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Kampagnenstart: GEW rechnet mit großem Zulauf bei Protesten für bessere Bildung

FULDA. In fünf hessischen Städten wird an diesem Mittwoch für eine bessere Bildungspolitik demonstriert – Auftakt für eine Protestwelle, die am nächsten Wochenende ganz Deutschland erfassen soll. Die Resonanz auf den hessischen Protestaufruf bei den Lehrkräften war nach Gewerkschaftsangaben schon mal sehr gut.

Die GEW macht mobil. Illustration: Shutterstock

Zweieinhalb Wochen vor der hessischen Landtagswahl wollen die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und weitere Initiativen an diesem Mittwoch (20. September) für bessere Bedingungen in Bildung und Erziehung in Hessen protestieren. In Frankfurt, Kassel, Gießen, Fulda, und Darmstadt sind für den Nachmittag Kundgebungen geplant, damit möglichst viele Schüler, Lehrer und Eltern, aber auch weitere Unterstützer teilnehmen können.

Der GEW-Vorsitzende Thilo Hartmann erklärte, er hoffe auf einen regen Zulauf. Die Resonanz bei den Lehrkräften auf den Aufruf vor wenigen Tagen sei sehr positiv gewesen. «Der Leidensdruck in den Schulen ist groß», sagte Hartmann. Auch von den Schülerinnen und Schülern sowie den Beschäftigten in Kitas und Hochschulen habe es viele positive Rückmeldungen gegeben. «Wir hoffen, dass sich das auch in den Teilnehmerzahlen niederschlägt», sagte er.

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“Es ist eine Frage des politischen Willens und der Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums”

Bei den Eltern sei es schwieriger, da viele berufstätig seien und nachmittags arbeiteten, sagte er weiter. Die Organisatoren hofften aber dennoch, dass sich möglichst viele Eltern und Großeltern dem Protest anschließen. «Bildung geht uns alle an», sagte Hartmann.

Der Protesttag richtet sich unter anderem gegen den laut GEW herrschenden Lehrkräftemangel an den Schulen, gegen Unterrichtsausfall und Fachkräftemangel auch in Kitas. «Gute Bildung für alle braucht Zeit. Das benötigte Geld für ein besser ausgestattetes Bildungssystem ist da. Es ist eine Frage des politischen Willens und der Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums», heißt es in dem Protestaufruf.

Und: «In Kitas, Schulen und Sozialer Arbeit herrscht ein massiver Fachkräftemangel. Wie der Rechtsanspruch auf den Ganztag in den Grundschulen gestemmt werden soll, ist vollkommen unklar. Aufgrund der Personalnot fällt Unterricht aus, oder die Öffnungszeiten der Kitas werden eingeschränkt. Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Bildung und individuelle Förderung. Die Vergütung, die Ausbildung und die Arbeitsbedingungen müssen attraktiver werden, damit mehr Menschen pädagogische Berufe ergreifen. Es reicht! Nur gemeinsam können wir gute Bildung für alle erreichen.»

Unterstützt werden die Proteste vom Landeselternbeirat und der Landesschüler*innenvertretung sowie von Hochschul- und Kita-Vertretern und vom bundesweiten Bündnis «Bildungswende jetzt!». Demnach sind am 23. September Demonstrationen in ganz Deutschland geplant. News4teachers / mit Material der dpa

„Das Bildungssystem steckt in einer tiefen Krise“: Protestwelle rollt durch Deutschland – fast 30 Demonstrationen sind angekündigt

 

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