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Lorz gibt Regeln für Fernunterricht vor: Maximal 25 Prozent der Stunden

WIESBADEN. Hessen schafft einen rechtlichen Rahmen für mehr digitalen Distanzunterricht während der Corona-Pandemie. Schulen und Lehrerverbände seien mit Beginn des neuen Schuljahrs mehrfach mit der Bitte an das Kultusministerium herangetreten, dass sie die mit den digitalen Unterrichtselementen verbundenen Chancen als Ergänzung zum Präsenzunterricht stärker nutzen können, erklärte Kultusministerium Alexander Lorz (CDU) in Wiesbaden.

Curricula gelten – auch im Fernunterricht: Hessens Kultusminister Alexander Lorz. Foto: Hesssisches Kultusministeriums

Nach dem neuen Modell könne für die Dauer der Corona-Pandemie der Präsenzunterricht an beruflichen Schulen, in der Sekundarstufe II sowie in besonderen Fällen auch in den Klassenstufen 8 bis 10 der allgemein bildenden Schulen auf Basis des Schulgesetzes durch digital-gestützten Distanzunterricht ersetzt werden, erklärte Lorz. Dabei gelte eine Obergrenze von 25 Prozent der Unterrichtsstunden und für die Berufsschule von 50 Prozent.

Die Schulen sollen mehr Flexibilität in der Corona-Krise bekommen

Der digital-gestützte Distanzunterricht werde auf freiwilliger Basis eingerichtet. Voraussetzung sei die Zustimmung der schulischen Gremien und des Schulträgers sowie eine entsprechende technische Ausstattung der Schulen und ihrer Schüler, berichtete der Minister. Mit dem Angebot werde den Schulen während der Corona-Pandemie mehr Flexibilität bei der Organisation des Unterrichts ermöglicht. Die Genehmigung der entsprechenden Anträge erfolge über das Kultusministerium.

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„Beim digital-gestützten Distanzunterricht können verschiedene Lern- und Lehrmethoden zur Anwendung kommen“, so heißt es in einer Pressemitteilung des Kultusministeriums. „Über den Einsatz klassischer Videokonferenzsysteme hinaus können neuartige, zum Teil vom Klassenverband und der Lehrkraft entkoppelte Unterrichtssequenzen eingebaut werden, dank derer Schülerinnen und Schüler ihre Arbeitsaufträge von zu Hause aus erledigen können. Diese Methode gestattet es ihnen, im Präsenzunterricht eingeführte Inhalte mithilfe digitaler Medien und Werkzeuge selbstständig in ihrem eigenen Lerntempo zu vertiefen und sich anschließend im Klassenverband über die Ergebnisse auszutauschen.“

“Lehrer bleiben mit den Schülern in engem Kontakt”

Weiter heißt es: „Die Lehrkräfte begleiten diesen Prozess aus der Distanz und bleiben über den verbleibenden Präsenzunterricht mit den Schülerinnen und Schülern in engem Kontakt. „Diese zusätzliche Option schafft Raum für pädagogisch-didaktische Innovationen, eröffnet neue Perspektiven zur Schulentwicklung und fördert gleichzeitig die notwendigen digitalen Kompetenzen unserer Schülerinnen und Schüler“, erläuterte der Kultusminister. Auch im Präsenzunterricht habe die Digitalisierung der Schulen selbstverständlich weiter einen hohen Stellenwert.“

Zu weit dürfen die Innovationen allerdings nicht gehen. Lorz betont: „Auch der digital-gestützte Distanzunterricht muss alle curricular verankerten Kompetenzen vermitteln und die Leistungen der Schülerinnen und Schüler feststellen und bewerten.“ News4teachers / mit Material der dpa

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