Bildungsminister: Schulen können nur 30 Prozent Migrantenanteil pro Klasse stemmen

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Der sächsische Kultusminister Christian Piwarz (CDU) sieht die Schulen im Freistaat wegen der hohen Zahl von Kindern und Jugendlichen mit ausländischen Wurzeln an der Belastungsgrenze. Er macht Migrantenfamilien für die schlechten Ergebnisse Deutschlands bei der jüngsten Pisa-Studie verantwortlich – und erntet Widerspruch.

Muss Kitas und Schulen schließen: Sachsens Kultusminister Christian Piwarz. Foto: Sächsisches Kultusministerium / Ronald Bonss

Integrationsarbeit in einer Klasse könne nur bis zu einem Anteil von etwa 30 Prozent Schüler mit Migrationshintergrund geleistet werden, sagte er am Mittwoch in einem Interview der «Leipziger Volkszeitung». «Das sagen alle Fachleute, darauf beruht auch unser Konzept. Und wenn der Anteil höher ist – und er ist an nicht wenigen Schulen in Sachsen deutlich höher – gelingt eben genau diese Integrationsleistung unsererseits nicht.»

Piwarz führte auch das schlechte Abschneiden Deutschlands in der aktuellen Pisa-Studie darauf zurück. «Schüler, die in Sachsen in die erste Klasse kommen, weisen Entwicklungs- und Leistungsunterschiede von mehr als zwei Jahren auf. Das zeigt, dass etwas falsch läuft.» Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien, die auch stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende ist, nahm dafür unlängst die frühkindliche Bildung in den Fokus. «Der Schlüssel zu mehr Bildungserfolg liegt in der Kita. Und wir müssen da mehr tun», sagte sie  mit Blick auf die Pisa-Ergebnisse. Der in Sachsen für Kitas verantwortliche Minister heißt: Christian Piwarz.

Der betont lieber, dass sich die Anzahl von Schülerinnen und Schülern, die aus anderen Ländern stammen, in weniger als zehn Jahren verdreifacht habe. «Das geht nicht spurlos am Bildungssystem vorüber», meint Piwarz.

«Das Problem entstand nicht plötzlich durch die Zuwanderung, sondern ist Ergebnis jahrelang verfehlter Bildungspolitik»

Piwarz Worte lösten eine Debatte aus. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) widersprach dem Minister. Der sächsische GEW-Chef Burkhard Naumann wertete die Äußerungen als Versuch, von hausgemachten Problemen abzulenken. «Kultusminister Piwarz hat zwar recht, dass unser Bildungssystem an der absoluten Belastungsgrenze ist. Doch das Problem entstand nicht plötzlich durch die Zuwanderung, sondern ist Ergebnis jahrelang verfehlter Bildungspolitik.»

Naumann zufolge ist der Umgang mit Heterogenität das Hauptproblem. «Denn nach wie vor hängt der Bildungserfolg junger Menschen deutlich stärker von der sozialen Herkunft ab als von der eigenen Lern- und Leistungsfähigkeit. Deshalb fällt die Integration von Kindern aus anderen Ländern mit teils traumatischen Erfahrungen so schwer. Hauptgründe seien die Überlastung der Lehrkräfte und fehlende Unterstützungssysteme.

Linken-Politikerin Luise Neuhaus-Wartenberg bezeichnete die Äußerungen von Piwarz als «Wasser auf die Mühlen der extremen Rechten». «Das ist im Kampf um unsere Demokratie nicht hilfreich.» Kinder mit einer Fluchtgeschichte seien keineswegs dafür verantwortlich, dass die CDU-geführten Regierungen jahrelang zu wenig Personal eingestellt und moderne Unterrichtskonzepte wie das längere gemeinsame Lernen blockierten. Es sei dringend notwendig, Lehrkräfte durch weiteres Assistenzpersonal und mehr Investitionen zu entlasten.

«Es war schließlich die CDU, die jahrelang Lehrkräfte an den Grenzen Sachsens abgewiesen und im Bildungsbereich den Rotstift angesetzt hat»

Grünen-Bildungsexpertin Christin Melcher betonte: «Geflüchtete Kinder und Jugendliche tragen nicht die Schuld dafür, dass das System nicht funktioniert. Ich halte die Aussagen von Minister Piwarz zumindest in Teilen für äußerst gefährlich.» Die Probleme im Schulsystem habe die CDU zu verantworten, die seit Jahrzehnten das Kultusressort in Sachsen führt. «Es war schließlich die CDU, die jahrelang Lehrkräfte an den Grenzen Sachsens abgewiesen und im Bildungsbereich den Rotstift angesetzt hat.» Bildung sei ein Grundrecht, das ausnahmslos für alle gelte, auch für Geflüchtete. «Und Bildung ist der Schlüssel für Integration und gesellschaftliche Teilhabe.»

Sachsen hatte bereits angekündigt, einen Teil der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge nicht mehr in Regelklassen zu unterrichten, um das Schulsystem zu entlasten. Laut Piwarz soll das Konzept ab dem Schuljahr 2024/2025 umgesetzt werden. Man werde die jugendlichen Geflüchteten in den zwei oder drei verbleibenden Jahren ihrer Schulpflicht kaum mehr zu einem Abschluss führen können. «Wir müssen vielmehr zusehen, ihnen zuallererst Deutsch zu vermitteln und sicherzustellen, dass sie eine Ausbildung beginnen können.» News4teachers / mit Material der dpa

Neuer Pisa-Schock: Deutschlands Schüler schneiden so schlecht ab wie nie

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Philipp
4 Monate zuvor

Ok. Anstelle über die Probleme im Bildungssystem nachzudenken und konstruktiv nach Lösungen zu suchen, kommt nur billiger Populismus der Marke: „Die Ausländer sind schuld.“
Als Sachse schäme ich mich zutiefst für einen solchen Minister.

Marc
4 Monate zuvor
Antwortet  Philipp

Schuld ist natürlich nicht richtig. Aber natürlich hat ein hoher Anteil an Migranten mit schlechten Sprachkentnissen und eventuell fehlenden Kentnissen (keine Schulbildung im Heimatland) Auswirkungen auf Lernerfolge einer Klasse. Das ist einfach logisch und steht erstmal wertfrei so da.

ed840
4 Monate zuvor
Antwortet  Marc

Ist für mich trotzdem etwas erstaunlich, dass gerade Sachsen da plötzlich so vorprescht. Dieses Bundesland ist von der Thematik im Bundesvergleich noch weitaus weniger betroffen als Berlin oder die westlichen Bundesländer.

Unfassbar
4 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Es ist Wahlkampf und eine absolute Mehrheit der AfD muss unter allen Umständen vermieden werden. Außerdem will die CDU nicht mit allen anderen Parteien, insbesondere der Linkspartei koalieren müssen, nur um eine Mehrheit gegen die AfD zusammen zu bekommen.

Cuibono
4 Monate zuvor
Antwortet  ed840

In Berlin stimmen einfach viele Eltern mit den Füssen ab: da gibt’s dann eben ganze Schulen mit 98% ndH.
Vor 30 Jahren gab es im Bezirkselternausschuss einmal den Antrag auf größere Mischung in den Schulen und Kitas. Wurde mit Begründung der Diskriminierung empört zurück gewiesen. Funfact: es waren gerade auch engagierte Eltern mit Mihigru, die das forderten.

Bla
4 Monate zuvor
Antwortet  Marc

Und wie kommt es, dass viele Migranten schlechte Sprachkenntnisse haben?
Hat da vielleicht die „1 Jahr Deutschklasse“ und dann der Stuhl in der Regelschule dazustellen etwas mit zu tun?
Auch die überwiegend offene Migrationspolitik ohne sinnvolle und weitreichende Maßnahmen der wirklichen Integration in deutsche Schulen?
„Die Ausländer sind schuld“ ist da tatsächlich einfach unangemessen.
„Die Ausländer“ gibt es zum einen gar nicht. Da das auch individuelle Personen mit jeweils eigener Lebenswirklichkeit und Erfahrungen sind. Dazu nehmen viele eben die „Angebote“ war, welche man politisches öffnet. Nachvollziehbar – kann man davon halten was man will.
Und ja, natürlich haben fehlende Sprachkenntnisse Einfluss auf den Lernerfolg einer Klasse. Das gilt ebenfalls so für (andere) Fremdsprachen wie bspw. Spanisch, Englisch, Französisch, Latein usw.
Auch in Mathematik hat ein erhöhter Anteil an Dyskalkuliekinded einen Einfluss auf den Lernerfolg der Klasse.
Auch LRS-Kinder haben einen Einfluss auf den Letnerfolg der Klasse … Auch …Integration … auch … „verhaltensauffällige Kinder“ … Auch überfullte Klassen … Auch Materialmangel … Auch schlechte Arbeitsbedingungen … Auch Fachkräftemangel … Auch unfähige KultusministerInnen … Auch … Und auch …
Es gibt so vieles.
Die Fragen sind halt immer … Wie kommt es dazu? Und wer trägt die Verantwortung? Und wer „badet“ es aus? Was kann man ändern? Und wie kann man es ändern?
Bei Quoten ist das durchaus etwas schwierig … Die Menschen und Kinder sind halt mal da. Bei einigen anderen Sachen könnte man doch mal anfangen zumindest.
Wie wäre es mit besseren Rahmenbedingungen generell? Wie stehen die KM und Arbeitgeber da dazu? Wie war das mit den Gehaltsverhandlungen der Gewerkschaften … Man mag ja seine Arbeitnehmer und so … Und will den Beruf voran bringen.
Was weiß man von Herrn Pi..3,141.. äh … Piwarz zu solchen Themen? Setzt sich doch bestimmt generell für bessere Schulqualität und zufriedenen Arbeitnehmern ein? Ist schließlich schon paar Jährchen im Amt … Wie war die Coronapolitik dort so? Gabs genug Luftfilter usw.? Was änderte sich positiv seit 2017, was negativ? Was während den 16 Jahren CDU Regierung?

Schulfuchs
4 Monate zuvor

„aus einem Sollen, das als Müssen deklariert wird, folgt keine Können.“ das hat der Herausgeber Jürgen Kaube heute im FAZ NET in einem anderen Kontext getitelt. Der Satz liefert aber auch eine gute Kommentarzeile zu Ihrem Statement. Und nein, die Experten sagen keineswegs, dass die Schulen nicht mehr als 30% Schüler*innen nichtdeutscher Muttersprache etc. wirksam unterrichten könnten. Sie müssten nur endlich die dafür erforderliche Unterstützung bekommen, Assistenzen für alltagsintegrierten Sprachunterricht einstellen dürfen, umfangreiche Nachmittagsangebote dazu anbieten können usw. Die Expert*innen beschreiben seit Jahren, was seitens der Bildungspolitik erforderlich wäre um einer veränderten Schülerschaft die Bildung zu ermöglichen, die sie braucht, um ihre Zukunft hier in Deutschland und für dieses Land gestalten zu können.
Es ist nicht die Aufgabe von Kindern, Jugendlichen und Erziehungsberechtigten, für gute Schulen zu sorgen, in denen gut aus- und fortgebildete Lehrkräfte engagiert arbeiten und adaptive Lehr-Lern-Prozesse gestalten können.
Das ist Aufgabe von Bildungspolitik über Legislaturen hinweg und über populistische Machenschaften und Wahltaktiken, Meinungsbarometer etc. hinaus. Es ist Ihre (!) Aufgabe!
PISA, IQB, IGLU etc. erinnern lediglich regelmäßig daran, dass Sie genau dieser Aufgabe unzureichend nachkommen!

Nick
4 Monate zuvor

„Man werde die jugendlichen Geflüchteten in den zwei oder drei verbleibenden Jahren ihrer Schulpflicht kaum mehr zu einem Abschluss führen können“. Stimmt.

SoBitter
4 Monate zuvor
Antwortet  Nick

Stimmt nicht. Bei uns klappt das schon.

Nick
4 Monate zuvor
Antwortet  SoBitter

Schüler im Alter von 13 bis 14 Jahren, ohne ausreichende Deutsch- und Englischkenntnisse, vorher im Herkunftsland vielleicht nie eine Schule von Innen gesehen… In zwei Jahren zum Schulabschluss, gern natürlich Abitur? Wenn das klappt, kann man gern unser Schulsystem kappen und dabei sogar Kosten einsparen… Bei Ihnen scheint keine Lehrerknappheit zu bestehen…

Tim Bullerbü
4 Monate zuvor
Antwortet  Nick

Doch, das könnte. Aber man tut es vielfach nicht.

Nick
4 Monate zuvor
Antwortet  Tim Bullerbü

Nein, könnte nicht.

Philo LK
4 Monate zuvor

Das kommt also dabei raus, wenn es kein „Oben“ mehr gibt, wohin man die Schuld schieben kann. Dann wird es eben nach ganz „unten“ verschoben…

TaMu
4 Monate zuvor

Es liegt nicht am Anteil der Kinder mit ausländischen Wurzeln, denn allein die Herkunft sagt nichts darüber aus, ob das Kind Deutsch versteht oder nicht.
Aber klar muss sein, dass Unterricht nicht erfolgreich sein kann, wenn ein Drittel der Schülerinnen und Schüler keine ausreichenden deutschen Sprachkenntnisse hat. Diese können sie in der Masse auch nicht nebenbei im normalen Unterricht erwerben.
Richtig wäre es also, davon zu sprechen, dass Unterricht mit 30 Prozent Nicht -Deutsch- verstehenden Menschen nicht funktioniert und diese zunächst in eigenen Klassen die deutsche Sprache erlernen müssen.
Es gibt schließlich sehr viele Familien mit Migrationshintergrund, die gut deutsch sprechen.

Blau
4 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

Ganz genau! Migrationshintergrund bedeutet doch nur, dass mindestens ein Elternteil im Ausland geboren wurde. In meiner Klasse gibt es zahlreiche SchülerInnen, auf die das zutrifft, die Mehrheit und oh Wunder alle sprechen Deutsch und oh Wunder die SchülerInnen ohne Migrationshintergrund haben nicht mal bessere Noten. Häufig ist die Kombination, dass nur ein Elternteil im Ausland geboren wurde. So wie übrigens auch bei meinen eigenen Kindern, deren im Ausland geborenes Elternteil perfekt Deutsch spricht, weshalb das der russischen Muttersprache geschuldete leicht gerollte R meines Mannes oft als bayerischer Hintergrund fehlinterpretiert wird. Unsere Kinder wachsen nur mit Deutsch auf, gepaart mit Förderung in Englisch. Unsere Söhne gehören zu den Leistungsstärksten in ihren Klassen und unsere Tochter wird mit (noch) 5 Jahren nächstes Jahr eingeschult werden, lesen kann sie bereits jetzt.

ed840
4 Monate zuvor
Antwortet  Blau

Richtig erkannt, das Merkmal „Migrationshintergrund“ allein sagt überhaupt nichts über die Wahrscheinlichkeit des Bildungserfolgs aus. Nach einer Studie der MLU Halle war z.B. die Gymnasialquote von Kindern in Migrationshintergrund in den meisten Bundesländern in Ostdeutschland sogar höher als die bei Kindern ohne Migrationshintergrund. Auch bei PISA 2022 gibt es so einige Länder, wo Schüler mit Migrationshintergrund höhere Punktzahlen erzielen als die ohne.

Lisa
4 Monate zuvor
Antwortet  Blau

Binationale Kinder mit einem Elternteil Deutsch betrifft das Problem gar nicht, sie haben aber in unserem so differenzierten System Migrationshintergrund, wie meine Töchter auch.

ed840
4 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Diese binationalen Kinder werden m.W. allerdings bei PISA gar nicht mit dem Merkmal „Migrationshintergrund“ erfasst.

ed840
4 Monate zuvor

Jetzt wird scheinbar auch Sachsen von der Realität eingeholt. Bisher hat man dort bei den Bundesländervergleichen ja von der sehr niedrigen Migrantenquote und den Herkunftsländern der Migrsanten profitiert. Gab ja eine Studiue der MLU Halle, dass dort viele Migrantenkinder in Ostdeutschland sogar häufiger das Gymnasium besuchten und überdurchschnittliche Leistungen erzielten als Kinder ohne Migrationshintergrund. Darf man gespannt sein, wie sich das entwickelt, wenn sich die Zuwanderung in Sachsen langsam an die in den westlichen Bundesländern annähert, wo die Quoten in den meisten BL ja drei bis viermal so hoch sind.

Kohlrabi
4 Monate zuvor

Das ist aber auch eine komische Aussage. Was soll man damit anfangen? Sind damit 30% gemeint, die kein Deutsch können? Oder 30%, die nicht die deutsche Staatsbürgerschaft haben (aber Deutsch können, ich habe solche Schüler)? Oder 30%, die keine „deutschen Wurzeln“ haben? Bei mir haben etwa zwei Drittel oder mehr keine deutsche Herkunft, aber alle können Deutsch auf muttersprachlichem Niveau.

Also bitte etwas konkreter!

Unfassbar
4 Monate zuvor
Antwortet  Kohlrabi

In Dresden, vermutlich mit einem der höchsten Ausländeranteile von ganz Sachsen, gibt es 16% Migrationshintergrund und 11% Ausländer. Ob letztere in ersterer enthalten sind oder nicht, konnte ich auf die Schnelle nicht feststellen. Sind sie es nicht, so sind wir bei unter 30%, was nur bei den jungen Menschen in Dresden bei über 30% führen könnte. Demnach haben lediglich einige Grundschulen und vielleicht ein Teil der Sekundarschulen (oder wie die mittlere Schulform in Dresden heißt) eine Chance auf über 30% Migranten in einer Klasse. Viel mehr als ein Sturm im Wasserglas ist der Vorstoß der CDU für Sachsen somit nicht. In NRW, Berlin o.ä. wären je nach Ort und Schulform ein Anteil von nur 30% ein nicht mehr erreichbarer Anteil.

Dejott
4 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Ich würde tippen, dass maximal 3 weiterführende Schulen in Dresden den Anteil von 30 Prozent überschreiten. An einer arbeite ich. Und gerade die empfindet sich mit ihren Problemen vom Kultus allein gelassen.

dickebank
4 Monate zuvor
Antwortet  Dejott

Rechnet doch die Doppelstaatler raus, dann past es doch wieder.

dickebank
4 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Und was ist mit Staatenlosen?

Der Zauberlehrling
4 Monate zuvor
Antwortet  Kohlrabi

Eben genau das!

Was bedeutet Migrationshintergrund? Ausnahmen gibt es überall: Kind in den USA während eines Aufenthalts dort geboren – hier mit „Migrationshintergrund“, da Staatsbürgerschaft USA.

So etwas wie einen Ariernachweis gab’s schon mal. Da rückt die CDU aber arg nach rechts zum völkischen Gedanken.

Wir hätten gerne eine umfassende und lückenlose Ausarbeitung zu „höchstens 30 % Migrationshintergrund“. Wenn die da ist, setzen wir das um.

Lisa
4 Monate zuvor

Dreißig Prozent “ Deutschlerner“ oder “ Sprachanfänger“ wäre richtiger.

Dejott
4 Monate zuvor

Seltsam. Ich arbeite in Dresden. Auch viele deutsche Kinder haben haarsträubende sprachliche und schriftliche Defizite.
Dass die CDU, die sächsische insbesondere, gerne einen auf AFD light macht, ist nichts Neues.
Mich würde übrigens mal interessieren, an wieviel sächsischen Schulen der Migrantenanteil über 30 Prozent beträgt. Und warum an solchen Schulen die Teilergrenze genau so hoch ist, wie an allen anderen.
Was wir vom sächsischen Kultus kennen. Selbstkritik Fehlanzeige.

Bla
4 Monate zuvor
Antwortet  Dejott

Ganz einfach: Spart Geld und man kann mit dem Finger auf andere zeigen.
Danach geht man auf Stimmenfang für den Wahlkampf – obwohl man als KM ja mit im Boot sitzt bei Amtszeiten von über 5 Jahren auf solchen stellen. Ansonsten abtreten.
Also: So gemacht, wie gewünscht. Und jetzt die „Fronten“ öffnen und von sich auf andere ablenken. Politik kann so … Toll sein.

dickebank
4 Monate zuvor
Antwortet  Dejott

Bei dem Dialekt schätze ich, auch viele Erwachsene:)

Fragende
4 Monate zuvor

Das ist absoluter Quatsch. Wenn die Migranten aus bildungsnahen Familien kommen, sind die selbstverständlich „zu stemmen“.

Pauker_In
4 Monate zuvor
Antwortet  Fragende

Tja, „wenn…“.

ed840
4 Monate zuvor
Antwortet  Fragende

Ersetzen Sie „bildungsnah“ durch „bildungsorientiert“, dann würde ich zustimmen. Diese Kinder sind m.M. nicht nur „zu stemmen“, sondern wirken sich häufig auch postiv auf die Durschnittsleistungen aus.

Müllerin
4 Monate zuvor

Bundesweit ist der Migrantenanteil in den Schulen im Durchschnitt schon bei knapp 40 %, in etlichen westdeutschen Städten bei 50-60 %. Das müsste der Kultusminister eigentlich wissen. Traut er sich nicht, das zu sagen?

ed840
4 Monate zuvor
Antwortet  Müllerin

Die Durchschnittswerte allein sind aber nicht unbedingt kausal für die Schülerleistungen verantwortlich. Bei IQB-2022 schnitten z.B. Bundesländer mit relativ hohem Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund trotzdem deutlich besser ab als solche mit niedrigen Anteil.

JoS
4 Monate zuvor

Lächerlicher Populismus. Wenn man Schulen halbwegs vernünftig ausstattet und die Lehrkräfte eigenverantwortlich und dementsprechend motiviert arbeiten können, ist auch ein Migrantenanteil von 60% und mehr kein Problem. An meiner Schule, die sich in einem sogenannten sozialen Brennpunkt einer westdeutschen Großstadt befindet, läuft es eigentlich ziemlich gut und das Arbeitsklima ist deutlich angenehmer als beispielsweise an dem gutbürgerlichen Gymnasium im Nobelstadtteil im Osten Deutschlands, wo ich vorher tätig war.

Ale
4 Monate zuvor

Interessant,
Berufsschule BW. Ich glaube wir könnten heute gleich einige Klassen komplett schließen. Ohne „Migranten“ gäbe es schlicht zu wenig AZUBIS und zwar viel zu wenig AZUBIS. Und in der Oberstufe will ich meine „Migranten“ nicht missen – von wegen ziehen runter usw. . Können wir diesen Populismus endlich mal sein lassen?

Der Zauberlehrling
4 Monate zuvor
Antwortet  Ale

Sehe ich auch so!

Da gibt es Migrationshintergründige mit sehr guten Leistungen und Beiträgen.

Gerade in den gewerblichen Berufen stemmen doch die Migrationshintergründler einen deutlchen Teil der Arbeit, was sich in den gewerblichen Berufsschulklassen abbildet.

Derzeit im VABO ist es hochinteressant, was so an Beiträgen kommt. Aus aller Herren Länder in verschiedenen Sprachen mit dem Übersetzer auf dem Handy – und wir kommen hin. Da kommen Lösungsansätze, die bei uns vor über 20 Jahren aus den Lehrplänen geflogen sind. Echt eine Bereicherung und für mich eine Abwechslung.

Wie war das nochmal mit den Gastarbeitern vor 50 Jahren?

dickebank
4 Monate zuvor

Ich finde den Vorschlag klasse, würde ihm aber nur zustimmen, wenn Bundesländern mit einem Stimmenanteil bei Landtagswahlen von über 30%, die auf die AfD entfallen, das Stimmrecht im Bundesrat entzogen wird.

Der Sachsen-CDU muss der Arsch ja ordentlich auf Grundeis gehen. Nächster Vorschlag geht dann vermutlich Richtung Lebensborn um die Sachsenquote zu erhöhen. Ebenfalls könnte das sächsische Mutterkreuz eingeführt werden.

Wutbürger
4 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Ich finde den Vorschlag klasse, würde ihm aber nur zustimmen, wenn Bundesländern mit einem Stimmenanteil bei Landtagswahlen von über 30%, die auf die AfD entfallen, das Stimmrecht im Bundesrat entzogen wird.“

Wenn einem die Wahlergebnisse nicht gefallen, ist es „demokratisch“ undemokratisch zu sein?
Manche merken echt nichts mehr, aber lassen Sie mich raten, ausgerechnet die pöhse AfD halten Sie für die Undemokraten.

Küstenfuchs
4 Monate zuvor

Das ist doch populistischer Mist, weil es vom Einzelfall abhängt. Ich habe schon großartige Klassen mit 60% und mehr Migrantenanteil unterrichtet!

SoBitter
4 Monate zuvor

Was ein erbärmlicher Populist.

Tim Bullerbü
4 Monate zuvor

Wir haben in Niedersachsen Schüler/innen aus der Ukraine(Oberstufe), die weder Deutsch noch Englisch können.
Das Jobcenter bezahlt Ihnen aber keinen Deutschunterricht mit der Begründung, sie seien ja in der Schule und da hätten sie ja schließlich Deutsch.
Preisfrage: Was wird wohl teurer- ein Jahr Deutschkurs oder ein 18-Jähriger ohne Deutschkenntnisse und dann auch ohne Schulabschluss.

Jenke
3 Monate zuvor

Erst bringt man Eltern bei, dass sie nicht so wichtig seien. Ich sag nur Bildungseinrichtungen am besten ganztags, was besseres gibt es nicht fürs Kind… Oder doch nur, damit Mutti und Vati möglichst viel malochen gehen? Ein Gehalt reicht natürlich oft nicht, immer öfter noch nicht mal zwei. Keine Anerkennung für Erziehungsarbeit, oft kein Wohnraum am sozialen Netzwerk, dazu noch die ganzen Medien und Schnellebigkeitund dann wundert man sich darüber, dass das Familiensystem nicht mehr funktioniert.