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Studie: Zwei Drittel der Eltern wollen „beste Freunde“ ihrer Kinder sein – wie geht das mit dem Leistungsanspruch der Schule zusammen?

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LUDWIGSHAFEN. Eine neue Studie zeigt: Zwei Drittel der Eltern in Deutschland wollen „beste Freunde“ ihrer Kinder sein, mehr als die Hälfte bestraft Fehlverhalten nicht mehr – Psychologin Nina Grimm warnt vor den Folgen von Konfliktvermeidung und fehlender Frustrationserfahrung. Schulen werden so zum harten Gegenpol.

Beste Freunde. (Symbolfoto.) Foto: Shutterstock

„Viele Eltern wollen die beste Freundin oder der beste Freund ihres Kindes sein” – sagt die Freiburger Familienpsychologin Nina Grimm. Sie erklärt gegenüber der Pronova BKK: „Dahinter steckt die positive Absicht, die Beziehung in den Mittelpunkt zu stellen, Konflikte auf Augenhöhe zu lösen und eine echte Bindung aufzubauen. Aber die Absicht, ‚bester Freund‘ oder ‚beste Freundin‘ zu sein, hat aus familienpsychologischer Sicht einen schalen Beigeschmack namens Konfliktvermeidung. Dahinter steckt oft der Anspruch, dass alles immer im Konsens und in lieblicher Tonlage mit einem Lächeln auf den Lippen geschehen muss.“

Grimm betont dagegen: „Das ist ein überhöhter Anspruch. Es gehört zur Eltern-Job-Beschreibung dazu, dass wir manchmal Dinge tun und sagen müssen, auch wenn sie unseren Kindern nicht gefallen. Eltern sind Gefährten. Aber keine beste Freundin oder bester Freund.“

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Wie stark hat sich das Erziehungsverständnis verändert?

Die Mahnung hat einen Hintergrund: eine neue repräsentative Studie, die im Auftrag der Pronova BKK die gegenwärtigen Erziehungsstile in Deutschland untersucht – die Ergebnisse lassen keinen Zweifel daran, dass die Art und Weise, wie Mütter und Väter ihre Rolle verstehen, sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert hat. Die Studie „Familie und Erziehung 2025“, für die 2.000 Eltern mit Kindern unter 16 Jahren befragt wurden, dokumentiert eine deutliche Verschiebung: Weg von Autorität und Gehorsam, hin zu Dialog, Spaß und Harmonie.

Während 60 Prozent der Eltern ihre eigene Kindheit noch als autoritär geprägt beschreiben, setzen sie heute vor allem auf Mitsprache und Nähe. 53 Prozent legen Regeln gemeinsam mit ihren Kindern fest, nur 44 Prozent bestimmen noch allein. Auch Strafen sind rückläufig: Lediglich 45 Prozent ahnden Regelverstöße, während 52 Prozent sie zwar besprechen, aber ohne Konsequenzen lassen. Zugleich erfüllt fast ein Fünftel (20 Prozent) der Eltern nahezu alle Wünsche des Nachwuchses. Und: Zwei Drittel – darunter 72 Prozent der Väter und 60 Prozent der Mütter – möchten „beste Freunde“ ihrer Kinder sein.

Warum ist das problematisch?

Grimm hält dagegen: „Es gibt Momente, in denen wir als Eltern Entscheidungen treffen müssen, die dem Kind nicht gefallen – zum Beispiel, wenn wir einer Neunjährigen klar sagen, dass sie noch kein Smartphone bekommt, auch wenn sie deshalb richtig wütend wird. Als Eltern halten wir diese Wut aus und begleiten sie, weil wir einschätzen können, dass ein Smartphone ihrer Gehirnentwicklung gerade schadet. (…) Kinder sind gleichwertig. Aber nicht gleichberechtigt.“

Die Psychologin betont die Bedeutung von Frustrationserfahrungen: „Die Möglichkeit, buchstäblich auf die Nase zu fallen, sich auszuprobieren, zu scheitern und wieder aufzustehen – nur so lernen Kinder, nur so wachsen sie. Wenn wir ihnen das aus unserem eigenen Sicherheitsbedürfnis heraus vorenthalten, nehmen wir ihnen wichtige Entwicklungserfahrungen.“

Wird Erziehung heute zum „Wunschkonzert“?

41 Prozent der Eltern loben ihre Kinder besonders häufig – ein deutlich höherer Wert als in ihrer eigenen Kindheit, wo dies nur ein Drittel angaben. Gleichzeitig räumt jedes fünfte Elternteil (20 Prozent) ein, dem Kind fast alle Wünsche zu erfüllen. Grimm sieht darin ein Problem: „Die bedürfnis- und bindungsorientierte Erziehung trifft in der alltäglichen Praxis auf die Überzeugung, dass das Familienleben ein Wunschkonzert ist. (…) Dahinter steckt oft Unsicherheit oder die Angst vor dem nächsten Wutanfall.“

Die Folgen können gravierend sein: „Frustration und Grenzen sind wichtige emotionale Erfahrungen für eine gesunde Entwicklung. Das bedeutet nicht, dass wir das Kind alleine lassen. Es geht vielmehr darum, auch diese Erfahrungen zuzulassen und sie liebevoll zu begleiten, statt sie permanent zu vermeiden.“

Warum zählt Spaß mehr als Leistung?

Eindrucksvoll ist auch der Wandel bei den Wertvorstellungen. Laut Studie nennen 37 Prozent der Eltern „Spaß haben / Lebensfreude“ als besonders wichtigen Wert in der Erziehung, während nur 19 Prozent „Erfolg“ priorisieren – damit ist „Spaß haben“ etwa doppelt so häufig genannt wie „Erfolg“.

Grimm erklärt diesen Bruch mit der Vergangenheit: „Die heutige Elterngeneration wurde in einer Zeit sozialisiert, in der Aufmerksamkeit und Anerkennung oft an Leistung gekoppelt waren. (…) Dadurch ist bei vielen jungen Eltern ein gewisser emotionaler Mangel entstanden, den sie heute in der Erziehung der eigenen Kinder nicht nur kompensieren wollen. So wird der Fokus mehr auf Beziehung und Spaß statt auf Erfolg gesetzt.“

Doch Grimm warnt auch: „Wir sehen eine Zuspitzung individualistischer Tendenzen. Persönliche Erfüllung zählt heute mehr als beruflicher Erfolg. Doch leider werden die Menschen dadurch nicht unbedingt glücklicher. Die Zahl der psychischen Erkrankungen, insbesondere Depressionen und Suchterkrankungen, steigt weiter. Das stimmt nachdenklich.“

Was bedeutet das für die Schule?

Hier zeigt sich eine Spannung zur schulischen Realität: Während Eltern zu Hause auf Harmonie setzen, fordert die Schule Leistung. Noten, Prüfungen und Erwartungen lassen sich nicht mit einem Wunschkonzert vereinbaren. Kinder, die keine Frustration kennen, geraten in Konflikt mit einem System, das Grenzen und Durchhaltevermögen verlangt.

Grimm fasst es so: „Kinder brauchen Führung und unsere Grenzen. Das heißt nicht, dass wir autoritär entwertend zensieren müssen. Sondern, dass wir ihnen vielmehr die Möglichkeit geben, in einem emotional sicheren und wertschätzenden Rahmen wichtige Erfahrungen zu machen.“

Wo liegen die Risiken der Überfürsorge?

Grimms differenziertes Fazit: „Auf der einen Seite erfahren Kinder viel Zuwendung, Aufmerksamkeit und eine enge Bindung – ein großes Plus. Auf der anderen Seite birgt das auch Risiken. Wenn Eltern sich zu sehr mit der Entwicklung ihres Kindes identifizieren, kann es leicht zu einem Überengagement kommen. Kinder haben dann weniger Raum für eigene Erfahrungen, Eltern geraten in eine Spirale der Selbstoptimierung. Der Selbstwert wird mitunter vom Verhalten des Kindes abgeleitet. Wenn das Kind auf offener Straße durchdreht oder sich gegenüber der Oma patzig verhält, wird das schnell als persönliches Scheitern empfunden. Das erhöht den Druck und erschwert einen konstruktiven Umgang mit vielen herausfordernden Alltagssituationen.“

Am Ende fällt der Appell eindeutig aus: „Eltern sind Gefährten. Sie begleiten ihre Kinder durch Höhen und Tiefen, geben Orientierung und Halt. Aber sie sind nicht die besten Freunde – und sollten es auch nicht sein. Denn Kinder brauchen Erwachsene, die Entscheidungen treffen, Emotionen aushalten und Grenzen setzen können.“

Idealisiertes Selbstbild: Sind Eltern wirklich immer Vorbilder?

Pikantes Nebenergebnis der Studie: Ungeachtet der Erziehungsstile idealisieren Eltern stark die eigenen Rollen. 84 Prozent der Väter und 77 Prozent der Mütter sind davon überzeugt, ihrer Vorbildfunktion immer gerecht zu werden. Grimm zeigt sich von diesen hohen Werten überrascht. Sie vermutet dahinter einen blinden Fleck: „Eltern weichen oft von dem ab, was wir unseren Kindern predigen: Wir knallen Türen, essen die ganze Chipstüte auf und schalten Netflix selten nach der ersten Folge ab. Das zuzugeben ist unangenehm. Also blendet unser System es lieber aus, um den eigenen Selbstwert zu schützen.“ News4teachers

Hier lässt sich die vollständige Studie herunterladen. 

Studie: Viele Eltern sind mit der Medienerziehung überfordert – Symptom bei Schülern: Desinteresse am Unterricht

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PaPo
21 Tage zuvor

“Zwei Drittel der Eltern in Deutschland wollen ‘beste Freunde’ ihrer Kinder sein, mehr als die Hälfte bestraft Fehlverhalten nicht mehr”

Das skizziert eine maßgebliche Ursache einer Vielzahl aktuelmer sozio-kultureller Orobleme hierzulande, die ihre Wirkungen auch außerhalb der sozio-kulturellen Wirksphäre hinaus zeitigt und zeitigen wird (von Wirtschaftskraft bis Demokratieperpetuierung); kurz:
Wir sind am Arsch.

Diese Laissez-faire-Nichterziehung und deren exorbitante Zunahme ist m.E. ein Pänomen der Zeit nach der Jahrtausendwende und ich frage mich seitdem, was eigtl. falsch gelaufen ist, dass Eltern in diesen Massen diesem falschen Pfad fomgen.
Wir wohl Zeit, Maßnahmen zu ergreifen, Eltern irgendwie nach Art. 6 Abs. 2 Satz 1 GG (“Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht.”) in die Pflicht zu nehmen (was infolge des Fachkräftrmangels und des Mangels an polit. Willen aber wohl nichts wird, vom Wöhlerwillen ganz zu schweigen…).

Kartoffelbrei
21 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Die Schlussfolgerung im letzten Absatz ist aber Quatsch. Wir haben das schon so oft diskutiert. Dieses In-die-Pflicht-Nehmen erschöpft sich dann immer in diesen sinnlosen Appellen und dem eigenen Nichtstun. Außer bei Verwahrlosung können Sie gar nichts weiter tun, wenn Eltern nicht so erziehen, wie Sie es gerne hätten.

Die Lösung ist also nicht, dass den Eltern zu sagen, was sie tun müssen, aber nicht tun, sondern sich selbstbewusst auf den eigenen Erziehungsauftrag zu berufen, den die Schule hat, wenn die Eltern nicht mitziehen.

Katrin Löwig
21 Tage zuvor
Antwortet  Kartoffelbrei

Nein.

447
21 Tage zuvor
Antwortet  Kartoffelbrei

Es erschöpft sich (in der regulären Lehrerrolle) immer im “nichts tun”, da wir keinerlei echte HANDLUNGEN (vor allem gegen den Willen problematischer Bildungseinheiten) durchführen können.

Etwas “tun” wâre eine konkrete Handlung.

Wir können:
– beraten (=sprechen)
– dokumentieren (=sprechen)
– loben (=sprechen)
– zuhören (=sprechen)
– konsequenzlose Pseudomaßnahmen mit hohem Zeitaufwand in Sprech- und Papierakten diskursiv festlegen (=sprechen), die höchstens noch Fünftklässler beeindrucken

Es verbleibt:
– Bußgelder, falls ANDERE das durchsetzen (=handeln)
– Schulverweis, falls ANDERE das durchsetzen lassen (=handeln)

Dies ist das Zen der Realität:
Wir bieten mit Sprechakten Hilfe, Lösungen usw. an.
Wer darauf nicht eingeht – tut das eben nicht.

Ruhig schwebende Corpospeakdrone 9000 entschwebt nun. 🙂

Lachmöve
11 Stunden zuvor
Antwortet  447

Enttäuschend diese Einstellung, unsere armen Kinder!

PaPo
21 Tage zuvor
Antwortet  Kartoffelbrei

Wer hat was mit wem oft diskutiert?

Und: “Außer bei Verwahrlosung können Sie gar nichts weiter tun” – daa ist faktisch falsch.
Zudem: Ich schrieb von der “Zeit, Maßnahmen zu ergreifen”, d.h. Art. 6 Abs. 2 Satz 1 GG kann Basis für legislative Maßnahmen sein.

Und der Erziehungsauftrag von Schule verpufft bei Einseitig- und Zahnlosigkeit.

Indra Rupp
20 Tage zuvor
Antwortet  Kartoffelbrei
potschemutschka
20 Tage zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Natürlich! Denn: “Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf!”

Auch wir hatten schon einen Fall, dass eine 16jährige ihre Eltern anzeigte, weil sie und ihre 12jährige Schwester in den Sommerferien in Afrika verheiratet werden sollten.
Aber das hat jetzt nicht allzuviel mit dem Ausgangsartikel zu tun.
Im Idealfall arbeiten alle, die mit dem Kind zu tun haben, im Interesse des Kindes zusammen (=Dorf) und nicht gegeneinander.

Im Interesse des Kindes heißt aber auch
,„Es gibt Momente, in denen wir als Eltern Entscheidungen treffen müssen, die dem Kind nicht gefallen…Als Eltern halten wir diese Wut aus und begleiten sie, weil wir einschätzen können, dass …. (…) Kinder sind gleichwertig. Aber nicht gleichberechtigt.“
(Zitate aus dem obigen Artikel – anstelle von “Eltern” würde ich “Erwachsene” schreiben!)

Rainer Zufall
20 Tage zuvor
Antwortet  Kartoffelbrei

Mit solch gefährlichen Gedanken drohen Sie, das selbstgerechte Beschweren über (audschließlich eigene) Mehrarbeit sowie das Aufregen über mangelnde Leistungsbereitsschaft (aller anderen!) zu stören!

Was bezwecken Sie? Reflexion? Sie Monster 😉

Lachmöve
11 Stunden zuvor
Antwortet  Kartoffelbrei

Sind Lehrer Pädagogen? Wer die Definition gelesen hat, weiß, was Lehrer an Schulen zu tun haben bzw. welchen Auftrag sie als Beamte haben…..ansonsten sind sie keine.

447
21 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Ich habe meine Position dazu vor ca. zwei Jahren radikal geändert.

Die erste (und eigentlich wichtigste) Frage ist folgende Faustformel:
“Bei welcher Handlungsweise wird *langfristig* der Verbrauch von Zeiteinheiten für diese Bildungseinheit sinken, *ohne* dass der Geräusch- und Bewegungsoutput der Bildungseinheit zu sehr steigt?”

Bildungsökonomie funktioniert.

Natürlich wäre es EIGENTLICH völlig richtig, was Sie da sagen.
Aber eben nur, wenn tatsächliche, ECHTE Bildung und schulische Erziehung noch der übergeordnete Zielvektor wären.

Nun kann man da sicher verschiedener Meinung sein – aber “Bürgerräte”, “Bildungsstudien”, “Stress”-Berichte, Fokus auf Emotion und subjektives Wohlgefühl usw. sind das übergeordnete normative Ziel des Systems.

Da kann man mit hadern und sich stressen – oooooooder…man geht halt mit.

Und wendet diese Logik eben auch an, warum auch nicht ?
Selbst weiß man ja, was richtig wäre und kann das auch privat machen.

Kind ist dick ?
Keine Reaktion, das wäre body shaming.

Kind kommt nicht zur Schule ?
Verständnisvolles, DOKUMENTIERTES Gespräch ( 5 Minuten), formal korrekte Weitermeldung an entsprechenden Subsektor, z.B. KL oder AbtL.

Kind schreibt schlechte Arbeiten ?
Ermutigen (statt “Beschämen”, beschämen ist ganz ganz schlimm!), positive Ansätze loben (statt die Wahrheit sagen), dokumentieren, nach Hause gehen.

Konflikthafte Gespräche bringen objektiv nix (da keine Macht) und wenn Eltern und SuS halt Fühlis haben, dann ist man:
a) verständnisvoll
b) empathisch, nicht-verurteilend
c) sagt das nötigste kurz und knapp (Zeiteinheiten!) mit viel Lächeln
d) dokumentiert
und geht nach Hause.

Es gibt Momente im Leben, da muss man die Samthandschuhe ausziehen, das Richtuge tun und zur Hölle mit den Konsequenzen.

Schule ist NICHT (mehr) dieser Moment.

Corpospeakbot 9000, signing off with a smile
😀 😀 😀

PaPo
21 Tage zuvor
Antwortet  447

Das ist die Langfassung des in meinem letzten Satz geschlderten Problems. 😉

Jette
21 Tage zuvor

Hierzu ein paar Beispiele aus meinem Schulalltag:

  1. Die Hausaufgabe ist völlig verschmiert und fehlerhaft. Mutter meint, sie habe das schon gesehen, aber das Kind wollte den Text nicht noch einmal abschreiben und sie wolle es zu nichts zwingen.
  2. Kind kommt morgens regelmäßig zu spät in den Unterricht. Als ich den Vater darauf ansprach, sagte er mir, sein Sohn habe einen anderen Biorhythmus und man müsse ihn dann schlafen lassen. (Sohn hat mir erzählt, dass er oft bis 22.30 Uhr fernsehen dürfe…)
  3. Kind wird mit Psychopharmaka vollgestopft (ADHS) dass in der Schule die Nebenwirkungen deutlich spürbar sind (Kind zuckt, krampft, etc) Auf meine Frage, ob denn außerhalb von Medikamenten ein Therapie gemacht würde, sagten die Eltern mir, der Sohn habe sich dagegen entschieden!
  4. Kind (stark adipös) bekommt jeden Mittag Pommes. Darauf angesprochen, sagt mir die Mutter, ihr Kind äße nichts anderes!

Ich könnte locker noch 3 Seiten mit ähnlichen Geschichten füllen.
Das Problem dabei ist, dass Schulleitungen in der Regel einknicken, weil sie keinen Ärger haben wollen und das Schulamt in jedem Fall die Position der Eltern vertritt.
Somit gibt es keine Chance, dagegen anzugehen! Die Kinder tun mir leid!!!

unverzagte
21 Tage zuvor
Antwortet  Jette

zu 1) Zwang zum Lernen klingt in der Tat nicht förderlich, aber das schließt doch keine Forderung aus.

zu 3) Wer nicht zu einer Therapie bereit ist, für den wird diese auch nichts bringen.

Jette
21 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

zu 1) Die wenigsten Kinder schreiben mit Begeisterung einen Text neu, unter Zwang zum Lernen verstehe ich etwas anderes…
zu 2) Zunächst einmal hätte das Kind eine Therapiestunde besuchen können, bevor es sich dagegen entscheidet. Was ist die Alternative, noch mehr Pillen reinschieben?

447
21 Tage zuvor
Antwortet  Jette

Sie fragen, Drohne antwortet:
Da der Pharmabereich für mich noch neu ist, habe ich dort erst wenige Eurodollar investiert und bin mir ständig unsicher – falls mein invest steigen sollte, würde ich sagen: JA zu mehr Pillen.
Zeitgleich wäre es auch dringend Zeit, dem Kind ein neues Smartphone (etwa von apple) zu kaufen.

Alese20
21 Tage zuvor
Antwortet  Jette

Zu 1. Wozu sollte mein Kind den Text nochmal abschreiben? Der Inhalt zählt. Außerdem muss das Kind selbst die Erfahrung machen, wenn das bei LuL nicht gut ankommt.
Zu 3. Wenn das Kind nicht will, ist das vertane Zeit und vielleicht sogar kontraproduktiv. Da würde ich eher immerwieder nachboren und versuchen zu überzeugen.

potschemutschka
21 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

“Außerdem muss das Kind selbst die Erfahrung machen, wenn das bei LuL nicht gut ankommt.”
Hmmm,… Sie vermeiden also Stress mit Ihrem Kind, auf die Gefahr hin, dass es für die schlecht ausgeführte HA am nächsten Tag einen entsprechenden “Hinweis” vom Lehrer bekommt.

  • Sie delegieren unangenehme Sachen auf die Lehrkraft!
  • Sollte der Lehrer diesen “Hinweis” im Beisein anderer Schüler geben, ist der natürlich unsensibel und diskriminiert das Kind. Und die Eltern stehen am nächsten Tag auf der Matte!
  • Es wäre also sicher in Ihrem Interesse, wenn der Lehrer das gaaanz sensibel nach dem Unterricht Ihrem Kind erklärt. 🙂

Genau das ist das Problem, welches im Artikel angesprochen wird! Die Eltern halten sich fein raus!

Alese20
21 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Nein, so sehe ich das nicht. Mir persönlich ist es einfach nicht so wichtig, ob etwas sehr ordentlich geschrieben ist. Damit gehen ich keinem Stress aus dem Weg, sondern ich sehe selber keinen Grund, das zu fordern.
Sollte die LK da etwas anderes fordern, soll sie das sagen und ggf. sagen, dass es dafür Abzüge gibt. Fertig. Nochmal abschreiben lassen, ist für mich trietzen. Da kann man sagen, ich erwarte es ordentlich – weißt du beim nächsten Mal bescheid.

Es gibt wirklich wichtigere Dinge, die man natürlich auch bei vorsehbarem Stress mit seinem Kind, durchsetzen muss: nachts wird geschlafen und nicht ins Smartphone geglotzt, sonst Phone konfisziert z.B. oder man muss in die Schule, auch wenn es da langweilig, laut und für das Kind sinnfrei erscheint.

potschemutschka
21 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Okay! Wie ist das dann wohl, wenn Eltern ihrem Kind sagen: “Mathe ist nicht so wichtig! Rechtschreibung ist nicht wichtig! Im Unterricht nicht stören… … ist alles nicht so wichtig!???
Es sind also in der Schule/bei den HA …nur die Sachen wichtig, die Eltern als wichtig erachten? – Na immerhin!
Es gibt schlimmeres: In manchen Familien ist nur wichtig, was das Kind als wichtig erachtet. Und in manchen Familien wird Schule generell nicht als wichtig erachtet.
Sorry! Ich weiß, das ist sehr überspitzt von mir und geht nicht gegen Sie persönlich. Ich kenne Sie ja auch nicht und kann nicht beurteilen, wie es wirklich bei Ihnen läuft. Aber ich habe wohl schon zu viel erlebt!

Alese20
20 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

“Sorry! Ich weiß, das ist sehr überspitzt von mir und geht nicht gegen Sie persönlich. Ich kenne Sie ja auch nicht und kann nicht beurteilen, wie es wirklich bei Ihnen läuft. Aber ich habe wohl schon zu viel erlebt!”

Ja, das klingt wirklich so, als hätten Sie schon einiges erlebt.

Wie Sie vielleicht vermuten, würde ich bei Ihren genannten Überspitzungen natürlich mitgehen. Allerdings ging es ja in meinem genannten Fall um eine kleine Detailfrage, in der man durchaus anderer Ansicht sein kann. ABER, sobald die LK eine Forderung benennt, unterstütze ich diese natürlich auch Zuhause.

Rüdiger Vehrenkamp
19 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Wir erleben in der sozialen Arbeit auch VIELES, vor allen Dingen Beratungsresistenz von Seiten der Eltern.

Morgen gilt: Auf ein Neues!

DerechteNorden
20 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

” oder man muss in die Schule, auch wenn es da langweilig, laut und für das Kind sinnfrei erscheint.”

Nun, das klingt nicht danach, dass Sie Ihrem Kind vermitteln, dass Schule einen Sinn hat.

Alese20
20 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Das interpretieren Sie falsch. Nicht mir kommt die Schule manchmal sinnfrei vor, sondern Kindern häufiger. Da ist es die Aufgabe der Eltern, diesen den Sinn zu erläutern.

Katrin Löwig
20 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Vielleicht auch einfach mal, dass es Pflichten gibt?

Alese20
20 Tage zuvor
Antwortet  Katrin Löwig

Da widerspreche ich nicht. Aber es schadet auch nicht, zu erklären, wieso es sie gibt. Ich will ein mitdenkendes Kind (und somit später hoffentlich auch Erwachsene) großziehen.

Schade
20 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

OK. Wie geht es dann weiter?

  • Variante A: Der Lehrer gibt einen freundlichen “Hinweis”, dass die Hausaufgabe so nicht in Ordnung ist. Das juckt viele Kinder leider überhaupt nicht, meist nur die, die in der Regel selbst auf Ordnung achten.
  • Variante B: Der Lehrer gibt einen sehr nachdrücklichen “Hinweis”, der auch wirklich zum Kind durchdringt (in der Regel stehen dann die Eltern sofort wegen “wenig einfühlsamen Verhaltens” auf der Matte
  • Variante C: Wiederholung der Hausaufgabe – in der Regel nicht durchsetzbar, denn es kommen ja neue Hausaufgaben dazu, in der Nachmittagsbetreuung steht dafür nur eine Dreiviertelstunde zur Verfügung, abends ist das Kind “viel zu müde” usw.

Also schmiert das Kind fröhlich weiter, bis die erste Klassenarbeit zurückkommt, in der alle nicht eindeutig eingehaltenen Wortgrenzen, alle nicht eindeutig zu erkennenden Buchstaben, alle nicht eindeutig als klein oder groß geschriebenen zu erkennenden Wörter, alle unverständlichen Sätze als Fehler gewertet werden. Großer Aufschrei auf Schüler- und Elternseite: “Das soll aber ein kleines k sein!”, “Er meinte bestimmt das richtige!”, “Da hätten Sie aber mal vorher darauf hinweisen können.” usw.

Im Extremfall führt das zu Viertklässlern, die nach drei Jahren fröhlichen Schmierens nicht in der Lage sind, einen für andere Menschen lesbaren Text zu produzieren. Elternzitat: “Er muss ja selber wissen, wie viel Wert er auf Ordnung legen will.”

Alese20
20 Tage zuvor
Antwortet  Schade

Im Überspitzen sind hier offensichtlich ein paar gut ;). Meine persönliche Erfahrung ist – bei meinem Kind – sie nimmt es sich zu Herzen und macht es beim nächsten Mal ordentlich. Kein Ärger, kein Bocken, alles fein. Denn sie hat von mir gelernt, dass es unterschiedliche Regeln bei unterschiedlichen Personen geben kann und dass man diese einzuhalten hat. Kein Problem…

Hans Malz
18 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Leider, leider ist das nicht überspitzt, sondern Erfahrungswerte, die der Großteil der Kollegen ständig macht. Es ist schön, dass Sie das so halten, die anderen machen es eben anders und legen auf andere Dinge Wert. Und schon funktioniert das System nicht mehr.

Wenn manche Eltern einfach mal mitspielen würden (auch wenn es ihnen nicht so ganz logisch erscheint, aber dafür sind ja die Lehrkrfäte die Fachleute), dann wäre das doch ganz prima. Da bricht einem kein Zacken aus der Krohen. Wenn jemand wirklich Bauchschmerzen mit irgendwelchen Dingen hat, dann kann er ja auch den Lehrer ansprechen (ganz crazy) und dem Kind erstmal nichts davon erzählen.

Alese20
18 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

“Leider, leider ist das nicht überspitzt, sondern Erfahrungswerte, die der Großteil der Kollegen ständig macht.” – wenn dem wirklich so ist – und ich kann das gar nicht beurteilen, weil ich nicht als Lehrerin tätig bin – dann steht es durchaus schlecht um die Zukunft mancher Kids.

Ich kann aber sagen, dass mir aus meinem persönlichen Umfeld keine Eltern bekannt sind, die komplett gegen LuL arbeiten. Ich lese sehr häufig in diesem Forum Beispiele oder Befürchtungen von LuL, wo ich immer wieder staune und ich mich frage, woher denn diese komischen Sätze kommen und welche Eltern denn bitte sowas machen z.B. ein einfacher Hinweis auf mehr Ordentlichkeit kann doch kein Elternteil als “wenig einfühlsamen Verhalten” darstellen. Das erscheint mir wirklich unsinnig…

Mein Kind ist tatsächlich auch sehr sensibel, aber ich bin noch nie auf die Idee gekommen, den LuL Vorhaltungen zu machen, weil sie mein Kind kritisiert haben. Kritik ist nicht per se unsensibel – höchstens in seiner Ausführung.

Ich gebe ja auch zu, dass mein Kind viele Freiheiten hat, ich sie schulisch kein bisschen zu irgendwas nötige – da heißt es von mir: Deine Entscheidung, aber leb mit der Konsequenz (die möglichen Konsequenzen zeige ich ihr natürlich so weit wie möglich auf, damit sie weiß, was sie riskiert). Allerdings gebe ich zu, dass das zwar bei uns sehr gut funktioniert, es aber nicht bei jedem Charakter möglich ist.

Katrin Löwig
21 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Genau das. Danke.

Mika
21 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Zu eins:
Das Kind sollte den Text noch einmal abschreiben, weil es erstens eine lesbare Handschrift entwickeln und zweitens lernen soll, dass Aufgaben sorgsam und unter Einhaltung einer gewissen Form zu erledigen sind.

Zu drei:
Das Problem ist hier wohl eher, dass das Kind eine Entscheidung trifft, welche von den Eltern mitgetragen wird, obwohl das Kind offensichtlich nicht in der Lage ist, die Folgen seiner Entscheidung abzuschätzen. Das Verhalten der Eltern finde ich hier äußerst fahrlässig: würden Sie Ihren Dreijährigen entscheiden lassen, ob er mit dem Roller eine Hauptverkehrsstraße in Köln langfahren darf, weil er das gern will?

Alese20
21 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Bei beiden Antworten würde ich sagen, es kommt auf das Alter des Kindes an.

Schade
20 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Mir tut es sehr Leid, dass zunehmend häufiger schon Grundschulkinder Dinge entscheiden dürfen, deren Tragweite sie überhaupt nicht abschätzen können. Teilweise wissen die Eltern auch sehr wohl, dass diese Entscheidung des Kindes zu Problemen führen wird und trotzdem wollen sie nicht die Bösen sein, die dem Kind Grenzen setzen. Das ist fahrlässig!

Beispiel 1:
Kind will nicht mit auf Klassenfahrt. Eltern wollen es auf keinen Fall überreden (“das muss es ja selber wissen”), obwohl sie die Entscheidung schon im Vorwege sehr bedauern wg. der verpassten gemeinsamen Erlebnisse. Klasse wächst auf der Klassenfahrt extrem zusammen, Kind fühlt sich danach außen vor. Eltern sind zusammen mit dem Kind darüber traurig, statt ihm IM VORWEGE die Klassenfahrt so schmackhaft zu machen, dass es mitfährt.

Beispiel 2:
Kind hat keine Lust zu Hause zu lernen. Wieder das Credo “Das muss es ja selber wissen” und anschließend sind alle zusammen frustriert über schlechte Noten und die schlechten Schulperspektiven.

oder noch extremer:
“Ich weiß ja auch, dass mein Kind große Schwierigkeiten beim Lernen hat, aber es möchte nun mal so gerne aufs Gymnasium” heißt: Ich weiß, dass mein Kind an der weiterführenden Schule scheitern wird, aber ich lasse diesen Weg zu, weil mein Kind das so möchte?

Alese20
19 Tage zuvor
Antwortet  Schade

Auch hier wiederspreche ich nicht. Je jünger Kinder sind, desto weniger sollten sie bei wichtigen Dingen selbst entscheiden. Ich bin allerdings immer dafür, sie dabei abzuholen, also sie auch davon überzeugen, dass es richtig ist. Das klappt nicht immer, aber das ist auch ok. Dann müssen sie halt so da durch. Es gibt einfach Dinge, die sind nicht zu diskutieren.

Amelie Kersten
21 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Genau dieses Denken meint Jette wohl.

Katrin Löwig
21 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Zu 4) Die körperliche Konstitution des Kindes anzuführen ist eigentlich diskriminierend; das Missverhalten der Eltern und ihre Fehlvorstellungen sind davon unabhängig: Sie setzen keine Grenzen und lassen die ungesunde Lebensweise des sich in ihrer Obhut befindlichen Kindes zu. Oder sähe die Bewertung anders aus, wäre das Kind normgewichtig?

Jette
21 Tage zuvor
Antwortet  Katrin Löwig

Ich habe den Zusatz “stark adipös” in Klammern dazugesetzt, da es die Dringlichkeit einer Verhaltensänderung aufzeigt. Normalgewichtigen Kindern bekommt tägliches Pommes essen auch nicht, allerdings ist die gesundheitliche Gefährdung geringer (Diabetes, Gelenkprobleme, Herz-Kreislaufbeschwerden, Bluthochdruck)

Sepp
21 Tage zuvor
Antwortet  Katrin Löwig

Zu 4) Die körperliche Konstitution des Kindes anzuführen ist eigentlich diskriminierend; das Missverhalten der Eltern und ihre Fehlvorstellungen sind davon unabhängig

Würde ich in diesem Fall anders sehen: Die Fehlernährung ist offenbar so massiv, dass in Folge dessen schon Adipositas auftritt. Das festzustellen ist keine Diskriminierung!
Diskriminierend wäre es bspw., wenn rothaarige Kinder grundsätzlich keine Pommes bekämen, blonde Kinder aber schon.

Katrin Löwig
21 Tage zuvor
Antwortet  Sepp

Nicht die Feststellung als Anlass, das Gespräch mit den Eltern zu suchen, SONDERN NATÜRLICH DER HINWEIS @Jettes IM POST IN DIESEM THREAD. Meine Güte!

Ihr Rechtfertigungsbeispiel ist unsäglich, undifferenziert und offenbart Unkenntnis.

potschemutschka
21 Tage zuvor
Antwortet  Katrin Löwig

Die körperliche Konstitution des Kindes wurde hier, anonym, zur Verdeutlichung der Dringlichkeit von Handlungsbedarf angeführt. Das Kind und die Eltern wurden hier nicht persönlich “bloßgestellt”, also auch nicht diskriminiert.

Mika
21 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Zumal wir als auch alle benannten Kinder hier total anonym unterwegs sind: da geht Diskriminierung garnicht!

Indra Rupp
21 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Frage: Wieso betrifft Adipositas Lehrer?

Mika
21 Tage zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Was meinen Sie mit Ihrer Frage?
Ob es adipöse Lehrer gibt? Sicher.
Was uns angeht, ob ein Schüler adipös ist? Nun, wir müssen im Rahmen unserer Fürsorgepflicht bei offensichtlicher Gesundheitsgefährdung reagieren und zunächst die Eltern um Abklärung bitten. Mitunter gibt es auch ganz praktische Gründe: wenn in meiner Klasse ein stark adipöses Kind ist, muss ich auf Klassenfahrt beachten: Doppelsitzplatz im Bus (das ist jetzt mein Ernst – wir hatten den Fall schon), das Kind schafft es nicht, eine Strecke von 200m am Stück zu laufen: wie regele ich das mit den vorgesehenen Aktivitäten für die Gruppe, immer ein Auge speziell auf diesen Schüler haben, weil sein Kreislauf schnell schlapp macht.

Zuallererst ist ein extrem adipöses Kind einfach nur ein Kind mit Einschränkungen. Allerdings habe ich noch nicht erlebt, dass hier für eine Schulfahrt ein Einzelfallhelfer genehmigt worden wäre, obwohl diese Kinder dringend Unterstützung brauchen. Im mir bekannten Fall hat sich die Mutter jedoch auch geweigert, einen Antrag dazu zu stellen, weil das Kind ihrer Meinung nach dadurch stigmatisiert würde.

Indra Rupp
20 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Mika, Sie bekommen für Ihre Antwort ein sehr gut, da Sie zuerst auf meine zu undifferenziert gestellte und somit zweideutige Frage aufmerksam gemacht haben, danach den Sachverhalt geklärt und zum Schluß anhand von einem Fallbeispiel den Sinn und Zweck in der Praxis verdeutlicht haben.

Für Küstenfuchs habe ich ein gut, aufgrund der originellen Fangfrage, die zum weiteren Nachdenken führen soll, denn Mediziner sind natürlich für gesundheitliche Probleme zuständig, die körperlich oder psychisch sind, Lehrer aber auch, da körperliche und psychische Probleme oft auf soziale Probleme zurück zu führen sind oder zu diesen führen, womit Lehrer in dieser Problematik involviert sind.

Für laromir habe ich ein befriedigend mit minus, da die Ansätze zwar da sind, die Antwort aber doch eher subjektiv und emotional ist und einen Nebenschauplatz bietet.

Für Frau Löwig habe ich leider nur ein mangelhaft, da Fragen nicht mit Gegenfragen ausgewichen werden sollte und Lehrer grundsätzlich gerne Fragen beantworten sollten.

Alle, die sich nicht gemeldet aber immerhin aufmerksam mitgelesen haben, kommen noch einmal mit einem mangelhaft im Minusbereich davon. Alle, die die Frage nicht einmal gelesen haben, waren leider ungenügend!

laromir
20 Tage zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Jop. Ist subjektiv meine Meinung, wenn ich das Essverhalten beobachte, z.B. an Wandertagen oder in der Pause. Die Eltern haben i.d.R. das Essen eingepackt oder dem Kind das Geld für Energy Drinks und Pizza gegeben. Wir zappeln uns einen ab mit gesunde Ernährung, Ernährungstage etc. alles extra Aufwand für gefühlt keinen Erfolg. Dazu ist es leider so, dass die SuS wenig tolerant mit adipösen Mit-SuS umgehen. Sollte nicht so sein, ist aber Realität und kann nicht weg diskutiert werden. Man tut dem Kind somit in keinem Bereich einen Gefallen, weder dem Körper noch der Psyche. Und wir sind ja auch angehalten, auf die Gesundheit der SuS einzugehen.

laromir
21 Tage zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Das war doch nicht die Frage. Warum darf eine Lehrkraft den Eltern keine Hinweise geben, dass eine Ernährungsumstellung gut für das Kind wäre? Noch besser, warum kommen Eltern nicht selbst drauf oder vermeiden zu Hause eine Gemüse-Diskussion?

Katrin Löwig
21 Tage zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Frage zurück: Was soll die Frage?

Küstenlehrer
20 Tage zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wieso betrifft Adipositas Ärzte?

Katrin Löwig
21 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Aber das, worauf Frau @Jette hinweisen wollte- renitente, konfliktvermeidende Eltern, die wider das Wohlergehen ihres Kindes handeln- ist doch unabhängig von der Zu- und Beschreibung des vermeintlich negativ konnotierten körperlichen Zustandes des Kindes hier im Forum. Und das ist dann diskriminierend. Ob dieses oder ein anderes Kind dabei anonymisiert ist, ändert doch daran nichts.
Wenn dann “Diskriminierung gar nicht geht”, darf ich auch von Z… oder N… sprechen. Wäre ja anonym.
Empfohlen sei eine Recherche zu gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.
Und das sei es dann von mir zu diesem Thema.

Mika
20 Tage zuvor
Antwortet  Katrin Löwig

Ich habe hier im Forum von der Redaktion gelernt:
anonyme Personen können weder diskriminiert noch beleidigt werden, da aufgrund der Anonymität kein Rückschluss auf ihre Person gezogen werden kann.

Mika
20 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Jo, hier geht es aber nicht um eine Gruppe, sonder um Einzelpersonen.

potschemutschka
20 Tage zuvor
Antwortet  Mika

🙂

Rainer Zufall
20 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Nein, Potschemuschka,
Sie sollen eben nicht Minderheiten diskriminieren und sich schon immer gefragt haben, ob Ausländer an allem schuld sind, um dann Ihren Nachhilfeschüler vor den Bus zu schubsen. 🙂

potschemutschka
19 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Häääh?

dickebank
19 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Wie, Sie kennen das westfälische Fragewort mit fünf Buchstaben? Echt sprachbegabt:)

potschemutschka
19 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

Auf sächsisch ist “Häääh?” ein vollständiger Satz und bedeutet: Tschuldigung, habdsch ne rischdisch forschdandn, issn lohs?”

Hans Malz
18 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Waren das nicht die Sch’tis?

potschemutschka
18 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

Es könnte durchaus möglich sein, dass “Häääh?” weltweit verstanden wird. Das müsste eine Studie mal erforschen.

dickebank
18 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Aber wie spricht man das dann a la francaise aus? Die tun sich doch so schwer mit dem “hasch”.

potschemutschka
18 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

Okay, französisch kann ich leider nicht und auf russisch ist es auch eher: “Tscheeewooo?” Aber ich vermute trotzdem, dass es im Kontext und mit entsprechender Mimik und Gestik international verstanden wird. Ich werde das bei Gelegenheit mal testen. 🙂

potschemutschka
19 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

Leider ist meine Sprachbegabung doch nicht ausreichend, denn eine Begabung fehlt mir leider völlig: Hohle Phrasen, leere Floskeln und Parolen konnte ich schon in meiner Jugend, und auch heute nicht. Dabei ist diese Begabung doch so wichtig, um Karriere zu machen.
Allerdings spreche ich außer Englisch und Russisch noch fließend Sarkastisch und Ironisch, bei Bedarf auch noch mit zynischem Akzent! 🙂

dickebank
19 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Aber daran lässt sich doch arbeiten. Erstmal ein Praktikum in einer Marketingabteilung und anschließend ein Traineeprogramm in einer Parteizentrale Ihrer Wahl. Keine Sorge, das wird schon

potschemutschka
18 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

Nee, nee, nee das wird nichts, denn gegen diese “Sprache ” habe ich eine unheilbare Allergie.

dickebank
18 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Dann zur Immunisierung eine Beziehung zu einem Pressesprecher aufbauen

potschemutschka
18 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

Es gibt doch schon genügend “Phrasendrescher” hier im Forum als abschreckende Beispiele! Nee, das ist nichts für mich!

Katrin Löwig
21 Tage zuvor
Antwortet  Katrin Löwig

@alle Antwortenden
Der Sinn der Ernährungsbildung wird doch gar nicht strittig gestellt. Dies gilt aber für alle (Kinder) unabhängig von der Statur und muss nicht zwangsläufig erfolgen, wenn oder weil das Kind hier fett ist, weil es sich täglich undiszipliniert und bockig mit Pommes vollstopft.
Und selbstverständlich ist der ausdrückliche Hinweis latent diskriminierend, schärfen Sie da gerne einmal den Begriff in der einschlägigen Fachliteratur (Stichworte Einstellungen, Präkonzepte, Stereotype, Zuschreibungen, Diversitätsdimensionen, etc.).

potschemutschka
21 Tage zuvor
Antwortet  Katrin Löwig

“Und selbstverständlich ist der ausdrückliche Hinweis latent diskriminierend,…” – Fehlverhalten darf man also niemals nie ansprechen, nicht mal, um Fehlentwicklungen generell zu benennen, auch nicht “anonym”? Also immer alles totschweigen, weil … heile Welt, Fühli-fühli und so? Wir haben uns alle lieb – auch wenn jemand bockig und undiszipliniert ist?
q.e.d. – Genau das beschreibt die Psychologin in dem Ausgangsartikel!

Katrin Löwig
21 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Grrrr, gemeint ist DER HINWEIS HIER IM FORUM!!! Nicht die Ansprache der Eltern!!! Akademisch gebildete Menschen sollten das aber verstehen!

447
21 Tage zuvor
Antwortet  Katrin Löwig

Hihi, “DiversitätsDIMENSIONEN”, hihi.

/sry CNR

Katrin Löwig
21 Tage zuvor
Antwortet  447

Was ist damit? Wo ist der Gag?

447
20 Tage zuvor
Antwortet  Katrin Löwig

Hmmh ?

Unverzagte
18 Tage zuvor
Antwortet  447

Nicht lustig.

Jette
20 Tage zuvor
Antwortet  Katrin Löwig

Um es nochmal ganz klar zu sagen:
Bei einem adipösen (das Wort “fett” habe ich nicht benutzt) Kind bedeutet jeden Tag Pommes essen eine Kindeswohlgefährdung! Lieber benenne ich diese klar, als zuzusehen, wie ein Kind gesundheitlich auf eine schiefe Bahn gerät, an der es lebenslang leidet. Normalgewichtige Kinder leiden weniger stark gesundheitlich!
Adipositas ist eine sachlicher Begriff für eine Krankheit und keine Diskriminierung!

wombatlover
21 Tage zuvor
Antwortet  Jette

Mir tun auch die Kinder der Kinder leid, denn in der Ausbildung zur Erzieherin treffe ich auf genau so sozialisierte Studierende.

dickebank
20 Tage zuvor
Antwortet  Jette

OMG – wer ist den so deppert und kontrolliert HA? Man erklärt die ganz einfach zum freiwilligen Lernangebot und setzt auf die intrinsische Motivation der SuS. Wenn dann SuS ihre gemachten HA freiwillig einreichen, werden diese korrigiert und den SuS Emofehlungen ausgesprochen, wie sie sich verbessern können.
Wie gesagt, alles kann, nichts muss.

In Mathe lassen sich dann prima Klassenarbeiten aus den vormaligen HA basteln. Ein Teil der SuS wird die Aufgaben wieder erkennen, die anderen werden sie als volllkommen unbekannt und als viel zu schwer ansehen. Danach hagelt es dann Beschwerden von den SuS und ihren Eltern. – Aber hey, warum hat man denn alles fein säuberlich dokumentiert?

mama51
20 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

…wer ist den so deppert und kontrolliert HA? Man erklärt die ganz einfach zum freiwilligen Lernangebot und setzt auf die intrinsische Motivation der SuS.

Diese Ihre Einstellung halte ich, zumindest in der GS, für absolut fahrlässig. Sorry!

dickebank
20 Tage zuvor
Antwortet  mama51

Weiß ich, weshalb ich um die GS einen großen Bogen gemacht habe, mit Ausnahme der Pflichtzeit, die ich dort wegen Kennenlernens einer zweiten Schulforn im Vorbereitungsdienst zwangsweise verbringen musste.

Unverzagte
18 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

Ebenso wie Ihren großen Bogen um ein Studium der Erziehungswissenschaft und Pädagogik – ist bekannt.

447
20 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

Das ist der Weg.

potschemutschka
21 Tage zuvor

Danke an die Psychologin.
“Wenige sind imstande, von den Vorurteilen der Umgebung abweichende Meinungen gelassen auszusprechen; die Meisten sind sogar unfähig zu solchen Meinungen zu gelangen.” (Albert Einstein)

Rainer Zufall
20 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Wie Sie, wenn man Sie zum russischen Angriffskrieg anspricht und Sie ausweichen, anstatt gelassen darüber zu sprechen?

(Was Einstein wohl über Aggressionskriege dachte…)

potschemutschka
20 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

“Ich weiß nicht, mit welchen Waffen der Dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber der Vierte wird mit Stöcken und Steinen ausgetragen.” (Albert Einstein)

Rainer Zufall
19 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Dementsprechend würde er wohl die Taten Russlands verurteilen.

Wie halten Sie es? Haben Sie eine Meinung zum russischen Überfall der Urkraine und dem Töten der Zivilist*innen dort?
Ich habe ja eher den Eindruck, Sie schätzen an Einstein besonders, dass er tot ist und Ihner Haltung bezüglich Russlands nicht mehr widersprechen kann 😉
Haben Sie vielleicht ein Zitat einer lebenden Person zu diesem Konflikt, in dem Sie sich vertreten fühlen?

Kartoffelbrei
21 Tage zuvor

Mir scheint immer öfter, zwei Drittel der Lehrer auch. Und das rächt sich immer früher oder später. Zitat:”…Psychologin Nina Grimm warnt vor den Folgen von Konfliktvermeidung und fehlender Frustrationserfahrung.”

mama51
21 Tage zuvor
Antwortet  Kartoffelbrei

Psychologin Nina Grimm warnt vor den Folgen von Konfliktvermeidung und fehlender Frustrationserfahrung.”

Welcher KoK traut sich denn heutzutage noch,Wahrheiten gegenüber Eltern auszusprechen? Also, ich mich schon!
Beispiel (Kurzfassung):
Eltern (Zahnärzte) fragen mich: “Sie sind also der Meinung, dass unser Sohn (2. Klasse, 8 Jahre) völlig verzogen ist?”
Meine Antwort: “Ganz genau! So ist es!”
Reaktion: “Damit machen Sie sich aber nicht beliebt!”
Ich: “Dafür werde ich auch nicht bezahlt!” Staunen, Mund offen, … grübel, grübel…
Dann: “Wir werden uns beschweren!”
Ich: “Dann ziehen Sie eine Nummer und stellen sich am besten hinten an!”
Alles protokolliert, ab in die Schülerakte!
“Sie wollen nicht unterschreiben? Macht nix, meine U- Schrift als Lehrerin reicht völlig, schließlich waren Sie ja da und haben alles gehört und sogar gelesen!”
– Ende! Nix weiter passiert!
Aaaaber, das Kind benimmt sich ab dem nächsten Tag schon besser! Was will ich mehr?

Nora
21 Tage zuvor
Antwortet  mama51

Respekt, Mama51!!

Katrin Löwig
21 Tage zuvor
Antwortet  Nora

Von mir auch.

mama51
20 Tage zuvor
Antwortet  Nora

Danke! Man muss sich auch echt mal was trauen! Nur Mut 🙂
Ich lass mir doch von Eltern nicht die Butter vom Brot nehmen. Was, bitte, soll denn schon groß passieren? Mehr als ne Dienstaufsichtsbeschwerde kann es doch nicht werden: Papier ist geduldig!
Ach, und die Nummer mit “dem Ziehen der Nummer…” hab ich schon oft gemacht. Hat immer gut gewirkt! Tatsächlich hab ich dabei auch noch persönlich ein bisschen Spaß, weil die dann immer so baff sind und doof gucken…Außerdem drücke ich damit glasklar aus, dass ich mich keinesfalls einschüchtern lasse und völlig unbeeindruckt von der Drohung einer “Beschwerde” bin! Gaaaaanz wichtig!

447
19 Tage zuvor
Antwortet  mama51

Solche “Beschwerden” sind praktisch immer folgenlos – sogar immer, so lange man sich an Recht und Gesetz hält (und das ist NICHT, was Seminarausbilder, Schulleiter & Co. erzählen).

Für mich persönlich ist es eher eine Zeit/Aufwand-Abwägung, ob das “eskalieren” (also: sich nicht heutig-richtig-kriecherisch, sondern wirklich richtig verhalten) in Elterngesprächen langfristig gesehen was bringt oder nicht.

Unverzagte
18 Tage zuvor
Antwortet  447

Schräge Unterstellungen von Seminar- und Schulleitungen, was soll sowas? Abgesehen davon gibt es Konfliktscheue nicht nur in diesen Berufen.

Ellenbogen
21 Tage zuvor
Antwortet  Kartoffelbrei

Stimmt vermutlich, denn die meisten Lehrer sind ja auch Eltern.

laromir
21 Tage zuvor

Guter Bericht. So sieht es aus, viele möchten keine Tränen, keine Wut und keine Diskussionen. Das geht nur leider nicht, denn Kinder haben u.U. Vorstellungen, die gesundheitsschädlichen oder gefährlich sind. Wenn ich Verantwortung für meine Kinder übernehme, dann muss ich sie davor schützen, selbst wenn ich die dümmste Mama oder nervigste Papa bin.

Mary-Ellen
21 Tage zuvor
Antwortet  laromir

Das Wort Erziehungsberechtigte/r impliziert eigentlich schon, dass die Fürsorge für das eigene Kind nicht durch einen Freundschafts-Anspruch oder
-Wunsch der Eltern ersetzt werden sollte.

Wenn man das Ganze umkehrt:
Welche/r Freund/in würde sich schon gern von mir erziehen lassen?

dickebank
21 Tage zuvor
Antwortet  Mary-Ellen

Wenn ich berechtigt bin etwas zu tun, heißt das ja nicht, dass ich das auch tun muss.

Mary-Ellen
21 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

Natürlich! Darum schrieb ich ja “sollte”.

Mika
21 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

Und wie wir inzwischen wissen, KÖNNEN die Eltern, die es betrifft, das ja auch nicht. Und wer ist ein Lehrer, von Eltern zu verlangen, dass sie sich mit Erziehung beschäftigen und das ggf. LERNEN sollen…

Ich hab vorhin einen Podcast gehört, in welchem ein in der Lehrkräfteausbildung arbeitender Professor der Uni Leipzig sagte, dass Eltern heutzutage immer weniger in der Lage sind, ihre Kinder zu erziehen, und dass man deshalb bereits in der Schule den Jugendlichen beibringen sollte, wie Erziehung funktioniert, damit diese es später besser machen. „Da würde unsere Gesellschaft erheblich von profitieren“, sagte er sinngemäß. Schon irgendwie traurig, das alles…

https://www.ardaudiothek.de/episode/urn:ard:section:af5474cf362648d3/

dickebank
20 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Ja und wie alle wissen können, sind die JA selbst dann überfordert, wenn Eltern auf Anraten der Lehrkräfte um Erziehungshilfe bitten.

laromir
21 Tage zuvor
Antwortet  Mary-Ellen

Und wegen dieser Art der Nicht-Erziehung gibt es ja auch ständig diese psychischen Krisen beid en Kindern für eigentlich nichts. Scheitern würde nicht beigebracht, Fehler zuzugeben nicht, Anstrengung nicht. Klar. Wenn das dann in Schule passiert oder außer Haus. Krise!!!

Mary-Ellen
21 Tage zuvor
Antwortet  laromir

Da stimme ich uneingeschränkt zu.

Joe
21 Tage zuvor

Der ständig steigende Anteil psychisch auffälliger Kinder deutet zurück auf einen steigenden Anteil psychisch auffälliger Erwachsener. Die Kinder ahmen lediglich Verhalten nach, welches ihnen vorgelebt wird.

In “meiner” Schule sehe ich das Hauptproblem darin, das inzwischen alles inkludiert werden muss, egal wie daneben sich die Gören benehmen. Der Lärmpegel ist schlicht lächerlich, in etwa so als würden sie sich neben eine Hauptverkehrsstrasse setzen um ein Buch zu lesen. Es gibt in den Klassen soger Gehörschutz für die Kinder, damit einige ihren Egozentrismus ungestört ausleben können und die anderen ja nicht über diesen Missstand sprechen.
Damit konfrontiert, beim Elternabend, kristallisiert sich dann heraus das weder die Eltern noch die Lehrer in der Lage sind sich durchzusetzen, sprich, sie lassen sich von dominanten Grundschülern auf der Nase herumtanzen. Und einige Eltern wünschen sich genau solchen egozentrischen selbstverliebten Nachwuchs, ja leider, weil sie selbst so sind, das aber natürlich nie zugeben würden.

Dabei wäre es so einfach, Kind vor die Tür setzen und abholen lassen, fertig. Kann wiederkommen, wenn es sich benimmt. Aber nein. In der Schule wird inzwischen gelehrt das dreistes Dominanzverhalten gewinnt. Das ist es was die Schule Kindern vermittelt.

potschemutschka
21 Tage zuvor
Antwortet  Joe

“…sie lassen sich von dominanten Grundschülern auf der Nase herumtanzen…” – manche auch schlagen!
In einem Elterngespräch berichtete uns eine Mutter, dass ihr Kind manchmal nach ihr schlägt, wenn sie ihm etwas nicht erlaubt. Wir rieten ihr, das nicht durchgehen zu lassen und sich evtl. beim Jugendamt Hilfe zu holen oder beim Schulpsychologen, wenn sie es allein nicht schafft, Grenzen zu setzen. Sie meinte dann, so schlimm sei es doch nicht, der Junge ist doch erst 7. Ich fragte, was sie denke, wie es wird, wenn er 14 oder älter ist? Kurzer Schock/Nachdenken bei ihr … aber sie unternahm nichts. In der Schule lief der Junge (ESE – täglich 2h Kleingruppe mit Sonderpädagogen + Sozialpädagogen) einigermaßen. Was zu Hause so ablief? Keine Ahnung … die Mutter erzählte es uns nicht mehr, obwohl wir immer wieder versuchten, ihr Hilfe anzubieten.

Joe
21 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Wie es im Artikel auch anklingt ist inzwischen ein Erziehungsstil verbreitet, der die Kinder möglichst wenig einschränkt, damit sie ihr Potential entfalten können. Da ist natürlich etwas dran, wenn ich daran denke in was für traurig eingeschränkten Umständen Kinder früher aufgewachsen sind, da liegt ja eine wichtige Ursache für die psychischen Probleme.
Ich wundere mich aber doch sehr über gerade bildungsbürgerliche Eltern die ihren Kindern gegenüber ganz ungesunde Rollen einnehmen, wie es im Artikel auch anklingt. Es wurde vergessen: Kinder sind im Grunde Erwachsene in Ausbildung.

potschemutschka
21 Tage zuvor
Antwortet  Joe

“…wenn ich daran denke in was für traurig eingeschränkten Umständen Kinder früher aufgewachsen sind,…”
Welche Zeit und welche Umstände meinen Sie damit genau? Die Eltern der heutigen Kinder dürften so in den 70ern bis 90ern geboren worden sein.

Joe
20 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ja, das ist zu pauschal gesagt. In den 70ern bis 90ern ging es zumindest im Westen recht liberal zu, von einzelnen Ausnahmen abgesehen. Ich dachte mehr an die Zeit davor, es braucht ja oft einige Generationen um sowas zu überwinden. Die Eltern dieser Kinder also.

laromir
20 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ja, habe mich auch gerade nach den traurigen Umständen meiner Kindheit gefragt. Ich hatte ein sehr freie Kindheit mit klaren Verhaltensrichtlinien. Innerhalb dieser Grenzen konnte ich mich sicher und frei bewegen. Und irgendwann wollte man die Grenzen auch mal ausdehnen. Da gab es dann die Möglichkeit, durch Übernahme von mehr Verantwortung Vertrauen dafür zu gewinnen oder nach einigen Diskussionen auch mal ein Nein akzeptieren zu müssen. Ging im übrigen vielen meine Freund*innen so. Die haben bislang aber auch selten über eine schreckliche Kindheit geklagt. Und wir würden angehalten unser Potential zu entdecken. Zu entfalten und umzusetzen. Es gab halt auch mal einen Tritt in den A…, wenn man wichtige Sachen schleifen ließ und eine Ansprache, dass man noch nicht in allen Bereichen den nötigen Erfahrungshorizont habe, um alles Konsequenzen abzusehen. Trotzdem fühlte ich mich nicht dauergegängelt oder unterdrückt. Man wusste eben, dass das Leben an sich kein ständiges Ponyschlecken ist und es Pflichten gab.

Cora
18 Tage zuvor
Antwortet  laromir

‘Ponyschlecken’ – herrlich! Was für ein toller Superlativ für eine Lebenseinstellung! Den merke ich mir!

Mary-Ellen
18 Tage zuvor
Antwortet  Cora

🙂

447
20 Tage zuvor
Antwortet  Joe

Die gleichen Bewohner gewisser mit Stoßzahnmaterial errichteter Türme haben Eltern das Jahrzehnte lang eingeredet – “trust the science” und so.

Joe
20 Tage zuvor
Antwortet  447

Na.. es war mehr ein Bildungsexperiment. Die Kinderläden der 70er, als Gegenteil der autoritären Erziehung davor. 2Wenn sie unterm Kaiser leben lehren sie ihren Kindern eben Gehorsam, sonst.. zack, Kopf ab.

Da sind die Zeiten doch schon besser. Der Trend allerdings, wie geschrieben alles noch so gestörte Verhalten zu dulden, also den Kindern beizubringen dieses erdulden zu müssen hat auch etwas zutiefst autoritäres, ja manipulativ-missbräuliches. Da treten die generationsübergreifend vererbten gestörten Beziehungsmuster wieder zu Tage.

Teacher Andi
21 Tage zuvor

Beste Freunde ….., das heißt aber unter Freunden normalerweise nicht, dass einer dominiert und der andere ständig um die Freundschaft buhlt, denn das ist keine echte Freundschaft, sondern einseitige Abhängigkeit. Aber ich beobachte immer mehr Eltern, die sich zum Sklaven ihrer Kinder machen und sich nicht trauen, Grenzen zu setzen aus Angst, dass sie diese vermeintlich “Freundschaft” verlieren. Wehe dem, diese Kinder kommen in die Schule. Manchmal gelingt es, sie wieder einzuorten, aber oft ist man machtlos, weil zuhause wieder alle guten Ansätze zunichte gemacht werden.
Eltern scheinen oft zu vergessen, dass wir uns in einer Gesellschaft befinden, in der man sich in gewisser Weise anpassen muss, denn sonst ist ein Zusammenleben nicht möglich. Wenn Jeder seine individuellen Befindlichkeiten ausleben wollte, dann würde gar nichts mehr funktionieren.
Nobody is perfect, jeder macht Erziehungsfehler, da nehme ich mich nicht aus. Ich habe oft den “Kapser” für meine Kinder gespielt, aber ich war nie der Kasper meiner Kinder. Den Unterschied muss man kennen, und man tut dem Kind in seiner Entwicklung keinen Gefallen, wenn man das nicht erkennt.

Katinka
20 Tage zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Genau dieses “Anpassen” ist bei vielen Eltern ja total verpönt: Das Kind soll sich nicht anpassen müssen, es soll einfach sein, wie es ist und sich frei entfalten können etc. Sie finden, die Kinder werden dann in ein Muster, ein Schema gepresst, das nicht zu ihnen passt. Mein Mann sagt dazu immer: Die Menschheit hat nur bis heute überlebt, gerade weil sie so anpassungsfähig ist uns sich immer wieder an neue Gegebenheiten angepasst hat! Der Mensch ist kein Einzelgänger, sondern ein soziales Wesen und sich an gewisse soziale Normen innerhalb einer Gruppe anzupassen, ist natürlich und normal. Die Anpassungsfähigkeit ist ja eine Flexibilität, keine Starre.

Teacher Andi
20 Tage zuvor
Antwortet  Katinka

Richtig, aber viele Eltern sehen das ganz anders und sind sich der Tragweite ihres Verhaltens nicht bewusst. Selbstbewusste Kinder bedeutet jedenfalls nicht, dass diese machen können, was sie wollen, sondern dass sie ihre Handlungen und Bedürfnisse einordnen können und in selbstbewusster Form damit umgehen. Ein Laisser-Faire führt selten zu selbstbewussten Kindern, eher zu egozentrischen, die dann sehr schnell an ihre Grenzen kommen und entsprechend selbstzerstörerisch reagieren oder sich völlig zurückziehen.

blau
21 Tage zuvor

Jetzt wundert mich gar nichts mehr. Die Eltern sind einfach nicht in der Lage es auszuhalten, wenn ihr Sprössling sauer auf sie ist. Eltern müssen das aushalten können.

Mary-Ellen
21 Tage zuvor

Ich erachte Authentizität im Umgang mit eigenen Kindern (und auch mit SuS) für wichtig.
Wenn ich mich über das Verhalten des Kindes ärgere, muss ich dies auch deutlich machen.
Selbstverständlich dem Alter des Kindes angemessen.
Demütigung, Lächerlichmachen vor Dritten oder Formulierungen wie “Du bist…” natürlich ausgenommen.
Bin beim eigenen Nachwuchs sowie auch im Schulbetrieb damit gut gefahren.
Erklärungen ja, endlose Diskutiererei nein.

Rainer Zufall
20 Tage zuvor

“Wir sehen eine Zuspitzung individualistischer Tendenzen. Persönliche Erfüllung zählt heute mehr als beruflicher Erfolg. Doch leider werden die Menschen dadurch nicht unbedingt glücklicher. Die Zahl der psychischen Erkrankungen, insbesondere Depressionen und Suchterkrankungen, steigt weiter. Das stimmt nachdenklich.”

Ist das so überraschend?
Was zeigen denn die Lohnentwicklung oder berufliche Perspektiven für Erwachsene mit Hauptschulabschluss? Wie stehen da die Chancen auf (Wohn-)Eigentum?
Muss ich groß über aufgepumpte/ aggressive Männer nachdenken, wenn das (toxische) Männlichkeitsbild oft auf beruflichem Erfolg und einer Versorgerfunktion begründet, die immer weniger Heranwachsende ausfüllen können?

Aber die “Warnung”, dass genau die Menschen, die sich auf persönliches Glück fokussieren, krank werden und die Karrieremenschen dagegen nicht, finde ich sehr interessant! Widmete sich die Studie dieser doch sehr spannenden Frage?

Ruhrgebiet
20 Tage zuvor

Seit gut 10 / 15 Jahren sehen ich in unserer Gesellschaft diese falsch verstandene Elternrolle. Ich erinnere mich noch an den provokanten Buchtitel “Die kleinen Tyrannen” von Winterhoff. Mag er selbst in die Kritik gekommen sein, so waren seine Beobachtungen und Analysen für mich jedoch sehr aufschlussreich in Bezug darauf, überhaupt erst einmal zu verstehen, was da auf Seiten der Eltern möglicherweise falsch läuft und einer Korrektur Bedarf. In Elterngesprächen war/ist das durchaus hilfreich für mich.
Sehr, sehr bedenklich stimmt es mich, dass Eltern bei ihrem für das Kind falschen Rollenverständnis offensichtlich nicht nur geblieben sind, sondern dieses Rollenverständnis weiter zugenommen hat.
Die möglichen Risiken für die kindliche Entwicklung zeigt Frau Grimm auf.
Ganz zu schweigen, wie unfassbar anstrengend es die schulische Arbeit für mich in den vergangenen Jahren gemacht hat, da zu viele Kinder Regeln und Grenzen zu wenig akzeptieren und Eltern sich in einer Fülle über aus ihrer Sicht unangemessenes Lehrerverhalten beschweren (s. Post von mama51) wie es vor knapp 20 / 30 Jahren nicht der Fall war. Ich halte es mit Frau Grimm: Kinder sind gleichwertig, aber nicht gleichrangig (gleichberechtigt). Und sie haben EIN RECHT auf Grenzen, die geben nämlich Orientierung und Halt.

Schlaubi
20 Tage zuvor

Ich habe wieder eine geniale Idee:
Wenn es Probleme bei der Erziehung gibt, dann muss doch ein (Trommelwirbel) Schulfach Erziehung eingeführt werden, was täglich eine Stunde unterrichtet wird.

Stop!
Ich FORDERE die Einführung eines Faches Erziehung in der Schule.

So, jetzt fühle ich mich gut.

mama51
20 Tage zuvor
Antwortet  Schlaubi

Wenn es Probleme bei der Erziehung gibt, dann muss doch ein (Trommelwirbel) Schulfach Erziehung eingeführt werden, was täglich eine Stunde unterrichtet wird.

Genau! Und die Teilnehmer/innen dieser täglichen Stunde sind dann bitte die Eltern! Da wär` ich dabei! (Grins!)

Teacher Andi
20 Tage zuvor
Antwortet  Schlaubi

Der Lehrplan muss doch inzwischen so prall gefüllt sein mit neuen Fächern, die die Schule abdecken sollte, dass man dies in einer 24-Stunden-Tag-Rechnung doch gar nicht mehr unterbekommt. aber da die einzelnen schlauen Experten und Bildungswissenschaftler offenbar nicht Hand in Hand arbeiten, merken die das natürlich nicht.

Indra Rupp
15 Tage zuvor

Achtung Hundevergleich!

Die umgänglichsten Hunde haben…..
… Obdachlose, die “Platte machen”.

Deshalb sagen manche Tierärzte, als Hund wären sie am liebsten bei einem Obdachlosen

Gründe :

– Das Urbedürfnis des Hundes wird erfüllt, denn er ist 24/7 mit seinem Mensch zusammen , begleitet ihn auf Schritt und Tritt, schläft mit ihm eng zusammen, wie es im Hunderudel auch wäre. Kälte und Schmutz machen dem Hund dagegen weniger aus, als besorgte Wohlstandshalter es meinen.

– Obdachlosen ist ziemlich egal, was andere von ihnen denken. Sie beschäftigen sich nicht mit Klickertraining und den neuesten Ratgebern um ihrer Rolle als Hundehalter gerecht zu werden. Sie verdrehen und verstellen sich nicht, um richtig zu agieren, sondern handeln einfach aus dem Bauch heraus, ehrlich, authentisch und unkompliziert. Für den Hund ist das kurz, einfach und echt.

– Obdachlosen sind Regeln egal und deshalb haben sie keine Angst, dass ihr Hund die Regeln bricht. Er darf meist frei laufen und muss zusehen, dass er hinterher kommt, denn der Obdachlose dreht sich nicht ständig um, schaut nicht nach ihm und achtet nicht darauf, dass alles klappt. Wie im Rudel auch, muss der Hund selber zusehen, dass er mitkommt. Entsprechend passt er sich dem Mensch an und nicht umgekehrt, was den Hund eher überfordern würde.

– Da Hunde von Obdachlosen viel draußen in der Stadt sind, haben sie regelmäßig Kontakt zu anderen Hunden von anderen Obdachlosen.

Vergleich : Wuffi von Durchschnittsbürger wartet 8h,bis Familie wieder da ist, bekommt schön das Fell frisiert und die Pfoten geputzt, vielleicht noch ein Anti-Bell-Halsband, weil sich Nachbarn beschwerten und soll mit viel Hundepädagogischem Taraaa dazu gebracht werden, nicht aufs Sofa zu hüpfen.

Dieses proeziere man nun auf die Kindererziehung, bezüglich Ganztagsverwahrung, Kindgerechter Umgebung, Erziehungsratgebern, Selbständigkeit ect

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