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CDU: Kein vernünftiges Deutsch, keine Einschulung (“nichts in der Grundschule verloren”)

HANNOVER. Welche Folgen hat das schlechte Pisa-Ergebnis für die Bildung? Die CDU Niedersachsen fordert, bei mangelnden Sprachkenntnissen Kinder aus der Grundschule fernzuhalten. Dafür soll noch intensiver als bisher schon vor der Einschulung angesetzt werden.

Kinder, die nicht “vernünftig” Deutsch sprechen, sollen nicht eingeschult werden – fordert die CDU Niedersachsen. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Angesichts der schlechten Ergebnisse beim Schultest Pisa fordert die CDU im niedersächsischen Landtag eine Kita-Pflicht für alle Fünfjährigen mit eingeschränkten Deutschkenntnissen. «Wer kein vernünftiges Deutsch sprechen kann, der hat in der ersten Klasse einer Grundschule nichts verloren. Der braucht vorher erstmal eine intensive Sprachförderung, weil er sonst untergeht», sagt der CDU-Abgeordnete Christian Fühner.

Der Vorschlag, Kinder, die kein Deutsch sprechen, erst einmal nicht zur Grundschule zuzulassen, ist nicht neu – schon 2019 hatte ihn der heutige CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann vorgebracht. Dafür war er harsch kritisiert worden, auch aus den eigenen Reihen: Die schleswig-holsteinische Bildungsministerin und heutige stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Karin Prien nannte die Initiative seinerzeit «populistischen Unfug» (News4teachers berichtete).

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Fühner kritisiert nun zudem, dass die Landesregierung den Schulen den Verzicht auf Noten und die Zusammenlegung von Fächern erleichtern will. «Leistungsorientierung gehört zur Bildung dazu», sagte er.

Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg betont hingegen, Sprachtests für Kinder vor der Einschulung gebe es schon heute. Auch die Sprachförderung in dieser Altersklasse sei Standard, sagte die Grünen-Politikerin. Sie räumte aber ein, dass diese noch besser werden könne. Jedoch seien gerade bei der Vermittlung der Sprache nicht nur Schulen und Kitas gefragt, sondern auch die Familien der Kinder und die Gesellschaft.

Insgesamt bräuchten die Schulen mehr Freiräume, um den einzelnen Schülern gerecht werden zu können, sagt Hamburg. Der sogenannte Freiräume-Prozess steht auch hinter dem Vorhaben, individuellere Leistungsberichte als die üblichen Ziffernnoten zu ermöglichen.

Vom Schuljahr 2024/25 an will die Landesregierung die Stundenzahl an den Grundschulen erhöhen, um die Grundkompetenzen der Schülerinnen und Schüler zu stärken. Darüber hinaus soll im nächsten Jahr ein Sozialindex eingeführt werden, um gezielt die Schulen zu fördern, die besondere Bedarfe haben. Zu häufig hänge der Bildungserfolg bislang noch vom jeweiligen Elternhaus ab, kritisiert Hamburg. News4teachers / mit Material der dpa

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