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KMK-Gutachten zum Lehrermangel: Kultusministerin schließt Vier-Tage-Woche an Schulen aus

Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) will sich mit Blick auf den Lehrermangel mit Lehrerverbänden, Gewerkschaften sowie den Eltern- und Schülervertretungen beraten. «Wir alle müssen uns sehr ernsthaft damit befassen, wie wir den Mangel für alle Beteiligten verträglich gestalten» sagte sie. Benötigt würden sowohl kurzfristige als auch langfristige Maßnahmen. Eine schloss sie aber schon aus.

“Prüfen, wo und wie wir nachsteuern”: Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg. Foto: Grüne Landtagsfraktion Niedersachsen / Brauers.com

Am Freitag hatte die Ständige Wissenschaftliche Kommission (SWK) Vorschläge zu dem Thema präsentiert (News4teachers berichtete). Viele der Handlungsempfehlungen seien in Niedersachsen bereits auf den Weg gebracht worden, sagte Hamburg. Das gelte etwa für den späteren Ruhestandseintritt, die Reduzierung der Teilzeitbeschäftigung und die erleichterte Anerkennung ausländischer Abschlüsse.

Hamburg kündigte an, die Vorschläge der SWK dahingehend zu prüfen, «wo und wie wir nachsteuern und weitere Maßnahmen ergreifen müssen». Sie werde sich mit Lehrerverbänden, Gewerkschaften sowie den Eltern- und Schülervertretungen intensiv austauschen.

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Sie sprach sich allerdings bereitsw dagegen aus, flächendeckend einen präsenzfreien Tag pro Woche an Niedersachsens Schulen einzuführen. «Eine Vier-Tage-Woche als Antwort auf den Lehrermangel wird es in Niedersachsen nicht geben», sagte die Grünen-Politikerin in einem Interview der «Braunschweiger Zeitung». Für pädagogische Konzepte wie den sogenannten «Frei-Tag» – Projekttage mit eigenständigem Lernen, die von Lehrern vor- und nachbereitet werden – habe sie zwar «sehr viel Sympathie», sagte Hamburg. Wo es gute Konzepte gebe, solle man diese ermöglichen. «Es macht aber keinen Sinn, es flächendeckend übers Land zu gießen», betonte die Ministerin.

Um dem dramatischen Lehrermangel zu begegnen, hatte die SWK, ein Beratergremium der Kultusministerkonferenz, Vorschläge zur Besserung der Lage vorgestellt. Demnach solle unter anderem ein höheres Unterrichtspensum für Lehrkräfte geprüft, weniger Teilzeitmöglichkeiten eingeräumt und gegebenenfalls auch größere Klassen gebildet werden. Die Experten sprechen von einer historischen Herausforderung für die Gesellschaft. News4teachers / mit Material der dpa

Das KMK-Gutachten zum Lehrermangel zeigt: Der Staat versagt – es wird Zeit, die Gesellschaft mit an Bord zu holen

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