert hätte. So eine Maßnahme hätte durchaus einen nachhaltigen Erfolg gehabt.

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  Einer

Genau!

Phantomdiskussion
6 Monate zuvor
Antwortet  Einer

Die Kommentierenden bei rbb äußern sich eher überrascht ob der Vorgehensweise der Schule: Konferenz, ein bissl “Dududu”, ein paar freie Tage und das war’s an Konsequenz für einen mehrfachen, zeitlich versetzen tätlichen Angriff auf die Kollegin.
Hier geht es nicht darum, “was gut getan hätte”: Strafanzeige, Schulausschluss und ab die Post für diesen und sich ähnlich gebärdende Burschen!

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  Einer

Hier einer der letzten Kommentare zu dem link (Fettdruck von mir):
“So einfach macht man sich das mit der Erklärung für ein gesammtgesellschaftliches Problem, und das ist Populismus, der hat derzeit Konjuktur, und ist die eigentliche Wurzel des Problems.
Denn,mit dem Finger auf andere zu zeigen, anstatt sich Gedanken zu machen, und dabei sich selbst zu hinterfragen, das wäre angesagt, Das Schwinden vom Respekt und Toleranz, das ist ein allgemeines Problem.
Was nützt es, wenn Respekt für Minderheiten eingefordert wird, aber nicht für alle Menschen, auch wenn sie mir persönlich nicht passen?”

Indra Rupp
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Aber so reagiert die Gesellschaft auch in anderen Nachrichtenmagazinen und das seit jeher. Wenn die Gesellschaft, zu der auch Eltern gehören, größtenteils für härteres durchgreifen ist, kann es dann sein, dass es die Pädagogen selber waren, die sich mit einer Art Wettbewerb, wer am empathischsten und pädagogisch niveauvollsten handelt, selber ausgeknockt haben?
Es geht mitunter da auch nicht um die eigentliche Empathie, sondern hat auch immer etwas arrogantes, überhebliches, wenn so manche “Super Nanny” sich einmischt, sobald ein Elternteil irgendwie genervt oder sonstwie emotionalisiert auf das Kind reagiert.
Nicht betroffen da von außen betrachten drüber zu stehen ist in der Situation dann auch einfach und der Ratschlag an die Eltern lautet immer :”Denk mal drüber nach, was DEIN Problem ist”. Kurz, Eltern sind immer Schuld, machen alles falsch, schulden ihrem Kind alles und es ist doch nie genug.
Und dann stellt man auf einmal fest, dass den Kindern was fehlt, wenn Eltern immer nur selbstreflektiert über allem stehen und keine “Fehler” machen.
Nun haben wir auf dem Boden auf Augenhöhe robbende Eltern mit der allzeit bereiten Trinkflasche, die sich sofort dreimal beim Kind entschuldigen, falls sie doch mal ob des Kindes Verhaltens laut geworden sind. Kind beißt, Mama schimpft, ups, entschuldige Kind, das war nicht so gemeint, komm, ich spiel als Entschädigung mit dir! – Nur so eine Idee als Beispiel.

Wo können Eltern nur so etwas herhaben und warum erziehen sie nicht mehr, um bloß nichts falsch zu machen?
Das sollten Pädagogen einmal aufarbeiten und sich selber reflektieren. Es fängt ja schon im Studium an. Da sitzt man miteinander im Bus und begutachtet die ganzen armen Kinder mit ihren törichten, unwissenden Eltern und denen (oder sich selber) will man dann helfen und sich damit gegenseitig so Karriere mäßig überbieten.

Also, klar, wir haben einen Rechtsruck, wir haben ein Tiktok und Co Problem, usw.
Aber das Problem mit den Eltern, die nichts mehr machen, damit sie nichts falsch machen haben die Pädagogen mit ihren endlosen Ratschlägen, Kritiken, Büchern, Sendungen, ect zu verantworten und auch die “seichten” Maßnahmen kommen aus der Pädagogik, woher sonst? Die schwarze Pädagogik natürlich auch.

Also, ich finde gut, wie es Herr Kaan mit Ari in Ostwind 4 gemacht hat. Die hatte ja auch ein Agressions-Problem.

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Diese “klugen Ratgeberbücher und Co.” stammen aber meist von Theoretikern und nicht von Praktikern. Allerdings beobachte ich bei den jüngeren Praktikern leider oft, dass sie selbst schon unter dem Einfluss dieser Ratgeber sozialisiert wurden. Es also nicht anders kennen und deshalb für das non-plus-ultra halten.
Ansonsten haben Sie mit Ihren Beobachtungen ganz gut den “pädagogischen Zeitgeist” getroffen.

Hans Malz
6 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Es ist meiner Meinung nach nicht “die Gesellschaft”, die sich in den Kommentaren austobt, sondern eher eine sehr laute Minderheit. Beim Focus-Online (wo die Kommentare ja oft ähnlich sind) habe ich mir mal eine zeitlang die Mühe gemacht, die Nicknames nachzuverfolgen … so viele sind das zum Glück nicht. Viele Formulierungen lassen darauf schließen, dass da auch viel automatisiert abläuft. Hier soll eine Mehrheitsmeinung simuliert / beeinflußt werde.

Indra Rupp
6 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Populistischer Quatsch von Ihnen. Lesen Sie nicht nur das raus, was Sie heraus lesen wollen.
Die Politik greift mitunter pädagogische Ideen auf, wenn es ihr finanziell oder sonstwie gelegen ist. ZB Die frühe Fremdbetreuung, damit Kinder “optimal gefördert” werden, weil Eltern das nicht könnten – dienlich für die Politik, damit die Mütter als Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Diese pädagogischen Ideen stammen aber nicht aus der Politik oder aus der Gesellschaft, sondern aus der Pädagogik! Deshalb kann eigentlich auch nur die Pädagogik diese wieder zurück nehmen.

Indra Rupp
6 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wie gesagt, lesen Sie genauer. Mein Kommentar bezog sich nicht auf die Tat im Artikel, sondern auf Potschemutschka und die Kommentatoren des rbb, die für härtere Maßnahmen (!) sind, was im Sinne der Lehrkräfte wäre. Wenn also die Gesellschaft auf Seite der Lehrkräfte ist, warum bekommt dieser Schüler dann nur ein paar freie Tage als Strafe? Die Antwort vieler Lehrer darauf ist, wegen der “bösen” Eltern = Gesellschaft und sucht damit den falschen Sündenbock, genau wie Sie, die Sie versuchen, mir die Worte im Mund umzudrehen. Auch die Politik ist nicht der Sündenbock, denn deren Wähler sind ja mehrheitlich für härteres Vorgehen.
Es ist doch schön, wenn man Ursachen findet, um Dinge lösen zu können, oder? Wenn es die “Elfenbeinturm-Theoretiker” unter den Pädagogen waren , dann ist die Lösung, dass die Praktiker verlangen, dass ihre Erfahrungen mehr Gewicht bei Entscheidungen bekommen, mit Verweis auf Schäden, die sonst entstehen, wie in diesem Artikel.

Indra Rupp
6 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Sie fallen übrigens öfter damit auf, aus dem Kontext gerissen zu interpretieren und dann reißerisch in Szene zu setzen, deshalb populistisch!
Also, nee, werte Mika, ich habe nirgends Gewalt gegen Lehrkräfte gerechtfertigt oder relativiert , sondern nach Ursachen zur Lösungsfindung gesucht, auch wenn Ihnen die Eltern als Ursache besser gefallen und es vielen im Forum wohl mehr um den “Spaß” am Elternbashing und nicht an Lösungsfindung geht.
Ich habe übrigens auch schon zur Genüge Eltern kritisiert, aber was das betrifft, sind wir hier absolut übersättigt. Gleiches gilt für die Politik.

Indra Rupp
6 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Nicht bei den Lehrern, sondern der Pädagogik und es ging nicht darum, warum der Schüler so reagierte, sondern warum man diesbezüglich so wenig tun kann – hinterher.
Im Grunde schreiben hier viele darüber, aber bei Lehrern interpretieren Sie das dann anders. Wie gesagt, ganz schön populistisch – und aggressiv sind Sie da. Aber das wird eh mehr hier.

pfk
6 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Danke, dass Sie das hier ein wenig in Bezug setzen. Und für ihr PS. Das war dringend nötig.

Indra Rupp
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Anderes Beispiel:Voltigierturnier!
Im Gegensatz zu früher haufenweise Kleinkindergruppen. Früher war man erst auf dem Turnier, wenn man alle Übungen im Galopp und alleine aufs Pferd konnte.
Heute fängt man mitunter mit vier Jahren an und hat nach drei Wochen sein erstes Turnier. Wird aufs Pferd gehoben, kraxelt da ein bisschen im Schritt rum. Bei den Kleinen auch viele Jungs, weil die Mütter hoffen, dass sie dann nicht so Klischee-Jungenhaft werden.
Eigentlich reicht es diesen jungen Kindern, wenn Familienmitglieder zugucken. Auf dem Turnier aber sind hundert Zuschauer. Da kann ein Kleinkind vielleicht nicht mit umgehen, denkt, es macht vielleicht etwas falsch oder nicht gut genug. Deshalb fängt es an, rum zu kaspern und zu albern und will damit von vornherein klarstellen, dass es ja gar nichts können will und somit auch gar nicht versagen kann. Und dann kommt das große Wunder :großer Beifall! Denn alle Eltern haben gelernt (Pädagogik), dass man Kinder immer ermutigen und loben soll und so. Und deshalb lernt das Kind nun – noch vor seiner Einschulung – dass es völlig egal ist, was es da auf dem Pferd macht, alle sind begeistert.

Betroffener Lehrer
6 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Boh!!!! Wie ich diese simplen Alltagstheorien hasse. Keine Ahnung, aber davon viel! Hauptsache einmischen!
Wie wäre es, wenn wenn in D mal nicht mehr jeder selbsternannte Prophet rumposaunen würde?
Ev. kämen wir den Problemen mit echten Experten auf die Spur!
Und die Lamentierer und selbsternannten Welterklärer würde endlich mal eine Grenze gesetzt.
Wunderbare neue Welt!!!!

Indra Rupp
6 Monate zuvor

Wie gesagt, wird aggressiver hier. Ich habe gehört, bei drei Ausrufungszeichen ist man durch den Wind, und Sie machen vier…

Phantomdiskussion
6 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Das ist dann wohl ein Paradebeispiel für bedürfnisorientiertes Erziehen?!
Natürlich ist es richtig, Kinder zu ermutigen, aber was misslungen ist, muss auch so bezeichnet werden. Und wenn die Grundlagen noch nicht da sind, gibt’s noch kein Turnier. Und wenn die Eltern mit jemandem sprechen, müssen sie nicht den Satz unterbrechen, weil das Kind was will. Wann kommt der Tag, an dem mich die SuS Alexa nennen?

unfassbar
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Die Kommentare zum Artikel des rbb sind aber so, weil dort etwas suggeriert wird, was laut des Artikels hier nicht ist. Die Zeiten sind aktuell leider so, wie sie sind.

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  unfassbar

Sie meinen also, es gibt unterschiedliche Berichterstattungen zu ein und dem selben Vorfall = framing? Oh, oh …

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich weiß! Allerdings hätte ich beim rbb = “Anstalt des öffentlichen Rechts” eine objektive Berichterstattung erwartet. Ist ja nicht die BILD.

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich bezog mich auf die Kommentare von @unfassbar und @Andreas, dass es einen kleinen Unterschied bei den Artikeln von n4t und rbb gibt = leicht unterschiedliche Einordnung? Ist doch okay! Muss sich jeder Leser selbst eine Meinung bilden.

Phantomdiskussion
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Wenn ich diesen Unfug mit der vermeintlichen Neutralitätspflicht höre, dann würgt es mich! Auch der ÖRR muss nicht neutral sein- was heißt das denn überhaupt, und wie manifestiert es sich? Was Sie meinen ist ausgewogen, nach journalistischen Qualitätsstandards berichtend, objektiv, sofern geboten. Neutralität wird von Ihnen ebenso fehlverstanden wie der Beutelsbacher Konsens im Bildungsbereich. Als Lehrkraft sollte man das wissen!

potschemutschka
6 Monate zuvor

Okay, einigen wir uns auf “ausgewogen”. Allerdings hat das Wort etwas mit “wiegen”, “Waage” zu tun. Die “Gewichte” sind aber nicht immer und überall im “Gleichgewicht”. Mal wird die eine Seite, mal die andere mehr “gewichtet”. 🙂

Walter Hasenbrot
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Mir ist bei den Kommentarenn vor alle maufgefallen, dass viele die AfD für das Klima an der Schule verantwortlich machen.

Motto: Wo die AfD stark ist, dort ist auch der Rassismus stark.

Man sieht, dass Rechtsextremismus früher oder später immer zu rassistischer Gewalt führt.

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Stimmt! Aber, es gibt auch andere Probleme an Schulen, z. B. in Neukölln. Da wird aber nur selten berichtet. Warum? MMn. verursacht diese einseitige Berichterstattung auch einen Teil der “Unzufriedenheit mit Politik und Medien”.
https://www.jmwiarda.de/2024/04/11/ein-verdammtes-recht-auf-bildung/
Warum findet man hier z. B. nicht auch mal ein paar von den Berichten von Ada. M. Hipp, einer Lehrerin in Berlin-Neukölln?
Unsere Schulen haben nicht nur ein Problem und nicht nur im Osten! Es wird höchste Zeit mal alle Probleme zu sehen und anzugehen. Manche der Ursachen sind nämlich gar nicht so unterschiedlich, mMn.!

Realist
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Schüler haben ein “Recht auf Bildung” (siehe Link). Aber Lehrkräfte haben auch ein “Recht auf körperliche Unversehrheit.” Im Zweifel muss man abwägen, welches Recht wichtiger ist. Im vorliegenden Fall dürfte die Gewichtung klar sein.

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Ja, sehe ich auch so!
P.S.: Ich hoffe, sie haben mehr als die Überschrift gelesen und haben sich das Interview angehört! Falls nicht, sollten Sie das nachholen. 🙂

Betroffener Lehrer
6 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Nun, seit Corona ist wohl klar, was wichtiger ist. Was sind schon Lehrer, die sind austauschbar…..

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Folgender Kommentar zu meinem link beschreibt, mMn., sehr gut eines der gravierenden Probleme in unserem gesamten Schulsystem – die Angst um den guten Ruf (die weitere Karriere?):

“…warum stellt er (die SL) sich nicht hinter seine Lehrerin? Weil er sich und anderen dann eingestehen müsste , das es an seiner Schule Gewaltprobleme gibt und er selbst in die Schusslinie gerät.Lieber kehrt er das Problem unter den Tisch. Für Ihn persönlich nachvollziehbar , pädagogisch unter aller Sau.Die Schülerschaft sagt :Es gibt keine Probleme der Direktor hat’s doch gesagt. Außerdem: ist der Ruf einer Schule erstmal dahin , wollen viele Eltern ihre Kinder nicht dorthin geben, ergo nicht ausgelastet: Schließung droht im schlimmsten Fall. Alles klar?”

So läuft es leider an zu vielen Schulen!

Andreas
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Die Dezernate verhalten sich ja genauso.

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Ich empfehle auch die Kommentare Nr. 10, 26, 27 unter dem link zu lesen!

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

https://www.sueddeutsche.de/panorama/brandbrief-berlin-friedenau-lehrerkollegium-alarm-sozialverhalten-schueler-li.3153468?reduced=true
… aber bitte nicht auch diese Schule vergessen – dort war nicht die AfD das Problem. Schulen in DE haben ein generelles Problem, nicht nur ein rassistisches, scheint mir!

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ja und welches der Probleme gehen wir als erstes an? Anscheinend keines. Es ist doch viel einfacher immer auf den anderen zu zeigen, wie Kleinkinder: “Der hat aber was viel schlimmeres getan!”
Funktioniert ja schon seit Jahr(zehnt)en – nicht!

Petra OWL
6 Monate zuvor

Mehr Homeschooling, mehr Freiheit & Flexibilität!!!
Es wird doch allen zu viel.
Die Lehrer brauchen die 4 Tage Woche endlich.

Rüdiger Vehrenkamp
6 Monate zuvor
Antwortet  Petra OWL

Gut, dann werden Lehrkräfte eben an einem der verbliebenen vier Tage angegangen…

Besseranonym
6 Monate zuvor
Antwortet  Petra OWL

Sie wissen aber schon, was in dem Artikel steht ?
Was soll das an dieser Stelle? Sie nerven.

Tanya
6 Monate zuvor
Antwortet  Besseranonym

naja mittlerweile finde ich Petra‘s Vorschläge durchaus gerechtfertigt und auch wertschätzend

Fräulein Rottenmeier
6 Monate zuvor

„In der Regel handelt es sich um einfache Körperverletzung, beispielsweise Schubsen, Kneifen, Boxen oder Kratzen, wie ein Ministeriumssprecher erklärte. Dies komme vor allem an Grund- und Förderschulen vor, weil bei einigen Kindern «die Selbststeuerung» noch nicht genügend entwickelt sei. «Sie reagieren in emotionalen Konfliktsituation dann unangemessen», hieß es.“
Ach sooo? Dann ist das natürlich entschuldigt….nicht!
Den einzigen Kindern, denen ich die fehlende Selbststeuerung zugestehen würde, wären Kinder mit dem Förderbedarf geistige Entwicklung und mit Einschränkung noch Kindern mit ESE. Normal entwickelte Kinder sollten sich soweit im Griff haben, dass sie Erwachsene nicht körperlich angehen.
Da würde ich auch genau die rote Linie ziehen. Kein Lehrer muss sich körperlichen Angriffen ausgesetzt sehen.
Verbale Aussetzer sehe ich auch schon kritisch, wenn sie ein gewisses Niveau verlassen…. „Doofe Kuh“ oder „Du bist blöd“ lasse ich gerade mal noch durchgehen….da gäbe es ein ernstes Gespräch, bei unterirdischen Beschimpfungen ziehe ich ohne zu zögern die Ordnungsmaßnahmenpalette.

Indra Rupp
6 Monate zuvor

Das brauchen Sie nur Menschen mit einem IQ von max 25 zugestehen, denn die entsprechen Dreijährigen.

Fräulein Rottenmeier
6 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Das weiß ich nicht, schon gar nicht, wie hoch der IQ bei solchen Auffälligkeiten ist.
Ich wollte sagen, dass wir in unserer Schule solche Ausfälle niemals tolerieren würden und werden.
Sollte sich je eine Kollegin angegriffen fühlen, dann ist für den Schüler Schicht im Schacht. Da gibt es kein pädagogisches Fühlifühli…..da werden wir alle Register ziehen.

uwe
6 Monate zuvor

An Grundschulen und auch in 5/6 habe ich geringere Ansprüche an die Impulskontrolle als in 7/8/9/10. Und natürlich ist die Gefahr die von kleineren Kindern ausgeht auch nicht so groß. Ich bin in 27 Jahren Brennpunktschule noch nie von einem Schüler*in angegriffen worden. Allerdings hatte ich auch noch nie eine Schulleitung die Kollegin nach so einem Zwischenfall alleine in die Klassen hätte gehen lassen. Der Schüler wäre schon nach dem ersten Zwischenfall nach Paragraf 54 ausgeschlossen und mit einem Hausverbot versehen worden.

Fräulein Rottenmeier
6 Monate zuvor
Antwortet  uwe

Ich habe das auch noch nie erlebt, aber wenn ziehe ich auch §53….Ordnungsmaßnahmen ziehe ich bedauerlicherweise in jüngster Vergangenheit immer öfter, wegen Verstöße gegen die Schulregeln, Schwimmregeln…..Es gibt immer mehr Kinder, die sich einfach nicht an die einfachsten Regeln halten können…..das ist sowas von traurig…..

Fräulein Rottenmeier
6 Monate zuvor

Tja, zu früh behauptet. Gestern ist es passiert. Ein Drittklässler hat den OGS-Mitarbeiter ins Gesicht geschlagen, als dieser ihn und ein anderes Kind von einer Rangelei trennen wollte. Großes Drama, Kind abholen lassen, Kind und Vater völlig fertig….
Heute war mein Tag gefüllt mit dem Aufsetzen einer Ordnungsmaßnahme zum längeren Ausschluss aus der OGS….
Was für eine Zeit….ich bin immer noch ganz fassungslos….
Montag geht es weiter….Eltern zum Gespräch eingeladen, dann weiter im Prozedere mit der Ordnungsmaßnahme….
Und was ich nicht verstehe, dass Kind konnte im Gespräch genau erklären, was da so gewaltig schief gelaufen ist, dass es ein echtes Problem hat, dass das Zuhause ständig passiert, dass er ausflippt und er seine Wut nicht unterdrücken kann….und das er sich sich Hilfe wünscht…..von seinen Eltern….reflektierter geht es kaum….

Dil Uhlenspiegel
6 Monate zuvor

Da war doch erst die Idee mit Avataren …

PS: Neue gesucht!

Uhrmacher
6 Monate zuvor

Das hat vor vielen Jahren begonnen, ich würde sagen in den 1990ern, aber damals sind warnende Stimmen verhöhnt und verlacht worden. Es ist auch die Folge der “Entmachtung” der Lehrer, die fast gar nichts mehr dürfen.

Realist
6 Monate zuvor
Antwortet  Uhrmacher

Parallel hat man die Lehrkräfte zum Universalsündenbock für jede gesellschaftliche Fehlentwicklung gemacht: Gescheiterte Inklusion, gescheiterte Integration, Verhaltensdefizite, Sprachdefizite, Aufmerksamkeitsdefizite, Konzentraiondefizite, Gesundheitsdefizite, Intelligenzdefizite, Ausbildungsuntauglichkeit, mangelnde Hochschulreife, …

Ist ja auch viel einfacher, als sich den Problemen in der Wirtschaft oder Gesellschaft zu stelloen, da gibt es mächtige Interessen- und Lobbygruppen, die das nicht wollenj.

Dass Lehrkräfte die Sündenböcke für alles und jedes sind, bekommen ja schon Grundschüler mit. Wenn nicht von zu Hause, dann mittlerweile durch das Smartphone. Und wie man mit “Opfern” umgeht, zeigen einem die “sozialen” Medien ja jeden Tag…

Indra Rupp
6 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Wer hatte die Idee mit der Antiautorität, wenn nicht die Pädagogen? Das kommt nicht aus der Politik oder dem Elternhaus. Das kommt aus der Pädagogik. Pädagogen haben sich selber entmachtet. Aufarbeiten!

Uhrmacher
6 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Würde ich sogar zustimmen. Und diese Pädagogik wird an den Unis immer noch gelehrt und die Vertreter davon sitzen in den “Schulaufsichtsgremien”. Wie sagte man, wenn Schüler stören, hätte man versagt, sie zu motivieren. Rezept: Mehr Spaß in der Schule. Hilft aber auch nicht. Wir müssen einfach eingestehen, dass Schule tatsächlich auch “Zwang” ist. Arbeit ist auch “Zwang”: Du bekommst nur dein Gehalt, wenn du dafür etwas leistest. Ist auch Zwang! (Wenngleich gewisse politische Richtungen auch das Gegenteil verfolgen, man bekommt etwas, ohne etwas dafür tun zu müssen. DIE sind auch dafür, Lehrer zu entmachten.)

Realist
6 Monate zuvor
Antwortet  Uhrmacher

Und diese Pädagogik wird an den Unis immer noch gelehrt und die Vertreter davon sitzen in den “Schulaufsichtsgremien”. “

Richtig. Und Lehrer bzw. Lehrerinnen werden mit denen in eine Topf geworfen. Eine Schande!

Fräulein Rottenmeier
6 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Ich setze mal das Konzept der „neuen Autorität“ von Schirrmacher-Reichel dagegen…Es lohnt sich!

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Die “Erfinder” der anti-autoritären Erziehung waren wohl eher keine Lehrer und Erzieher. Allerdings gingen aus ihren reihen dann zukünftige Lehrer und Erzieher hervor (mit dem heutigen Ergebnis) 🙂
https://de.wikipedia.org/wiki/Antiautorit%C3%A4re_Erziehung

Realist
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

aus ihren reihen”

Nein, die wurden von denen ausgebildet und mussten zwangsweise deren Ideen und Hirngespinnste in irgendwelchen Prüfungen wiedergeben, denn sonst hätten sie keine Lehrer werden dürfen!

Ein echter Lehrer, eine echte Lehrerin, vergisst diesen Unsinn kurz nach dem Examen wieder, denn sonst wäre der Job gar nicht ausübbar!

Realist
6 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wer hatte die Idee mit der Antiautorität, wenn nicht die Pädagogen?”

Das kam von universitären “Elfenbeinturm-Pädagogen”. Also der Typ “Pädagoge”, der die Schule maximal zwei Jahre als Referendar von innen gesehen hat um sich dann in die “Forschung” zu verabschieden, weil ihm die Praxis zu anstrengend war. Dann lieber irgendwelche wissenschaftlichen Aufsätze schreiben, die keiner liest (bis auf seine “Pädagogen”-Peergroup an anderen Universitäten), oder in Talkshows herumquasseln oder im Feuilleton “links-bürgerlicher” Zeitungen anderen erklären, wie sie ihre Arbeit zu verrichten haben.

Ein echter “Lehrer”, eine echte “Lehrerin”, und ich sage bewusst nicht “Pädagoge” oder “Pädagogin”, hat weder die Zeit noch das Interesse sich so einen Unsinn auszudenken. Der Einsatz an der Schule bindet genug Ressourcen…

Realist
6 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Wenn “Wissenschaft” sich verselbstständigt und dysfunktional für die sie finanzierende Gesellschaft wird, darf und muss man sie kritisieren.

Und kritisieren dürfen nicht nur “Wissenschaftler” und ausgewählte “Experten” und Medien, sondern jeder Bürger. Das ist Kern unserer Demokratie. Demokratie ist keine Veranstaltung von und für selbsternannte “Eliten”.

Fräulein Rottenmeier
6 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Wir sind Pädagogen und Lehrer. Das ist miteinander untrennbar verwoben, denn neben dem Lehrauftrag haben wir auch einen Erziehungsauftrag.

Riesenzwerg
6 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Sehe ich auch so – doch i c h als Pädagoge habe bereits vor zwanzig Jahren vor den Folgen gewarnt….

Hinzu kommt der individuelle Individualismus, der in konsequenter Weise falsch verstanden und sich als Egoismus breit gemacht hat.

Eltern haben eine Erziehungsberechtigung, Lehrkräfte die Erziehungspflicht.

Noch Fragen?

Riesenzwerg
6 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Nun, ich brauche bestimmt nicht auf die Realität zu verweisen – da sieht das leider sehr, sehr anders aus.

M.E. verstoßen viele gegen ihre Pflicht.

Konsequenz? Unsere Aufgabe.

Egal, was wo steht.

Besseranonym_2
6 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Und das ist der Punkt:
“Nö. Können sie nicht. Ich aber auch nicht”
Es ist bei den derzeitig/ eigentlich immerwährenden Anforderungen wenig Chance da, auch nur 10% auf eigentliche pädagogische Probleme zu verwenden. Es gibt LuL, die dann immer noch auf 150% aufstocken – und dann zB von Eltern hören, sie sollten sich nicht einmischen – oder eben auch von der SL, manchmal auch vom SozPäd etc., aber sie sind immer als Puffer/ Ventil gut, – nicht selten kommen dann psychische Probleme, samt burnout.
Eigentlich klar, dass LuL nicht die Welt retten können, in diesem Fall -durch Stillhalten- Kids vor Strafe.

Realist
6 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

“M.E. verstoßen viele gegen ihre Pflicht.
Konsequenz? Unsere Aufgabe.
Egal, was wo steht.”

Nein, für den schulischen Bereich TEILEN sich Lehrkräfte und Erziehungsberechtigte (besser: ErziehungsVERPFLICHTETE) die Erziehung. Aber nur für den schulischen Bereich.

Wenn außerhalb des Einflussbereichs der Schule die Erziehungspflicht durch die Erziehungsverfpflichteten vernachlässigt wird (ganz einfaches Beispiel: Eltern kümmern sich nicht darum, ob und wann das Kind zur Schule geht, was es nachts so treibt, ob es seine Hausaufgaben macht, …), dann kann man die Eltern darauf hinweisen, ihrer Erziehungspflicht nachzukommen, und wenn das dauerhaft nichts bringt, das JUGENDAMT informieren. Denn genau für solche Fälle ist dieses da: Erziiehungsberechtigte vernachlässigen ihre Erziehungspflicht. Mehr kann man als Lehrkraft logischerweise auch faktisch nicht tun: Wollen Sie als Lehrkraft das Kind perösnlich jeden Tag zur Schule bringen? Nachts an dessen Bett Wache stehen, dass es auch wirklich schläft und nicht Fortnite zockt?

Wer meint, als Lehrkraft die ErziehungsPFLICHT der Eltern übernehmen zu müssen, hat seinen Job überhauopt nicht verstanden.

Alese20
6 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Was spricht denn bitte gegen eine antiautoritäre Erziehung? Das ist ja nicht gleichzusetzen mit Laissez-faire. Antiautoritär bedeutet nichts anderes, als den Kids möglichst große Freiräume zur Entfaltung ihrer Fähigkeiten zu bieten, Betonung liegt auf “möglichst”. Dass es da Einschränkungen gibt, sind also vorprogrammiert. Also gibt es Regeln, an die man sich halten muss. Dazu gehören selbstverständlich, dass Gewalt nicht zu dulden ist, dass Schulregeln zu befolgen sind und dass es ggf. Konsequenzen gibt. Alles das ist m.M.n. durchaus auch Teil einer antiautoritären Erziehung.Ich sehe das Problem eher darin, dass das System Schule nicht auf antiautoritäre Erziehung ausgerichtet ist – häufig wird eher Gehorsam und Gleichschritt erwartet und keinerlei Freiräume für individuelle Entfaltung geboten (max. in AGs).
Ich finde, das gehört eher hinterfragt.

Fräulein Rottenmeier
6 Monate zuvor
Antwortet  Realist

In der Not, sucht man Sündenböcke….kommt bekannt vor, oder? Die Frage, die wir Lehrer uns stellen sollten, ist, ob wir über diese Stöckchen springen wollen.
Ich denke nein.
Mir hilft im Alltag die Haltung. Haltung gegenüber meinen Kindern. Haltung, damit sie Halt finden. Haltung gibt Orientierung…..klingt total abgedroschen.
Aber gehen Sie in eine Klasse und nehmen Sie Haltung an (Rudi Rhode hat es so toll vorgemacht) und sehen Sie was passiert….

Realist
6 Monate zuvor

Als man die ersten “Sündenböcke” in die Wüste geschickt hat, um sich von allen eigenen Verfehlungen reinzuwaschen:
https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCndenbock

hat man ihnen bestimmt noch einen Klaps auf den Hintern gegeben, damit sie mit der Richtigen “Haltung” ihrem Schicksal entgegengehen…

Realist
6 Monate zuvor

Ach ja, weil es so schön passt, Zitat aus dem Wikipedia-Artikel:

“In der Organisationslehre kennt man das Kongruenzprinzip der Organisation. Es besagt, dass Aufgaben, Kompetenzen, Verantwortung und Informationen an nachgeordnete Stellen deckungsgleich übertragen werden müssen. Geschieht das nicht und sind die Kompetenzen im Vergleich zu den Aufgaben und der Verantwortung zu groß, dann muss jemand die Verantwortung für Sachverhalte übernehmen, für die er keine Kompetenzen besitzt und die nicht zu seinen Aufgaben zählen. Dann spricht man beim Aufgabenträger von einem „Sündenbock
https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCndenbock

Realist
6 Monate zuvor

Eine Versetzung in eine Parallelklasse wäre das Mindeste gewesen, alleine um die Lehrerin zukünftig zu schützen.

Bei der Ordnungmaßnahme “Beurlaubung für einige Tage” müsste sich niemand wundert, wenn die Lehrerin zukürnftig beim Unterrichten in dieser Klasse Angststörungen entwickelt und dann für Tage / Wochen / Monate ausfällt. Keiner könnte es ihr verübeln. Außer denjenigen, die typisches “Victem blaiming” betreiben

ps: 7. Klässler können schon durchaus über eine einschüchternde Konstitution verfügen…

Uhrmacher
6 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Was ist “victim blaiming”? Bitte auf Deutsch.

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  Uhrmacher
potschemutschka
6 Monate zuvor

“Die Lehrerin meldete den Vorfall der Schulleitung. Als sie danach in den Klassenraum zurückkehrte, erhielt sie von dem Schüler erneut mit beiden Händen und «mit sehr hoher Krafteinwirkung auf die Brust» einen Schlag auf die Brust.”
So etwas hätte es bei meiner vor- und vorvorletzten SL nicht gegeben. Sie hätten schon nach dem ersten “Angriff” den/die Kollegin zurück in die Klasse begleitet und dem Schüler eine “Ansage” gemacht. Ach, das waren noch Zeiten …

Marie
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Eben. Normalerweise müsste nach so einer Meldung entweder die SL mitgehen oder den Schüler per Durchsage ins Büro zitieren. Die Kollegin allein zurück zu schicken zeugt nicht gerade von Verantwortungsbewusstsein.

Besseranonym
6 Monate zuvor
Antwortet  Marie

Ja, Das 5-Gänge-Menü:
1- Polizei anrufen (später macht mans nicht mehr)
2- Eltern anrufen, wenn keiner hört
3- Soz/Päd, Jugendamt
4- Kollegin ablösen lassen
5- Selbst mitgehen und Kind/Jugendlichen mitnehmen
Schmeckt furchtbar, zum Kotzen, aber gibt am wenigsten Bauchgrimmen (längerfristig gesehen).

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ergänzung: Diese “oldschool” Schulleitungen hätten wahrscheinlich außerdem noch “stante pede” die Eltern zu einem Gespräch eingeladen. Und ich erinnere mich noch an Zeiten, als Eltern so ein “Gesprächsangebot” auch nicht einfach abgelehnt haben. 🙂

Fräulein Rottenmeier
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Man muss als SL nicht „oldschool“ sein, um Gesetze anzuwenden. Das können auch fortschrittliche, innovative SL…..das hat etwas mit Haltung zu tun.

potschemutschka
6 Monate zuvor

Da haben Sie natürlich Recht – Stichwort Haltung! Und auch Mut, sich unbeliebt zu machen, bei Vorgesetzten, Eltern, …
(siehe Kommentar Nr. 26 unter meinem link)

Fräulein Rottenmeier
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ich bin nicht dafür da, um geliebt zu werden, sondern um meinen Job zu tun (den ich übrigens immer schlimmer finde, weil ich mich oft nur noch mit Problemen beschäftige und nicht mehr mit Perspektiven!)

Jonathan Bate
6 Monate zuvor

Unerrichtsausschluss! Nicht ein Paar Tage -Das ist ein Witz! Die Schüler müssen deutlich lernen, dass so etwas nicht geduldet wird. Und nur durch harte Maßnahmen und Konsequenzen werden sie und ihre Eltern lernen. Als Lehrer und Vater weiss ich das.

potschemutschka
6 Monate zuvor

… und weiter gehts! Es hat sich wohl in Sprembrg rumgesprochen, dass es außer “dududu” und ein paar freien Tagen, keine Konsequenzen für Schüler gibt. Hier die nächste Schlagzeile:
https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2025/03/brandenburg-spremberg-oberschule-polizeieinsatz.html

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Mich erinnert das an meinen Vater,( Kindheit und Jugend in der Nachkriegszeit) Lehrausbilder, deshalb sehr erfahren im Umgang mit (nicht immer einfachen) Jugendlichen. Er sagte uns (meinem Bruder und mir) immer: “Wenn ihr Probleme mit einer Gruppe von Kindern habt, findet heraus wer der Anführer ist. Den müsst ihr versuchen, für euch zu gewinnen. Klappt das nicht, versucht ihn von den anderen zu isolieren. Ohne Anführer sind die feigen Mitläufer meist ganz zahm. Gewinnt aber der Rädelsführer, werden auch ein paar Mitläufer mutiger und die Probleme werden größer.” Dieser Rat hat mirauch in 40 Dienstjahren oft geholfen.

q.e.d. – Nur “Dududu” in Spremberg und der nächste wird mutig. War das nicht auch schon an anderen Schulen so ähnlich?

Besseranonym
6 Monate zuvor

Wo ist das Problem ?

“Längerer Unterrichtsausschluss (Art. 86 Abs. 2 Nr. 6 BayEUG – Verwaltungsakt)

Der Unterrichtsausschluss kann zwei bis vier Wochen dauern, wenn eine sogenannte schulische Gefährdung vorliegt. Dieser Begriff wird hier erstmals definiert, spielt aber auch für andere Ordnungsmaßnahmen eine Rolle.

Eine schulische Gefährdung setzt voraus, dass der Schulfrieden durch schweres oder wiederholtes Fehlverhalten erheblich gestört wird oder andere Personen (der Schulgemeinschaft) erheblich beeinträchtigt werden. Dies kann nur nach individueller Einzelfallprüfung unter Berücksichtigung aller Umstände entschieden werden.

Zulässig ist dieser längerfristige Ausschluss erst ab der siebten Klasse.

Zuständig für diese und alle folgenden Ordnungsmaßnahmen ist die Lehrerkonferenz bzw. – sofern eingerichtet – der Disziplinarausschuss.”

…….es geht auch noch länger.
Im Falle der Gewaltausübung sollte bei derartigen Vorfällen die Polizei geholt werden.
– Dass SuS nicht geholfen ist, wenn die Sache/ eigentlich Straftat gebügelt wird, dürfte auch klar sein.

Und – schon bezeinend – wenn man recherchiert, findet man deutlich mehr zur Suspendierung von Lehrkräften als zum Unterrichtsverweis.

https://www.anwalt.de/rechtstipps/ordnungsmassnahmen-im-bayerischen-schulrecht-art-86-bayeug-153213.html

Besseranonym
6 Monate zuvor
Antwortet  Besseranonym

Dazu noch einfach so
[…]
” Oft könne es sinnvoll sein, nicht auf das Kinder selbst zu schauen, sondern auf sein Umfeld, erklärt Pädagogin Wilhelm. In welchem Setting wächst es auf? Wie sind seine Beziehungen? Fühlt es sich willkommen? Sind seine Grundbedürfnisse erfüllt? »Letztlich ist Gewalt immer ein Zeichen dafür, dass es einem Menschen nicht gut geht, und ein Hinweis auf eine seelische Verletzung. Jeder Mensch ist immer zuerst Opfer, bevor er zum Täter wird. Das gilt auch für Kinder.«

Zu schauen, ob ein Kind gut versorgt ist, sei die Verantwortung von Erwachsenen und gleichzeitig eine Form von Gewaltprävention, erläutert Wilhelm. Dieser Ansicht ist auch Pädagoge Baumann. Er geht sogar noch einen Schritt weiter: »Gewaltprävention ist Aufgabe der Politik«, sagt er. Sie müsse dafür sorgen, dass die Schere zwischen Arm und Reich nicht noch weiter auseinanderklaffe, stärker gegen Diskriminierung vorgehen und die Zukunfts- und Bildungschancen der jungen Generation sichern.”

https://www.spektrum.de/news/minderjaehrige-straftaeter-warum-kinder-gewalttaetig-werden/2140095

Alese20
6 Monate zuvor
Antwortet  Besseranonym

Mir wird hier auch zu wenig hinterfragt, was der Auslöser war. Was hat einen bisher laut SL unauffälligen Jungen dazu gebracht, die L anzugreifen? Hatte er vielleicht eine Panikattacke und wollte daher sofort weg? Warum hat sich L überhaupt in den Weg gestellt? Lass ihn doch gehen mit dem Hinweis, dass nur das bewertet wird, was bisher geschrieben wurde – seine Entscheidung. Hätte eine ausgebildete Lehrkraft die Situation vielleicht sofort erkannt und anders reagiert?
Natürlich ist ein Angriff einer Lehrperson absolutes No Go oder ggf. ebenso diskriminierende Äußerungen, trotzdem stellen sich mir hier viele Fragen.
Sofort die großen Keulen zu schwingen mit wochenlangem Ausschluss oder Schuld sei die antiautoritäre Erziehung ist nicht hilfreich.

Marie
6 Monate zuvor
Antwortet  Alese20

Ehrlich jetzt? Die Lehrerin hat Blutergüsse und Prellungen und Sie überlegen ernsthaft, ob das arme Schüler-Hascherl vielleicht eine Panikattacke hatte? Ich fasse es nicht.

Alese20
6 Monate zuvor
Antwortet  Marie

Ja, das tue ich. Was ist daran so verwerflich. Wäre das jetzt ein ständig auffälliges Kind, würde ich anders reagieren. Aber so habe ich Fragen. Ich bin eher verwundert, warum sonst niemand.

Besseranonym
6 Monate zuvor
Antwortet  Alese20

Die Fragen, denke ich, sind zunächst bei jedem Pädagogen da. Allerdings zwingt ihn/sie das Korsett der gesetzlich und schultechnisch/ glorreichen Vorgaben und Bremsscheiben 😉 so sehe ich den Olymp oft) auch dazu, wenn möglich, an SozPäd etc. weiterzugeben. Wenn nicht möglich, gilt es ganz deutlich zB. die Missbilligung jeglicher Gewalt zu zeigen, durch Tun, nicht nur durch Reden und Verweis 1,2,3.
Für mich gilt dabei, wenn Kollegen als Ersatz, Puffer für Wut und Angst (oft für Ereignisse außerhalb der Schule) dienen, muss auch gezeigt werden, dass das nicht geht. Auch diese sind Menschen, verletzbar und keine Goliaths.
Wer dies nicht achtet, muss dies lernen. Lehrer*in sein bedeutet zudem nicht, alles durch Zuschauen zulassen zu müssen, dies widerspräche auch jedem pädagogischem Ansatz.

Alese20
6 Monate zuvor
Antwortet  Besseranonym

Dem widerspreche ich ja nicht. Natürlich muss es Konsequenzen geben. Mir war die Diskussion hier nur zu einseitig. Die reine Symptombekämpfung hilft ja auf Dauer nicht, da sollte man auch mal die Ursache erforschen. Bestrafung alleine ändert nicht zwingend das Verhalten.

A.J. Wiedenhammer
6 Monate zuvor
Antwortet  Alese20

Aber warum sollte man so eine Frage nicht auch bei einem ständig auffälligen Kind stellen? Wo ist da der Unterschied?

Alese20
6 Monate zuvor

Gute Frage. Wahrscheinlich, weil ich davon ausgegangen bin, dass man dann schon weiß, dass er ein Problem hat und bestenfalls schon für Hilfestellung gesorgt hat. Klingt jetzt sogar in meinen Ohren naiv…

447
6 Monate zuvor
Antwortet  Alese20

Daran verwerflich ist die übliche Täterliebe.

Komuscherweise reagieren solche Kolleginnen und Kollegen immer ganz, ganz pikiert und aufgeregt, wenn man ihnen vorschlägt einfach alle solchen armen Hascherl in DEREN Klasse zu setzen.

Ich frage mich warum…”Panikattacke”, logi-ultralogo…da kann man sich nur noch an den Kopf fassen…

A.J. Wiedenhammer
6 Monate zuvor
Antwortet  Besseranonym

Wenn man aus jedem Täter postwendend und quasi automatisch (“Gewalt ist IMMER (…) ein Hinweis auf eine seelische Verletzung. Jeder Mensch ist IMMER zuerst Opfer, bevor er zum Täter wird.”) ein Opfer macht, muss man sich nicht wundern, wenn anschließend keine geeigneten Maßnahmen ergriffen werden (können).
Damit meine ich ausdrücklich nicht, dass man nicht schauen sollte, was hinter gewalttätigem Verhalten steckt, mitnichten.

Aber merke: Ein jeder Täter generiert (weitere) Opfer, egal, ob er selber irgendwo auch Opfer ist oder war. Opferschutz sollte unmittelbar und möglichst präventiv gedacht werden, nicht nur als Erklärungsmodell für das Verhalten von Täter-Opfern.

Besseranonym
6 Monate zuvor

” dazu noch einfach so ” schrieb ich.
Ich finde es schön, dass jetzt dazu verschiedene Gedanken kommen – darum gings mir u.a., – denn glorreich wird sich nicht viel ändern – danke für Ihre Gedanken.

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  Besseranonym

Manchmal “bestraft” man aber mit einer Suspendierung die Eltern. Wirkt also manchmal über den “Umweg”. 🙂

Besseranonym
6 Monate zuvor
Antwortet  Besseranonym

Bei uns stehen, wenn nicht die Eltern, die Betriebe auf – ist etwas anders als bei < 15 Jährigen.
Allerdings hilfts bei Jugendlichen ohne Ausbildung schon, – diese fliegen, wenn sies übertreiben auch aus Maßnahmen.

uwe
6 Monate zuvor
Antwortet  Besseranonym

Es geht nicht um Strafe sondern darum das ein potentiell gefährlicher Schüler*in njcht mehr zur Schule geht.

uwe
6 Monate zuvor
Antwortet  uwe

In NRW gibt es den Paragrafen 54 (Eigen und Fremdgefährdung). Erstmal ein Gutachten vom Gesundheitsamt anfordern ob der Schüler*in wirklich ungefährlich ist, da geht einige Zeit ins Land……..

Juhu
6 Monate zuvor
Antwortet  uwe

Und parallel dazu stelle ich als betroffene Lehrkraft einen Strafantrag, melde mich unfähig, unter der Belastung der Anwesenheit des Schülers, der gegen mich tätlich geworden ist, Dienst zu tun, und lasse mich- ggf. von eben diesem Gesundheitsamt- (dauer)dienstunfähig schreiben 😉

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