TRIER. Seit den Herbstferien werden wieder mehr Corona-Infektionen auch bei Schülern und Lehrern in Rheinland-Pfalz gemeldet. Ende vergangener Woche standen 1732 positiv getestete Schüler in der Liste, wie die für das Schulwesen landesweit zuständige Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) am Montag in Trier mitteilte. Ähnlich hohe Zahlen hatte es zuletzt im September und im April dieses Jahres gegeben. Hinzu kamen 150 infizierte Lehrer – so viele wie zuletzt im Dezember 2020. «Die Zahlen gehen definitiv hoch», sagte eine Sprecherin der ADD. Die GEW warnt.

Hinzu kämen aktuell noch gut 8.000 Corona-Verdachtsfälle bei Schülern plus 160 bei Lehrern. In Rheinland-Pfalz gibt es rund 1600 Schulen – von Infektionsfällen betroffen sind laut ADD derzeit 726 Schulen, also fast die Hälfte; in 29 davon gibt es bereits Teilschließungen. In den ersten beiden Wochen nach den Herbstferien gab es an den Schulen zwei Testungen pro Woche. Ab dieser Woche sollten Schülerinnen und Schüler einmal pro Woche getestet werden – und zwar laut ADD jeweils montags.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaften (GEW) forderte das rheinland-pfälzische Bildungsministerium angesichts der jüngsten Entwicklung zur Rückkehr zu zwei Tests pro Woche auf. In den Kitas müsse den Eltern pro Woche ein Selbsttest für ihre Kinder zur Verfügung gestellt werden, sagte der GEW-Landesvorsitzende Klaus-Peter Hammer.
Viele Kita-Beschäftigte und Lehrkräfte hätten sich relativ früh impfen lassen. Entsprechend groß dürfte daher die zu erwartende wachsende Zahl an Impfdurchbrüchen in den nächsten Wochen sein, weil der Schutz der Impfung offensichtlich mit der Zeit nachlasse. Hinzu komme, dass viele Kinder und Jugendliche nicht geimpft seien oder sich noch gar nicht hätten impfen lassen können. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hatte unlängst in Aussicht gestellt, Lehrkräfte bevorzugt eine drittes Mal impfen zu lassen, wie News4teachers berichtete. dpa
