Bildungsabsteiger Baden-Württemberg: Wie bekommen Politiker die Schülerleistungen wieder nach oben?

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STUTTGART. Baden-Württemberg hat in den Schülerleistungsstudien der vergangenen Jahre den größten Abstieg aller Bundesländer zu verkraften. Auch wenn die öffentliche Debatte zuletzt vor allem um das Gymnasium kreiste – es gibt noch weitere Baustellen bei der Bildung im Ländle. Wo liegen die und was raten Experten?

Wer rettet? Foto: Shutterstock

Eigentlich, so hatte es Grün-Schwarz im Koalitionsvertrag vereinbart, sollte die Bildungsstruktur in Baden-Württemberg in dieser Legislatur nicht verändert werden. Weil aber eine Elterninitiative mehr als 100.000 Unterschriften für eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium sammelte und auch ein Bürgerforum G9 empfahl, musste Ministerpräsident Winfried Kretschmann, selbst erklärter G9-Gegner, Mitte Dezember die Richtungsänderung verkünden. Und die Frage zur Zukunft des Gymnasiums ist nicht die einzige Baustelle in der Bildungspolitik. Ein Überblick über die meist diskutierten Themen:

Zurück zum neunjährigen Gymnasium? Durch den Volksantrag und das Bürgerforum muss sich die Landesregierung nun plötzlich mit der Frage beschäftigen, wie das Gymnasium hierzulande künftig aussehen soll. Die Initiatorinnen drücken aufs Tempo. «Leider muss befürchtet werden, dass die Landesregierung hier auf Verwässerung und Verzögerung setzt, indem sie Arbeitskreise gründet», kritisieren sie. Ein Sprecher von Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) betont, eine Reform müsse sorgfältig durchdacht und vorbereitet werden. Man sei derzeit in Gesprächen mit Bildungswissenschaftlern und ausgewählten Praktikern, wie ein modernisiertes G9 aussehen könnte.

Wissenschaftler haben dagegen Zweifel, ob ein modernisiertes G9 die richtige Lösung ist. «Der Stress im G8 ist definitiv zu groß und da muss man was dagegen tun», sagt Bildungsforscher Thorsten Bohl, Professor für Erziehungswissenschaft an der Universität Tübingen und Leiter der Tübingen School of Education. Er könne auch gut verstehen, dass mehr Schülerpartizipation, neue Unterrichtsmethoden und mehr Praxis gefordert werde. «Wenn man das aber empfiehlt, dann geht man aus dem Profil des Gymnasiums raus. Das Gymnasium ist eine wissenschaftspropädeutische Schulart, soll also auf das Studium vorbereiten», sagt Bohl.

Sinnvoller als eine Verlängerung der Schulzeit fände der Bildungsforscher eine Überarbeitung der Lehrpläne – etwa mit einer früheren Profilbildung. Dann könnten die Schülerinnen und Schüler am Anfang eine gewisse Allgemeinbildung bekommen. «Und danach gibt es dann klare Profile, sodass wir Schülerinnen und Schüler haben, die eben Experten und Expertinnen für eine bestimmte Anzahl von Fächer sind und nicht für alle wie bisher», sagt Bohl.

Zu viele verschiedene Schularten? Für problematisch hält Bohl die Rückkehr zu G9 auch wegen großer Auswirkungen auf andere Schularten. Das Gymnasium nehme schon heute einen guten Teil der Kinder und Jugendlichen mit einer mittleren Bildungsempfehlung auf. Mit G9 werde sich dieser Trend noch verstärken, so Bohl. «Dann haben wir die Situation, dass neben G9 eine «Restschule» bleiben wird, die große Schwierigkeiten haben wird, einen guten Umgang mit Heterogenität zu pflegen, da die Heterogenität nicht ausbalanciert ist», sagt der Bildungsforscher.

So habe etwa die Gemeinschaftsschule, die auf Heterogenität ausgerichtet sei, schon heute zu wenig leistungsstarke Schülerinnen und Schüler. Die Forschung zeige, dass es für einen guten Umgang 20 bis 30 Prozent leistungsstärkere Schüler brauche. Zum Schuljahr 2022/2023 hatten aber laut Statistischem Landesamt nur gut 13 Prozent der neuen Fünftklässler an den Gemeinschaftsschulen im Land eine Gymnasialempfehlung. Unter Druck, so heißt es aus dem Kultusministerium, kämen auch berufliche Gymnasien, wo heute jedes dritte Abitur absolviert werde.

«Das Schulsystem ist sehr zerklüftet, das ist ein Chaos geworden», sagt Bildungsforscher Thorsten Bohl. Wie eine Alternative aussehen könne, sehe man in Hamburg. Dort gibt es an den Gymnasien weiterhin G8. «Und neben G8 stellt man eine zweite, integrierte Schulart. Das Kernprofil dieser Schulart ist ein professioneller Umgang mit Heterogenität», sagt Bohl. Auf der Schule könnten die Schülerinnen und Schüler dann nach dem mittleren Bildungsabschluss entscheiden, eine Berufsausbildung zu starten oder das Abitur nach neun Jahren zu machen.

Wie umgehen mit den großen Problemen am Anfang? Die größte Baustelle sieht die Landesregierung aber nicht im Gymnasium. «Ganz oben steht die Verbesserung der Startbedingungen zu Beginn der schulischen Laufbahn», sagt der Sprecher des Kultusministeriums. Die Leistungen von Grundschülern sind in den vergangenen Jahren erschreckend eingebrochen. Eine Studie belegte etwa im Jahr 2022 schlechte Testergebnisse bei Viertklässlern in Mathe und Deutsch: Fast jedes fünfte Kind schaffte die Mindeststandards in den zwei Fächern nicht. Als Schlüssel zur Lösung der Probleme sieht die Landesregierung die Sprachförderung. Ein Konzept sei inhaltlich fertig, heißt es aus dem Kultusministerium. Nun werde mit dem Finanzministerium verhandelt.

Für Bildungsforscher Bohl ist das der richtige Weg. Wenn ein Teil der Schüler nicht mehr ein Basisniveau beim Lesen, Schreiben und Rechnen erreichten, sei das ein Problem. «Diese Schüler werden extrem große Probleme haben, in der Gesellschaft zu bestehen und überhaupt sinnvoll im Arbeitsmarkt unterzukommen», sagt Bohl.

Für die Opposition und die Initiatorinnen des G9-Volksantrags ist das kein Widerspruch. Man dürfe die Rückkehr zu G9 nicht gegen eine Stärkung der frühkindlichen Bildung ausspielen, kritisierte SPD-Fraktionschef Andreas Stoch. «Dieses Land, eines der reichsten Länder der Welt, muss in der Lage sein, beides zu tun.» Das sollte dem Land seine Zukunftsfähigkeit und sein Wohlstand wert sein, finden auch die Initiatorinnen des Volksantrags.

Und jetzt ein Schulfrieden? Die Lage ist also verzwickt. Regierung und Opposition sind bei den wichtigen Fragen alles andere als einer Meinung, die Konzepte liegen teils weit auseinander. Größere Reformen müssten einen breiten Rückhalt haben, damit nach der nächsten Landtagswahl nicht wieder ein schneller Richtungswechsel stattfindet. Opposition und Regierung wollen deswegen über eine Bildungsallianz sprechen. «Wir erhoffen uns eine offene, kritische Diskussion darüber, wie wir unsere Schullandschaft im Sinne der Kinder qualitativ und auch in Bezug auf die verfügbaren Ressourcen weiterentwickeln und stärken können», sagt Schoppers Sprecher. Ob das gelingt ist fraglich. 2014 gab es zuletzt einen Anlauf für einen Schulfrieden – ohne Erfolg. Von David Nau, dpa

Der Absteiger! Kein anderes Bundesland hat sich im Bildungsmonitor so verschlechtert wie Baden-Württemberg – warum?

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Clara
3 Monate zuvor

Ich finde die Entwicklung höchst interessant und lehrreich – nun ist guter Rat teuer. Nach meiner Erfahrung werden die „Lösungen“ eher im Bereich einer positiven Außendarstellung als bei substanziellen Verbesserungen liegen, Politik eben.

Cuibono
3 Monate zuvor

Deutlicher als mit dem riesigen Zuspruch der Eltern zur Rückkehr zu G9 konnte gar nicht gezeigt werden, worum es eigentlich geht: nicht um den Erwerb des Abiturs – das könnte man an einer GmS billiger haben. Tatsächlich wollen viele Eltern ihren Kindern die unsäglichen Zustände an vielen GMS, neben dem Gym die einzig verbliebene weiterführende Schulart, nicht zumuten, was sehr verständlich ist. Es geht also allein um eine soziale Segregation derjenigen, die sich teure Privatschulen (wie sie auch Politiker der verfechtenden GMS für’s eigene Kind gern wählen) nicht leisten können.

Erst die ganze Schullandschaft zerschlagen und sich jetzt wundern, dass der Teil des gemeinen Volks, dem seine Kinder noch nicht völlig egal sind, sich wehrt.

Für die Gyms natürlich eine Herausforderung, welche Aufnahmekriterien sie erdenken, damit möglichst nur die sozial kompetenten und leistungsfähigsten Schüler aufgenommen werden.

Ich schlage Aufnahmetests und Aufnahmegespräche mit Eltern und Kindern vor. So machen es die konfessionellen und privaten Schulen.

Da dürfen wir alle sehr gespannt sein auf die ersten Abschlüsse G9 vs. G9 bzw. auf die an den Schulformen erworbenen Kompetenzen und Studierfähigkeit. Könnte dann ja offenbaren, was das an einer GmS erworbene sog. Abitur eigentlich wert ist.

Wird spannend.

JoS
3 Monate zuvor
Antwortet  Cuibono

Nur zum Verständnis: Gibt es in Bw tatsächlich abweichende Regelungen und Prüfungsanforderungen zwischen der gymnasialen Oberstufe an Gymnasien und der an Gemeinschaftsschulen? Das ist in anderen Bundesländern nämlich absolut nicht der Fall.

Der Zauberlehrling
3 Monate zuvor
Antwortet  JoS

Die gibt es.

Die Prüfungen samt Anforderungen an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen sind schon anders – und waren es schon immer.

Die Mär vom „bundeseinheitlichen Abitur“ wird in Baden-Württemberg untergraben.

Standesdünkel. Abstimmungsprobleme.

JoS
3 Monate zuvor

Ist ja ein Ding, ausgerechnet in Baden-Württemberg. In meinem Bundesland gilt das KC gleichermaßen für die gymnasiale Oberstufe an IGS, BBS und Gymnasium. Ich wüsste auch nicht, wieso es anders sein sollte.

Joe
3 Monate zuvor
Antwortet  JoS

Die Legendenbildung hört nicht auf… Obwohl in BaWü die GMS nun schon 10 Jahre besteht und gute Ergebnisse vorweist, werden die alten Legenden immer wieder von Neuem aufgewärmt und andere skurile Geschichten datu gedichtet.

Zum Thema: Ist an der GMS eine gymnasiale Oberstufe angelegt, unterscheiden die Prüfungen sich nicht von denen des althergebrachten allgemeinbildenden Gymnasiums.

Wechselt man aber nach Klasse 10 von einer GMS (oder RS) auf ein berufliches Gymnasium, so hat man praktisch das G9, muss errst danndie zweite Fremdsprache lernen und hat insgesamt mehr Zeit bis zum Abitur.

Übrigens werden an GMS auch die vollkommen identischen RSA- und HSA-Prüfungen abgelegt, wie auf einer herkömmlichen Realschule. Auf Grundlage der gleichen Prüfungsordnung und zu den gleichen Terminen.

JoS
3 Monate zuvor
Antwortet  Joe

Danke für die Klarstellung. Also wieder das übliche Geschwätz von Philologen, die die Exklusivität des bürgerlichen Gymnasiums verteidigen wollen.

GriasDi
3 Monate zuvor
Antwortet  JoS

Wo bitte ist das Gymnasium denn noch bürgerlich, wo bitte ist es exklusiv? Auch diese Aussage könnte man als „Geschwätz“ der üblichen Verdächtigen bezeichnen.

JoS
3 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Wenn es nicht so ist, warum sperren sich Philologen dann so dagegen, an einer IGS/GMS/ISS zu unterrichten?

Pädagogische Fachkraft
3 Monate zuvor
Antwortet  Joe

Man frage bitte nach den Daten der Einreichungsnoten beim RS-Abschluss an GMS im Vergleich zu den erzielten Prüfungsnoten!
Da sind große Abweichungen zwischen Einreichungsnoten und Ergebnissen der Prüfungen, und somit bekommt man auch am Ende die Durchschnitte hin. Puffer..

Joe
3 Monate zuvor

Ja, ich frage Sie:
wo haben sie diese Daten gefunden, womit können Sie Ihre Behauptung belegen?

… ich fürchte, Sie sind da einer ganz alten „Legende“ aufgesessen.

Pädagogische Fachkraft
2 Monate zuvor
Antwortet  Joe

Nein, aus dem KM.

Der Zauberlehrling
2 Monate zuvor
Antwortet  Joe

Wie geschrieben – die Prüfungen an den beruflichen Gymnasien unterscheiden sich von denen an den allgemeinbildenden Gymnasien (und damit auch von denen der Gemeinschaftsschulen).

Ich beziehe die Aussage auf die allgemeinbildenden Fächer, z. B. Mathematik, Deutsch, etc.

Dem ist so, weil sich die Lehrpläne unterscheiden, z. B. in Mathematik.

Die Profilfächer sind aus der Diskussion sowieso raus.

Lehrerin
3 Monate zuvor

Präziser ausgedrückt: Die Prüfungen an beruflichen Gymnasien unterscheiden sich von denen an allgemeinbildenden Gymnasien, auch weil die Leistungsfächer anders sind (gilt für BW). Es gibt eine ganze Reihe von guten Lernern an Gymnasien, die an die beruflichen Gym. wechseln, um ziemlich sicher dort einen besseren Abi-Schnitt zu erzielen. Die Prüfungen an den wenigen gymnasialen Oberstufen der GMS in BW sind dieselben wie an allgemeinbildenden Gymnasien, ABER: Die Abi-Noten bestehen ja nicht nur aus den Prüfungsnoten, sondern auch aus den Noten der Kurshalbjahre zuvor – und die sind ein guter „Puffer“, um bei eventuellen Misserfolgen einen Ausgleich zu bieten. Dasselbe Prinzip gilt übrigens beim Mittleren Schulabschluss – wenn man die Einreichungsnoten bei GMS-Schülern mit den erzielten Prüfungsnoten vergleicht, dann tun sich da weit größere Abgründe und Differenzen auf als an Realschulen! Also: Vorbeugung durch gute Einreichungsnoten – das hebt den Durchschnitt am Ende! Man muss ein bisschen Mathe können als Lehrer, dann klappt´s schon..
Eine ganz andere Besonderheit gilt für die Waldorfschulen: sie haben auch bei Grundkursen Deutsch und Mathe schriftliche Abi-Prüfungen, an den allgemeinbildenden gibt es das nicht, die müssen alle mündliche Prüfungen machen. Keine Ahnung, warum die Waldorfer da eine Extrawurst gebraten kriegen, vielleicht sind da viele Kinder von Politikern? Zumindest alle Stoch-Kinder waren da, während er Kultusminister in BW war. Gleicher als gleich…

Hanna Eppler
3 Monate zuvor
Antwortet  Lehrerin

Vielen Dank für diese Klarstellung. NRW zum Beispiel veröffentlicht Noten seiner Gesamtschüler sowohl im Gesamt-Abitur als auch im Zentral-Abitur, und die liegen bis zu 4 Punkte auseinander. Eine Statistik, wie das in BW ist (bei den bisher wenigen GMS, die Abitur machen), gibt es offiziell nicht. Also kann man auch nicht behaupten, dass deren Ergebnisse gleich gut sind. Genauso wenig kann man das Gegenteil behaupten.

Man darf sich gerne auch die Videos der Vortragenden des Bürgerforums anschauen, z.B. hier: Herr Lorenz: „Berufliche Abiturienten sind ein halbes Jahr zurück.“ (ab Minute 11:30 in Video https://beteiligungsportal.baden-wuerttemberg.de/de/service/media/mid/klaus-lorenz)

Ich finde das nicht schlimm, denn die BG haben in BW wirklich ihre Berechtigung und leisten einen großen Beitrag zur Erhöhung der Durchlässigkeit und damit zur Verminderung der Bildungsungerechtigkeit. Nur sollte man nicht mit DIESEM Argument sagen, dass man deswegen kein G9 braucht oder dass man hier eingebildet elitär wäre oder so etwas. Im Gegenteil ist es ungerecht, wenn jemand auf dem allgemeinbildenden Gymnasium einen einige Zehntel schlechteren Abi-Schnitt hat und dann evtl. sein Traum-Fach nicht oder nur mit Verzögerung studieren kann. G9 wird dieses Problem auch nicht vollständig lösen, aber zumindest etwas gerechter machen. Was spricht dagegen?

JoS
3 Monate zuvor
Antwortet  Hanna Eppler

Merkwürdige Logik. Wenn die Noten bis zu vier Punkte auseinanderliegen, deutet das darauf hin, dass an den IGS die gleichen strengen Maßstäbe angelegt werden und die Abschlüsse am Ende anhand der Noten durchaus vergleichbar sind.

447
3 Monate zuvor
Antwortet  JoS

Nein, es deutet auf fas hin, was man scheinbar an vielen GS beobachten kann: Notenschiebung als ideologische Interessenkoalition – das Bibbern und Zähneklappern beginnt bei dem Begriffchen „externe Zweitkorrektur“ bei jeder Menge „Kolleg*innen“.

JoS
3 Monate zuvor
Antwortet  447

Die Notenschiebung führt zu bis zu vier Punkte schlechteren Ergebnissen? Wow, das nenne ich mal eine Schiebung. Ich erzähle Ihnen mal was zum Thema Schiebung:
Meine Referendariatsschule war eines der renommiertesten öffentlichen Gymnasien der Stadt mit einem Abiturschnitt von 2,1. Der kam möglicherweise auch dadurch zustande, dass die SL sich gezielt in die erste mündliche Prüfung des Tages gesetzt hat und dabei abstrus gute Noten (09 Punkte statt 04-05) vorgegeben hat. Somit war klar, dass die folgenden Schüler fast alle im zweistelligen Bereich landen mussten. Auch sonst wurde man immer wieder unter subtilen Druck gesetzt, wenn das Kind eines spendenfreudigen Mitglieds des Elternvereins vermeintlich zu schlechte Noten bekommen hat.
Verglichen damit sind die Noten, die ich in der Sek. II meiner heutigen Schule (IGS) vergebe, deutlich härter erarbeitet. Meine Ausbildungsschule hat übrigens heute, nach über 10 Jahren Amtszeit der SL, einen hervorragenden Ruf und Jahr für Jahr mit 1,x einen der Top-3-Abiturdurchschnitte der Stadt. Da hilft auch die externe Zweitkorrektur wenig.

447
3 Monate zuvor
Antwortet  JoS

Genau sowas meinte ich.

Und ich gebe Ihnen völlig recht: Was Sie da beschreiben ist abgrundtief falsch.

Aber es wird durchgehend von der Führung gewollt.

An den GS dann halt dadurch, die Vornoten zu pimpen bis die Konferenzen wackeln.

JoS
3 Monate zuvor
Antwortet  447

Das ist eine Verallgemeinerung, die ich so aufgrund meiner Erfahrungen nicht bestätigen kann. Die Unterschiede in der Seriosität der Arbeitsweise zwischen einzelnen Schulen einer Schulform sind größer als zwischen den Schulformen als solche, zumindest bezogen auf die Sek II.

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  JoS

Natürlich liegen die vielen Einser-Schnitte an der hervorragenden Arbeit der Lehrkräfte an GY. Davon sollten sich die Lehrkräfte an den gymnasialen Oberstufen von Berufkollegs und Gesamtschulen einmal eine Scheibe abschneiden.

Seit wann wird bei der Ausbildung von Lehrkräften der SekI+II denn zwischen denen unterschieden, die später an einem GY oder einer anderen Schulform mit gymnasialer Oberstufe unterrichten werden?
Aber vermutlich ist das eine BaWü-Besonderheit, die ich als NRWler nicht kenne.

vhh
3 Monate zuvor
Antwortet  Hanna Eppler

Was ist der Unterschied zwischen Gesamt-Abitur und Zentral-Abitur in NRW? Es ist mir bisher nicht aufgefallen, dass es zwei verschiedene Prüfungen gibt, schon gar nicht, dass da irgendetwas 4 Punkte auseinander liegt. Aber ich unterrichte ja nur in NRW, was weiß ich schon…

Joe
3 Monate zuvor
Antwortet  Lehrerin

„Dasselbe Prinzip gilt übrigens beim Mittleren Schulabschluss – wenn man die Einreichungsnoten bei GMS-Schülern mit den erzielten Prüfungsnoten vergleicht, dann tun sich da weit größere Abgründe und Differenzen auf als an Realschulen!“

–> … und wieder so eine Behauptung, die sich hartnäckig hält, aber eben nicht belegen lässt …

Woher kommt nur das ewige Gegeneinander, das beständige Konkurrenz- und Neiddenken, das so wenig zeitgemäße „Besitzstanddenken“?
Liebe Leute, aufwachen und gemeinsam anpacken! Es gibt drängende Probleme zu lösen!!!

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Joe

Soweit ich weiß, müssen bei G8 die Gymnasiaffen doch überhaupt nicht an den ZP10 teilnehmen, da sie im 10. Jahrgang ja bereits in der EF der Oberstufe sind. (War zumindest in NRW so geregelt.)
Des Weiteren kann jeder Gymnasiast mit einem Vierer-Schnitt am Ende der Mittelstufe in die Oberstufe wechseln. Da müssen die SuS an Gesamtschulen schon deutlich bessere Noten haben, um in die Oberstufe übertreten zu dürfen.

Der Zauberlehrling
2 Monate zuvor
Antwortet  Lehrerin

Um die Profilfächer ging es mir nie, die sind ja an den allgemeinbildenden Schulen nicht vorhanden.

In Mathematik unterscheiden sich die Lehrpläne und damit auch die Prüfungen.

Deutsch eAN und gAN ist ebenso wie Mathe eAN und gAN in beide Schultypen gesetzt.

Georg Kerschensteiner hat es mal so formuliert:

Die Berufsbildung steht an der Pforte der Menschenbildung, nicht die Allgemeinbildung.

Der Zauberlehrling
2 Monate zuvor
Antwortet  Lehrerin

Die Quote der Wechsler allgemeinbildend -> beruflich liegt bei maximal 15 %.

Ob das immer die guten Lerner sind? Abbrecher könnte man das auch nennen. Rohrkrepierer waren auch schon dabei, auch vor 30 Jahren schon. 🙂

Sim Si
3 Monate zuvor
Antwortet  Cuibono

Philologe nehme ich an? Sehr interessante These, dass die Ursache für den Wunsch nach G9 in der GMS zu suchen sei. Wie wäre es mal mit einem Gegengedanken? Den Eltern ist es das Wichtigste, dass sie nach außen mit erhobener Nase sagen können: „Mein Kind ist auf dem Gymnasium“. Wir haben in der Umgebung eine supergute GMS mit einer guten Mischung an Schülern, tollen Profilfächern und wenig sozialen Problemen. Mein ältester Sohn ist dort – die machen einen super Job, weit besser als alle Gymnasien in der Umgebung. Nachdem bekannt wurde, dass G9 wieder kommt, haben schon die ersten Eltern gesagt: „Dann kann man sein Kind ja jetzt endlich wieder guten Gewissens aufs richtige Gymi schicken.“ Wie gesagt, die machen einen super Job, sowohl fachlich als auch pädagogisch; die Schüler, die im Anschluss auf die beruflichen Gymis gehen, tun sich dort leicht und machen gute Abis. Warum also ist es wichtig, sein Kind aufs „richtige Gymi“ zu schicken? Weil es sich im sozialen Umfeld besser anhört und man sich als was Besseres fühlen kann, wenn man sich vom „Pöbel“ abgrenzt! Das ist der einzige Grund — Und solche Aussagen, dass nur das Abitur an einem „richtigen Gymi“ was wert ist und alle anderen Abis (berufliches Gymi, GMS) nichts wert sind, kenne ich nur von arroganten Gymnasiallehrern!

DerechteNorden
3 Monate zuvor
Antwortet  Sim Si

Ich sehe das so wie Sie.
Eltern von Kids, die Probleme am Gymnasium haben, sind natürlich froh über G9, weil ihre Kids dann mit viel Nachhilfe doch noch das Abitur dort schaffen können. Mit G8 war das nämlich sehr, sehr viel schwieriger für Realschulkids mit ambitionierten Eltern.
Hauptsache, man kann sagen, das Kind war am Gymnasium.

Lisa
3 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Bei uns in SH waren die Kinder gerne “ Realschulkids“ bis die Realschule eingestampft wurde.

DerechteNorden
3 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Aber deren Eltern fanden das nicht so toll.
Es geht sowieso nur um die Eltern dabei. Und viele Eltern in SH wollten auch damals – vor deren Abschaffung – schon, dass ihre Kids NICHT auf Real- und Hauptschulen gingen.
Das war sogar schon 1978 so, als ich aufs Gymnasium kam. In meiner 4. Klasse hatten damals außer mir noch zwei weitere von 25 Kindern die Empfehlung, gegangen sind acht.

Lisa
3 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Gab es nicht Demonstrationen gegen die Abschaffung? #Wir wollen lernen?

DerechteNorden
3 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Es ist sehr beteichnend, dass ihr euch nie ehrlich machen mögt.

Hanna Eppler
3 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Dies ist eine Unterstellung. G8 selektiert aus meiner Erfahrung nicht so sehr zwischen begabten und unbegabten SuS, sondern zunehmend zwischen fleißigen und solchen, die auch mal ein freies Wochenende haben wollen. Im früheren (anspruchsvollen) G9 konnte man fehlenden Fleiß zumindest teilweise mit Intelligenz kompensieren – im G8 ist das schwieriger, und das ist für viele, auch intelligente, Kinder eine enorme Belastung.
Beispiel: 6. Klasse, 2 Fremdsprachen, in Französisch 50 Vokabeln in 5 Tagen, in Englisch 40, zusätzlich Arbeiten, Tests, Herbarium, Buchpräsentation etc. Wenn man dann noch krank ist und nachholen muss und bis 17:10h Schule hat, aber am nächsten Tag einen Vokabeltest schreibt, klagt das Kind häufig über Kopfweh. So etwas muss mit 11 Jahren einfach nicht sein. Um solche Dinge geht es den Leuten, welche den G9-Volksantrag unterschrieben haben. Nicht darum, dass das Kind intellektuell überfordert wäre. Das G9 der Modellschulen hat ja keinen anderen Inhalt, d.h. auch dort muss man 2 oder 3 Fremdsprachen bis zu einem gewissen Niveau lernen und ggf. ein Profilfach wählen, GFS vortragen usw. Aber man hat eher die Chance, wenn man mal krank ist, nicht gleich auf der Strecke zu bleiben, sondern kann wieder andocken. Auch ein Schüleraustausch o.ä. bringt einen nicht gleich raus.
Wer nicht gymnasial geeignet ist, wird auch die Kursstufe auf dem G9 vermutlich nicht schaffen.
Weil das von so vielen (auch Eltern) nicht so ganz verstanden wird, sollte man tatsächlich bei der G9-Umstellung mehr darauf achten, wer sich für’s Gymnasium anmeldet. Und ja, natürlich kann ein Grundschullehrer in seiner Einschätzung daneben liegen. Aber ein erweitertes Beratungsverfahren, Tests, Gespräche etc., können hier im Dissens ergänzen.
Das alles immer unter der Prämisse, das wir nun mal ein gegliedertes Schulsystem haben (immerhin ein durchlässiges). Ich sage nicht, dass ich dies für die einzig mögliche Lösung halte, aber ein Reinquetschen einer GMS und Kaputtmachen von (guten!) WRS unter Zwang sowie ein schlecht-gemachtes G8 als Nötigung, die Kinder mit Gymi-Empfehlung doch auf die GMS zu schicken, sind es auch nicht.
Und nach über 10 Jahren mit Experimenten hätte ich gerne, dass die Kinder – v.a. auch die Corona-Grundschüler – JETZT erlöst werden von ihrem psychischen Druck. Über alles andere kann und wird man immer wieder ergebnisoffen diskutieren müssen, bis zur Frage, warum Bildung so föderal zersplittert sein muss etc. Aber DAS löst man eben nicht von heute auf morgen, darum bitte: Umstieg auf Bildungsplan der G9-Modellschulen auch für die aktuellen G8-Schüler JETZT!!!

DerechteNorden
3 Monate zuvor
Antwortet  Hanna Eppler

Mein Patenkind, schlau und eher NICHT fleißig hat G8 gut geschafft.
Von daher halte ich das Fleiß-Argument für falsch.
Es schaffen umgekehrt aufgrund von Fleiß und/oder Elterneinsatz viele nicht so schlaue Kids das G9-Abitur.
Natürlich wird Ihre Forderung umgesetzt, da die Eltern mit Kohle und Dünkel schon dafür sorgen werden.
Wahrscheinlich ist Ihr Kind einfach nicht so gut, oder?

HellaWahnsinn
3 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

„Wahrscheinlich ist Ihr Kind einfach nicht so gut, oder?“

Geben Sie sich einen kleinen Ruck.
Na los, das geht doch bestimmt noch unsachlich-grundlos-persönlich-gehässig-primitiver.
Oder?

DerechteNorden
2 Monate zuvor
Antwortet  HellaWahnsinn

Ihrer Reaktion nach zu urteilen, habe ich wohl noch mehr recht, als ich zunächst dachte.

DerechteNorden
3 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Also ja. Dachte ich mir.

Unfassbar
2 Monate zuvor
Antwortet  Hanna Eppler

In NRW habe ich kein Kind erlebt, dass wegen g8 gemeckert hat, die Abiturquote stieg auch immer weiter und das mit besser werdenden Durchschnitten. Über den Ganztag habe ich mehr Kritik gehört. Aber der bleibt auch bei g9.

JoS
3 Monate zuvor
Antwortet  Sim Si

Falls die Aussage stimmt, dass nicht das gleiche KC (bzw. „Bildungsplan“) gilt, die ich leider nicht überprüfen kann (aus irgendeinem Grund erzeugt der Bildungsserver BW PDF-Dateien, die ich nicht öffnen kann), dann kann man die Gleichwertigkeit schon bezweifeln. Ich wundere mich allerdings, denn eigentlich sind die Vorgaben (EPA) für die gymnasiale Oberstufe durch die KMK ja schon relativ eng.

Hanna Eppler
3 Monate zuvor
Antwortet  Sim Si

Leider ist dieser Zustand an vielen GMS nicht der Fall.
Ihre Unterstellung, dass die Eltern, die eine G9-Wahlfreiheit fordern, elitär sind, ist eine Hypothese. Viele Eltern und Kinder empfinden diese Schulform für IHR Kind als die geeignetste. Mit Abgrenzung hat das nichts zu tun, im Gegenteil, es wird angestrebt, dass auch Gymnasiasten der Mittelstufe noch Hobbies mit Jugendlichen von anderen Schularten ausüben können (z.B. Sportverein, kirchliche Jugendarbeit, Jugendfeuerwehr, Musikverein) anstatt als G8-Schüler nur noch gestresst in ihrer eigenen Bubble zu bleiben. Ich finde es nicht angebracht, aufgrund möglicherweise gemachter anekdotischer Erfahrungen allen 106950 Unterzeichnern des Volksantrags dieses „Nase in die Luft strecken“ zu unterstellen.

Anna K.
3 Monate zuvor
Antwortet  Hanna Eppler

Vielen Dank, liebe Hanna Eppler, dass Sie hier so sachlich fundiert und gelassen auf die Kommentare der Klassenkampf-Schwurbler eingehen, die anlässlich des G9-Diskussion mal wieder Schubladen bepacken und ideologisch polarisieren. Das hilft keinem einzigen Kind! Das G9 hingegen würde gerade den begabten Schülern aus weniger privilegierten Familien bessere Chancen bieten, auch am allgemeinbildenden Gymnasium das Abitur zu machen. Wohin uns politisches Schwarz-Weiß-Denken ohne maßvoll abwägende Grautöne führt, müssen wir momentan leider täglich erleben. Da lobe ich mir die Möglichkeit, seine Unzufriedenheit mit unseren Repräsentanten sehr demokratisch, punktuell und sachlich durch Teilnahme an einem Volksantrag kundzutun.

DerechteNorden
3 Monate zuvor
Antwortet  Anna K.

Gemeinschaftsschule mit Oberstufe und G9. Wo ist Ihr Problem. GemS bedeutet nicht automatisch binnendifferenzierter Unterricht!

Pädagogische Fachkraft
2 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

In BW schon!

447
3 Monate zuvor

Politiker? Garnicht.
Wenn überhaupt sind es Lehrer, die den Karren aus dem (willentlich und bewusst) angesteuerten (D/S)umpfloch ziehen.
Weil warmes Sumofwasser zunächst ja so bequem und kuschelig ist, keiner „zurückgelassen wird“ (perfide framing-Sprache btw., die implizieren soll das Lehrpersonal würde aktiv „zurücklassen).

Was in BaWü geändert wurde und wann ist bekannt – die Ergebnisse folgen.

Geliefert wie bestellt.

Der Zauberlehrling
3 Monate zuvor

Wie bekommen Politiker die Schülerleistungen wieder nach oben?
Frau Schopper: Durch einen Rücktritt.

Herr Kretschmann: Durch eine qualifizierte Neubesetzung. Ja, ich weiß – Fachkräftemangel.

Der Nachfolgende: Durch die Schaffung eines besseren Arbeitsklimas, durch echte Wertschäftzung, da gibt es viele Beispiele.

Der Rest der politischen Mischpoke: Gar nicht.

Dieser Bohl kennt wohl keine Beruflichen Gymnasien? Die bieten stärkere Profilierung gegen Ende der Schulzeit. Könnte sich mit Herrn Schleicher zusammentun. Als Schwätzer-AG.

Das Schulsystem in Baden-Württemberg ist nicht zerklüftet sondern es bietet viele Wege, die immer nach einem Abschluss einen Anschluss bietet.

Es ist nur traurig, was daraus geworden ist.

Rainer Zufall
3 Monate zuvor

Ist schon krass, in welch kurzer Zeit der Lehrkräftemangel und schlecht ausgestattete Schulen mit Baumängeln durch die letzte Regierung entstanden.
Seit Jahrzehnten verfallende Schulen entstanden plötzlich aus dem Nichts. Wahnsinn…

Der Zauberlehrling
3 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Für die angesprochenen Probleme ist nicht Schopper allein zuständig.

Den letzten beißen die Hunde. Der Überbringer schlechter Nachrichten ..

Der Lehrkräftemangel ist seit zwei Jahrzehnten absehbar. Schavan, etc.

So mancher Baumangel (Wasser im Gebäude) ist ein Konstruktionsfehler (Flachdach). Nur diejenigen, die das zu verantworten haben, erreichen wir zum Teil nur noch auf dem Friedhof.

Rainer Zufall
3 Monate zuvor

Bis dahin war es also allen egal. Zum Glück hat sich die Lage seitden gravierend verändert. Was würde die Gesellschaft derzeit mehr bewegen als marode Schulgebäude und düstere Bildungsperspektiven der Jugend? 😉

Hans Malz
3 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Aber die bestehende Regierung tut ja auch nichts dagegen. Also sind die genauso schlecht, wie die Vorgänger und deshalb können sie weg.

Rainer Zufall
3 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Genau so schlecht, definitiv.
Aber warum? Es interessiert fast niemanden. Der Niedergang des Bildungssystems vollzieht sich politisch einvernehmlich.

Wer geht zur Wahl wegen der Schule? Da gibt es andere Themen wie Ausländerhass, Gendern, Fremdenhass, Winnetou, Rassismus, Sexuelle Identität oder Intolleranz.

Manche reden angeblich sogar über Klima, Wohnen, Rente und Pflege – aber Bildung war nie wichtig genug. Spätestens nach dem Schulabschluss der Kinder ist das bei (zu vielen) erledigt

Hans Malz
3 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Da stimme ich fast uneingeschränkt zu. Es gab eine Landtagswahl, die hat Rot/Grün in NRW damals augenscheinlich wegen der Schulpolitik verloren. Ansonsten beeinflußt das wahrscheinlich kaum eine Wahlentscheidung – Schade eigentlich.

Rainer Zufall
3 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Bei uns in BW hat die Regierungspartei einen Schwerpunkt auf Bildung gelegt… Aber wohl nur im Wahlkampf -___-

Wobei Rückenwind finde ich klasse

Teacher Andi
3 Monate zuvor

Wenn wundert es denn, dass die Schülerleistungen im Sinkflug sind? Abitur für alle, keiner soll zurückbleiben, da wird nachgebessert, die Nachprüfung zur Nachprüfung gestattet.
Der Leistungsgedanke wird ausgehebelt, man darf die armen Schüler ja nicht mit Belastung und negativen Erlebnissen konfrontieren, die sollen sich immer wohl fühlen, die Schüler wohlgemerkt, wie es den Lehrern dabei geht ist irrelevant.
Was soll das Argument, dass bei Wiedereinführung des G9 die anderen Schularten zu einer Resterampe verkommen? Das neunjährige Gymnasium hat fast 60 Jahre gut funktioniert, ohne dass die anderen Schularten beeinträchtigt waren. Das ganze Dilemma ging erst los mit manch fragwürdigen Reformen von Experten, die die pädagogische Variante größtenteils ausblendeten oder nicht verstehen wollten. Die Einführung des R6, politisch gewollt (Hohlmeier) hat die Hauptschulen geschwächt, die Absenkung der Anforderungen, und u.a. auch die Einführung einer „Übergangsklasse“ an Gymnasien für Haupt- und Realschüler (war für den Lehrerüberschuss ausgelöst durch G8 gedacht, aber keinesfalls eine pädagogisch sinnvolle Maßnahme) und die Gymnasien geflutet. Und damit man diese politisch zweifelhaften Entscheidungen rechtfertigen kann, hat man sukzessive die Anforderungen gesenkt, wobei wir nun an einer Art Tiefpunkt sind, an dem man feststellt, dass Abiturienten oft nicht mal die Grundlagen von Deutsch und Mathematik beherrschen. So, wie rechtfertigt man nun das? Wieder eine neue Reform, die uns noch tiefer in die Bildungsmisere rutschen lässt? Nur zu, mittlerweile sind wir Lehrer auf alles gefasst . Aber man sollte endlich erkennen, dass das Ganze ein Politikum ist. Entscheidungen von oben herab, die zu massiven Problemen führen, so weit, dass jetzt kaum noch jemand den Beruf ergreifen möchte. Jedoch die Regierung und ihre jeweils regierenden „Experten“ suchen die Schuld immer abseits ihrer Tätigkeit. Ich habe von dieser Seite noch nie gehört „Wir haben eklatante Fehler gemacht.“ Im Gegenteil, in der nächsten Legislaturperiode wird munter so weiter gewurstelt, 4 Jahre geht das schon, dannn ist man ja meistens wieder weg vom Posten.
Es gibt eigentlich nur eins: Bildung wieder zur vordersten Priorität erheben und vermehrt auf den gesunden und erfahrenen Menschenverstand der Betroffenen (Schüler, Lehrer, Eltern) hören, anstatt von oben herab budgetangepasst und politisch „korrekt“ zu bestimmen.

moi aussi
3 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Andi

„bugdetangepasst“ trifft den Nagel auf den Kopf, danke!

Der Zauberlehrling
3 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Das mit der Nachprüfung zur Abiturprüfung ist nur ein weiterer Schritt in Richtung Niedergang und „Abitur für alle“ bzw. „Volksabitur“.

Die Betroffenen werden nicht gehört. Oberster Grundsatz. Wenn Du eine Meinung nicht hören willst, frag‘ nicht danach. Generelle Feedbackregel.

Lisa
3 Monate zuvor

Ich schlage vor, jeden Schulabschluss Abitur zu nennen , und das frühere Abitur vielleicht Matura.

Lisa
3 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Dazu war G8;keine pädagogische Entscheidung , sondern ein Gefallen für die Wirtschaft..Als ob ein Jahr im Alter der Abgänger so viel ausgemacht hätte.

Teacher Andi
3 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Die sind alle erstmal mind. ein Jahr „Chillen“ gegangen, also war diese Absicht ein Rohrkrepierer.

Rainer Zufall
3 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Manche wollten auch studieren, brauchten aber aufgrund ihres Alters immer die schriftliche Einverständnis der Eltern oder galten als zu unerfahren…

Der Zauberlehrling
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Auf jeden Fall, da in den Unibibliotheken auch Schriften stehen, die Volljährigkeit voraussetzen!

Einer
3 Monate zuvor

Jahrelang wurde gefördert, gefördert und nochmal gefördert – völlig ohne Erfolg. Die Schüler werden schlechter und schlechter.

Vielleicht sollte man mal damit aufhören und fordern, fordern und nochmal fordern?

anka
3 Monate zuvor
Antwortet  Einer

Nicht dass Sie am Ende noch das böse E-Wort* in den Mund nehmen!
Dann herrscht hier Aufruhr. 😀
*E-l-i-t-e=böse.

Indra Rupp
3 Monate zuvor
Antwortet  anka

Die Frage ist eher, wie man den Begriff definiert und warum man sich so bezeichnen möchte.
Ich bezeichne mich weder als Mal-Elite, Rebornpuppen-Elite, Lebenskünstler-Elite, Musik-selbstlern-Elite, Puppenspiel-Elite, Pferdeflüster-Elite, Laienspiel-Elite, Autodidakt-Elite, Intuitions-Elite, Hellseh-Elite oder Humor-Elite, dabei bin ich in all den genannten Beispielen top!
Man hat wohl bestimmte Absichten, wenn man sich so bezeichnen möchte… 😉

anka
3 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

SICH als solche bezeichnen?
Lesekompetenz ist doch erst mal die Voraussetzung für Textverständnis.
Bitte erneut lesen.

Rainer Zufall
3 Monate zuvor
Antwortet  anka

Inwiefern soll Elite- oder Bestenförderung den schwächeren Schüler*innen helfen? Oder können wir die dann regelmäßig im Reality-TV abladen und so tun, als säßen wir nicht mit ihnen in einem Boot? 😀

anka
3 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Mal andersherum gedacht: wer fördert denn die Schlaubis unter den SuS?
Auch diese haben ein Recht auf Förderung!
Auch heißt hier: nicht ausschlisßlich diese, aber auch diese.

Rainer Zufall
3 Monate zuvor
Antwortet  anka

Das Bildungssystem ist zunächst für Bildungsgewinner zugeschnitten, da es chancenungleich aufgebaut ist.

Stärken fördern gerne, aber Gymnasiast*innen machen nicht das Groß der Menschen ohne Ausbildung, Arbeit oder anderen prekären Lebenssituationen aus.

anka
3 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Gewolltes oder unbeabsichtigtes Mißverstehen?
Hat hier, außer Ihnen, irgendwer die Förderung Begabter auf das ach-so-elitäre Gym. bezogen? Nein.

Meinen Sie ernsthaft, an den Nicht-Gymnasien gäbe es keine Schlaubis zu fördern?
Haben die das etwa nicht verdient, gefördert zu werden, bloß weil sie das (vermeintliche) Pech haben , nicht am Gym. zu sein?

447
3 Monate zuvor
Antwortet  anka

In der Welt der „Rainer Zufalls“ sund das doch eh „privilegiiiieeerte“, bourgeoise Kapitalistenkinder, die sollen mal richtig runtergedrückt werden.

Rainer Zufall
3 Monate zuvor
Antwortet  447

Wozu? Haben Sie in Ihrer Phantasie über mich (fühle mich wahnsinnig geschmeichelt) eine Idee, was ich mit dieser bösen Chancengerechtigkeit beabsichtige? 😀

Aber nein. Pragmatisch: Abiturient*innen können später meist ihr Geld und unsere Rente verdienen. Förder- und Hauptschüler*innen brauchen mehr Unterstützung – zum Vorteil aller.

Aber fragen Sie doch Ihre Kinder, ob sie gerne die Arbeitslosigkeit anderer kompensieren wollen 😉

anka
3 Monate zuvor
Antwortet  447

runtergezogen auch.
Da ja nur das böse Gym. die Leistungselite fördert. Das würde RZ nie einfallen, mal schlauere Kinder nicht am Gym. zu fördern. Die böse Gesellschaft hat die ja alle zwangsweise ans Gym. verbannt.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  anka

Ich habe meinen eigenen Kürzel?

Zuvor schrieb ich explizit, (derzeit) keinen Schwerpunkt auf das Gymnasium zu legen, da diese Kinder ohnehin unter den Bildungsgewinner*innen sind.

Es wirkt aber wie ein (zusätzliches) Versäumnis im Bildungssystem, „Schlaubis“ keinen Zugang am Gym zu gewähren…
Sehen sie Unterschiede, welche den Verbleib dieser an Haupt-, WR- oder Realschulen voraussetzen?

Wie gesagt, ich wäre ja eher für ein Update des bestehenden Systems. 21. Jahrhundert wäre gut

anka
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

„Sehen sie Unterschiede, welche den Verbleib dieser an Haupt-, WR-
oder Realschulen voraussetzen?“
Klar. Sie nicht?

anka
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Das war aber jetzt sehr hastig gepostet.
(Mache ich an Gr und R fest) 😀

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  anka

Danke, was macht einen „Schlaubi“ zum Realschüler, aber nicht bereit für das Gymnasium? Ich sehe da wirklich keine Grenze, welche eine probeweise Umschulung außer Frage lässt

Einer
3 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Völlig falsch verstanden. Keine Förderung mehr! Wir Lehrer müssen wieder fordern. Wir müssen die Messlatte wieder höher legen und nicht jedes Jahr das Niveau senken. Wer einen Schulabschluss erreichen möchte hat sich anstrengen zu müssen. Und ja es werden nicht alle das Ziel erreichen. So ist das Leben nun mal.

Samson
3 Monate zuvor
Antwortet  Einer

Ich bin voll bei Ihnen!
Aber Ihre Kollegen und Kolleginnen vermutlich nicht. Das bedeutet nämlich: korrigieren, testen, nachsteuern, in Diskussionen gehen, Kante zeigen, eine Strategie haben und verfolgen und diese verteidigen.
Wird niemand machen. Macht Aufwand. Ist unbequem. Bedeutet Standpunkt beziehen.
Keine Chance. Leider.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  Samson

Beim Nachsteuern bin ich bei Ihnen. Kinder erwerben z.T. die Grundfertigkeiten nicht und werden in die nächste Klasse zum Scheitern geschickt. Dort können sie meist nicht mehr die notwendigen Kompetenzen erlenen…

Das Ende ist klar. Gleichzeitig werden Flüchtlingskinder nach zwei Jahren in Klasse 7 gesteckt (altershomogen) und alle wundern sich, warum manche nicht anschließen können -___-

Also ja, nachsteuern und Ansprüche zur Versetzung hochhalten (solange Deutschland an Altershomogenität als zentralem Bildungselement festhält)

Rainer Zufall
3 Monate zuvor
Antwortet  Einer

Und dann mit denen, die das Ziel nicht erreichen? Die Gesellschaft hat sich in den letzten Dekaden verändert. Ungelernte können nicht mehr einfach im Bau oder whatever anfangen.

Wen wir nicht fördern wollen, dem bezahlen wir später das Bürgergeld. Und BITTE kommen Sie nicht mit: „Wir müssen das Bürgergeld abschaffen, Kinder für ihre Eltern bestrafen und Armut zur Geisteskrankheit erklären!“ 😉

Rainer Zufall
3 Monate zuvor
Antwortet  Einer

Und von Klasse zu Klasse werden die Kinder immer hässlicher.
Wann wird da mal etwas geändert?

Aber ja, klatschen Sie förderbedürftigen Kindern die 6er um die Ohren. Was erwarten Sie davon?

Riesenzwerg
3 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ich glaube nicht, dass DAS damit gemeint ist.

Eine Forderung ist Pünktlichkeit.

Krankmeldung – lassen wir inzwischen auch von Schülern (minderjährig) zu, wenn wir die Eltern kennen. Die kriegen das nämlich zu oft nicht hin und wir sind froh, wenn sich wenigstens das Kind meldet und diese Verantwortung übernimmt.

Arbeitsmaterialien herausnehmen – innerhalb der 45 Minuten.

Stifte haben oder vom Pult ausleihen und zurücklegen.

Ja, wir fangen gaaaanz weit unten an – inhaltliche Leistungen, Mitarbeit usw. kommen später. Teilweise erst (gefühlt) ab Klasse 8 bzw. 9.

Da lernen sie dann (hoffentlich!), dass das Setzen von Punkten am Ende eines Satzes wirklich ernstgemeint ist. Und dass Satzanfänge groß geschrieben werden müssen (ab jetzt aber wirklich ehrlich!) und dass es sich doch mal lohnt, die Aufgabenstellung nicht nur zu lesen, sondern diese auch zu befolgen (und sie sich nicht einfach auszudenken).

Je länger ich gezwungen bin, zum Schutz des Schülers Fehler nicht zu bewerten, desto schwerer ist es für diesen, den Sinn im Ändern zu erkennen.

Ich finde, die Forderung nach Ruhe während einer Unterrichtsstunde ist nicht zuviel.

Zuviel ist aber eigentlich, dass das gefordert werden muss und keine Selbstverständlichkeit ist.

Rainer Zufall
3 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Ich verstehe und teile den Frust, aber wie sollen Enttäuschung oder die Entladung aud die Kinder, die teils nichts dafür können, die Situation bessern?
Als würde Eltern anzuschreien eine Perspektive sein.

Könnten uns für eine Zuckersteuer aussprechen, TikTok-Regeln wie in England aussprechen, Energie erst ab 16 Uhr zulassen und KuJ Nachmittagsangebote finanzieren, die sie von saublöden Schwachsinn (ihrer Freunde) fernhalten.

Aber bei linkswokeversuppten Vorschlägen drehen aber immer alle durch…

447
3 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Option A: (Wieder) Bußgeld- oder strafbewehrt fordern, zum Unterricht zu erscheinen.

Option B: Schlecht abschneidende Kinder z.B. beleidigen, schlecht(er) behandeln.

Textaufgabe:
Welche oben genannte Option erfüllt objektiv die Beschreibung: „Entladung (von Frust) auf benachteiligte Kinder“?

Differenzierungsaufgabe für Aktivisten im Lehrergewand:
Wieso sind weiße alte cis-Männer daran schuld? Male die Buchstaben A und B in drei Farben an.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  447

Anstatt einer Antwort entwickelten Sie eine Textaufgabe mit Aussagen, die niemand erbrachte?

Ich frage nochmal: Ich verstehe den Frust über viele Eltern, die ihre Kinder (anscheinend) nicht im Sinne der Schule vorbereiten/ bilden, aber WIE KÖNNEN WIR DIE SITUATION VERBESSERN?

PS: Bußgelder machen wir bei unserer Schule schon immer, was sonst? Bisher gibt es aber keine Bußgelder für schlechte Leistungen

447
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Dann sind Sie an Ihrer Schule auf jeden Fall schon weiter als „wir“ an unserer.

Die Situation könnte theoretisch dadurch verbessert werden, zu fordern statt ständig zu fördern. Und selbstverständlich dazu das Schulsystem mit entsprechenden Machtmitteln auszustatten. Das wird allerdings definitiv nicht stattfinden, da dies politisch nicht erwünscht ist.

Im Moment gibt es schlicht keine Lösung.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  447

Bußgelder, polizeiliche Vorführung um im Zweifelsfall Sozialstunden sind auf dem Tisch, aber ihr „fordern“ wirkt auf mich immer noch wenig konkret.

Es geht ja nicht darum, was wir uns wünschen, sondern um den Weg dahin. Mehr Druck auf die Kinder mag einzelnden Platzhirschen die Hörner stutzen, aber ob dies das größte Problem ist und es sich am Ende nicht um ein Förderprogramm zur Schulvermeidung handelt?

Vor einem Jahr machten sich noch alle gewaltige Sorgen um die depressiven, an Lebensqualität beraubten Kinder aus der Corona-Zeit – jetzt sollen sie liefern…

SBääääääää
3 Monate zuvor

Vielleicht mag mir langgedientem Lehrkörper jemand mal erklären was an dem alten Schulsystem mit HS RS G9 inkl. Noten als klare Grenze für Übergänge so schlecht war?

Für mein Gefühl hat man es verschlimmbessert. Jedem steht alles offen, was im Kern gut ist – leisten muss aber bis auf den Elternwillen nix dafür

Lisa
3 Monate zuvor

Nichts war schlecht daran. Aber man hätte sich auseinander setzen damit, dass die Schüler immer ….heterogener werden. Das ist ein Euphemismus für „:schlechter in den Schulleistungen“, was das Wort ja eigentlich gar nicht impliziert. Wenn man die Situation analysiert hätte, hätte man viel Geld in Bildung stecken müssen: Sprachkurse, Sozialarbeit, kleinere Klassen, etc. Die Ansprüche senken kostet dagegen kein Geld.

Rainer Zufall
3 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Sie implizieren, dass „heterogen“ „schlecht“ bedeutet. Vielleicht möchten Sie ein wenig Verständnis in die Lebenssituation Ihrer Schüler*innen stecken. Kostet kein Geld 😉

447
3 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Das liegt daran, dass „heterogen“ ein Codewort für etwas ist, was nicht angesprochen werden darf.

Also verstehen viele das Wort so, wie dessen reale Bedeutung heute und jetzt ist.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  447

Und welche Bedeutung soll das sein?

Lisa
3 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Nein, ich sage, dass dieses Wort so benutzt wird. Ich schreibe doch ausdrücklich, dass das Wort das gar nicht bedeutet. Aber der Tenor ist doch : Die Schüler werden schlechter, weil….

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Bitte entschuldigen Sie. Ich habe Ihren Text ironisch verstanden bzw. verstehen wollen… Habe durch meine Brille nicht mehr klar sehen können -___-
Ich meine das wirklich ernst: Sie haben mein (zu unaufmerksames) Scrolling durch Kommentare in die Spur gestoßen. Danke fürs Wachrütteln

Naja, immerhin ist auch 447 darauf reingefallen 😛

447
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Habe mein Pikachugesicht aktiviert. :-O

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  447

In my days we didn’t LOL

anka
3 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

kostet kein Geld“ denken sich die Ministerien auch, wenn sie die Ansprüche (z.B. Zentralabi) immer weiter senken.
Was Schule doch braucht: schlicht mehr von allem.
Nur weniger: wirkungsloses Theoriegelaber.
(Wobei das Gym R.Z. ja immer gut als Feindbild taugt, nicht wahr?)

Riesenzwerg
3 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Das sehe ich tatsächlich anders – die Sache mit dem Euphemismus und dessen Interpretation.

Meine damaligen reinen Hauptschulklassen waren ziemlich – heterogen.

Auch im Lernvermögen und Lernverhalten.

Auch da schon, vor 20 Jahren – Dreierdifferenzierung.

Heute wären die alle mit mindestens dem Realschulabschluss nach Hause gegangen.!

Die ABs aus der Zeit kann ich heute zwei Klassenstufen höher einsetzen – lange Texte, inhaltlich vollkommen unverständlich durch stilistische Mittel und Sätze mit Nebensätzen….

Auch unsere MSAler (Realschule) haben damit ihre Schwierigkeiten…..

Mit meinen „alten“ Schülern waren inhaltliche Interpretationen (im bestimmten Rahmen) möglich.

Mit meinen heutigen MSA-lern … ein Alptraum an Ideenlosigkeit und „vernetztem Denken“.

Heterogen – so sind Menschen einfach.

Aber das heißt nicht, Menschen sind schlecht.

Konfutse
3 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Danke. Deckt meine Beobachtungen. Gerade heute wieder mal mein Arbeitsheft „Technisches Zeichnen in der Hauptschule“, 25 Jahre alt, in der Hand gehabt. Nicht einer meiner „Realschüler“ (BW) könnte dieses Niveau kognitiv und praktisch erfassen. In den anderen Fächern genauso. Wenn ich meine ersten Deutsch-KA, die ich an meiner ersten Schule nach dem Ref (NRW Gesamtschule) erstellt habe, vornehme, könnte ich weinen. Ich fand damals das Nivau erschreckend dort! Heute und hier in BW wäre ich froh, meine Realschüler würden das hinkriegen. Es ist einfach nur noch traurig. Und RotGrün in BW anno 2011 trägt an der Misere eine ganz erhebliche, Verantwortung.

Rainer Zufall
3 Monate zuvor

Dieses System ist schon alt.
Es war bewährt, aber ebendies ignorierte Schwächen, bspw. die Ausbeu… ich meine die Einspannung von Müttern am Nachmittag, die Voraussetzung von deutschem Sprachgefühl, um die tausend Ausnahmeregeln zu können (nicht mehr zu üben) oder die Annahme, dass der Real-/ Hauptschulabschluss nicht mehr als der gekürzte Bruder des Abiturs sein muss…

„Schlecht“ ist das falsche Wort, es muss überlegt werden, welches System in die heutige Zeit passt. „Anders“ ist nicht besser, aber zurücklehnen und beschweren, dass die Kinder heute nichts mehr können, hilft an keiner Stelle weiter.

Finagle
3 Monate zuvor

Die Politiker? Gar nicht. Nichteinmischung würde schon helfen, nach dem Motto: „Wenn Du mit anpackst, ist das so als wenn zehn andere loslassen.“

Rüdiger Vehrenkamp
3 Monate zuvor

Nachdem die Grünen gemeinsam mit der SPD im Jahr 2011 die Regierung in BW übernahmen, krempelte man zu allererst ein funktionierendes Schulsystem ideologiegetrieben um. Die Ergebnisse des Ganzen sind heute sichtbar. In den grün-roten Bildungsträumen gäbe es heute nur noch ein zweigliedriges Schulsystem mit Gymnasien und Gemeinschaftsschulen (bzw. Resteschulen). Die Ergebnisse zeigen Jahr für Jahr erneut, welch ein Irrweg man hier gegangen ist. Hat sich denn irgendwas verbessert? Die klare Antwort ist (und die bekommen wir alljährlich schwarz auf weiß): Nein.

Politiker schicken ihre Kinder jedenfalls nicht auf Gemeinschaftsschulen. Viele der über 300 Gemeinschaftsschulen im Land sind verkappte Hauptschulen, an denen häufig keine Schüler auf Realschul- oder gar Gymnasialniveau angemeldet werden. Und ich täte dies auch nicht, wenn es um meine Kinder ging, die beide eine Realschulempfehlung hatten. Selbst dort wurden die Klassen immer mehr mit verschiedenen Niveaus durchmischt und eine einzige Lehrkraft soll dies lösen und ganz nebenbei noch beeinträchtigte Schülerinnen und Schüler inkludieren.

Ihr wollt bessere Schülerleistungen? Dann fordert sie ein und schickt das Kind auf eine Schulart, die passend ist und wo homogen unterrichtet und gefördert werden kann. Das System darf gerne durchlässig bleiben. Wer gute Noten hat, wechselt die Schule und wird dort entsprechend unterrichtet. Die verbindliche Grundschulempfehlung muss wieder her. Was soll ein Kind in einer 5. Realschul- oder gar Gymnasialklasse, das keinen geraden Satz schreiben kann?

Pädagogische Fachkraft
3 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Sorry, aber warum ist dann Bayern mit seinem klar gegliederten Schulsystem immer und dauerhaft an der Spitze?
Jede Lehrkraft weiß, dass man in möglichst homogenen Lerngruppen effektiver arbeiten kann – in Sportvereinen, in der Musikschule, in Sprachkursen schaut man, dass die Gruppe nach vergleichbarem Stand zusammengefasst werden und setzt nicht Anfänger mit Profis zusammen. Nur in Schulen wird von den „Experten“ von außerhalb, die nie real vor Klassen standen, ein „Vielfalt macht schlau“ verkündet – und wenn’s nicht klappt, dann sind natürlich die Lehrkräfte schuld, nicht die Theoretiker….
Alle diese empirischen Bildungsforscher außen und innen sollten ihre Schreibtisch-Theorien erst mal selbst in der Praxis über mehrere Jahre erfolgreich umsetzen müssen, aber das kann man Kindern nicht antun, zum Glück (für die Kinder!!) sind ja Menschenversuche verboten. Das Schlimme jedoch: Lehrkräfte werden aus ideologischen Gründen dazu gezwungen, und damit gehen Schullaufbahnen kaputt.

Indra Rupp
3 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Und vermutlich lag Bayern auch schon vor der Inklusion vorn.

ed840
3 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Dass sich Sachsen und Bayern in den Vergleichsstudien je nach Kriterium bei den Rängen 1 und 2 abwechseln, ist aber Fakt. Auch dass Bayern mit strenger Selektion nach der 4.Klasse bei IQB-2022 deutlich bessere Ergebnisse erzielt als Berlin mit GS bis 6. Klasse und anschließend zweigliedrigem System. In Bayern waren bei IQB2022 auch die Abstände zwischen den sozialen Schichten und Schülern mit und ohne Migrationshintergrund geringer als in BE. In Kanada waren bei PISA 2022 die Unterschiede zwischen den einzelnen Provinzen übrigens ähnlich stark ausgeprägt wie in DE bei IQB. Ich könnte mir durchaus vorstellen, woran das liegen könnte. Würde man Sachsen und Bayern bei PISA getrennt auswerten, lägen die vermutlich nur knapp hinter Estland. Solche Ergebnisse werden m.M. aber von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Einfache Erklärungen wird es wohl nicht geben.

Sim Si
3 Monate zuvor

Bayern hat das schlimmste Schulsystem von allen – was aber nicht an der Schulform liegt, sondern an dem unfassbaren Druck, der dort auf die Schüler ausgeübt wird. Schon in der Grundschule wird dort zu Hause gemacht und getan und geübt und Nachhilfe in Anspruch genommen, um die tausend Proben gut bestehen zu können und ja den Schnitt fürs Gymi zu bekommen. Im Gymi wird weiter Druck ohne Ende gemacht, so dass Bayern nicht in der Lage ist, seine Unis mit eigenen, bayerischen Studenten voll zu kriegen. Bayern hat zwar gut Ergebnisse – aber um welchen Preis?

Egvina
3 Monate zuvor
Antwortet  Sim Si

Wer es nötig hat, dass schon in der GS zu Hause gemacht und getan und geübt und Nachhilfe in Anspruch nehmen muss, gehört schlicht weg und einfach nicht aufs Gymnasium. Das wollen nur immer weniger Eltern wahrhaben. Den Druck übt nicht das bayrische System aus…

Rainer Zufall
3 Monate zuvor
Antwortet  Egvina

Warum? Wenn es Kinder mit Nachhilfe und Unterstützung der Eltern schaffen, inwiefern könnte man es Ihrer – Verzeihung – Schulempfehlung vorziehen?

Wie viele Zukunftsperspektiven eröffnen sich aufgrund dieses Zeugnisses? GERADE NICHT, weil es die Schule ermöglichte, doch weil Eltern und externe Helfer dem Kind halfen, das (unterstützungsarme) Schulsystem zu überwinden und das wahre Potenzial freizusetzen?

ed840
3 Monate zuvor
Antwortet  Sim Si

Zu welchem Preis? Gute Frage. Bayern hat z.B. bundesweit die niedrigsten Quoten an jungen Menschen ohne Schul oder Berufsabschluss. In anderen BL sind diese Quoten bis zu 50% – 100% höher. Vermutlich ist auch nicht jedes Kind fürs Gymnasim geeignet. In Bayern erwirbt aber auch ein größerer Teil eines Jahrgangs eine Studienberechtigung ohne den Weg über ein Gymnasium zu gehen.

Riesenzwerg
3 Monate zuvor
Antwortet  Sim Si

Ist der Druck verantwortlich, dass Bayern Studierende „einkaufen“ muss oder sind die Gymnasialbesucher vielleicht am falschen Platz?

Riesenzwerg
3 Monate zuvor

Ich komme beim Erlernen einer Fremdsprache oder Zeichen- bzw. Maltechnik auch nicht in die Ü50-Gruppe.

Ich muss brav als Neulerner im Grundkurs anfangen …

Seltsamerweise kommen wir alle voran….

Und ich merke selbst, wie laaaaangweilig es ist, wenn ich Lernschübe habe, die Aufgaben gut und schnell schaffe, aber meine neuen Vokabeln nicht anwenden kann, weil andere nicht soweit sind.

Im Malkurs hänge ich hinterher, weil ich abends so müde bin, dass mir der Pinsel aus der Hand fällt und ich keinerlei Konzentration oder gar Interesse aufbringen kann.

Macht keinen Spaß – falsche Zeit für mich, nicht falsches Alter oder gar Fortgeschrittenengruppe….

Pauker_In
3 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich unterrichte in NRW. Unser System ist nicht mehrgliedrig, sondern zerdeppert: Eigentlich zweigliedrig mit Gemeinschaftsschule und Gymnasium, haben sich einige Real- und sogar Hauptschulen zäh erhalten. Sekundarschulen haben wir auch, quasi Gemeinschaftsschulen ohne Oberstufe, sie kooperieren in der Regel mit einem nahegelegenen Gymnasium. An Berufsschulen kann man auch Abi machen.

So genießen wir ein buntes System, das nicht einmal die Indigenen mehr durchblicken.

Riesenzwerg
3 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Das kann auch mit der individuellen Notenfindung zusammenhängen …

Lisa
3 Monate zuvor

Mein guter alter Rektor sagte immer, dass die meisten Hauptschüler gar nicht wegen ihrer Intelligenz auf der Hauptschule sind sondern wegen ihres Benrhmens. Jetzt kommt mir der Verdacht, dass es auf dem Gymnasium auch so sein könnte.

Indra Rupp
3 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Irgend eine Schule ist jedenfalls immer die „Buhmann“ – Schule, egal, wie man die nennt. In der GMS bekommen einfach mehr Menschen die Probleme mit. In der Hauptschule ist das schön „aus den Augen, aus dem Sinn“.
Es gibt auch genügend sozialstarke, nette, fleißige Hauptschüler. Sie sind nur halt in ihren Fähigkeiten auf Hauptschulniveau. Wenn sie noch vom Land kommen und auf einem Bauernhof aufgewachsen sind, gehören sie sogar offiziell zu den emotional gesündesten Kindern – und ist auch völlig in Ordnung, wenn sie lieber praktisches Tun wollen und den Theoriekram hinter sich lassen.
Aber an diese Hauptschüler denkt niemand und wenn die gesellschaftlichen, sozialen Probleme sich so vergrößern, wie in den letzten Jahrzehnten, dann können diese Hauptschüler das nicht alles alleine tragen! Die sozial problematischen Realschüler und Gymnasiasten bekommen sie ja auch noch! ZB Heimkinder oder Kinder, die Gewalt erfahren und sich entsprechend verhalten oder nicht leistungsbereit sind, wurden schon immer nach „unten“ durch gereicht. Also, von wegen homogen!
Wenn die Probleme dann überhand nehmen, gehen auch die starken, sozialen Hauptschüler unter und werden auffällig und dann kann man nicht mehr erkennen, was in der Klasse das Ausgangsproblem war, dann ist es einfach „die Klasse“. Alle über einen Kamm geschert und jeder selbst Schuld.
Die Gesellschaft – und teilweise auch Lehrer-weiß ja nicht einmal, dass ein Hauptschüler auch was leistet und sich anstrengen muss um den HSA zu schaffen. Was für den Hauptschüler mit IQ 90 der HSA ist, dass ist für Gymnasiasten mit IQ 120 das Abi!
Vor Jahren gab es mal eine Auseinandersetzung unserer Schulen mit der NOZ, die nur die Absolventen des Gymnasiums zeigte, mit der Begründung, andere Abschlüsse seien ja keine intellektuelle Leistung.
Darüber wurde auch Außerhalb berichtet.
Wen wundert es, dass Eltern ihre Kinder auf dem Gym haben wollen? Oder sollten Eltern ihre Kinder aufs Abstellgleis und gesellschaftlich als „Abschaum“ betrachtet sehen wollen?
Da ist doch eine GMS, bei der man von außen gar nicht weiß, welches Leistungsniveau das Kind hat, eine gute Antwort und auch, dass die vielen anderen gesellschaftlichen Probleme von vielen mitgetragen werden.
Denkt die „Elite“ da nur an ihren eigenen Vorteil, schafft sie Ghettoschulen ohne Chancen und damit später Kriminalität, Arbeitslosigkeit, Fachkräftemangel – und das kriegt die „Elite“ dann alles zurück.
Ich würde sagen, es ist tatsächlich wichtiger, Hauptschüler zum Abschluß und zu einem respektablen Beruf zu verhelfen, als den Abiturienten durch Homogenisierung vom 1,3 Abi zum 1,2 Abi zu verhelfen.
Runf 50 % der Schüler in D werden von den sozialen Aufgaben „freigestellt“ und somit fehlen die „Starken“, um das in den Griff zu bekommen.
Ob Gesamtschulen funktionieren, kann man bis dato gar nicht wissen, da es sie aufgrund der fehlenden starken 50% der Gesellschaft gar nicht gibt, auch wenn die Schulen so heißen.

Riesenzwerg
3 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Aus meiner Sicht ist es eine absolute Schande, dass die Hauptschulen abgeschafft wurden.

Diese Schulen hätten deutlich mehr gefördert werden müssen.

Nun fehlen – Fachkräfte auch und vor alkem im Handwerk, in der Pflege …. . Das haben Hauptschüler gut hinbekommen.

Hauptschule weg – Fachkräfte weg.

Mein alter Matheprof sagte damals: „Nur, weil wir die Hauptschulen abschaffen, haben wir trotzdem noch Hauptschüler.“

Fazit – Hauptschule weg, Hauptschüler noch da und es werden mehr.

Diese Kinder lernen anders. Punkt.

Sie brauchen Holz, Metall, Bauernhof, praktische Tätigkeiten.

Wir beballern diese armen Kinder in nahezu jeder Stunde analog mit Papier und digital mit pdfs oder Kernprogrammen, anstatt sie bauen, entwickeln und konstruieren zu lassen.

Ehrlich – die können das!

Gefordert werden sie intellektuell, was nun einmal naturbedingt ihre Schwäche und nicht ihre Stärke ist.

Nicht gefordert werden sie im praktischen Bereich, was eindeutig ihre Stärke ist. (Und was die MSA-ler auch gut vertragen können).

Wenn das nicht an der uns anvertrauten Klientel vorbei ist, weiß ich auch nicht ….

447
2 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Nun ja, die Trennung zwischen Arbeits- und Sozialverhalten ist ja eh künstlich.

Wenn ein SuS bspw. sehr intelligent ist, diese Intelligenz aber für Chaos, Drogenbeschaffung und Teenagerintrigen einsetzt – sollen „wir“ so jemanden dann etwa noch gesellschaftlich auflevel und schön hochpäppeln, obwohl die Leistung nicht stimmt? Damit diese Person dann „oben“ (in der Mitte) NOCH mehr Schaden anrichtet?

Pauker_In
3 Monate zuvor

In den grün-roten Bildungsträumen gäbe es heute nur noch ein zweigliedriges Schulsystem mit Gymnasien und Gemeinschaftsschulen (bzw. Resteschulen). 
Einspruch: In den rot-grünen „Bildung“sträumen gibt es NUR die Gesamtschule. Alleinglückseligmachend.
Die Kombination aus Resterampe und Gymnasiumgernefürfastalle entstand nur, weil der vermaledeite Bildungsbürgerhackemob bei Abschaffung der Gymnasien auf die Barrikaden gegangen wäre!
Fairerweise muss man sagen, dass manche Gesamtschulen bei uns richtig gut laufen. Das sind aber eher die älteren, nicht die Neugründungen nach Schleifen der Real- und Hauptschulen.

Achin
3 Monate zuvor

Nur 2,4 % aller Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg besitzen eine Oberstufe, es ist nicht bekannt, dass weitere in näherer Zukunft dazukommen.

Ein riesiger Aufwand an Zeit, Energie und Ressourcen für einen minimalen Ertrag. Leider hier federführend dabei: Eine GEW deren Protagonist*innen die komplexe Realität gegenüber (bisweilen verständlichen) Wunschträumen eintauschten.

Indra Rupp
3 Monate zuvor
Antwortet  Achin

Die 2,4 % zeigen vor allem, dass Gemeinschaftsschule nur ein Name ist.

Hanna Eppler
3 Monate zuvor

Wenn man es seriös machen wollte, könnte man evaluieren, wie der „Erfolg“ der Abiturient*innen an G9-Modellgymnasien ist. Und nein, damit meine ich nicht, den Abi-Schnitt, der immer einer Normalverteilung folgt.
Sondern folgende Aspekte:

  • Noten im Zentralabitur
  • Ehrenamtliches Engagement
  • Psychische Gesundheit
  • Erfolg bzw. Abbruch eines Studiums
  • Art des Studiums
  • etc.

Wenn man solch einen Schulversuch startet, müsste dieser wissenschaftlich begleitet und dann auf den Outcome reagiert werden.

Die Idee hinter der GMS ist toll, nur so wie es gemacht wurde, funktioniert sie leider für viele Kinder nicht. (Ich kenne auch Kinder, die an der GMS verzweifelten und jetzt an einer der wenig verbliebenen WRS total glücklich sind. Wenn es dort 7+3 gibt, hat man sogar etwas ähnliches wie die GMS nur mit deutlich weniger finanziellem Aufwand.) Und wenn man ein Gymnasium durch (schlecht gemachtes) G8 möglichst unattraktiv macht, steigert das leider immer noch nicht die Attraktivität der GMS. Wenn man in die Sackgasse eingebogen ist, hilft es nicht, noch mehr Gas zu geben, um Recht zu behalten.

Lasst uns beginnen mit Wahlfreiheit G8/G9 nach dem Vorbild der G9-Modellschulen JETZT und lasst uns überlegen, wie man diezerklüftete, von vielen Fluktuationen geprägte und dadurch unnötig teure, noch befrieden kann.

vhh
3 Monate zuvor
Antwortet  Hanna Eppler

Ehrenamtliches Engagement, psychische Gesundheit (unter Leistungserwartungen), Studienerfolg, Art (??) des Studiums… geht’s noch? Das soll alles nicht von externen Faktoren wie Elternhaus, sozialer Zusammensetzung der Schülerschaft abhängen und ein Indikator für oder gegen G9-Schulen sein? Das ist Voodoo-Wissenschaft, Beschwörung statt Untersuchung. Es ist elitär, Studiengänge als Wertkriterium heranzuziehen, sowohl wegen der Fokussierung auf Studium als auch über ein Ranking der Fächer. Vor 50 Jahren war Chinesisch ein sinnloses Orchideenfach, Reaktortechnik die Zukunft, wie anmaßend und, ja, elitär, diesen „Aspekt“ zu bewerten. Natürlich funktionieren auch hier in NRW viele Gesamtschulen mehr schlecht als recht, aber, Argument gespiegelt, wenn man die Gesamtschulen mit allen Problemen befrachtet und diese Probleme von den Gymnasien fern hält, macht man eine nichtgymnasiale Schule unattraktiv.