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Tarifstreit: Berliner GEW mit über 6.000 Beschäftigten im ganztägigen Warnstreik

BERLIN. Über 6.000 Beschäftigte aus Berliner Kitas, Schulen, Hochschulen und Jugendämtern haben heute ihre Arbeit niedergelegt, um für eine Gehaltserhöhung im Geltungsbereich des TV-L zu demonstrieren. Die GEW hatte ihre Mitglieder zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Die Streikenden versammelten sich am Hansaplatz und zogen über den Großen Stern zum Brandenburger Tor. Auch in Dortmund fand eine Aktion statt.

Während der bisherigen Corona-Pandemie seien es auch die Beschäftigten im öffentlichen Dienst gewesen, die wichtige gesellschaftliche Bereiche am Laufen gehalten und sich über alle Maßen eingesetzt haben. „Jetzt wäre es an der Zeit, dass die Politik ihren Dankesworten von vor einigen Monaten Taten folgen lässt. Wertschätzung drückt sich auch in der Bezahlung aus! Unsere Forderung von 5 Prozent mehr Lohn sind angesichts der steigenden Inflation und der immer weiter wachsenden Arbeitsbelastung absolut angemessen. Von der Öffentlichkeit wünschen wir uns Verständnis, auch wenn wir wissen, dass diese Streiks weh tun!“, sagte Anne Albers, Leiterin des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik der Berliner GEW.

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Am zweiten Warnstreiktag in Nordrhein-Westfalen beteiligten sich heute in Dortmund rund 300 Menschen. Bereits am Dienstag waren 300 Beschäftigte in Köln und Bonn bei Warnstreiks auf die Straße gegangen, um für Anerkennung der geleisteten Arbeit zu kämpfen.

„Wir haben uns in den vergangenen Monaten und Jahren unter massiv erschwerten Bedingungen eingesetzt für die Bildungschancen junger Menschen. Und als Dank wollen uns die Arbeitgeber im Regen stehen lassen. Das geht gar nicht“, sagte Ayla Çelik, Vorsitzende der GEW NRW beim Warnstreik in Dortmund. „Die Kolleg*innen haben teilweise über ihre Belastungsgrenze versucht, den Kindern und Jugendlichen in der Pandemiezeit eine Stütze zu sein. Deshalb sagen wir: 5 Prozent mehr, mindestens 150 Euro – das muss drin sein!“

Die Gewerkschaften verhandeln seit dem 8. Oktober mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) über eine Gehaltserhöhung für die Tarifbeschäftigten im Geltungsbereich des TV-L. Die Gewerkschaften fordern in der Tarifrunde 2021 die Erhöhung der Tabellenentgelte um 5 Prozent, mindestens aber um 150 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und die Anhebung der Entgelte der Auszubildenden und Praktikantinnen und Praktikanten um 100 Euro monatlich. Bisher haben die Arbeitgeber kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt. News4teachers

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