Home Politik “Geister-Lehrkräfte”: Ist die Mega-Besetzungspanne bei Lehrerstellen ursächlich für den Absturz bei den...

“Geister-Lehrkräfte”: Ist die Mega-Besetzungspanne bei Lehrerstellen ursächlich für den Absturz bei den Schülerleistungen?

26
Anzeige

STUTTGART. Über Jahre fehlten viele Lehrkräfte im Land – weil es die Jobs nur auf dem Papier gab. Nun steht das Kultusministerium von Baden-Württemberg vor einem Bildungskrimi mit 1.440 offenen Fragen. Die Reaktionen der Lehrerverbände sind heftig. Kein Wunder: Die Mega-Panne dürfte zumindest mitverantwortlich dafür sein, dass der Südwesten in den vergangenen Jahren in allen Bildungsrankings mehr als alle anderen Bundesländer abgestürzt ist. 

Da stimmt doch was nicht…? (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper hat eine rasche Aufklärung der schweren IT-Panne in der Kultusverwaltung angekündigt. Man werde mit „Volldampf“ aufarbeiten, warum so lange niemand gemerkt habe, dass man 1.440 Lehrerstellen versehentlich nicht besetzt hat, sagte die Grünen-Politikerin dem SWR.

Die Aufarbeitung und die Suche nach einem Schuldigen sei aber nicht so einfach wie in der Krimiserie Tatort, sagte Schopper dem Sender. Es gebe 4.500 Schulen im Land und 130.000 Köpfe, die sich auf 95.000 Stellen verteilten. Herr Maier und Frau Schulze würden nicht immer eins zu eins nachbesetzt, sondern es gebe Schwangerschaftsvertretungen, längere Krankheiten, Renteneintritte, die Reduzierung von Stunden.

Anzeige

Fehler zog sich über 20 Jahre durch die Verwaltung

Schopper zeigte sich persönlich betroffen von der schweren Panne. „Ich war genauso schockiert und war auch wirklich erschrocken“, sagte sie. Dazu, dass über Jahre aufgrund der Panne Hunderte Lehrer zusätzlich an den Schulen fehlten, sagte sie: „Natürlich tut es mir leid, dass wir da nicht in die Unterrichtsversorgung schon früher hätten einsteigen können.“ Aber sie wisse nicht, ob man die freien Stellen in der Vergangenheit aufgrund des Bewerbermangels auch hätte besetzen können. „Jetzt haben wir Gott sei Dank auch Leute.“ Jetzt müssten die freien Stellen rasch besetzt werden.

„Das Kultusministerium muss sofort handeln und diese Stellen besetzen. Im kommenden Schuljahr darf keine dieser Stellen weiterhin unbesetzt bleiben!“, so Martina Scherer, die Landesvorsitzende des Philologenverbands Baden-Württemberg (PhV BW).

Der zeigt sich in einer Pressemeldung wenig überrascht. „In der Praxis war die mehr oder weniger massive, aber immer vorhandene Unterdeckung der Unterrichtsversorgung immer spürbar, während die offizielle Statistik der Kultusverwaltung angeblich eine ausreichende Zahl von Lehrkräften bescheinigte“, so heißt es in einer Pressemeldung. „Wir haben uns schon immer über den Gegensatz zwischen gefühlter Unterversorgung in der Realität auf der einen und der angeblichen Überversorgung auf dem Papier auf der anderen Seite gewundert“, so die PhV-Landesvorsitzende.

Laut Kultusministerium seien die Schulen mit 105 Prozent Lehrerstellen „über“-versorgt, jedoch sei im November die Krankheitsvertretungsreserve regelmäßig aufgebraucht und der Vertretungspool leergefegt, und bei jeder Krankmeldung oder Schwangerschaft falle gewöhnlich Unterricht aus – „die Eltern kennen das auch.“

Ist die Panne zumindest mitverantwortlich für das zunehmend schlechte Abschneiden Baden-Württembergs in den bundesweiten Rankings der Schülerleistungen? Das mutmaßt der VBE: „Es ist wie beim Ostereier suchen, wenn die Eltern versäumt haben, sie zu verstecken: Ein langes, unbefriedigendes Gefühl mit einer lächerlichen Erklärung zum Schluss!“, erklärt Bundes- und Landesvorsitzender Gerhard Brand, nach eigener Darstellung fassungslos.

„Es ist bitter für die Kolleginnen und Kollegen nun zu erfahren, dass unzählige Überstunden und Krankheitsvertretungen hätten vermieden werden können“

Seit über 20 Jahren weise sein Verband auf einen eklatanten Mangel an Lehrkräften im Bereich der Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren hin. Seit Jahren herrsche dieser Mangel auch an Grundschulen und in Teilbereichen an den weiterführenden Schulen. Umfragen unter Lehrkräften hätten dies immer wieder empirisch bestätigt. „Es ist bitter für die Kolleginnen und Kollegen nun zu erfahren, dass unzählige Überstunden und Krankheitsvertretungen hätten vermieden werden können, wenn das Land seine Aufgaben sorgfältig ausgeführt hätte“, konstatiert der VBE-Chef.

Brand weiter: „Darüber hinaus klingt es im Nachhinein wie Hohn, wenn Lehrkräfte vor diesem Hintergrund für das schlechte Abschneiden von Schülerinnen und Schülern bei Schulleistungstests verantwortlich gemacht werden sollen. Warum, so fragt der VBE, werden bei der Programmierung keine Kontroll- und Plausibilitätsroutinen hinterlegt? Das Land erwartet von uns Lehrkräften, dass wir einen guten Job machen, das erwarten wir auch vom Land! Dass nun die fehlenden 1.440 Lehrkräfte eingestellt werden sollen, ist ja recht und schön, nur sind sie durch die versäumte Einstellungspolitik der vergangenen Jahre gar nicht auf dem Markt. Ein Trauerspiel.“

Es sei ein Skandal, dass in Baden-Württemberg offensichtlich nicht bemerkt wurde, dass die Anzahl der besoldeten Lehrkräfte und die Anzahl der Stellen im Verwaltungsprogramm in einem solchen Maße nicht übereinstimmen. „Oder sind diese Gelder anders verwendet worden?“, fragt Martina Scherer. „Diese Frage wird die Landesregierung in nächster Zeit beantworten müssen. Und das in Anbetracht der prekären Einstellungssituation, die wir aktuell am Gymnasium haben,“ so die Philologen-Chefin weiter.

Hintergrund: Das Kultusministerium steht aktuell ohnehin in der Kritik, weil es aufgrund der Umstellung auf G9 ab nächstem Schuljahr (und der deshalb gekürzten Stundentafel in den aufwachsenden Jahrgängen) weniger junge Gymnasiallehrkräfte einstellen will als ursprünglich geplant (News4teachers berichtete).

Der Philologenverband meint: „An den allgemeinbildenden Gymnasien muss jetzt schon für den ab 2032 absehbaren gravierenden Lehrermangel durch die Pensionierung der Boomer-Generation und den Aufwuchs von G9 zusätzlich eingestellt werden. Zumindest die besten unserer Referendare, die im Land Baden-Württemberg ausgebildet wurden, müssen auch hier gehalten werden! Hier darf nicht wieder derselbe Fehler des ‚Schweinezyklus‘ gemacht werden! Irgendwann muss eine Schulverwaltung doch lernen, für die Zukunft zu planen! Falls zuerst die Schulen im Sekundarbereich versorgt werden müssen, dann muss den gymnasialen Referendarinnen und Referendaren zumindest eine vertraglich zugesicherte Rückkehrgarantie an das allgemeinbildende Gymnasium angeboten werden.“

„Wir benötigen an den Schulen unbedingt eine höhere Versorgung, damit Ausfälle keine Löcher in die Stundenpläne der Schülerinnen und Schüler reißen“

Scherer mahnt an: „Das wäre nun die Chance für das KM, mit einer nachhaltigen Einstellungspolitik zu beginnen. Es gibt ausreichend Referendarinnen und Referendare, die noch eine Stelle benötigen. Zudem sind viel zu viele Kolleginnen und Kollegen in unattraktiven Krankheitsvertretungs-Verträgen eingestellt“. Jetzt wäre auch die Zeit und die Möglichkeit, die Schulleitungen endlich zu entlasten und von den „Geister-Stellen“ mehr Stunden für Leitungsaufgaben zur Verfügung zu stellen. Die Überlastung der Schulleitungen zeige sich beispielsweise darin, dass neue Statistiksysteme die Handlungsspielräume zunehmend einschränken oder schulische Prozesse „bis ins kleinste Detail“ durchfaktorisiert werden müssten; zudem hätten sie zunehmende Aufgaben bei der Arbeit in der Schulentwicklung vor Ort – dies benötige Ressourcen.

„Wir benötigen an den Schulen unbedingt eine höhere Versorgung, damit Ausfälle keine Löcher in die Stundenpläne der Schülerinnen und Schüler reißen“, fordert Scherer. Seriöse Berechnungen zeigen dem Verband zufolge: „Die Schulen brauchen mindestens eine (rechnerische) Versorgung von 115 Prozent, damit Krankheitsvertretung und Ergänzungsbereich permanent gesichert sind. Insofern muss dringend deutlich über den nominellen Bedarf von 100 Prozent hinaus eingestellt werden. 100 Prozent bedeuten nämlich: Der Pflichtunterricht ist gerade abgedeckt, wenn alle Lehrkräfte anwesend sind und niemand krank ist. Und darin ist keine einzige Stunde für AGs wie Chor, Theater, Sportangebote, für Fördermaßnahmen, Hausaufgabenbetreuung (und deren Verwaltung), Mittagsbetreuung oder Sonstiges enthalten, was das besondere Profil einer Schule ausmacht. Von kleineren Gruppen zum Üben, Wiederholen usw. ganz zu schweigen.“

Wegen einer schweren IT-Panne sind 1.440 Lehrerstellen im Südwesten versehentlich nicht besetzt worden (News4teachers berichtete). Grund ist ein Softwarefehler, der bis auf das Jahr 2005 zurückgeht, wie das Kultusministerium und das Finanzministerium eingeräumt hatten. Dieser Fehler sei über all die Jahre unbemerkt geblieben. Der Landesschülerbeirat spricht von „Geisterlehrkräften“, der Elternbeirat vom „größten Bildungsskandal seit Jahrzehnten“. News4teachers / mit Material der dpa

Bildungsabsteiger Baden-Württemberg: Wie bekommen Politiker die Schülerleistungen wieder nach oben?

Anzeige
Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

26 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Kater Karlo
2 Monate zuvor

So peinlich diese Sache ist, durchschnittlich 1 Lehrkraft mehr pro Schule im Länd macht den Bildungsbraten nun wirklich auch nicht mehr fett!

ed840
2 Monate zuvor
Antwortet  Kater Karlo

In einem anderen Artikel hier stand, es wäre bei ca. 4500 Schulen ca. 1 Lehrkraft für jede dritte Schule.

Kater Karlo
2 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Ah, sogar das. Aber unterm Strich kommt es auf das gleiche Ergebnis: diese jede Dritte Lehrkraft rettet die Welt auch nicht mehr 🙂

Palim
2 Monate zuvor
Antwortet  Kater Karlo

Doch, JEDE Lehrkraft rettet die Welt ein Stück mehr.

Hier haben es 1440 Lehrkräfte nicht tun können
und Schüler:innen wie Lehrer:innen bekamen über 20 Jahre eine Unterversorgung, die zudem in Abrede gestellt wurde,
während es etliche Herausforderungen gab, für die ohnehin mehr Personal notwendig gewesen wäre.

An sehr vielen Schulen – nicht nur in BW – muss man täglich mit dem Mangel auskommen und dennoch irgendwie den Schulbetrieb gewährleisten,
man wird an hohen Zielen gemessen,
es wird immer wieder die Leistung von Schüler:innen gestetet,
für die Ergebnisse wird die Verantwortung in den Schulen gesucht.

Schulen sollen alles mögliche übernehmen,
es vergeht keine Woche, ohne dass jemand ein Thema findet und die Forderung stellt, dass Schulen doch hier und da noch etwas übernehmen sollen.
Gerade da sollen Lehrkräfte immer wieder die Welt retten und werden in die Pflicht und die Verantwortung gesetzt, nicht aber die, die diese Forderungen stellen, und nicht die, die dem nachkommen und den Schulen den Auftrag erteilen, und nicht die, die den Personalschlüssel verantworten müssten.

Zusätzliche Mittel für diese Aufgaben bekommen die Schulen nicht.
Oft bekommen sie nicht einmal ausreichend Personal, um die Pflichtstunden besetzen zu können.
Fällt etwas aus, landen der Ärger und die Verantwortung: bei der Schule.
Klappt etwas nicht oder geht etwas Wichtiges unter, bleibt die Verantwortung und die Schlichtung: bei der Schule.
Kommt es daraufhin zu Konflikten mit Schüler:innen oder Eltern, liegt die Arbeit: bei der Schule.

Mehrarbeit ohne Ende, die nicht gezählt wird, weil die Länder keine Arbeitszeiterfassung durchführen wollen, obwohl sie nach EU-Recht vorgeschrieben wäre.
In diesem Fall Arbeitszeit von 1440 Kräften, die das hätten zumindest abmildern können.

Die Erhebungen dafür, wie einzelne Schulen versorgt sind, scheint es gar nicht zu geben. Die jährlichen Quoten des Landes werden hingenommen und verschwinden schnell wieder in der Schublade.
Bei allen Testungen in den Schulen wird dies nie erhoben.
Die Forderungen und Aufträge werden in der Schule abgeladen, danach dürfen die Schulen selbst sehen, wie sie alles stemmen – immer zusätzlich zum Unterricht und den anderen Aufträgen und Themen, die in den Wochen und Monaten und Jahren zuvor schon in die Schulen gekippt wurden.
Als Mehrarbeit können allein Unterrichtsstunden abgerechnet werden, für den Rest sollen Lehrkräfte und Schulen selbst haushalten, egal wie die Schule versorgt ist und was gefordert wird.
Arbeitszeitstudien, die gerichtsfest eine Überlastung belegen, werden von Ländern anerkannt, es führt aber zu keinerlei Verbesserung.
Standards für zusätzliches Personal gibt es nicht.

Es ist blöd, dass man Lehrkräften die Rettung der Welt aufträgt, ihnen aber einen Arm auf dem Rücken festbindet
und am Ende noch äußert, es sei ja kein Schaden entstanden.

EB115
2 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Ich stimme in fast allem zu, allerdings dürfen nicht alle zusätzlichen Unterrichtsstunden abgerechnet werden. Bei 75% Deputat wird erst ab der 3. Vertretungsstunde pro Monat bezahlt, die ersten beiden muss man umsonst halten.

alter Pauker
2 Monate zuvor
Antwortet  Kater Karlo

… und jetzt wirft man auch uns engagierte Lehrer im Ruhestand aus den TV-L unterrichtsvertragen raus und verlängert sie nicht. Förderschullehrer, die in Schulen den Inklusionsunterricht durchgefüghrt haben, werden für 2025/256 nicht mehr eingestellt. Man wolle diese Stellen mit beamteten KuK abdecken, hießt es. Auf http://www.kultus.bw auf der VP-O Seite stehen noch immer die Texte vom vergangenen Jahr-keine Info über die aktuellen Zustände und viele wissen noch nicht einmal, dass man uns zum alten Eisen wirft.

Berger
2 Monate zuvor
Antwortet  Kater Karlo

In dem Artikel von N4T wird der Realschullehrerverband RLV als Vertretung der Realschulen in BW mit den „10 Stunden“ zitiert und nicht der VBE! Letzterer kommt in dem Artikel überhaupt nicht vor, wie überhaupt dieser Verband nicht nur in dieser Angelegenheit auffallend immer weniger mediale Präsenz hat. Irgendwie matt und substanzlos im Gegensatz zu anderen Lehrerverbänden dort.

ed840
2 Monate zuvor

Kann eigentlich nicht sein, denn ich weiß zum Thema Lehrerversorgung aus berufener Quelle in “The Länd”, dass viel nicht viel hilft, sondern es auf die Qualität des Unterrichts ankommt.

Marie
2 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Klar, deswegen nimmt man auch Seiten-, Quer-, Schräg- und sonstige Einsteiger und auch sonst jeden, der nicht bei 3 auf dem Baum ist.

Unfassbar
2 Monate zuvor

Ich beantworte die Frage aus der Überschrift mit einem klaren Nein.

Ursächlich sind eher der Umbau des Bildungssystems seit der Regierung Kretschmann, der generelle demographische Wandel und wegen mir auch noch die Folgen der Pandemie. Man kann aber diskutieren, ob der Absturz der Schülerleistungen ohne den Umbau bei aber gleichem demographischen Wandel nicht noch stärker geworden wäre.

Rüdiger Vehrenkamp
2 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Mit Blick nach Bayern kann Ihr letzter Abschnitt eher mit “Nein” beantwortet werden. Man hat alle Schulformen mit Heterogenität geflutet, da müssen die Leistungen ja zwangsläufig runtergehen, schließlich möchte man auch den schwächsten Schüler irgendwie abholen und mitnehmen; Realschulen müssen den Hauptschulabschluss anbieten, entsprechend müssen Ressourcen in diese Schüler investiert werden – Ressourcen, die man eigentlich gar nicht hat.

Palim
2 Monate zuvor

Das ist der entscheidende Punkt:

Ressourcen, die man nicht hat und die man nicht haben will.

Lehrkräfte fehlen in der Regel an den Schulen, die schwieriger zu versorgen sind. Also fehlt nicht an jeder dritten Schule eine Lehrkraft, sondern überproportional viele Lehkräfte an Standorten, die schwieriger zu versorgen sind.

Ich frage mich, wo die Entschuldigung und der Ausgleich ist für die Lehrkräfte, die in den letzten 20 Jahren die Arbeit übernommen haben, die die fehlenden Lehrkräfte nicht übernehmen konnten.

Und man muss auch fragen: Hätten Schüler:innen besser Deutsch gelernt oder den Abschluss geschafft, wenn der Förderunterricht erteilt worden wäre?

Rüdiger Vehrenkamp
2 Monate zuvor

Diese “Ausrede” kann jetzt super dafür herhalten, warum die Leistungen abfallen. Mal sehen, was anderen Bundesländern so einfällt, in denen es keine zwanzig Jahre lange Datenpanne gab. Ich denke, es liegt im Falle Baden-Württembergs am unnötigen Herumdoktorn im Schulsystem, an immer neuen Verordnungen und Formularen, an mangelnder Wertschätzung durch heruntergekommene Schulgebäude und Toiletten und natürlich an fehlendem Personal für diese herbeigewollte Heterogenität in allen Schulformen, außer dem Gymnasium.

Heinz
2 Monate zuvor

Im Zweifel geht immer Corona.

Palim
2 Monate zuvor

In welchem BL gibt es denn Erhebungen und Veröffentlichungen dazu, wie viele Stellen nicht besetzt sind
bzw. wie die Versorgung der Schulen ist?

Bei allen Testungen wird dies nie erfasst.

schwierig,schwierig,schwierig
2 Monate zuvor

Die meißten abgegebenen Sprüche im ganze Artikel ist bezogen auf durchschnittlich 1/3 Lehrkraft je Schule einfach nur lächerlich.
Schlimm ist es, dass ggf. 1440 Lehrkräfte um die Chance gebracht wurden, ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

Realist
2 Monate zuvor

Alles Scheinfragen. Die alles entscheidende Frage bei dieser Sache ist:

Where is the money?

Siehe mein Kommentar unter:
https://www.news4teachers.de/2025/07/geisterlehrer-skandal-land-hat-nichts-gespart-also-kann-es-schulen-nichts-zurueckzahlen/

schwierig,schwierig,schwierig
2 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Im Staatshaushalt verschwunden.
Nicht besetzt, heißt keine Ausgaben.
Kleines Beispiel:
Sie planen 1000 Euro (mit Kreditaufnahme) für ein Jahr und stellen am Jahresende fest, dass sie 995 Euro ausgegeben haben.
Was würden Sie tun?
Vermutlich auf den ersten Blick sagen: Planung passt, nehme halt nur 995 Euro auf.

Oder Mist: Warum habe ich noch 5 Euro übrig. Die Abweichung suche ich und die fehlenden Mittel lege ich erst mal auf die Seite.

Ist leider so: Bei den Summen fällt der Anteil einfach unter Planungsungenauigkeit.

Joni
2 Monate zuvor

Hätte man mit Sachverstand und realistin schon vor 20 Jahren die 4-Tage Woche eingeführt, wäre es nie so weit gekommen!

Heinz
2 Monate zuvor

Natürlich, dass ist der EINZIGE Grund, warum die Schüler alle schlechter werden …. und natürlich Corona, solange es noch Schüler gibt, die Corona erlebt haben, zählt das ja auch immer.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor

Ich weiß schon, wer und was an dem 20 Jahre alten Fehler schuld sein wird, wenn es nach einigen Forist*innen geht 😛

DerechteNorden
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ja, Herr Habeck. Der ist immer an allem schuld.//

447
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Unsaubere Antsführung – da es sich aber um höhere Chargen handelt, wird eine sorgfältige Untersuchung (reportiert nach 7 Jahren auf der letzten Seite der amtlichen Veröffentlichungen in Mickers-Dersdorf in Kleindruck) feststellen, dass niemand was dafür kann und Rufe nach Verantwortung “populistisch” und “fehlerfokussiert statt zukunftsorientiert” sind.

Schuld wird also niemand sein.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  447
alter Pauker
2 Monate zuvor

Ich habe in den letzten Jahren im Inklusionsunterricht (L-Förder-Schüler an GS, HS und WRS) betreut. Noch als Beamter und auch nach der Pensionierung habe ich dann als Angestellter weiter gearbeitet – einerseits weil es mir Freude macht und weil es andererseits notwendig war, weil durch den Lehrermangel, wenigstens an meiner Schule, der Inklusionsunterricht für einige SchülerInnen nicht stattgefunden hätte.

Damit ist jetzt offensichtlich Schluss, eine Verlängerung, bzw. ein Folgevertrag sind nicht in Sicht, was mich sehr trifft.

Wenn man mir angesichts der 1400 unbesetzten Stellen jetzt noch erklärt, weshalb fast alle Lehrer im Vertretungslehrer-Pool für den Inklusionsbereich, (meist Förderschul- Pensionäre wie ich, mit derzeit 70 Jahren), wie auch aus anderen Schularten, ebenfalls Kollegen und Kolleginnen, die noch in der Schule arbeiten wollten) keine Vertragsverlängerung für 2025/26 bekommen haben.

Auf Nachfragen erhielten auch die KuK die Begründung, dass man diese Stellen mit beamteten Lehrern besetzen werde. Ich frage mich allerdings, woher diese wundersame Pädagogen Vermehrung kommen soll, obwohl doch großer Mangel für den Förderschul- und Inklusionsbereich bestand -und jetzt so plötzlich nicht mehr?

Ich hoffe, man merkt in Stuttgart den Rechenfehler der Landes- IT in Bezug auf uns TV-L Pensionäre diesmal schneller. Am besten noch vor dem neuen Schuljahr – und nicht erst in 20 Jahren! Da braucht es keine hochgradig verhaltenskreativen Schüler mehr, um ein Magengeschwür oder Depressionen zu bekommen. Das schafft in diesem Jahr schon die Kultusverwaltung ganz alleine. Ob solch ein Umgang mit Landes-Beschäftigten fair genannt werden kann? Na ja, dann hat der Mohr seine Schuldigkeit wohl getan…ganz klassisch.

Betroffene
2 Monate zuvor

Der Sprecher des Kultusministeriums nannte einen Korridor von 110 bis 120 Millionen Euro, den so viele Stellen wohl pro Jahr kosten würden, die aber schlicht nicht abgeflossen seien.”

Wieviel Geld wurde in diesen 20 Jahren vom Land eingespart auf Kosten von Kindern, Eltern und Lehrern?

Ich meine dieser Betrag sollte den Schulen nun als Kompensation zur Verfügung gestellt werden. Zusätzlich zur sofortigen Besetzung der 1440 Stellen.

Auch A13 für Grundschullehrkräfte in BW ist längst überfällig!

wpDiscuz
Die mobile Version verlassen