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Berlin will mehr Lehrkräfte ausbilden – jedoch brechen viele frühzeitig ab

BERLIN. In kaum einem Bundesland ist der Lehrkräftemangel so groß wie in der Hauptstadt. Deshalb ist es das Ziel der Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra, die Zahl der Absolventen in den Lehramtsstudiengängen deutlich zu steigern. Für dieses Jahr sei eine Größenordnung von 1.500 realistisch, sagte die SPD-Politikerin am Dienstag nach der Senatssitzung, in der sie über den aktuellen Stand informiert hatte. Etwa so viele Lehramtsstudierende seien berlinweit derzeit in der Endphase ihres Studiums. Für die kommenden Jahre sei mit 2.000 Absolventinnen und Absolventen zu rechnen.

Noch immer brechen viele Lehramtsstudierende ihr Studium ab, in Berlin rund 20 Prozent. Foto: shutterstock

Doch trotz dieser positiven Zahlen machen zwei Entwicklungen der Berliner Wissenschaftssenatorin weiterhin Sorgen: Zum einen würde die Zahl der Schulabgänger in den kommenden Jahren geringer und somit auch die Zahl der potenziellen Studierenden. Zum anderen zeigten Zahlen, dass in Berlin nach wie vor viele Studierende im Laufe des Lehramtsstudiums aufgeben, rund 20 Prozent. Das sei zwar nicht ungewöhnlich hoch, dennoch kündigte Czyborra an, hier genauer hinzuschauen. Die Ergebnisse einer Studie zu dem Thema lägen vor und würden jetzt ausgewertet.

Besser auf die Realität vorbereiten

Ein wichtiger Baustein sei eine bessere Begleitung der Studierenden, um deren Studienerfolg sicherzustellen, erklärte die Wissenschaftssenatorin. Geprüft würden darüber hinaus mehrere Reformvorhaben wie Studiengänge für Lehrkräfte, die später nur ein Fach unterrichten. Das Thema werde in der Kultusministerkonferenz besprochen. Sie rechne mit einer Beschlussfassung noch in diesem Jahr, so Czyborra. Wichtig sei aber auch eine bessere Verzahnung von Theorie und Praxis möglichst früh im Studium, also mehr Praxisinhalte schon in der Bachelor-Phase.

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„Es geht auch darum, das Lehramtsstudium so auszugestalten, dass es bestmöglich auf die Realität der Berliner Schulen vorbereitet.“ Lehrkräfte müssten heute viel mehr machen, als Wissen zu vermitteln. Sie müssten mit Konflikten umgehen können, mit Demokratie- und Medienbildung vertraut sein, sagte Czyborra. Wichtig sei ebenfalls, die soziale Lage der Studierenden besser in den Blick nehmen. Czyborra wies auf ein entsprechendes Stipendienprogramm der Bildungsverwaltung hin, mit dem Studentinnen und Studenten unterstützt werden, die finanziell nicht völlig sorglos sind. News4teachers mit Material der dpa

Trotz Lehrkräftemangels: Immer weniger angehende Lehrerinnen und Lehrer – Absolventen- und Anfängerzahlen brechen ein

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