BERLIN. Den Schulen in Deutschland steht nach Experteneinschätzung beim Personal noch eine sehr lange Durststrecke bevor. «Das Problem des Lehrkräftemangels wird aller Voraussicht nach in den kommenden 20 Jahren bestehen bleiben», heißt es in einer am Freitag vorgestellten Stellungnahme von Bildungswissenschaftlern für die Kultusministerkonferenz (KMK). Der Mangel bedrohe die Sicherstellung der Unterrichtsversorgung und beeinträchtige auch die Qualität des Unterrichts. Vorgeschlagen wird eine ganze Liste von Maßnahmen, von denen jede einzelne höchst umstritten sein dürfte: von der Mehrarbeit für Lehrkräfte über Hybridunterricht bis hin zu größeren Klassen.

Die Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK) empfiehlt zur Bekämpfung des Lehrkräftemangels unter anderem Schritte zur Rückgewinnung von Lehrkräften aus dem Ruhestand oder zur Weiterbeschäftigung von Lehrerinnen und Lehrern über die Altersgrenze hinaus. Die Experten sprechen sich zudem für eine Begrenzung der Möglichkeiten für Teilzeitarbeit aus. Fast die Hälfte – 49 Prozent – der Lehrkräfte arbeiten laut SWK in Teilzeit, hier liege das größte Potenzial, Ressourcen zu erschließen. Die SWK spricht sich dafür aus, die Möglichkeit zur Teilzeitarbeit zu begrenzen, die Reduktion auf unter 50 Prozent der Arbeitszeit etwa sollte nur aus besonderen Gründen möglich sein, ebenso sollten Sabbaticals befristet eingeschränkt werden.
«Selbstverständlich sollte jede Lehrkraft die Möglichkeit haben, ihre Arbeitszeit zu reduzieren, etwa, wenn sie kleine Kinder betreut oder Angehörige pflegt. Eine maßvolle Erhöhung der Arbeitszeit, die vereinbar ist mit Familienverantwortung, hätte jedoch erhebliche Effekte. Viele Bundesländer bemühen sich außerdem darum, Lehrkräfte aus dem Ruhestand in den Schuldienst zurückzuholen. Auch aus Sicht der SWK ist dieser Ansatz lohnenswert und könnte verstärkt werden», erläutert Prof. Olaf Köller, wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaft und Mathematik (IPN) und Co-Vorsitzender der SWK.
«Erheblichen Pensionierungswellen stehen kleine Geburtskohorten gegenüber, aus denen Lehramtsstudierende gewonnen werden können»
Auch sollte nach Ansicht der Wissenschaftler eine befristete Erhöhung der Unterrichtsstunden von Lehrern pro Woche geprüft werden – mit finanziellem Ausgleich oder Abgeltung durch weniger Arbeitszeit in späteren Jahren (wie gerade in Sachsen-Anhalt als erstem Bundesland praktiziert, News4teachers berichtet). Eine bessere Anerkennung der Abschlüsse von Lehrern aus dem Ausland wird ebenfalls vorgeschlagen.
Empfohlen wird zudem die Erprobung von Hybridunterricht und Selbstlernzeiten in der gymnasialen Oberstufe. «Diese Formen des Unterrichts sollten in einer digitalisierten Welt unabhängig von Mangelsituationen eine zentrale Rolle spielen. Sie setzen allerdings voraus, dass die Schüler:innen vorher Kompetenzen zum Selbstlernen erworben haben und auf hochwertiges Material zurückgreifen können. Beides ist Aufgabe einer qualifizierten Lehrkraft», führt Köller aus.
Die Kommission, die regelmäßig Empfehlungen für die Bildungspolitik abgibt, ist sich nach eigenen Worten bewusst, dass ihre Vorschläge «eine zusätzliche Belastung für Lehrkräfte mit sich bringen». «Deshalb müssen die hier vorgeschlagenen Maßnahmen befristet werden», heißt es.
Das Gremium mahnt aber auch: Allen Akteuren im Schulsystem müsse klar sein, dass die Gesellschaft vor einer historischen Herausforderung stehe, die größte Anstrengungen erfordere. Als Ursache für den Lehrkräftemangel wird unter anderem die Bevölkerungsentwicklung genannt: «Erheblichen Pensionierungswellen stehen kleine Geburtskohorten gegenüber, aus denen Lehramtsstudierende gewonnen werden können.»
Prof. Felicitas Thiel, Professorin für Schulpädagogik und Schulentwicklungsforschung an der Freien Universität Berlin und Co-Vorsitzende der SWK, erklärt: «Die aktuelle Situation ist besorgniserregend. Erst vor wenigen Monaten hat der IQB-Bildungstrend gezeigt, dass immer mehr Kinder die Mindeststandards in Deutsch und Mathematik am Ende der vierten Jahrgangsstufe nicht erreichen. Der Lehrkräftemangel verschärft die Situation.»
In manchen Regionen sei die Unterrichtsversorgung nicht mehr sichergestellt und die Qualität des Unterrichts leide. «Wir können das Problem nicht lösen, indem wir Studierende und fachlich sowie fachdidaktisch nicht ausreichend qualifizierte Seiteneinsteiger:innen als eigenverantwortlich arbeitende Lehrkräfte beschäftigen. Eine bessere Strategie wäre es, die Verantwortung qualifizierter Lehrer:innen zu stärken, die bereits im System sind, und ihnen Assistenzkräfte zuzuordnen. Dafür sind allerdings neue Formen der Unterrichtsorganisation erforderlich», sagt Thiel.
Heißt konkret: Nicht-pädagogisches Personal soll Lehrkräfte von Aufgaben, die nicht direkt mit dem Unterricht zusammenhängen, wie die Betreuung von Fachräumen oder der IT-Infrastruktur, entlasten. Zum anderen könnten Lehramtsstudierende und weitere Vertretungslehrkräfte in begrenztem Umfang und unter Anleitung Unterrichtsstunden und pädagogische Tätigkeiten wie die Korrektur von Klassenarbeiten übernehmen. «Bei allen Maßnahmen gilt: Die Unterrichtsqualität ist entscheidend für den Lernerfolg der Kinder, daher muss die Verantwortung für den Unterricht bei einer qualifizierten Lehrkraft liegen, die ein Universitätsstudium abgeschlossen und ein Referendariat durchlaufen hat», so Thiel.
«Wenn andere Maßnahmen ausgereizt sind, darf in der Sekundarstufe I auch eine befristete Erhöhung der maximalen Klassenfrequenz nicht ausgeschlossen werden»
Die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Ausschöpfung des Potenzials qualifizierter Lehrkräfte würden allerdings nicht ausreichen. Last but not least empfehlen die Bildungsforscherinnen und -forscher deshalb die «Ausschöpfung und Flexibilisierung der Klassengrößen an weiterführenden Schulen», im Klartext: die Klassen zu vergrößern.
So heißt es in der Empfehlung: «Die Erhöhung von Klassengrößen ist in Deutschland umstritten. Lehrkräfte nehmen große Klassen als Belastung wahr. Gleichzeitig zeigt die Forschung, dass Effekte der Klassengröße auf die Leistungen der Schülerinnen und Schüler eher gering sind. Zudem variieren die Klassengrößen innerhalb von Schulen und Ländern. Vor diesem Hintergrund empfiehlt die SWK, zunächst die definierten Obergrenzen auszuschöpfen. Wenn andere Maßnahmen ausgereizt sind, darf in der Sekundarstufe I auch eine befristete Erhöhung der maximalen Klassenfrequenz nicht ausgeschlossen werden. Grundschulen und Schulen in besonderen Lagen sollten davon ausgenommen sein.»
Gleichzeitig fordert die Kommission mehr Angebote der Gesundheitsförderung für Lehrkräfte, um mit der Belastung im Schulalltag besser umzugehen. News4teachers / mit Material der dpa
Hier geht es zur vollständigen Stellungnahme der SWK.
„Gleichzeitig fordert die Kommission mehr Angebote der Gesundheitsförderung für Lehrkräfte, um mit der Belastung im Schulalltag besser umzugehen.“
Ja seltsam, dass die Experten da einen Zusammenhang konstruieren …
… wegen nur „12.000 vakanten Lehrerstellen“? ;o)
… wegen nur „12.000 vakanten Lehrerstellen“? ;o)
Und wo es doch, zumindest in Hessen, sogar einen „Überhang“ geben soll!??!
Das stand sogar, schwarz auf weiß, anfang der Woche in meiner analogen Tageszeitung …
Es ist zum Ko…., wo bleibt der Aufschrei aller Gewerkschaften und Lehrerverbände? Wo deren Aufrufe zu Demos und Streiks?
Wo sind die Personalratsmitglieder, die noch Mumm in den Knochen haben, um sich zu wehren?
Es kann doch nicht sein, dass sich alle LK dieser Republik wie fromme Lämmer einfach so zur Schlachtbank führen lassen! Sind wir alle dumme Schafe, die resigniert in der Herde mitlaufen? 🙁
Wenn das so ist:
Herzlichen Glückwunsch, solches Personal brauchen die glorreichen 16…
Ich kann es nicht glauben 🙁
Dass es diese „Kommision“ überhaupt wagt, solche „Vorschläge“ zu veröffentlichen ist eine unfassbare Frech- und Unverschämtheit. Und ein Schlag (besser: Leberhaken) ins Gesicht für alle, die sich (gerade durchTeilzeit und selbstgewählten Lohnverzicht) täglich den A— aufreißen!
Verhalten wie zu Coronazeiten!
Der Staat gibt vor und wir gehorchen brav!
Na, dies wurde doch in Coronazeiten erprobt, wie weit kann man Menschen mit Angst im Schach halten…Mein Gott aufwachen…Wieso dauert es nun bis 2025/26 , das Ganztagsangebote kommen, in denen im Sinne der Kinder, aber auch der Eltern und Fachkräfte eine wirkliche Vernetzung von Schule und z.B. Nachmittagsbetreuung stattfindet. Alle vorhandenen Ressourcen kann man klug vernetzen, aber Bürokratismus und Amtsschimmel sind an der Tagesordnung. Geld ist das Wichtigste, nicht unsere Zukunft…Die Kinder…Immer mehr FK steigen aus oder beginnen garnicht erst in diesem System bzw. retten sich auf ruhigere Stellen z.b.Schulamt usw. Im übrigen beginnt die Auflösung guter Betreuung und Bildung nicht nur in der Schule, sondern schon in den Kitas.Auch dieses Personal und die Kinder sind betroffen…Ich bin Mutter, Oma und Erzieherin und
„Na, dies wurde doch in Coronazeiten erprobt, wie weit kann man Menschen mit Angst im Schach halten…Mein Gott aufwachen…“
So ein Blödsinn!
Böswillige Unterstellung! Realitätsverlust!
Corona hielt uns in Schach, nicht „man“ (= Staat? die da Oben?)!
Völlige Verdrehung der Tatsachen! S i e müssen aufwachen!
Wieder mal ein Troll, ein Aluhut!
Genau das ist die Aufgabe des Staates, wussten Sie das nicht?
Sie haben sich die Antwort selbst gegeben. 99% aller Lehrer sind dumme Schafe, die zur Schlachtbank gehen. Spätestens seit einer gewissen Solidarität, die einkehren musste, um im neusprech zu bleiben, ist dies eindrücklich geworden.
Toll, ich plane eine Klassenfahrt und krieg nix dafür.
Ich plane keine und mache keine mehr- seit 10 Jahren.
So lange bei einer solchen Aussage noch Lehrer(?!) downvoaten, werden die Dienstherren immer mit allem durchkommen. Und lachen sich ins Fäustchen. Ist ja für die Kinder, mäh!
Das sind möglicherweise Eltern, Großeltern, …
Und die haben mir da schon lange keine Downvotes zu geben. Sind schließlich nicht meine dienstvorgesetzte Behörde.
Richtig, es war ein Erklärungs- kein Rechtfertigungsversuch.
Wirklich sehr schade für unsere Kinder und Jugendlichen!
Unvergessliche Erinnerungen für ihr ganzes Leben werden ihnen auf diese Weise vorenthalten.
Und überaus wertvolle Basis für die spätere gemeinsame Unterrichtsarbeit im ganzen Schulleben lassen Sie sich mit Ihrem Verhalten, Ihrer Verweigerungshaltung, entgehen!
Ich habe sehr viele mitgemacht, einige auch federführend geplant.
War Immer ein großer Gewinn für mich im Hinblick auf das SchülerInnen-LehrerInnen-Verhältnis!
Auch für den Zusammenhalt der jeweiligen Klasse bzw. Kurse!
Dafür war ich – notgedrungenermaßen, auch zu materiellen Opfern bereit!
Berufsethos! Zuneigung zu der Jugend!
Aus Alters- bzw. Gesundheitsgründen nimmt man dann oft sowieso später nicht mehr teil.
Genau, wer das nicht „für die Kinder“ macht, ist ganz böse!
Mal sagt man, „wehrt euch doch, ihr Obrigkeitshörigen“, tun diese es aber, vernachlässigen sie die Kinder!
Also: „wehrt euch, aber nicht auf dem Rücken unserer Kinder!“
Demos nur am Sonntag, damit keine Unterrichtsstunde ausfällt, damit die Kinder nicht noch mehr leiden?
Nein, Demos wirken nur, wenn es weh tut, Stunden ausfallen…
Ach, dann zahlen wohl die anderen Staatsbediensteten ihre Dienstreisen auch aus Zuneigung zu….. selbst?
Ist mir neu, aber wenn rs so ist machen’s auch die Lehrer.
Nunja, ich bin ja schon ein etwas älteres Semester und in meiner Grundschulzeit in den späten 70gern, die ich als durchaus angenehm in Erinnerung habe, wurden nur kleinere Klassenfahrten zur Erkundung des eigenen Bundeslandes gemacht. Heutzutage wird man schon moralisch unter Druck gesetzt, wenn man erst in der 4. Klasse ins Schullandheim fahren möchte statt schon in der dritten. Den ersten Schullandheimaufenthalt hatte ich übrigens in der 9. Klasse. Vielleicht , aber auch nur vielleicht sind die Ansprüche heutzutage auch etwas zu übertrieben. 😉
Wann hatten Sie die letzte Klassenfahrt? Mit mehr als 30 Schulkindern, von denen jedes andere Problene hat? Mit einem großen Deputat, das viel Korrektur mit sich bringt? Sie klingen sehr wie aus dem letzten Jahrhundert.
Wenn Klassenfahrten beschlossen sind, gehören diese in den Schuljahresarbeitsplan. So beantragen Sie eine Dienstreise und falls die nicht genehmigt wird, ist damit die Fahrt nicht abgesegnet und das erfahren selbstverständlich die Teilnehmenden und deren Eltern „zur weiteren Veranlassung“,
Selbst schuld. Da müssen Skrupel weg. Kinder verkraften eine ausgefallene Klassenfahrt eher als eine stattfindende.
„Es ist zum Ko…., wo bleibt der Aufschrei aller Gewerkschaften und Lehrerverbände? Wo deren Aufrufe zu Demos und Streiks?
Wo sind die Personalratsmitglieder, die noch Mumm in den Knochen haben, um sich zu wehren?“
Gewerkschaften, Verbände und Personalräte leben von den Menschen, die diese mit Inhalten, Aktionen und Ideen beleben. Wenn sich diese nur in Online-Foren auskotzen anstatt sich in solchen Gremien zu engagieren, passiert halt nicht viel.
Meldet euch bei der GEW, die kann Aktive gut brauchen, ich bin auch dabei, noch sind wir wenige!
Weniger Studenten durchfallen lassen. Das Lehramtsstudium ist zu schwer geworden. Es wollen noch genügend Lehramt studieren, vor allen Dingen Grundschullehramt. Das muss den Studierenden endlich leichter gemacht werden. Stattdessen werden Pensionäre in Schulen eingesetzt. Unterstützt mehr junge Lehranwärter. .Lieber ein duales Studium einführen
Es ist zu schwer für Studenten, die an deutschen Schulen Abi erwarben. Da ist dauernd Unterricht ausgefallen.
Dass das versagende Schulsystem etwas mit Fachkräftemangel und der Zahl von Empfängeen staatlicher Hilfe zu tun hat, ist noch nicht wirklich erfasst worden.
„Personalratsmitglieder“ sind im Kampf gegen den Arbeitgeber selten hilfreich.
Es muss mehr Protest geben, sonst wird das Versagen der Länder wieder ganz den LKn aufgebürdet.
Beamte haben nun mal kein Streikrecht
Zu irgendwas muss das permanente Herumreiten auf dem Begriff „Resilienz“ ja gut sein.
Sich immer „wieder aufrichten“, nachdem man von der Realität niedergestreckt wurde und unvermindert weiterrödeln…eine Tugend, die auch dazu beiträgt, dass die KuMis einen Schei* dafür tun müssen, dass die Bedingungen an der Schulfront sich nicht verbessern.
Wir besuchen Workshops, in denen wir lernen, „uns wieder aufzurichten“ – obwohl wir für den Niedergang / den KnockOut nur bedingt oder zuweilen auch gar nicht verantwortlich sind.
Es kann auch eine Form der Realitätsverweigerung sein … wie in dem Fall des Schwarzen Ritters hier:
https://youtu.be/YMZ6FvpvleA
Es gibt leider Realitäten, die – weil von anderen ‚unausweichlich‘ für uns geschaffen – nur dadurch zu bewältigen sind, dass man sich ihnen massiv widersetzt oder konsequent entzieht.
Vermutlich meinen die ob ihrer Expertise Lachyoga:) – ROFL
Dann ist ja alles gut. Die kann ich ja dann in meiner Freizeit wahrnehmen. Man weiß ja eh nicht, was man mit der ganzen Freizeit machen soll.
Yoga und Achtsamkeitsübungen sollen gegen das Chaos helfen, welches wir tagtäglich auszuhalten haben. Die Wirtschaft wird irgendwann auch Lehrkräfte abwerben. Vor allem die jüngeren.
“ … Gesundheitsförderung“!
Auf dass ich nicht zynisch laut rauslache! Völlig realitätsfern! Wirklichkeitsfremd!
Wäre, ist, doch nur „klitzekleines Tröpfchen auf den (sehr) heißen Stein“!
Uralthut aus der Mottenkiste geholt! Wieder einmal! Nur Alibi! Lediglich Feigenblatt!
Seien es bissle Entspannungsübungen, Autogenes Training, Atemübungen, Meditation, Qigong, Reflexionen und Gespräche über Work-Life-Balance, Nacken-,Rücken- oder Anti-Maushand -gymnastik etc. etc.etc.
Alles wirklich sinnvolle, sehr hilfreiche Impulse und auch Vermittlung des richtigen Bewusstseins zum Selbstschutz, zur Selbstfürsorge.
Bis …, ja bis einen die Wirklichkeit des Schulalltags gnadenlos, erbarmungslos rasch einholt und blitzschnell wieder auf den Boden der Tatsachen der Schulrealität zurückholtt!:
stets Hamsterrad, ganz eng gezurrtes Zeitkorsett, ganz eng getakter Zeitplan für z.B. Abhalten der schriflichen Leistungsmessungen, ständiger, starker Termindruck – darunter auch Termine, die wirklich unbedingt (!!!) ganz strikt einzuhalten sind, da für Zeugniskonferenzen, Zulassung zum Abi etc. zwingend notwendig.
Keinerlei Raum für zeitliche Flexibilität, auch durch viele juristische Vorgaben.
Krank darf LehrerIn nicht werden, wenn doch, dann „schneidet man sich selbst gleich mehrfach (!!!) ins eigene Fleisch“.
Verschieben von Terminen, z.B. von Klausuren zeitlich schon gar nicht möglich.
Bei gleichzeitig abgehaltene, zusammen erstellen (Team)klausuren könnte der eigene Kurs nicht mitschreiben, wenn aus Krankheitsgründen die Unterrichtsstunde(n) z.T. von KursleiterIn nicht erteilt.
Zudem Ersatztermin dann auch fast nicht zu finden.
Außerdem Zusatzarbeit: KurslehrerIn müsste dann zusätzlich dafür noch eigene Klausur (+ Erwartungshorizont) erstellen
Angebote zur „Gesundheitsvorsorge“ nicht zielführend! Bringen nicht die versprochene Entlastung, können sie ja auch gar nicht bringen!
Denn viel zu viele schulische Sachzwänge, „Belastungen des Schulalltags“, stehen dem – schon jetz – diametral entgegen!
Darum müssen sich die Lehrer auch selber kümmern. In Thüringen wird ein Kollege zum Gesundheitsbeauftragten ernannt und dieser darf schriftlich festhalten, was eine gesunde Schule braucht.
Musste gerade laut loslachen. Ich drücke Ihnen ganz fest die Daumen, dass er etwas von kleineren Klassen, besserer Ausstattung, oder mehr Wertschätzung schreibt.
Da lach ich mich kaputt. Das wird die Quadratur des Kreises.
Wie toll , vielen Dank auch…
Bei den tollen Maßnahmen sage ich mal einen Lehrermangel von eher 30-40 Jahren voraus.
SWR Retro – Abendschau: FDP-Vorschlag zum Lehrermangel: Lehrer mit mittlerer Reife | ARD Mediathek
BR Retro: Lehrerabwanderung in Unterfranken | ARD Mediathek
SWR Retro – Abendschau: Halblehrerinnen im Landtag | ARD Mediathek
SWR Retro – Abendschau: Weibliche Kochtopf-Pädagogen | ARD Mediathek
Alles schon mal da gewesen.
Das mit dem „pädagogischen Volkssturm“ war wohl damals schon gewagt, aber was tut man nicht alles für den „pädagogischen Endsieg“ um bei der Herkunft der Sprache in der Zeit zu bleiben.
Wenigstens gibt es bei einer Stunde mehr auch mal den Gedanken an ein Achtsamkeitsseminar. Superklasse.
Der Karren steckt im Dreck. Da braucht es einen Dreifachwumms. Wenn sich der Mangel und die daraus resultierenden Bedingungen rumsprechen, werden noch einige den Studiengang wechseln.
Ich vermute beim Achtsamkeitsseminar geht es darum, wie man auf noch mehr SuS gleichzeitig achtet.
Aus dem Video Nr.4 „Weibliche Kochtopfpädagogen“:
„Ja, warum heißt die (Blume) wohl Schlüsselblume?“ (Gemurmel)
„Was kann man damit machen? Hat man euch das schon mal erzählt?“ (Gemurmel)
„Man kann den Himmel aufschließen! Aber nur wenn ein Regenbogen ist und man auf dem Regenbogen in den Himmel gehen kann!“
Made my day!
Also wenn andere Branchen mit Mangel klug sind, bieten sie Lehrkräften attraktive Stellen an und sind klüger als KMK und co.
Wirklich verrückt, was da momentan so passiert.
Vor allem überbieten sich andere Branchen gerade mit Arbeitszeitmodellen a la 4-Tage-Woche, 35-Stunden-Woche etc. Nur LK sollen mal eben noch mehr arbeiten. Einfach nur unverschämt.
35 stundenwoche haben LK nicht (45 min sind bei LK ja „volle“ Stunden). Und nach spätestens 8 Wochen gibt es Ferien. Na dann, willkommen in der realen Arbeitswelt.
Lehrer haben 41 Std wie andere Beamte auch
Machen Sie gerne mal Praktikum bei mir in der Grundschule. Wenn Sie danach immer noch der Meinung sind, dass wir eine 38-Stunden-Woche oder weniger haben, werde ich Ihnen nicht widersprechen.
45 min Unterricht in den 10 min Pause habe ich Aufsichtspflicht, weil das auch Arbeitszeit ist. In den Hofpausen spricht man sich mit den Kollegen ab oder kopiert oder kümmert sich um Bürokratiemist, Die Arbeitsbelastung ist besonders die 2-3 Wochen vor den Zeugnissen hoch und 3-4 Wochen nach Schuljahresanfang, weil dort z.B. Raumwechsel anstehen (in Grundschule) wo man alles hin- und herträgt. da arbeitet man auch mal 70 bis 80 Stunden (60 min) extra die Woche ohne Unterrichtsvorbereitung.
Naja, in welchen Branchen sollen Lehrer für Geschichte und Religion bitte arbeiten??
Bei Lehrern für Mathe und Physik gibt es hingegen schon viele Möglichkeiten…
Nun ja, ich könnte mir die Mitarbeit in einer „Kommission zu Vermeidung pöbelhafter Aufstände“ vorstellen, die die Politik absehbar gebrauchen könnte.
Dort könnte ich als Historiker meine fachliche Expertise zum Thema „Unter welchen Bedingungen werden revolutionäre Ambitionen seitens der Ausgebeuteten gegen die Ausbeuter begünstigt?“ Und daran anknüpfend auf historische Fehler- und Fallbeispielen verweisend und einarbeitend Hinweise dafür geben, wie solche drohenden Umstürze letztlich doch noch abgewendet werden können.
Referenzliteratur: Barbara Tuchmann: Von der Torheit der Mächtigen… a.a.O.
Naja, sind Sie als Historiker und mit Praxisbezug aber auch wirklich …Experte genug?
Wahrscheinlich würde Ihre Qualifikation für die SWK …nicht ausreichen.
Humor ist, wenn man trotzdem lacht.
Quereinsteiger werden auch woanders gesucht. Nur Mut!
Welche z. B.?
Selber schauen! Gehört zur Kompetenz von Lehrkräften!
Museumspädagogen, Theaterpädagogen……
Welche Branchen sollen das denn sein?
In welche Branche würden die Lehrer denn wechseln?
Die Alternative ist: (eventuell) 35 Stunden Woche (im Tarif, falls AT sind „Überstunden abgegolten. bei 4 Tage-Woche werden auch nur 4 Tage gezahlt), keine Beamtung, 20 Tage Urlaub (meistens 30), GKV, keine Rabatte bei Versicherungen und Krediten.
Welche Rabatte bei Versicherung und Krediten?
Gern keine Verbeamtung, allerdings muss dann mein Nettogehalt von 3600 Euro auf 4500 Euro angehoben werden um die Wegnahme der Pension auszugleichen. Nur für den Staat würde es zu teuer werden insgesamt, da er ein viel viel höheres Brutto zahlen müsste. Also ausgeschlossen, Spaghetti
Von der wissenschaftlichen Kunst einen trockenen Lappen auszuwringen.
Übrigens ein schönes Artikelbild. Wenn man einen der beiden Feuerwehrleute noch weglässt, den verbleibenden auf eine Krankentrage legt, mehrere Löcher in den Schlauch sticht, die Wasserversorgung immer weiter reduziert, die Feuerwand kreisförmig anordnet und nebendran noch ein paar elegant gekleidete Zuschauer mit Benzinkanistern stellt, dann trifft es die Symbolik ganz gut. – Denn, ähnlich wie vom Experten gesagt, das ist nun mal die Aufgabe einer qualifizierten Feuerwehrkraft.
Apropos: Eigenschutz geht vor Fremdschutz. Ist wohl ein Leitsatz bei Rettungseinsätzen, hab ich mal gelernt.
… zum Artikelbild – passender wäre es, wenn die Feuerwehrkräfte Löschpapier ins Feuer werfen würden: Jeder weiß, wie es gemeint ist, aber jeder bei Verstand weiß auch, dass das nicht helfen wird und das Problem nur noch verschlimmert.
Sehr gut, das wird übernommen!
Löschpapier ist nicht stark genug…Kerosin hätte den nötigen Doppelwumms – um in der aktuellen Metaphorik zu bleiben.
Schönes Bild, das mit dem Löschpapier. Aber leider muss ich konstatieren, dass ein erheblicher Teil meiner Schülerschaft dieses Bild nicht verstehen würde. Und das ist kein Scherz!
Das sind ja ganz neue, unerwartete Vorschläge!
Toll!
Und dann die Benefits: Assistentzkräfte, die wohl mehr Aufwand als Nutzen bringen. Gesundheitsförderung für Lehrkräfte (wann-
sonntags?) und die Quer- und anderen von uns zu coachenden Einsteiger. Letztere nach ihren Trainings on the job als „vollausgebildete Lehrkräfte“ zu bezeichnen (Frau Busse heut im MoMa) ist eine Frechheit!
„Wann soll die Gesundheitsförderung am besten passieren? – Sonntags?“
Ja, das wäre ein Vorschlag ganz im indentierten Sinne. Zusätzlich könnte man unter den Scharen der nahenden Seiteneinsteiger diejenigen auswählen, die vorher professionell Gesundheitscoaching betrieben haben.
Problem schon fast gelöst! Nächste Herausforderung mit Aussicht auf Win-win-Situation, bitte!
Sonntags mache ich Vorbereitung für die kommende Woche, da kann ich nicht 😉
Vorbereitungen – gerade bzgl unterrichtlichen Handelns – werden maßlos überschätzt. Also hast du doch Zeit! 😉
Die SuS lernen am besten, wenn sie sich alles selbst und gegenseitig beibringen, vgl. Experten-Literatur der letzten 30 Jahre.
So isses, ich habe immer die Leute beneidet, die Sonntags wirklich die Beine hochlegen konnten, während ich da schon wieder ( oder immer noch…..) am Schreibtisch saß.
Vorbereitung wird sowieso überschätzt, Anwesenheit ist alles, zumindest in der Privatschule, wo ich 3 Jahre gearbeitet habe , so gewesen.
Quereinsteiger in Berlin studieren 7 Jahre. 5 Jahre das anerkannte Fachstudium, 2 Jahre im Quereinstieg. Dazu kommt ein Vorbereitungsjahr und das ganz normale Referendariat, zusammen mit den Laufbahnlehrkräften.
Die Inhalte des Nachstudiums sind von Inhalt und Menge mit dem an der Uni vergleichbar.
Kommen noch zusätzliche Berufserfahrungen in der Praxis dazu.
Wer in Berlin offizieller Quereinsteiger ist, hat 7,5 Jahre Ausbildung durchlaufen, inkl. Praxiserfahrung.
An welcher Stelle ist ein Quereinsteiger nach dem Referendariat nicht voll ausgebildet?
Wo wir doch eigentlich sogar noch mehr Ausbildung genossen haben?
Mehr Erfahrungen und mehr liefern mussten bis wir als „echte/ echter“ LehrerIn anerkannt sind.
Viele haben einen Dr., kommen aus dem DAZ Bereich, haben Azubis ausgebildet, Bereiche geleitet und eigene Kinder.
Und alles artig nachstudiert.
Ein fertiger Quereinsteiger ist in Berlin ganz sicher nicht schlechter qualifiziert als ein fertiger Laufbahnlehrer.
„fertig“ im doppelten Wortsinn??
Für die, die das so durchlaufen haben, nehme ich den Groll und den Vorwurf zurück. Nicht aber für die Bachelorbeamten, die von irgendwo schnell Unterwiesenen und die, von denen wir alle wissen, wer gemeint ist. Bevor wieder shitgestormt wird es geht nicht um die Motivation, den guten Willen und die Bereicherung der Schule durch die einzelnen Personen…auch das dürfte klar sein.
Stimmt!
Und die wichtigste aller aufgezählten Qualifikationen scheint mir, „eigene Kinder haben“ zu sein.
Das scheint mir auch von Vorteil.Man sieht vieles mit anderen Augen, denke ich.
Was aber nützt das bei der Bewältigung einer Vollzeitlehrerinnenstelle?
Größere Klassen, damit verbunden mehr Korrekturen, mehr Elterngespräche, Einschränkung von Teilzeitmöglichkeiten usw auf der einen und Gesundheitsförderung auf der anderen Seite sind ein Widerspruch in sich. Bei meinem aktuellen Arbeitspensum wäre es für mich zusätzlicher Stress, mit vollem Schreibtisch im Hinterkopf noch zum Lehreryoga zu fahren…
Tja, muss man eben noch weiter am Zeitmanagement arbeiten. Gibt es bestimmt abends um 8 noch nen online-workshop für. Gleich vor dem Enspannungsworkshop um 21.30 Uhr. Denke sowieso schon über den Ausstieg nach, wenn das so kommt, hilft es bei der Entscheidungsfindung…. und tschüss Schule! Wird sich schon ein anderer Job finden
…
Früher oder später muss ja auch mal mit der Arbeitszeiterfassung begonnen werden. Am besten gleich mit allen vorgeschlagenen Neuerungen gleichzeitig. Ich freu mich schon.
Das bringt doch gar nicht. Außer, dass unsere KuMis sehen, wie viele Arbeitsstunden möglich sind und ab wann wir ausfallen.
Die Grenze verschiebt sich – dann geht n o c h mehr.
Man sollte sich absprechen (was auch nach hinten losgehen kann).
Ich verstehe nicht ganz, was Sie meinen. Ich persönlich finde die Freiheiten, die mit unterrichtsfreier Zeit einher gehen, meist hilfreich. Natürlich ist es extrem herausfordernd sich selbst Grenzen zu setzen.
Andererseits finde ich den Gedanken nach Arbeitszeit (bei uns sind es 41 Stunden) an der Arbeitsstätte (man müsste einen ordentlichen Arbeitsplatz gestellt bekommen) im eigenen Tempo zu arbeiten auch charmant. Da soll mir dann ruhig mal ein Mensch aus dem RP oder KM zeigen, wie man beispielsweise Klassenarbeiten meiner Zöglinge schneller korrigiert.
Ich stelle mir das gerade vor. Je nach Resilienz könnte das bei der betreffenden Person zu Kopfschmerzen oder schlaflosen Nächten führen. Ich dagegen könnte abends und am Wochenende besser abschalten.
Ganz genau! Mehrbelastung darf nicht mehr hingenommen werden, dann heißt es Tschüss! Im Moment braucht der Arbeitsmarkt fast jeden, der nicht völlig unterqualifiziert ist. Ein Job mit Mittagspause, Wochenende (ohne Klausuren), gesellschaftlicher Anerkennung und Warmwasser auf dem Klo wäre mal ne echte Alternative!
Ja, der Forderung nach Warmwasser auf dem Klo kann ich nur beipflichten! Glaubt einem keiner, aber es ist so. 🙂
Ich weiß, das glaubt keiner. Auch nicht, dass wir unsere Bücher selbst bezahlen oder unser Verbrauchsmaterial und bei Unterricht von 8 bis 15 Uhr keine Mittagspause haben, oder wenn Konferenzen sind. Von den kaputten Möbeln ganz zu schweigen.
Der „Rote Daumen“ scheint nicht an einer normalen Schule zu unterrichten. Ja, es gibt auch vereinzelte „Vorzeigeschulen“. Das sind die, die man in den Medien ab und zu sieht, wenn sie von irgendjemand „Wichtigem“ besucht werden. Da staunt man als „Insider“, was es doch für schöne Schulen in D auch noch gibt.
Der „rote Daumen“ wird gar kein Lehrer sein!
Das mit dem Staunen geht mir auch so!!! Wenn ich mich recht entsinne, arbeiten Sie auch in Berlin…
Stimmt.
…..ja, in der Pandemie wurden im Fernsehen andauernd riesige Klassenräume mit einzeln weit auseinandersitzenden Schülern und ganzen Fensterfronten gezeigt…
Genau, ich fühlte mich dann immer wie in einem Paralleluniversum.
In Berlin gibt es ein Gymnasium, auf dessen Hof ein überdachter Zugang zum Gebäude errichtet wurde, damit niemand …von herausfallenden Fenstern erschlagen wird!
Willkommen im 21. Jahrhundert!
Und das Kollegium dort hat dennoch einen sehr guten Ruf in der Schüler- und Elternschaft! Hut ab!
In einer anderen Schule wuchsen in den Umkleidekabinen der Sporthalle schon lange vor der Pandemie Pflanzen aus den Wänden, wegen ausreichender …Feuchtigkeit!
Ja, in der Coronazeit wurden immer so Riesenräume mit weit auseinanderstehenden Einzelplätzen und ganzen Fensterfronten gezeigt, sowas habe ich in der Realität noch nie gesehen und trifft vielleicht für…..0-Kommanochwas Schulen zu……
Wir gehen auch nicht mehr aufs WC sondern schwitzen Kaffee und Tee in der Tretmühle einfach aus, spart auch wieder Zeit ein!
Und den Mantel am übrig gebliebenen Nagel an der Wand aufhängen und die Tasche im Waschbecken ablegen, weil sonst kein Platz mehr ist im Containerklassenraum.
Das mit den kaputten Möbeln und dem Wasser glaube ich sofort!!!
Das Schulen in Deutschland verschimmelte Bruchbuden sind ist leider eine Tatsache, vom Bodensee bis nach Berlin!
Unsere Schulmöbel (Tische, Stühle für Lehrkräfte und SuS) sind Originale aus den 50gern. Im Schulleiterzimmer gab es bis vor kurzem als Möblierung noch eine seinerzeit privat angeschaffte Schrankwand von 1964. Ich würd‘s anstelle des Trägers ja mit „hier gibt es sie, die guten Dinge: eine Ausstattung wie in der guten alten Zeit“ bewerben.
So sieht das im Kita-Bereich schon viel länger aus. Deshalb gehen da auch viele Mitarbeiter*innen und es kommen zu wenige dazu. Die Vorschulbildung kann so auch nicht gelingen. Zu kleine Räume, zu viele Kinder darin und auf eine*Erzieherin sowie zu wenig Material. Bücher kaufen sich die Meisten auch vom eigenen Geld. Vor- und Nachbereitsungzeit für die pädagogische Arbeit und Elterngespräche werden ebenfalls in der Freizeit erledigt.
Sehr viele Überstunden werden angesammelt, weil an pünktliche Feierabende nicht zu denken ist. Fällt ein*e Mitarbeiter*in krankheitsbedingt aus, oder aufgrund von Weiterbildungen sowie Kind krank …., dann gibt es keine Ersatzmitarbeitenden.
Das Pädagogen geneigt sind sich selber auszubeuten, weil ein sehr hohes Verpflichtungsgefühl vorhanden ist, das ist doch nicht neu. Politiker wissen das vermutlich auch und tun deshalb nicht’s um die Situation wirklich zu beheben.
Eine Änderung kann nur von unten nach oben gelingen. Nur so …..
Mir erscheint das auch als der gesündere Weg.
Auf welche Untersuchungen stützt die Ständige Wissenschaftskommission denn die Aussage, dass kleinere Klassen nicht zur Steigerung der Schülerleistungen beitragen?
Es gibt welche, die genau das nachweisen: Forscher bestätigen, was Lehrer schon immer sagen: Kleinere Klassen führen zu besseren Schülerleistungen | News4teachers
Außerdem differenzieren die gängigen Untersuchungen zwischen leitstungsstarken und leistungsschwachen Schülergruppen. Bei Letzterer sind in fast allen Untersuchungen positive Effekte nachweisbar.
Es werden natürlich nur die Studien herangezogen und berücksichtigt, die das vorgegebene Ergebnis stützen … alles andere wird als unseriös diffamiert oder verschwindet im ministeriellen Giftschrank.
Eine Lektion, die man in solchen politisch bestellten Kommissionen u.v.a. als Politiker*in als allererstes lernt, damit es mit dem Job dauerhaft klappt.
„… nur die Studien herangezogen und berücksichtigt, die das vorgegebene Ergebnis stützen …“
Und damit verschwimmen Wissenschaft und Meinung, aber anders als in dem Artikel hier bei n4t „Meinung statt Fakten“ kürzlich dargestellt.
„welche Untersuchungen?“
Siehe den Bericht der Kommission, Seite 24.
Lehrerjoga 🙂 🙂 🙂 ich schmeiß mich weg…….
So liebe KMK – sie ziehen jetzt mal durch folgende Institutionen und ziehen Lehrkräfte ab die da nur Verwaltungsarbeit erledigen und ersetzen diese durch Fachpersonal:
Kultusministerium, Regierungspräsidium, Schulamt, Fortbildungsstellen, Stiftungen, Kreismedienzentren
Und sie werden erstaunt sein wieviel Personal plötzlich vorhanden ist….
Aber diese Leute sind ja nicht ohne Grund nicht im Schuldienst.
Oh, scheiße….stimmt.
Aber da man uns ja auch völlig ungeeignete Quer- und Seiteneinsteiger zumuten will, kann es mit den „Bildungsdeserteuren“ nicht viel schlimmer kommen. Gebt mir den Job, geeignete Aufgaben für diese Leute zu finden und seid gewiss….es wird nicht schön für diese welche!
Da wollen sie auch garantiert nie wieder hin…
Und wo ist da der Unterschied zum nicht qualifizierten Persona das kommen soll?
Wir reden doch langsam nicht mehr von Unterricht sondern von Betreuung….
Das nicht qualifizierte Personal hat wahrscheinlich (noch) keine Schul-/Schülerphobie.
Jedenfalls nicht alle…
Da wird „wissenschaftlich“ erläutert, dass die Ursachen z.B. in plötzlichen Pensionierungswellen und in schwächer besetzten Jahrgängen liegen. Die vorherigen Fehlprognosen sinkender Schülerzahlen habe ich im Bericht noch nicht gefunden. Das ist eine Zumutung. Natürlich wissen die Schulbehörden, wie alt ihre Beschäftigten sind. Kaum etwas in der Welt kann man so gut vorhersagen wie die Pensionierungen bzw. Verrentungen.
Ebenfalls habe ich noch nichts dazu gefunden, ob vielleicht die Abiturienten von einem Lehramtsstudium gerade durch die neuen Maßnahmen aus den Ministerien abgeschreckt werden könnten. Ob vielleicht auch die permanenten Forderungen, letztlich Unmögliches zu leisten, abschreckend wirken. Das könnte in einen Teufelskreis münden: Je mehr Horrormeldungen über Lehrermangel es gibt, desto weniger Leute wollen Lehrer werden, und das verstärkt wiederum den Mangel. Aber irgendwelche Fehler oder eine Schuld will natürlich von den hohen Herrschaften niemand anerkennen.
Ja.
Die „Begründungen“ sind an Lächerlichkeit, fehlender (Gesamt- und Allgemein-)Kompetenz und Desinteresse nicht zu überbieten.
Tiefstes Niewo.
Würde ich meinen unwissenschaftlichen Schülys nicht durchgehen lassen.
Die vorherigen Fehlprognosen sinkender Schülerzahlen habe ich im Bericht noch nicht gefunden.
Genau! Das wird einfach unterschlagen oder nicht gewusst? Von was für einer „Wissenschaftlichkeit“ ist dann hier die Rede?
Revolutionärer Vorschlag: Einrichtung eines Geburtenregisters. Dann weiss man nicht nur wie alt die Lehrkräfte sind, sondern sogar wie viele Kinder in 6 Jahren eingeschult werden.
Wow, der Vorschlag ist so gut – der könnte von Napoleon stammen!!
20 Jahre Lehrermangel werden vorausgesagt… Und dann lese ich im Artikel an verschiedenen Stellen das Wort „befristet. Mehrarbeit befristet, Aufstockung der Klassengröße befristet… Ja, bis wann denn befristet? Bis ein Wunder geschieht? Oder bis alles zusammengebrochen ist?
Wahrscheinlich mindestens auf 20 Jahre befristet… Na, gute Nacht! Vermutlich eher noch länger, weil es dann ja 20 Jahre schon „geklappt“ hat. Hilfe!!!! Ich bin ein Lehrer, holt mich hier raus!!!
In Berlin „klappt“ die Stundenerhöhung (2h) schon 20 Jahre!
Die nächste um weitere zwei Stunden ist schon geplant – schließlich hat die Verbeamtung der Berliner einen Preis … (Insider)
Na siehste…läuft doch! (nicht!!)
In Bayern (1h für GS-Lehrkräfte) seit 3 Jahren,
Nur den Ausgleich haben sie schon lange gestrichen.
Genau, und zwar schon schon 2014.
Jepp, dieses Modell wird dann irgendwann tradiert…mit dem guten alten Hausmeisterspruch: „Dat hamwa imma schon so gemacht!“
Die konsequente Dekonstruktion eines ehemals funktionierenden Bildungssystems. Bravourös nach oben an die Gloreichen 16!!
„Befristet“ bedeutet im besten Fall „bis der Lehrermangel nicht mehr besteht“. Und das letztere wird im schlimmsten Fall niemals geschehen. Und der Zeitraum entwickelt sich so wie die Verspätungsankündigungen bei der Bahn auf Bahnhöfen: Erst ist der Zug 10 min verspätet, dann 20, dann 30 usw.
Wie das eigentlich europäische Nachbarländer managen, dazu scheint es in den StäWiKo-Empfehlungen auch nichts zu geben. In Frankreich schien es bis vor ganz kurzer Zeit immer noch mehr Bewerber (mit Lehrerexamen) als Plätze zu geben.
Vor allem, weil dann so viele Boomer in der verdienten Pension sind, dass die Länder Geld sparen müssen und sicher nichts tun oder zurücknehmen, was kostet.
Bis sich keiner mehr daran erinnert, wie es vorher war.
„befristet“ heißt: bis der Kollege im Burn-out landet.
SCHNIPP, SCHNIPP, SCHNIPP… Ich weiß die Antwort!
St.NimmerleinsTag!!
Komm ich getz int Fernsehen?
Naja, also die Lebenszeit von LuL ist ja „befristet“ und nun diese Maßnahmen dazu … ist jetzt klar, oder?
Gut, jetzt darf man von Wissenschaftlern, die seit Jahren diverse Dinge fordern und für deren letzendliche Umsetzung mitverantwortlich waren, was eher zu deutlich schlechteren Bildungsergebnissen geführt hat, halten was man will.
Ich bleibe bei meiner grundsätzlichen Meinung. Eine Arbeitszeiterhöhung wird zu mehr Lehrerausfall führen. Der Job wird noch unattraktiver, ich kann heute schon niemandem empfehlen, auf Lehramt zu studieren.
Was wirklich zu mehr Lehrern führen würde, wären deutlich bessere Arbeitsbedingungen mit politischem und gesellschaftlichem Rückhalt und die Abschaffung des gebundenen Ganztags. Der gebundene Ganztag ist in meinen Augen als gescheitert zu betrachten. Was wir aber brauchen ist ein offener Ganztag, wo Kinder und Jugendliche betreut werden können und offene Ganztagsangebote in Anspruch nehmen können, hierfür braucht man dann keine Lehrer. Dieses müsste natürlich auch an klarere Regeln geknüpft werden, wer sich nicht benehmen kann und andere gefährdet gehört davon ausgeschlossen, dann müssen die Eltern halt eine eigene Betreuung organisieren. Sowieso sollten Eltern wieder viel mehr in die Pflicht genommen werden, ihrem Erziehungsauftrag nachzukommen.
„Na wer von euch Hübschen hat Lust unser Versagen durch Mehrarbeit auszubügeln? Wie, was? SOLIDARITÄT wenn ich bitten (Haha) darf“ – KM xy
Ach nö…nicht dieses plump-vertrauliche…wir müssen uns bereits von unserem Mittelstufenkoordinator immer mit „Ihr Lieben“ anquatschen lassen…echt distanzlos. 😉
Liebes news4teachers-Team,
fast wäre ich drauf reingefallen! Allerdings habt ihr euch im Datum geirrt. Der 1. April kommt erst noch.
Die Entstehung des Gedankengangs, bei Lehrermangel den Beruf noch unattraktiver zu machen, könnte ich mir tatsächlich so von der Kultusministerkonferenz vorstellen.
Dann noch als Sahnehäubchen auszuweitende Angebote zur Gesundheitsförderung zu erwähnen, glänzt von viel Einfühlungsvermögen Eures Autors in die Denkweise der KMK.
Der Hinweis, die Lohnanhebung auf A13 im Grundschulbereich auszusetzen, um die zusätzlichen Kräfte zu bezahlen, fehlt allerdings noch. Das wäre ja auch fast schon zu übertrieben…
Macht weiter so und erheitert mich bei Gelegenheit gerne mit weiterem Grotesken!
Aua, Du hast wohl den ….. offen sagte die gequetschte Zitrone als ihr vom Quetscher Achtsamkeitstraining empfohlen wurde.
Die bislang genannten Maßnahmen sind sehr hilfreich, wenn man vorhandene Lehrkräfte vergraulen und Lehrernachwuchs auf jeden Fall verhindern will!
Es kam kein einziger Vorschlag, der dazu dient, den Lehrerberuf wieder attraktiver zu machen. Keine Idee, wie man die Bürokratie abbaut. Keine Überlegung, wie man verlässliche Strukturen schafft.
Ich denke, die Schulbehörden haben überhaupt keine Vorstellungen davon, wie es in den Schulen zugeht. Mein Vorschlag: Kommt doch mal eine Woche in die Schule! Redet mit den Lehrer:innen anstatt über sie zu „befehligen“! Kommt mal raus aus dem Elfenbeinturm!
Diese Empfehlungen stammen aber eben erstaunlicherweise nicht von den Schulbehörden, sondern von einer sich „wissenschaftlich“ nennenden Kommission (die allerdings möglicherweise im Elfenbeinturm sitzt). Zur Rolle der Wissenschaft und ihrer Akzeptanz empfehle ich, nochmal den Artikel hier bei n4t mit dem Titel „Meinung statt Fakten: Viele Menschen verstehen die Grundlagen der Wissenschaft nicht mehr“ zu lesen. Fazit: Nicht überall, wo „Wissenschaft“ draufsteht, scheint auch Wissenschaft drin zu sein.
Der Artikel ist mir auch direkt eingefallen. Hab den grade nochmal gelesen … liest sich jetzt irgendwie anders.
Nein, nicht reden! Kostet die Lehrkräfte nur unnötig Energie.
Einfach nur mitlaufen!
Zu allen Terminen!
Die ersten 4 Wochen nach den Sommerferien!
Im gleichen Tempo, wie die Lehrerinnen!
Topp Vorschläge…wie hieß doch gleich dieses Gremium – SWK – „Sadisten würgen Kompetenzvermittler“!
… das ist fast so gut, wie eine andere Schlagzeile, die heute lesen musste:
„Babyboomer Schuld am Fachkräftemangel“
Tenor: weil viele der sog Babyboomer nun in den Ruhestand / die Rente gehen, verschärft sich der Fachkräftemangel – Ergo trägt diese Altergruppe maßgeblich zum Problem bei.
Nach der Logik der SWK müssten die Babyboomer nun dazu gezwungen werden zur Lösung des Problems mit einer Erhöhung der wöchentlichen Arbeitszeit, einer deutlichen Aufstockung der Tageskunden (ein Installateur, der nicht wenigstens 10 Heizungen am Tag repariert hat, darf nicht in den Feierabend) und einem verzögerten Ruhestand bis zum Sankt Nimmerleinstag beizutragen. Das kann man doch wohl erwarten … diese Maßnahmen laufen solange bis die Politik erfolgreich gegen den Mangel an Fachkräften gewesen ist…aber da drängt es nicht so, weil deren Legislaturperioden den Arbeitstakt bestimmen und nicht die realen Anforderungen.
Wir sind in Rlp vor ca. 30 Jahren in den Dienst eingestiegen mit Arbeitszeiterhöhung und einer Ansparstunde auf 7 Jahre. Letztere wurde rückgezahlt, Ersteres gilt bis heute. Und nun sollen wir Boomer dasselbe nochmal machen? Nice try.
Hinzu kommt, dass (in Berlin)
– uns zum 25. Dienstjubiläum die Prämie UND der freie Tag gestrichen wurde (die Urkunde zum Glück nicht – DAS hätte mich schwer erschüttert!)
– viele von uns trotz EuGH-Urteils zum Thema Altersdiskriminierung besoldungstechnisch weiter altersdiskrimiert wurden (finanzielle Einbuße bei mir: ca. 17.000,00 € – nicht einklagbar)
– wir keine Altersermäßigung bekommen (wurde abgeschafft).
Das stimmt aber so nicht, Altersermässigung gibt’s wohl und ne kleine Prämie zum Dienstjubiläum auch.
Beides war zwischendurch aber wirklichmal gestrichen und wurde erst 2016 erst wieder eingeführt.
Genau, da hatten die „Boomer“ das 25. Dienstjubiläum aber lange hinter sich. Auf diese Altersgruppe bezog sich mein Kommentar.
Nun hoffen wir eben auf die nächste Stufe: 40 Dienstjahre!!!
Meine „Dankesurkunde“ zum 25. lag eines Tages einfach in meinem Schulpostfach (2007). Es gab nicht mal einen feuchten Händedruck. Letzten Sommer habe ich nun mein 40. vollendet. Im November fragte ich bei der Personalstelle nach der Jubiläumszuwendung, die es ja seit 2016 wieder gibt. Antwort: sie wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt überwiesen. Ich warte immer noch. Soviel zur Anerkennung von 40 Dienstjahren Vollzeit! Wahrscheinlich hätten sie es ohne mein Nachfragen ganz vergessen. So kann ich wenigstens hoffen, irgendwann in der nächsten Zeit ein kleines finanzielles Dankeschön zu erhalten. Ich bin übrigens auch sehr gespannt, wer mir die Dankesurkunde diesmal überreicht.
Glückwunsch zum „Durchgehalten-Haben“. Ähhh… zum 40. Jubiläum!
Meine Urkunde zum 25. erhielt ich zerknittert und mit falschem Datum des Dienstjubiläums!
Nach meiner Reklamation erhielt ich die korrigierte Fassung. …zerknittert.
Stimmt wohl!
Ich schilderte meine Erfahrung (i. S. v. habe ich genau so erlebt) und die meiner Altersgenossinnen in meinem Beruf.
DAS ist die gerichtlich festgestellte generelle Unteralimentierung ALLER Berliner Landesbeamtinnen im Vergleich zum bundesdeutschen Durchschnitt, die der Senat nach dem Urteil bei Richterinnen aus- oder wenigstens anglich, bei allen andere Landesbeamtinnen weiterhin einfach aussitzt.
Gegen diese generelle Unteralimentierung sollte jährlich Widerspruch eingelegt und an die Personalstelle geschickt werden, um sich gerechtfertigte Ansprüche ggf. zu sichern.
3 Jahre, 3 Jahre und dann ist Schicht im Schacht. Nie mehr würde ich diesen Beruf wählen. Vor einigen Jahren habe ich beschlossen da hinten gesund oder passabel gesund anzukommen. Den Rest überlasse ich Eurer Fantasie.
DIESE Kolleginnen betrifft zusätzlich die durch den Berliner Senat fortgeführte Altersdiskriminierung nach dem entsprechenden EuGH-Urteil * von 2011 und der daraus resultierenden Überleitung von 12 in 8 Erfahrungsstufen.
Macht einen (v)erdienten, aber verweigerten Betrag von ca. 17.000,00 € aus, Klage ohne Aussicht auf Erfolg laut Gewerkschaft (nicht GEW); selbst die Anrufung des Petitionsausschusses des Berliner Abgeordnetenhauses blieb ergebnislos.
* Eine Beamtenbesoldung nach Lebensalter und nicht nach Dienstjahren stellt eine Altersdiskriminierung dar.
@ Redaktion: Sie hatten in letzter Zeit öfter mal Entscheidungen von Kultusministern kritisch kommentiert, und das ist ja auch richtig so. Es ist eine wichtige Aufgabe von Journalisten. Aber wie stehen Sie zu der Art Wissenschaft, die die StäWiKo da vorzaubert? Ich habe das Gefühl, allzu viel Wissenschaft steckt gar nicht in den Empfehlungen, um die es im Artikel geht. Die StäWiKo scheint sich zur KMK so zu verhalten wie die Landesinstitute zu den jeweiligen Ministerien, nämlich wie eine nachgelagerte (und quasi weisungsgebundene) Abteilung einer Behörde.
Fällt Ihnen nicht auf, dass die StäWiKo jede Kritik an der KMK oder den Schulministerien vermeidet, obwohl doch offensichtliche Fehler gemacht wurden, selbst für Laien sichtbar, etwa Fehlprognosen, Abbau von Studienplätzen? Bei ihrer Gründung wurde mal von Bildungsjournalisten gesagt, die StäWiKo solle „unbequem“ sein, das ist sie jetzt in keiner Weise. Sie ist wie ein zahnloser Tiger.
Angeblich hat in früheren Zeiten der Hofnarr den jeweiligen Herrschern offener deren Fehler vorgehalten als es heute von beratenden „wissenschaftlichen Kommissionen“ (die doch de jure viel unabhängiger sind) geschieht. Auch scheint es keinerlei wirkliche Opposition in solchen Fragen mehr zu geben. Alle dreschen dieselben Phrasen („die Gesellschaft steht vor einer historischen Herausforderung“, das steht so im Bericht der Kommission auf S. 8).
Sehr geehrter Carsten60,
die SWK ist eine wissenschaftliche Kommission. Das bedeutet ja nicht, das alles, was sie produziert, Wissenschaft wäre. Tatsächlich hat sie offenbar nun das getan, was die KMK schon vor (mindestens) zehn Jahren hätte tun sollen: eine realistische Bestandsaufnahme der Personalsituation an Schulen vorzulegen – und eine Auflistung der Möglichkeiten, um den Notstand kurzfristig zumindest einzudämmen. Das ist thematisch näher an Betriebswirtschaft als an Bildungsforschung; insofern wäre wahrscheinlich eine Unternehmensberatung zu ganz ähnlichen Vorschlägen gekommen.
Dabei erfüllt die SWK offensichtlich vor allem die Funktion eines Blitzableiters für die Politik: Die wird sich (so unsere Prognose) einige fiese Punkte aus dem Gutachten herauspicken und umsetzen – und mit Blick auf das Papier behaupten, man habe noch viel Schlimmeres ja verhindert.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Finde ich eine realistische Einschätzung – könnte gut so kommen.
Eine Unternehmensberatung wäre zu genau den selben Ergebnissen gekommen!
Aber schauen wir uns diese doch mal genau an und was sehen wir da?
Viel BlaBla und Bullshit, nicht umsetzbar! Lehrer sind am Ende vom Psychischen her und sollen jetzt noch weitermachen? Lehrer im Ruhestand sollen wieder an die Schule, obwohl sie da nicht mehr hin möchten?
Wenn ich Teilzeit arbeite weil ICH mir das so ausgesucht habe, will ich auch Teilzeit machen und jetzt will mir der AG wieder mit mehr Stunden oder gar Vollzeit kommen? Vergesst es!
Ich arbeite im Consulting zu 80% weil ICH das so will! Kommt mir mein AG mit Vollzeit gibt es ne Kündigung von meiner Seite aus! Gibt genug AGs die mir meine Wünsche erfüllen und mich sofort nehmen würden!
Ich stehe Lehrer und Schule generell kritisch bis ablehnend gegenüber, aber hier muss ich klar sagen, WARUM sollen Lehrer und Lehrerinnen die Scheiße ausbadend die POLITIKER verbrochen haben????
Zeit für Streik!!!
Sollen mal Saskia Esken und der Lindner Unterricht halten, dann arbeiten sie wenigstens einmal im Leben!
Frau Esken gegenüber ist das ungerecht, da die sehr wohl „richtig“ gearbeitet hat.
Die SWK hat den Knall wohl auch nicht gehört. Ist das eigentlich der gleiche Verein, der für die offensichtlichen Fehlprognosen der KMK zum Stellenbedarf verantwortlich zeichnet, der also von den Prognosen unabhängiger Wissenschaftler (z.B. Klemm) praktisch gerne einmal eine Zehnerpotenz streicht und seit Jahren: „Alles im Lot!“ gerufen hat? Dann sollte diese komische SWK sicht einfach schämend für ihr eigenes Versagen die nächsten 20 Jahre in die Ecke stellen und den Mund halten statt uns noch mehr durch ihre Unfähigkeit zu nerven!
Zurück zum Thema:
Arbeitsbedingungen weiter massivst verschlechtern um damit dem Lehrkräftemangel zu begegnen. Auf so eine Schnapsidee kann auch nur jemand kommen, der erstens keine Ahnung vom realen Schulbetrieb hat, der die Leute jetzt schon regelmäßig auf dem Zahnfleisch kriechen lässt und zu Überarbeitung, Burnout und Frühpensionierung führt. Und zweitens muss das jemand sein, der sowieso nur Auftragsschreiber ist (wer bezahlt, wählt die Musik). Unabhängiges, wissenschaftliches Denken („Ständige wissenschaftliche Kommission“, lach) kann das nicht sein. Dafür würde selbst ein Schüler auf der Förderschule für geistige Entwicklung eine glatte Sechs bekommen. Oder spielt man in der SWK mittlerweile auch Inklusion und jeder darf seine wirren Ideen untern dem Beifall der Glorreichen 16 hinausposaunen?
Das einzige was mich beruhigt: Unsere Studienanfänger sind nicht dumm und werden in Zukunft einen noch größeren Bogen um das „Lehramt“ machen. Alleine letztes Studienjahr 20% Einbruch und das war „nur“ weil die Studienanfänger das Versagen der Glorreichen während der Corona-Pandemie am eigenen Leib miterleben mussten. Wer wählt schon freiwillig einen Studiengang, bei dem er oder sie ewig unterm dem Missfallen der Öffentlichekeit und der hochherrschaftlichen Unfehlbarkeit der Glorreichen seine Gesundheit zugrunde schuften darf, und das bis ins hohe Rentenalter („Reaktivierung von Pensionisten“. fehlt da nicht ein „Zwangs-“ am Anfang oder kommt das erst später?). Selbst die „Bachlor of Irgendwas“-Lehrkraft oder die „Lehrkraft light“ (duales „Studium“) verschreckt man mit diesen SWK-Vorschlägen: So dumm ist keiner, da jetzt noch hineinzugehen, oder gibt’s demnächst als neue Zugangsvoraussetzung „IQ kleiner als 70?“: Die Hochbegabten treten in Mensa e.V. ein, die Deppen am anderen Ende Intelligenzspektrums werden Lehrer?
Es scheint so, dass mittlerweile jede Woche eine neue Turbo-Stufe auf dem Weg zum endgültigen „Game Over“ des deutschen Bildungssystems gezündet wird. Das ist so bekloppt, da muss ein Plan hinterstecken…
‚
Sehr geehrter Realist,
zu Ihrer Eingangsfrage: Nein, das ist nicht derselbe Verein. Die SWK gibt es erst seit 2020 – und hat mit den Lehrkräftebedarfsprognossen der KMK nichts zu tun. Die basieren auf Angaben der Länder.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Vielen Dank für die Einlassung…trifft genau meinen Humor und – was noch wichtiger ist – meinen Grad an massiver Verärgerung und Verzweiflung!
Zu diesen qualifizierten Vorschlägen nur ein freundliches, diesem Niveau angepasstes „Ihr mich auch!“
Ja, ich stocke meine Stunden auf, weil die KMK so viel für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf tut. *Ironie aus*
So lange ich keinen Kindergartenplatz für meine Tochter habe, an dem Sie ohne Qualitätseinbußen betreut werden kann, werde ich nix tun. Eher verlasse ich das System Schule und suche mir mit meiner Qualifikation einen Job, in dem mich mein Arbeitgeber fördert, umsorgt und leistungsangemessen entlohnt. Und mir nicht, wie jetzt, unentwegt in den Allerwertesten tritt.
Liebe KMK, weniger ist mehr! Wenn ihr nun die Lehrkräfte für eure Unfähigkeit bluten lasst, dann wird das alles schlimmer anstatt besser.
Na na. In Hessen wirbt das Kultusministerium mit dem Prädikat familienfreundlicher Arbeitgeber.
Werben mit etwas und sein – zwei verschiedene Dinge.
Siehe Kindermilchschnitte.
Kannste dir nicht ausdenken!! 🙂 🙂
Hessens Kumi macht Werbung für andere?
Ja, das Kultusministerium, aber da arbeiten die meisten Leute, die täglich in Klassenzimmern unterrichten, ja nicht.
(Ich verstehe auch nicht, was am Kultusministerium familienfreundlich sein soll, aber seis drum).
„ohne Qualitätseinbußen“ ist heute nur noch an privaten Einrichtungen möglich, leider…..
Nicht mal da…
Leider bedingt das System, dass man als Beamter nach einigen Jahren mit erheblichen Rentenausfällen zu rechnen hat, da der eigene Anteil an die Rentenversicherung nicht nachgezahlt wird bei Entlassung, nur der Arbeitgeberanteil. Je länger man also Beamter ist und dann um die Entlassung bittet, desto ärmer ist man im Alter. Abgesehen davon: sollte man nicht sofort im Anschluss an die Entamtung eine Stelle finden, kann man Bürgergeld beantragen, denn ein Anspruch auf Arbeitslosengeld besteht auch nicht. Grade bei Beamten mit Kindern fällt in der Privatwirtschaft auch der Familienzuschlag weg. Der Fall ist ggf. dann finanziell schon recht hart.Ich fände es schwer zu bemessen, wieviel mehr einem dann die dazugewonnene Freiheit wert ist.
Jau, angestellte Lehrkraft ist nicht schlecht. So ab 60 hat man einen Anspruch auf bis zu 24 Monate ALGI:)
Okay, bei eigener Kündigung gibt es drei Monate Sperrfrist …
Den Nachzahlbetrag bei der Rente haben Beamte vielfach durch das im Vergleich zu Angestellten Lehrkräften deutlich höhere Netto (in meinem Fall monatlich 900€ Differenz bei voller Stelle, gleichen Arbeitsjahren, gleicher Kinderzahl, gleicher Lohnsteuerklasse und nach Abzug der privaten KV bei den verbeamteten LK) mehr als raus – das zählt nun wirklich nicht als Grund! Sämtliche Zuschläge der Beamten entfallen bei mir als angestellter LK, ebenso stehen meinen verbeamteten Kollegen Freistellungen bei Gründen zu, von denen ich als Angestellte nur träumen kann (z.B. zur Teilnahme an Brauchtumspflege).
Ich betreue meine pflegebedürftigen Eltern, weil auch der 30.Pflegedienst, den ich angerufen habe, für das gesamte Kalenderjahr 2023(!) keine Kapazitäten hat. Reduzierung 4 Stunden. Erst bei Reduzierung von 7 Stunden hätte ich Anspruch auf Rentenleistung zum Ausgleich.
Glaubt die Kommission im Ernst, wir verzichten alle auf Gehalt und Pensionsansprüche, damit wir mehr Zeit für Lachyoga haben?
Bin fassungslos- und stocksauer.
Gäbe es genug gute Ganztagsschulen könnten Pfelgekräfte ganztags arbeiten. Aber zum Glück organisieren die ihre Kinder nicht weg und kochen jeden Mittag frisch.
Vielleicht haben sie aber auch selbst pflegebedürftige Eltern.
Gründe kann es viele geben.
Das Universum dreht sich nicht ausschließlich um Lehrer.
Gäbe es vernünftige Arbeitsbedingungen, gäbe es genug Pflegekräfte – so wird ein Schuh draus.
Doch, in einem Lehrerinnenforum ausnahmsweise schon!
Wenn ich an meine 32 Kopf starke 10. Deutschklasse vom letzten Jahr denke, dann habe ich diese nicht nur als Belastung „wahrgenommen“, sondern solche Klassengrößen s i n d eine Belastung, für alle Beteiligten. Der Korrekturaufwand hat ja sowieso immer Hobbycharakter, kann man doch am Wochenende machen.
Und in den Ferien… läuft bei mir auch jedes Jahr so …mit Deutsch 9-12…
Apropos Studenten…..wie wäre es allen Lehramtsstudenten eine 8 oder 10 Stunden Stelle an einer Schule anzubieten für die gesamte Studiendauer?Das würde alle unbezahlten Praktika abdecken und wäre ganz sicher eine eine win-win-Situation. Jede Schule erhält dann abhängig von vom Grundstellenbedarf einer Schule eine Anzahl von Studenten Stellen zur freien Verfügung, die sie als Werksstudentenverträge selber besetzen dürfen und zwar zeitlich unbefristet (solange sie eben studieren).
Die Studenten könnten vielfältig einsetzbar sein (teamteaching, Einzelförder, Begleitung von Kleingruppen, kopieren, weitere administrative Aufgaben ….) und entlasten damit die LuL.
Voraussetzung: Diese Studenten Stellen dürfen nicht in die Lehrerstellenberechnung einfließen und sollen auch keinen Löcher stopfen auf dem Papier….
Gut, das löst nun nicht das grundsätzliche Problem, könnte aber zur Entlastung beitragen….
Das ist doch mal ein interessanter Ansatz … aber eben deshalb und weil er Geld kostet wird er nicht bedacht werden.
Sehr geehrtes Fräulein Rottenmeier … Sie sehen (sorry lesen) mich mittlerweile völlig verzweifelt.
Ja, ich weiß….aber träumen ist erlaubt….
UND wenn ich kleines Licht auf so eine Idee komme, ist da oben vielleicht jemand, der auch drauf kommt und es für eine gute Idee hält 🙂
Zur Entlastung det Studiengänge, wenn die Studenten die Realität sehen, bevor sie gefangen ähh verbeamtet sind
Nein! Meine Studierenden sind fast alle als Vertretungskräfte an Schulen. Erstsemester haben zum Teil Klassenleitung, unterrichten fachfremd jedes x-beliebige Fach, werden total verheizt (weil es vor Ort nicht anders geht), demoralisiert und ihrem Studium dient es auch nur bedingt.
Ist aber eine gute Entscheidungshilfe für den Studiengangwechsel.
Ihre Studenten stopfen Löcher in der Lehrerstellenberechnung. Das war aber nicht mein Vorschlag. Mein Vorschlag war dass Studenten neben ihrem Studium die Möglichkeit erhalten für gutes Geld an einer Schule angestellt werden, um zu unterstützen. Gleichzeitig decken sie die notwendigen Praktika ab.
Mir schwebt da sowas vor wie ein Lern-Buddy. Dieses Projekt hat unsere Stadt letztes Jahr ins Leben gerufen. Unser Lern-Buddy war für gutes Geld begleitend zur Unterstützung da. Laut Vertrag durfte sie allenfalls Kleingruppen betreuen, Teampartner sein, weitere Aufgaben zur Unterstützung ausführen. Klassenleitung oder Eigenverantwortliches Unterrichten war ausdrücklich ausgeschlossen.
Leider war es nur ein Projekt und endete am 31.12. ….Schade….
Eher eine loose-loose-Situation. Wer mal Einblick ins Irrenhaus hatte, will da nicht bleiben…..die Studis sind da so schnell weg aus den Praktika, so schnell können wir nicht gucken!
Selbst die harmlosesten Schnupperpraktika haben schon vor Jahren, schon vor Corona in Kürze die Leute nach anderen Berufszielen suchen lassen und wir sind wirklich nett und schonend vorgegangen. Was muss man mehr sagen …
Kein Praktikum, ein Nebenjob für Lehramtsstudenten….ähnlich wie Werksstudenten….gut bezahlt….
Kein Student wäre verpflichtet, sowas zu machen. Der Vorteil wäre aber, dass die zu absolvierenden Praktika damit abgedeckt werden könnten.
Wer als Lehramtsstudent lieber bei Lidl an der Kasse sitzen möchte, soll das gerne tun….
Bin dabei.
Der Entwicklungskurve der spontanen Studienabbrecher oder -umsattler müsste man dann aber vermutlich mit dem Teleskop hinterher schauen. *g*
Das funktioniert aber höchstens in Uninähe. Die ländlichen Regionen, wo der Lehrermangel eh größer ist, profitieren sicherlich nicht davon.und werden noch weiter abgehängt.
Oder welcher Student kann 1-2mal in der Woche 150km von seiner Unistadt in der Schule aushelfen?
Und auch sonst: Wer leitet denn die Studenten an?
Ich behaupte mal, dass es besonders an den Brennpunktschulen im städtischem Umfeld besonders Bedarf gäbe. Da ist die nächste Uni meist nicht weit weg.
Die ländlichen Schulen leiden ganz sicher auch unter Lehrermangel keine Frage, haben aber meist noch ein Klientel, was sich erheblich von Stadtschulen unterscheidet und der Unterstützungsbedarf vielleicht nicht so eklatant hoch ist. Aber dahin würden sich sicherlich die Studenten verirren, die als Pendler noch zu Hause wohnen und am Ort arbeiten wollen. Vielleicht nicht so viele wie in Uninähe, aber immerhin.
Die Studenten gehen als Teampartner mit in den Unterricht und unterstützen, learning by doing….nach und nach traut man ihnen dann eventuell immer mehr zu. Das läuft wie in jedem Nebenjob auch. Da läuft man erst mit guckt hier und da, übernimmt einfache Aufgaben und das wird dann immer ein bisschen mehr. Eine intensive Einarbeitung ist erstmal nicht notwendig….ergibt ich mit der Zeit….
Schön, wenn eine Uni in der Nähe ist.
Das würde allerdings nur Schulen in Universitätsstädten helfen, die Masse der Schulen profitiert davon nicht.
Das ist längst umgesetzt, Studierende haben Vertretungsstellen und fungieren als vollständige Lehrkraft, einschließlich Notengebung, jedoch ohne Betreuung ihrerseits, es sei denn, die Lehrkräfte übernehmen auch dies als Mehrarbeit.
Das Land spart Geld, da man Hilfskräfte für geringen Lohn einstellt, statt ausgebildete Lehrkräfte, von beiden aber gleiche Arbeit fordert. Ähnlich ist es mit den pädagogischen Mitarbeiter:innen in den Grundschulen, die als gering Qualifizierte in den Klassen stehen, um dort die Unterrichtszeit zu übernehmen. Offiziell ist es Betreuung, an vielen Schule deckt es über Monate den Mangel.
An sich wären beaufsichtigte Lernzeiten in der SekI das Gleiche. Dass Lehrkräfte zusätzlich zum Deputat damit dann weiteren Unterricht vor- und nachbereiten, wird verschwiegen. Jede zusätzlich vorbereitete Lernzeit oder von Lehrkräften für andere vorbereitete Unterrichtsstunde müsste auf das Deputat angerechnet werden.
Neben einer Arbeitszeiterhebung für Lehrkräfte braucht es eine Unterrichtsstundenerhebung, damit für die Gesellschaft sichtbar wird, was Lehrkräftemangel bedeutet.
Sie haben meine Idee gar nicht gelesen oder nicht verstanden….vielleicht lesen sie nochmal meinen Thread und überlegen, ob der sich doch von ihrem Einwurf unterscheidet.
Brauchen aber immer sehr enge fachliche, methodisch-didaktische und pädagogische Begleitung, dauernde Unterstützung bei der Stoffvermittlung und Führung der Klasse(n) durch MentorInnen!!! Durch erfahrene Lehrkräfte an der Schule.
Impliziert also erhebliche Zusatzarbeit für diese regulären LehrerInnen!
Nicht zuletzt auch wegen der juristischen Absicherung der Notengebung! Diese läge bei StudentInnen dann nur in der Verantwortung der Schule!
Es gibt ohne Zweifel Naturtalente für’s Lehramt! D
Doch sehr erfolgreiche Einzelnachhilfe durch StudentIn ist nicht vergleichbar mit den Herausforderungen des Unterrichtens einer ganzen Klasse!
Es geht schließlich letztlich auch um die Vergabe von Lebenschancen bei der Notengebung und Versetzung.
Sehr genaue Begutachtung des Stoffverteilungsplanes, der schriftlichen Leistungsmessungen und des angewandten Korrekturmodus u.a. sind also unabdingbar.
Grundgedanke ist ja nicht übel, in der Praxis jedoch sehr problembehaftete Umsetzung. Und auch erhebliche Mehrarbeit für „betütelnde“ Lehrkräfte, natürlich wohl unbezahlt!
In deren „Freizeit“!
Ja und? Auch das ist sicher „ein großer Gewinn“. Dafür waren Sie bestimmt „– notgedrungenermaßen, auch zu materiellen Opfern bereit!
Berufsethos! Zuneigung zu der Jugend!“
„Eine bessere Strategie wäre es, die Verantwortung qualifizierter Lehrer:innen zu stärken, die bereits im System sind, und ihnen Assistenzkräfte zuzuordnen. Dafür sind allerdings neue Formen der Unterrichtsorganisation erforderlich», sagt Thiel.“
Prima – mit der Stärkung meiner Verantwortung bin ich auch gleich als „s c h u l d i g !“ entlarvt. Was sind das doch wieder für schlaue Füchse, dies, hust, röchel Theorie-Experten!
„Zum anderen könnten Lehramtsstudierende und weitere Vertretungslehrkräfte in begrenztem Umfang und unter Anleitung Unterrichtsstunden und pädagogische Tätigkeiten wie die Korrektur von Klassenarbeiten übernehmen“
Von Vertretungslehrkräften erwarte ich, dass die das können und keine Anleitung brauchen.
Oder unterrichten die extrem-fachfremd und brauchen eine Anleitung? Chemie, Physik, Bio Fische sezieren…. Da bin ich raus. Auch für die Zeit, die ich zur Vorbereitung des Vertretungskollegys brauche!
„Vor diesem Hintergrund empfiehlt die SWK, zunächst die definierten Obergrenzen auszuschöpfen. Wenn andere Maßnahmen ausgereizt sind, darf in der Sekundarstufe I auch eine befristete Erhöhung der maximalen Klassenfrequenz nicht ausgeschlossen werden.“
Massenkindhaltung – jippiiii.
Und ganz individuell differenziert….
Da ist doch irgendwer leicht irre, oder?
Wenn da mal nicht die Geburtenzahlen sinken….
„Gleichzeitig fordert die Kommission mehr Angebote der Gesundheitsförderung für Lehrkräfte, um mit der Belastung im Schulalltag besser umzugehen.“
Leicht irre? Ich korrigiere mich – vollkommen irre!
Wir haben nicht zufällig den ersten April (das ganze Jahr über…) ?
Mein lieber Herr Gesangsverein!
Ich bin für mindestens sechs Wochen Hospitation, bevor diese Experten den Mund auftun.
Gleichzeitig muss ein sechswöchiges Praktikum für unsere KuMis pro Schuljahr verpflichtetend werden.
Und dann …. können wir mal reden.
Willst Du Dir das wirklich antun?
Wohl ausformulierte, auswendig gelernte Sätze – weder rhetorisch noch empathisch zugewandt vorgetragen – wenn Du eine/n kennst, der das – glaubhaft und wahrhaftig – besser macht……bitte nennen.
Also, ihr Lieben, für Hamburg gilt das nicht. Hamburg ist nämlich die Insel der Glückseligen. Jedenfalls sagt der Rabe: Hamburg hat keinen Lehrermangel. Und wenn hier eine SL etwas anderes behauptet, dann gibt es Schimpfe!
Ja, weil der Mangel an Leere eigentlich eine Überfüllung ist …
Komisch, in den Nachrichten hörte man über diesen Bericht fast nur,
dass ältere Lehrer länger arbeiten dürfen sollen (wie viele wollen das denn? ich kenne nur welche, die froh sind, endlich auszuscheiden);dass man Seiteneinsteiger besser qualifizieren sollte (auch an Seiteneinsteigern mangelt es mancherorts schon) unddass Teilzeitmöglichkeiten eingeschränkt werden sollte (na, dann fehlt man eben öfter krankheitsbedingt, Beamte können das ja unbefristet).
Die Philologenvorsitzende meinte dazu, das helfe alles nicht. Finde auch. Aber ihre Vorschläge ebenso wenig. Da sollte dann
der Mathelehrer nicht mehr den IT-Bereich betreuen (macht womöglich 1 Stunde wöchentlich aus),der Chemielehrer nicht mehr Chemikalien betreuen (???) undder Klassenlehrer keine Klassenfahrten mehr organisieren (das sollen ihm andere abnehmen, aber wie viel mehr Unterrichtsstunden entstehen denn dadurch, ich meine, keine).
Das ist doch genauso ein Quatsch.
Wenn ich jetzt lese, was noch vorgeschlagen wurde (größere Klassen, mehr Hybridunterricht, Stundensoll erhöhen), ja, das hülfe / würde helfen, aber macht uns Lehrer kaputt ! Dann steigt die Ausfallquote und dann hilft es doch nicht. Beamte können ja wie gesagt unbefristet lange bei vollem Gehaltsausgleich fehlen. Wir haben das schon bei uns und gelten trotzdem als zu 100% versorgt.
Streiken könnten Lehrer jedenfalls fast nirgendwo mehr dagegen. Sind ja bald alle verbeamtet.
So ist es. Das Einzige, was Lehrer wirksam gegen solche Maßnahmen tun könnten, wären Streiks und das dürfen die allermeisten Lehrer als Beamte aber nicht. So sind sie auf Gedeih und Verderb ihrem Dienstherrn ausgeliefert.
Maximal ein Gericht kann helfen – wie bei den Stundenerhöhungen in Niedersachsen, die aber nicht wirklich „verboten“ wurden, sondern nur unter bestimmten Bedingungen möglich wären.
Dann holen sich die KuMis die Ärzte mit ins Boot. Da wird nicht nur die Teilzeit eingeschränkt, sondern auch eine Zahl festgelegt, wie vielen LuL wie viele Krankentage zustehen 😉
Man darf sich im Nachdenken nicht einschränken lassen …
Zuzutrauen wäre denen das … Hauptsache man schafft faktische Widerstände aus dem Weg oder glättet die Absturzpiste für LuL mit schmierigen Mitteln – den sog „Schmiermitteln“
Ich sage: Mal so richtig Dienst nach Vorschrift schieben. Da würden aber einige richtig blöd schauen…
Weiß eigentlich jemand, warum der Lehrberuf so unattraktiv geworden ist?
Weil keiner mehr lebt?
Schön, wenn Pädagogikprofessoren Maßnahmen „ohne Tabus“ vorschlagen, wo sie zuletzt bei ihrem Abitur eine Schule von innen gesehen haben und selbst nur lächerliche Lehrverpflichtungen wahrnehmen (wenn überhaupt).
Eigtl. sollte mein Kommentar in erster Linie unter diesen Artikel hier, er wurde aber nur beim Artikel zum GEW-Kommentar zu dieser Horrormeldung veröffentlicht – ich hatte ihn wortgleich zu diesem Artikel und den Stellungnahmen der Verbände abgesendet – war wohl zu viel des Guten.. ^^
Dann also so: https://www.news4teachers.de/2023/01/gew-empoert-ueber-kmk-gutachten-achtsamkeitstraining-und-yoga-fuer-lehrkraefte-zum-ausgleich/#comment-499313
Ich bin ja kein Lehrer aber die zentralen Punkte der „Experten“ habe ich schon vor Jahren meiner Frau als die kommenden Maßnahmen genannt:
Die Entlastung von Lehrern durch die Verlagerung auf andere Kräfte, ist dagegen entweder nicht sinnvoll möglich oder zum Scheitern verurteilt, da auch hier Arbeitsmarkt leer ist.
Ich denk alles genannte wird so kommen. Einfach, weil es nicht anders gehen wird.
Angesichts der Herausforderungen mit den immer heterogeneren Schülergruppen wird das wirklich lustig werden.
Wo bleibt der Aufschrei der Bevölkerung/ Gesellschaft ?
Wieso ? überhaupt nicht nötig !
Der Glorreiche Rettungstrupp hat doch prompt, sofort, in kürzest möglicher Zeit klug reagiert und Lösungen gefunden, die einem breiten Publikum gefallen:
Endlich müssen die fS – wie alle anderen – in Vollzeit – arbeiten.
Endlich dürfen auch durch Ihren Job unverbrauchte Pensionisten aufsatteln, der Gesellschaft etwas zurückgeben.
Endlich kann man den LuL klarmachen, dass sie in schweren Zeiten als Staatsdiener Ihr Teil dazuleisten müssen, dass es allen, v.a. Politik und Wirtschaft, die sie stets unterstützten, besser geht; Verzicht des einen in Eigenverantwortung ermöglicht schließlich erst die Freiheit der anderen…… 😉 ?
Es fragt keiner mehr weiter danach, was versäumt wurde.
Wenn dieie Lösung den meisten machbar erscheint, kräht kein Hahn, nach den “ Befindlichkeiten “ von LuL.
In der Firma weiß doch der Chef ( bei uns G16) worans hapert, also…..
Die Bildung geht den Bach runter ?
Dann müssen eben die LuL endlich die Kübel in die Hand nehmen, zum wohlwollenden Nicken der G16. Das kommt medial hervorragend an.
Ging doch bis jetzt auch, lääächeln – wohlwollend, wertschätzend, liebe LuL,
obwohl jeder weiß, dass die Eimer Löcher haben. Die sind wohl der Achtsamkeit entgangen…..
(Ironie)
Solange die Kinder beaufsichtigt sind und die Versetzung schaffen, meckert die Bevölkerung nicht.
Schrieb ich doch,
Dass den fS endlich mal gezeigt wird, was hat arbeiten bedeutet (in Form von einer sinnvollen !?! Maßnahme nach der anderen) dürfte ebenfalls von vielen Eltern/ der Gesellschaft beklatscht werden – solange es keine unbequemen Auswirkungen auf den eigenen Lebenslauf hat.
Es kommt einfach drauf an, so wie die 16 es tun, Schrott und Trümmer
für die Eltern in Gold zu verwandeln – unbequeme Dinge und knallharte 16erfehler werden auf LuL projiziert – hat doch bisher auch funktioniert.
So wird Mist zu Talmi.
Genau! –Oberschenkelklatscher–
Jetzt müssen die endlich mal richtig arbeiten, die „faulen Säcke“! (Zitat von Gerhard Schröder)
Es ist zum …Verzweifeln!
„Brot“ wäre damit geklärt.
„und Spiele“: Wen werfen wir zum Fraß vor?
Richtig. Bildung ist in großen Teilen der Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten immer unwichtiger geworden. Das wird sich in Zukunft nicht ändern.
Übrigens ein ganz bewährter Psycho-Trick: Man sagt dem Patienten den Tod an, dann freut er sich über die gerade nochmal überlebte Pfusch-Amputation.
20 Jahre Apokalypse, meine Brüder und Schwestern, 20 Jahre! Lasset alle Hoffnung fahren, ab nun sind wir höheren Mächten übergeben. Kein Menschlein kann daran mehr rütteln. Gewöhnt euch an den Gedanken … (macht richtig Spaß, ich hab langsam volle den Dreh raus) … Sterbliche, erkennt ihr denn nicht, dass euch nur noch das Leiden des Leibes und das Zittern eurer schwachen Seelen vor endgültiger Verdammnis (Übervolldeputat) erretten kann. Ein jeder trage also seinen Teil(deputatsaufschlag), so sollt ihr Reue zeigen für euer lasterhaft-faules Tun in der Vergangenheit. Nirgendwo, nirgendwie sonst ist Rettung, drum seid duldsam, huldsam und schweigsam, denn so werdet ihr dereinst (in grob 20+ Jahren) eingehen ins Überstundenausgleichsreich.
Apropos „an höhere Mächte übergeben“ …da muss ich doch gleich mal…
Ansonsten , lieber Dil….die perfekte Predigt!
Werde sie beizeiten auf einer der nächsten LeKos zitieren, wenn ich darf…
Ja gerne. Sag Grüße von mir und von Fraulau! (Sie malt gerade irgendwelche geheimen Plakate im Klassenzimmer nach Unterrichtsende und wir dürfen nicht mehr rein dann.)
Eines muss man der SWK lassen: es ist eine ehrliche Kriegserklärung.
Ich nehme sie gerne an, wenn es sein muss.
Hey, ich habe nach 15 Jahren Vollzeit im Beamtenstatus gekündigt. Habe viele schulische Felder leidenschaftlich beackert, trotzdem hat’s keinen interessiert. Kein Personalgespräch, kein Warum, kein Nichts….lapidare Zustellung der Entlassungsurkunde. Bin jetzt glücklich im Ausland. Das derzeitige System wird nur noch durch den vermeintlichen „Anreiz“ der Verbeamtung am Leben erhalten.
Glückwunsch und alles Gute!
Also in Brandenburg gibts ja offiziell genug Lehrer… die an unserer Schule fehlenden verstecken sich vermutlich grad unterm Lehrertisch.
Die Vorschläge der SWK haben jetzt welches Ziel? Den Lehrermangel zu beheben, indem man die Schulen aufgrund fehlender Lehrer komplett schließt? Echt ey, SWK, Mittelfinger!
An meiner GS sind allein 4 Lehrerinnen schwanger und im BV. Ersatz kommt nicht. Also fehlen offiziell keine Lehrkräfte, dennoch sind 4 Stellen (2 davon Vollzeit) faktisch unbesetzt. Aber hey, bei uns braucht man doch jetzt nur noch irgendeinen Bachelor, ist doch alles schicki! Hoch ja, man kann gar nicht so viel fressen, wie man kotzen möchte…
Bei uns sind es 7 Schwangere und 4 Dauerkranke. Das sind bei uns 25% der Lehrkräfte. Offiziell sind alle da. Die, die noch da sind, werden verheizt, bis es kracht. Ist wie das Spiel Domino. Nur ernster.
Würde es nicht helfen, weibliche LK erst nach der Menopause einzusetzen?
Oder es so zu halten wie früher? Nur ein „Fräulein“ durfte Lehrerin sein!
Heiratete das Fräulein so wurde sie entlassen, da sie jetzt ja Frau war.
Würde so ein Fräulein schwanger, war sie unmoralisch und wurde deshalb aus dem Schuldienst entfernt.
Die GEW in BB ist wie überall ein Totalversager. Mal setzen sie sich zur Ernst ins Bettchen mit „die armen Schüler! Ja, da arbeiten wir doch gern alle mehr“, mal schreiben sie böse Briefchen an sie, und letztlich passiert nix! Gab nicht einen Streikaufruf während Corona, nix. Die Petition gegen diese Schnellschusslehrer bzw. Für eine qualifizierte Asbildung von Leuten, die unterrichten sollen, wurde von einer Lehrkraft, nicht etwa von der GEW, initiiert. Kannste knicken, diesen Verein.
Wüsste nicht wie das helfen soll? Ich unterrichte aktuell schon 2 Stunden mehr, freiwillig. Ich habe Klassen mit 30+ Schülern. Seit letztem Jahr ist der Lehrermangel bei uns so eklatant, dass ich fast jede Woche mehrere Doppelstunden hybrid halte. Sprich: 2 Klassen parallel unterrichten. Das mag bezüglich der Aufsicht an einer Berufsschule realisierbar sein, von gutem Unterricht, geschweige denn Unterricht, kann man da nicht mehr sprechen.
Aktuell weiß ich nicht, wie das in Zukunft sich entwickeln soll. Verlasse ich noch diesen Job? Finde ich im System eine andere Position? Falle ich einfach Tod um? Unvorstellbar aktuell bis zur Pension den von mir eigentlich geliebten Lehrerberuf in dieser Form fortzuführen.
Ich habe eine verrückte Idee:
Wie wäre es, wenn die Lehrer*innen alle, und ich meine alle, einfach mal streiken würden. Ja, das dürfen wir Beamte nicht – aber was wollen sie machen? Uns alle rauswerfen – das will ich sehen.
Sollte man ankündigen,
bis dahin kann man als Warnung den März als Dienst-Monat ausrufen, in dem alle sich auf Dienst nach Vorschrift beschränken
und jegliche darüber hinaus gehende Anfrage mit dem immer gleichen Satz beantworten: „Die Begrenzung meiner Arbeitszeit ist überschritten, bitte versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt wieder.“
Topp…ich wäre sofort dabei!!
Ich auch.
Ich arbeite 75% an einer beruflichen Schule. Die 25% Freizeit sind leider immer mit schulischen Zusatzaufgaben gefüllt, die wenig bzw. nicht in Statistiken einfließen (z.B. Umsetzungen von Änderungen diverser Lehrpläne, geänderte Bildungsgänge, Arbeitsaufträge aus diversen Konferenzen, Vorbereitung außerunterrichtlicher Veranstaltungen, hinterher rennen von Entschuldigungen der Lernenden, etc.). Das heißt, würden Aufgaben auf Schulassistenten (soweit rechtlich möglich) delegiert, würde keine einzige zusätzliche freie Deputatsstunde generiert. Oh Wunder, die Kosten würden ja sogar noch steigen. Daher ist in der Politik meiner Ansicht nach, kein wirkliches Interesse an diesem Lösungsansatz festzustellen. Auch wenn es uns Lehrkräfte einmal Zeit zum durchatmen geben würde.
Ein anderes Problem ist die zunehmend anstrengendere unterrichtliche Tätigkeit mit Mobbingdrohungen gegenüber Lehrkräften, fehlender Disziplin und Respektlosigkeit (und fehlenden rechtlichen Möglichkeiten von Sanktionen) von einer immer größer werdenden Anzahl von Schülerinnen und Schüler (oft (nicht immer) mit sich ähnlich verhaltenden Elternteilen). Viele Lehrkräfte an beruflichen Schulen gehen mit immer mehr Angst in den Unterricht (bis hin zu Messergeschichten etc.) und sind daher oft alleine schon nach dem Unterricht ausgezehrt. Ein Yogakurs bietet daher wenig Abhilfe und ist eine „Ohrfeige“ für alle engagierten Lehrkräfte (und das sind doch die meisten von uns). Ich denke, dass gerade viele Lehrkräfte im beruflichen Schulwesen bereits jetzt auf einen Burn out zulaufen. Vermutlich wird der Krankenstand rasant steigen, wenn das so weiter geht.
„Das heißt, würden Aufgaben auf Schulassistenten (soweit rechtlich möglich) delegiert, würde keine einzige zusätzliche freie Deputatsstunde generiert.„
Liebe Kollegin,
die Logik ist die folgende:
Eine Zusatzarbeit, die keine Entlastungsstunde wert ist, ist natürlich eine zusätzliche Deputatsstunde wert, wenn man davon entlastet wird. Sollte die Entlastung dann doch nicht stattfinden (, weil man kein Unterstützungspersonal findet, es zu teuer ist oder unterstützt werden muss), hat man die Quadratur des Kreises geschafft: Eine zusätzliche Deputatsstunde ohne zusätzlich Belastung!
Vielleicht einfach mal Nein sagen und bestimmte Arbeiten nicht erledigen? Wäre das nicht eine Idee, die auch mehr Lebensqualität ermöglicht?
Die „Lehrerinnen-Arbeitsaufgaben-Skala“ ist nach oben hin leider offen. Nach dem berühmten Vorbild der „nach oben offen Richterskala“…
Eine Auflösung dieser Expertenrunden wäre auch eine gute Maßnahme. Weniger miese PR, die zukünftige Lehrer abschreckt. 😉
@KuMi und alle anderen besserwisserischen Politkommissare im Elfenbeinturm am Schreibtisch mit einer Arbeitsfläche, die größer ist als ein Zeichenblockblatt ist und ohne Tuchfühlung mit einer Horde von Kleinkindern, Grundschülern, Eliteschülern und Restschülern:
Ja, danke, ihr habt die Misere jetzt festgestellt, laut ausgesprochen, Maßnahmen (= Sanktionen fürs Fußvolk) elaboriert und damit erübrigt sich für euch eine Änderung der Misere. Wie eigentlich immer in den letzten Jahren. Die Konsequenzen für eure miese Arbeit müsst ihr nicht tragen. Dafür sind wir ja da. Schöne Welt für euch, muss ich neidlos zugestehen. „Es gibt zwei Kategorien von Menschen: Die einen haben einen geladenen Revolver, die anderen buddeln“, um hier mal ganz süffisant ein Zitat meines Lieblingsfilmes loszuwerden.
Oh, das Zitat kannte ich noch gar nicht … 😉 gefällt mir aber ausgenommen gut und wird in meinen Sprachgebrauch eingehen. Danke dafür!
Dankeschön, das freut mich sehr. Stammt aus Sergio Leones Spaghettiwestern „The Good, the Bad and the Ugly“ – (Zwei glorreiche Halunken), großes Kino, grandioser Film. Was Schönes für einen Samstagabend…
Bin selbst neben der Schule in der universitären Lehrerausbildung und goutiere ein entsprechend besetztes Expert:innengremium. Dass aber ausschließlich Bildungswissenschaftler, Didaktiker etc. Vorschläge machen, die rein unterrichtsorganisatorisch- personell sind, um Ressourcen zu generieren- also mit ihren jeweiligen Professionen rein gar nichts zu tun haben- ist UNVERFROREN und SCHLÄGT DEM FASS DEN BODEN AUS!!!
Und die KMK verkauft ihre Knebelentscheidungen nachher als wissenschaftlich belegt.
Genau das ist der Trick: Die KMK wird sagen, die Kommission habe eine WISSENSCHAFTLICH begründete Empfehlung abgegeben, weil es doch eine Kommission aus Wissenschaftlern ist. Die Redaktion meinte weiter oben, das müsse ja gar nicht stimmen. Aber ich bin sicher: In der veröffentlichten Meinung, also in den großen Medien, wird man von „wissenschaftlich begründet“ ausgehen, und niemand wird es wagen, die Kommission als solche anzugreifen. Nein, die StäWiKo ist „heilig“, schon bei ihrer Gründung hat man Vorschusslorbeeren verteilt. Die dürfen jetzt doch nicht widerlegt werden.
Da gibt es doch diesen Witz (gerade in einer ähnlichen Version andernorts gelesen):
Ein Mann in einem Heißluftballon hat sich verirrt. Er geht tiefer und sichtet einen Mann am Boden. Er sinkt noch weiter ab und ruft:
„Entschuldigung, können Sie mir helfen? Ich habe einem Freund versprochen, ihn vor einer Stunde zu treffen und ich weiß nicht, wo ich bin.“
Der Mann am Boden antwortet:
„Sie sind in einem Heißluftballon in ungefähr 10 m Höhe über dem Boden. Sie befinden sich zwischen 40 und 41 Grad nördlicher Breite und zwischen 59 und 60 Grad westlicher Länge.“
„Sie müssen Lehrer sein“, sagt der Ballonfahrer.
„Bin ich“, antwortet dieser, „woher wussten sie das?“
„Nun,“ sagt der Ballonfahrer,“ alles was sie mir sagten, ist technisch korrekt, aber ich habe keine Ahnung, was ich mit ihren Informationen anfangen soll, und ich weiß immer noch nicht, wo ich bin. Offen gesagt waren Sie keine große Hilfe. Sie haben höchstens meine Reise noch weiter verzögert.“
Der Lehrer antwortet:
„Sie müssen im Kultusministerium tätig sein.“
„Ja,“ antwortet der Ballonfahrer, „aber woher wussten sie das?“
„Nun,“ sagt der Lehrer, „sie wissen weder wo sie sind, noch wohin sie fahren. Sie sind aufgrund einer großen Menge heißer Luft in Ihre jetzige Position gekommen. Sie haben ein Versprechen gemacht, von dem Sie keine Ahnung haben, wie sie es einhalten können und erwarten von den Leuten unter Ihnen, dass sie Ihre Probleme lösen. Tatsache ist, dass Sie in exakt der gleichen Lage sind wie vor unserem Treffen, aber jetzt bin irgendwie ich schuld!“
—
… ja, ist eher ein Gleichnis.
That’s it!! 🙂
«Erheblichen Pensionierungswellen stehen kleine Geburtskohorten gegenüber, aus denen Lehramtsstudierende gewonnen werden können». Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie wenig das Kultusministerium trotz aller Wirtschaftweisen und Bildungsexperten vorplanen kann, die Vernetzung mit der Gesamtregierung scheint ja auch nicht zu klappen.Ich kann mir eine gewisse Häme nicht verkneifen, da ich diese Entwicklung schon lange vorausgesehen habe. Nicht ganz unschuldig ist der Umgang der KMK mit den Lehrkräften in der Vergangenheit, aber es hat sich nicht vile geändert. Auch die Zeit der „Lehrerschwemme“ damals, als die Referendare oft wie der „letzte Dreck“ behandelt wurden und die Noten gedrückt werden mussten, damit man die StR z.A. loswerden konnte, hat sicherlich Kreise gezogen hinsichtlich der Attraktivität des Lehramtsstudiums. In meinem Referendariat wurde gerade mal 1 Referendarin von 21 in den Schuldienst übernommen (und die war danach bereits im 4. Monat). Die Anwärter, die damals derart vergrault wurden, haben sicher keine positive Werbung für den Lehrerberuf gemacht.
Das Lehrerbashing von seiten der Politik (faule Säcke), Medien (Lehrerhasserbuch) und Eltern (Halbtagsjob plus 13 Wochen Urlaub) war nun auch nicht gerade die schlaueste Art, diesen Berufsstand wertzuschätzen, denn brauchen tut man die Lehrer allemal.
Nun, es war absehbar, herrlich dieses Rudern nun, und alles auf Phänomene schieben, für die die KMK keinesfalls verantwortich gemacht werden kann.
Alle Versuche, dieses Dilemma nun einzudämmen und Fehler der Vergangenheit aufzuarbeiten, bzw. zu übertünchen, werden genau zum gegenteiligen Effekt führen, denn nun sitzt die andere Seite am längeren Hebel, zu dumm, vom hohen Ross muss abgestiegen werden. Ich bezweifle aber, dass dies gelingt.
Vor 20 Jahren hat ein Lehrer in meinem Umfeld bereits dieses Szenario beschrieben, in exakt Ihren Worten. Es erstaunt mich, dass die KMK nie gesehen hat, was an der Basis immer deutlich sichtbar war.
Nicht doch, der Gaul bewegt sich noch. Seien es auch nur die Würmer, die mittlerweile die Haut erreicht haben. Irgendwas wabbelt da noch, also aufgesessen zum Reiterstandbild für die Presse.
„Kleine Geburtskohorten, aus denen Lehramtsstudierende gewonnen werden können“
Das ist einfach Unsinn, geradezu eine Ausrede der StäWiKo: Seit 15 Jahren steigt die Zahl der Studenten insgesamt und ist auf Rekordniveau (ca. 2,9 Mill.), unabhängig von den Geburtskohorten. Es machen ja mehr Leute Abitur und studieren als vor Jahrzehnten. Da müsste es reichlich Kandidaten für den Lehrernachwuchs geben. Die Prognosen der KMK bis 2030 besagen, dass die Studentenzahlen nur ganz geringfügig sinken werden, jedes Jahr werden ca. 500.000 Anfänger erwartet:
https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/Statistik/Dokumentationen/Dok229_VB_Studienanfaenger-Studierende.pdf
Merkwürdig: Früher gab es weniger Studenten, mehr Schüler und dennoch keinen Lehrermangel. Hört sich an wie Zauberei. Aber es gab auch noch nicht so viele Vorschriften für Lehrer, sie durften noch das machen, was sie für richtig hielten. Und es gab noch nicht so viele „Herausforderungen“ (im Klartext: Erwartungen, Unmögliches zu leisten).
Wenn man die Unterrichtsstunden auf 40 Minuten reduzieren würde und Lehrer 30 Unterrichtsstunden pro Woche unterrichten würden, dann hätten sie eine Arbeitszeit von 1.200 Minuten bzw. 20 Zeitstunden à 60 Minuten. Wären sie dann noch mit einer Vor- und Nachbereitungszeit pro Unterrichtsstunde von 40 Minuten beschäftigt, würden sie genau 40 Zeitstunden pro Woche arbeiten.
Nur noch Unterricht + Vor-und Nachbereitung? Super. Wo kann ich unterschreiben??
PS: Wen haben Sie denn dafür vorgesehen, Elternsprechtage, Elternabende, Telefonate mit Jugendamt, Psychologen und Eltern, Konferenzen, Teambesprechungen, jährliche Klassenraumumzüge inkl. putzen, Konzepterstellung, Digitalisierung ect. pp. zu übernehmen?
unterrichtsfreie Zeit.
Alternative: weniger Unterricht, weniger Ferien.
Will vermutlich niemand aus der lehrenden Zunft.
Aha. Und das ganze Drumherum gibt es quasi nicht: Konferenzen, Elterngespräche, Klassenfahrten, Projekttage organisieren, und Nachbereitung Deutsch Oberstufe…da dauern die Korrekturen bei vollen Kursen mit 28 SuS viel länger… Abitur mit 22 SuS letztes Jahr etwa 50 Stunden…je nach Umfang der Arbeiten und Lesbarkeit der Schrift…
Projekttage und Klassenfahrten müssen bei diesen Aussichten bestimmt gestrichen werden.
Und Konferenzen, Elterngespräche, -abende, -sprechtage, Zeugnisse, Fortbildungen, Fachsitzungen usw. – werden dann abgeschafft?
Korrekturen, wer übernimmt die?
Das wird auch hybridisiert, also zwischen zwei Klassen hin- und hergetauscht und in peer reviews kritisch aber sachlich gewertet, denn das entspricht der Normalität in heutiger Arbeitswelt.
Und dann entfällt der Rest wie bereits genannt?
Zuzüglich der päd. Vorviertelstunde, Pausenaufsicht, Busaufsicht, Essensaufsicht/Gemeinsames Essen, Vertretungen, Veranstaltungen, OGS und AG Einsatz (falls bisher Bedarf/jmd. krank), Prüfungserstellungen, Schülerakten und sonstiger Papierkrams, usw. usf. ?
Das wird ja dann mal sehr spannend.
Wie war das noch mit der Pflicht, das Arbeitgeber die Arbeitszeit messen? Das die erlaubte Jahresarbeitszeit nicht dauerhaft überschritten werden darf? Das wird jetzt Mal ein lustiger Spagat.
Uns wurde von der SL und!!! dem Lehrerrat verklickert, dass WIR verpflichtet seien, unsere Arbeitszeit zu messen und zu dokumentieren.
Daher füllen wir (also ich nicht, weil ich mich schlicht weigere das zu tun 🙁 ) die Dokumentationsformulare für die „Entlastungspunkte“ seit neuestem selber aus.
Wo gibt es denn diese Formulare *interessiert guck*? Ist das was offizielles?
Keine Ahnung, wurde bislang vom Stellfix erledigt, der ja alle Infos in seinem Rechner hat und wir haben diese Aufstellungen dann nochmal auf die Richtigkeit kontrolliert – jetzt läuft es andersherum … wahrscheinlich hatte unser Stellfix keine Lust mehr dazu, weil es eben zeitaufwändig ist.
Schon in der Änderung der Berechnung der Arbeitszeit in Jahresarbeitszeit lese ich Zynismus.
Ich erinnere mich, vor Jahren das Ergebnis einer solchen Studie gelesen zu haben.
Die deutliche und regelmäßige Überschreitung der Wochenarbeitszeit von LuL im Gegensatz zu anderen Berufsgruppen sein hinnehmbar, weil…
…natürlich !
LuL ja 13 oder 14 Wochen FERIEN haben (nicht hätten).
Das war keine Satire.
Ich warte darauf, dass sie das LehrerInnen-Zölibat wieder einführen!
Dann gibt es nur noch LehrerInnen, die Vollzeit arbeiten, was ja auch alle männlichen Kollegen tun!
So werden sie denken, die schlauen Bildungsexperten! Wer oder was steckt hinter der Bezeichnung Bildungsexperte? ♀️
…Dem „Fräulein Lehrerin“ wurde diese Entscheidung gleich abgenommen: Bis 1951 (in Baden-Württemberg sogar bis 1956) war der sogenannte Lehrerinnen-Zölibat in Deutschland gesetzlich verankert:
Entschied sich eine Lehrerin bis dahin zu heiraten, musste sie ihre Stellung aufgeben und verlor zudem ihren Anspruch auf das Ruhegehalt. Schieden Lehrerinnen nicht freiwillig aus, drohte ihnen die Kündigung.
Sollten wir den Bildungsexperten diesen grandiosen Tipp mal geben? Der fehlt doch noch bei den grandiosen Ideen und Tipps!
Das Zölibat allein hilft nicht, wie man an der katholischen Kirche sehen kann. Verbotene Früchte werden dort dennoch genascht. Wer von ist ist trotz des Schildes „100“ schon nicht mal schneller gefahren?
Elternzeiten würden durch eine Zwangskastration in erheblichem Umfang reduziert. Halt. Da war noch was. Leihmütterschaften außerhalb Deutschlands und dann Elternzeit beantragen. Hmmm. Geht das? Was für Juristen. Meine Idee hat noch Unschärfen. Hmmm.
Fraglich, ob dann noch einer Lehrer wird, wenn der Verlust der Klöten der Preis ist. Außerdem setzt man dann wie die Ochsen Fett an (intramuskulär) und ist nicht mehr so agil, wie ein Stier. Da müsste man den Amtsarzt wohl fragen, was der davon hält.
Das Recht auf körperliche Unversehrtheit und die Fürsorgepflicht gehe sowieso gerade den Bach hinunter, auch wenn Punkt 5 der Liste der SWK das Gegenteil behauptet.
Aber für die SWK sicherlich auch noch ein weiterer Tipp.
Der Vorteil für die KuMis ist bei dieser Idee offenkundig:
Ochsen lassen sich besser vor jeden Mistkarren spannen als Stiere und machen nicht so nen Zirkus, wenn man sie prügelt.
Geringe Geburtenrate unter Lehrerinnen = geringer LuL-Bedarf…!
SO entspannt sich das System von selbst.
Irgendwann.
Vielleicht…
…in Westdeutschland!!!
Die meisten in der Schule einschlägigen Verordnungen kommen aus den 50er/60er Jahren. Das Menschenbild dieser Zeit scheint den Lehrerinnen auch gut zu gefallen. Wo ist also das Problem?
Bitte konkreter! Ich verstehe nicht, was Sie meinen!
Liebe Lehrerinnen und Lehrer.
ich selbst bin kein Lehrer, habe aber gleichwohl rund 20 Jahre in allen in NRW vorkommenden Schulformen mit Schülerinnen und Schülern im Bereich der Verkehrssicherheit arbeiten dürfen. Seit rund 1,5 Jahren im Ruhestand, habe ich heute noch etwas Einblick durch unsere Tochter, die als Lehrerin an einer Sekundarschule, außerdem noch an einer Gesamtschule in einem sozialen Brennpunkt arbeitet.
Ich habe mit Interesse die vielen Beiträge gelesen, wobei ich davon ausgehe, dass diese zumeist von Ihnen, den Betroffenen, geschrieben wurden. Auch ich empfinde die Vorschläge dieser „Expertenkommission“ als einen einzigen Affront Ihnen gegenüber. Wenn ich höre, dass meine Tochter morgens vor 07:00 h das Haus verlässt, dann spätnachmittags und auch oftmals erst abends nach Hause kommt, dann aber keinen Feierabend hat, sondern häufig bis 23:00 h oder noch länger korrigiert, Konzepte erstellen darf, Gutachten schreiben muss und was weiß ich noch, dann stellt sich bei mir die Frage, ob die Kommissionsmitglieder jemals selbst vor einer Klasse unterrichtet haben und falls ja, wie viele Jahre das zurückliegen mag. Die allermeisten der Lehrkräfte, mit denen ich im Teamteaching arbeitete, waren überaus hoch motiviert und auch engagiert.
Klassen vergrößern? Wenn das nicht so traurig wäre, müsste man laut lachen über die Blauäugigkeit dieses Vorschlages. Oder ist dies vielleicht eher gewollt, um Ihrer Berufsgruppe den „schwarzen Peter“ für vielfältigen Missstände zuzuschieben? Ich weiß aus meiner aktiven Zeit, dass eine Klassenstärke von 15 Schülern genug ist. In der Realität sind Klassenstärken von 30 und mehr Kindern an der Tagesordnung.
Seitens unfähiger Politiker wurde die Inklusion zwangsweise umgesetzt. Das ist auch durchaus praktikabel, wenn ein Kind z.B. körperliche Einschränkungen hat und für einen Rollstuhl eine Rampe installiert wurde. Wenn ich aber sehe, dass eine Vielzahl von Schülern vorsichtig formuliert „verhaltensauffällig“ ist, ferner eine wie auch immer geartete Erziehung vom Elternhaus nicht feststellbar ist, diese Schüler aber nicht auf eine Förderschule mit kleinen Klassen und speziell ausgebildeten Lehrkräften geschickt werden, dann argwöhne ich hier rein fiskalische Gründe hierfür. Sonderschulpädagogen erhalten in der Regel A 13 und mehr als Schmerzensgeld. Es gibt Klassen, in denen von rund 30 Kindern 26 einen Migrationshintergrund haben. Viele dieser Kinder sprechen allenfalls rudimentär die deutsche Sprache, die zum Lernen aber unabdingbar ist. Diese Kinder werden allein gelassen, weil zuhause arabisch, türkisch oder auch russisch gesprochen wird. Hinzu kommt, dass insbesondere die männlichen Schüler eine andere Wertevorstellung haben als die, die in unserm Land gilt. Frauen werden bestenfalls übersehen und die haben den kleinen „Paschas“ nichts zu sagen. Wenn ich höre, dass Schüler der fünften Klasse eine Lehrerin schlagen, dies im Anschluss vonseiten der Schule „gesundgebetet“ wird und rein nichts passiert, dann sage ich nur „armes Deutschland“. Ein Sozialverhalten ist oftmals nicht erkennbar. Ein bedauerlicher Einzelfall? Mitnichten, da würde ich jede Wette darauf eingehen. Wie haben die Kommissionsmitglieder weiter vorgeschlagen? Lehrkräfte zur Mehrarbeit zwangsverpflichten und eine längere Lebensarbeitszeit? Ein einziger Hohn aus meiner sicherlich unmaßgeblichen Einschätzung.
Ach ja, die Zahl der Seiteneinsteiger soll vergrößert werden. Auch dies ist leider nur eine Mogelpackung. Was nutzt es, wenn ein Dip. Ing, oder auch Mathematiker vor einer Klasse steht, leider von Didaktik noch nie etwas gehört hat und sein unbestrittenes Fachwissen an eine Gruppe johlender und tobender Schüler transferieren soll? Reicht es den „Fachleuten“ nicht, Lehrerinnen und Lehrer zu verheizen? Es gibt mit Sicherheit auch bei den Seiteneinsteigern „Naturtalente“. Der Mehrzahl dieser Gruppe möchte ich jedoch absprechen, Kindern der geschilderten Gruppen nur elementare Dinge beizubringen. Aus meiner Einschätzung müssten die allerbesten (nicht nur nur nach Abi-Noten), sondern selbstbewusste, charakterfeste junge Menschen, die den Kindern im wahrsten Sinne Vorbilder sein können, zu Lehrern gemacht werden. In meinem früher ausgeübten Beruf gab es einen provokativen Spruch: „“ Am Anfang waren alle Menschen gleich, aber nur die Besten wurden zu Polizisten .““. Diese Aussage kann man durchaus auf Ihre Berufsgruppe übertragen.
Ich hätte noch eine Menge zu diesem Thema zu schreiben, war hier aber sicherlich den Rahmen sprengen würde. Ihnen, liebe Lehrerinnen und Lehrer, wünsche ich von Herzen alle Kraft, die Ausdauer und den Mut, in Ihrem Beruf weiter zu machen, ohne gesundheitlichen Schaden hierdurch zu nehmen. Scheuen Sie sich nicht, falls erforderlich, sich professionelle Hilfe zu holen oder auch zum Arzt zu gehen, um nicht an Ihrem eigentlich wunderschönen Beruf zu zerbrechen.
Herzlichst Ihr Michael Kolvenbach
Vielen Dank für Ihre anteilnehmenden Worte!!
Volle Zustimmung, einzig den merzschen polemischen „Pascha“ – Aspekt fand ich total daneben. Wenngleich man die Gewalt gegen Lehrkräfte definitiv benennen muss!
In meiner Jugend wurden anmaßende junge Menschen halt „Paschas und Divas“ genannt.
Die modernen Wörter „Prinzen und Prinzessinnen“ sind noch nicht jedem alten Menschen geläufig.
So ist es bei uns nun gelaufen. KuK vom Abendgymnasium werden abgeordnet an Förderschulen und zur Flüchtlingsbeschulung. Die Förderschule will die Kollegen nicht, die Flüchtlingsklasse kommt erst in einiger Zeit zustande. Andererseits müssen nun die anderen Kollegen Kurse übernehmen kurz vor dem Abi, fachfremd oder zu eigentlich gewünschten Sperrzeiten. Da wird in NRW kopflos abgeordnet, Hauptsache, die Stellen gelten auf dem Papier als besetzt. Ob nun eine Lehrkraft, die jahrelang nur mit Erwachsenen am Abendgymnasium/WBK gearbeitet hat, nun mit Förderschülern mit geistiger Behinderung arbeiten will und kann, interessiert bei der Bezirksregierung nicht. Die Lehrkräfte wurden auch nicht gefragt und es wurden auch keine Auswahlmöglichkeiten gegeben. Selbstverständlich aber eine Stundenerhöhung angeglichen an die neue Schulform (27 statt 22 Stunden), aber nicht mehr Geld.
Was soll man als Betroffener dazu sagen?
Das klingt ja unglaublich…
Bedarf es dafür nicht vielleicht eines Änderungsvertrages?
Das ist die Frage.. die Prüfung beim Anwalt läuft grade. Eben weil es nun auch eine ganz andere Schulform ist.
Viel Erfolg!!!
Alle Lehrer/innen die ich kenne möchten einfach nur baldmöglichst raus aus der Schule. Viel Glück bei der Nachwuchswerbung.
An der Schule, an der ich zuletzt arbeitete, würde sich der sensationelle Vorschlag „größere Klassen“ allein aus technischen Gründen überhaupt nicht umsetzen lassen. Mehr Menschen gingen da einfach nicht mehr rein.
Aber hallo – einer geht noch rein ..
Hilberts Hotel – Wikipedia
Und am besten erklärt das ein „echter Mathematiker“ und nicht nur ein einfacher Mathematiklehrer 🙂
Der Brandschutz setzt auch Grenzen, aber der wird dann mal wieder missachtet. 5 Schüler pro Raum mehr macht in 10 Klassenzimmern 50 Schüler, die dann auch noch durch’s Treppenhaus müssen. Die Zeiten sind bei uns vorbei, wir haben noch gut Luft in den Zimmern (auch ohne ständiges Lüften).
Och, da lässt sich bestimmt mit einer preiswerten Baumarktvariante, die die LuL selber praktisch umsetzen, noch ne zweite Ebene im hinteren Teil des Klassenzimmers verwirklichen. Und wenn die SuS auf ihren Stühlen sitzen dann ist soviel Deckenhöhe gar nicht nötig.
Oh ja, die eingezogene Zwischendecke…Ist bei uns seit Jahren gern genutzter Galgenhumor.
Genau! Siehe 7½. Stock im Film „Being John Malkovich“
Damals Komödie, heute vielleicht Handlungsanleitung…
Regt euch doch hier nicht so auf.
Vermutlich wird es so laufen:
Zum nächsten Schuljahr Erhöhung der Pflichtstundenzahl um drei, entspricht quasi der Zeit für Orga-Kram. Dafür schnellstmögliche Entlastung, da der Orga-Kram anderweitig erledigt wird.
Also keine Mehrbelastung. Versprochen!!!
In drei Jahren neue Regierung am Werk, die dann Versagen des Vorgängers attestiert, da Orga-Kram immer noch von den LuL erledigt werden muss.
Gleichzeitig wird auf den Fachkräftemangel hingewiesen, welches es unmöglich macht, für Entlastung zu sorgen.
Die Erhöhung der Pflichtstundenzahl bleibt aber bestehen.
Die Prognose teile ich….aber nicht die Aufforderung, uns nicht aufzuregen. 😉