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Philologen: An manchen Schulen fehlen 20 Prozent der Lehrer wegen Corona

MAINZ. Der Philologenverband Rheinland-Pfalz hat sich für die Beibehaltung der Maskenpflicht in Schulen ausgesprochen. Er sieht die Kollegien schon jetzt aufgrund des starken Infektionsgeschehens überlastet – mancherorts fällt bereits jede fünfte Lehrkraft aus.

Wenn jede fünfte Lehrkraft sich krank meldet, ist Schicht im Schacht. Foto: Shutterstock

„Seit Wochen erleben wir an den rheinland-pfälzischen Schulen ein erhebliches Infektionsgeschehen. Die G9-Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen haben das mündliche Abitur nun mit großem Kraftaufwand und etlichen Nachprüfungen samt aller zusätzlichen Arbeit hinter sich gebracht“, fasst die Vorsitzende des Philologenverbandes Rheinland-Pfalz, Cornelia Schwartz, die Lage zusammen. „Nun stellen sich die Schulen, Schulleitungen sowie Klassenlehrerinnen und -lehrer, der Aufgabe, täglich neu ankommende geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine freundlich aufzunehmen, zu beraten und ihnen so viel Stabilität wie möglich zu bieten.“

„Die Politik darf jetzt nicht das Signal senden, die Corona-Welle sei vorbei; vielmehr ist weiterhin Vorsicht angebracht”

Seit über einer Woche fielen allerdings laut Berechnungen der ADD landesweit rund 7 % der Belegschaft aufgrund einer Corona-Erkrankung aus; aus einigen Schulen würden dem Philologenverband Ausfälle von 20 % der Belegschaft gemeldet. Schulen müssten teilweise bereits Klassen tageweise nach Hause schicken; andernorts erlebten Schülerinnen und Schüler fachfremd erteilten Vertretungsunterricht in 4 von 5 Unterrichtsstunden am Tag; hier drohe ein Domino-Effekt, wenn Lehrkräfte, die sowieso schon am Limit seien, noch in hohem Maße zusätzlichen Vertretungsunterricht übernehmen sollten. Dies werde von kaum einem der Beteiligten mehr als wirklich sinnvoll empfunden.

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„Die Politik darf jetzt nicht das Signal senden, die Corona-Welle sei vorbei; vielmehr ist weiterhin Vorsicht angebracht. Wir erwarten von der rheinland-pfälzischen Landesregierung, dass sie sich mit Blick auf die kritische Infrastruktur ‚Schule‘ im Bund dafür einsetzt, dass man umgehend wieder eine rechtliche Möglichkeit für eine Maskenpflicht an Schulen einführt”, sagt Philologen-Chefin Schwartz.

Gleichzeitig hält es der Verband für “unbedingt geboten”, dass die rheinland-pfälzische Landesregierung eindeutig Position bezieht und zumindest eine dringende Empfehlung für das Maskentragen in Innenräumen ausspricht, wie es etwa die bayerische Staatsregierung getan hat. “Eine Formulierung, wie sie derzeit im Anschreiben des rheinland-pfälzischen Bildungsministeriums an die Schulen vom 29.03.2022 zu lesen ist, nämlich dass ‚selbstverständlich […] auf freiwilliger Basis weiterhin Maske getragen werden‘ könne, halten wir für viel zu schwach. Dies wird der Brisanz der Situation in keiner Weise gerecht“, so Schwartz. News4teachers

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