Das KMK-Gutachten zum Lehrermangel zeigt: Der Staat versagt – es wird Zeit, die Gesellschaft mit an Bord zu holen

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Ein Kommentar von News4teachers-Herausgeber Andrej Priboschek

BERLIN. Das Gutachten der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK) der KMK zum Lehrermangel macht deutlich: Der Staat ist mit seinem Latein am Ende. Die Politik wird mit dirigistischen Maßnahmen dauerhaft kein angemessenes Bildungsniveau gewährleisten können. Es ist deshalb an der Zeit, die Gesellschaft mit an Bord zu holen: die Wirtschaft. Und die Eltern.

Volle Fahrt voraus? Illustration: Shutterstock

Die Kultusministerinnen und Kultusminister in Deutschland leisten nun – nachdem sie zuletzt in der Corona-Krise kläglich versagt und die Kitas und Schulen im Stich gelassen haben – mit dem von ihnen nahezu kommentarlos veröffentlichen Papier der SWK endgültig einen Offenbarungseid: Es wird ihnen auf absehbare Zeit nicht gelingen, ein Bildungssystem zu gewährleisten, das dem Status von Deutschland als einem der reichsten Industrieländer der Welt entspricht. Dies ist misslich – nicht allein deswegen, weil Bildung die Grundlage von Kultur, Wissenschaft und Demokratie darstellt, sondern auch deshalb, weil der Status von Deutschland als Industrieland und damit der breite Wohlstand im Wesentlichen von den Fähigkeiten und Fertigkeiten seiner Menschen abhängt. Bodenschätze hat Deutschland eher weniger zu bieten.

Der Befund, dass Deutschlands Bildung wackelt, ist nicht neu. Seit über 20 Jahren (genauer: seit PISA 2000) ist bekannt, dass ein Fünftel der Schülerinnen und Schüler die Mindestanforderungen nicht erreicht. Politisch aber ist seitdem nichts passiert, um diesen Umstand zu ändern, zumindest zu lindern. Wir verzeichnen einen gravierenden Fachkräftemangel in Deutschland – und leisten uns alljährlich 50.000 Schülerinnen und Schüler, die ohne Abschluss und damit ohne Ausbildung bleiben. Nun haben wir keineswegs ein so tolles Schulsystem, dass man behaupten könne, damit sei das Ende der Fahnenstange dessen erreicht, was in Sachen Förderung möglich wäre. Ergo: Wir verschleudern ein riesiges Potenzial für dieses Land (von der individuellen Tragik scheiternder Bildungskarrieren mal ganz abgesehen).

„In Deutschlands Bildung regiert Chaos; nirgends ist auch nur im Ansatz zu erkennen, dass sich praktikable Lösungen abzeichnen“

Reformbemühungen? Ja, die hat es in den vergangenen zwei Jahrzehnten gegeben. Und sie sind allesamt auf derart groteske Art und Weise gescheitert, dass der Berliner Flughafen dagegen geradezu als Musterprojekt gelten kann (er ist immerhin nach 14 Jahren Bauzeit dann doch mal fertig geworden). Ob Inklusion, G8, Digitalisierung der Schulen, Schulstrukturen oder auch nur die Vergleichbarkeit von Abschlüssen über Bundesländergrenzen hinweg – in Deutschlands Bildung regiert Chaos; nirgends ist auch nur im Ansatz zu erkennen, dass sich praktikable Lösungen abzeichnen. Ein Sanierungsstau an den Schulgebäuden von sage und schreibe 45 Milliarden Euro sei hier nur am Rande erwähnt. Und jetzt kommt noch ein Lehrermangel obendrauf, der die Dimension hat, das System endgültig zum Kippen zu bringen.

„Wahl zwischen Pest und Pocken“: News4teachers-Herausgeber Andej Priboschek

Ums mal deutlich auszusprechen: Die Politik ist mit ihrem Latein am Ende. Das Bildungsmonopol, das der Staat mit der Schulpflicht de facto für sich beansprucht, ist nicht mehr einzulösen. Das machen die „Empfehlungen“ – besser: die Folterinstrumente – der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der KMK deutlich. Sie bedeuten lediglich die Wahl zwischen Pest und Pocken. Werden Maßnahmen wie Mehrarbeit, größere Klassen und Hybridunterricht nicht eingesetzt, weil die Politik den Widerstand von Elternschaft und Lehrkräften scheut, wird das System zusammenbrechen, weil die bevorstehende Pensionierungswelle nicht mehr flickbare Löcher reißt. Werden sie eingesetzt, wird das System zusammenbrechen, weil der Lehrerberuf so unattraktiv geworden ist, dass der Nachwuchs vollends ausbleibt.

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Die Konsequenz: Ein Weiter-so ist nicht mehr möglich. Das Modell, eine Lehrkraft unterrichtet 25 bis 30 Schüler im Klassenverbund 45 Minuten lang in einem Fach und überprüft die Lernergebnisse mit regelmäßigen, von ihr selbst gestellten und korrigierten Klassenarbeiten, ist mit den staatlich verfügbaren Personalressourcen nicht mehr haltbar, zumindest nicht mit den bisherigen inhaltlichen Vorgaben. Es ist also an der Zeit, jetzt die Luft aus dem System herauszulassen. Bedeutet: Ohne eine Verschlankung der Lehrpläne wird es nicht gehen. Auch die Abläufe müssen unter Effizienzgesichtspunkten neu organisiert werden. Stichwort Korrekturen: Dass Lehrkräfte, die unterrichten, auch die Klassenarbeiten und Klausuren ihrer Lerngruppen korrigieren müssen, ist kein Naturgesetz – diese Arbeit können auch externe Dienstleister übernehmen und Lehrkräfte so ganz massiv entlasten.

„Eine Schulpflicht ist in einer Situation, in der der Staat die Schulen dauerhaft verkommen lässt, nicht angemessen“

Hier kommen wir an einen entscheidenden Punkt. Wenn der Staat seine eigenen Ansprüche so drastisch reißt, wie sich nun abzeichnet, wäre es an der Zeit, mal grundsätzlich umzudenken: Die Arroganz zu glauben, nur der Staat allein könne für gute Bildung sorgen, hat erkennbar keine Grundlage mehr. Die Politik muss die Gesellschaft mit an Bord holen.

Was bedeutet das konkret? Die Wirtschaft hat für viele Probleme, die in den Schulen auftauchen, längst Lösungen entwickelt. Stichwort Individuelle Förderung: Es gibt einen Nachhilfemarkt in Deutschland, der ein Volumen von geschätzt 1,5 Milliarden Euro im Jahr umfasst. Warum sollte der Staat (der ja reichlich Geld, das er für unbesetzte Lehrerstellen nicht ausgeben kann, übrig hat) nicht auch Nachhilfeinstitute damit beauftragen, am Nachmittag Nachhilfe für Schülerinnen und Schüler in der Schule anzubieten? Was noch den Vorteil hätte, dass dann nicht nur finanziell solvente Familien in den Genuss derselben kämen.

Es gibt Diagnose- und Förderplattformen, wie beispielsweise im Bereich Rechtschreibung den aus der Universität Münster hervorgegangenen „Lernserver“, die sehr viel präziser als einzelne Lehrkräfte Defizite von Schülerinnen und Schülern aufdecken und mit intelligenten digitalen Instrumenten beheben können – warum kaufen Kultusministerien solche Lösungen nicht zentral ein? Es gibt millionenfach von Schülerinnen und Schülern am Nachmittag genutzte Lernvideos – warum werden die nicht systematisch für den Unterricht aufbereitet und bereitgestellt? Der Markt für berufliche Weiterbildung ist weltweit gigantisch – warum werden dort erfolgreich genutzte Lernformate wie Blended Learning nicht für die Schule adaptiert? Es gibt mittelständische IT-Unternehmen in Deutschland, die sich auf Dienstleistungen für Schulen spezialisiert haben – warum müssen immer noch Lehrkräfte sich darum kümmern, dass die Computer an Schulen laufen?

Last but not least: Lasst die Eltern von der Kette! Eine Schulpflicht ist in einer Situation, in der der Staat die Schulen dauerhaft verkommen lässt, nicht angemessen. Warum sollten Eltern, die den Massenbetrieb meiden möchten, ihre Kinder nicht zu Hause unterrichten dürfen – so wie es in anderen Staaten, die statt einer Schul- eine Bildungspflicht haben, längst üblich ist? Welche Dynamik könnte entstehen, wenn Eltern sich zusammenschließen und gemeinsam Lernangebote für ihre Kinder entwickeln könnten (deren Erfolg dann nur noch mittels zentraler Prüfungen kontrolliert werden müsste)!

Klar sollte langsam sein: Schlechter als das, was der Staat allein anzubieten hat, kann es nicht werden. News4teachers

KMK-Kommission sagt 20 Jahre Lehrermangel voraus – sie empfiehlt: Mehrarbeit für Lehrkräfte, Hybridunterricht, größere Klassen

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Nerdmeyer
1 Jahr zuvor

Im Umgang mit allen Schulproblematiken zeigt sich, dass viele über Schule reden, jedoch wenige von Schule Ahnung haben. Jede(r) in Deutschland hatte Kontakt zu Schulen. Sei es durch die eigene Laufbahn, sei es durch die Kinder. Es ist hier müßig festzustellen, dass dadurch eben keine Expertise entsteht, wie Schule funktioniert. Sondern eher, dass es jedem das Potential gibt ein imaginärer Experte zu sein.

Erziehungsberechtigte, Lehrkräfte, Schüler*innen und Politik arbeiten nie genug zusammen, weil sie sich am Ende feindschaftlich gegenüber stehen. Selbst Lehrkräften, die sehr gut mit den Eltern und Schüler*innen können, kommen das Probleme aus dem Kollegium entgegen oder das System setzt einem schnell Grenzen.

Alle Teilnehmer kämpfen am Ende um die gleiche Ressource: Zeit. Die Lehrkräfte wollen noch ein Privatleben, die Eltern wollen Zeit zu Hause, der Staat will dass Eltern in Ruhe arbeiten können und des Individuum will am Ende nur Zeit für sich.

Am Ende geht es immer wieder darauf, dass wir alle miteinander konkurrieren und das nützt nur dem Stillstand.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nerdmeyer

Die Lehrer haben aber die schlechtesten Karten, weil sie als Wählergruppe rein quantitativ keine Rolle spielen.

Nerdmeyer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Und weil zumindest die verbeamteten Lehrer einen sehr eingeschränkten Spielraum gegenüber der Politik haben.

Se Länd
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nerdmeyer

Wäre wirklich super, wenn die 800000 KollegInnen gemeinsam die Arbeit niederlegen könnten, um für die sehr notwendigen Veränderungen zu kämpfen. Leider ist der Hebel auf Seiten der Lehrkräfte nicht sonderlich groß.

mama51
1 Jahr zuvor
Antwortet  Se Länd

DOCH! Der Hebel wäre übergroß, wenn sich nur mal alle Feiglinge auf den Weg machen würden:
STREIKEN! Vor allem die Verbeamteten!
[So ca. 5000 – 6000 reichen schon, um die Schulämter und die Kumis an die Grenzen der Nachverfolgung zu bringen(siehe unten)].

Denn es passiert doch gar nicht viel:

Ein bisschen Gehaltsabzug für die bestreikten Stunden und ein nettes Blatt Papier mit der Überschrift „Missbilligung“ … Das wär`s schon!
Ich war schon 2x dabei und würde es jederzeit wieder tun. Voraussetzung: Es müssen wirklich VIELE sein!
Beim letzten Streik (so vor 5-6 Jahren) waren es sooo viele, dass das hess. Kumi mit den „Sanktionen“ gar nicht nachgekommen ist und es ist bis heute nix passiert!
Im Übrigen ist Papier geduldig, nach 2 Jahren verschwindet das nette Schreiben aus der Personalakte und gut isses.
Und sooo wenig verdienen wir nun auch wieder nicht, dass wir es uns nicht leisten könnten, was wirklich GUTES für uns ALLE mal zu tun.
Was haben die alle nur so ne Angst, sich zu wehren, meine Güte!

DerKleineSchakal
1 Jahr zuvor
Antwortet  mama51

Sehr gut!
Sie sprechen mir aus der Seele. Auch ein Beamter ist kein hirnloser Speichellecker. Nur die Dienstherren machen ihn dazu, trichtern es allen reihenweise im Ref ein. Geglaubt wird den hohen Herren com Dienstanfänger eh alles. Von der dämlichen Zauberstunde bis hin zum „du darfst dich niemals nicht wehren“.
Jedes Grundrecht steht über dem Beamtenrecht, was nur spezielles Verwaltungsrecht ist.
Ein Missbilligung ist lächerlich. Eine steht noch in meiner Akte. In 10 Monaten muss sie rausgenommen werden. Ich prüfe es nach, denn die Dienststelle „vergisst“ -ach wie seltsam- die Löschung gern mal. Ich weiß es bereits .

Mein_Senf
1 Jahr zuvor
Antwortet  mama51

Ich war 2015 auch dabei und die Missbilligung ist noch nicht weg. Trotzdem gibt es keinen Grund für mich, das nicht nochmal zu tun. @mami51: es könnten sehr viel mehr auf die Straße gehen!

Frank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mein_Senf

Das Problem ist kein reines Lehrerproblem.
Mehr Geld, weniger Arbeit dafür mehr Kinder betreuen durch die Eltern. Wäre schön aber oft nicht denkbar..
Im übrigen, die meisten die wir so ins Sozialsystem bilden (integrieren) sind oft die, die sehr lange betreut werden müssen… Hier kommt dann wieder der Teufelskreis zum Zuge: Eigeninteressen-Familie/Soziales-Job (Einkommen)

Keko
1 Jahr zuvor
Antwortet  mama51

Die GEWerkschaften sind voll mit L….
und der Eindruck der Gesellschaft: „Wer nix wurde, wurde Lehrkraft“ bestätigt sich durch diese Unfähigkeit sich zu sammeln und dagegen vorzugehen.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Se Länd

Wenn die 800 000 KollegInnen sich mal einig wären und alle Verbände miteinander arbeiten würden, könnte man auch monatelang „Dienst nach Vorschrift“ ansetzen.
Dann bleibt die Überstunden-Uhr der GEW Nds. eben stecken,
aber auch eine Menge anderes bliebe auf der Strecke und die Überlastung würde für alle sichtbar. Hoffentlich so sehr, dass auch der/ die letzte versteht, dass 24-28 h Deputat kein Halbtags-Job sind, sondern bei der überwiegenden Zahl der Lehrkräfte eine 50-60-Stunden-Woche trotz Arbeit in den Ferien.
Vielleicht muss man mal einen Monat (oder länger) veranschaulichen, was die Kommission der KMK da veröffentlicht und das die KMK selbst seit Jahren verlangt.

Das dann bitte gleich geknüpft an Forderungen, und zwar nicht allein, dass die angedrohten Maßnahmen unterbleiben, sondern dass Arbeits- und Gesundheitsschutz in Schulen umzusetzen ist.

Wenn es eine von den Verbänden angelegte Aktion wäre, würde es vielen womöglich leichter fallen, sich anzuschließen, als selbstständig täglich den Kampf von Anforderung und Mehrarbeit auszufechten.

Frank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Ist wie mit Eltern… Unabhängig des Vermögens.
Ich persönlich habe aber wenig Mitleid mit Lehrer:innen. €/Zeit sieht es in anderen Bereichen schlechter aus und dort sind auch viele Eltern. Grundsätzlich liegt hier ein riesiger Fehler des Systems vor, den keine Politik anpassen will (sind Wir und Die Schuld, nennt sich „Wahlstimmen sammeln“).

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nerdmeyer

Man muss auch mal die Kirche im Dorf lassen – in Sachen Experten.

Man ist bestimmt kein „breitaufgestellter“ Experte, wenn man täglich in seine kleine, mittlere oder große Bude geht und dort immer im gleichen soziökonomischen Umfeld unterrichtet.

Die LK an der jeweiligen Schule sind genau für DIESE Schulform, in DER Umgebung und für DAS Publikum ein Experte. Kollegium noch nicht einmal mit einbezogen.

Ein paar Kilometer weiter sieht es wahrscheinlich schon ganz anders aus.

Als Ingenieur brauche ich wahrscheinlich auch immer 2 Jahre, um mich auf einen neuen Arbeitgeber und das hiesige Betriebsklima einzustellen.

Ich habe zumindest kein Bock, mich in die Kultur eines Autobauers aus der Region hineinzudenken und bin auch kein Experte dort.

Insofern sind LK für mich „gefangen“ in einem spezifischen Umfeld – gemeinsam mit den Eltern.

Schule kleiner denken und die regionalen, kommunalen bzw. Herausforderungen des eigenen kleinen Kosmos beheben, scheint mir zielführend. Und dazu gehören alle diejenigen, die dort zu Hause und „Experten des Milieus“ sind.

Auch nur ein Narrativ…LK wären Experten und alle anderen nicht.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Generalist ==< jemand der über vieles viel weiß.
Experte ==> jemand der über eng begrenzte Bereiche sehr viel weiß
Mitglied der SWK ==> Superexperten, die über nichts alles wissen.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Ähem, wir treffen auf Fortbildungen LK von anderen Schulen, die Gewerkschaften und Verbände haben ihre Leute in den Schulen und schließen sich regelmäßig miteinander kurz. Die GEW macht regelmäßig Umfragen, die dann veröffentlicht werden. Von daher sieht es etwas anders aus, als Sie denken.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Nicht Experten für alles. Experten für Bildung und Schule aber sehr wohl.
Denn die gesetzlichen und politischen Grundlagen sind jeweils in einem ganzen Bundesland gleich.

Wenn *das* einen nicht zum Experten macht…wieso sind dann die Quasselstrippen und Gefälligkeitsgutachtenschreiber „Experten“, die nicht mal EINE Schule von innen kennen?

Nene, so geht das nicht. 🙂
Dann muss der gleiche Maßstab schon an alle angelegt werden.

Last edited 1 Jahr zuvor by 447
Frank
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Zum Thema: „Experten für Bildung und Schule aber schon“: Deswegen braucht es ja auch Noten und möglichst viel Informationsstoff den alle Kinder dann behalten werden. Ach und möglichst in wenig Zeit *Ironie Ende*

Hinweis: Ich bin generell nicht gegen Noten, aber bis 12 völlig überflüssig.

Der Großteil dieser genannten Zahl unterrichtet immer noch nach Schema F zur Zeit X, welches ohne Erfahrungen entstanden ist. Heute unterrichten die meisten immer noch nach Schema F in Zeit Z, dabei liegen mittlerweile deutlich mehr Informationen vor als noch vor 80 Jahren. Auch zum Thema: Kinderpsychologie, Lernverhalten etc.

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Sie sprechen da einen heiklen Punkt an und genau deshalb haben sie auch so viele rote Daumen gesammelt :).
Aus meiner Sicht als SL haben sie aber insoweit recht, als dass die allermeisten LuL in ihrer Blase gefangen sind und meist auch nur die Bedarfe ihrer Blase wahrnehmen. Das kann durchaus mit Bedarfen anderer Blasen kollidieren und nicht vereinbar sein. Die SL hat die Aufgabe alle kleinen Blasen des eigenen Systems im Blick zu haben und durch entsprechende Organisation möglichst reibungslose Abläufe sicherzustellen. Als SL darf ich nicht erwarten, dass LuL Experten der Schulorganisation sind….okay manchmal ist es schön, wenn jemand den Kopf aus seiner Blase rausstreckt und für einen Augenblick den Blick auf das größere Ganze richtet….
Auch ich als SL eines ganz bestimmten Systems bin natürlich in meiner Blase gefangen, habe keine große Ahnung wie andere Systeme funktionieren, welche Vereinbarungen dort gelten, welche Bedarfe die so haben….
Das ist Aufgabe der wiederum übergeordneten Stelle namens Schulamt. Das Schulamt sollte alle Schulen im Blick haben und dafür Sorge tragen, dass die allgemeinen Bedarfe berücksichtigt werden.
Hier fängt es aber an, dass einzelne individuelle Bedarfe nicht mehr berücksichtigt werden können, denn ein Schulamt oder Schulträger, der z.B. 50 Grundschulen verwaltet, kann nicht individuell in die Tiefe jeder einzelnen Schule eintauchen.
An diesem Punkt widerspreche ich ihnen also. Individuelle Lösungen, zugeschnitten auf jede Schule, kann es nicht geben, sonst droht das Chaos.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor

Ich finde es auch nicht schlimm…

Wir sind alle in einer Blase und zumeist in verschiedenen gefangen. Auch außerhalb des Berufes.

Man sollte dann halt mit Verallgemeinerungen vorsichtig sein und 800.000 Menschen eines Berufsstandes als Experten für ein weitgefasstes Feld „Schule“ bezeichnen

Ist in allen anderen Bereichen nicht anders…

Das sollte das Beispiel mit dem Autobauer widerspiegeln.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor

? Wenn Sie Schulleiterin sind treffen Sie sich doch regelmäßig mit anderen Schulleiter*innen.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Nein (nach den Downvotes zu urteilen)? In welchem Bundesland leben Sie denn, dass das nicht so ist? Mein Chef muss regelmäßig zu solchen Treffen.

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Und an einem weiteren Punkt widerspreche ich ihnen noch….Eltern sind keine Experten der Schule. Eltern sind Experten ihres Kindes und haben nur und ausschließlich ihr Kind im Blick. Selbst Eltern, die selber Lehrer sind, sind keine Experten der Schule ihres Kindes, wie man auf jeden Elternabend und in jeder Schulpflegschaftssitzung immer wieder schön sehen kann….

Stromdoktor
1 Jahr zuvor

So direkt habe ich das auch nicht formuliert.

Damit wollte ich eigentlich nur sagen, dass Eltern (zumeist) im soziökonomischen Umfeld der Schule zu Hause sind und dort bestenfalls einen positiven Beitrag leisten können.

Beispielsweise:
In Schulen mit einem hohen Migrationsanteil und ggf. relegionsspezifischer Herausforderungen (z.B. Teilnahme am Schwimm- und Sportunterricht) können alle Stakeholder für ein gemeinsames Verständnis sorgen.

In „meinem“ Umfeld könnte ich mit der Aufnahme von französischen Austauschschülern bzw. der Unterbringung von Musikern helfen.

Und da sehe ich auch die offensichtlichen Unterschiede.

In der Schulform, in der Zusammensetzung der Schülerschaft…und am Ende auch in der Sozialisierung des eigenen Kollegiums.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Kann ich nicht teilen. Ich war schon an vier verschiedenen Schularten tätig und bin da sehr flexibel, einige Jahre in einem Weltkonzern kommen auch noch dazu. Man muss sich nicht gefangen halten lassen. Wenn Sie darauf „keinen Bock haben, dann ist das Ihre Sache, aber projizieren Sie diese Haltung nicht auf andere LKs.
Und der Begriff „Experten“ wird mittlerweile sehr inflationär verwendet. Was die Erfahrung in der Praxis angeht, da sind die Lehrer bei weitem bessere Experten als die vielen Theoretiker. Sie mögen das anders sehen, aber ich nicht, und da spielt viel Eerfahrung mit hinein.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Es soll auch nicht heißen, dass das ich das LK nicht zutraue.

Im Grundsatz muss man die Bereitschaft dazu haben und eine gewisse Eingewöhnung einplanen. Wenn es dann sofort funktioniert, umso besser.

Ich würde aber gerne das Gegenbeispiel einer Abordnung heranführen. Hier war die Bereitschaft in der hiesigen Grundschule zumindest überschaubar. Lieber ließen sich einige LK in Teilzeit als Klassenlehrerin einteilen, als an die drei Kilometer entfernte Brennpunktschule zu gehen.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Ist eine Freundin von uns…da ging es um viele Sachen… die Teilzeit hat dabei überhaupt keine Rolle gespielt.

Wissen Sie und alle Ihre Kolleginnen und Kollegen aber auch selbst.

Wunschlösung war:
Teilzeit ohne Verantwortung für eine Klasse.

Real Case:
Teilzeit und die „Bereitschaft“, eine Klasse zu übernehmen.

Worst Case:
Abkommandierung in die Brennpunktschule. Hier noch nicht einmal mit der Verantwortung für eine Klasse verbunden. Auch in Teilzeit und daher irrelevant.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Ich bin gern Klassenlehrerin. – Meine Schule ist noch keine Brennpunktschule, aber durchaus herausfordernd.

Frank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Das hängt insgesamt von der „Schuldenbremse“ in Deutschland ab.
Einfach Mal einlesen ;).

Muss auch der Grund sein warum weibliches Geschlecht weniger bekommt, verdienen sollten sie gleichwertig!

Aber in D wird eh so bezahlt – nach gut dünken, anschließend nach Abschluss und wer einen kennt der einen kennt und weitere logische Gehaltskriterien

Ça me fatigue
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Sie scheinen ein Experte für die Anforderungen verschiedener Schulen an verschiedenen Standorten zu sein. An wieviel verschiedenen Schulen und Standorten haben Sie denn schon unterrichtet?

Aber andererseits, Statzbausteine wie „wahrscheinlich“, „scheint …“ so zu sein, „sind für mich“ … deuten auf eine Meinung und Vermutungen hin, Wissen steht möglicherweise nicht dahinter.

Für den Fall, dass Sie keine Erfahrung als Lehrer haben, aber wissen, wie man aus der Misere raus kommt: es werden händeringend Lehrer gesucht! Bewerben Sie sich bitte und machen Sie es besser als wir.

Noch dazu deuten Ihre Beispiele auf einen natutwissenschaftlichen Hintergrund hin. Falls das so sein sollte: das sind Mangelfächer!

Wenn Sie dann an einer Schule in Ihrem kleinen Kosmos alle Probleme beseitigt und lauter lernwillige, motivierte Schüler mit gutem Sozialverhalten und guten Deutsch- und Nawikenntnissen ausgebildet haben, halten Sie Schulungen für die Unwissenden! Lassen Sie uns teil haben an Ihrer Expertise … bitte mit konkreten Vorschlägen für verschiedene Milieus und Schulformen.

Vielen Dank im Voraus!

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ça me fatigue

Woher nehmen Sie den ersten Absatz Ihres Kommentares? Meinem Beitrag können Sie sicherlich diese Aussagen nicht entnehmen.

Insofern sind Sie mit Ihrem zweiten Absatz auf dem richtigen Weg. Ich VERMUTE, dass nicht alle LK, in allen Bundesländern und aus allen Schulformen in jedem soziökonomischen Umfeld ähnliche Arbeitsergebnisse erzielen würden. Die persönliche Eignung noch nicht einmal betrachtet.

Meine Eignung in der Lehre (ohne pädagogische Ausbildung) beschränkt sich auf einen Haufen Studierender (Elektrotechnik usw.) im Hauptstudium der Jahre 2010 – 2015. Hier zumindest über Evaluationsbögen validiert.

Würde mich aber deswegen noch lange nicht als Experte für universitäre Bildung in anderen Fachbereichen sehen – den Inhalt mal außen vor.

Meinen beruflichen Werdegang habe ich immer im industriellen Umfeld gesehen und diese Entscheidung nicht bereut. Insofern würde ich von einem Seiteneinstieg absehen.

Aus meiner Elternrolle heraus werde ich natürlich weiterhin die Schulen und LK meiner Töchter unterstützen. Drücken Sie uns z.B. gerne die Daumen beim diesjährigen Umlauf zu „Jugend forscht“.

Die Kernkompetenzen dürfen aber gerne weiterhin die LK vermitteln.

Noch eine Fanin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Liebster Stromdoktor,
Für „Jugend forscht“ sind Sie doch nun wirklich zu, an Jahren fortgeschritten. Die Reife Ihrer schwerwiegenden, endlich wieder ins Unermessliche schweifenden Darbietungen lässt nicht auf Jugendliche Anwandlungen schließen.
Der Wettbewerb heißt „Jugend forscht“ nicht
„Papa will endlich seinen Orden“.
Diesen sehe ich in entzückten Gedanken stets bei der nimmermüden Lektüre Ihrer Darbietungen – glänzend und jahreszeitgemäß auf Ihrer Brust prangen.
Die Lehrer- und Lehrerinnen sollten Sie daher mehr loben; bei ihnen sehe ich keine verdiente Auszeichnung.
Ihre Ausführungen könnten auf diese demotivierend wirken, sie sogar verärgern und führen zu tiefer Enttäuschung meinerseits; ich hoffe sehnlichst auf Ihr Nach- und Umdenken.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Noch eine Fanin

Für mich ein Offenbarungseid…Ihre Anmerkung zu „Jugend forscht“.

Der engagierte Lehrer meiner jüngsten Tochter freut sich jedenfalls über die Unterstützung durch die Eltern und hat offensichtlich viel Freude daran. => Schüler experimentieren.

Meine Idee war das nicht und hat ausschließlich Aufwand bedeutet. Meine Tochter findet es aber super, freut sich auf die Präsentation und insofern hat es sich schon gelohnt.

Ergebnis offen…

Vielen Dank in jedem Fall an die Schulleitung und den Fachlehrer der Grundschule meiner Tochter für die gute, konstruktive und wertschätzende Zusammenarbeit! Macht wie immer sehr viel Freude!

(Danke Ihnen für den Hinweis mit dem Lob).

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Einfach Quatsch.

Ich wollte nie Lehrer werden und will es bis heute nicht.

Meine Interessen liegen woanders und mein jetziger Job macht mir Spaß. Die Rahmenbedingungen passen auch.

Soll es hin und wieder geben…Zufriedenheit mit dem Arbeitgeber und der Tätigkeit.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Dann geben Sie doch bitte nicht dauernd Ihren unqualifizierten Senf hier dazu. Man hat so das Gefühl, dass Sie süchtig nach roten Daumen sind.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Das entscheide ich gerne weiterhin selbst.

Ist halt (aus meiner Perspektive) auch viel Quatsch dabei, was hier so geschrieben wird. Grüne Daumen hin oder her.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ça me fatigue

Man kann sich zu solchen Themen auch ernsthaft austauschen.

Ça me fatigue
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

… natürlich, dann lassen wir aber mal alle „möglicherweise“, „vermutlich“, „aus meiner Sicht“, usw. weg und argumentieren stattdessen mit Erfahrung und Fakten, nicht mit Vermutungen über das, was ist.

Wie das mit Vermutungen ankommt, haben Sie ja jetzt selbst erfahren, nicht wahr?

Wenn in so einem Forum verschiedene Lehrpersonen jeweils aus ihrem „kleinen Kosmos“, wie Sie es bezeichnen, berichten (ohne zu vermuten, wie es woanders wohl ist), erhält man einen relativ guten Überblick über die Situation vor Ort für verschiedene Milieus und Schultypen (also das, was Sie als „kleiner Kosmos“ bezeichnen, was im Übrigen ein merkwürdiger Vergleich ist, denn Kosmos bezeichnet entweder das Weltall – ist also nicht klein und existiert nur im Singular – oder die geordnete Welt im Gegensatz zum Chaos).

Vermutungen kann man über die Auswirkungen möglicher Handlungsweisen anstellen, da wäre es angebracht. Aber auch dafür benötigt man eine gewisse Erfahrung und Kenntnis über das, was vor Ort aktuell abgeht.

Chris
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ça me fatigue

Ich bin pensionierte Lehrerin und durch einen Post in diesen Chat geraten und habe etwas mit gelesen. Der Umgangston hier, zeigt mir, wie angespannt die Situation inzwischen geworden ist. Warum hacken einige nur auf anderen rum, fühlen sich angegriffen, wenn jemand von außen den Versuch macht eine Idee einzubringen und Interesse an Lösungen zeigt. Das geht besser mit Vermutungen. Sonst würde es ja noch eher als Bevormundung rüber kommen. Ich habe es in meiner aktiven Zeit geschätzt, wenn sich Eltern positiv einbrachten. Das war auch Entlastung. Bei meiner Pensionierung war ich sehr desillusioniert, wie wenig die jüngeren Kollegen und Kolleginnen bereit waren die drohende Katastrophe zu sehen und etwas zu tun. Gestreikt hatten nur wir älteren, wenn überhaupt. Leute das System macht euch kaputt nicht die Schüler und Eltern. Diese können eure Verbündeten sein. Dieser Umgang(ston) bringt keine Entspannung sondern letztlich nur noch mehr Überlastung.
Ich wünsche allen Entlastung und Zufriedenheit im Tun.
Alles Liebe

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Das Problem scheint zu sein, dass es reale Probleme gibt, über die sich hier Lehrkräfte austauschen. Und da es um Probleme geht, liegt es in der Natur der Sache, dass alle negativen Gesichtspunkte auf den Tisch kommen und die positiven in der Debatte keine Rolle spielen.
Wenn Sie nun von außen kommen, dann sehen Sie uns hier nur klagen. Das heißt jedoch nicht, dass wir unseren Beruf und alles, was damit zusammen hängt, nicht mögen würden.
Das meiste, das wir hier von uns geben, ist der Tatsache geschuldet, dass die Politik sich nicht nur seit Jahrzehnten nicht um den gesellschaftlichen Wandel geschert hat, sondern uns (in diesem Fall Lehrkräfte, aber natürlich immer mitgedacht auch S*S), die wir nichts dafür können, das auch noch ausbaden lassen wollen.
Man kann nur zusehen und nichts dagegen tun. Das ist frustrierend. Und als Vater sollten Sie auch mal diese Perspektive einnehmen. Tatsache ist nämlich, dass es die Eltern sind, die die Macht hätten etwas zu ändern. Leider arbeiten Sie sich an uns Lehrkräften ab. Und wir sind nun einmal die falsche Adresse!

Frank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nerdmeyer

Ich behaupte Mal, hierbei geht es vorrangig um Interessen. Meistens die eigenen, je nach Stand im System und diesen (sofern vorhanden) für seine Kinder aufrechterhalten zu wollen.Danach Politik, Geld und die weiteren „Kleinigkeiten“.

PaPo
1 Jahr zuvor

Serh geehrter Hr. Priboschek,

vielen Dank! Und Zustimmung meinerseits.
… aber nicht komplett, d.h. beim Punkt Schulpflicht möchte ich widersprechen!

Die Frage ist, was konkret eine zentrale Aufgabe von Schule sein soll:
Allg. soll Schule (auch ungeachtet der Spezifika diverser Landesgesetze) eine (im Idealfall komplementäre) Erziehungs- i.S.e. Sozialisationsfunktion(!) haben. Sie soll dort, wo das autopoietische (seitens des Grundgesetzes basal normierte) Ziel der Sicherstellung einer pluralistischen, sozialen, freiheitlich-demokratischen, aber auch leistungsorientierten Grundordnung (durch die Ermöglichung von sozio-politischer und -kultureller Partizipation unserer Schüler am Ende ihrer Schulkarriere) gefährdet ist, auch ggf. eine Korrekturfunktion darstellt. Ziel ist es, die Schüler durch Bildung letztlich zu eigenverantwortlichen, gemeinschaftsfähigen, demokratischen Staatsbürgern zu erziehen, die zu sozio-politischer,, -kultureller undöknomischer Partizipation, zur Mündigkeit, zur freien Entfaltung ihrer Persönlichkeit (im Rahmen der fdGO) befähigt werden. Es geht also um Erziehung durch Bildung, aber nicht ausschl., so ist es ja auch intendiert, dass Schüler in Klassen/Kursen zusammen lernen (Stichwort: Gemeinschaftsfähigkeit), wird auf basale (elterlicherseits zu vermittelnde) Sozialkompetenzen abgestellt u.ä.

Ungeachtet dessen, dass der Staat tatsächlich oftmals (trotz des in Ihrem Kommentar vortrefflich erläuterten Versagens) diese Erziehung (insb. durch Bildung) ‚besser kann‘ (ohne das quantifizieren zu wollen oder können und ohne hier anekdotische Evidenz wirken lassen zu wollen – ja, realiter müßte es heißen: ‚besser können sollte’…), (a) haben Staat und eine freiheitliche, plurale, demokratische Gesellschaft gleichermaßen ein Interesse daran, die oben skizzierte Erziehung/Sozialisation/Bildung sicherzustellen und diesbzgl. nicht lediglich Gutglaubensschutz zu gewähren, (b) sollte man elterliche und schulische Erziehung als zweckdienlich komplementär realisieren (Schule kann und soll nicht alles anerziehen; Eltern können und sollen nicht alles anerziehen – alleine das soziale Lernen im skizzierten Sinne erscheint bereits nicht möglich… mit Einschränkungen, s.u.), und (c) stellt zudem ist auch das Erziehungsprivileg der Eltern gem. Art. 6 Abs. 2 Satz 1 GG in einem gewissen Rahmen einen Schutz gg. überbordende staatliche Einflussnahme dar, haben Eltern aber auch eine (auch diesbzgl. einschlägige) Erziehungspflicht, über die die staatliche Germeinschaft (wohl auch in Form von Schulen) zu wachen hat (s. Art. 6 Abs. 21 GG).

So einfach kommen wir aus der Schulpflicht wohl nicht raus… und ich weiß auch nicht, ob dies erstrebenswert wäre, tendiere eindeutig zu einer divergierenden Einschätzung.

Und bin deswegen hin- und hergerissen, weil ich ja direkt erlebe, wie diese Aufgabe der Schule immer weniger wahrgenommen wird, ja überhaupt (hinreichend) wahrnehmbar ist.

Gegen home schooling der eigenen Kinder durch lediglich ihre Eltern bleibe ich strikt. Aber vielleicht wären homeschooling initiatives nach US-Vorbild eine Alternative, natürlich irgendwie unter staatlicher Aufsicht?! Ich weiß es nicht. Mir persönlich wird dabei etwas mulmig. Und hätten wir damit am Ende nicht eine Art (weiteres) Parallelschulsystem, das den gleichen problemen gegenübersteht, wie die ‚Regelschule‘? Schwierig… zum verzweifeln. 🙁

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

„Und hätten wir damit am Ende nicht eine Art (weiteres) Parallelschulsystem,“

Parallelschulsystem haben wir schon jetzt.

1,5 Milliarden Euro jährlich für die Nachhilfe!

Und homeschooling ist schon längst in vielen Haushälter mit den Schulkindern präsent, aber es kommt nicht in der Statistik, weil es keine Statistik darüber gibt. Man tut, als ob das nicht passiert. Aber passiert es trotzdem und sogar unvermeidlich. Homeschooling ist schon längst ein Teil des Schulsystems in Deutschland.

Diese Gewohnheit die Augen ganz fest geschlossen zu halten ist nicht mehr zu verstehen. Es nutzt keinem.

PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Danke für die Ergänzung!

Anna Konda
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Was genau meinen Sie mit „Homeschooling“ als Teil des Schulsystems in D.?

Vor der Pandemie nannte man die Beschulung schulpflichtiger Kinder zu Hause durch die eigenen Eltern, die die Schulpflicht ablehnen und dagegen verstießen „Homeschooling“.

Mit den Schulschließungen während der Pandemie wurde mit dem Begriff „Homeschooling“ allerdings das durch LK angeleitete Lernen zu Hause betitelt, das von Eltern unterstützt wurde.

Oder meinen Sie noch etwas ganz anderes damit?

Last edited 1 Jahr zuvor by Anna Konda
Minna
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

Nun, die Schule ist ein Ort, der SchülerInnen zur Zeit in vielerlei Hinsicht zeigt, wie herzlich egal sie der Gesellschaft sind. Sie bietet keine gesunde Basis für Demokratietraining. Da könnte man lieber analog zum Konfirmandenunterricht verpflichtende Nachmittagskurse als Ergänzung zum Homeschooling anbieten.
Engstirnige autoritätshörige Apparatschiks, die nach Schema F SchülerInnen in gesundheitsgefährdende Umgebungen zwingen, gestresste, angeschlagene LehrerInnen, die nur noch die nächste wohlbegründete Benotung der Kinder im Sinn haben, nach einem hanebüchenen Bewertungsprinzip (die eigene Leistung wird schließlich mitbewertet), das schnell und gründlich die spontane Lernfreude tötet. Leugnung der knallharten sozialen, hierarchisch geordneten Realität der SchülerInnen ohne Rückzugsräume und Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse
… und (Trommelwirbel) dreckige Schultoiletten ohne Warmwasser.

Erfahrung mit Freilernen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Minna

Nach meiner Erfahrung mit 1,5 Jahren ohne Schulpräsenz und mit freiem Lernen, kann ich nun sagen: das Lernen lief viel entspannter und stressfreier ab und es konnte in wesentlich kürzerer Zeit viel mehr gelernt werden, als in der Schule, so dass nach Rückkehr zur Schule der Wissensstand des Freilernerkindes in Mathematik und Physik bereits ein bis zwei Jahre den anderen Kindern voraus war (Gymnasium). Funktioniert sicher nicht mit allen Kindern und sicher sind nicht alle Eltern in der Lage, Stoff derart zu vermitteln. Fakt ist: wenn das Kind das lernen und sich darauf fokussieren kann, worauf es grade Lust hat, lernt es wesentlich schneller und effektiver. Deswegen wäre ich dafür, den Fokus auf einige wenige wichtige Fächer zu legen, an denen Kinder gerade interessiert sind und dafür diese Fächer intensiv zu lernen. Da sich Interessen ändern, sind später dann die anderen Fächer dran.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

Lieber Herr Priboschek, mir geht es wie @ PaPo, 2 Seelen wohnen in meiner Brust….ja zu Ihren Ausführungen, aber

“ Lasst die Eltern von der Kette “
Ich sehe in beiden Berufen, dass wir immer mehr Kinder haben, deren Eltern „überarbeitet, Unterstützung gewohnt/ausnutzend, Ihre Pflichten nicht wahrnehmend…..“ haben/ generieren.

Wie wird es in einem doch marktwirtschaftlichen freieren Bildungssystem deren Kindern ergehen ( ebenso sehe ich dann die Eingliederung zuwandernder Kinder gefährdet).
Freiheit braucht nicht nur Verantwortung sondern mMn auch Vorleben, Erziehung dazu – sonst laufen auch hier Kids Gefahr, in die Alles-easy-Falle zu tappen.

Nicht zuletzt dürfte auch die Finanzierung von homeschooling, gezielter Förderung für ca. 20% gesichert plus 10% und mehr Eltern ein Problem darstellen….

Eins ist sicher, wenn uns nichts einfällt, werden wir immer mehr Kids „erzeugen“, die wenig Chancen im Leben haben – mit allen includierten Auswirkungen auf die Gesellschaft.
Mir fallen oft besonders Unsicherheit und Wut auf – andersrum: Sicherheit und Ruhe, Ausgeglichenheit fehlen. Diese kann Schule auch nur zum Teil vermitteln. Viele unserer Kinder sind arm dran….vom ersten Tag an.

Danke für Ihre Gedanken;
zu wenige denken über derlei Dinge nach.

EinVater
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

Liebe PaPo, zur Schulpflicht – haben all die Länder, die eben keine Schulpflicht – sondern eine Bildungspflicht – haben die von Ihnen aufgeführten Punkte, die gegen die Aufhebung dieser sprechen aus Ihrer Sicht, nicht? Wenn ich mir den weltweiten Demokratieindex anschaue, und auch die dortige gesellschaftliche Gesundheit, auch aus Sicht der Kinder, dann sind viele dieser Gesellschaften wesentlich ‚gesünder‘ und auch demokratischer geprägt als unsere. Und das ohne eine so strikte Schulpflicht, wie sie es als eine der wenigen weltweiten Ausnahmeerscheinungen bei uns gibt.

PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  EinVater

Ich kann Ihnen keine qualifizierte Analyse der Zustände in allen anderen Ländern mit Möglichkeit des homeschoolings bieten. Meine Bedenken habe ich ja bereits artikuliert, sind ja auch die üblichen Bedenken. Auch in den USA gibt es entsrpechende Bedenken:

„Critics argue that homeschooled children can be indoctrinated if educational standards are not prescribed and if there is no regular monitoring by controlling authorities. There is also concern that homeschooling reduces a child’s exposure to mandated reporters such as teachers, making children more susceptible to sustained, unreported abuse. The vast majority of homeschoolers are doing so for religious reasons. They are primarily concerned with producing „virtuous“ adults, rather than „educated“ adults. While there is not enough data to determine exact rates of abuse in homeschooling, but there is strong evidence to suggest that parents who engage in maltreatment and educational neglect are more likely to use homeschooling as a guise. […] Political scientist Rob Reich […] speculated in The Civic Perils of Homeschooling (2002) that homeschooling could threaten to „insulate students from exposure to diverse ideas and people.“

Etc.

Dessen ungeachtet finde ich, dass Vergleiche zwischen unterschiedlichen Ländern mit unterschiedlichen sozio-demographischen, -kulturellen, -politischen u.ä. Realitäten… kompliziert sind, dort können wir nicht einfach von Land A auf Land B extrapolieren. Erst recht verbietet sich der Kausalitätsschluss aus simplen (bivariaten), zudem ausschl. augenscheinlichen Korrelation. Mithin: Ohne jetzt darauf hinzuweisen, wie der Demokratieindex vom The Economist ermittelt wird (was die Angelegenehit noch immens verkomplizieren würde), ist ja auch nicht ausschließbar, dass Dtlds. Abschneiden beim weltweiten Demokratieindex mit homeschooling gar schlechter ausfallen könne (sofern denn solche Effekte überhaupt entsprechend eruierbar wären). Ist mir zu viel Glaskugelleserei.

Ich halte es da dann wie @Sissi:
„Ich sehe in beiden Berufen, dass wir immer mehr Kinder haben, deren Eltern ‚überarbeitet, Unterstützung gewohnt/ausnutzend, Ihre Pflichten nicht wahrnehmend…..‘ haben/ generieren.“ So dass selsbt beim ausdrückl. Willen, die von mir ausgänglich skizzierten Sozialisationsfunktionen nicht (hinreichend) wahrgenommen werden können (die Befähigung habe ich ja bereits bezweifelt, da braucht es mindestens homeschooling initiatives). Und ich meine, gesamtgesellschaftlich z.T. (zunehmend) erhebliche Demokratiedefizite zu sehen. Deshalb möchte ich das Risiko eigtl. ungern eingehen, hier einem homeschooling freie Hand zu geben.

Aber wie geschrieben, ich bin mir da mit mir selbst auch etwas uneins.

EinVater
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

Der Staat hat in seinen eigenen Strukturen massiv mit demokratiefeindlichen Menschen zu tun, wie wir immer wieder sehen. Auch an Schulen gibt es LuL, die demokratie- und ausländerfeindlich agieren. Daher aus einer potentiellen Gefahr zu schließen, die nicht ansatzweise belegbar ist, genau wie das Gegenteil, dass man es lieber nicht tut, hat uns genau in diese Situation gebracht in der wir uns befinden, durch 20 Jahre nichts-tun. Rein persönlich subjektives empfinden welches nicht durch empirische Analysen belegt werde kann aber trotzdem zur Entscheidung herangezogen wird, ist Politik, und in der Regel auch dogmatische Politik.

Bis irgendjemand nachgewiesen hat, dass Homeschooling negative Folgen für die Gesellschaft oder die Finder hat, ist es eine mindestens genau so gute Option für die Beschulung der Kinder, insbesondere in einer Situation wie dieser, in der der Staat annähernd vollständig bei der Erfüllung seiner Aufgaben und des gesetzlich verankerten Anspruch auf Bildung versagt.

Solange der Staat bei Staatsversagen keine Konsequenzen befürchten muss und die entstandenen Schäden wiedergut machen muss, ist die Homeschoolingmöglichkeit sogar angezeigt.

Es gibt keinerlei Nachweis, dass Homeschooling auch nur ansatzweise irgendwie zu vermehrter Abspaltung von irgendwelchen Gesinnungen in der Gesellschaft gibt, der Demokratieindex legt ehr das Gegenteil nahe, auch wenn es keinen Kausalitätsnachweis gibt.

Davon abgesehen – wie soll denn ein Schulsystem das nicht Mal die Basics der Wissensvermittlung in Mathe und Deutsch geregelt bekommt, auch noch in Bezug auf Demokratie Werte vermitteln? Die Einzigen Werte die das System im Moment unseren Kindern vermitteln kann sind, dass sie unserem System so ziemlich egal sind. Das erleben die Kinder jeden Morgen, wenn sie in die übervollen Busse einsteigen, in die runtergewirtschafteten Schulen gehen, mit Material aus den 80er Jahren Arbeiten, 10 Jahre alte nicht funktionierende Computer vor sich haben, nicht auf Toilette gehen können, weil diese in einem menschenunwürdigen Zustand sind,…

Welche Werte sollen hier durch den Staat vermittelt werden? Und dieser Staat meint Eltern würden ihre Kinder indoktriniert und die Gesellschaft unterwandern?

Was ist denn das bitte für ein Bild des Staates auf seine Bürgerinnen und Bürger? Hier hat wohl ehr der Staat ein großes Legitimationsproblem – und zwar ein demokratisches.

PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  EinVater

Der Staat hat in seinen eigenen Strukturen massiv mit demokratiefeindlichen Menschen zu tun, wie wir immer wieder sehen. Auch an Schulen gibt es LuL, die demokratie- und ausländerfeindlich agieren.
Was heißt in diesem Zusammenhang „massiv“? Ich könnte das nicht quantifizieren. Im Oktober 2021 wurden bspw. 53 rechtsextreme Verdachtsfälle bei der Polizei in NRW vom Innenministerium bestätigt (s. https://www.tagesspiegel.de/politik/53-rechtsextreme-verdachtsfalle-bei-polizei-in-nrw-bestatigt-8015395.html). Da wurde dann oftmals salopp auf ein generelles, strukturelles Problem bei der Polizei fabuliert, von einer entsprechenden Menge an demokratiefeindlichen Polizisten etc.
Aber tatsächlich sind 53 Polizisten von ca. 40000 Polizeibeamten in NRW lediglich 0,13 % aller dortigen Polizeibeamten. Selbst bei einer angenommen recht hohen Dunkelziffer, nehmen wir Mal das Zehnfache, verbietet sich auch bei 1,33 % eine Generalverdächtigung der Polizei bzw. der Polizei in NRW. Ob bei 0,13 % bereits von einem systematischen Problem gesprochen werden kann, wage ich zu bezweifeln, beschränken sich die Fälle doch zudem auf recht überschaubare Polizeidienststellen. Dass exakt dort dann ein evtl. auch systematisches Problem existiert und dass man dann auch bei anderen Dienststellen präventiv (meinetwegen auch kontrollierend) analysieren sollte, ob dort Strukturen vorhanden sind / sich entwickeln o.ä., die zu solchen Problemen führen könnten, ist aber eine ganz andere Angelegenheit. Dass es sowas auch andernorts gibt, ist ja recht wahrscheinlich, da jetzt aber die Polizei per se in Miskredit zu bringen, ist Unsinn. Ähnlich sehe ich das bei der Bundeswehr, bei Lehrern u.a. Menschen im öffentlichen Dienst.
Sicher, jeder einzelne Fall ist im Mindesten bedauerlich und hätte eigtl. nicht vorkommen dürfen, zeitigt gerade bei Multiplikatoren noch weitreichendere Negativeffekte, aber von „massiv“ würde ich da nicht sprechen, dass ich da ganze Professionen o.ä. unter Generalverdacht stellen könnte.

Daher aus einer potentiellen Gefahr zu schließen, die nicht ansatzweise belegbar ist, genau wie das Gegenteil, dass man es lieber nicht tut, hat uns genau in diese Situation gebracht in der wir uns befinden, durch 20 Jahre nichts-tun.
Ich verstehe nicht ganz, was Sie damit meinen.Meinen Sie mit „einer potentiellen Gefahr“ eine potenzielle Gefahr des Homeschoolings? Was soll in diesem ZUsammenhang „nicht […] belegbar“ bedeuten? Natürlich kann man Gefahrenpotenziale annehmen, bereits mit Blick auf gesellschaftliche Prävalenzen für bestimmte Einstellungen, der Distribution von Bildungsniveaus (bzw. präziser: -kompetenzen), Geährdungsfaktoren (für bspw. häusliche Gewalt) u.ä. DIese Potenziale fallen lediglich je nach Form bzw. konkreter Ausgestaltung des Homeschoolings unterschiedlich aus: Bei unkrontolliertem Homeschooling komplett in Elternverantwortung dürfte das Risiko am höchsten sein. Bei Homeschooling initiatives mit entsprechendem Reglement, Monitoring und Co. eklatant geringer, mglw. sogar relativierbar klein resp. nichtig.

Oder anekdotischer: Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, aber ich würde mich wundern, wenn Sie nicht bereits öfter in Ihrem Leben Mitmenschen gewahr wurden, denen Sie lieber nicht (und erst recht nicht hinreichend kontrolliert) eine entsprechende, evtl. nicht (hinreichend) kontrollierte Beschulung von Kindern und Jugendlichen verantworten wollen würden. Ich will damit jetzt kein pauschal negatives Bild von potenziellen Homeschooling-Lehrern skizzieren, bitte nicht falsch verstehen. Ich habe nur ein generell negatives Menschenbild. 😉

Mithin, die Gefährdung muss ja auch nicht auf diese Form von Gefährdung reduziert werden: WIe erwähnt, Eltern sind ja auch keine Universalgelehrte, ebensowenig wie wir Lehrer, weshalb wir ja auch die Beschulung nach Fächern auf entsprechend qualifiziertes Personal aufteilen. Das spricht zumindest gg. rein elterliches Homeschooling.

Es gibt keinerlei Nachweis, dass Homeschooling auch nur ansatzweise irgendwie zu vermehrter Abspaltung von irgendwelchen Gesinnungen in der Gesellschaft gibt, der Demokratieindex legt ehr das Gegenteil nahe, auch wenn es keinen Kausalitätsnachweis gibt.
Aus wissenschaftlicher Perspektive legt der Demokratieindex diesbzgl. nichts nahe, keinen positiven und keinen negativen Effekt. Die Korrelation zwischen Homeschooling und Demokratieindex ist ohne einschlägige Forschung erstmal als potenzielle Scheinkorrelation zu behandeln, solang es keine hinreichende Kontrolle konfundierender Variablen (die sich u.a. aus den erwähnten demographischen, -kulturellen, -politischen u.ä. Realitäten ergeben) gibt. Auf Scheinkorrelationen möchte ich keine derartigen Entscheidungen basieren wissen (wohlwissend, dass dies bedauerlicherweise polit. Alltag ist).

Davon abgesehen – wie soll denn ein Schulsystem das nicht Mal die Basics der Wissensvermittlung in Mathe und Deutsch geregelt bekommt, auch noch in Bezug auf Demokratie Werte vermitteln?
Wenn es um die systemischen Probleme (ja, ein Euphemismus) unseres Bildungssystems geht und darum, dass uns Lehrern mehr und mehr die Möglichkeit genommen wird, unsere eigtl. Funktion zu erfüllen, rennen Sie bei mir offene Türen ein (s. https://www.news4teachers.de/2023/01/sozialwissenschaftler-politische-bildung-in-deutschland-gering-geschaetzt/#comment-493077 oder https://www.news4teachers.de/2022/12/nie-wieder-burnout-der-lehrerberuf-muss-zurueck-zu-seinen-wurzeln-dem-unterrichten-ein-news4teachers-leser-kommentiert/). Und auch bei der Feststellung, dass der Status quo lediglich eine Mängelverwaltung, eine erfolglose Konservierung unzumutbarer Zustände ist, ja dass wir live den Niedergang des Bildungssystems hierzulande beobachten müssen. Ja, ich halte das Bildungssystem für unrettbar… und in der Form auch nicht rettungswürdig; meine (mangels politischen Willens wohl nicht erfüllbare) Desiderata für das Bildungssystem finden Sie btw im zweiten Link oben.

Welche Werte sollen hier durch den Staat vermittelt werden? Und dieser Staat meint Eltern würden ihre Kinder indoktriniert und die Gesellschaft unterwandern?
Um Unterwanderung und Indoktrinierung geht es wohl lediglich am Rande, dass sind Extremprobleme, aber insg. wohl die Ausnahmen. Es geht wohl eher um die anderen hier skizzierten Aspekte.
Aber ja, ungeachtet dessen ist der Staat als wie auch immer gerartete Entität, besser die Politik / polit. Entscheidungsträger ist/sind in Ihrem Tun im Gros (wieder ein Euphemismus) kontraproduktiv, wie die Bildungspolitik, die KMK und Co. eindrucksvoll demonstrieren, wie die Schüler auch, oftmals recht aufmerksam, intensivst insb. seit 2020 gemerkt haben, wie am Zustand der Schulen, Verordnungen, Kompetenzgerangel, fehlenden Geldern u.ä. immer und immer wieder demonstriert. Nein, nicht nur kontraproduktiv, sie unterminieren auch unsere Bemühungen als Lehrer vor Ort, indem sie sie uns unmöglich machen oder eklatant konterkarieren. So sollte es nicht sein.
Aber ich glaube schon, dass wir Lehrer diese Werte mitvermitteln können, wenn man uns endlich mal wieder lässt.

Was ist denn das bitte für ein Bild des Staates auf seine Bürgerinnen und Bürger?
Ich würde so antworten wollen: https://www.news4teachers.de/2023/01/verantwortung-den-eltern-zurueckgeben-muetter-wehren-sich-schule-ignoriert-den-gesellschaftlichen-wandel/#comment-493777. Kurz: Ich sehe diese Vorbehalte durchaus als angemessen, zumal sie ja selbst auch in einen Rahmen von gegenseitigen Pflichten und Rechten eingebettet sind.

Ungeachtet all dessen: ich wiederhole… ich bin durchaus offen für entsprechende Reformen, bestimmten Formen des Homeschooling auch nicht per se abgeneigt. Da müssten wir jetzt elaborieren und disktuieren, was machbar und wünschenswert wäre.

EinVater
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

Liebe PaPo,

ich bezog mich bei meinen Ausführungen auf Ihre Ausführung: „Gegen home schooling der eigenen Kinder durch lediglich ihre Eltern bleibe ich strikt. Aber vielleicht wären homeschooling initiatives nach US-Vorbild eine Alternative, natürlich irgendwie unter staatlicher Aufsicht?! Ich weiß es nicht. Mir persönlich wird dabei etwas mulmig. Und hätten wir damit am Ende nicht eine Art (weiteres) Parallelschulsystem, das den gleichen problemen gegenübersteht, wie die ‚Regelschule‘? Schwierig… zum verzweifeln.“

Und alle Länder die wir kennen, in denen Homeschooling möglich ist, ist dieses selbstverständlich in das reguläre System integriert, wie z.B. in Österreich, Spanien, Frankreich,… Niemand, oder zumindest ich nicht, und sicherlich auch nicht der Autor des Artikels, bezog sich bei der Thematik Homeschooling auf eine komplette Entkopplung vom Schulsystem. Dieses würde ja alleine schon deswegen nicht funktionieren, da so keine Abschlüsse erworben werden können.

In Bezug auf das Thema Demokratiedefizit, welches sich durch evtl. Homescholling ergeben könnte sehe ich es so, dass der öffentliche Dienst sicherlich einen Querschnitt unserer Gesellschaft abbildt, und daher das Thema Homeschooling nichts an dieser Situation ändern wird. Eltern hier unter Pauschalverdacht zu stellen (nicht durch Sie, aber durch andere hier in diversen Beiträgen), halte ich für vollkommen fehl am Platz, insbesondere dann zu argumentieren, dass der Staat es besser kann und es dort keine Probleme gibt, ist eine absolute Staatserhöhung, was ehr schon als demokratiefeindlich einzustunfen wäre.

Was ich Ihnen glaube, und auch selbst früher als ich in der Schule war, vor weit über 30 Jahren so erlebt habe ist: „So sollte es nicht sein.
Aber ich glaube schon, dass wir Lehrer diese Werte mitvermitteln können, wenn man uns endlich mal wieder lässt.

Wenn ich mir heute aber den Schulalltag meiner Kinder anschaue, und vieler Kinder im Bekannten-, Verwandten- und Freundeskreis, dann ist dieses bis auf vielleicht ganz wenige Ausnahmen nicht mehr der Fall. Schule ist im weit überwiegenden Teil aktuell damit beschäftigt, nicht komplett zusammen zu brechen, und das sind i.d.R. ein paar LuL vor Ort, die noch alles am Laufen halten.

Das ist gessellschaftlich gesehen eine Katastrophe deren Auswirkungen wir in ein paar Jahren massiv zu spüren bekommen werden. Sie sprachen von Systemisch – das ist ein typisches systemisches Problem, wie es z.B. vereinfacht Senge beschreibt (Systemarchetyp – Wikipedia). Für unser Schulsystem dürften ganz gut Archetyp 2, 5, 6 und 7 passen. Ist bei Senge ein bisschen verinfacht, da wir eigentlich über ein CAS sprechen, aber näherungsweise zeigt er ganz gut auf, welchen Problemen wir hier erliegen und was die Konsequenzen sein werden.

Und ja ich bin vollkommen Ihrer Ansicht, ohne den Zusammenbruch werden wir da nicht mehr raus kommen. Es gibt bei Systemkorrekturen immer Zeitpunkte zu diesen diese möglich sind, wir haben diese Zeitpunkte schon lange hinter uns gelassen. Jetzt schreiten wir mit geschwollener Brust auf den Tipping-Point zu, bzw. sogar mehrere.

Und nach Cynefin wird das dann wohl im Chaos enden, aus dem wir uns dann wieder mühsam rausarbeiten dürfen…

Und unsere Kinder werden die größte Last zu tragen haben und leiden, das ist ganz schlimm und tut mir als Vater unendlich Leid.

Anna Konda
1 Jahr zuvor
Antwortet  EinVater

Bezüglich Ihres 1. Satzes plädiere ich unbedingt für die Beibehaltung der Schulpflicht, damit die Kinder der von Ihnen beschriebenen „demokratiefeindlichen Menschen“ eine Chance haben, dieser Homeschooling-Blase nicht hilflos ausgeliefert zu sein, sondern auch andere Werte kennenzulernen.
Das Zusammensein mit anderen, sehr verschiedenen Kindern aus unterschiedlichsten Elternhäusern und sozialen Schichten fördert den Gemeinsinn und das Sozialverhalten erheblich.

Die Schulpflicht bislang nicht abgeschafft zu haben, bedeutet nicht, dass „nichts passiert ist“. Ich bin überzeugt, das die große Mehrzahl der Lehrkräfte ihr Herzblut einsetzen, TROTZ der Zustände, Arbeits- und Lernbedingungen und immer wieder neuen Anforderungen und Aufgaben.

Ansonsten stimme ich Ihnen zu, dass die räumlichen und materiellen Zustände an den (wahrscheinlich meisten) Schulen nicht tragbar sind.
Einen anderen Artikel hier auf n4T kommentierend, forderte ich bereits
~ für die Bildungspolitik eine Zeitenwende und
~ für die Schulen ein Sondervermögen.
(Wurde von der Redaktion leider gelöscht.)

Stellen Sie als Eltern sich an die Seite der Lehrerinnen, um etwas zu bewegen und voranzubringen! Je mehr desto besser.

Last edited 1 Jahr zuvor by Anna Konda
Matthias
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

80% der amerikanischen Nobelpreisträger sind Freilerner oder Homeschooler. Mal zum nachdenken.
Es darf die Schule als solche gerne weiter bestehen und das wird sie auch. Aber es muss ein Ende haben, wenn Kinder nein zur Schule sagen, dass sie pathologisiert werden sollen und es muss die demokratiefeindliche Kriminalisierung der Eltern aufhören.
Es gibt genug Modelle die funktionieren. Gerne darf ein wohlwollender Mensch sich davon überzeugen, dass es meiner Tochter gut geht, sie nicht verwahrlost und wie wir ihr Bildung und soziale Kontakte ermöglichen. Aber nicht, wie bei einer Bekannten letzte Woche, wo alles tipp topp ist, 2h lang mit Sorgerechtsentzug drohen obwohl das Kind sehr wohl darlegen konnte das Bauchschmerzen, aufgebissene Lippen und nachts schreien weg sind seit er sich frei und selbstbestimmt bildet. Deutschland ist das Land mit der höchsten Kindesentzugsrate weltweit! Und wurde dafür schon abgemahnt. Dazu hat sich ein Gutachtermonopolmarkt mit jährlich mehreren [180?] Millionen Euro gebildet! Und denen wiederum werden nur 50% Tauglichkeit attestiert. Und was beschließen Entscheidungsträger? Nicht die Gutachten werden in Frage gestellt sondern es werden jetzt 2 benötigt. Und die Kosten übernimmt nicht der Besteller sondern werden mit 4500€ den Familien aufgebrummt!

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Matthias

Ihre Ausführungen passen aber so gar nicht zu der Tatsache, dass die meisten Eltern ihre Kinder nun am liebsten in der Ganztagesbetreuung hätten
Ihre Beispiele sind aus dem tieferen Zusammenhang gerissen und haben sicher noch andere Facetten vorzuweisen.
Und um zu Ihren „Nobelpreisträgern“ zu kommen, sicher aus elitären Verhätnissen. Natürlich, wer es sich leisten kann beschult sein Kind zuhause oder auf der Privatschule. Dann wären wir wieder bei der extremen Situation der Chancenungleichheit.
„Kindesentzugsrate“ und „das Kind wird pathologisiert“ oder „die Eltern kriminalisiert“ ……….. eine extreme und sehr einseitige Sichtweise die keinesfalls zur Problemlösung beiträgt.

PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Matthias

Wie ich bereits schrieb, bringen uns simple Korrelationen nicht weiter:
Für jeden einzelnen US-amerikanischen Nobelpreisträger finden sich wohl unzählige andere „Freilerner und Homeschooler“ in der dortigen Bevölkerung, deren Individualbiographien im Wesentlichen negativer waren/sind. Man findet sicherlich (erheblich) mehr Kriminelle ehem. „Freilerner und Homeschooler“ als derer Nobelpreisträger… so what? Denn: Korrelation ≠ Kausalität.

Mithin: Es behauptet ja nichtmal jmd., dass Homeschooling mehr oder weniger automatisch in einer derartigen Entwicklungs-/Leistungsgrenze o.ä., im Verhindern des Erreichens von Bildungszielen, der Entwicklung von Eigenverwantwortung, und Gemeinschaftsfähigkeit etc. münden müsste, dass einem bspw. quasi auch zwangsläufig der Zugang zu höherqualifizierten Jobs, akademischen Karrieren und Co. verwehrt bliebe. Ja es wird nichtmal behauptet, dass dies irgendwie zumindest in der Mehrheit der Fälle so wäre. Es geht basal nur um die meinerseits skizzierten Gefahrenpotenziale und die Frage, wie hoch diese (einzuschätzen) sind (die Eruierbarkeit gestaltet sich problematisch; s.o.) und was wir als Gesellschaft bereit sind, an diesbzgl. Risiko zu akzeptieren. Da geht es auch nicht um die „Kriminalisierung der Eltern“ und die Pathologisierung ihrer Kinder, alleine schon deshalb nicht, weil das Argument gg. (bestimmte Formen des) Homeschooling keines ist, das auf Extrembeispiele (wie das Eltern ihre Kinder bspw. rechtsideologisch indoktrinieren würden oder den Verweis auf sonstige Missbrauchpotenziale) rekurrieren müsste, sondern hier als Versagensgründe auch bereits eine (quantitativ) hinreichende Gefahr des simplen (qualitativen) Nichterreichens von regulären diesbzgl. Standards genügt (und da reicht am Ende eben z.B. nicht, zu kontrollieren, ob jmd. als „Freilerner und Homeschooler“ am Ende vielleicht eine staatliche Abshclussprüfung besteht).

Und das sind auch mangels einschlägiger Daten keine Debatten, die mit Verweis auf entsprechende Evidenzen o.ä. geführt oder gewonnen werden könnten. Hier geht es viel um Menschenbilder, (inter-)subjektive Einschätzungen und diskursive Aushandlung. Und um das entsprechende Monopol des Staates (Art. 7 GG setzt uns hier auch absolute Grenzen).

Anna Konda
1 Jahr zuvor
Antwortet  Matthias

Sind Sie sicher, dass D „das Land mit der höchsten Kindesentzugsrate“ ist? Wo kann man das nachlesen?
Nach meiner Kenntnis ist in Norwegen die Schwelle zum Kindesentzug deutlich niedriger als in D.
Sie werden fragen, wo man das nachlesen kann…
Ich erinnere mich an eine schon ältere, erschütternde Doku im ÖR-TV.

Last edited 1 Jahr zuvor by Anna Konda
Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Warum erscheinen Gedanken aus diesem einen Artikel so viel kreativer, produktiver und weiterblickend als das sog. Gutachten einer ganzen wissenschaftlichen Expertenkommission?

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Weil Herr P. (vermutlich durch seine Arbeit) viel Kontakt zu dem Thema hat, aber nicht direkt bzw. fast garnicht vom Wohlwollen der Politik abhängig ist.
Also kann er weitgehend frei sprechen.

Monika, BY
1 Jahr zuvor

„Last but not least: Lasst die Eltern von der Kette!“

Danke. Genau das brauchen einige Eltern dringend.
Die Kinder sitzen heutzutage zu lange täglich in der Schule dafür, was sie dort erlernen/nicht erlernen.
 
Es fehlt an der Zeit, um das alles was in der Schule nicht erworben wurde und sollte, zu Hause nachholen zu können.
Es gibt immer noch viele Kinder, die arbeiten möchten, aber von 12-jährigen Kinder einen 12-stundigen Arbeitstag zu erwarten ist einfach falsch. Und mit Noten 4-3 sich durch die Schulen zu schleichen bringt ebenso nicht viel, wie sich ganz schön in der Wirtschaft eben abzeichnet.
Inzwischen ist uns allen vollkommen klar, dass die Wirtschaft schon längst dirigiert wo lang es gehen sollte, aber psychisch kaputte Kinder ohne Kindheit werden für die Wirtschaft keine Hilfe sein.

Mondmatt
1 Jahr zuvor

Die Gesellschaft mit an Bord holen?

Wenn die Politik in den letzten Jahren etwas im Bildungssystem bewirkt hat dann die Diskreditierung der Lehrer.

Die Bürger der Gesellschaft finden jegliche Maßnahme zu Lasten der Lehrer prima.

Endlich tut mal jemand was gegen diese gut bezahlten Faullenzer.

Wer hilfreich sein könnte wäre die Wirtschaft.
Diese gesellschaftliche Gruppe hat Einfluss und ein elementares Interesse an guter Bildung.

Leider sind die für die Lehrer vorgeschlagenen Maßnahmen die gleichen die die Wirtschaft schon seit Jahren gegenüber ihren Mitarbeitern anwendet.

Normale Arbeitnehmer ertragen eine immer höhere Belastung für die Arbeitsplätze.
Lehrer ertragen die immer höheren Anforderungen für die Schüler und für die Pension.

Die Wirtschaft wird also erst mal abwarten ob das Anziehen der Zügel was bringt. Erst wenn das auch scheitert wird Sie intervenieren.

Niemand kann oder will den Lehrern helfen, wenn sie sich durch ihren geballten Unmut nicht selbst helfen.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mondmatt

„Die Wirtschaft wird also erst mal abwarten ob das Anziehen der Zügel was bringt. Erst wenn das auch scheitert wird Sie intervenieren.“
> Bei uns wird bereits interveniert, z.B. durch Betriebe, wenn Unterricht ausfällt, wenn es nicht gelingt, SuS, die für den angestrebten Beruf einfach zu schwach sind, weiterzuhelfen, wenn covidbedingt im Nachlauf schlechtere Prüfungsergebnisse erzielt werden.
Bei uns wird das ohne LuLnennung
“ nach oben “ weitergegeben,
– Reaktion: Welcher LuL war das ? 🙂
Also wie schon immer, Systemkritik ist nicht erwünscht. Anklage statt produktivem Lösungsversuch.

Ich bin gespannt, wie lange diese weltweit agierenden Betriebe ( wir arbeiten gut zusammen ) brauchen werden, um überhaupt bis auf mittlere = Bezirksebene vorzudringen. Wer dann die Buhmänner sind, dürfte klar sein.
“ Das war doch sonst immer ruheschaffend regelbar !“ ist schon regierungsmäßig gefallen.

Leider ist an Ihrem letzten Absatz auch was Wahres dran.

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mondmatt

„Wenn die Politik in den letzten Jahren etwas im Bildungssystem bewirkt hat dann die Diskreditierung der Lehrer.“

Und Eltern. Pandemie- Fall.

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mondmatt

Offensichtlich nur Politik (Staat, BL) weiß am besten Bescheid für jedes einzelnen Kind, kein anderer, der tatsächlich tagtäglich mit den Kindern arbeitet.

Eine obskure Gelegenheit.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mondmatt

Und genau aus dem Grunde möchte ich – und das ist so furchtbar bitter, weil ich mit Leidenschaft Lehrer bin – , dass dieses System erst einmal kollabiert…erst dann werden wir einen gesellschaftlichen Konsenz herstellen können, an dem auch wichtige und wuchtige Instanzen, wie z.B. die Wirtschaft ihren Einfluss und im Zweifel auch den entsprechenden Druck auf sie Politik zugunsten eines funktionsfähigen und für alle Beteiligten würdiges Bildungssystem machen.
Dieser (Leidens-)Druck muss so groß sein, dass kein politischer Bereich / kein Ministerium mehr versucht, Gelder, die zur vorbehaltlosen Umsetzung dieses Zieles benötigt werden, in die eigenen Befugnisse umzudenken bzw sie dem Bildungsbereich mit zahlreichen Argumenten vorzuenthalten.

Last edited 1 Jahr zuvor by Andre Hog
Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mondmatt

Sie diskreditieren hier gerade pauschalisierend Eltern und wie man an den Votes sieht, hat niemand damit ein Problem. So wird es wohl nichts mit andere ins Boot holen. Dagegen bricht ein Zickenkrieg im anderem Artikelforum los, weil ich die A13 Bezahlung für GS- und Sek1Lehrer für richtig halte (mit der Begründung, dass Sek2 Lehrer mehr Korrekturen aber dafür auch leistungswilligere Schüler haben). DAS wird als „beleidigen“ und „beschimpfen“ bezeichnet und bei den Unterstellungen die Sie schreiben merkt keiner was. Daraus kann man schließen, dass es von Lehrerseite prozentual schwierig wird, Eltern mit ins Boot zu holen. Selber Schuld!

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wer ist schon Mondmatt?

Anna Konda
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

„Zickenkrieg“?
SIE beschimpften und beleidigten dort unentwegt Lehrkräfte – insbesondere PaPo (Geschlecht unbekannt) in einer Art und Weise, die die Grenzen des guten Geschmacks weit überschritten und m. E. bereits justiziabel war. Leider moderierte die Redaktion dort nicht.
Und jetzt stellen Sie sich HIER schon wieder als Opfer dar!?!
Wie ich Ihnen im o. g. Artikel schon schrieb, sind Eltern, die sich so äußern und verhalten wie Sie, nicht hilfreich für LuL.

Last edited 1 Jahr zuvor by Anna Konda
Anna Konda
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mondmatt

Die Wirtschaft wird irgendwann die Curricula schreiben!
…wie jetzt schon viele Gesetzestexte (Stichwort Lobbyismus).
Die Wirtschaftsprache hat ja schon Einzug gehalten: Was früher eine „Lehrerstelle“ war, ist heute (intern) ein VZÄ.
…ein „Vollzeitäquivalent“. Humankapital eben…

Last edited 1 Jahr zuvor by Anna Konda
SissyS
1 Jahr zuvor

Endlich spricht es mal jemand aus! Die Schulpflicht ist vollkommen überflüssig. Wie viel Energie wir für die Protokollierung von Fehlzeiten mit anschließenden Attestauflagen und Bußgeldveranlassungen verschwenden und es werden immer mehr SuS, welche die Schule regelmäßig meiden. (Verübeln können wir es ihnen wohl kaum.)

Außerdem muss diese Klausel „…hat das Recht auf individuelle Förderung“ streichen. Dies mag hart klingen, aber man kann auch nicht in die Hände klatschen, wenn man keine Hände hat!
Es ist schlicht nicht möglich ohne Ressourcen!

Und eine Sache, die mich bei den KuK besonders wütend macht: KOMMT AUS EURER BEQUEMEN BLASE RAUS UND GEHT AUF DIE STRAßE! ALLE!!!!

Aber dann kommt immer: 1. Wir dürfen nicht streiken. 2. Aber die armen Kinder!

Zu 1. Sicherlich ist hier noch nie jemand schneller gefahren, als er/sie durfte. Noch nie ist hier jemand über Rot gelaufen, um einen Bus zu erwischen!?

Zu 2. Wenn ihr nicht für euch selbst einsteht, wie soll sich die Situation für uns und die Kinder bessern? Wie wollt ihr für Kinder die Verantwortung tragen, wenn ihr es für euch selbst nicht tut? Wie wollen wir Kinder und Jugendliche zu mündigen BürgerInnen erziehen, wenn wir ihnen nicht direkt und gelebt zeigen, dass gemeinsames Aufstehen für eine bessere Bildung, eine Veränderung bringen kann?

Wir lehren den Kindern: Kupernikus, Sokrates, Martin Luther King, Mahatma Ghandi, Rosa Parks, Martin Luther, Charles Darwin…die Liste ist unendlich lang.

Um auf Missstände aufmerksam zu machen oder Neues anzustoßen, muss man manchmal eben Grenzen überschreiten. Auch wenn dies von „Oben“ nicht erwünscht ist. Aber nur so können sich Dinge verändern.

mama51
1 Jahr zuvor
Antwortet  SissyS

„Und eine Sache, die mich bei den KuK besonders wütend macht: KOMMT AUS EURER BEQUEMEN BLASE RAUS UND GEHT AUF DIE STRAßE! ALLE!!!!!

Diesen Kommentar hier habe ich weiter oben schon einmal geschrieben, aber hier passt es noch viel besser!

STREIKEN! Vor allem die Verbeamteten!

[So ca. 5000 – 6000 reichen schon, um die Schulämter und die Kumis an die Grenzen der Nachverfolgung zu bringen(siehe unten)].

Denn es passiert doch gar nichts – niemand wird deswegen gleich entlassen…

Ein bisschen Gehaltsabzug für die bestreikten Stunden und ein nettes Blatt Papier mit der Überschrift „Missbilligung“ … Das wär`s schon!
Ich war schon 2x dabei und würde es jederzeit wieder tun. Voraussetzung: Es müssen wirklich VIELE sein!
Beim letzten Streik (so vor 5-6 Jahren) waren es sooo viele, dass das hess. Kumi mit den „Sanktionen“ gar nicht nachgekommen ist und es ist bis heute nix passiert!
Im Übrigen ist Papier geduldig, nach 2 Jahren verschwindet das nette Schreiben aus der Personalakte und gut isses.
Und sooo wenig verdienen wir nun auch wieder nicht, dass wir es uns nicht leisten könnten, was wirklich GUTES für uns ALLE mal zu tun.
Was haben die alle nur so ne Angst, sich zu wehren, meine Güte!

Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  mama51

Liebe mama51,

verfügen Sie denn überhaupt über die einschlägige juristische, d.h. beamtenrechtliche, Expertise, um die jeweilige (!) Rechtslage in jedem einzelnen Bundesland (Schulwesen ist ja bekanntlich nur (!) Ländersache!), die folglich sehr differieren kann, beurteilen zu können?

Beamtenrechtliche Konsequenzen bei Streikverhalten? Wie genau (!) in jedem einzelnen (!) Bundesland?

Um individuelle Risiken – in jedem Bundesland wohl anders! – wirklich einschätzen zu können?

Sie sind ja offenbar, wohl keine Beamtin.

Ggf. Pensionskürzung, „Degradierung“ in der Beamtenlaufbahn, andere denkbare Sanktionen bis hin zum Verlust des Beamtenstatus würden Sie also gar nicht betreffen.
Sie hätten ja auch keinen Diensteid abgelegt.

(Nebenbei bemerkt, sog. „Widerstandsrecht“ griffe hier nicht, würde auch in der Bundeswehr hier nicht greifen.)

Fazit:
Ich hege gewisse Zweifel ob Ihrer Expertise.

Ich habe jedenfalls erhebliche Bedenken hinsichtlich Ihrer Streik-Aufforderung, warne vor naivem und leichtfertigem Handeln!

Ihre (behaupteten) Primärerfahrungen mit Streik in einem (!) Bundesland lassen sich ja nicht verallgemeinern.
Sie haben keinerlei Allgemeingültigkeit!

Aufmischen, „aufrührerisches“ Motivieren, Anstacheln mit pauschalen Infos, und gewisse Unterstellungen gegenüber vorsichtigen BedenkenträgerInnen sind in der Sache überhaupt nicht zielführend, Lösungen nicht zuträglich.

(Kleiner Exkurs in die deutsche Geschichte zum Thema Demos:

in den 1970er Jahren gab es in BaWü den sog. „Radikalenerlass“: unzählige junge angehende LehrerInnen wurden deshalb damals nicht ins Beamtenverhältnis übernommen.

Der Landesverfassungsschutz arbeitete damals übersensibel bei etwas „links-Angehauchten“. Nicht alle Nichtübernommenen waren DKP- Mitglieder, Maoisten o.Ä..

Zahlreiche Lehramts-StudentInnen nahmen deshalb mit gewissem Unbehagen und Sorge an Demos teil, seien sie auch nur gegen Numerus Clausus, gegen § 218 oder für Hausbesetzung (+Instandsetzung) von jahrelang leerstehenden Häusern (Hafenstraße in Hamburg).

Bei jeglichen DemonstrantInnen wurde nämlich schnell auf “ Radikale“ geschlossen, eine linke und staatsfeindliche Gesinnung gegenüber der Bundesrepublik Deutschland unterstellt!

Aus heutiger Sicht ein „Ungeist“, aber durchaus verständlich und nachvollziehbar im Kalten Krieg, angesichts der Deutschen Teilung, der Existenz der DDR als Teil des Ostblocks und Furcht vor feindlicher Unterwanderung.)

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  SissyS

Der Streik wird schon dadurch sichtbar gemacht, dass kaum noch jemand den Lehrerberuf ergreifen möchte. Deutlicher kann man doch auf die Missstände nicht aufmerksam machen. Doch die glorreichen 16 suchen die Fehler wieder ganz woanders.

Nina
1 Jahr zuvor
Antwortet  SissyS

Tatsächlich haben nicht wenige meiner jungen Kolleginnen die momentane Diskussion (auch zu A13 für GS Lehrer) gar nicht mitbekommen, das macht mich fassungslos. Wenn wir uns alles stillschweigend gefallen lassen, müssen wir uns nicht wundern.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  SissyS

Ich habe sogar schon gestreikt. Folge: Politik hat gemacht, was sie wollte, ich bekam eine Abmahnung und ein Beförderungsstopp von drei Jahren.
Ich bin in der Gewerkschaft sogar ein wenig aktiv.
An meiner Schule sind die Eltern komplett unbedarft, was die Politik angeht, und dagegen, dass man durch Aktionen wie Streik dem Ruf der Schule schadet.
Also, so einfach ist das leider nicht.
Eigentlich müssten wir die Eltern total „anspitzen“, wovor man aber auch zurückschreckt.
Und zuletzt: Leider wird hier auf N4T sehr viel Eltern-Bashing betrieben, so dass man hier auch nichts bewirken kann.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich denke, nicht nur ich möchte nun gerne wissen, was Sie damit genau meinen

》Und zuletzt: Leider wird hier auf N4T sehr viel Eltern-Bashing betrieben, so dass man hier auch nichts bewirken kann.《

Sie teilen gerne gehörig aus; da ich durchaus auch negative Erfahrungen mit Eltern mache und sie trotzdem nicht „bashe“ ( sowohl bei SuS/ Kindern, undifferenziert absolut doofer Wortschatz – mMn.)

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Sie sind doch auch sehr aktiv hier. Ist es Ihnen noch nie aufgefallen? Ich bin irritiert.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Wirklich nicht aufgefallen? Und auch noch beleidigt?

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Beides trifft nicht zu.

Zu 1 “ wirklich nicht* aufgefallen “ Eltern-bashing “ mir ? Nein, ich las öfters, dass sowohl in Kita/KiGa als auch in Schulen Fachkräfte Problematiken, auch in Bezug auf Eltern, nannten, ausführten und teils Lösungsansätze einbrachten. –
Je nach Temperament mehr oder weniger plastisch –
Wenn Sie nun dafür das Modewort „bashing“ benutzen: Ihre Wertung.

Zu 2: “ auch noch beleidigt “ – dies impliziert, dass sonst noch was wäre ? > Sie hörn die Flöhe husten 🙂
Genauso wie Sie mit * „wirklich nicht“ unterstellen, dass ich doch gelesen haben muss, dass hier Foristen über Eltern herziehen.

Ich hoffe, Ihre „Irritationen“ beseitigt zu haben.

Anna Konda
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Mir auch nicht!

Im Gegenteil: Ich staune oft über den Langmut einiger Kolleginnen hier, den kommentierenden Eltern immer und immer wieder die Situation im Allgemeinen und im Besonderen zu beschreiben und Hintergründe zu erklären. …und dafür auch noch persönlich beleidigt werden.

Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Sinngehalt, Diktion „unter Niveau“! Wir LehrerInnen „bashen“ schon gar nicht. Eher Rapper-Speak!

Diese undifferenzierte Begrifflichkeit verträgt sich mit meinem Berufsethos eh nicht!

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gabriele

Ich dachte ja, Lehrkräfte wären da flexibler.
So elitär wie Sie denke ich nicht.
Gleichgestellten gegenüber kann man durchaus flapsig formulieren. Schüler*innen jedoch sollte man aufzeigen, dass sie Hochsprache verwenden können müssen, weshalb man sich als Lehrkraft dieser bedient, um so vorbildhaft einen dementsprechenden Einfluss zu haben.
Gleichzeitig ist es sinnvoll, die Schüler*innen hin und wieder damit zu überraschen, dass man durchaus weiß, worüber sie sprechen, indem man in gewissen Situationen auch ihre Sprache verwendet.
Nein, das schadet nicht.

Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Mangelnde Flexibilität??? Doch wohl eher „sich weit unter Niveau verkaufen“, „sich auf unterstes Niveau herablassen“!

In einem Forum, in dem sich LehrerInnen bzw. interessierte Menschen, über Bildungsthemen sachlich austauschen wollen, dabei üblicherweise eine gewisse Differenziertheit im Denken pflegen, gewissen Ansprüchen an sich und die Art des Diskurses genügen wollen, verbieten sich eigentlich „Niederungen jeglicher Art“.

Übrigens, sich „auf Teufel komm raus“ durch den Gebrauch von Jugendsprache oder bemühtem Jugend-Speak bei SchülerInnen anbiedern zu wollen, wird von denen sofort durchschaut.

„Schadet also manchmal – sehr sogar“! Und steigert die „Beliebtheitswerte“ eher nicht.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich auch nicht.

Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

dto.! siehe mein vorstehender Kommentar ad Indra Rupp

Silja
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Für dieses Forum geht niemand auf die Straße. Wohl aber für die Themen, um die es hier geht und die hier diskutiert werden.
Verschlechterte Arbeitsbedingungen für „uns“ gehen in jedem Fall einher mit verschlechterten Lernbedingungen und Erfolgschancen für „Ihre“ Kinder.
Um dagegen etwas zu tun sollte man diese „Jetzt drücke ich den Lehrern aber mal was rein“-Attitüde ablegen können und das Ziel im Auge behalten.

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Jetzt könnte man natürlich mit der „Die armen Kinder“-Keule kommen. Die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen der Lehrer/innen (auch dieses Forums) wirkt sich natürlich auch negativ auf die Kinder aus. Als Boomerin habe ich solche Zustände als Grundschulkind in einer Klasse mit 45 Kindern und einer schnell fortgebildeten Hausfrau als Klassenlehrerin erlebt. Glauben Sie mir, das wollen Sie nicht für Ihre Kinder.
Ich weiß zu schätzen, dass Sie A13 für Grundschullehrer/innen unterstützen.

Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Sachlogik! selbstentlarvend, sich selber diskreditierender Beitrag!

Hans Maiaer
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Beförderungsstopp? Für welche Beförderungsstellen denn? Unterrichtet man nicht gerade an einem tollen A14-Gymnsium kommt doch eh nix rein.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hans Maiaer

? Ich bin ausgebildete Gymnasiallehrerin an einer Gemeinschaftsschule mit Oberstufe (damals noch IGS).

Monika, BY
1 Jahr zuvor

Es gibt Schulen, die gut funktionieren, noch, und diese Kinder per Zufall haben das Glück, aber mehr und mehr die, die auseinanderzerfallen und diese Kinder haben leider kein Glück.
Und seit wann ist die Bildung ein Glückspiel geworden.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Machen wirs doch so:
Das „in-die-Schule-gehen-dürfen“ bleibt weiter gewährleistet. Das „Muss“ fällt weg.

Es darf lediglich jeder, der stört, ins häusliche Lernen entlassen werden
( ohne großartiges Gedöns, nach 5 Hin/Verweisen, etc….)

Für den Bildungserfolg haben dann die Eltern eigenständig, eigenverantwortlich Sorge zu tragen.
(Deren Freiheit ist gegeben ! ? 😉

Das Kind erhält die Erlaubnis als Externer an den staatlichen Prüfungen teilzunehmen.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Bin dabei.

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Das ist ein toller Vorschlag

Anna Konda
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Wo kann ich unterschreiben?

DieHoffnungistfastgestorben
1 Jahr zuvor

Vielen Dank Herr Priboschek. Oh wie wahr. Nur wird das feudalistische Bildungssystem mit allen Mitteln und mit aller Macht an den Strukturen festhalten. Politiker, die im besten Fall mal kurz ein Teil des Systems waren, treffen Entscheidungen ohne jede Praxistauglichkeit und verschlimmbessern die Situation vor Ort und das auf 16 verschiedene Arten. Egal welche Partei hier Verantwortung hat, es geht schief. Muss es ja auch, wir erwirtschaften keine messbahren Zahlen, werden aber nach wirtschaftlichen Maßstäben beurteilt. Es will nicht in die Köpfe der Kultusbürokratie, dass keine Klasse, kein Schüler, kein Thema egal in welcher Schulart vereinheitlicht werden kann. Denn Unterricht und Schule funktioniert eben nur im sozialen Kontext.Und der braucht Menschen, die nach festen Regeln, versuchen Fortschritte zu machen. Das wird aber immer schwieriger. Weil man zwar seit Jahrzehnten die Anforderungen an Schule erhöht, gleichzeitig Zeit,Geld und Personal pro Schüler möglichst effizient einsetzten möchte. Und jetzt haben wir den Salat. Insider versuchen spätestens seit 2015 klar zu machen, dass sich die Grundbedingungen vor Ort so derart schnell verändern, dass wir mehr Personal brauchen, um die Integration zu bewältigen…Im Kindergarten an vorderster Front, sind noch ca. 2 Menschen für eine Gruppe von 25 Kindern verantwortlich und hier holpert es schon gewaltig…weil der Personalstand zu niedrig ist. Dann kommt der Übergang in die Grundschule. Ohne feste Leitlinien, welches Sprachniveau, welches Regelverständnis, welche Grundkenntnisse müssen für eine Einschulung gegeben sein. Und ab jetzt soll eine Lehrerin, 25 Schüler individuell fördern und größtmöglichen Verständnis für all die kleinen Probleme, die die Internetisierung der Kindheit mit sich bringen. Google, Insta, Snapchat, ChatGPT und wer weiß schon was noch in welchem Tempo dazu kommt, entscheidet wann ein Kind mit Sexualität, Gewalt, Fremdenfeindlichkeit, Respekt gegenüber dem Alter und tausend anderen Dingen konfrontiert wird. Nicht mehr Eltern, Erziehern und Lehrern vermitteln altersgemäße Inhalte, sondern wir hecheln oft nur noch hinterher. Empathie, Betroffenheit, Respekt, Anstrengungsbereitschaft, Annerkennung…Fehlanzeige. Kindergarten und Schule haben eine Dienstleistung zu erbringen…ich höre immer nur noch welche Rechte Schüler und Eltern haben…und welche Pflichten ich erfüllen soll…wo und in welcher Weise erledigt denn die andere Seite Ihre Pflichten. Noch nie unserer jüngeren Geschichte war der Bildungserfolg so vom Zufall und dem Geldbeutel der Eltern abhängig Nach einem Jahrzehnt der Verleugnung von den Problemen der faulen Säcke, gibt die Politik jetzt zähneknirschend zu, dass es doch Probleme gibt. Und jetzt sollen es die faulen Säcke richten. Mit meiner Generation (Jahrgang 1970) und den ältern Kollegen hätte das vielleicht noch funktioniert. Mit dem Totschlagargument, die Kinder können doch nichts dafür, haben sich Generationen von Lehrern selbstausgebeutet. (Ja ich kenne auch andere Kollegen, aber die sind eher in der Minderheit). Aber die junge Generation ist hier sehr viel weniger opferbereit , dienstbeflissen und hat jetzt auf dem Arbeitsmarkt freie Auswahl…das ist aber in den Fürstenhäusern der Kultusbürokratie noch nicht wirklich angekommen. Außerdem denken moderne Politiker in so kurzen Zyklen, da kann außer dem eigenen Kontostand nicht viel verbessert werden…Und jetzt??? Ich bin sehr neugierig, wie dieser nicht zu lösende gordische Knoten, auf 16 verschiedene Arten aufgeknöpft wird. Ich bin mir nur sicher, weder unsere Schüler noch wir als Kollegen, die in der Praxis tätig sind (ich bin seit über 20 Jahren an Mittelschulen in Bayern tätig), werden auch nur eine vernünftige Idee zur Lösung beitragen dürfen. In diesem Sinne. Geben Sie Ihr Bestes, achten Sie dabei aber besonders auf sich selbst…

Teacher Andi
1 Jahr zuvor

Danke, Sie bringen es auf den Punkt! Leider sind die Entscheider äußerst beratungsresistent und werden solche Einlassungen als „populistisches Geschwätz“ abtun. Die erhabenen 16 sind nicht offen für Impulse von „unten“.

Anna Konda
1 Jahr zuvor

Ein sehr guter, fundierter Beitrag, danke dafür!

Maggi
1 Jahr zuvor

Ich habe da eine gegenteilige Meinung. Wie gut solche Inlinekernprogramme funktioniert haben, das haben wir während Corona gesehen, ebenso der Hyprid-unterricht. Es funktioniert nicht.

Die nächste Idee war, dass die Klassenarbeiten extern korrigieren zu lassen. Wäre ich auch dafür, nur wie weiß ich dann wo ich bei welchem Schüler individuelle fördern muss? Die Note sagt mir nur, dass die passieren muss, das wie weiß ich erst, wenn ich die Arbeit mit genau anschaue. Außerdem hat kein Lehrer mehr die Möglichkeit seine pädagogischen Erwägung mit einfließen zu lassen und das steht so aber in der Notenverordnung.

Eltern sollen die Kinder Zuhause unterrichten? Geht es noch demokratiegefährdender? Es werden sich alle extrem Gruppen nutzen und ihre Kindern nach ihren Weltbildern erziehen. Für Pluralismus ist da oft kein Platz, seien es politische, gesellschaftliche, religiöse oder sonstige Vorurteile, diese werden unreflektiert von den Kindern dann übernommen, ohne dass diese die Chance haben sich eine eigene Meinung zu bilden.

Sie haben recht, die Gesellschaft muss mit ins Boot genommen werden. Dabei muss man endlich begreifen, dass Bildung ein Investment in die Zukunft ist und die in den darin arbeitenden Personen mit Respekt behandeln. Es muss Geld zur Verfügung stehen und der Investitionsstau umgehend und priorisiert aufgearbeitet werden. Nur wenn das sich ändert sind auch wieder mehr Abiturienten bereit diese Arbeit zu übernehmen. Wenn diese aber in der Wirtschaft mehr verdienen, dann muss der Staat eben die Löhne anpassen. Ein weiter so wie in den letzten 25Jahren darf es nicht geben.
Lehrer entlastet man indem man Verwaltungsaufgaben auslagert und nicht indem immer mehr Konferenzen und sonstige Aufgaben aufbürdet.
Endlich sinnvolle Handhabungsmaßnahmen für Schulverweigerer und nicht, dass diese ewig durchgeschleppt werden müssen und das ganze Jahr deshalb Konferenzen abgehalten werden müssen.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor

Richtig ist, dass der Staat mit seinem Latein am Ende ist, aber es hätte nicht so weit kommen müssen, wenn „der Staat“ mal auf seine „untergebenen“ Lehrer gehört und nicht stur nach Budget entschieden hätte. Alle 4 Jahre neue Kultusminister, ständig wird das „Glücksrad“ neu gedreht, ein unbeliebtes amt ähnlich wie das Verteidigungsministerium, da man in Krisen so richtig arbeiten muss, was aber nie geschieht. Oh ja, sie haben alle fließig gearbeitet und alle 4 Jahre neue Modelle und Methoden ersonnen, die nur Ärger und Mehrarbeit hervorgebracht haben, anstatt sich auf die Grundprobleme zu konzentrieren, die längst überfällig waren.
Widersprechen muss ich allerdings´, den Eltern und der freien Wirtschaft das Unterrichten zu überlassen, denn dann hätten wir wieder Bildung nur für Reiche, was tatsächlich gefährlich für unsere ohnehin schon fragile Demokratie wäre. Jegliche Privatisierung führt zu steigenden Preisen oder elitären Entwicklungen, die man so nicht wollen kann. Bildung sollte kostenlos und für jeden zugänglich sein. Was man dringend ändern muss, das ist die stiefmütterliche Haltung gegenüber Bildung und deren Kosten. Wenn irgendwo, irgendwann eine Krise ist, ist plötzlich vile Geld da ohne lange zu fragen, ob dies tatsächlich effektiv inverstiert wird. Bei der Bildung wird immer der Rotstift angesetzt, und die vielen Sparmaßnahmen haben dazu geführt, dass Bildung immer mehr an Niveau verliert, die Faktoren sind allzu bekannt.
Außerdem muss die KMK langsam weg von dem Gedanken, dass Chancengleichheit mit Einheitsbrei gleichzusetzen ist. Gesamtschule, Inklusion und Integration kann nicht funktionieren, wenn alles in einen Topf geworfen wird (mit dem Hintergedanken der Einsparung), um dann erstaunt (typisches Merkmal der Regierung) festzustellen, dass alle auf das unterste Niveau heruntergezogen werden, oder sich Frust unter den Schülern breit macht, da sich keiner mehr ernst genommen fühlt. Man sollte sich ehrlich machen und zugeben, dass die individuelle Betreuung und Beschulung einfach zu teuer ist und wenig mit hehren pädagogischen Erkenntnissen zu tun hat, zumindest nicht in der Art, wie es überall umgesetzt wird. Der Leistungsgedanke sollte vielleicht auch mal wieder mehr Beachtung erhalten.
Man darf gespannt sein, wie die staatliche Bildung aus diesem Dilemma wieder herauskommt. Um Fehler aufzuarbeiten, muss man sich diese eingestehen, aber dazu ist unsere Regierung bekanntlich nicht bereit, lieber rudert man jetzt in aller Hektik und merkt nicht einmal, dass das Boot damit erst rech untergeht.

Monika, BY
1 Jahr zuvor

Die Kinder, schon Kleinkinder müssen einfach wie kleine Soldaten der Wirtschaft funktionieren. Jeden Tag um die gleiche Zeit aufzustehen, und um die gleiche Zeit schlaffen zu gehen. Ja, sie müssen vorbereitet werden. Es ist jedem ganz egal, ob das Kind eigene Interessen nachgehen will, z.B. Buchphysik bis Mitternacht zu lesen und morgen dafür länger zu schlafen. Das ist nicht erforderlich, weil 7. Klasse sogar keine richtige Physik angeblich hat, nur 1 Stunde wöchentlich und dafür reicht es einfach bisschen AB durchzublättern, Ex zu schreiben und gleich den Stoff zu vergessen. Und das ist nur ein einziges Beispiel.

Und das Kind darf das nicht machen, weil es morgen früh nicht aufstehen kann, um schon wieder in der Schule zu sitzen und in einigen Fächer zuzuhören, was es schon längst kann.

Man sollte sich daher nicht wundern, warum Kinder und Jugendliche heute keinen Interessen mehr daran haben, um Mint zu studieren. Von der ganzen Gesellschaft werden sie erzogen, um alles ganz schnell zu konsumieren und für nur eine einzige Gelegenheit.

Und Mint braucht Zeit. Das allgemeine Wissen ist sehr groß geworden, viel größer als noch vor 60 Jahren.

Das alte, öffentliche Bildungssystem, in die Form, in der es seit 60 und mehr Jahren existiert ist nicht mehr zeitgemäß. Viele Länder haben das schon längst erkannt.

Anna Konda
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Ihre Behauptung, keiner wolle MINT(-Fächer) studieren, weil „die Gesellschaft die Kinder und Jugendlichen zum Konsum erzieht“, finde ich …sehr gewagt.

Eltern erziehen ihre Kinder. Wenn nötig, wirken LuL / EuE ein.
Unendliche Konsumangebote zu schaffen, nennt man „wirtschaftliche Interessen“ und „Kapitalismus“.

Jette
1 Jahr zuvor

Ich stimme mit Herrn Priboschek durchaus überein, dass die Vorschläge der SWK einem Offenbarungseid gleichkommen und die Lösungsansätze dazu geeignet sind, dass System komplett an die Wand zu fahren. Die von Herrn Priboschek genannten Vorschläge sind m.E. aber wenig sinnvoll:
1.     Die Klassenarbeiten müssen selbstredend von der Lehrkraft selbst korrigiert werden, die Lösungen der Schüler:innen müssen immer im Kontext zum Unterricht gesehen und bewertet werden. Auch brauchen Lehrkräfte ein genaues Bild davon, in welchem Teilbereich ein Schüler Fehler macht oder Wissenslücken hat.
2.     Die Nachhilfeinstitute am Nachmittag im staatlichen Auftrag arbeiten zu lassen, ist ein Ausweichmanöver. Die privaten Nachhilfeinstitute arbeiten größtenteils mit Lehrkräften, die nicht mehr oder mit weniger Stunden im Schuldienst beschäftigt sind. Hier wäre es sinnvoller, der Frage nachzugehen, warum die Lehrkräfte wohl den privaten Nachhilfeinstituten, nicht aber dem Staatsdienst zur Verfügung stehen! Der Grund ist in den meisten Fällen eine hohe Unzufriedenheit mit dem Schulsystem.
3.     Die Lernplattformen und Lernproramme -so gut sie auch sein mögen- ersetzen nicht den Unterricht durch eine Lehrkraft. Lernen braucht immer Beziehungen, Vorbilder und einen sozialen Kontext. So einfach, dass man Kinder vor den Computer setzten und mit Lernprogrammen vollstopfen kann, ist es leider nicht.
4.     Es wäre fatal, wenn an der Schulpflicht gerüttelt wird,- öffnet es doch Tür und Tor für extremistische Gruppen, Verschwörungsdenker und Bildungsverweigerern und Fanatikern, sich einer gesellschaftlichen Norm, die ja anerkanntermaßen dem Wohle der Kinder dient, zu verweigern. Die Auswirkungen einer solchen Nicht-Beschulung haben wir sehr deutlich während des Lockdowns in der Corona-Zeit erfahren. Es gibt Bildungsrückstände, Bewegungsmangel und jede Menge psychischer und sozialer Verhaltensauffälligkeiten. Wenn dies schon nach einem halben Jahr Lockdown derartige Auswirkungen hat, mag ich nicht daran denken, wie sich 3 Jahre Abmeldung vom Schulbetrieb auswirken.
Wir kommen nicht umhin, das System Schule komplett zu überdenken in Bezug auf Föderalismus, in Bezug auf Zuständigkeiten (Schulbau, Ausstattung und Personal müssen in einer Hand sein, damit man nicht ständig die Verantwortung hin und herschieben kann) und in Bezug auf einen Behördenapparat, der in puncto Ineffizienz jede Firma in die Pleite bringen würde.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jette

Ihre Bemerkung zu 2. lässt sich ganz einfach erklären. Hier können sich die Lehrkräfte noch etwas (zum Gehalt des A13) dazu verdienen. Ehrenamtlich macht das keine (-r). Stimmt’s?

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Richtig.

Mäht der Gärtner umsonst meinen Rasen?

Macht der Elektriker umsonst meinen neuen Flutlichter?

Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Liebe(r) 447,

Veto! Vehementer Einspruch!

Es gibt sehr wohl noch sehr, sehr viele ehrenamtlich Tätige, die sich völlig unentgeldlich, neben ihrer Berufstätigkeit, für das Gemeinwohl, für ihre Werte, für die Gesellschaft einsetzen!!!

Ich kenne zahlreiche vor Ort.

Sei es z.B. in den Sportvereinen, in der Jugendarbeit, in den Kirchen, im Helferkreis für Geflüchtete oder nicht zuletzt als GemeinderätInnen.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gabriele

Da gebe ich Ihnen Recht.

Und die machen ihren „Job“ nach Lust und Laune, wann/wie sie wollen.

Übertragbarkeit nicht gegeben.

Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Auch die Übernahme, Bekleidung eines Ehrenamtes impliziert Pflichten und Selbstverpflichtungen.

Denn einen Termin mit z.B. einer Kindergruppe oder Gemeinderatsausschusssitzung kann ich nicht „nach Lust und Laune“ „wann /wie“ wahrnehmen oder platzen lassen, ohne Not absagen.

Es geht um die Bereitschaft zur Übernahme von unentgeldlichen (!) Tätigkeiten!

Ihre Einlassung „Übertragbarkeit nicht gegeben“ macht also hier keinen Sinn und ist für die eigentlichen Sache nicht zielführend.

Jette
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Ich rede nicht vom Hinzuverdienst, (woher sollten Lehrkräfte die Zeit nehmen?),- ich rede davon, dass eine erkleckliche Zahl an Lehrkräften den Staatsdienst verlässt (warum wohl?) und dann in diese Nischen flüchtet. Da wäre mir lieber, sie müssten nicht flüchten und fänden im Staatsdienst akzeptable Bedingungen und Wertschätzung!

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jette

Ich frage mich ebenfalls woher die Lehrkräfte die Zeit dafür nehmen. Können Sie tatsächlich ausschliessen, dass Lehrer einen Nebenjob der beschriebenen Art ausüben? Rechtlich ist es übrigens durchaus möglich… Die Frage nach der Zeit stelle ich mir auch dann, wenn ich hier im Forum immer ellenlange tägliche Kommentare von den gleichen vorgeblichen Lehrern lese. Wenn man dafür schon die Zeit hat… Bin hier nicht täglich unterwegs. Die Zeit habe ich nämlich nicht.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Bin ein Bot.

Last edited 1 Jahr zuvor by Dil Uhlenspiegel
Pia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Wer? Sie oder Nick?

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pia

Das ist unklar.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Muss Fraulau halt noch die RRechtschreibprüfung optimieren – zeitweilig 😉

darkpower
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Zu 2. ist meine Erfahrung eher, dass sich in den Nachhilfeinstituten vor allem Lehrer tummeln, die der Staat „nicht wollte“: Lehrkräfte ohne zweites Staatsexamen; Quereinsteiger, die der Staat mit Vertretungsverträgen hinhält; Studenten, die noch nicht fertig sind; LK die sich aus guten Gründen aus dem Staatsdienst verabschiedet haben; Ruheständler, die sich ihre Pension aufbessern wollen. Ich persönlich kenne niemanden, der das „nebenher“ macht und regulär im Staatsdienst arbeitet.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  darkpower

„Nach meiner Erfahrung…“ Darf ich den Stand Ihrer Erfahrung erfragen? Wie tief ist Ihr Einblick in welche Nachhilfeinstitute bzw. bei welchen Freiberuflern?

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  darkpower

Um „regulär“ dann „nebenher“ zu arbeiten müsste man auch mit dem Klammerbeutel gepudert sein…

Konfutse
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

@Jette und Nick
Wenn ich mir die Nachhilfeinstitute mit deren Belegschaft anschaue, stelle ich fest, dass die Lehrkräfte entweder
a. Studenten sind
b. Referendare, die keine feste Anstellung bekommen haben
c. Lehrkräfte aus dem Ausland sind, die keine Lehrbefähigung zugesprochen bekommen haben oder
d. Ex-Referendate sind, die keinen Bock auf das Irrenhaus haben und lieber kleine Lerngruppen unterrichten wollen, mit Jugendlichen, die sie nicht erziehen müssen, weil die Eltern viel Geld zahlen, dass das Kind den Lernstoff geballert bekommt.

Und Nick: Solche und ähnliche Kommentare (die nicht sarkastisch gemeint sind, weil Sie öfter unqualifiziert daherschreiben) sind genau diejenigen, die hilfreich sind, sich für ein anderes Metier zu entscheiden.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Konfutse

„Wenn ich mir die Nachhilfeinstitute mit deren Belegschaften anschaue… “ Schon klar Darf ich fragen, wie Sie solch einen qualifizierten Einblick erhalten können? Stichpunkt: Datenschutz.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Konfutse

Was befähigt Sie, meine Kommentare als unqualifiziert einzuordnen? Keine Sorge, Ihre Antwort interessiert mich nicht wirklich.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Ein echter unbedachter Haudrauf, keilt nach allen Seiten aus,
@ Redaktion, bitte Box mit schlagsicheren Bohlen einrichten – könnte zu Verletzungen bei Foristen führen

Pia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Konfutse

http://www.superprof.de und andere Seiten.
Und selbstverständlich dürfen (und werden) e-c-h-t-e Lehrer ebenfalls nebenberuflich unterrichten. Die Hürden für eine Genehmigung dürften bei verbeamteten Lehrern höher sein als bei angestellten Lehrern… Willkommen in der Wirklichkeit.

Pia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Stimmt! Erst gestern am Schwarzen Brett des Supermarktes hier um die Ecke gelesen. Staatlicher Lehrer bieten Nachhilfe im Fach Mathe an, ein zweiter für Fremdsprachen, namentlich Englisch und Spanisch. Telefonische Erreichbarkeiten waren selbstverständlich gleich dazu notiert.

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pia

Was ist ein staatlicher Lehrer?

Pia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lanayah

Fragen Sie den Bewerber, nicht mich. Ich mutmaße, es handelt sich um einen Lehrer, der an einer weiterführenden Schule unterrichtet und seine Referenz für Dritte anschaulich beschreiben wollte… Gern kann man googeln nach Stichworte wie Lehrer-bietet-Nachhilfe (oder ähnlichen Angaben). Da wird mal bestimmt fündig.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pia

Das gibt’s seit meiner Refzeit
Und das ist – verdammt lang her. 🙂

Sarah
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

A13? Davon träume ich als GS-Lehrerin in Ba-Wü. Zeit, um noch nebenher zu arbeiten, bleibt aber wenig bis gar nicht.

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jette

„Es wäre fatal, wenn an der Schulpflicht gerüttelt wird,- öffnet es doch Tür und Tor für extremistische Gruppen, Verschwörungsdenker und Bildungsverweigerern und Fanatikern, sich einer gesellschaftlichen Norm, die ja anerkanntermaßen dem Wohle der Kinder dient, zu verweigern.“

Ist Deutschland immer noch so dunkel, dass man nur aufgrund eines Haufens von Nazis den Kindern, für die Homeschooling ein Segen wäre, z.B. wegen MINT, Homescholing verweigert werden muss?

Dann sollte USA seit Langem schon im Abgrund schauen und dem ist bekanntlich nicht so.

Und wenn schon Deutschland so dunkel ist, mehr als man sich vorstellen kann, dann sind die Kinder, vor allem Kinder von Einwanderern und vor allem in den öffentlichen Schulen nicht sicher.

So viel dann über EU.

Jette
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Ich sehe nicht Nazis, sondern Verschwörungstheoretiker, Rechtsextreme, bildungsferne Familien, Fanatiker und Reichsbürger, die liebend gerne ihre Kinder gerne entsprechend ihrer Gesinnung erziehen möchten, ohne dass ihren Kindern ein (störendes) offenes Weltbild vermittelt wird. Und Amerika ist da kein gutes Beispiel, die Kinder die dort zu Hause beschult werden, sind sozial eher problematisch.

EinVater
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jette

Ein Staat der seinen Bürgerinnen und Bürgern nicht traut, aber in seinen eigenen Strukturen rechts- und linksradikale Staatsdiener hat, in nicht zu vernachlässigender Anzahl, siehe Aufdecken der ganzen Chatgruppen und Netzwerke und rassistisch motivierter Verbrechen in Polizei, bei der Bundeswehr, in Richterämtern,… ist für mich hoch problematisch, insbesondere wenn sich dieser Staat über die Bürgerinnen und Bürger erhöht.

Wir hatten und haben (außer Verwarnung nix gewesen) 3 relativ offen ausländerfeindlich LuL an unserer Schule, die dieses Kinder immer wieder spüren lassen.

Ich bin mir nicht sicher, ob der Staat es besser kann, die Faktenlage sagt anderes.

Pia
1 Jahr zuvor
Antwortet  EinVater

Ausländerfeindliche LuL?
Sie brauchen gar nicht so weit gehen (Ort Ihrer Schule). Recherchieren Sie doch mal hier bei n4t, als es vor einigen Tagen um die Silvestervorfälle ging. Es hatten einige Foristen mal so richtig übel aus ihrer düsteren rechten Ecke auszuteilen versucht… Aber- diese von Ihnen beschriebenen LuL (und entsprechende hier beheimatete Foristen) sind in der winzigen Minderheit.

EinVater
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pia

Und das mit der Minderheit gilt genauso für die Eltern, die manche Foristen hier ganz eng kontrollieren wollen. Ich kann garnicht verstehen, warum hier ein pauschales Misstrauen gegenüber den Eltern herrscht. Immerhin geben wir unsere Kinder, bzw. müssen diese, in die Schule geben, und müssen somit der Schule vertrauen.

Das ist teilweise eine sehr radikale Misstrauenseinstellungen, das macht schon fast Angst, dass in der Schule dann vermittelt wird, den eigenen Eltern nicht zu vertrauen.

Das macht mir Angst als Vater, man bekommt ja keinerlei Einblicke in was in der Schule läuft, komplette BlackBox.

Anna Konda
1 Jahr zuvor
Antwortet  EinVater

Ihren Kindern wird vermittelt, den eigenen Eltern nicht zu vertrauen ???
…“keinerlei Einblicke in was in der Schule läuft“???
…“BlackBox“???

Übertreiben Sie oder haben Sie einfach nur richtig Pech mit der Schule?

Anna Konda
1 Jahr zuvor
Antwortet  EinVater

Könnte es sein, dass Polizei und Bundeswehr unterwandert werden?
Macht es leider nicht leichter zu ertragen.

Last edited 1 Jahr zuvor by Anna Konda
Anna Konda
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jette

Nicht zu vergessen, die „Siedler“, die sich mit ihrem archaischen Welt- und Frauenbild seit Jahren im Osten Deutschlands breitmachen. Erschreckend!!!

Emma
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Dann sollte USA seit Langem schon im Abgrund schauen und dem ist bekanntlich nicht so.

Naja. Das Land hat einen Trump gewählt.

kanndochnichtwahrsein
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jette

Schulpflicht an sich muss vielleicht nicht in Frage gestellt werden – es sei denn, es wäre staatliche Aufsicht gewährleistet und es könnte verhindert werden, dass extreme Gedanken oder „alternative Fakten“ verbreitet werden.
Wohl aber muss aus meiner Sicht in Frage gestellt werden, ob Schulpflicht weiterhin als Ganztagspflicht gedacht werden darf. Man verspricht den Eltern Ganztag, kann ihn aber nicht in echter Qualität stemmen, sondern bewahrt nur aus. Das ist nicht nur schlecht, sondern kontraproduktiv – udn wird mit zunehmendem Lehrermangel nicht besser werden.
Es muss vielmehr klar in die Gesellschaft kommuniziert werden (und das nicht vom einzelnen Lehrer, sondern von der KMK!), wie viel gute Bildung mit den vorhandenen Lehrkräften möglich ist.
Alle andern Aufgaben von Betreuung über Mittagessensaufsicht bis hin zu Hausaufgabenhilfen, Sportangeboten etc. müssen von anderen Kräften getragen werden. Das müssen nicht Lehrkräfte sein, wohl aber in ihren Bereichen qualifizierte Menschen, die unter festgelegten Bedingungen arbeiten. Vor allem dürfen sie nicht gegen die Schule arbeiten, wie es bisher in von Eltern finanzierten Nachhilfeinstituten etc. durchaus vorkommt.

Alle müssen an einem Strang ziehen. Auch ich sehe „die Wirtschaft“ nach den KM ganz oben in der Verpflichtung, familienfreundliche Arbeitsplätze anzubieten, damit Kinder nicht über den ganzen Tag „geparkt“ werden müssen. Wenn Eltern sich selbst kümmern könnten, könnten die vorhandenen Lehrkräfte irgendwann vielleicht auch wieder ihre eigentliche Arbeit machen statt Eltern zu ersetzen, Basiserziehung nachzuholen, Kinder aufzubewahren auf Teufel komm raus…
Ich fürchte aber, „die Wirtschaft“ hat mehr Interesse daran, Kinder als Konsumenten zu gewinnen, die mit Handy, Spielekonsolen, Tiktok und Co. abgefertigt werden statt für echte Bildung zu sorgen.
Als wir zur Schule gingen, waren Kinder nachmittags oftmals alleine. Nicht immer ideal vielleicht, aber durchaus möglich. Heute ist das wohl nicht mehr denkbar?
Sozialer Vernachlässigung vorzubeugen oder sie gar zu verhindern kann und darf nicht Aufgabe von Lehrkräften sein. Lehrer und Sozialarbeiter in Personalunion ist keine gute Idee. Der Schutz der Kinder (vor was/wem??) darf m.E. nicht Argument für Quantität von Schule statt Qualität in der Schule sein.
Wir sollten uns auch nicht einbilden, dass wir bei dem Personalmangel und dem ständigen Wechsel der Lehrkräfte in den Klassen auch nur im Ansatz in der Lage wären, Probleme der Kinder in ihrem außerschulischen Umfeld mehr als nur zufällig zu entdecken, geschweige denn angemessen zu reagieren.

Den Kindern wünsche ich viele Gelegenheiten, nach einem Vormittag mit Kernunterricht Zeit miteinander auch in der Schule zu verbringen, nicht aber den Zwang dazu.
Ich wünsche ihnen, einen guten Teil ihrer Zeit im Nachmittag zur freien Verfügung, für Hobbys, besondere Interessen und Spiel. Das kann in der Schule zusammen mit den Klassenkameraden stattfinden, es kann aber auch in anderen sozialen und thematischen Zusammenhängen stattfinden.
Ich wünsche ihnen auch die eine oder andere Stunde, in der sie mal Langeweile haben, neue Ideen und Möglichkeiten entdecken können, statt dauerbespaßt zu werden.
Ich wünsche uns allen, dass Kinder wieder so aufwachsen können, dass sie zu genauso guten Ärzten, Forschern, Ingenieuren oder Bäckern werden, wie in den Generationen vor ihnen.
Mir scheint das aber in sehr weite Ferne zu rücken, wenn wir das Schulsystem nicht grundlegend neu starten.

Der Zauberlehrling
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jette

Bei den konventionellen Klassenarbeiten stimme ich Ihnen zu. Die erstelle ich prüfungsvorbereitend aus dem unterrichtlichen Kontext heraus und korrigiere das auch selbst mit Wohlwollen, aber auch mit einem scharfen Auge. Lesen, anstreichen (positiv/negativ), kommentieren, Punkte vergeben. Nächste Arbeit. Dauerstress. Aber meine Arbeit. Da gibt es auch keinen Korrekturassistenten, dem ich die Inhalte erst mal erklären muss – schlimmstenfalls.

Bei anderen Aufgabenformaten ließe sich das per Software erledigen. War aber auch schon mal da M/C-Aufgaben. Ich habe sogar mal einen Locher gesehen mit dem man alle Arbeiten an der Stelle der richtigen Antwort gelocht hat. Kreuz neben dem Loch = falsche Antwort. Sehr einfach.

Korrekturen an externe Dienstleister abzugeben bedarf anderer Formate.

Manche Nachhilfeinstitutelehrer verderben die Schüler für teures Geld und bringen Schülern auch mal gerne etwas falsch bei, was dann in den Klausuren zum Fiasko führt. Keine Lösung in jedem Fall.

EinVater
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jette

Nur um Mal die Faktenlage in Bezug auf Demokratie und Homeschooling klarzustellen: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Demokratieindex Annähernd alle Länder, die eine ausgeprägtere Demokratie haben als wir in Deutschland, haben Homeschooling, und das schon immer. Demokratie und Homeschooling hängt so stark zusammen, wie das Wetter und die Kaffeetemperatur 😉

So ist zumindest die Faktenlage. Es gibt WW nur ganz wenige Länder in denen es so restriktiv gehandhabt, und so massiv sanktioniert wird, wie in DE. Verweigerung von Homeschooling ist argumentativ ehr etwas für autoritäre Regime, die die Kontrolle über den Nachwuchs behalten möchten um Linientreue herzustellen.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  EinVater

In Norwegen z.B. greift der Staat sehr schnell ein, sobald Kinder zuhause in Gefahr sein könnten. Kinder werden den Eltern sehr schnell weggenommen. Homeschooling hat seinen Preis.

EinVater
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Einfache Frage – welche empirischen Untersuchungen gibt es die belegen, dass Homeschooling zur Gefährdung der Demokratie führen? Oder legt der Demokratieindex viel mehr nahe, dass genau das Gegenteil der Fall ist, da – wie ich geschrieben hatte – die weit überwiegende Anzahl der gesünderen Staaten Homeschooling hat, wie übrigens die meisten Länder der Welt?

Also – Belege bitte für die Gefahr von Homeschooling, alles andere ist Meinung auf Basis keiner Fakten.

Last edited 1 Jahr zuvor by EinVater
DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  EinVater

Wenn ein Staat Eltern viel stärker kontrolliert und schneller eingreift, kann er offensichtlich auch Homeschooling gestatten, ohne Gefahr zu laufen, dass demokratiegefährdende Menschen ihren Kindern eine krude Weltsicht vermitteln.
Jetzt verstanden?

EinVater
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

In Österreich gibt es einmal im Jahr Prüfungen, genauso in Neuseeland. In Spanien 2 Mal. Eltern müssen nicht kontrolliert werden, Schule muss kontrolliert werden – jetzt verstanden?

Wer stellt sicher, dass die Kinder überhaupt was lernen in der Schule, oder nicht irgend welche wirren LuL irgend welche irren Weltbilder vermitteln?

Verstehen Sie, dass nichts demokratiegefährdender ist als schlechte Bildung? Und genau das tut der Staat gerade – vorsätzlich schlechte Bildung vermitteln.

Der Staat und seine Schulen sind also genau die Institutionen, die dafür sorgen dass wir in den nächsten 20 Jahren ein wachsendes Demokratieproblem bekommen, und zwar massiv, und nicht die Eltern. Der Staat versagt total und schafft sich gerade selbst ab. Nur jemand der total staatsgläubig und dogmatisch durch die Gegend läuft, kann das nicht sehen und versteht nicht, wie Soziotechnische Systeme, also unsere Gesellschaft, funktioniert.

Jetzt verstanden?

Last edited 1 Jahr zuvor by EinVater
Anna Konda
1 Jahr zuvor
Antwortet  EinVater

Ruhig, Brauner…
1. „Gute Bildung stärkt die Demokratie.“ Soweit d’Accor.
Aber wer entscheidet, was „gute“ Bildung ist?
2. Wer stellt sicher, dass Kinder zu Hause rahmenlehrplankonforme Bildung erhalten?
3. Schule WIRD kontrolliert z. B. durch das Instrument Schulinspektion alle 5 Jahre.
4. Lehrkräfte arbeiten i. d. R. so transparent, dass interessierte Eltern mitverfolgen können, was in der Schule und der Klasse passiert. Eltern, die sich aktiv ins Schulleben einbringen, können alles noch direkter verfolgen. LuL müssen also (von Eltern?) nicht kontrolliert werden.
5. Den übergeordneten Behörden stehen Kontrollmöglichkeiten von LuL in Form von Hospitationen, dienstlichen Beurteilungen zur Verfügung.
6. Als Lehrerin bin ich Teil der „Institution Schule“ und fühle mich deshalb durch Ihre Behauptung diffamiert, auch ich wäre verantwortlich für ein wachsendes „Demokratieproblem“.
7. Als Lehrerin stelle ich sicher, dass die mir anvertrauten Kinder etwas lernen. Das ist mein Beruf.
8. Mit Ihrem Rundumschlag …“wirre Lehrer“ …“wirre Weltbilder“ …“staatsgläubig und dogmatisch“ … haben Sie sich nun selbst demaskiert.
Trotzdem alles Gute!

Last edited 1 Jahr zuvor by Anna Konda
Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anna Konda

Was ist denn von der Schulinspektion zu halten? Haben Sie mal solche Berichte gelesen? In Berlin gab’s einen kleinen Skandal, als die tatsächlichen Schülerleistungen überhaupt nicht in einen Bericht eingingen, wohl aber der Anteil von Frontalunterricht, der dann prompt beanstandet wurde. Am Ende musste der SPD-linke Staatssekretär gehen. Schulinspektion als Instrument der Parteipolitik sozusagen. Das könnten wir wohl am ehesten missen in Zeiten wie diesen.

Und was soll EinVater so schreckliches geschrieben haben, dass SIE diffamiert würden? Staatsgläubigkeit ist kein Zeichen von Demokratie, sich einmischen und hinterfragen schon eher. Der Ausdruck „wirre Lehrer“ ist nicht nett, bezieht sich aber in meinen Augen auf eine Laissez-faire- und Wohlfühl-spielschule, die es ja leider als Vorstellung auch gibt (sogar mit pseudowissenschaftlicher Begründung) und die eben nicht für wirkliche Bildung sorgt.
Homeschooling wurde leider schon von Sekten missbraucht (auch in USA), daher ist Skepsis durchaus angebracht. Aber wäre Homeschooling in Nordkorea auch nur denkbar?

Anna Konda
1 Jahr zuvor
Antwortet  EinVater

Der Staat dürfte nach meinem Dafürhalten durchaus auf geeignetem Wege Eltern …nicht kontrollieren, aber zumindest Standards zum Kindeswohl sicherstellen, z. B. die Einhaltung der 12 U-Untersuchungen bis zum 8. Lebensjahr. Auch die Anzahl toter Kinder in verwahrlosten Wohnungen könnte so verringert sowie sexueller Missbrauch von Kindern eingedämmt werden.

EinVater
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anna Konda

Was soll ich sagen, ich denke mehr Kontrolle an Schule würde vielen Kinder helfen und auch viele Leben retten: https://deutsches-schulportal.de/schule-im-umfeld/sexueller-kindesmissbrauch-in-der-schule-aufarbeitungskommission-sabine-andresen/ Ich will nicht wissen wie vielen Kindern im System Schule nassiv Schaden zugefügt wird, und es interessiert keinen, und Kontrollen gibt es auch nicht. So ist das mit intransparenten Systemen in denen nicht sein kann was nicht sein darf. Ist wie in der Kirche, auch komplett geschlossen und nicht an Transparenz interessiert. Einblicke werden mit alles Macht verhindert, und die hierarchischen Strukturen sorgen mit Druck und Einschüchterung dafür, dass nichts nach aussen dringt.

Die Dunkelziffer von Kindesschädigung im Schulkontext dürfte riesengroß sein, wie bei der Kirche, die sich, wie Schule, oft über die Menschen überhöht und glaubt, sie wären besser und könnten es besser.

Diese Systeme sind die schlimmsten.

Carsten60
1 Jahr zuvor

Herr Priboschek: Wo in diesem ganzen Spiel verorten Sie denn die seit 20 Jahren explosionsartig gewachsene Bildungswissenschaft mit ihren Heilsversprechen (Paradigmenwechsel nach PISA, Bildungsstandards, individuelle Förderung) ? Wird die unter „Staat“ abgelegt? Zur „Wirtschaft“ gehört sie doch kaum. Ist sie vielleicht vom Staat vereinnahmt worden?
Ansonsten argumentieren Sie ja schon fast wie die FDP: mehr Privatisierung in der Bildung. Ich kritisiere das nicht, ich staune nur. Aber normalerweise wird auf die privatisierte Bildung mehr geschimpft, das sei etwas für die Privilegierten und würde nur mit Milliarden den Markt einer Bildungsindustrie mästen, damit die dann Dividenden zahlen kann und zusätzlich noch die Leute abwirbt, die normalerweise Lehrer geworden wären. Und man sollte ins Ausland gucken und nachsehen, was eine Privatisierung der Bildung dort gebracht hat. Wo Licht ist, ist immer auch Schatten.

Und die Eltern: Immer wenn ich hier gemeint hatte, die sollten sich mehr kümmern, wurde ich angefahren, das sei unsozial. Es heißt doch, immer mehr Eltern KÖNNTEN sich nicht darum kümmern. Und besteht bei einem Hausunterricht nicht die Gefahr, die Eltern könnten ihre Kinder von den offiziellen Bildungszielen durch Segregation fernhalten und ihre soziale Kompetenz verkümmern lassen? Schloss Salem lässt grüßen! Wie wollen Sie verhindern, dass Eltern ihren Kindern ein „rechtes Gedankengut“ mitgeben?

Herr Möller: Was meinen Sie zu dieser Grundsatzfrage? WARUM eigentlich hat der Staat versagt (wenn das denn so ist) ? Sie als Insider müssten es wissen, in der Zeitung steht sowas nicht. Könnte es an den politischen Strukturen — auch dem Bildungsföderalismus — liegen?

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Es ging mir darum, welche Rolle Ihrer Meinung nach die Bildungswissenschaft in diesem ganzen Spiel übernommen hatte. Das Wort „Heilsversprechen“ fand ich in einem Spiegel-Interview mit Prof. Trautwein, selber ein empirischer Bildungs-wissenschaftler:
https://www.spiegel.de/spiegel/bildung-in-deutschland-lehrer-im-reformstress-a-1118715.html
Er bezog das auf Schulreformen, die aber in aller Regel von Wissenschaftlern gutgeheißen wurden, bevor sie von Politikern eingeführt wurden. Diese Zusammenhänge müssten doch eigentlich bekannt sein.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich könnte mir denken, Trautwein meint dabei Empfehlungen von sich progressiv dünkenden und rein geisteswiss. orientierten Pädagogen, und mit „wissenschaftlich belegt“ meint er einen empirischen Nachweis. Er ist ja selber Empiriker, und die erkennen die rein philosophisch-idealistische Richtung der Pädagogik nicht an. Umgekehrt mokiert man sich über die „Erbsenzähler“.
Typisch ist auch die künstlich gesteigerte Heterogenität in Schulklassen („Vielfalt macht schlau“ oder so ähnlich), deren positive Wirkung nie empirisch nachgewiesen wurde, die aber die Grundlage der grünen und der linken Schulpolitik zu bilden scheint.

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Unsere Gesellschaft braucht viele gebildete junge Menschen, mehr denn je. Die Art und Weiße ist nicht mehr von Bedeutung, hauptsächlich Bildung.
Die Zeiten und Veränderungen und dementsprechend Herausforderungen beschleunigen sich hochgradig.
Diese veraltete Anstellung – Form über den Inhalt – sollte man schnellst möglich verlassen.

Last edited 1 Jahr zuvor by Monika, BY
Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Nein, Carsten, so können Sie das nicht generalisieren. Das behauptet nicht jeder. Nicht einmal hier. Die Eltern sollen sich mehr kümmern, auf jeden Fall und glauben Sie mir, viele würden es gerne tun. Aber unsere Wirtschaft (7 – 19 Uhr täglich) lässt das nicht zu. Die Lehrer sind auch Eltern und schauen Sie nur, wie wenig Zeit ihnen für die eigene Kinder übrigbleibt. Und so ist es praktisch überall.

Und schon wieder kommen wir dazu, die Form. Obwohl ist schon das längst bekannt, dass man im Durchschnitt max. 5 Stunden täglich produktiv arbeitet, muss man meist 9 Stunden präsent sein + das Fahr hin und her. Also für sehr viele 10 – 12 Stünden täglich unterwegs. Sehr ähnlich ist auch mit den Schulen der Fall geworden.

Aber es gibt doch viele Familien, die nicht so „gierig“ hinter dem Geld herlaufen und nicht z.B. jede Schulferien Urlaub machen müssen, sondern investieren in der Bildung von Kindern. Statt einen Porsche zu kaufen, kaufen sie Klavier. Usw..

Aber in einem haben Sie doch recht. Unsere Gesellschaft hat für eine relativ noch gute Zukunft sehr viele Baustellen.

Wir könne natürlich tun wie immer, Augen zu und durch…aber…es hat sich gezeigt, das funktioniert doch nicht mehr.

Es geht um Zeitmanagement. Zeit und die Produktivität. Die Zeit haben wir doch nicht geschafft richtig einzuteilen, um produktiver zu werden.
 
Es geht ja um die Form. Vor allem die Form muss erhalten zu bleiben.  
Und obwohl es schon brodelt, und zwar richtig, die Form ist heilig. Sollte intakt bleiben.

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Und außerdem sind die Eltern seit Jahrzenten dazu erzogen, dass die Kinder eine Gelegenheit der Staat-Institutionen sind.

Wie gesagt, sehr viele Baustellen…

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Den Titel „der Staat hat versagt“ kann man nur so auffassen, dass für mehr Privatisierung in der Bildung plädiert wird, auch durch private Unternehmen in der Bildungsindustrie, die für Lernsoftware und ähnliches sorgen. Und „die Eltern von der Kette zu lassen“ deutet in dieselbe Richtung: Es soll mehr das geschehen, was die Eltern wollen, und weniger das, was staatliche Bürokraten wollen. Das kann durchaus zu Konflikten führen, z.B. beim Sprengelprinzip für Schuleinzugsgebiete, bei Privatschulen und privaten Kitas, einfach bei allem und jedem, bei dem Eltern und Schulpolitiker schon in der Vergangenheit Differenzen hatten.

xyz
1 Jahr zuvor

Das Prinzip Angebot und Nachfrage kann man natürlich so aushöhlen, wenn die Vorschläge dieser Kommission umgesetzt werden. Mehrarbeit zum Nulltarif. Statt Anreizsysteme zu bieten, werden AN weiter ausgepresst. Das mag eine gewisse Zeit funktionieren, da Lehrer oft Idealisten und risikoavers sind. Offener Widerspruch ist kaum zu erwarten. Das Problem wird dann zu einem echten Problem, wenn auch diese Idealisten nicht mehr können. Es wirkt wie Hohn, wenn ein Achtsamkeitstraining vorgeschlagen wird und das alles erinnert fatal an den Weg, den die Wirtschaft in den 90er und Nuller Jahren beschritten hat. Eine ständige Verschlechterung der Arbeitsbedingungen mit Teambuilding BS und dem Ergebnis, dass es keine Firmenbindung mehr gibt und Jobs nach den größten Gadgets ausgesucht werden. AN mit guter Ausbildung lassen sich nicht mehr verkohlen und kennen ihren Wert.
Es wird Zeit, dass auch Lehrer, Pflegekräfte, Erzieher etc. als wertvolle Ressource erkannt und auch so behandelt werden.
Warum bietet man keine Incentives wie doppelte Überstundenvergütung, freiwillige Mehrarbeit mit höherer Vergütung, kostenlose Jobtickets, Tankgutscheine, Einführung von Urlaubsgeld etc.
Ich verstehe die Vorschläge dieser Kommission nicht. Das ist Abwerbung, keine Anwerbung.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  xyz

Lehrer sind oft sehr konform und risikoavers, ja.

Was die Bejubler von Maßnahmen gegen Lehrer nicht bedenken ist ein alter Erfahrungssatz:

Kein Hund ist gefährlicher als der ängstliche, der in die Ecke gedrängt wird.

Klar … 95% der KuK werden sich weder krisenfest machen noch kündigen … aber die aufgestaute toxische soziale Energie, die bleibt.

Und WO wird die wohl abgeladen?

Zwei Beispiele aus meinem Schulalltag:
1. Eine vor zwei Jahren noch sehr verträumte, wachsweiche Kunstlehrerin (Typus „Schulleitungslieblingsmädchen“) gibt in einem stark anti-sozialen Kunstkurs NUR Noten von 4 bis 6. Das fällt erst auf der Zeugniskonferenz auf. Dabei wählt sie die 6er so genau aus, dass drei Schüler keinen Abschluss haben, die ihr ordentlich Ärger gemacht haben. Alle außer mir sind baff überrascht. Sie weicht von der Notengebung nicht ab. Die 6er sind so penibel dokumentiert, dass nix zu machen wäre.

2. Am Donnerstag noch kommt mir eine (zugegeben teils echt nervige) Schülerin weinend entgegen. Herr X (Typus „voll politkorrekter Junglehrer mit Weltreiterambitionen“) hat sie in einer Nachprüfung (scheinbar gezielt) fertig gemacht. Alle nur so:“Waaas? Unvorstellbar, Herr X doch nicht! Die lügt!“ Usw. Ich denke mir meinen Teil…

Alles kleine Sachen, ja.

Aber das Muster sehe ich immer öfter – ob risikoavers oder nicht, der Frust bahnt sich seinen Weg.
Und er trifft … die Schüler oder auf dem Umweg über die Dchüler die Eltern.

Last edited 1 Jahr zuvor by 447
Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Liebe(r) 447,

völlig unglaubwürdig!

Nur Kunstnoten zwischen 4 und 6, zum Sanktionieren ???

Hab ich in vielen Jahrzehnten noch nie, nirgends, an mehreren Gymnasien in BaWü und Bayern, erlebt. Auch noch niemals gehört.

Übrigens, in Bayern wäre durch die Fachrespizienz ein „sonderbares Notengebaren“ schon sehr früh aufgefallen, Zweckentfremdung früh „aufgeflogen“.

Wo waren/sind denn die „konstruktiv kritischen“ Erziehungsberechtigten an Ihrer Schule?

Warum sind denn die SchülerInnen nicht sogleich, nicht viel früher „auf die Barrikaden gegangen“?

Auch die am Fach Kunst Interessierten?

KlassensprecherIn/KurssprecherIn?

Kunst gilt doch eher als „Chill-Fach“, wo man leichter eher gute Noten einheimsen kann und auch SchülerInnenwünsche eher und leichter berücksichtigt werden können.

SchülerInnen können doch mitdenken!

Sie vergleichen – auch mit den Noten in den Vorjahren!

Ihre Behauptungen sind also wirklich aberwitzig, völlig unglaubwürdig!

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gabriele

Ist mir relativ egal, ob Sie mir das glauben.

Und klar, Kunst ist normalerweise ein „Nicht-Fach“, Raum für Erholung und Kreativität.

Und ja, Halbjahr und so.

So what?
Solche Frustausbrüche nehmen meiner Meinung nach zu.

Dass Schüler nachdenken können, vergleichen, blah blah…halte ich für ein Gerücht.

Widerspruch kann eingelegt werden – wenn die K. weiter so dokumentiert…scheitert der dann eben, nachdem er eingelegt wurde

Und dass die Kollegin für eine HJ-DB allen ernstes Kunst dokumentiert hat (!!!) zeigt doch schon, wo das hinführt….die will die weghauen.

Last edited 1 Jahr zuvor by 447
Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Es geht doch nicht um mich, ob i c h etwas glaube. Außerdem, „der Glaube“ gehört in die Kirche o.Ä. .

Ich widerspreche nur Ihrer Darstellung der Schulrealität, mit Fakten und Argumenten, aus meinen jahrzehntelangen Primärerfahrungen.

Anna Konda
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gabriele

Nein, Sie widersprechen nicht!
Sie stellen die Richtigkeit der Beschreibung/Beobachtung eines Kollegen in Abrede.
Auch nicht zum ersten Mal…

Anna Konda
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gabriele

Weil, so schließt sie messerscharf, dass nicht sein kann, was (in Bayern) nicht sein darf.
Frei nach „Die unmögliche Tatsache“ von Chr. Morgenstern

Cuibono
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Dasselbe wurde vor einiger Zeit hier auf der Plattform von Erzieherinnen berichtet.
Psychologisch nachvollziehbar.

Leseratte
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Wenn die 6er penibel dokumentiert sind, wird das wohl richtig sein… Wenn es nach einigen (jungen) KuK geht, könnte man die Noten 5 und 6 abschaffen. Wenn es aber nach SuS mit Anstrengungsbereitschaft und gesundem Gerechtigkeitssinn geht, wäre das keine gute Idee, den Bewertungsabstand zwischen guten und sehr guten Leistungen und fast nix weiter zu verwässern. SuS erwarten, dass sich Leistung lohnt und dass am Ende die ganz Faulen, die wirklich das ganze Schuljahr nichts machen und entsprechende „Leistungen“ abliefern, nicht noch mit geschönten Noten gehätschelt werden.

Metalman
1 Jahr zuvor
Antwortet  xyz

Eben, man muss den Job für junge Menschen attraktiver machen, mit guten Bedingungen werben und diese auch einlösen. Entlasten statt den Mangel verwalten und die vorhandenen Ressourcen verschleißen. Weniger Deputatsstunden, kleinere Klassen, schlankere Lehrpläne und weniger Verwaltung etc. Möglichkeiten der Teilzeit, flexible Arbeitsmodelle und andere Benefits sollten erweitert, statt zusammengestrichen werden.

Das Dilemma ist, dass das für einige Jahre die Situation verschärfen würde, bis die Anwerbung Früchte getragen hat. Dann könnte es aber auch irgendwann wieder besser laufen.

Der jetzige Weg hat offenbar ja schon in die Sackgasse geführt und reitet uns alle immer mehr hinein.

Ragnar Danneskjoeld
1 Jahr zuvor
Antwortet  xyz

Warum bietet man keine Incentives wie doppelte Überstundenvergütung, freiwillige Mehrarbeit mit höherer Vergütung, kostenlose Jobtickets, Tankgutscheine, Einführung von Urlaubsgeld etc.“

Mein Tipp: weil für die meisten KuK Geld nicht die Motivation ist. Zumal der Steuertarif Mehrvergütung ja überproportional bestraft.

Alx
1 Jahr zuvor

20 Prozent der Schüler erreichen die Mindeststandards nicht, 20 Prozent der Kinder sind armutsgefährdet. Zufall?
Dabei wurde doch eben deshalb hektisch Reform über Reform umgesetzt um die Chancengleichheit zu erhöhen.

Vielleicht sollte man anerkennen, dass die Reformen nichts gebracht haben und dazu übergehen, wieder leistungshomogene Lerngruppen zu bilden? Dann kann die Lerngruppe von mir aus auch etwas größer sein, weil der Lehrer nicht alles dreifach differenzieren und individuelle Lernpläne erstellen muss.

Vielleicht würde es helfen, das Problem bei schulischer Minderleistung nicht immer bei der Lehrkraft zu suchen, die es dann zu kompensieren hat?

Vielleicht würde es helfen, Lehrern gegenüber den Eltern und Schülern den Rücken zu stärken, durch eine Schulaufsicht mit Rückgrat und effektiven Sanktionsmöglichkeiten für renitente Schüler?

Vielleicht darf eine Klassenarbeit in einer Klasse mit Vollpfosten auch mal einen Schnitt mit 5 vorm Komma haben um Denkanregungen zu bieten?

Vielleicht gibt es wieder einen Mindestanspruch, sauber zu sein und selbst aufs Klo zu können, bevor man Kinder in den Kindergarten oder die Schule bringt?

Vielleicht hätten dann auch wieder mehr Lust auf den Job.

Trinkflasche
1 Jahr zuvor

Eine Kapitalisierung des Bildungsmarktes will dieser Meinungsbeitrag, nichts anderes: Nachhilfe einkaufen, Schulnahe Dienstleistungen einkaufen, Messsysteme für Kinder um auf Schwächen hinzuweisen (vorgeschobenes Argument, versteht sich)
Ein Homescholing ist da nur die letzte Konsequenz, denn wer kann sich das leisten?

Aber ja, immer schön klatschen wie toll doch die Ideen sind. 😉 Bei den Verhandlungen mit den USA ist das Hadelsabkommen zuletzt auch am Bildungssektor gescheitert.

Carsten60
1 Jahr zuvor

Was mag wohl die GEW von dem Abschnitt „lasst die Eltern von der Kette“ halten? Ist die nicht strikt sogar gegen normale Privatschulen? Alles mit der Begründung der drohenden Segregation und der sozialen Gerechtigkeit.

Leo Lausemaus
1 Jahr zuvor

„In Deutschlands Bildung regiert Chaos; nirgends ist auch nur im Ansatz zu erkennen, dass sich praktikable Lösungen abzeichnen“

Wenn wir uns ehrlich machen, um mal eine aktuelle Modephrase wiederzukäuen, dann haben wir 15 Jahre damit vertrödelt, dass die Gehälter derer, die bereits Lehrer sind, verbessert wurden: A13 für alle ist in vielen Bundesländern erreicht; die Verbeamtung ist nun überall durchgesetzt. Das alles verschlingt enorme Kosten und bringt keinen Lehrer mehr, es wandern nur weniger ab, weil es ja (fast) überall A13 und das Beamtentum gibt.

Ansonsten ist in all den Jahren quasi NICHTS geschehen/unternommen worden, was wirklich mehr Lehrer „hervorbringt“. Man hat einfach darauf gesetzt, mehr Gehalt bringe auch mehr Lehrer und viele Kommentatoren hier und auch die Berufsverbände haben das ebenfalls behauptet. Es war immer falsch.

Nun werden Millionen für bessere Gehälter ausgegeben und es nichts mehr da für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Ausbildungsplätze etc. Die vorhandenen, bessergestellten Lehrer hingegen werden bald mehr Stunden unterrichten müssen und sei es nur, dass Teilzeitmöglichkeiten eingeschränkt werden in immer volleren Klassen, denn die eierlegende Wollmilchsau haben auch die Lehrer(verbände) noch nicht gefunden.

dauerlüfterin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leo Lausemaus

„Es ist nichts mehr da“?
Wenn der politische Wille da ist, dann ist plötzlich sehr viel möglich und u,U. auch viel Geld da. Siehe Bundeswehr, siehe Corona, siehe 2015.
Mal drüber nachdenken.

Stillstand
1 Jahr zuvor

Sind Eltern, die ihrem Kind mehr bieten wollen, als das was der Staat im Moment zu leisten in der Lage ist, jetzt alle Extremisten? Sind Schüler, die Machtmissbrauch und Ausgrenzung erleben müssen, weil sie engagiert um Bildung und Unterstützung kämpfen und im Stich gelassen werden, Schulverweigerer? Heißt, nicht in der Schule unter den Bedingungen lernen zu können, keine Bildung zu wollen? Wie viele Träume von motivierten und intelligenten jungen Menschen platzen Tag für Tag? Ist nicht gerade ein verbissenes Festhalten an der Schulpflicht/Präsenzpflicht die eigentliche Ideologie? Was sagt es über einen Staat aus, der ein so elementares Grundbedürfnis wie das Aneignen von Wissen, mit massivem Zwang unter Androhung von Strafen durchsetzten will? Welche negativen gesellschaftlichen Auswirkungen gibt es in unseren europäischen Nachbarländern, in denen keine Schulpflicht sondern eine Bildungspflicht gilt? Was wäre, wenn tatsächlich das Wohl der Kinder im Mittelpunkt stehen würde und der persönliche Bildungserfolg den individuellen Schulweg bestimmen könnte?

Mama hoch 3
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stillstand

Volle Zustimmung! Der Zustand vieler Bildungseinrichtungen ist eine Katastrophe, die Gewalt in Schulen ist nicht zu unterschätzen und gerade etwas stiller und zurückhaltender Kinder können schnell auf der Strecke bleiben, weil deren Bedürfnisse gar nicht mehr gesehen werden /gesehen werden können. Schade, dass man immer nur den Bruchteil der Eltern sieht, die Probleme machen könnten (man weiß ja gar nicht, wer sich fürs Homeschooling entscheiden würde) und nicht die Eltern sieht, die ihren Kindern gerne eine gute Bildung zukommen lassen wollen und das in einem Umfeld, in dem sich auch gut lernen lässt. Und die häufig angeführten Sozialkontakte, für die die Schule wichtig sein soll, können auch anders stattfinden: Sportverein, Orchester, verschiedene Jugendgruppe,… Außerdem weiß man nicht, welche Strukturen sich bilden würden, wenn es keine Schul- sondern eine Bildungspflicht gäbe. Vielleicht gäbe es mehr private Schulen oder Zusammenschlüsse mehrerer Homeschooler-Familien, so dass Sozialkontakte und Austausch gegeben wäre und Teamfähigkeit, Kompromissbereitschaft usw. geübt werden kann. Prüfungen in regelmäßigen Abständen können zeigen, ob das Lernen zu Hause funktioniert. Sollte das nicht der Fall sein, kann der Besuch einer staatlich anerkannten Schule ja angeordnet werden.

Lanayah
1 Jahr zuvor

Die Gesellschaft wird nicht einfach so mit an Bord gehen. Das hat sich in den letzten drei Jahren ja deutlich gezeigt.
Da braucht es einen Anlass der auch zu Hause ankommt. Wie wäre es mit Klassenfahrten als Hybridunterricht? Das Tolle daran: Man spart Fahrt- und Übernachtungskosten. Eine Endabrechnung entfällt, außer für die Lehrkräfte vor Ort (hier reicht eine für 2 Klassen), die Unternehmungen machen und diese streamen. Abend haben diese Lehrkraft dann auch Zeit für Yoga und Achtsamkeitstraining, und nachts bekommen sie ausreichend Schlaf

Alina
1 Jahr zuvor

Herzlichen Dank für diese Zusammenfassung des mehr als nur maroden Schulsystems, Herr Priboschek! Absolute Zustimmung, und die Aufhebung der Schulpflicht ist mehr als überfällig. Die Gründe dafür, die Sie hier nennen, sprechen mir aus der Seele! Familien zu zwingen, die Kinder in heruntergekommende Gebäude mit nicht zumutbaren sanitären Anlagen zu bringen, ist allein eine Frechheit, aber nicht der einzige Umstand, der das alltägliche Schulleben zu einer Last werden lässt: überfüllte Klassen, zu enge Räume, zu schlechte Ausstattung, zu wenige Fachkräfte, die wirklich Pädagogen und Lehrer sind…
es werden Hilfskräfte aus der Betreuung bei Lehrerausfall vor die Klassen gestellt, die unsere Kinder anschreien, schikanieren und schlecht behandeln. Solche Leute dürften gar nicht erst auf Kinder losgelassen werden, aber niemand prüft eine Eignung! Das ist Schulalltag in Deutschland. Die Qualität der Bildung ist nicht gewährleistet, die Schülern müssen egal wie funktionieren und eine Arbeit nach der anderen schreiben. Woher sie den Stoff wirklich gelernt haben, fragt niemand! Ich als Mutter sitze schon längst im Boot und das von Beginn an und freiwillig, weil ich mich für das Leben und Lernen meines Kindes mehr als interessiere!
Ich wünschte, ich müsste mein Kind nicht in die Schule bringen, weil der Staat mich dazu zwingt. Wir sind absolut in der Lage den Lehrstoff auch zuhause zu lernen, dürfen es aber nicht. In anderen Ländern, die da schon längst im HEUTE leben, funktioniert es doch auch! Warum hinkt Deutschland da so hinterher und ist längst abgehängt, was Schule & Bildung angeht!!! Kann man nicht die Erfahrung aus der Coronazeit zum Vorteil und Gutem nutzen?!
Schulpflicht abschaffen, Schulen für Familien, die auf diese Institution angewiesen sind, weiter laufen lassen, und für Familien, die davon nicht abhängig sind, die Rechte und Möglichkkeiten geben, die Kinder auf anderem Weg zu bilden.
Das würde nebenbei auch anderen großen Problemen an Schule zu Gute kommen.
Vielen Dank Herr Priboscheck, für Ihre Arbeit!!!

Cuibono
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alina

Sie haben aber schon mal davon gehört, dass es Bevölkerungsgruppen gibt (Reichsdeutsche, Querdenker und ähnliche), die möglicherweise überproportional solch ein Homeschooling nutzen würden?

Darüberhinaus haben wir jede Menge vernachlässigte Kinder, die dann auch nicht mehr erreicht würden.

Oder glauben Sie, diese Bildungspolitiker würden in absehbarer Zeit das benötigte, effektive Homeschooling-Monitoring aufsetzen?

Ich gebe Ihnen Recht, dass die Situation in manchen Schulen unterirdisch und in den meisten schlecht ist. Zur Zeit suchen (und finden auch noch) die meisten Eltern individuell eine verträgliche Lösung, andere sind da eher schafig und machen die Augen ganz fest zu und dem Rest ist es schlicht egal.

Schwierig wird es, sobald das oben Genannte nicht mehr funktioniert.

Ich sage mal voraus, was dann passieren wird: Ruhigstellen – die am lautesten schreien (Gruppe 1) bekommen etwas, damit Ruhe im Karton herrscht, Schafe (Gruppe 2) und Bildung-häh?-Fraktion (Gruppe 3) gehen leer aus und bekommen hübsche Floskeln und hübsche Noten, die nix nützen.
Schlimm für die Kinder, die haben schon mit ihren Eltern verloren.

Alina
1 Jahr zuvor
Antwortet  Cuibono

@Cuibono
leider ist die Realität in Deutschland, dass nicht „manche“ Schulen unterirdisch bis schlecht sind, es also keineswegs Einzelfälle sind, sondern in fast jeder findet man ähnliche Probleme mit leichten Schwankungen, welche Baustellen die größten sind… überall wo viele unterschiedliche Bevölkerungsschichten unter einem öffentlichen Dach wie das der staatlicher Schulen zusammenprallen und Kinder in Masse abgefertigt und hordenweise aus unterschiedlichen sozialen Schichten zusammen auf engstem Raum viel Zeit mitaneinder verbringen müssen und das täglich, entstehen sehr schlimme Zustände, Druck, Leid und Situationen, die vernünftige Eltern ihren Kindern sehr gerne ersparen würden!
Daher ist die Schulpflicht, wie Herr Priboschek in seinem Artikel brilliant erläutert, so heruntergekommen die Schulen in Deutschland inzwischen sind, an diesem Punkt nicht mehr angemessen!
Vergessen Sie nicht den Punkt, um den es geht.
In einer Gesellschaft existieren immer Randgruppen. Diese gibt es aber mit oder ohne Schulpflicht. Kinder, die bereits ab Geburt mit ihren Eltern „verloren“ haben, wie Sie es nennen, rettet auch eine Schulpflicht nicht. Das hat nichts miteinander zutun. Niemand hat auch gesagt, dass die Schulen abgeschafft gehören. Es geht darum, Kinder, die in Schulen immer noch besser aufgehoben sind, sollten diese besuchen können und Eltern, die verantwortungsvoll und bewusst auch anderweitig für die Bildung der Kinder sorgen können, sollten keinen Tag weiter vom Staat per Schulpräsenzpflicht gezwungen werden dürfen, ihre Kinder in solche heruntergekommenen Einrichtungen zwängen zu müssen.

Last edited 1 Jahr zuvor by Alina
Anna Konda
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alina

Ich finde Ihre beiden Kommentare sehr zynisch!

Haben Sie sich in den letzten 20 Jahren aktiv für verbesserte Lern- und Lehrbedingungen eingesetzt?
Mit „vernünftigen Eltern“, zu denen Sie sich zweifelsohne rechnen, meinen Sie sicher zahlungskräftige Eltern?
Ergo sind nach Ihrer Einlassung die nicht zahlungskräftigen Eltern unvernünftig und für deren Kinder die maroden Schulen noch gut genug?
Usw. usf.
Das ist an Arroganz nicht zu übertreffen und gerade Kindern aus solchen Elternhäusern würde Kontakt zum „Pöbel“ gut tun, um Demut zu lernen.

baaaal1
1 Jahr zuvor

eines wird hier vernachlässigt.. die meinung der eltern. die mehrzahl der bevölkerung vertritt nach wie vor die ansicht, dass lehrer zu wenig arbeiten und zu viel freizeit haben. die politik und die medien haben jahrelang diese these unterstützt und verankert. wenn man die stammtischparolen hört – jeder war schließlich schon mal schüler – weiß man, dass die mehrzahl mit dem begriff deputat nichts anfangen kann und schließt aus der zahl 26 oder 28 stunden auf die gesamte arbeitszeit. dass unterrichtsvorbereitung, nachbereitung, korrekturen und konferenzen nebst elterngesprächen und verwaltungsarbeit noch dazu kommen, entzieht sich der kenntnis der meisten oder wird einfach ignoriert.
nur so ist es nachvollziehbar, dass die mehrzahl der bevölkerung die vorschläge dieser expertenkommision in gänze unterstützen wird und die KuK ist fein raus. der beifall der leute für unpopuläre maßnahmen ist ihnen gewiss. vor diesem hintergrund darf man sich als lehrer auf dramatische jahre einstellen. dass das beamtentum hier auch noch als druckmittel eingesetzt werden kann ( kein streikrecht, keine normale fürsorge am arbeitsplatz etc.) wird das vorgehen der politiker noch bekräftigen.
welche lösungen gibt es? medien? die sind längst auf der seite der eltern und heißen die sparmaßnahmen für gut. alle streiken? die mühlen der dienstaufsicht arbeiten langsam, aber letztendlich erfolgreich, auch 800 000 lehrer werden irgendwann dann zwangsangepasst.
berufswechsel? bei der mehrzahl der aktiven lehrer handelt es sich um über 50-jährige, hier erscheint mir ein wechsel fast unmöglich. justiz? hier müssten die gewerkschaften aktiv werden, allein mir fehlt der glaube, die funktionärsspitzen wollen es sich nicht mit der politik verscherzen.
was bleibt? dienst nach vorschrift, das beamtenrecht bietet hierfür möglichkeiten en masse.
schlimmstenfalls bleibt noch immer der gang zum arzt…

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  baaaal1

Gibt es eine Studie, die belegt, dass Eltern Lehrer mehrheitlich für faul halten? Google findet da nichts. Mir selber fällt nur ein Vater ein und der ist selber Berufsschullehrer.

Anna Konda
1 Jahr zuvor
Antwortet  baaaal1

…und ein dickes Fell.

Karl Heinz
1 Jahr zuvor

Zunächst einmal Applaus für diese Einschätzung.
Ich wünschte, seitens der Politik (Opposition) oder Gewerkschaften würde man den Mut zu solch treffenden Worten finden.
Über die z.T. recht drastischen Vorschläge mag man diskutieren.

Zur Frage, was man tun kann:
Zunächst ist festzustellen, dass nicht ganz alle Lehrkräfte verbeamtet sind.

Zudem könnten und sollten sich alle Lehrkräfte in der aktuellen Situation überlegen, was wichtiger ist – der eigene Status oder die Arbeitsbedingungen.
Inwieweit ist man bereit, evtl. Disziplinarmaßnahmen in Kauf zu nehmen, um ein größeres, wichtigeres Ziel zu erreichen?
Beamte sollen sicherstellen, dass der Staat funktoniert. Was aber, wenn der Saat – wie im Artikel beschrieben – eben schon nicht mehr funktioniert? Gehört es auch zu den Aufgaben der Beamten, das Staats-Versagen zu garantieren?
Wäre juristisch mal eine Frage wert.

M.E. wären zunächst die Gewerkschaften gefragt.
Selbst wenn „nur“ die Angestellten in jedem Bundesland streiken würden, würde das ganze nicht mehr aufrecht zu halten sein.

Last edited 1 Jahr zuvor by Karl Heinz
Anna Konda
1 Jahr zuvor
Antwortet  Karl Heinz

Verwaltungsbeamte ! sollen sicherstellen, dass der Staat funktioniert.
Verbeamtete Lehrerinnen sind keine Verwaltungsbeamtinnen!

Der Staat funktioniert!
Regierung, Parlamente, Justiz funktionieren, wenngleich Gerichte auch hoffnungslos überlastet sind.

Die Infrastruktur (Schulen, ÖPNV, Straßen- und Brückensanierungen, Krankenhäuser und -versorgung etc.) wurde kaputtgespart, privatisiert und/oder geplündert.

Daran sind aber diesmal wirklich nicht die Lehrkräfte Schuld…

SoBitter
1 Jahr zuvor

Danke Herr Priboschek, Sie bringen es wie immer auf den Punkt.
Die meisten meiner Kolleginnen würden lieber heute als morgen raus aus dem Schuldienst. Und das war vor dieser Bankrotterklärung der KMK.
Wenn Herr Lorz sich jetzt bestätigt fühlt und von keinen Denkverboten schwurbelt, schwant mir das Allerschlimmste. Ich habe allerdings keine Hoffnung, dass sich noch irgendwas zum positiven ändert im deutschen Bildungssystem. Die Probleme kenne ich, seit ich angefangen habe, sie sind immer schlimmer geworden. Es ist kaum noch zu ertragen.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  SoBitter

„Die Probleme kenne ich, seit ich angefangen habe, sie sind immer schlimmer geworden.“

Werdegang von rund 20 Jahren, kurzgefasst: Das verstehe ich nicht. – Das kommt mir widersprüchlich vor. – Das klappt niemals. – Das ist komplett kaputt.

Heutiger Spruch, wenn Leute von außen fragen, was denn hieran und daran so schlimm sein solle: Zeige auf eine beliebige Sache und ich sage dir mindestens drei alltägliche Probleme dazu.

Carsten60
1 Jahr zuvor

„Der Staat versagt“
Ja, das sieht so aus. Aber bedeutet das nicht auch, dass die demokratischen Parteien, die die Regierungen und insbesondere die Kultusminister stellen, versagen?

Übrigens: Warum gibt es zu wenige Lehramts-Absolventen? Geburtenschwache Jahrgänge können nicht der Grund sein, denn in den letzten 15 Jahren stieg die Zahl der Studierenden insgesamt immer nur an und sinkt erst jetzt im WS 2022/23 ein wenig, so um ca. 1 %. Was schließen wir daraus? Der Trend zum Studium ist vorläufig ungebrochen, aber es werden offenbar andere Studiengänge bevorzugt. Könnte das vielleicht an den ständigen Reformen der Lehramtsstudiengänge liegen, auch an dem wenig effizienten Bachelor/Master-System, bei dem man sich zweimal um einen Studienplatz bewerben und zwei Examensarbeiten schreiben muss? War das alte System mit dem 1. Staatsexamen vielleicht doch besser?

Bleibt die Frage, wer denn die ständigen Reformen der Lehramtsstudiengänge haben wollte. Schon 2011 standen im Koalitionsvertrag der erste Regierung Kretschmann große Dinge in dieser Richtung, es hieß, den Pädagogischen Hochschulen mit ihren Kompetenzen komme eine überaus wichtige Rolle zu. Aber ist davon nach 10 Jahren noch was übrig? Oder sind einfach nur — wie so oft — Illusionen zerplatzt?

Freggel
1 Jahr zuvor

Man könnte auch die Vereine mit ins Boot holen.
Nachmittags findet dann kein Unterricht mehr statt, sondern
a) Nachhilfe, wo es nötig ist
b) Fordermaßnahmen, die von Vereinen und Firmen angeboten werden (Sport, Musik etc.)

Vorteile:
– Kein Nachmittagsunterricht im eigentlichen Sinne mehr, von dem die SuS eh nichts mehr mitnehmen können
– Vereinsleben stirbt nicht aus
– Lehrer können Nachmittags Unterricht vorbereiten, statt sich vor (zu recht) randalierenden Kindern zu verheizen
– Kinder sind auch Nachmittags beschäftigt und die Eltern können weiter arbeiten gehen

Cuibono
1 Jahr zuvor
Antwortet  Freggel

Da die Vereinsarbeit in der Regel von Ehrenamtlichen nach der eigenen Arbeit gemacht wird, wüsste ich nicht, wie Ihr Vorschlag zeitlich funktionieren sollte.

Samson
1 Jahr zuvor
Antwortet  Cuibono

Die Lehrer könnten sich ehrenamtlich engagieren…

Marie
1 Jahr zuvor
Antwortet  Samson

Klar, wir langweilen uns ja sonst auch zu Tode.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Samson

Ja Samson, das ist ungefähr das, was die KMK erwartet. Denn anders kann der Lehrermangel und die Ganztagesbetreuung nicht bewältigt werden. Es lebe das Ehrenamt. Nur dumm, dass die KMK es in der Vergangenheit versäumt hat (das genügend Lehrer vorhanden waren) hier eine Vertrauensgrundlage aufzubauen und als Vorbild zu den Lehrern eine wertschätzende Beziehung zu schaffen. Man setzte lieber auf Abgehobenheit, das rächt sich nun.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Cuibono

Ich bezweifle, dass jüngere Schüler*innen alle immer erst ab 17.00 Uhr Training oder Nachhilfe usw. haben.
Für die jüngeren Kids (bis 13) wäre das auf jeden Fall möglich, denke ich.

Freggel
1 Jahr zuvor

Assistenten einstellen!
Ein Laborassistent verdient im Durchschnitt ca. 35000 € im Jahr.
Demnach knapp 3000€ im Monat, damit ist er deutlich günstiger, als ein ausgewachsener Lehrer.
Anstatt den Lehrern mehr Stunden aufzubürden (und dafür viel Geld bezahlen), sollte man lieber auf Assistenten setzen.
Aufgaben, die von Assistenten übernommen werden:
– Experimente vor- und nachbereiten
– Sammlung aufräumen
– kopieren
– evtl. Klausuren korrigieren
– im Unterricht unterstützen
– Klassenbuch verwalten
– Gelder einsammeln
– Exkursionen organisieren

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Interessante Vorlage von Meister Ragnar Danneskjoeld:

Unter welchen Gegebenheiten wäre eine Erhöhung von Teilzeit attraktiv. (Kann man gerne ergänzen …)

https://www.news4teachers.de/2023/01/ein-lehrer-zwei-klassen-kultusministerin-sieht-hybridunterricht-als-ansatz-gegen-die-personalnot-an-schulen/#comment-499835

Micky
1 Jahr zuvor

Kann eine derartige jahrzehntelange Ignoranz mit solch monströsen Folgen wirklich mal eben aus Versehen passieren? Oder hat das Ganze doch eine Richtung?

Ungefähr so vielleicht? https://blogs.faz.net/fazit/2022/06/27/wozu-noch-lehrer-12763/

Canishine
1 Jahr zuvor
Antwortet  Micky

… einschließlich standardisierter Unterrichtseinheiten zum Thema Inklusion, Rassismus, Demokratieerziehung, Berufsorientierung, Werteorientierung, Diversität, Nachhaltigkeit, Klimawandel, Streitschlichtung, Antimobbing, Respekt, gesunde Ernährung, Selbstwirksamkeit, Achtsamkeit, Glück, fake news, Cybersicherheit … und (mein Favorit) wie ich meine Steuererklärung mache.
Schule als Burger-Brat-Bude (nichts gegen Burger )!

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Canishine

Ja, und das, was früher mal „Bildung“ hieß, das bleibt auf der Strecke. Kennzeichen von Bildung war schon immer (schon vor Humboldt) die Nachhaltigkeit, d.h. das Gegenteil von Modethemen. Heute finden immer mehr Modethemen Eingang in die Bildungspläne.

Carsten60
1 Jahr zuvor

Ich fürchte, „die Politik“ wird antworten, dass eine bildungsmäßige Segregation gebildeter Eltern und ihrer Kinder unerwünscht ist. Wenn man zu vieles den Eltern überlässt (Privatschulen, private Kitas, Hausunterricht), verstärkt das die sozialen Ungleichheiten. Genau mit diesem Argument wird doch auch die Einheitsschule mit dem Einheitslehrer gefordert, eben um den Einfluss des Elternhauses zurückzudrängen. Eigentlich müsste Herr Priboschek Gegenwind von dieser „linken“ Seite (zu der auch die GEW gehört) bekommen. Das politisch rechte Spektrum dagegen könnte wohl eher mit seinen Vorschlägen leben, jedenfalls Union und FDP.

Matthias
1 Jahr zuvor

Bilanz trotz Schulgebäudeanwesenheitszwang in 2021/22
52.000 junge Menschen ohne Abschluss! In der Altersgruppe 14-20 sind es 1,2 Millionen!
Die Schere zwischen Wunsch und Wirklichkeit geht immer weiter auseinander. Während immer noch gepredigt und gefaselt wird, ohne Abschluss kannst du nichts werden, schauen im Handwerk und Bau seit Jahrzehnten immer mehr Betriebe sich gar keine Zeugnisse an.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Matthias

Und daran ist wohl die Schulpflicht schuld? Das sind schon seltsame Schlussfolgerungen. Und schon alleine dieser Begriff „Schulgebäudeanwesenheitszwang“ … wieder ein Neologismus wie zuvor in Ihren Kommentaren. Was haben Sie Schlimmes in Bezug „Schule“ erlebt?

Matthias
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Die Schulpflicht ist nicht schuld, aber trotz dieser Pflicht gibt es soviele ohne Abschluss.
Und das Wort Schulgebäudeanwesenheitspflicht stammt nicht von mir.https://www.swr.de/swr2/wissen/schafft-die-schulpflicht-ab-eine-provokation-swr2-wissen-aula-2022-05-01-100.html

Matthias
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Das kann man sich nicht ausdenken!
Wir werden drangsaliert unsere Kinder die nein zur Schule sagen und sich Bildung frei und selbstbestimmt aneignen in ein Gebäude zu zwingen und die die hin wollen aber nicht genug Bildung erhalten, haben kein Recht darauf.
https://www.antennethueringen.de/p/Gericht-Kein-Anspruch-auf-planmassigen-Unterricht-12TBg4Fwm0m24LtBA1KoyP

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Matthias

Ja, Provokation und plakative Forderungen, unter Missachtung der komplexen Hintergründe und Entwicklungen. Im ersten Fall ein Ökonom und Philosoph als Autor (haha!) und im zweiten Fall ein punktueller Artikel, der nun exemplarisch sein soll?
Sie ziehen hier Verbindungen, die so nicht bestehen, „auf der einen Seite Zwang zur, auf der anderen Seite Verweigerung der Bildung“, aus dem Zusammenhang gerissen, um irgendwelche Überzeugungen zu untermauern. Funktioniert nicht.
„unsere Kinder, die nein zur Schule sagen“! Na gut, wäre einen Versuch wert, alles freiwillig zu machen. aber ich prophezeie Ihnen, das wird nicht den erwünschten Effekt haben, Bildung wird eine elitäre Sache werden und das Gros der Schulfreiwilligen wird sich der Bildung verweigern, da Anstrengung ja ohnehin schon zur Qual geworden ist. Im schlimmsten Fall werden wir auf den Status eines Entwicklungslandes zurückfallen.
So, das war jetzt meine extreme Meinung.

Mama3Klasse
1 Jahr zuvor

Als die Klassenlehrerin meiner Tochter (damals 2. Klasse) länger krank war, haben die Klasseneltern sich wieder für Wochenhausaufgaben entschieden. Die hatten wir in der Coronazeit und die 20 Seiten pro Woche haben die Kinder beschäftigt, das war super.

Der Sohn einer Freundin (1. Klasse) hatte parallel dazu so viel Ausfall in einem Jahr, dass er zum Ende der Klasse weder schreiben noch lesen konnte. Die Familie zog dann von Berlin nach Brandenburg – wo die Lehrkräfte von allein die Hausarbeiten an kranke Kinder senden, er quasi ein Jahr Englisch nachholen musste (und dabei unterstützt wurde) und jetzt super lesen und schreiben kann.

Bei der Tochter einer Freundin fällt seit Corona (!), also seit Jahren (!!!) mehr Unterricht aus als stattfindet. Das Kind hat zwar den MSA bekommen, wollte eigentlich weitermachen, ist aber total frustriert von der Schule und mittlerweile sehr versiert im IKEA-Möbel-Aufbau.

Es entscheiden allein Glück und Engagement der Eltern und der Lehrkräfte, ob Kinder einigermaßen gute Bildung erhalten. Das ist Verschwendung menschlicher Ressourcen und tragisch für die Kinder und Jugendlichen, die wollen, aber nicht können/dürfen.

Meine Vorschläge:
– Wochenhausaufgaben für einzelne Wochen Unterrichtsausfall,
– Projektaufgaben für einzelne Klassenstufen, die von den SuS selbstständig durchgeführt werden können (z.B. Experimente, Bauarbeiten, Analysen, Recherchen, generell praktische Aufgaben, die die bisherige Theorie vertiefen)
– Förderung, Einbindung und Erleichterung elterlicher Ideenfindung zur Unterrichtskompensation (man hört so oft: „das geht nicht“, „das darf nicht“, „der Datenschutz“ etc.)
– Anpassung der Lehrpläne (Reduktion, mehr Fokus auf Zukunft, kompetenzfördernder und praxisorientierter – ich habe Jahre mit Kurvendiskussionen und Auswendiglernen verbracht, aber in meinem Berufsalltag war immer wichtiger, DASS und WIE ich mir neues Wissen aneigne und kritisch hinterfragen kann. Politische Fragen der Zeit wie der Nahostkonflikt, der Klimawandel o.ä. fanden praktisch nicht statt).

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mama3Klasse

„Wochenhausaufgaben für einzelne Wochen Unterrichtsausfall“

Arbeiten Sie auch für Ihren Arbeitgeber in Ihrer Freizeit vor, damit, falls Sie krank werden, Ihr Arbeitgeber sich keine Sorgen um einen eventuellen Produktions-/Dienstleistungsausfall machen muss? Darauf würde Ihr Vorschlag hinauslaufen.

Das Problem ist, dass die Länder es in den „guten“ Jahren mit Rekordsteuerüberschüssen in zweistelliger Milliardenhöhe und noch nicht so eklatantem Lehrkräftemangel wie jetzt, versäumt haben genug Personal vorzuhalten: Es hab noch nie eine „Krankheitsreserve“ in den Schulen (bis auf einige „Springlehrer“ bei den Schulbehörden, deren Stellenzahl noch nie ausgereicht hat, Unterrichtsausfall durch Krankheit großflächig zu verhindern). Jetzt müssen Sie, Ihr Kind und die Gesellschaft die Konsequenzen ausbaden: Unterrichtsausfall, weil Schule und Bildung seit Jahrzehnten als „Sparschwein der Nation“ herhalten musssten. Zum Vergleich: Die hochgepriesenen nordischen Länder Schweden, Finnland und Co. investieren alle, gemessen am BIP, ca. 50% mehr in Bildung und Erziehung.

Projektaufgaben, welche die Schüler selbstständig UND erfolgreich bearbeiten können, sind unglaublich aufwändig in der Vorbereitung. Das weiß jeder, der schon einmal Projektunterricht gemacht hat (Projektwoche), in welchem die Schüler nicht nur basteln und irgendwelches Zeugs ausschneiden… Für durchgängigen Projektunterricht fehlen einfach die Ressourcen und außerdem kollidiert das mit curricularen Vorgaben und der Pflicht zu Leistungsnachweisen (schriftlichen Lernkontrollen, die alle Nase lange geschrieben werden MÜSSEn, jedenfalls auf einer Schulform wie dem Gymnasium). Außerdem ist es wirklich schwierig, Projektunterricht „gerichtsfest“ zur Notenfindung zu nutzen. Geht zwar, hat aber einen unglaublichen Aufwand (praktisch der gesamte Lernprozess und das „Produkt“ am Ende müsste dabei irgendwie dokumentiert und bewertet werden und zwar für jeden einzelnen Schüler! und zwar andauernd).

„Datenschutz“: Momentan ist die Regelung so, dass die Lehkraft jedem einzelnen Schüler und Elternteil „hinterherlaufen“ muss, wenn man irgendetwas will, was nicht dem normalen „Unterrichtssetting“ entspricht. Hier hilft nur eine glasklare Regelung in den Schulgesezten, dass der „Datenschutz“ für den schulischen Bereich unter gewissen Bedingungen ausgesetzt wird. Das traut sich aber kein Politiker, also sollen es die Schulen irgendwie „eigenverantwortlich“ unter Berücksichtigung von DSGVO, Landes- und Bundesdatenschutzgesetz regeln. Praktisch unmöglich für eine einzelne Lehrkraft, das Ganze rechtssicher hinzubekommen. Nicht umsonst ist „Datenschutzrecht“ mittlerweile einen eigene, hoch nachgefragte und gut bezahlte Spezialisierung unter Juristen.

„Anpassung der Lehrpläne“: Die Vorgaben kommen von den Kultusministerien, da können einzelne Schulen nur sehr bedingt etwas „anpassen“. Im Gymnasium z.B. sind die Vorgaben immer noch so überfrachtet, dass man praktisch keinen Spielraum hat, wenn man sich klar macht, dass niemals 100% der vorgesehenen Zeit zur Verfügung steht (Krankheit, Klassenfahrten, schulische Veranstaltungen usw.)

Leider lassen sich Ihre Vorschläge nicht in der Praxis umsetzen. Sie überschätzen den Spielraum, den einzelne Schulen und Lehrkräfte haben. Zudem fehlen die Ressourcen dafür, vor allem das Personal.

Anna Konda
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mama3Klasse

An unserer Schule werden händeringend kreative Köpfe gesucht! Fangen Sie bei uns an und zeigen Sie uns, wie es funktioniert.
Wir freuen uns auf Sie!!!

Kerstin
1 Jahr zuvor

Es ist unglaublich. Seit 40 Jahren oder vielmehr seit ich denken kann wird der Bereich Bildung im Bereich der Kitas und Schulen totgespart und jetzt sollen Leichen durch Zwangsmaßnahmen wie Untersagen der Teilzeit, flexible Arbeitszeit, Mehrarbeit und weitere Maßnahmen, die der heutigen Zeit nicht angemessen sind, dadurch wiederbelebt werden, daß durch staatliche Maßnahmen nochmal draufgehauen wird auf die Lehrkräfte. Und damit ist klar, daß der Staat nicht verstanden hat, daß Investitionen in Bildung die Grundlage einer funktionierenden und florierenden Wirtschaft sind. Armutszeugnis!!!

Nur Murks
1 Jahr zuvor

Ministerien scheinen Null Ahnung von der Realität an den Schulen zu haben. Nur einige Beispiele (ohne Reihenfolge):
– zunehmende massive Verhaltensproblematik der SuS
– abnehmender Respekt gegenüber Lehrer/innen
– ebenso zunehmende Gewalt gegenüber Schüler/innen und Lehrer/innen
– kaum Möglichkeiten der nachhaltigen Sanktionierung bei grobem Fehlverhalten
– fehlende Erziehung / kein Interesse durch manche Eltern,
– gesellschaftlich: Keine Anerkennung der Lehrer
– Leistung ist verpönt .
– fachlich: Sind schlechte Pisa – Ergebnisse in Deutsch nicht auch auf mangelnde Deutschkenntnisse bei Schulstart zurückzuführen ? wirklich überraschend scheint mir das nicht.
– bei schlecht ausgestatteten naturwissenschaftlichen Räumen, 30+ SuS, sowie der Verpflichtung zur peniblen Dokumentation jedes noch so popligen Experiments Kreativität entwicken??

Pelagus
1 Jahr zuvor

Mein Versuch als Seiteneinsteiger steht still. Eine Odyssee Informationen zu bekommen. Zwei Wochen im Dezember telefonierte ich von Pontius zu Pilatus. Zbsp habe ich seit September einen Vertrag mit der städtischen Sek als Vertretungslehrer. Dieser – und das wurde vom Ministerium erst im Dezember mitgeteilt – kommt nicht zustande. Warum? Weil die schwangere Lehrerin jederzeit wieder in en Dienst eintreten könnte! Hinzu kommen die Bewerbungsverfahren, absolut hirnrissig! Zur Gewährleistung der Gleichbehandlung aller Bewerber liegen die Termine am gleichen Tag!!!! Im September hatte ich 5 Bewerbungsgespräche am selben Tag zwischen 12:00 und 13:15!!!! Ich musste absagen und mich für eine Schule entscheiden. Als ich kurz vor Weihnachten endlich eine qualifizierte Person im Dezernat erreichte, wurde mir mitgeteilt, dass im Grunde die Vorgaben des Staates und die Freiheiten der Schulen sich gegenseitig aushebeln.
Auch die Qualifizierungen sind hirnrissig. Warum sollte ein Akademiker nicht deutsch an einer Grundschule lehren? Es geht um Alles! bei allen Lehrern meiner Schullaufbahn waren Fachwissen und Didaktik nichts im Gegensatz zu Authentizität. Außerdem muss berücksichtigt werden, dass die Gesellschaft kaputt ist und wir die Kinder vor allem die Jugendlichen mit ihre Handy und Zocksucht, dem Zerfall der Familien, nicht in den Schulen abholen können. Auch das Schulsystem in sich ist dieser gesamt gesellschaftlichen Situation nicht mehr angepasst.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pelagus

Das war mir so klar, dass dies so läuft! Das Bürokratiemonster zertrampelt jede noch so gute Alternative, ich fasse es nicht. Unsere Damen und Herren Bidlungspolitiker samt Experten stehen sich permanent selbst im Wege und merken es nciht.

Jorg
9 Monate zuvor

Inhaltlich kann ich hier nur für Hessen sprechen, dort habe ich meine Ausbildung zum Lehrer absolviert und war 8 Jahre als Lehrer an zwei Gesamtschulen tätig. Die Lehrerausbildung habe ich gemacht, nachdem ich als meine Karriere als Qualitätsmanager beendet habe, in der Annahme ich könnte meine Erfahrungen und mein Wissen an die jüngere Generation weitergeben. Ich wurde schon während der Ausbildung enttäuscht, es war die qualitativ schlechteste Ausbildung, die ich mir vorstellen kann. Studium (Bio und Chemie) und auch die Vorbereitungszeit waren völlig am Thema vorbei. Man spürte immer wieder, dass man nicht zum Pädagogen, sondern zum Beamten ausgebildet wird – nicht konstruktiv arbeiten, sondern „gehorchen“. Das klingt jetzt übertrieben, spiegelt aber tendenziell unser Bildungssystem, wo nicht mehr die Entwicklung des Menschen im Mittelpunkt steht. Ich habe in der Zeit nur eine positive Erfahrung gemacht. In einer Integrationsklasse habe ich Chemie unterrichtet und selbst alterfahrene Kolleginnen und Kollegen bewunderten mich, wie ich es schaffte Hauptschüler für Chemie zu begeistern: 1. die Klasse hatte nur 16 Kinder und 2. ich bin nicht dem Lehrplan gefolgt und 3. ich habe mich nicht an das ausbildungsmäßige „Erlernte“ gehalten! Auch die Konsequenzen sprechen Bände, ich wurde ermahnt, weil ich mich nicht an die Vorgaben gehalten hatte. Beamte erfüllen Vorgaben, Pädagogen nicht, also verließ ich wieder den staatlichen Schulbetrieb – trotz staatlichen Lehrermangel.