DÜSSELDORF. Logineo, die digitale Arbeits-, Lern- und Kommunikationsplattform für Schulen in Nordrhein-Westfalen, wird trotz großer Schwächen fortgeführt und weiterentwickelt. Darüber hat Schulministerin Dorothee Feller (CDU) den Schulausschuss des Landtags informiert. Zuvor war Logineo durch das Fraunhofer-Institut im Auftrag des Schulministeriums einem angeblich „umfassenden und ergebnisoffenen Zukunfts-Check“ unterzogen worden – was die Sanierung kostet, war dabei allerdings nicht ermittelt worden (News4teachers berichtete).
Feller erklärte: „Das Fraunhofer-Institut hat Logineo auf Herz und Nieren geprüft – gründlich und gewissenhaft. Die Ergebnisse des Zukunfts-Checks haben wir uns sehr genau angesehen und mit allen Beteiligten ergebnisoffen diskutiert. Maßgeblich für die Entscheidung, Logineo fortzuführen, war die Einschätzung der Expertinnen und Experten, dass die Anwendung über die bisherigen Funktionen für das Lernen, die Kommunikation und die Organisation von Schule hinaus auch die Anforderungen der kommenden Jahre erfüllt, sofern zeitnah Maßnahmen zur Optimierung umgesetzt werden. Auf dieser Grundlage bauen wir auf und werden Logineo nutzerorientiert weiterentwickeln.“
Um den Leistungsumfang der Platform zu erweitern und dabei die Bedürfnisse und Perspektiven der Nutzerinnen und Nutzer zu berücksichtigen, werde das Schulministerium den Empfehlungen des Fraunhofer-Instituts folgen. Konkret heißt das:
- “Die Komponenten LOGINEO NRW (Schulplattform), LOGINEO NRW LMS (Lernmanagementsystem) und der LOGINEO NRW Messenger werden zu einer Anwendung zusammengeführt.
- LOGINEO NRW wird um eine kollaborative und open-source-basierte Office-Suite erweitert, die die Möglichkeit eröffnet, online gemeinsam an Dokumenten zu arbeiten.
- Die Schnittstellen von LOGINEO NRW zu anderen Anwendungen, wie dem länderübergreifenden Dienst für Identitätsmanagement VIDIS, werden ausgebaut. So können auch digitale Angebote, wie zum Beispiel Lern-Apps oder andere digitale Angebote etwa von Schulbuchverlagen, schrittweise angebunden werden.
- Das Schulministerium stellt sicher, dass LOGINEO NRW kontinuierlich weiterentwickelt wird, um dauerhaft den sich wandelnden Anforderungen gerecht zu werden. Der von Ministerin Feller berufene Praxisausschuss von Nutzerinnen und Nutzern bleibt zudem bestehen.
- Durch den Aufbau einer eigenen Webseite zu LOGINEO NRW mit Informations-, Hilfs- und Unterstützungsangeboten wird die Kommunikation zu LOGINEO NRW deutlich verbessert.”
Mit der Umsetzung soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Die wesentliche Weiterentwicklung von Logineo sei ab 2024 geplant. Was die Sanierung kostet, ist unklar – und damit auch, ob eine gebrauchsfertige IT-Lösung eines kommerziellen Anbieters womöglich besser und billiger wäre. Der VBE begrüßt die Ankündigung trotzdem. „Diese Entscheidung war lange überfällig. Die Schulen müssen sich auf ein datensicheres und nutzerfreundliches Angebot des Landes verlassen können. Dass man an Logineo festhalten und es weiterentwickeln wird, ist für die Schulen, die mit Logineo arbeiten, eine gute Nachricht“, erklärte Landesvorsitzender Stefan Behlau. News4teachers / mit Material der dpa
„Digitales Chaos“: Warum ein Schul-IT-Experte Gebauers Plattform Logineo für einen Totalausfall hält