SCHWERIN. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) zieht die Corona-Notbremse: Seit Montagfrüh ist Mecklenburg-Vorpommern wieder im Shutdown. Die Schulschließungen werden zur Impfung der Lehrer höherer Klassen genutzt.
Schulen und Kitas sind seit Montag in Mecklenburg-Vorpommern zu, ebenso die meisten Geschäfte – mit dem nunmehr dritten harten Lockdown in der Corona-Krise hofft die Landesregierung, die Infektionszahlen und den Druck auf die Krankenhäuser rasch zu verringern. Die scharfen Maßnahmen sind zunächst bis zum 11. Mai befristet, wie ein Regierungssprecher am Montag auf Anfrage sagte.
Vielerorts waren die Schließungen sichtbar: Auf den Bummelmeilen in Waren an der Müritz und Neubrandenburg etwa waren nur vereinzelt Gäste unterwegs. In Waren wurden vor allem die Cafés aufgesucht, um sich einen Becher Kaffe-to-go und Kuchen zu holen; in Neubrandenburg waren mittags vor allem Berufstätige auf der Suche nach einem Imbiss an der frischen Luft unterwegs.
Danke Dir sehr. Auch dafür, dass ihr in MV den vorsichtigen Weg wählt, auch bei den Schulen, ab Montag! https://t.co/igZCyME3tC
— Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) April 17, 2021
Die Zeit des Lockdowns soll genutzt werden, um das Impfen entscheidend voranzubringen. Zwar ist der zentrale Impfmanager des Landes noch nicht benannt und im Amt, doch die Landkreise wirbeln – etwa um die Lehrer und Mitarbeiter der weiterführenden Schulen rasch gegen Covid-19 zu immunisieren. Sie sollen im Landkreis Vorpommern-Rügen schon an diesem Donnerstag und Freitag ihre erste Spritze bekommen, wie ein Kreissprecher sagte. Dazu sollen mobile Impfteams eingesetzt werden. Im Landkreis Ludwigslust-Parchim soll dies am 23. und 24. April erfolgen. Das Impfmanagement des Landkreises Rostock schätzte ein, dass die Lehrer-Impfungen innerhalb von zwei Wochen abgeschlossen sein können.
“Die Pandemie ist noch nicht vorbei, es wird noch einmal schwieriger”
Zunächst waren nur die Kita- und Hort-Erzieher sowie die Lehrer und Mitarbeiter an Grundschulen geimpft worden. Mit den jetzt möglichen Impfungen der Beschäftigten an weiterführenden Schulen sollen die Schulöffnungen sicherer werden, die bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 beginnen sollen. Zuletzt bewegte sich die Zahl der Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen im Nordosten um den Wert von 150. Schulöffnungen sollen die ersten Schritte aus dem Lockdown sein, hatte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) vergangene Woche angekündigt.
“Es ist noch nicht vorbei, es wird noch einmal schwieriger”, sagte die Ministerpräsidentin. Eines aber dürfe nicht passieren: dass jetzt “auf den letzten Metern – bis zur umfassenden Impfung – wir diesen Kampf gegen diesen Staatsfeind Nummer 1 Coronavirus verlieren.”
Im aktuellen Shutdown in Mecklenburg-Vorpommern sind neben Schulen, Kitas und vielen Geschäften auch Museen und Bibliotheken wieder geschlossen. Friseure, Baumärkte, Blumen- und Buchläden dürfen geöffnet bleiben, ebenso der Lebensmittelhandel, Banken, Drogerien und Apotheken. In vielen Regionen des Landes gilt eine nächtliche Ausgangssperre, etwa in Schwerin und in den Landkreisen Ludwigslust-Parchim, Mecklenburgische Seenplatte und Vorpommern-Greifswald. Auch Teile des Landkreises Rostock sind betroffen. Neun Kitas in Mecklenburg-Vorpommern sind derzeit wegen Corona-Infektionen komplett geschlossen und können nicht einmal eine Notbetreuung anbieten.
Private Treffen dürfen nur noch mit einer Person außer dem eigenen Hausstand stattfinden; Kinder zählen dabei nicht mit. Zweitwohnungsbesitzer und Dauercamper von außerhalb des Bundeslandes dürfen nicht nach Mecklenburg-Vorpommern kommen. Tagesausflüge in den Nordosten waren zuvor schon verboten. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach lobte Schwesig dafür, dass Mecklenburg-Vorpommern den vorsichtigen Weg wähle – auch bei den Schulen. News4teachers / mit Material der dpa