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Lehrer, Schüler und Eltern fordern Personal für Gesundheitsschutz an Schulen

BERLIN. Schulen brauchen in der Coronakrise aus Sicht von Bildungsorganisationen dringend mehr Aufsichts- und Reinigungspersonal – sowie Gesundheitsfachkräfte. Ohne weitere Unterstützung sei es nicht möglich, die vorgeschriebenen Maßnahmen zum Infektionsschutz sicherzustellen, teilten in einer gemeinsamen Erklärung niedersächsische Lehrer-, Eltern und Schülerorganisationen mit. Der VBE-Bundesvorsitzende Udo Beckmann erinnerte an eine alte Forderung seines Verbandes, Gesundheitsfachkräfte an Schulen einzusetzen.

Gesundheitsfachkräfte sollen die Kollegien an Schulen verstärken. Foto: Shuttersstock

«Aufgrund der weiterhin bestehenden Infektionsgefahr ist es besonders wichtig, dass für die Einhaltung der Hygieneschutzbestimmungen an den Schulen Sorge getragen wird, ansonsten ist ein sprunghafter Anstieg der Infektionszahlen vorprogrammiert», heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme von Landeselternrat, der Landesschülerrat, der Verband niedersächsischer Lehrkräfte, dem VBE, der Philologenverband und der GEW in Niedersachsen.

Jüngere Schüler benötigen Anleitung und Betreuung

Demnach brauchen vor allem die vielen jüngeren Schülerinnen und Schüler, die nun nach und nach zurück in die Schule kommen, Anleitung und Betreuung, etwa um den vorgeschriebenen Abstand voneinander einzuhalten. «Es ist schon jetzt bekannt, dass an vielen Schulen eine erhebliche Anzahl von Lehrkräften nicht für den Präsenzunterricht zur Verfügung stehen wird, weil sie selbst oder mit ihnen im Haushalt lebende Personen zur Risikogruppe gehören.» Auch für die notwendigen Reinigungsarbeiten im Laufe des Schultages fehle Personal.

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„Wir könnten schon längst bundesweit Schulgesundheitsfachkräfte im Einsatz haben, wenn die Politik zeitnah in die Umsetzung gekommen wäre. Denn wir forderten bereits im März 2017 gemeinsam mit dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) die Ausbildung und den zeitnahen, bedarfsgerechten und flächendeckenden Einsatz von Schulgesundheitsfachkräften und hatten dazu alle Gesundheits- und Kultusministerien angeschrieben. Diese Chance wurde vertan und fällt uns in der aktuellen Situation auf die Füße“, stellt VBE-Bundesvorsitzender Udo Beckmann fest (News4teachers berichtete seinerzeit ausführlich über den Vorstoß – hier geht es zum Bericht).

Entlastung für Lehrkräfte

„Gerade jetzt braucht es dringend Expertise in dem Bereich Prävention und Hygiene, aber auch Unterstützung zum Beispiel bei der Feststellung von Erkältungssymptomen. Das alles könnten Schulgesundheitsfachkräfte leisten“, sagt er. Modellprojekte in Brandenburg und Hessen hätten gezeigt: „Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Früherkennung, können chronische Kranke oder beeinträchtigte Schülerinnen und Schüler unterstützen, Medikamente verabreichen und Ansprechperson in Gesundheitsfragen für alle Schulbeteiligten sein.“ Als Teil eines multiprofessionellen Teams tragen sie entscheidend zu einem besseren Schulklima und der Entlastung der Lehrkräfte bei. „Die Länder müssen die Erkenntnisse aus den Modellprojekten nutzen und zeitnah den Einsatz von Schulgesundheitsfachkräften umsetzen“, fordert Beckmann. News4teachers / mit Material der dpa

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