MAGDEBURG. Nach langen Vorbereitungen geht ein Volksbegehren gegen den Lehrermangel in Sachsen-Anhalt in die heiße Phase. Die Organisatoren wollen am Dienstag in Magdeburg den Startschuss geben sowie Details zu den Plänen für die kommenden Wochen erläutern. Von Mittwoch an können dann auch tatsächlich gültige Unterschriften gesammelt werden. Konkret werden gut 170.000 Unterstützer gebraucht. Gelingt das, kommt der Gesetzentwurf des Bündnisses gegen Lehrermangel in den Landtag.
Die Organisatoren wollen mit einem gesetzlichen Schlüssel vorschreiben, wie viele Lehrkräfte, Schulsozialarbeiterinnen und pädagogische Mitarbeiter es pro Schüler geben muss. Getragen wird das Bündnis von der Lehrergewerkschaft GEW, von den Linken sowie von Vertretern von Eltern und Schülern. Bildungsminister Marco Tullner (CDU) hatte zuletzt mehrfach betont, dass er sich nicht gegen mehr Personal sperre. Es fehle jedoch nicht an ausgeschriebenen Stellen, sondern an geeigneten Bewerbern.
“Ich kann Lehrer nicht im Supermarkt kaufen”
Tullner untermauerte gegenüber dem mdr Sachsen-Anhalt nochmal seine Kritik an den Plänen der Initiatoren des Volksbegehrens. Auf den ins Gespräch gebrachten gesetzlichen Personalschlüssel sagte Tullner, er halte diesen für eine Scheinlösung. Wenn gesetzlich vorgeschrieben sei, eine bestimmte Zahl von Lehrern einzustellen, funktioniere das nicht, wenn nicht genügend Lehrer da seien. Genau das sei der Fall. “Ich kann Lehrer nicht im Supermarkt kaufen. Ich muss sie mir ausbilden, das dauert seine Zeit”, so befand er.
Tullner sagte, sein Ministerium habe gesät, der Acker sei nun bestellt. Nun müsse der Nachwuchs an Lehrern wachsen. Grundsätzlich seien die nötigen Schritte aber eingeleitet, beteuerte Tullner. “Wir haben gemacht, was an konkreten kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen möglich ist”, betonte er. News4teachers / mit Material der dpa
Was sich die ostdeutschen Länder gegen den dramatischen Lehrermangel einfallen lassen
