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PISA-Leiterin: Bildungserfolg in Deutschland hängt immer noch (zu) stark am Elternhaus

BERLIN. Kurz vor der Veröffentlichung der neuen PISA-Studie am kommenden Dienstag hat die deutsche PISA-Koordinatorin Kristina Reiss auf ein Dauerproblem im deutschen Bildungssystem hingewiesen: «Bildungserfolg hängt in Deutschland stark vom Elternhaus ab, leider», sagte sie dem «Spiegel». Das sei auch im digitalen Bereich so. Reiss sprach sich für guten digitalen Unterricht in der Schule aus, vor allem mit Blick auf Kinder, denen die Eltern nicht die notwendigen Kompetenzen im Umgang mit der Technik mitgeben.

Präsentiert am Dienstag die deutschen Ergebnisse der neuen PISA-Studie: Kristina Reiss. Foto: Astrid Eckert / Wikimedia Commons (CC BY-SA 4.0)

Dass heutzutage fast alle Jugendlichen ein Smartphone besäßen, bringe noch nichts. «Werden die Jugendlichen damit alleingelassen und schauen den ganzen Tag nur Videos, lernen sie nicht, sich kompetent im Netz zu bewegen», sagte Reiss. Im «Spiegel»-Interview äußerte sie außerdem Zweifel an der Wirksamkeit des Digitalpakts Schule, über den Milliardensummen vom Bund bereitgestellt werden, damit die Schulen technisch besser ausgestattet werden. «Die Mittel pro Schule sind begrenzt», sagt Reiss. Es werde schwierig sein zu entscheiden, wie sie das Geld am besten investieren.

Die Professorin der Technischen Universität München wird am Dienstag gemeinsam mit OECD-Vize-Generalsekretär Ludger Schuknecht, Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) und dem Präsidenten der Kultusministerkonferenz Alexander Lorz (CDU) die aktuellen PISA-Ergebnisse für Deutschland vorstellen. Alle drei Jahre werden dafür Hunderttausende 15-Jährige rund um den Globus in den Bereichen Mathematik, Lesen und Naturwissenschaften getestet. Seit dem «Pisa-Schock» von 2000/2001 ist es die mittlerweile siebte Pisa-Studie. Deutschland hatte sich seitdem immer weiter verbessert. Beim letzten Mal, 2016, gab es bei den Ergebnissen allerdings wieder einen leichten Knick nach unten. dpa

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