KÖLN. Vor gut einer Woche erst verkündete Nordrhein-Westfalens Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP), die Abiturprüfungen sowie die Prüfungen für den Mittleren Abschluss wegen des Coronavirus zu verschieben. Sie wollte damit den Schülerinnen und Schülern Planungssicherheit geben, „damit sie sich bestmöglich auf ihre Prüfungen vorbereiten können. Dadurch sorgen wir für faire Bedingungen“, so Gebauer. Entgegen dieser Ankündigung spekulierte sie nun allerdings doch, dass die Abschlussprüfungen ausfallen könnten. Gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ sagte sie: „Sollte ein Schulstart nach den Osterferien nicht möglich sein, müssen wir neu nachdenken.“
Nach dem Zeitplan des NRW-Schulministeriums von Ende März sollten die Abiprüfungen am Dienstag, den 12. Mai, beginnen – also drei Wochen später, als ursprünglich vorgesehen. Letzter Prüfungstermin sollte Montag, der 25. Mai, sein. Die Zentralen Prüfungen in Klasse 10 sollten fünf Tage später als eigentlich geplant stattfinden und damit ebenfalls am 12. Mai. Damals sagte Gebauer noch mit Blick auf die später zurückgezogene Entscheidung Schleswig-Holsteins, die Prüfungen abzusagen, ihr sei es wichtig gewesen, die Ländergemeinschaft zusammenzuhalten. Sie wollte daher noch Abstimmungsgespräche zwischen den Ländern anregen, um ein möglichst gleichgerichtetes Vorgehen bei den Abiturprüfungen in Deutschland zu erreichen.
Wörtlich erklärte sie: “Wir geben unseren Schülerinnen und Schülern jetzt Planungssicherheit, damit sie sich bestmöglich auf ihre Prüfungen vorbereiten können. Dadurch sorgen wir für faire Bedingungen.“ (News4teachers berichtete.) Und nun doch ein Alleingang?
Abitur-Note auf Basis bisheriger Leistungen
Während Hessen seinen Schülerinnen und Schülern in der Zwischenzeit bereits die schriftlichen Abiprüfungen abgenommen hat, überlegt die FDP-Politikerin nun, die Abiturnote aus den bereits vorhandenen Noten zu ermitteln. „Die Abiturienten haben ja zwei Drittel der Leistung bereits erbracht“, sagte sie. „Ähnlich könnte man auch bei der Ermittlung der Noten bei den mittleren Abschlüssen vorgehen.“ Die Prüfungen bei länger andauernden Schulschließungen weiter in den Sommer zu verschieben, sei keine Option. Der Beginn der Sommerferien lasse eine weitere Verschiebung nicht zu.
Die Schulen müssten sich außerdem darauf einstellen, dass ältere und Lehrkräfte mit Vorerkrankungen, die als besonders gefährdet gelten, beim bislang geplanten Schulstart am 20. April erstmal noch zu Hause bleiben. Gebauer: „Pädagogen, die älter als 60 sind, wurden vor den Ferien vorsichtshalber schon nicht bei der Notbetreuung eingesetzt.“ News4teachers / mit Material der dpa
Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.