Berlin will mehr Lehrkräfte ausbilden – jedoch brechen viele frühzeitig ab

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BERLIN. In kaum einem Bundesland ist der Lehrkräftemangel so groß wie in der Hauptstadt. Deshalb ist es das Ziel der Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra, die Zahl der Absolventen in den Lehramtsstudiengängen deutlich zu steigern. Für dieses Jahr sei eine Größenordnung von 1.500 realistisch, sagte die SPD-Politikerin am Dienstag nach der Senatssitzung, in der sie über den aktuellen Stand informiert hatte. Etwa so viele Lehramtsstudierende seien berlinweit derzeit in der Endphase ihres Studiums. Für die kommenden Jahre sei mit 2.000 Absolventinnen und Absolventen zu rechnen.

Noch immer brechen viele Lehramtsstudierende ihr Studium ab, in Berlin rund 20 Prozent. Foto: shutterstock

Doch trotz dieser positiven Zahlen machen zwei Entwicklungen der Berliner Wissenschaftssenatorin weiterhin Sorgen: Zum einen würde die Zahl der Schulabgänger in den kommenden Jahren geringer und somit auch die Zahl der potenziellen Studierenden. Zum anderen zeigten Zahlen, dass in Berlin nach wie vor viele Studierende im Laufe des Lehramtsstudiums aufgeben, rund 20 Prozent. Das sei zwar nicht ungewöhnlich hoch, dennoch kündigte Czyborra an, hier genauer hinzuschauen. Die Ergebnisse einer Studie zu dem Thema lägen vor und würden jetzt ausgewertet.

Besser auf die Realität vorbereiten

Ein wichtiger Baustein sei eine bessere Begleitung der Studierenden, um deren Studienerfolg sicherzustellen, erklärte die Wissenschaftssenatorin. Geprüft würden darüber hinaus mehrere Reformvorhaben wie Studiengänge für Lehrkräfte, die später nur ein Fach unterrichten. Das Thema werde in der Kultusministerkonferenz besprochen. Sie rechne mit einer Beschlussfassung noch in diesem Jahr, so Czyborra. Wichtig sei aber auch eine bessere Verzahnung von Theorie und Praxis möglichst früh im Studium, also mehr Praxisinhalte schon in der Bachelor-Phase.

„Es geht auch darum, das Lehramtsstudium so auszugestalten, dass es bestmöglich auf die Realität der Berliner Schulen vorbereitet.“ Lehrkräfte müssten heute viel mehr machen, als Wissen zu vermitteln. Sie müssten mit Konflikten umgehen können, mit Demokratie- und Medienbildung vertraut sein, sagte Czyborra. Wichtig sei ebenfalls, die soziale Lage der Studierenden besser in den Blick nehmen. Czyborra wies auf ein entsprechendes Stipendienprogramm der Bildungsverwaltung hin, mit dem Studentinnen und Studenten unterstützt werden, die finanziell nicht völlig sorglos sind. News4teachers mit Material der dpa

Trotz Lehrkräftemangels: Immer weniger angehende Lehrerinnen und Lehrer – Absolventen- und Anfängerzahlen brechen ein

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97 Kommentare
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Gelbe Tulpe
5 Monate zuvor

70-80-Stunden-Wochen und manchmal Arbeit bis 2 Uhr morgens im Ref ist halt nicht attraktiv, ebenso wenig praxisferne Seminare.

Rainer Zufall
5 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Wäre interessant zu wissen, inwiefern erfolgreichere Länder damit umgehen und was sie den jungen Menschen bieten

Küstenfuchs
5 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Also, ich habe in meinem Ref niemals 80 Stunden die Woche gearbeitet, auch nur zur absoluten Prüfungsvorbereitung am Ende 70 Stunden.

Unfassbar
5 Monate zuvor

Werden Lehramtsstudenten in Berlin tatsächlich auf den oft harten Alltag in Berliner Schulen vorbereitet? Dazu müssten an den Hochschulen eventuell unbequeme Wahrheiten angesprochen werden, was ich in der derzeitigen politischen Lage für unwahrscheinlich halte.

Rainer Zufall
5 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Ich denke, die unangenehmen Informationen sind im Alltag – besonders für Interessierte – durchaus zugänglich

Konfutse
5 Monate zuvor

Ja. Wer die Augen offen hält, beobachtet und reflektiert wird erkennen, dass Lehrer kein zukunftsträchtiger Beruf ist. Nicht mit dieser Schulpolitik, nicht mit diesem Ansehen in der Gesellschaft und vom Dienstherren.
Und noch was: „Es geht auch darum, das Lehramtsstudium so auszugestalten, dass es bestmöglich auf die Realität der Berliner Schulen vorbereitet.“
Dazu braucht‘s kein Studium, der Kluge geht mal in Pausenzeiten am Schulhof vorbei und verweilt….danach weiß man, wo der Bartel den Moscht holt!

Rainer Zufall
5 Monate zuvor
Antwortet  Konfutse

Zukunftsträchtig: ja
Prestige: absolut nicht

Am Ende zumindest mehr Geld als in Kita und Pflege =\

447
5 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Wenn man die ECHTE Arbeitszeit rechnet…also, da kommt man schon hart an die Grenze…jedenfalls bei einem Korrekturfach (oder mehr) oder bei Abitur und Co.
Es passt schon noch, aber knapp.

Rainer Zufall
5 Monate zuvor
Antwortet  447

Dann wechseln Sie jetzt in die Pflege oder Kita! Die suchen meines Wissens händeringend 😉

GriasDi
5 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

Max Schreiber
5 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Wüsste nicht, dass diejenigen mit gleichen Ausbildungsniveau, wie ein Lehrer, in der Pflege z.B Krankenhaus schlechter verdienen als die Lehrer. Jedenfalls bei meinem Nachbarn, der Arzt ist, ist es nicht der Fall, der bekommt sogar seine Überstunden, Wochenend- und Nachtdienste zusätzlich vergütet.

Tim
5 Monate zuvor

Nicht bei 5 Tagen präsenz und über 41-42 Stunden Arbeit.

Gen Z fordert 32 Std Wochen
Rente ab 58
und 4 Tage Woche mit Homeschoolingoption

Kein Wunder, dass die abbrechen und dahin gehen wo es besser ist.

Nur, wie kriegen Schulen neues Personal???

Hans Maiaer
5 Monate zuvor
Antwortet  Tim

Rente ab 58? In welcher Welt?

Biene
5 Monate zuvor
Antwortet  Hans Maiaer

Lassen Sie uns doch träumen, der Alltag ist so schon real genug.

Wir schulen alle auf Fluglotse um, dann klappt das und sind sogar noch drei Jahre früher in Rente und verdienen noch mehr als jetzt schon.
Blöd: man muss mit mindestens 80% der Gesamtpunktzahl in den Prüfungen bestehen sonst gilt es als durchgefallen.

JoS
5 Monate zuvor

Ich wäre sehr gerne in Berlin geblieben, bin aber wie viele andere vor allem aus zwei Gründen nach dem gar nicht mal so schlimmen Referendariat gegangen. Der erste war die Nichtverbeamtung, dieser katastrophale Fehler Wowereits wurde mittlerweile korrigiert. Der zweite war die Unmöglichkeit, bezahlbaren und vernünftigen Wohnraum bei Vermietern zu finden, die sich halbwegs menschlich verhalten. Das ist in den letzten Jahren wohl eher noch schlimmer geworden. Würde der Senat, wenn er schon nicht in den sozialen Wohnungsbau investiert, wenigstens Dienstwohnungen für Referendare und Junglehrkräfte bereitstellen, die Bewerber würden ihnen vermutlich trotz aller Härten des Berliner Schuldienstes die Bude einrennen.

ginny92
5 Monate zuvor
Antwortet  JoS

Die Idee mit Wohnungen für Referendare finde ich gut. Das würde sich auch für andere Bundesländer lohnen.

JoS
5 Monate zuvor
Antwortet  ginny92

In anderen Bundesländern ist der Mangel eher in den ländlichen Regionen trotz verfügbarem Wohnraum größer, zumindest ist das mein Eindruck. Da müsste man schauen, ob es nicht präzisere Instrumente im Sinne einer Kosten/Nutzen-Rechnung gibt. Insgesamt sind die Anwärtergehälter sehr niedrig, also vielleicht setzt man dort besser an.

Lisa
5 Monate zuvor
Antwortet  JoS

Noch mal Beispiel Berlin: Dort nützt eine sichere Wohnung mehr als ein gutes Gehalt. Eine Wohnungssuche ist nämlich ein 24 Stunden-Job. Besser wird der Wohnungsmarkt erst ab 1500 kalt . Wie hoch sollen denn die Gehälter sein, dass ein Single solch eine Wohnung mietet?

JoS
5 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Das entspricht meinen Erfahrungen. Mit damals knapp 2700 Euro netto war es schon kaum möglich, eine bezahlbare angemessene Wohnung zu finden. Das dürfte sich heute noch deutlich verschärft haben.

Sotalia
5 Monate zuvor
Antwortet  JoS

Ich habe im Dezember mein Referendariat abgeschlossen. Viereinhalb Jahre Ausbildung als Quereinsteigerin. Ich wollte niemals Lehrerin werden, um verbeamtet zu werden! Ich finde es aber unfair, dass ich jetzt als Angestellte nicht das Einstiegsgehalt bekomme wie die Referendare, die vor eineinhalb Jahren fertig geworden sind. Mir bleibt jetzt nur noch die Verbeamtung „übrig“. Und genau das werde ich NICHT machen. Das Beamtentum lohnt sich für die Menschen, die an einem Ort tief verwurzelt sind, Kinder haben und sich (meiner Meinung nach) nicht groß mehr verändern möchten. Das Beamtentum hindert aus meiner Sicht eine Veränderung im Schulsystem. Eine Veränderung, die so dringend notwendig wäre. Aus meiner Sicht ist die Verbeamtung ein Schritt zurück in die Vergangenheit und alles andere als nach vorne in die Zukunft. Ich habe jetzt das Referendariat fertig gemacht, aber ich kann in so einem System, das so auf die Verbeamtung setzt (inklusive vieler Lehrer), langfristig nicht glücklich und zufrieden sein. Daher werde ich dieses Schuljahr fertig machen und schauen, welche weiteren Möglichkeiten ich aktuell habe. Ich kann mir vorstellen, weiter zu unterrichten, aber mich frustriert dieses System einfach nur! Eine letzte Anmerkung habe ich noch: Warum gibt es dann überall Lehrermangel in anderen Bundesländern trotz Verbeamtung? Vielleicht möchten sich die heute 20-30-Jährigen nicht für die nächsten 30-40 Jahre auf einen Beruf festlegen? (Ich persönlich würde das auch nicht wollen!)

G.P.
5 Monate zuvor
Antwortet  Sotalia

Aus dem Beamtenverhältnis kann man bei Bedarf ausscheiden.
In meinem Berliner Umfeld sind Eltern froh an verbeamteten Lehrern, weil diese nicht streiken dürfen und somit die Kinder immer betreut sind.

Sotalia
5 Monate zuvor
Antwortet  G.P.

? Und das wäre jetzt ein Grund, sich verbeamten zu lassen? Jedem das Seine. Also ich lasse mich nicht verbeamten, um es allen (hier den Eltern) recht zu machen!

Der Zauberlehrling
5 Monate zuvor
Antwortet  Sotalia

„Jedem das Seine“ stand am Tor des KZ Buchenwald.

Ab zur Nachschulung!

Sotalia
5 Monate zuvor

Jeder wie er/sie will!

dickebank
5 Monate zuvor

Das „suum cuique“ ist allerdings geklaut und stand ursprünglich für eine liberalere Einstellung gegenüber den eigenen preussischen Untertanen.

Den Sinn des „Liedes der Deutschen“ – speziell den der ersten Strophe -haben jene, die das KZ Buchenwald betrieben und zu verantworten haben, ja auch nicht verstanden.

Lisa
5 Monate zuvor
Antwortet  Sotalia

Muss man nicht. Man kann auch als Beamter kündigen.

Unverzagte
5 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Erstaunlicherweise sogar als Beamtin…

Kevin
5 Monate zuvor
Antwortet  Unverzagte

„Beamter“ ist im bekannten genderneutralen Sinn gebraucht.

unverzagte
5 Monate zuvor
Antwortet  Kevin

Diese Ihnen bekannte vermeintliche Neutralität mag für Sie gelten.

PaPo
5 Monate zuvor
Antwortet  unverzagte

… und für alle anderen Menschen, die der deutschen Sprache mächtig sind. Als ob Einzelpersonen gesamtgesellschaftliche Sprachkonventionen einseitig aufkündigen könnten…

Der Zauberlehrling
5 Monate zuvor
Antwortet  unverzagte

Sprachpolizei?

https://www.sprachlog.de/2013/04/03/von-beamten-und-beamtinnen/

Wenn Minderheiten lauter schreien, als es die Mehrheit hören will.

dickebank
5 Monate zuvor
Antwortet  Unverzagte

Jetzt weiß ich auch, warum es „die“ Bürokratie heißt.

Sotalia
5 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Ja, kann man. Aber wenn man schon 10 oder 20 oder sogar 30Jahre als verbeamtete/r Lehrer/in gearbeitet hat… Ich glaube nicht, dass man da so leichtfertig kündigt… Dann muss der Leidensdruck schon groß sein.

Tiunej
5 Monate zuvor
Antwortet  Sotalia

so einfach kommen sie da nicht raus und weg

Sotalia
5 Monate zuvor
Antwortet  Tiunej

Das verstehe ich jetzt leider nicht… Als angestellte Lehrkraft kann ich (bis jetzt) zu jedem Quartalsende kündigen. Ich hätte auch jetzt schon kündigen können, habe es aber nicht gemacht, weil das blöd für die Schule und für die Kinder wäre…

JoS
5 Monate zuvor
Antwortet  Sotalia

Sie sollten nicht unbedingt von sich auf andere schließen: Weder habe ich Kinder noch bin ich an meinen Wohnort in irgendeiner Form verwurzelt, nicht einmal in diesem Bundesland aufgewachsen. Das ist aber auch nichts, was in der Arbeitswelt besonders wäre.

Dass die Verbeamtung ein kurzfristiges Sparmodell für den Staat ist, sollte allgemein bekannt sein. Dementsprechend werden Sie niemals den Tag erleben, an dem Angestellte in gleicher Position ein vergleichbares Nettogehalt bekommen.
Der Lehrkräftemangel ist in Berlin übrigens wesentlich dramatischer als in anderen Bundesländern, schon vor 10 Jahren war über ein Drittel der Neueinstellungen nicht als Lehrkraft qualifiziert und mittlerweile gibt es Schulen ohne eine einzige als solche ausgebildete Lehrkraft. Aber ja, die Verbeamtung alleine reicht schon lange nicht mehr aus, um die verhältnismäßig schwierigen Arbeitsbedingungen auszugleichen. Homeoffice gibt’s bei uns eben nur zusätzlich zur fünf-Tage-Woche. Ich kann daher jeden verstehen, der sich lieber einen entspannteren Job sucht.

Sotalia
5 Monate zuvor
Antwortet  JoS

Aber ist es dann nicht tragisch, dass ein Sparmodell wie die Verbeamtung her muss, um Lehrer:innen zu halten, um die Bildung in Deutschland (darum geht es ja letztendlich) zu verbessern?

Ich möchte nicht von mir aus auf andere schließen. Aber ich merke halt, dass die Verbeamtung Leute anzieht, die sagen, dass sie es wegen der Sicherheit/Pension etc. machen. Ich persönlich verstehe das nicht, aber muss ich auch nicht. Ich kann aber gehen und das Schulsystem verlassen.

Schwieriges Thema… aber ein Thema, das mich sehr bewegt und auch frustriert…

JoS
5 Monate zuvor
Antwortet  Sotalia

Wer erwartet, dass Menschen einen Beruf alleine aus Idealismus ergreifen, der hat unrealistische Erwartungen. Natürlich muss das Gesamtpaket stimmen, insbesondere bei einem so verantwortungsvollen Job.
Im übrigen sind die Hürden zur Verbeamtung als Lehrer so hoch, dass ich das weitverbreitete und von Ihnen wiederholte Narrativ für unrealistisch halte. Als vorsätzlicher Minderleister hat man es in einem Bürojob bei einem Großkonzern doch deutlich leichter unterzutauchen, als wenn man sich jeden Tag vor hunderte Pubertierende stellt, die genau wie ihre Eltern jedes echte und vermeintliche Fehlverhalten zielgenau identifizieren und kritisieren.
Ich kann übrigens auch gehen und das Schulsystem verlassen. Selbst die früher wirklich problematischen Regelungen zur Nachtversicherung in der RV sind meines Wissens heute deutlich vorteilhafter.

Sotalia
5 Monate zuvor
Antwortet  JoS

„Wer erwartet, dass Menschen einen Beruf alleine aus Idealismus ergreifen, der hat unrealistische Erwartungen.“

Vielleicht passe ich auch deswegen nicht in die „Lehrerwelt“. Bildungsgerechtigkeit ist für mich persönlich ein sehr wichtiges Thema, weil ich mich selber „hocharbeiten“ musste und aus einem bildungsfernen Umfeld komme. Ich weiß, ich bin in der Minderheit, ich weiß, dass für viele Lehrer eine Verbeamtung/Pension mit allem drum und dran einfach wichtig ist. Was vollkommen ok ist, aber verstehen kann ich es trotzdem nicht…

Wie gesagt, ich möchte nicht von mir aus auf andere schließen, verstehe aber trotzdem nicht, wie eine Verbeamtung ein Anreiz für einen Beruf/eine Arbeit sein kann…

Das mit den Hürden für die Verbeamtung ist ein weiteres Unding (aus meiner Sicht!). Ich bin 40 und kerngesund. Ich könnte mich mit Sicherheit problemlos verbeamten lassen (vom Berliner Senat habe ich sogar einen Brief bekommen, mit der Bitte, eine Verbeamtung doch in Erwägung zu ziehen). Aber was wenn jemand gesundheitlich angeschlagen ist? Der/Diejenige muss dann den gleichen Job machen, aber zu deutlich schlechteren Konditionen! Warum? Vielleicht verstehe ich da etwas ganz falsch! Aus meiner Sicht ist das ziemlich ungerecht! Wie kann es sein, dass angeschlagene Mitarbeiter:innen für schlechtere Konditionen arbeiten müssen? Auch eine angeschlagene Person, kann eine gute Lehrkraft sein! Um es provokant zu formulieren: Hier wird ein System aufrechterhalten, das (meiner Meinung nach!) nicht zukunftsträchtig ist. Werden so die jungen Leute nachkommen? Also ich glaube das nicht, aber vielleicht liege ich ja auch falsch.

Ich bleibe dabei: die Verbeamtung ist der falsche Anreiz!

JoS
5 Monate zuvor
Antwortet  Sotalia

Sie verdrehen meine Worte. Dass man für gute, gesellschaftlich wichtige Arbeit eine entsprechende Bezahlung bekommt, sollte selbstverständlich sein. Gerade wenn man sich hocharbeiten musste, sollte man das eigentlich verstehen. Ob als Beamter oder entsprechend deutlich höher bezahlter Angestellter ist mir da im Endeffekt egal, aber wenn ich nach Abitur, 5 Jahren Studium und anderthalb Jahren Referendariat nicht wesentlich mehr verdiene als jemand mit MSA und dreijähriger Ausbildung, dann macht das den Beruf nicht attraktiver. Wovon bezahlt man dann das BAföG und ggf. den KfW-Kredit mit jetzt über 9% Zinsen ab? Und wer bezahlt die Pflege der selbst nicht wohlhabenden Eltern? Um es provokant zu sagen: Nur Leute mit reichen Eltern können sich den Luxus leisten, aus vermeintlichem Idealismus wirtschaftlich unsinnige Entscheidungen wie den Verzicht auf die Verbeamtung zu treffen.

Sotalia
5 Monate zuvor
Antwortet  JoS

Alles gut. Vielleicht liege ich ja falsch. Vielleicht ist die Verbeamtung ja doch so attraktiv für viele junge Lehrer, dass der Lehrkräftemangel bald behoben ist. Ich glaube nicht daran, aber ich kann auch falsch liegen 🙂

Den letzten Satz habe ich leider nicht verstanden: „Nur Leute mit reichen Eltern können sich den Luxus leisten, aus vermeintlichem Idealismus wirtschaftlich unsinnige Entscheidungen wie den Verzicht auf die Verbeamtung zu treffen.“

Aber dafür muss man ja erst mal studieren können?! Und daran hakt es ja bei nichtakademischen, bildungsfernen Familien erst mal… Die Verbeamtung ist dann nur noch ein „Luxusproblem“ für jeden einzelnen der es durchs Studium/Referendariat geschafft hat…

Aber gut, vielleicht liege ich tatsächlich falsch und die Unis können sich vor Studenten kaum noch retten, weil sie alle verbeamtet werden wollen.

JoS
5 Monate zuvor
Antwortet  Sotalia

Ich habe tatsächlich das Gefühl, dass Sie sich Mühe gegeben haben, wirklich jeden meiner Sätze misszuverstehen. Da stellt sich für mich die Frage nach dem Warum.
Sie springen zwischen der individuellen und der gesellschaftlichen Perspektive hin und her, so entsteht keine kohärente Argumentation. Es ging hier aus dem Kontext erkennbar um den von Ihnen im vorigen Post gepriesenen individuellen Verzicht auf die Verbeamtung, nicht um die sich gar nicht mehr stellende Frage, ob Lehrkräfte generell verbeamtet werden sollen.
Und die Frage, ob man studieren kann oder nicht ist ja genau dann weniger vom Einkommen der Eltern abhängig, wenn man die Gewissheit hat, dass man sein BAföG (oder den KfW-Kredit) nach dem Abschluss relativ problemlos abzahlen kann, was historisch gesehen (1960er/1970er) auch ein wichtiger Grund dafür ist, dass viele Bildungsaufsteiger sich für ein Lehramtsstudium entschieden haben.

Den Strohmann, dass die Verbeamtung alleine ausreicht, um den Lehrermangel (der wie gesagt in Berlin aufgrund der langen Nichtverbeamtung viel schlimmer ist als anderswo) erfolgreich zu bekämpfen, haben Sie erfunden. Ich halte das mit der Verbeamtung verbundene Gehalt mangels Alternative (ein angemessenes Angestelltengehalt wäre für den Staat kaum zu schultern) für eine notwendige, wenn auch keine hinreichende Bedingung.

Sotalia
5 Monate zuvor
Antwortet  JoS

Ich bin mir nicht sicher, ob ich Ihre Sätze missverstanden haben.

Sie halten die damalige Nichtverbeamtung für einen katastrophalen Fehler. Sie haben Berlin verlassen, weil das Bundesland u.a. nicht mehr verbeamtet hat. Genau wegen dieser Worte habe ich hier im Forum ja geschrieben, weil ich halte es für einen Fehler, dass die Verbeamtung wieder eingeführt wurde. Sie haben vermutlich recht, dass die Wiederverbeamtung notwendig ist, weil sie ja noch für den ein oder anderen attraktiv ist. Ich halte die Verbeamtung trotzdem nicht für zukunftsträchtig (deswegen Fehler), weil das für junge Menschen alles andere als attraktiv ist (u.a. (!) wegen der Verbeamtung) und für mich persönlich ein großer Nachteil, weil die Zulage nun weggefallen ist. Ich kenne übrigens einige ehemalige Referendar:innen, die lieber angestellt diese Zulage bekommen hätten als sich jetzt verbeamten lassen „zu müssen“. Letztendlich versucht der Senat Wege zu finden, wie sie Lehrkräfte gewinnen und halten kann oder auch nicht… Ich habe selber einen Brief bekommen, in dem ich schon fast „angebettelt“ wurde, mich doch verbeamten zu lassen. Ob das jetzt eine Sparmaßnahme ist oder nicht, interessiert den/die Einzelne vielleicht erst mal nicht? Ich kenne die Staatskassen jedenfalls nicht…

Falls es jetzt so rüber kommt, ich würde von mir aus auf die Allgemeinheit schließen, dann meine ich das nicht so. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass das mit der Verbeamtung (u.a.!) jetzt EIN Weg sein soll, den Lehrkräftemangel zu beheben. Ich stimme Ihnen aber zu, dass die Verbeamtung alleine den Beruf nicht attraktiver macht. Da haben Sie mich missverstanden, meine Worte verdreht oder ich habe mich unglücklich ausgedrückt.

Ich möche Ihre Worte nicht verdrehen, aber ich verstehe Sie so, dass man doch verrückt sein muss, wenn man sich nicht verbeamten lässt. Vor allem wenn man aus einem bildungsfernen Umfeld kommt? Ich verstehe Ihre Argumentation hier teilweise nicht. Man muss sich doch nicht verbeamten lassen, um Schulden zurückzuzahlen (ich konnte meine Bafög-Schulden mit meinem durchschnittlich bezahlten Uni-Job zurückzahlen, aber ja, ich möchte hier nicht auf Andere schließen!). Und ja, der Beruf als Lehrer:in ist relativ sicher und man hat dann mehr oder weniger sicher später einen Beruf (war aber nicht immer so!) und kann das Geld zurückzahlen. Ich kann es auch sehr gut nachvollziehen, dass man eher was macht, was man kennt und wählt lieber den „sicheren Weg“, vor allem wenn man aus einem bildungsfernen Umfeld kommt.

Ich habe das Gefühl, Sie wollen mich hier von einer Verbeamtung überzeugen (wie es der Senat macht) und mich als „verrückt“ darstellen, weil ich die Vorzüge einer Verbeamtung ablehne. Sie sind unter den Lehrer:innen mit Sicherheit die Mehrheit, aber das heißt nicht, dass alle folgen müssen (ich habe mittlerweile schon so viel gemacht und bin zu freiheitsliebend für die Verbeamtung!). Es braucht aber unbedingt mehr Leute und viel Veränderung an den Schulen! Vor allem Grundschulen! Ich glaube ich drehe mich hier jetzt im Kreis…

JoS
5 Monate zuvor
Antwortet  Sotalia

Um es kurz zu machen: Ja, Sie haben einiges verdreht und sind jetzt teilweise zurückgerudert, aber geschenkt. Die außertarifliche Zulage (E13 Stufe 6 von Anfang an) war ein Lockmittel, um Junglehrkräfte zu vera…, die nicht weiter als ein paar Jahre denken. Selbst damit lag das Einstiegsgehalt netto mehrere hundert Euro unter dem eines Beamten in anderen BL, von den nach wenigen Jahren zu erreichenden Stufen ganz abgesehen. Ich glaube mittlerweile sind es bei mir 800/900 Euro mehr im Monat. Genau das Geld, das man eben braucht, um einen teuren KfW-Kredit oder BAföG abzuzahlen und ggf. Eltern unterstützen zu können. Mit einem durchschnittlichen Uni-Job kommt man da nicht weit.
Wer dagegen aus einem wohlhabenderen Elternhaus kommt, ist nicht so sehr auf dieses Gehalt angewiesen und kann es sich leisten, aus ideologischen Gründen im Angestelltenverhältnis zu bleiben. Es sei Ihnen gegönnt, passt aber nicht zu Ihrer eigenen Darstellung.
Als Lehrkraft sollte man regelmäßig mit jüngeren Menschen sprechen. Zu meinen Aufgaben an einer IGS in einem der ärmsten und am stärksten migrantisch geprägten Viertel Deutschlands gehört auch Berufsorientierung und da höre ich tatsächlich sehr oft, worum es jungen Menschen bei der Berufswahl tatsächlich geht: gutes Gehalt und Zukunft/Sicherheit des Jobs stehen noch weit vor flexiblen Arbeitsbedingungen. Also nehmen Sie es mir nicht übel aber ich denke, dass Sie sich in einer Blase bewegen und diese fälschlicherweise als repräsentativ ansehen. Ich weiß ja aus Erfahrung, wie leicht einem das insbesondere in Berlin passiert.

Sotalia
5 Monate zuvor
Antwortet  JoS

„Um es kurz zu machen: Ja, Sie haben einiges verdreht und sind jetzt teilweise zurückgerudert, aber geschenkt.“

Das meinen Sie. Sie haben mich falsch verstanden!

„Die außertarifliche Zulage (E13 Stufe 6 von Anfang an) war ein Lockmittel, um Junglehrkräfte zu vera…, die nicht weiter als ein paar Jahre denken.“

Ja genau. Damit wollen Sie mir jetzt unterstellen, dass ich nicht ein paar Jahre weiterdenke. Naja, die Welt entwickelt sich halt weiter und man muss sich mitentwickeln (hier: Schule inklusive Lehrer:innen) oder eben nicht.

„Also nehmen Sie es mir nicht übel aber ich denke, dass Sie sich in einer Blase bewegen und diese fälschlicherweise als repräsentativ ansehen. Ich weiß ja aus Erfahrung, wie leicht einem das insbesondere in Berlin passiert.“

Das lasse ich jetzt so nicht stehen. Mein Vater war einfacher Kleinbauer. Er verdiente wenig, aber er machte es mit Leidenschaft! Sogar als er krank war, wollte er seine Kühe immer noch behalten und weitermachen. Meine Mutter musste schon mit 14 arbeiten. Sie durfte nicht aufs Gymnasium. Mein Vater hatte auch nur Hauptschulabschluss! Ich schätze es wirklich sehr, in einem kleinen Dorf aufgewachsen zu sein und so einen Hintergrund zu haben. In Berlin gibt es andere Probleme. Ich arbeite an einer Grundschule in Wedding! Ich arbeite hier insgesamt gerne mit den Kindern und ob es ihnen gefällt oder nicht, ich habe das Gefühl, wirklich einen wichtigen und sinnvollen Job zu machen (und das ohne Verbeamtung!). Aber ich kann Ihnen auch sagen, dass ich regelmäßig an meine persönlichen Grenzen komme (u.a. wegen Gewalt und Mobbing unter Schüler:innen, das Gefühl, nicht allen Kindern gerecht werden zu können usw.). Schon meiner Gesundheit zuliebe möchte ich nun wirklich nicht verbeamtet sein (wenn mann Interesse hat auch weiterhin arbeiten zu wollen/können und nicht dienstunfähig werden möchte). Jetzt werfen Sie mir vor, in einer dieser Blasen zu leben. Ich kann mir schon vorstellen, was Sie damit meinen! Ich bleibe dabei. Man muss sich nicht verbeamten lassen, um einen Studienkredit oder Bafög abzubezahlen! Ich habe schon immer sehr anspruchslos gelebt (liegt wahrscheinlich an meinem sozialen Hintergrund) und konnte somit problemlos OHNE Verbeamtung meine Bafög-Schulden zurückzahlen! Jetzt nehme ich Sie wirklich nicht mehr ernst und mich machen ihre Worte wütend und fassunglos. Alles Gute Ihnen mit dem Geld, das Sie im Vergleich zu den Angestellten mehr verdienen und gut gemacht, dass Sie sie nicht haben vera*** lassen! Ich hoffe Sie werden glücklich und zufrieden damit! Sie sollten mit Ihren Vorurteilen vorsichtiger sein! Es ist ziemlich ätzend, dass ich das hier schreiben muss. Sie haben nichts von dem, was ich hier geschrieben habe, verstanden! Nichts!

JoS
4 Monate zuvor
Antwortet  Sotalia

Dass Sie sich jetzt so aufregen, wundert mich doch sehr. Es sind doch Ihre eigenen Entscheidungen, die zu einem geringeren Gehalt führen. Wieso werfen Sie mir das jetzt vor?

„Damit wollen Sie mir jetzt unterstellen, dass ich nicht ein paar Jahre weiterdenke. Naja, die Welt entwickelt sich halt weiter und man muss sich mitentwickeln (hier: Schule inklusive Lehrer:innen) oder eben nicht.“

Die Welt entwickelt sich weiter aber Sie sich zumindest beruflich nicht, Sie bleiben auf Stufe 6. Wie gesagt: Das ganze Berufsleben auf dem gleichen Gehalt festzustecken, muss man sich leisten können und wollen. Ich finde, dass meine Arbeitsleistung und Lebenszeit mehr wert ist und ich denke auch nicht, dass Gen Z sich mehrheitlich so abspeisen lässt.

„Das lasse ich jetzt so nicht stehen. Mein Vater war einfacher Kleinbauer. Er verdiente wenig, aber er machte es mit Leidenschaft! Sogar als er krank war, wollte er seine Kühe immer noch behalten und weitermachen.“

Wenn das Ihr Ethos ist, bestätigt es doch meine Aussage: Selbstausbeutung betreiben und dann als Monstranz vor sich hertragen, um sich moralisch überlegen zu fühlen. Die Wahrheit ist aber, dass Sie damit keinem einzigen Schüler einen Gefallen tun, niemand bekommt dadurch besseren Unterricht.

„Schon meiner Gesundheit zuliebe möchte ich nun wirklich nicht verbeamtet sein (wenn mann Interesse hat auch weiterhin arbeiten zu wollen/können und nicht dienstunfähig werden möchte).“

Der Satz ergibt irgendwie keinen Sinn. Mir scheint, als hätten Sie ein grundsätzliches Verständnisproblem über die Bedeutung der Verbeamtung. Zu Ihrer Beruhigung: Man kann jederzeit zum Monatsende ausscheiden, es gelten die gleichen Teilzeitregelungen und auch ein Wechsel der Schule ist möglich, insbesondere aus gesundheitlichen Gründen. Allerdings haben Sie als Angestellte eine deutlich schlechtere Absicherung im Falle langfristiger Erkrankungen.

„hoffe Sie werden glücklich und zufrieden damit! Sie sollten mit Ihren Vorurteilen vorsichtiger sein! Es ist ziemlich ätzend, dass ich das hier schreiben muss.“

Ich war schon angestellter Lehrer, insgesamt fast drei Jahre lang und davon zum Großteil in Berlin. Sie hingegen waren noch nie verbeamtet. Es ist daher vorsichtig ausgedrückt „interessant“, dass ausgerechnet Sie mir hier Vorurteile vorwerfen, obwohl Sie permanent mit Fehlinformationen und Halbwahrheiten über den Beamtenstatus ankommen.

Sotalia
4 Monate zuvor
Antwortet  JoS

Da Sie hier mit einem Vorurteil nach dem anderen kommen… Genau wegen Leuten wie Sie es sind, ist unser Bildungssystem so wie es ist! Da spüre ich keinen Veränderungswillen, obwohl unsere Schulen so viele Bildungsverlierer produziert. Das bewegt mich und daher rege ich mich auch gerne auf, wenn ich Sie hier lese!

Dass man verbeamtet sich finanziell immer weiter entwickeln kann, glaube ich Ihnen nicht. Irgendwann ist auch da mal Schluss. Sie haben nur mehr als angestellte Lehrer:innen. Und Sie haben nicht richtig gelesen. Ich werde das Schuljahr zu Ende machen und dann das Schulsystem verlassen! Wie kommen Sie darauf, dass ich mich nicht mehr weiterentwickeln kann? Als promovierte Naturwissenschaftlerin, die jetzt noch eine Ausbildung zur Lehrerin gemacht hat, stehen mir viele Türen offen. Aber ich möchte auf einer anderne Ebene agieren wollen. Die Schulen verändern sich nicht. Da ist kein Veränderungswille da wie ich es u.a. in ihren Worten lesen kann. Und das macht krank und frustriert! Das kennen Sie nicht? Respekt! Ich denke, dass Sie schon sehr repräsentativ für die Schulen sind. Leider! Schule bleibt wie sie ist. Alt und verkrustet wie manch Lehrer:in…

Hören Sie mal da rein: Genau DAS beobachte ich auch (ja, das ist die Blase in der ich mich bewege…)!

Lässt das Beamten-Mindset eine Bildungswende scheitern?
https://www.youtube.com/watch?v=SOOLz267goE

Ansonsten gibt es noch die Folge:
„So macht die Verbeamtung aus Lehrern lebensängstliche Duckmäuser“, auch von Isabell Probst

JoS
4 Monate zuvor
Antwortet  Sotalia

„Da Sie hier mit einem Vorurteil nach dem anderen kommen… Genau wegen Leuten wie Sie es sind, ist unser Bildungssystem so wie es ist“

Sie haben trotz Erklärung nicht verstanden, worin der Unterschied zwischen einem Vorurteil und einem Urteil besteht und jetzt soll ich auch noch für diese Bildungsmisere verantwortlich sein? Come on.

„Dass man verbeamtet sich finanziell immer weiter entwickeln kann, glaube ich Ihnen nicht. Irgendwann ist auch da mal Schluss.“

Da hätten wir dann direkt ein Vorurteil, welches sich leicht widerlegen lässt. Sie haben sich nicht einmal die Mühe gemacht, selbst Informationen einzuholen und die Besoldungstabellen nachzuschlagen:
https://www.dbb.de/beamtinnen-beamte/besoldungstabellen.html

Ganz ehrliche Frage: Wie wollen Sie so ein Vorbild für Ihre Schüler*innen sein?

„Ich werde das Schuljahr zu Ende machen und dann das Schulsystem verlassen!“

Ich denke, das ist für alle das Beste. Wobei ich bezweifle, dass Sie mit Ihrer Einstellung in der freien Wirtschaft besser ankommen als in der Schule.

„Lässt das Beamten-Mindset eine Bildungswende scheitern?“

Und dann auch noch einen Link zur YouTube-Universität und irgendwas mit Mindset… An welcher Stelle im Leben sind Sie so falsch abgebogen?

JoS
5 Monate zuvor
Antwortet  Sotalia

Ach und „gesundheitlich angeschlagen“ war ich vor meiner Verbeamtung auch. Jetzt kostet mich die PKV etwas mehr aber ansonsten spielt das keine Rolle. Um nicht verbeamtet zu werden, muss man schwerstkrank sein (Prognose Dienstunfähigkeit innerhalb weniger Jahre).

Mika
5 Monate zuvor
Antwortet  JoS

Da reicht Diabetes oder Übergewicht, obwohl es meines Wissens keine Studie gibt, welche belegen würde, dass Kollegen mit Diabetes oder Übergewicht früher dienstunfähig würden als Kollegen ohne diese Erkrankungen.

JoS
5 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Nein, das ist in dieser Schlichtheit einfach eine Fehlinformation. Sowohl eine „normale“ Adipositas als auch eine Diabetes mit Schwerbehindertenstatus stellen in der Regel kein Hindernis für eine Verbeamtung dar, da keine Details weitergegeben werden, sondern die Amtsärztin eine Prognose auf Grundlage ihrer Untersuchung stellt, ob eine Dienstunfähigkeit zu erwarten ist. Meine hat mir damals klar ins Gesicht gesagt, dass sie genau wie alle Kollegen, mit denen sie darüber gesprochen hat eine solche Prognose aus wissenschaftlicher Sicht für grundsätzlich unseriös hält und deshalb praktisch nie negative Prognosen stellt.
Auch der weitverbreitete Glauben, dass eine frühere Psychotherapie ein Ausschlussgrund sei, ist übrigens ein Mythos.
https://www.zeit.de/campus/2023/02/verbeamtung-psychotherapie-lehrer-gesundheitspruefung

Max Schreiber
5 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Adipöse Menschen haben keine höhere Wahrscheinlichkeit schwer zu erkranken (vulgo dienstunfähig zu werden)? Das stellt eine grobe F@ke News dar.

Selbst der Zusammenhang zwischen Übergewicht und der Wahrscheinlichkeit von Krebserkrankungen wurde zwischenzeitlich wissenschaftlich belegt. Wie sich Übergewicht auf Gelenke, Herz und Gefäße auswirkt, darüber fangen wir wohl besser gar nicht erst an.

Übergewicht ist hochgradig ungesund.

Mika
5 Monate zuvor
Antwortet  Max Schreiber

Es gibt meines Wissens keine Studie, die den Zusammenhang zwischen Adipositas und vorzeitiger Dienstunfähigkeit bei Lehrkräften untersucht hätte. Im Zuge der Gleichbehandlung frage ich mich dann schon, wieso Raucher verbeamtet werden. Insbesondere bei Lehrkräften dürfte die psychische Belastung einer der Hauptgründe für vorzeitiges Ausscheiden aus dem Dienst sein.

unverzagte
5 Monate zuvor
Antwortet  JoS

Interessant, da scheint sich die Gesetztesvorlage angesichts des Fachkräftemangels verändert zu haben. Vor einigen Jahrzehnten reichte Adipositas oder eine psychische Diagnose, um als Staatsdiener*in für ungeeignet erklärt zu werden.

Samba
5 Monate zuvor
Antwortet  unverzagte

Seit wann kann man auch mit einer psychischen Duagnose verbeamtet werden? Mit Blick auf die Realität vermute ich: schon länger.

Unverzagte
5 Monate zuvor
Antwortet  Samba

„Ungeeignet“ haben Sie überlesen…

JoS
5 Monate zuvor
Antwortet  unverzagte

Eigentlich nicht, jedenfalls nicht nach Auskunft der Bundesländer. Ich zitiere aus einem Artikel dazu: „Doch bei vielen Bildungsministerien reagiert man irritiert auf die Frage, ob es häufig vorkomme, dass eine Verbeamtung wegen einer psychischen Erkrankung abgelehnt werde. Das Bildungsministerium in Sachsen schreibt: „Es sind seltene Fälle, in denen jemand überhaupt aus gesundheitlichen Gründen abgelehnt wird.“ Das Ministerium des Saarlandes: „In keinem Fall stellte im Jahr 2022 die Zentrale Gutachtenstelle des Landes (…) die fehlende gesundheitliche Eignung fest.“ In Bremen wurden in den vergangenen vier Jahren immerhin zwei von tausend Anwärter:innen wegen mangelnder gesundheitlicher Eignung zunächst nicht verbeamtet. Das Bildungsministerium Hessen schreibt, diese Fälle gebe es nicht.“
https://www.zeit.de/campus/2023/02/verbeamtung-psychotherapie-lehrer-gesundheitspruefung/komplettansicht

Unverzagte
5 Monate zuvor
Antwortet  JoS

… scheint sich, wie erwähnt, derweil geändert zu haben, um Hürden abzubauen, klaro.

JoS
5 Monate zuvor
Antwortet  Unverzagte

Nein das ist laut Artikel schon lange so.

Unverzagte
5 Monate zuvor
Antwortet  JoS

Jein, „derweil“ verweist nicht auf eine konkrete Zeitspanne, kann also auch „schon lange so“ sein, vermutlich mehrere Jahrzehnte… so gesehen seien Sie besserwisserisch gegrüßt.

Sotalia
5 Monate zuvor
Antwortet  JoS

Vielleicht schreiben wir auch aneinander vorbei. Mir ist nur eben der Satz im ersten Post aufgefallen:
„Der erste war die Nichtverbeamtung, dieser katastrophale Fehler Wowereits wurde mittlerweile korrigiert.“
Mein Gedanke ist, dass das nicht funktionieren wird… und Berlin weiterhin an einem massiven Lehrermangel zu kämpfen hat. Aber wie schon geschrieben, vielleicht liege ich ja falsch…

JoS
5 Monate zuvor
Antwortet  Sotalia

Das war ja auch ein katastrophaler Fehler. Wowereit hatte eine möglicherweise persönlich motivierte Agenda gegen „faule Lehrer“ und im neoliberalen Zeitgeist der Nullerjahre war es offensichtlich mehrheitsfähig, denen mal so richtig einen reinzuwürgen. Auch dem behaupteten Ziel der Haushaltskonsolidierung ist Berlin dadurch nicht näher gekommen, ganz im Gegenteil hat die Nichtverbeamtung zu höheren Kosten (höhere Bruttogehälter, Ausbildung von mehr Lehrkräften, von denen dann ein Drittel direkt nach BB oder weiter abwandert) und einem wie gesagt deutlich krasseren und früheren Lehrkräftemangel als in allen anderen Bundesländern geführt.
Und ja, wir schreiben aneinander vorbei. Ich argumentiere auf Basis der beobachteten Realität und Sie auf einer theoretischen, grundsätzlichen Ebene. Aber die zahlt mir wie gesagt nicht meinen Studienkredit.

Kohlrabi
5 Monate zuvor
Antwortet  Sotalia

Dass Verbeamtung nicht das Lockmittel ist und sein sollte, zeigen ja gut 20 Jahre Ostdeutschland. Dort wurde nicht mehr verbeamtet und es gab sogar zu viele Lehrer.

Erst als der Lehrermangel begann, hieß es, dass das an der Nicht-Verbeamtung läge, weil einige in den Westen gingen, wo man verbeamtet wurde. Sicher sind einige deswegen umgezogen, andere aber aus ganz anderen Gründen. Die wurden einfach alle in einen Topf geworfen.

Die Altersgrenze liegt einfach daran, dass man auch als Beamter in das „Beamtensystem“ einzahlt und da soll es eine Mindestzeit sein, bevor man z.B. in den Genuss einer Pension kommt, wenngleich die sowieso geringer ausfällt, je kürzer die Zeit, in der man Beamter war.

JoS
5 Monate zuvor
Antwortet  Kohlrabi

Das ist gelinde gesagt Quatsch. In Ostdeutschland gab es nur deshalb keinen Lehrermangel in der Zeit der Nichtverbeamtung, weil es aufgrund der stetig sinkenden Schülerzahlen (Binnenmigration in den Westen und niedrigere Geburtenrate ab Anfang der Neunzigerjahre) kaum Bedarf an Neueinstellungen gab. Erst als die Bestandslehrer in den Ruhestand gegangen sind, wurden die Ergebnisse sichtbar. In Berlin hat sich der Lehrermangel aufgrund der Nichtverbeamtung schon ca. 2012 stark gezeigt, lange vor den westlichen Bundesländern.

Autobahnabfahrt
5 Monate zuvor
Antwortet  JoS

Das wäre aber nur dann Quatsch, gelinde gesagt, wenn Sie auch nachweisen können, dass die Zahl der Lehramtsstudenten in Ostdeutschland in den Jahren der Nicht-Verbeamtung signifikant geringer war als im Westen.

Zu meiner Zeit gab es genug Interessen trotz Nicht-Verbeamtung, aber es sprangen viele im Laufe der Jahre ab, weil die Einstellungsperspektive damals so schlecht war. (Die hätten doch alle in den Westen gehen können und sich dort verbeamten lassen können.)

JoS
5 Monate zuvor
Antwortet  Autobahnabfahrt

Ich habe mein Referendariat in Berlin gemacht und bin wie etwa ein Drittel der damaligen Referendare (dazu gab es entsprechende Statistiken, über die der Tagesspiegel berichtet hat) aus Berlin weggezogen. Die meisten sind nach Brandenburg, für mich war das keine Alternative.

Hmm...
5 Monate zuvor
Antwortet  Sotalia

Man kann als Beamter problemlos kündigen. In den meisten Bundesländern bleibt allerdings nicht mehr allzuviel von den Pensionsansprüchen übrig, wenn diese in Rentenpunkte umgewandelt werden (Nachversicherung).

Inzwischen gibt es jedoch schon einige Bundesländer, die die bereits erarbeiteten Pensionsansprüche ab dem Erreichen der Pensionsaltersgrenze als sogenanntes Altersgeld auszahlen. Man verschenkt dann also nichts.
„Laut aktuellem Stand (April 2022) gewähren folgende Länder Altersgeld:

  • Baden-Württemberg
  • Hessen
  • Niedersachsen
  • Sachsen
  • Hamburg
  • Bremen
  • Schleswig-Holstein 
  • Mecklenburg-Vorpommern 
  • Thüringen

Quelle

Auch aus der privaten Krankenkasse kommt man wieder raus, wenn man unter 50 (oder 55?) ist.
Ich wünsche Ihnen alles Gute!

Sotalia
5 Monate zuvor
Antwortet  Hmm...

Danke für die ausführliche Antwort und die Informationen!

Ich möchte mich trotzdem nicht verbeamten lassen. Das ist absolut kein Anreiz für mich… (und für die jungen Leute, die nachkommen?)

Ich habe übrigens verbeamtete Kolleg:innen, die meinen, dass sie jetzt lieber nicht mehr verbeamtet wären (PKV usw.). Eine Kollegin hatte beispielsweise eine kranke Mutter in einem anderen Bundesland und konnte erst nach drei Jahren (trotz familiärer Gründe!) gehen.

Das Beamtentum ist und bleibt für mich ein „goldener Käfig“ aus längst vergangenen Zeiten…

unverzagte
5 Monate zuvor
Antwortet  Sotalia

Es gibt keine Verpflichtung zur privaten Krankenversicherung, auch für Beamt*innen nicht 😉

mama51
5 Monate zuvor
Antwortet  unverzagte

Das stmmt!
Nur dass dann die GV unsäglich teuer ist. Eine Kollegin von mir zahlt in der GV „schlappe“ 750€ monatlich (Barmer)…

Sotalia
5 Monate zuvor
Antwortet  unverzagte

Gut, aber wenn man schon ein paar Jahrzehnte als Lehrer:in gearbeitet hat, steigt man nicht so einfach aus dem Beruf/der Verbeamtung aus… Egal ob jetzt mit PKV oder GKV. Ich kenne 25-Jährige, die gerade jetzt auch mit dem Ref fertig geworden sind und sich verbeamten lassen. Ich halte mich mit meiner Meinung zurück, aber ich hätte in dem Alter niemals so eine Entscheidung, die ja letztendlich die nächsten Jahrzehnte bestimmt, treffen können. Klar, man kann kündigen, aber das muss man dann finanziell auch verschmerzen können/wollen… Als Angestellte:r ist es immer viel einfacher zu kündigen. Ich kann es verstehen, dass der Lehrerberuf nicht attraktiv ist!

Unfassbar
5 Monate zuvor
Antwortet  unverzagte

Man wäre nur schön blöd, weil das Land den Arbeitgeberanteil der GKV nicht übernimmt. Dann zahlt man deutlich mehr und hat zum Ausgleich die schlechteren Leistungen.

Nadine
5 Monate zuvor
Antwortet  Sotalia

Ich kann diese Ansicht sehr gut nachvollziehen. Auch ich hätte mich damals verbeamten lassen können, aber mir war meine Freiheit wichtiger.

Als ausgebildete Lehrkraft nach 13 Jahren in einer Schule mit den unterschiedlichsten Aufgaben, bin ich aktuell noch einmal an der Uni, um noch ein zusätzliches Fach zu studieren – das hätte ich als Beamtin nicht ohne Schwierigkeiten gekonnt.
Die Möglichkeit zu haben, nicht nur die zwei Fächer, die ich studiert habe, mein gesamtes Berufsleben machen zu müssen, sondern sich noch einmal neu zu orientieren, ist Gold wert.

In meinem Umfeld gibt es einige Lehrer, wenn ich da sehe, was die sich gefallen lassen müssen, bis hin zu wiederholten Versetzunganträgen über Jahre, weil man so gerne zu seinem Partner ziehen möchte oder die Abordnungen, wo der Staat über mich verfügt und vieles mehr – nein danke, da ist mir meine Unabhängigkeit wichtiger als alles Geld der Welt.

Aber das muss jeder selbst für sich entscheiden, manche Menschen brauchen diese Sicherheiten im Leben.

JoS
5 Monate zuvor
Antwortet  Nadine

Man muss sich gar nichts gefallen lassen, denn man kann sich jederzeit und in vielen Bundesländern ohne Nachteile bei Pension/Altersgeld aus dem Beamtenstatus entlassen lassen und woanders als angestellte oder verbeamtete Lehrkraft neu anfangen. Im Vergleich zu durchgängig angestellten Lehrkräften verliert man dabei nichts (im Gegenteil, man hat in der Regel ein höheres Einkommen und durch das Altersgeld auch eine bleibende Aufstockung der Rentenansprüche), nur um Vergleich zu denen, die im Beamtenstatus bleiben gibt es natürlich Einbußen. Genau das ist die Differenzierung, die mir hier ein bisschen fehlt.

Sotalia
5 Monate zuvor
Antwortet  Nadine

Danke für deinen Beitrag 🙂

Leider sehen noch zu wenige Lehrkräfte die Verbeamtung kritisch. Und das was ich hier viel lese sagen mir auch meine (vor allem jüngere) Kolleg:innen in der Schule. Man kann immer raus und so… Vielleicht muss sich erst mal im Leben was ändern, dass man verstehen kann was es bedeutet, verbeamtet zu sein. Aber ja, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Nur ob dadurch die Schulen verbessert werden und mehr Lehrpersonal gefunden wird? Darunter leiden dann letztendlich alle, wenn es zu wenige Lehrkräfte gibt… Es muss ein anderer Anreiz her…

Kohlrabi
5 Monate zuvor
Antwortet  Hmm...

Wenn man als Beamter kündigt, zahlt der Staat soweit ich weiß, seinen „Pensionsanteil“ in die Rentenkasse. Den Anteil, den der Beamte nicht zahlte, weil er es als Beamter nicht musste (wie bei Angestellten 50:50), zahlt der Staat nicht. Den hat ja der Beamte einbehalten als höheres Netto vom Brutto.

Er kann ihn aber selbst nachzahlen in die Rentenkasse.

JoS
5 Monate zuvor
Antwortet  Kohlrabi

Das ist nicht in allen Bundesländern so, dazu finden Sie hier im Thread eine Aufstellung.

Lisa
5 Monate zuvor
Antwortet  JoS

Der Wohnungsmarkt in Berlin ist grausam. Eine meiner früheren Schülerinnen, jetzt eine junge Ärztin, konnte tatsächlich ihre Stelle in einem Berliner KH nicht antreten, weil sie keine Wohnung gefunden hat.
Berlin hat keine Dienstwohnungen, das würde alles für wenig an private Investoren verscherbelt.

JoS
5 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Das ist mir bewusst. Idealerweise sollte Berlin wieder im großen Maßstab in den Sozialwohnungsbau einsteigen, das wird aber aus verschiedenen Gründen nicht geschehen, unter anderem wegen fehlender personeller Kapazitäten im ÖD. Deshalb wäre es doch sinnvoll, in einem ersten Schritt Dienstwohnungen zu kaufen/bauen, um die Lücken im ÖD (also nicht nur bei Lehrkräften) schneller zu schließen. Das ist nämlich aus meiner Sicht die Grundlage dafür, langfristig die heute aufgrund des Mangels teilweise dysfunktionalen öffentlichen Dienstleistungen wieder besser aufzustellen.

Veränderung nach Gen Z
5 Monate zuvor

Mehr Geld und an die Löhne in der Wirtschaft anpassen
Woanders 12 Prozent erkämmpft,

hier irgendwas mit 3-5 Prozent :O

Realist
5 Monate zuvor

Schon mittags jeden Tag zu Hause, vormiitags Schüler bespaßen und ein paar Arbeitsblätter kopieren, anschließend Homeoffice, fette TVL-Kohle, dazu andauernd Ferien…

Warum brechen die nur ab? Ist doch alles easy-peasy, wie jeder weiß…

icke aus Berlin
5 Monate zuvor
Antwortet  Realist

hä Homeoffice? Dat is kein Homeoffice. Das ist Arbeit ohne Klasse und das ist trotzdem oft inder Schule oder irgendwoanders z.B. Praktikumsbesuch.

Richtiges Homeoffice feiern meine Freunde von Montag bis Mittwoch mindestens von 9 Uhr morgens bis ca. 15 Uhr nachmittags.

Easy Peasy. und sparen sich Wecker, Auto und Zeit (sogar noch etwas Geld und Arbeitskleidung)

dickebank
5 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Liegt evtl. an den jahreszeiten. Es gibt allerdings nur vier Jahreszeiten, die sich negativ auf gute Schule auswirken – es sind lediglich Winter, Frühjahr, Sommer und Herbst. Wobei der Sommer noch am wenigsten die Entwicklung der allermeisten SuS beeinträchtigt.

dickebank
5 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Kenn Sie eigentlich den definitionsgemäßen Unterschied zwischen „Home-Office“ und „mobilem Arbeiten“?

lehrer002
5 Monate zuvor

„Geprüft würden darüber hinaus mehrere Reformvorhaben wie Studiengänge für Lehrkräfte, die später nur ein Fach unterrichten“
Unsinn! Das Studium muss mehr in die Breite ausbilden, gerade für GS und Sek I sind zwei Fächer zu wenig, wie es immer noch in einzelnen Bundesländern der Fall ist. Bundesweit sollten wie in Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, MV usw. 4 Fächer, darunter Mathe und Deutsch für die grundschule Standard sein. Für die Sek I sollte man drei Fächer standardmäßig studieren, darunter immer ein Hauptfach. Es bringt nichts, Leute 10 Semester in Analysis auszubilden, wenn sie danach in der GS oder ISS fünf verschiedene Fächer in ihrer Klasse erteilen müssen.

Lisa
5 Monate zuvor
Antwortet  lehrer002

Ich kenne es so, dass ich eh alles unterrichten musste. Mehr Breite hätte mir geholfen, ab und zu war ich den Schülern nur eine Stunde voraus.

Ich_bin_neu_hier
5 Monate zuvor
Antwortet  lehrer002

Ein Drei-Fächer-Studium (+ Pädagogik), das zu nichts anderem als in den Lehrberuf und in lebenslängliche Abhängigkeit vom Dienstherrn führen kann, wird sicher in Zeiten des Lehrkräftemangels und zunehmend schwierigerer Arbeitsbedingungen an den Schulen ein absoluter Hit sein…

Margit W
5 Monate zuvor
Antwortet  Ich_bin_neu_hier

sehe ich auch, diese schlechten Arbeitsbedingungen und ein zu voller Deputatsplan macht Lehrkräfte müde und fertig.

Unverzagte
5 Monate zuvor
Antwortet  Ich_bin_neu_hier

Ob Sie mit Ihrem Studium nichts weiter als den Lehrberuf ergreifen, hängt auch von Ihrem Engagement ab…ich fühle mich keinesfalls lebenslänglich abhängig.

Beli
5 Monate zuvor
Antwortet  lehrer002

Prinzipiell würde ich Ihnen Recht geben, ich glaube aber nicht, dass das zu mehr Nachwuchs im Lehramt führen würde. Die Leute studieren oft, „weil es mich interessiert“, Exotenfächer (Kunstgeschichte, was mit Literatur, usw.), merken dann, dass es mit einem vernünftigen Job schwierig wird und satteln auf LA um (sichere Stelle usw.). Ich habe nicht den Einruck, dass es primär um den Lehrerberuf an sich geht. Mehrere meiner jüngeren Kollegen entziehen sich einer vollen Stelle auch direkt nach dem Ref, indem sie stattdessen teilweise noch irgendwas an der Uni machen, Doktorarbeit schreiben, den alten Job zum Teil weitermachen (Quereinsteiger) usw. Ich persönlich finde das schade, unsere Kinder und Jugendlichen haben unsere volle Aufmerksamkeit nötig, aber andererseits- wer will es den Kollegen verdenken, bei den teils extrem belastenden Arbeitsbedingungen…

Max Schreiber
5 Monate zuvor
Antwortet  lehrer002

Ihnen ist schon klar, dass die von ihnen genannten Bundesländer in denen von ihnen genannten Schulformen noch weniger ausgebildete Lehrer haben als die Anderen?
Ich arbeite in einem der genannten Bundesländer in einer der genannten Schulform. Bei uns sieht es so aus: es gibt 1 jungen Kollegen, der für diese Schulform ausgebildet wurde, der Rest stammt noch aus DDR-Zeiten. Der Rest der Lehrer sind Gymnasial- und Berufsschulkollegen. Die Fluktuation an Lehrern (viele versuchen sich schnell wieder versetzen zu lassen) ist so hoch, dass viele Klassen beinahe jährlich neue Klassenlehrer bekommen.

Schwebt ihnen so eine Zukunft vor?

Rainer Zufall
5 Monate zuvor

Daumendrück, aber am Ende könnten sich die Student*innen einfach nicht für den Beruf interessieren.
Würde aber allen Zeit, Geld und Planung ersparen, wenn sie dies frühstmöglich feststellen

Dil Uhlenspiegel
5 Monate zuvor

… ab, ein oder zusammen?

Realist
5 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Aus?

Mal sehen, auf welche kreativen Lösungsansätze für den Lehrkräftemangel die Bildungspoliitik demnächst kommt..

Kevin
5 Monate zuvor

Schade, dass das unsere Hauptstadt ist.

Arno
4 Monate zuvor

Hier steht was zu Medizinern:
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/aerzte-ausland-100.html
Neben der Frage, wie sinnvoll das Auswandern von Ärzten aus armen Ländern ist, steht auch was drin, was hier von Relevanz ist: Der Bedarf in Deutschland kann auch deswegen nicht gedeckt werden: „Von den jährlich rund 11.000 Studienabgängerinnen und Studienabgängern hierzulande gehe ein beachtlicher Teil nicht in den Beruf.“ Wenn das bei den Lehrämtlern auch so ist, dann gute Nacht.
Ich verstehe allerdings nicht, warum jemand Medizin studiert, abschließt und dann nicht Arzt wird. Gerüchte besagen: ein reiner Spaß ist das Medizinstudium nicht.

Inselbegabung
4 Monate zuvor

Berlin verliert weiterhin Lehrer. Die Verbeamtung sollte das doch stoppen?!? War das nie wirklich der wichtigste Grund? Wieder in die falsche Richtung investiert!

In den Hauptstadtschulen fehlen jede Menge Lehrer – zum Jahresende waren es 716 Vollzeit-Kräfte. Denn zum Schuljahr 2023/24 gingen 2573 Lehrkräfte.“
https://www.bz-berlin.de/berlin/darum-gingen-2-573-lehrer-zum-laufenden-schuljahr