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Initiative: Gymnasien sollen Schüler auf alle Abschlüsse vorbereiten (statt abzuschulen)

HANNOVER. Wer das Gymnasium vor dem Abitur verlässt, hat es oft nicht leicht. Der Landesschülerrat Niedersachsen und die Bildungsgewerkschaft GEW schlagen vor, was sich ändern sollte.

“Abschulungspraxis an Gymnasien und Realschulen stoppen!” Illustration: Shutterstock

«Es kann nicht sein, dass Gymnasien und Realschulen Schülerinnen und Schüler einfach abschulen und andere Schulformen diese dann aufnehmen müssen – oft in ohnehin schon vollen Klassen», kritisiert Matteo Feind, Vorsitzender des Landesschülerrates Niedersachsen.

Während an Oberschulen, Gesamtschulen und Realschulen gezielt auf die Mittlere Reife vorbereitet werde, fehle es an vielen Gymnasien an vergleichbaren Strukturen, teilten Landesschülerrat und GEW mit. Dies führe dazu, dass betroffene Schülerinnen und Schüler schlechter auf ihren Abschluss vorbereitet seien – außerdem würden andere Schulformen unverhältnismäßig stark belastet. Wenn eine Schule eine Schülerin oder einen Schüler aufnehme, solle sie ihn bis zu einem Abschluss begleiten. Das sogenannte «Abschulen» sei für die betroffenen Jugendlichen eine große Belastung.

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Jugendliche, die das Gymnasium nach der 10. Klasse verlassen, stehen den Angaben zufolge oft ohne gezielte Vorbereitung da. Weder gebe es flächendeckend eigene Abschlussprüfungen für die Mittlere Reife an Gymnasien, noch seien Förder- und Unterstützungsangebote für diese Schülergruppe selbstverständlich.

«Wir brauchen endlich eine faire Verteilung der Verantwortung», ergänzt Eduard Hillgert, stellvertretender Vorsitzender des Landesschülerrates Niedersachsen. «Gymnasien müssen die Mittlere Reife genauso ernst nehmen wie das Abitur. Dazu gehören eigene Prüfungsformate, gezielte Beratungsangebote und eine stärkere Berufsorientierung für alle, die nicht automatisch in die Oberstufe wechseln.»

Landesschülerrat und GEW fordern das Kultusministerium auf, «die Abschulungspraxis an Gymnasien und Realschulen zu stoppen». News4teachers / mit Material der dpa

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