
Von Tiktok und Instagram bis zu Gaming und YouTube: Auch Jahre nach Ende der Corona-Krise haben noch immer sehr viele Teenager in Deutschland ein besorgniserregendes Verhältnis zu digitalen Medien. Das geht aus einer Studie der Krankenkasse DAK und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) hervor.
«Hier kommt ein Tsunami an Suchtstörungen bei Jugendlichen auf uns zu, den wir aus meiner Sicht völlig unzureichend würdigen», sagte Prof. Rainer Thomasius, ärztlicher Leiter des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) vom UKE.
Deutlich höhere Raten als bei Alkohol oder Cannabis
Der Untersuchung zufolge zeigen mehr als ein Viertel aller 10- bis 17-Jährigen eine riskante oder krankhafte Nutzung sozialer Medien, 4,7 Prozent gelten sogar als süchtig. «Die Werte mit Blick auf problematischen Mediengebrauch liegen um das Fünf- bis Fünfzigfache höher als bei riskantem Cannabis- oder Alkoholkonsum in dieser Altersgruppe», sagte Thomasius.
Zwar wirke Mediennutzung im Gegensatz zu Alkohol oder Cannabis lediglich indirekt auf das zentrale Nervensystem ein, doch die Effekte auf das Belohnungssystem im Gehirn seien dieselben. In beiden Fällen bestehe die Suchtgefahr, «dass immer mehr desselben gesucht wird und es zu einem Kontrollverlust kommt», erklärte Thomasius. «Die enorme zeitliche Beanspruchung durch die Mediennutzung führt dann dazu, dass andere Lebensbereiche vernachlässigt werden.»
Symptome und Folgen der Mediensucht
Ein Kontrollverlust über das eigene Medienverhalten könne gravierende Auswirkungen auf das Leben Jugendlicher haben. In vielen Fällen komme es zu Leistungseinbrüchen in der Schule, nicht selten bis hin zum Schulversagen. Hinzu kämen soziale Isolation, der Verlust von Freizeitinteressen und familiäre Konflikte.
Besonders betroffen sind laut der Studie Jungen: 6 Prozent von ihnen erfüllen die Kriterien einer krankhaften Mediennutzung, während es bei den Mädchen mit 3,2 Prozent rund halb so viele sind. Mädchen verfügten in der Pubertät häufig über ausgeprägtere soziale Kompetenzen, sagte Thomasius. Sie seien ihrer Geschlechterrolle entsprechend anders sozialisiert und isolierten sich seltener als Jungen – ein wichtiges Merkmal starker Suchtentwicklung.
Fließender Übergang zwischen riskanter und krankhafter Nutzung
Die Abgrenzung zwischen riskanter und krankhafter Mediennutzung sei nicht immer eindeutig, so Thomasius. «Ein typisches Frühsymptom ist der Leistungsknick in der Schule und nachlassendes Interesse am Unterricht.» Allerdings könne hinter solchen Auffälligkeiten auch eine pubertäre Krise stehen oder emotionale Belastungen, die aus Stress unter Schulfreunden resultierten.
Als krankhaft gilt die Nutzung spätestens dann, wenn die Symptome über mindestens zwölf Monate hinweg anhalten. Die Studie verwendet bewusst das Zwölf-Monats-Kriterium, um vorschnelle Diagnosen zu vermeiden und eine Abgrenzung zu vorübergehenden Krisen in der Pubertät zu gewährleisten.
Wie Eltern gegensteuern können
Trotzdem betonte Thomasius, dass Eltern bereits deutlich früher, bei riskanter Nutzung eingreifen sollten. Hier komme es entscheidend auf das Gespür der Eltern an und auf eine gute Eltern-Kind-Beziehung. Neben einer konsequenten zeitlichen und inhaltlichen Regulierung der Mediennutzung sei es besonders wichtig, dass Eltern Interesse an den Online-Aktivitäten ihrer Kinder zeigen, so der Experte. «Sie sollen anleiten. Sie sollen gute Mentoren und Moderatoren sein.»
Viele Eltern überfordert
Allerdings zeigt die Studie auch, dass viele Eltern mit der Medienerziehung überfordert sind. Die Anforderungen für eine gute Medienerziehung der Kinder seien ausgesprochen hoch, sagte Thomasius. Es brauche sowohl eigene Medienkompetenz als auch ein hohes Maß an erzieherischer Konsequenz. «Das ist ein zeitaufwendiger Prozess, der Geduld und einen Wissensvorsprung gegenüber den eigenen Kindern erfordert – gerade bei der Einschätzung medialer Gefahren», so Thomasius.
Viele Eltern würden diesen Anforderungen nicht gerecht: Etwa 40 Prozent von ihnen kümmern sich laut Studie nicht hinreichend darum, die Mediennutzung der eigenen Kinder zeitlich einzuschränken. Ein Viertel der Eltern moderiere die Inhalte nicht, welche die eigenen Kinder im Netz aufsuchen. «Das ist ja eigentlich ein erschreckender Befund.» Von Maximilian von Klenze, dpa
Alles, was im Artikel unter der Teilüberschrift “Viele Eltern überfordert” ist m. E. n. des Pudels Kern. Die heutigen Eltern sind vielfach in einem Alter, in dem sie selbst einen zu hinterfragenden Medienkonsum haben, was Zeit, Informationsquellen und deren Einordnung etc. betrifft. Außerdem müssen sie ja arbeiten und schließlich….
Was also wird die Folge sein?! Wer soll`s wohl wieder richten?
Ich hätte da mal einen Tipp für Ihre rhetorische Frage: wir Lehrer! Und ich weiß auch, warum man auf diese Idee kommen könnte! Wir gehen nämlich jeden Nachmittag zum Golfen oder Tennisspielen, weil wir ja sonst nichts zu tun haben. Und wer beides nicht kann, popelt sich nachmittags die Sockenflusen aus den Zehenzwischenräumen, weil sehr niederschwellig. Dazu braucht‘s weder einen Golf-noch Tennisplatz!
… und weil es ja natürlich auch in unserer Verantwortung liegt, was die Kinder privat mit ihren Handys machen… Man kann sich an der Schule Medienerziehung bis zum Geht-nicht-mehr machen, die nichts bringen wird, wenn so viele Eltern zu Hause überhaupt nicht kontrollieren, was ihre Kinder online machen…!
Bilder über Bilder, danke für das Lächeln am Abend 🙂
Häh? Geht’s noch?
Golf und Tennis, wie dekadent. Da verzocke ich mein üppiges Salär doch lieber im Kino – irgendwie muss man doch die Langeweile bekämpfen.
(Ironie ist aber auch nicht jedermanns Sache.)
Es ist richtig viele Eltern sind überfordert – wahrscheinlich sogar diejenigen, die beruflich als Lehrkraft tätig sind. Und ja auch die Schule hat einen Erziehungssuftrag – im besten Fall wird diese Aufgabe gemeinsam mit den Eltern in einer Erziehungspartnerschaft wahrgenommen. Tja, und wenn das nicht klappt ist das doof – aber deswegen entfällt diese Aufgabe dann nicht in der Schule.
Ansonsten muss unbedingt grundlegend darüber nachgedacht werden, wie wir in Deutschland gesellschaftlich zukünftig mit sozialen Medien umgehen wollen. Denn die Erkenntnisse sind ja nicht neu und die Folgen, die aus der exzessiven Nutzung sozialer Medien entstehen, sind schwerwiegend.
Leider eine wissenschaftliche Bestätigung des allgemein herrschenden Eindrucks.
Und was nun?
Es wäre vielleicht interessant zu erheben, welche Länder besser damit umzugehen vermögen und ob (!) Deutschland da etwas lernen kann
Das wäre hilfreich – des Pudels Kern versteckt sich aber in der “Überforderungs”logik.
Es ist unfassbar einfach auf den Punkt zu bringen:
Ein ganz großer Teil der Eltern (und zwar bis in die obere Mittelschicht rein) ist NICHT “Herr im eigenen Haus”.
Da können “Informationen” vorliegen soviel sie wollen, ist das Elternteil nicht in der Lage, Limitierungen durchzusetzen…nützt das alles nichts. Zusätzlich zu den “Nichterziehern” in diversen Lagen.
Dazu kommt (gerade bei Problemjungs & easy 50% Scheidungsquote) das Tabuthema ‘single mums’, denn spätestens ab der Pubertät können diese ihre männlichen Sprösslinge halt schlicht nicht mehr kontrollieren.
Oft genug selbst so gehört in Beratungsgesprächen:
– “Dann haben wir ja nur noch Ärger zu Hause.”
– “Er gibt das Handy aber dann nicht raus.”
– “Sie schreit dann rum und ist unausstehlich und dann ist das ganze Wochenende versaut”
Man könnte da jetzt alles nach Einzelfall aufdröseln, aber der Kern ist immer der gleiche:
Erwachsene sind unfähig, angedachte Regeln gegenüber Kindern schlicht *durchzusetzen*.
Warum geht’s dann in der Schule?
Wenn ich sage: Handys liegen sichtbar vor Euch ( bitte gerne auch das Zweitexemplar, Ipads abgedunkelt, etc., dann geht Das nach lustigem Training. ( Allerdings darf zwischendurch ergooglet werden. ( Ich bin mir totaal sicher, dass alle nur zieldienlich dabei sind 😉
Ich bin wohlgemerkt nicht die übelste autoritäre Krätzn ever.
In der Schule?
Je mehr ich “für Referate” Seiten oder Filme anbiete (bei großzügiger Arbeitszeit) um so
1) entspannter wird wird die Stunde für mich
2) Liebesblicke und leuchtende Kinderaugen werden geerntet
3) ruhiger ist es
4) um so mehr Zeit habe ich dafür, auf die SuS tatsächlich individuell einzugehen, die was lernen wollen.
Also…insofern…alles paletti auf dem Kompetenzkarussel, steigen Sie auf für die nächste Runde mit blinkenden Lichtern. 🙂
Danke @ 447, ich drehe schon viele viele Jahre meine Runden in der goldenen Kutsche im Unterrichtskarusell.
Wie man die Eintrittskarte bekommt?
Es gibt da nur Erfahrungen und darauf basierende Ratschläge.
Typgerechtes Vorgehen hilft am meisten.
Ich sag immer: solange ihr nicht Mama zu mir sagt, passt alles – erfahrene LuL, glaub ich, können das noch nachvollziehen.
Ich bin davon überzeugt, dass es für Kinder eindrücklicher ist eine Weisung außerhalb der Familie zu bekommen und dann auch umzusetzen. Ich vermute mal, dass dies bei Ihnen – sollten Sie eigene Kinder haben – auch nicht anders ist.
Ich denke, unsere 3, inzwischen erwachsenen Raubtierchen, wuchsen so auf, dass sie immer nachfragen durften/ konnten, wenn sie mit Weisungen, Regeln nicht klarkamen- außerhalb wie innerhalb der Familie.
Häufig ist dies für Kids nowerdings nicht mehr der Fall und das prägt – negativ.
Glückwunsch – ich weiß nicht wie alt Ihre „3 Erwachsenen Raubtierchen“ sind und wie groß die Auswirkungen der Nutzung sozialer Medien zu diesem Zeitpunkt war. Ich kann, auf der Grundlage meiner persönlichen Erfahrungen, dazu sagen, dass 6 1/2 Jahre Altersunterschied zwischen unseren Söhnen der Einfluss sozialer Medien sehr unterschiedlich war. Bei unserem älteren Sohn war der Einfluss nicht so stark.
Die Coronazeit hat amS dazu beigetragen, dass sich der Einfluss und die Auswirkungen bei der Nutzung sozialer Medien intensiviert hat.
Klar kann man Regeln auch besprechen und diskutieren, aber nicht alles ist verhandelbar…Und am Ende müssen Regeln aber auch befolgt werden.
Und zu Hause widersetzt man sich leichter als außerhalb der Familie. Das ist zumindest meine Erfahrung und ich weiß aus vielen Gesprächen mit anderen Erziehungsberechtigten, dass das bei ihnen zu Hause nicht anders ist.
Es erfordert daheim Konsequenz und Beispiel.
Die Söhne, 30 und 32, zockten zeitweise ( und wir manchmal mit ), dass die Wände wackelten; allerdings programmieren beide jetzt auch in ihrem Medizinbereich erfolgreich Apps für Patienten.
Töchterchen, 28, hasste die Zockerei und liebt immer noch mehr Bücher und Natur.
Wir waren beide immer eingespannt, aber raus, Garten, Sport, Camping-Urlaub waren immer unsers und standen im Vordergrund – es war für alle vorrangig.
Der Hauptunterschied denke ich, ist diese meta-Sucht – tiktok, etc. gabs da noch nicht in diesem Maße.
Das eine ist das mögliche Suchtpotenzial und das andere ist die zunehmende Konfrontation mit Populismus, Mobbing und Desinformation durch soziale Medien. Wir sind auch viel draußen, segeln, Skifahren und mit unserem sportlichen Hund in der Natur unterwegs und dennoch ist die zunehmende Nutzung des Mobiltelefons ein großes Thema und Problem.
Ungeachtet Ihrer – garantiert belegbaren – Haltung gegenüber Singlemoms (wtf?) halte ich es aber für eben nicht ergiebig, auf die Eigenverantwortung zu verweisen, der offensichtlich, ungeachtet der Ursache, zu selten nachgegangen wird.
Eben darum wüsste ich gerne, ob andere Länder effektive “Hebel” haben, die Eltern zu motivieren, befähigen und/ oder zu unterstützen.
Wenn Eltern nicht in Verantwortung für die Erziehung ihrer Kinder genommen werden sollen (ich erinnere an das GG: „… und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht), und man die Unfähigkeit dieser Eltern ja nicht auf dem Rücken der Kinder austragen kann – ergo: der Staat (die Schule) soll’s richten – ja, dann bleibt letztlich nur, diesen Eltern ihre Kinder zu entziehen, damit diese dann staatlicherseits erzogen werden können. Dann zahlen die Eltern halt dafür an den Staat.
Das klingt sehr unrealistisch.
Eine zu geringe Medienkompetenz ist offensichtlich kein Grund zum Kindesentzug.
Sich mal wieder nur über die – nicht gegebene – Eigenverantwortung mancher (!) Eltern zu beschweren, ist ein Festhalten am Status Quo
Klar, einige hier sehen die Eltern frei von jeder Verantwortung, Erziehung und Fürsorge ihrer Sprößlinge auszuüben. Nichts anderes bedeutet nämlich die mantramäßig und reflexhaft wiederholte Beschwörung: „Aber wenn die Eltern das nicht leisten können, muss es die Schule tun, denn die Kinder können auch nichts dafür“, die von diesen vertreten wird. Wie wäre es denn, das GG bzgl „und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht“ umzusetzen? Geht doch sonst auch: wenn ich meiner Steuerzahlpfllicht nicht nachkomme oder gegen andere Artikel des GG verstoße, gibts gewaltig auf die Mütze. Anleitung der Eltern und notfalls auch Zwang anstatt Auslagerung ihrer Aufgaben an andere!
Es gibt unbestritten kompetenzbefreite Erziehungsberechtigte, ohne Frage, wie in jedem anderen Bereich auch. Was ist denn ihre Lösung? Dann braucht die Schule sich mit ihrem Erziehungsauftrag auch nicht mehr auseinandersetzen? Sollen die Gören doch sehen wie sie klarkommen? Rainer Zufall hat schon recht, der Appell an die Verantwortung der Eltern ist ein Festhalten am Status Quo und das kann nicht die Lösung sein. Denn schlussendlich geht es um die Kinder und nicht um ihre Eltern.
Es gibt mehr als Schwarz und Weiß. „die Eltern in die Pflicht nehmen, anleiten und ggf. auch Zwang zur Erziehung ihrer Kinder“ bedeutet nicht: „Sollen die Gören doch sehen, wie sie klarkommen“.
Ich denke, dass wissen Sie auch.
„ Denn schlussendlich geht es um die Kinder und nicht um ihre Eltern.“
Und Kinder sind nun mal stark von der (wie auch immer erfolgenden) Erziehung ihrer Eltern beeinflusst. Natürlich geht es schlussendlich insbesondere um die Eltern. Denn wenn die ihrer Pflicht zur Fürsorge und Erziehung nicht nachkommen, leiden die Kinder.
Stopp! Zwang = Verpflichtung zur Erziehung? Das geht gar nicht, weil “Diktatur”! Verpflichtung zu irgendwas geht nur, wenn es positiv gemeint ist/”gelesen” weden kann (siehe “verpflichtendes Iftar”). 🙂
Die ” zu geringe Medienkompetenz ” würde ich evtl. lediglich als einen Teil des laissez-faires sehen, das immer mehr um sich greift.
Man sollte in der Elternschule einfach mehr betonen, dass Kinder ganz schön unbequem und fordernd sein können und v.a. zu Recht GGgeschützt sind ( s.@Mika).
Der Medien-Missbrauch ist häufig noch das kleinere Übel……
Die Lösung naht. Ab August 2026 besteht das Recht auf einen Ganztagesplatz an Grundschulen.
Ich gebe Ihnen ja völlig recht, dass man hier (und bei vielen anderen Dingen auch) mal dringend vom Ausland lernen müsste.
Gegen die single mums selbst habe ich ja nix, machen Sie sich keine Sorgen. Die spezifische Kombo fällt mir einfach oft auf.
Dazu kommt (gerade bei Problemjungs & easy 50% Scheidungsquote) das Tabuthema ‘single mums’, denn spätestens ab der Pubertät können diese ihre männlichen Sprösslinge halt schlicht nicht mehr kontrollieren.
Sorry, ein bisschen off topic, aber das kann ich so nicht stehen lassen, als single mum, die einen männlichen Nachwuchs ganz gut groß gekriegt hat, mit viel Nein-Sagen, gehört dazu.
Auch bei Elterngesprächen gab es durchaus Elternpaare, die gemeinsam an der Spielsucht des Nachwuchses verzweifelten und muslimische Väter , denen ich dringend zur zeitweisen Einziehung des Handys geraten hatte ( weil z.B. Filius ein Faible für grausamste Tierquälervideos hatte, die weitreichend verbreitet wurden) reagierten eher mit “Aber dann immer so weinen, wenn Handy weg…”
Joa, die angesprochene Untergruppe gibt es auch und sie nervt.
Das ist in meiner Region wahrscheinlich einfach pures Glück, dass die entsprechenden Väter häufig (regional bedingt) in der Produktion sind und dadurch (ich kann den Typus jetzt nur flüchtig skizzieren bzw. kenne kein einzelnes Wort dafür) eher so “konkret-verbindlich” sind. Sozusagen: “Aber weint dann immer” – “Ist egal, es ist gut für ihn, das nicht zu viel zu machen” – dann kommt meistens eine Art “ok”.
Jepp, habe meinen Sohn auch alleine gut groß gekriegt. War bei ihm aber auch nicht so schwer.
“Dazu kommt (gerade bei Problemjungs & easy 50% Scheidungsquote) das Tabuthema ‘single mums’, denn spätestens ab der Pubertät können diese ihre männlichen Sprösslinge halt schlicht nicht mehr kontrollieren.”
Was ist eigentlich mit alleinerziehenden Vätern? Haben die alle keine Probleme?
Das kann durchaus sein.
Alleinerziehende Väter gibt es nur praktisch garnicht. Habe in meiner gesamten Zeit “hier” 5 oder 7 in Erinnerung, da war nur ein Totalausfall dabei, die anderen waren ok. (Waren allerdings auch alles relativ junge Witwer, fällt mir bei Ihrer Nachfrage gerade auf, sicher nicht der statistische Normalfall)
Wie wäre es mit einer laminierten Handreichung oder einem Impulspapier?
Um es mit den Worten eines Politikers zu formulieren: Wo ist die Nachricht?
Ich meine, wir brauchen einen allgemeinen gesellschaftlichen Konsens – so wie beim Alkohol, bei Zigaretten etc. – wann und wie es “normal” ist, was Kinder konsumieren.
Ein Dreijähiger mit Bierflasche – da würde jemand in der Umgebung die Eltern und im Zweifel sogar das Jugendamt einschlaten.
Mütter mit Kindern, die schon im Kinderwagen daddeln, während die Mütter selbst keinen Blick auf ihr Kind haben – wird einfach hingenommen… ????
Alle suchtgefahren kann man sicher nicht vermeiden.
In der Schule ist es wirklich langsam unerträglich, wie wenig Aufmerksamkeit, Interesse, Motivation, Ausdauer, Frustrationstoleranz, Bereitschaft zu “echter” sozialer Begegnung bei immer mehr Kindern festzustellen ist.
Wenn wir es im Unterricht tatsächlich schaffen, diese Hürden zu überwinden und kurzfristig die Aufmerksamkeit der SuS erhalten – sie gehen raus, zücken ihr Handy… und weg sind sie – gedanklich meilenweit entfernt von dem, was wir ihnen gerade mühsam beizubringen versuchten; jede Chance auf Wiederholen und Einprägen wird genommen.
Wenn dann auch noch KI die schriflich verlangten Aufgaben übernimmt, bleibt gar nichts mehr…
Frustrierend!
acht auch Angst, wie das alles weitergehen soll mit lauter nicht mehr selbst denkenden, nicht mehr frustationstoleranten, nicht mehr zu sozialem Miteinander bereiten und fähigen jungen Leuten, die ihre Kleinkindphase (ich will sofort haben, was ich sehe und davon viel!) nicht überwinden konnten, die in ein paar Jahren die Verantwortung für wichtige Dinge übernehmen müssen.
Ich stelle mir lauter kleine “Trumps”, vom Hier und Jetzt gesteuert, ständig abgelenkt, immer mit dem Kopf in den Wolken, nicht kritikfähig (im Sinne von Abgleichen mit dem bereits Gelernten und objektivem Bewerten).
Tja… wer ist bereit, eine andere Gesellschaft und Schule zu denken, an den richtigen Stellschrauben zu drehen, angemessene und zukunftsweisende Entscheidungen zu treffen?
Wird wieder mal “politisch nicht durchsetzbar” oder “kein Geld für da” sein…
Geliefert wir bestellt.
Das war von vornherein klar und nun haben wir den Salat.
Diese Pandora lässt sich nicht mehr schließen.
Der Kontrollverlust endet an dem Tag, sobald das Kind den kleinen Hirnzeesetzer mit “sozial-Apps” in den Händen hält.
Das Kinder regelmäßig ein paar Minuten Fernsehen schauen oder was digitales spielen, geschenkt (solange die Eltern das beaufsichtigen).
Ich kenne Schüler, die werden ohne den Hirnzersetzer nervös. Sind in Klasse 10 auf dem Leseniveau eines 4.-Klässlers und das ohne (nachgewiesene) kognitive Einschränkung. Haben keine Aussicht auf einen MSA, häufig wiederholen sie um überhaupt den ESA zu schaffen.
Schuld sind meiner Meiung nach die Eltern und ihr Desinteresse am Kind.
Kann ich alles so unterschreiben.
Kommen wir zur Lehrerseite:
– während Polizisten mittlerweile für jeden Schmuh (z.B. Verkehrsunfälle mit nur Sachschaden) Handys einkassieren und automatisiert durchsuchen, inklusive jeder “””gelöschten””” Peinlichkeit
– Behörden für nix und wieder nix Melderegisterabfragen, Standortüberwachungen und Co. durchführen
– Finanzämter routiniert und zehntausendfach auch bei ganz normalen ANs Kontoabfragen durchführen
… dürfen wir…
…ja, ähhhhh, ….
… also…
AAAHHH JA:
NIX.
Danke, tschööh mut öööhhhh.
“NIX”
Doch, wir dürfen:
Ist doch toll! Wer hat schon so ein vielfältiges Berufsbild, das mit praktisch jedem gesellschaftlichen Problem alleine gelassen wird und dieses lösen soll?
Wenn ich sehe, dass es am Kinderwagen schon Handyhalterungen gibt, dann ist mir alles klar. Viele Eltern befassen sich nicht mehr wirklich mit den Kindern und sind froh, wenn sie sie abgeben können. Traurig. Und diese Schieflage sollen nun die Schulen richten? No Chance.
Ok krass…Handyhalterung am Kinderwagen, das ist quasi die “Aufreissjogginghose der Kindererziehung”.
Gibt es wirklich jemanden, der davon überrascht ist?
Auf die Lehrkräfte hört seit Jahren niemand, wir machen sicherlich irgendetwas falsch, sonst wären alle Kids verantwortungsvolle Nutzer. Wir könnten noch ein paar Seiten mehr zum Medienkonzept schreiben, das sieht dann wieder aus wie energisches Handeln; Politiker und Eltern beruhigen damit gegenseitig ihr schlechtes Gewissen. Was bringt den Professor auf die Idee, eines der renommiertesten deutschen Suchtzentren könnte eine unangenehme Wahrheit in diese Köpfe bringen? Auf zigtausend Lehrkräfte mit täglichen Erfahrungen, sogar ‘real life’, hört auch keiner. Netter Versuch!
Herr Thomasius liegt fast richtig, nur dass Tsunamis schnell vorbeigehen und nachher dann aufgeräumt wird. Wir haben keine Aufräumer mehr, oder sollen die Digitalzombies auf einmal wieder Interesse an der Welt haben? Es kommen ja andere nach, die noch nicht so angefixt sind? Nein, nicht wirklich…wieder so eine unangenehme Tatsache.
Erlebnis am Sprechtag, Ratschlag nachts ‘den Stecker zu ziehen’: Ja, er sollte nicht die ganze Nacht zocken, aber wenn wir nachts das WLAN abschalten, können wir auch nicht mehr online gehen uns es gibt immer so viel Stress.
Schritt 1: Patrick-Gesicht aus der Serie “Spongebob” machen
Schritt 2: Laut rufen: “Ruuuuuta einstellen schweeeeeea! MAC-Adressen koooooompliziiiiiieeeert!”
Problem: Die Eltern sind selber süchtig!
Welcome to my life. Lehrer und Mutter. Es ist furchtbar.
Welche Konsequenzen ergeben sich aus dieser Studie für die Digitalisierung an unseren Schulen?
Keine.
Sogenannter Medienelternabend an der Schule. Die vortragenden Studenten aus Berlin oder Potsdam lassen die Eltern ihre Smartphones hervorholen und QR-Codes scannen, um an Umfragen teilzunehmen ( Welche Medien nutzt ihr Kind ? ). Frage aus der Elternschaft, ob man Sperren im Smartphone einbauen könnte. Ja, bringt aber nichts, die Kinder seinen immer mehrere Schritte voraus. Bei abgeschaltetem Internet werde halt offline geschaut und gespielt.
Nun, ich weiß welche Personen immer sehr auf solche Alibi-Veranstaltungen bedacht sind. Ausgerechnet die Schulleitung hat dem Kindchen viel zu früh ein Smartphone gegeben und versucht indessen die ihr Gewissen über die Organisation solcher Veranstaltungen reinzuwaschen.
Sehr geehrter H. Priboschek,
ich verstehe jetzt, nach Lektüre Ihres gelungenen Artikels von gestern, dass Sie evtl. dachten, mein Beitrag ist gerade unpassend.
Ich glaube aber weiterhin, dass unzählige Kids, die allein, isoliert von anderen, ihren eigenen ” lockdown” freiwillig, elternerlaubt, generieren, dies nicht nur covidbedingt tun.
Dies wäre auch ohne das Virus passiert; Meta ist auch eine Seuche.
Herzliche Grüße
Ihre Besseranaonyms
* mein Beitrag sei…..