„Das Bildungssystem steckt in einer tiefen Krise“: Protestwelle rollt durch Deutschland – fast 30 Demonstrationen sind angekündigt

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BERLIN. Deutschland steht vor der größten Protestwelle gegen Missstände im Bildungssystem, die das Land je erlebt hat. Die Initiative „Bildungswende jetzt!“ hat den 23. September zum Aktionstag erklärt – und veranstaltet bundesweit in rund 30 Städten Demonstrationen, um den Bundeskanzler und die Landesregierungen unter Druck zu setzen, mehr Geld für Kitas und Schulen aufzuwenden. Mehr als 170 Organisationen haben sich der Initiative bereits angeschlossen. 

Bereits im Juni zeigte die Initiative „Bildungswende jetzt!“ vor dem Kanzleramt Präsenz. Foto: „Bildungswende jetzt!“

„Deutschlands Bildungssystem steckt in einer tiefen Krise: Bis 2035 werden knapp 160.000 Lehrkräfte bundesweit fehlen. Im Kitabereich fehlen jetzt schon 384.000 Kita-Plätze und über 300.000 zusätzliche Erzieherinnen und Erzieher. Ein Viertel der Kinder kann laut der neuesten IGLU-Studie nach der 4. Grundschulklasse nicht richtig lesen. Bereits jedes Jahr verlassen bundesweit rund 50.000 junge Menschen die Schule ohne einen Abschluss, und der Bildungserfolg hängt in Deutschland weiterhin enorm stark vom sozioökonomischen Status des Elternhauses ab“, so heißt es in einem aktuellen Papier des Bündnisses „Bildungswende jetzt!“

Über 170 Bildungsorganisationen, Eltern- und Schülervertretungen sowie Gewerkschaften haben sich in dem Bündnis zusammengeschlossen. Mehr als 70.000 Menschen unterzeichneten bislang eine Online-Petition, die sich mit dem gleichnamigen Appell an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), die Bundesregierung und die Abgeordneten des Bundestags sowie die Ministerpräsidenten der Länder und die Kultusministerkonferenz richtet (hier geht es zur Petition). Für den 23. September wird zu einem bundesweiten Aktionstag aufgerufen. In zahlreichen Städten werden Demonstrationen stattfinden, um der Forderung nach höheren Bildungsinvestitionen Nachdruck zu verleihen (siehe Liste unten).

„Kinder und Jugendliche müssen Fähigkeiten und Wissen erwerben, um den Herausforderungen des 21 Jahrhunderts wie der Klimakrise sowie sozialen und globalen Ungerechtigkeiten zu begegnen“

Am dieser Woche wurde im Bundestag der Etatentwurf des Bundesbildungsministeriums diskutiert, der mit Kürzungsplänen im Bildungsbereich von über einer Milliarde Euro den Aktivistinnen und Aktivisten zufolge „einen unfassbaren Widerspruch zur sich verschärfenden Bildungskrise darstellt. Die geplanten Kürzungen sind unverständlich und unverantwortlich, stattdessen wären massive Investitionen in die Bildung notwendig. Denn in dem akuten und sich seit Jahren verschärfenden Mangelsystem werden weder Chancengleichheit noch Inklusion verwirklicht, noch werden Kinder und Jugendliche angemessen auf die Zukunft vorbereitet“.

Während der jüngsten Anhörung in Genf im Rahmen der Staatenprüfung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) sei Deutschland von Vertretern der Vereinten Nationen wegen der unzureichenden Inklusion im Bildungssystem „aufs Schärfste“ kritisiert worden. Obwohl Deutschland bereits 2009 die UN-BRK ratifiziert hat, können behinderte Kinder und Jugendliche danach viel zu selten an Regelschulen lernen (News4teachers berichtete).

Zudem habe Deutschland bereits 2017 den Nationalen Aktionsplan Bildung für nachhaltige Entwicklung verabschiedet – aber auch dabei hake es bei der Umsetzung. „Dabei müssen Kinder und Jugendliche Fähigkeiten und Wissen erwerben, um den Herausforderungen des 21 Jahrhunderts wie der Klimakrise sowie sozialen und globalen Ungerechtigkeiten zu begegnen“, heißt es. Greenpeace und das Bündnis ZukunftsBildung hätten Ende August eine aktualisierte Studie herausgebracht, die die notwendigen Investitionen für die Verankerung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) bis 2035 auf gut 16 Milliarden Euro berechnet.

„Dies alles zeigt: Um aus der Bildungskrise hin zu einer Bildungswende zu kommen, braucht es neben mehr Personal, einem Umdenken und der Partizipation der Bildungsbetroffenen deutlich mehr finanzielle Mittel. Ansonsten bleiben Bildungsgerechtigkeit, Bildungsqualität und notwendige sprachliche Basiskompetenzen, aber auch essenzielle Themen wie Bildung für nachhaltige Entwicklung und dringend benötigte Demokratiebildung auf der Strecke, mit all den individuellen und gesellschaftlichen Folgen.“

Gefordert wird ein „Sondervermögen Bildung“ in Höhe von mindestens 100 Milliarden Euro als Anschubfinanzierung und eine dauerhaft bessere und bedarfsgerechte Finanzierung des deutschen Bildungssystems. „Beides kann und muss jetzt im Haushalt festgeschrieben werden“, meinen die Initiatorinnen und Initiatoren. Schon der Sanierungsstau an den Schulgebäuden wird auf mehr als 45 Milliarden Euro geschätzt. Für Kitas kämen noch mal über 10 Milliarden Euro an dringend notwendigen Bauinvestitionen hinzu.

„Aufgrund der jahrelangen Unterfinanzierung des deutschen Bildungssystems – sowohl im internationalen Vergleich als auch gemessen an den beim Dresdener Bildungsgipfel 2008 getroffenen Vereinbarungen – braucht es das Sondervermögen als Anschubfinanzierung. Allein für den dringend benötigten Ausbau des Ganztags zur Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung ab 2026 werden zusätzliche Investitionskosten in Milliardenhöhe nötig. Dabei ist der Ausbau des Ganztags notwendig, um alle Kinder bestmöglich zu fördern. Insbesondere für Kinder aus armen Familien ist ein gutes Angebot hier von enormer Bedeutung. Außerdem stellt der Ganztagsausbau eine wichtige Grundlage dafür dar, um Familie und Beruf miteinander vereinbaren zu können und stärkt die Gleichstellung von Frauen.

Die Mittel aus dem Sondervermögen sollen auch dazu dienen, eine Ausbildungsoffensive für Lehrer*innen und Erzieher*innen auf den Weg zu bringen. Bereits jetzt fließen Bundesmittel beispielsweise über den Zukunftsvertrag ‚Studium und Lehrer stärken‘ und die ‚Qualitätsoffensive Lehrkräftebildung‘ in die Ausbildung von Lehrkräften. Allerdings sind diese zu gering und verhindern weder, dass mancherorts Studienplätze fehlen und Bewerber*innen abgelehnt werden, noch die hohen Abbruchquoten im Lehramtsstudium. Im Bereich der Erzieher*innen müssen der Bund und die Länder die Kommunen von ihren Altschulden entlasten, damit diese die Qualifikationskapazitäten ausbauen und die Praxisintegrierte Ausbildung (P.I.A) flächendeckend anbieten können. So würde die Ausbildung auch vergütet und auch die Attraktivität, in den Erzieher*innenberuf einzusteigen, deutlich verbessert werden, was bei dem aktuell dramatischen Fachkräftemangel bitter notwendig ist.“

„Im internationalen Vergleich schneidet Deutschland schlecht ab und investiert gemessen am Bruttoinlandsprodukt deutlich weniger als der Durchschnitt der OECD-Staaten in Bildung“

Eine nachhaltige Bildungswende setze allerdings auch eine dauerhafte und ausreichende Finanzierung voraus, so heißt es. „Deutschland versäumt es seit Jahren, diese grundlegende Voraussetzung zu schaffen. Im internationalen Vergleich schneidet Deutschland schlecht ab und investiert gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) deutlich weniger als der Durchschnitt der OECD-Staaten in Bildung. Wollte Deutschland als selbst ernannte ‚Bildungsrepublik‘ mit dem Spitzenreiter Norwegen bei den anteiligen Bildungsausgaben (im Verhältnis zum BIP) gleichziehen, wäre aktuell eine Steigerung der jährlichen deutschen Bildungsausgaben in Höhe von gut 120 Milliarden Euro (!) erforderlich. Um das Niveau von Dänemark oder Schweden zu erreichen, müssten jährlich knapp 50 bzw. gut 70 Milliarden Euro mehr ausgegeben werden.

Neben dem internationalen Vergleich ist auch das dauerhafte Verfehlen des 2008 beim Dresdener Bildungsgipfel von der Bundesregierung unter Angela Merkel verkündeten 10%-Ziels für Bildung & Forschung ein Beleg für die Unterfinanzierung des deutschen Bildungssystems. 2008 war vereinbart worden, dass die Bildungsausgaben steigen und ab 2015 mind. 10% des BIP betragen sollten. Obwohl die Bundesregierung in ihre Berechnungsgrundlage, das sogenannte nationale Bildungsbudget, auch Bildungsausgaben von Privathaushalten und Unternehmen mit einfließen lässt – was im internationalen Vergleich absolut unüblich ist und die Aussagekraft der bundesdeutschen Bildungsausgaben verzerrt – wurde das 10%-Ziel kein einziges Mal erreicht. Seit 2015 hat Deutschland im Schnitt jedes Jahr knapp 20 Milliarden Euro weniger für Bildung & Forschung ausgegeben als vorgesehen war. Der Einbruch des BIP während der Corona-Pandemie und die deswegen kurzfristig prozentual höher erscheinenden Ausgaben für Bildung & Forschung können über die massive Unterfinanzierung in diesem Bereich nicht hinwegtäuschen.“ News4teachers

Aktionstag am 23. September 2023

Initiatoren des Bildungsappells sind „Schule muss anders“, „Teachers for Future“ und die Elternvertretung „ARGE-SEB“. Bereits mehr als 170 Organisationen, darunter die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), ver.di, der Bundeselternrat, das Bundeselternnetzwerk der Migrantenorganisationen für Bildung & Teilhabe (bbt), der Bundesverband der Kita- und Schulfördervereine, Greenpeace, Fridays for Future, der Bildungsrat von unten und Omas for Future, haben sich hinter den Appell gestellt. Geplante Demonstrationen:

  • Baden-Württemberg

Freiburg: Europaplatz, 12:05 Uhr
Karlsruhe: Kirchplatz vor der Stephanskirche, 12:05 Uhr
Stuttgart: Schloßplatz an der Commerzbank, 12:05 Uhr
Konstanz: Hafen am Konzilvorplatz, 15:00 Uhr

  • Bayern

München: Königsplatz, 12:05 Uhr
Erlangen: Schlossplatz, 11:00 Uhr

  • Berlin

– Start: 11 Uhr, Brandenburger Tor
– Abschlusskundgebung: 12:05 Uhr, Rotes Rathaus

  • Brandenburg

Potsdam: Beginn: 12:05 UhrLandtag, Alter Markt
Sternenläufe zum Landtag:
10.30 Uhr: Die Platte (Potsdam-West)
11.00 Uhr: Hymboldtgymnasium (Heinrich-Mann-Allee)
11.00 Uhr: OSZ Technik (Jägerallee)

  • Bremen

– Auftakt 11:00 Uhr Bahnhofsvorplatz zum Theater am Goetheplatz; Ende 13:30 Uhr

  • Hamburg

– Jungfernstieg bis Dammtor 12:05 – 14 Uhr, Route Jungfernstieg (Nähe Reesendammbrücke), Neuer Jungfernstieg, Alsterglacis, Mittelweg, Bf. Dammtor, Shell Tankstelle Parkplatz

  • Hessen

20.09. Frankfurt:
15:00 Uhr: am DGB-Haus
16:30 Uhr: Abschlusskundgebung an der Alten Oper

  • Mecklenburg-Vorpommern

Rostock
Neubrandenburg

  • Niedersachsen

Hannover: 12:05 Uhr am Lindener Berge 11 (vor der IGS Linden) ab 12:30 Uhr: Demonstrationszug zur Zwischenkundgebung am Platz der Göttinger Sieben zwischen 13:15 und 13:30 Uhr; Zwischenkundgebung in der Odeonstr. ca. 14:30 Uhr
Lüneburg: 11:00 Uhr Clamart-Park
– Oldenburg
: 12:05 Uhr Bahnhofsvorplatz, Demoende am Waffenplatz mit einer Kundgebung
– Osnabrück
: 11 Uhr Stadttheater zum Nikolaiort, Demoroute: Krahnstraße zur Bierstraße, Platz vor dem Alten Rathaus (Kundgebung)
Salzgitter: Kundgebung ab 12 Uhr am Platz vor dem Stadtmonument
Wolfenbüttel 10-12 Uhr Mahnwache vor dem Löwentor
Braunschweig: 11.00 – 13.00 Uhr Kundgebung in der Braunschweiger Innenstadt
Papenburg: 12.05 Uhr Bahnhof, Demoende auf dem Marktplatz beim Krankenhaus

  • Nordrhein-Westfalen

Köln: 13:00 Uhr Demo Start am Heumarkt, 15:00 Uhr Kundgebung auf dem Heumarkt

  • Rheinland-Pfalz

Mainz: 16:30 Uhr Markt am Dom

  • Sachsen

Leipzig: 12:05 Uhr Kundgebung Augustusplatz

  • Sachsen-Anhalt

Halle: 14-16 Uhr, Steintor – IGS – Hallmarkt – Universitätsplatz

  • Saarland

Saarbrücken: 11–12 Uhr, Landwehrplatz

  • Schleswig-Holstein

–  Kiel: 12:05 Start am Gewerkschaftshaus, Abschlusskundgebung am Bootshafen

  • Thüringen

Erfurt:11:30 Uhr Eröffnung Willy-Brandt-Platz,
12:05 Uhr Start Protestmarsch,
Fischmarkt (Zwischenkundgebung),
Thüringer Staatskanzlei (Kundgebung und Abschluss) 

Breitseite gegen Stark-Watzinger: Stiftungen und Verbände fordern von Scholz einen Bildungsgipfel – einen echten!

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Babette
7 Monate zuvor

Zusammengefasst hat es mit der Attraktivität zu tun.
Viele Branchen gehen derzeit auf Mitarbeitende zu und bieten flexible Arbeitsmöglichkeiten (homeoffice, reduzierte Stundenzahl, 3-4 Tage Woche und Arbeit von überall)
und in der Schule ändert sich nichts.

Wie sollen wir so neue Arbeitskräfte finden?
Viele Jugendliche nehmen womöglich attraktivere Angebote an 🙁

Dejott
7 Monate zuvor
Antwortet  Babette

Homeoffice und 4 Tage Woche sind der falsche Weg, um den Lehrerberuf attraktiv zu machen. Und auch die Schulen würden eher darunter leiden.
Was hilft ist: weniger Bürokratie, weniger Gängelung, Pädagogik statt Parteiideologie, Lehrkräfte vom Drumherumballast befreien, weniger Einzelkämpfertum, kleinere Klassen…

Realist
7 Monate zuvor
Antwortet  Dejott

Sorry, Dejott. Ihre Vorschläge höre ich seit ich Lehrkraft bin, und das sind schon VIELE Jahre. Umgesetzt wurde davon NICHTS. Es ist immer schlimmer geworden: Mehr Dokumentationspflichten, mehr Kontrolle, mehr zentrale Prüfungen, mehr Ideologie, mehr Aufgaben (Integration, Inklusion, Ganztag, Digitalisierung, …), Klassen sind wieder extrem groß, …

Berufsanfänger (Gen Z!) weiß das dank Internet auch und lässt sich nicht mehr verar…. die wollen MESSBARE Vorteile, und zwar sofort: Homeoffice, 4-Tage-Woche (bei voller Bezahlung), freie Tage nach Bedarf (und nicht nur in den Ferien), individuelle Entwicklung (und nicht „lebenslang“ Lehrer), freie Wahl des Arbeitsplatzes (und keine Vorgabe des Dienstortes). Die wollen keine hypothetischen Hirngespinste, die emipirisch belegt noch nie eingetreten sind im Bildungssektor.

Gen Z: „Lehramt? Ich bin doch nicht blöd!“

447
7 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Und das ist auch gut so.

Wo Dialog unmöglich ist, müssen eben Taten oder MESA sprechen…

Hanno
7 Monate zuvor
Antwortet  Realist

denke auch, dass sie falsch liegen Dejott.
Pädagogik ist das Eine, das Andere ist, dass es keine Bewerber mehr gibt aus der jungen Generation bei solchen Arbeitsbedigungen.

Was sagen sie der Bewerberin, wenn sie homeoffice und 4-Tage Woche will?
Ja, haben wir nicht.
Sie wird dann nicht kommen und woanders arbeiten.

Dejott
7 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Stimmt. Nichts wird davon umgesetzt. Ich bin ja auch seit über 20 Jahren Lehrer. Das macht die Vorschläge aber nicht verkehrt. Sie sind weiterhin notwendig.
Homeoffice und 4 Tage Woche schafft aber nur neue Probleme und sind aus pädagogischer Sicht wenig sinnvoll. Frei Tage nach Bedarf sind illusorisch. Freie Wahl des Arbeitsplatzes wäre hingegen sofort möglich.

Puca
7 Monate zuvor
Antwortet  Dejott

Natürlich ist eine 4 Tage Woche für Lehrkräfte möglich. Öffnen Sie den Unterricht und dann bekommt jeder seine 4 Tage.
Sie können auch homeschooling Tage oder Einheiten einbauen. Probieren Sie es.
Dann finden Sie auch Bewerber………in Zukunft und heute.

DerechteNorden
7 Monate zuvor
Antwortet  Dejott

Ist das so?
„Ich möchte aber an diese tolle Schule mit all den netten, engagierten und klugen Kids.“

Marc
7 Monate zuvor

Früher gab es weder Doppelbesetzungen noch sonderpädagogische Konzepte. Gleichschritt Marsch und feste Lernziele wurden für alle definiert. Achja, anteilig war das Bildungssystem noch unterfinanzierter als heute. OGS gab es auch nicht. Da würde man glatt glauben, dass früher dann ja die Bildungsergebnisse noch viel schlimmer waren…..
Sind sie aber nicht.
Und jetzt wüsste ich gerne woran das liegt. Warum können in Wirklichkeit 1/4 aller Kids nach der 4. Klasse nicht lesen? Wieso hängt es in Zeiten von BuT, kostenloser OGS und anderen Hilfen davon ab wie viel Geld ich im Portemonnaie habe, ob mein Kind einen erfolgreichen Bildungsweg beschreitet? Wieso sorgt ein Fuffi mehr im Portemonnaie dafür, dass mein Kind jetzt besser lesen und rechnen kann? Oder liegt es doch woanders dran?
Wieso fehlen Lehrer? Wurde zu wenig ausgebildet? Oder sind die Schülerzahlen nicht eher durch externe Faktoren wie hoher Zuzug in kurzer Zeit massiv gestiegen?
Fragen über Fragen….

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ihre Schlussfolgerung, dass es „früher „auch nicht rosig um die Literalität der Bevölkerung stand ist zu plump, da derartige Lernstandserhebungen nicht durchgeführt wurden.

Die Literalität einer alphabetisierten Bevölkerung nimmt immer mit zunehmenden Alter auf Grund der altersbedingten Abnanahme der kognitiven Leistungsfähigkeit durch Nichtgebrauch oder als Folge von altersbedingten Erkrankungen ab.

Es ist ein normaler Vorgang, dass die geisitige Leistungsfähigkeit abnimmt, allerdings gelingt es vielen älteren Mitbürgern, die wegen ihrer regelmäßigen Lesetätigkeit, sich diese kognitive Funktion erhalten.

Das gilt in gleicher Weise auch für die körperliche Fitness im Alter, die bei regelmäßiger körperlich Aktivität auch im hohen Alter noch erhalten bleiben kann.
Das ist geriatrisches Grundwissen, dessen man sich sicher sein kann.
Aus diesem Wissen leitet sich auch der Spruch ab: „Turne bis zur Urne „, der einen ein wenig makaberen Beigeschmack hat.

Dejott
7 Monate zuvor
Antwortet  Marc

Kindheit und Jugend hat sich massiv verändert. Wenn man das nicht sieht, kommt man zu falschen Annahmen. Dass bessere Bildung häufig vom Geldbeutel abhängig ist, empfinde ich auch als katastrophalen Grundfehler und als Schande. Dass mal wieder die Asylbewerber schuld sein sollen, ist ein mieser AFD Reflex.

Marc
7 Monate zuvor
Antwortet  Dejott

Erklären Sie mal wie genau es vom Geld abhängt, ob man gut in der Schule mitmachen kann. Wofür brauche ich da genau mehr Geld?

Dejott
7 Monate zuvor
Antwortet  Marc

Wenn sie alleinerziehend bis abends arbeiten müssen, gibt es niemanden der dem Kind beim Schulzeug helfen kann. So einfach. Mit Geld bezahlt man Nachhilfe, kann kürzer arbeiten oder gibt sein Kind in eine Privatschule. Der Zusammenhang zwischen Bildungserfolg und sozialem Status ist in Deutschland seit Jahren bekannt und problematisch.

Hellus
7 Monate zuvor
Antwortet  Dejott

Stimmt, alleinerziehend und beruftstätig fehlt die Zeit für regelmäßige und ausführliche Hausaufgabenbetreuung.
Ist meiner Ansicht nach aber auch nicht notwendig. Viel wichtiger ist es, intrinsische Motivation zu fördern.
Die regelmäßige Betreuung der Hausaufgaben steht dem entgegen, denn dann macht das Kind die Aufgaben, damit Mutti zufrieden ist/Ruhe gibt und nicht, weil es Leistung erbringen will, neugierig und wissbegierig ist.
Bei uns klappt das jedenfalls hervorragend: keine dauernde Unterstützung, dafür intrinsische Motivation.

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Marc

Weniger Geld vom Staat für Bildung bedingt die Ausbildung weniger Lehrer und schlechter ausgebildete Lehrer, und als Folge dessen enstehen schlechtere Schülerleistungen.

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Marc

Eltern mit einem höheren Bildungsniveau verdienen mehr Geld, das Bewusstsein für eine gute Bildung ihrer Kinder ist sehr viel stärker ausgeprägt und sie erfüllen mit ihrem höheren Bildungsniveau bessere Vorraussetzungen für ihre Kinder, um Wissen an diese weiterzugeben.
Außerdem steht dieser Gruppe sehr viel mehr Geld zur Verfügung, um Nachhilfe und professionelle Unterstützung zu finanzietren.
Diese Grundprinzipien gelten für alle Kulturkreisedes Menschen.

Konfutse
7 Monate zuvor
Antwortet  AvL

All meine Schüler, deren Eltern beim Jobcenter gemeldet sind, erhalten Nachhilfe, wenn benötigt, die die Eltern NICHT zahlen müssen. Dasselbe gilt für die Kosten von Ausflügen oder Klassenfahrten. Es gibt Bildungs-und Teilhabepakete. Das Schul-und Sportamt übernimmt oft Kosten für Eltern in prekären Verhältnissen. In unserer Stadt gibt es einen Familienpass, der freie Eintritte (Schwimmbad, Museen etc.) ermöglicht. Um den muss man sich halt selbst kümmern und beim Bürgerbüro abholen; für manche schon ein zu großer Aufwand.

Maya
7 Monate zuvor
Antwortet  Konfutse

Ihr letzter Satz beschreibt das Dilemma.

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Konfutse

Wir widersprechen uns auch nicht.

Tim Bullerbü
7 Monate zuvor
Antwortet  Konfutse

Ich habe gerade so eine Schülerin.
Ich musste gerade das 2. Mal begründen, warum Einzelnachhilfe nötig ist. Das Amt möchte nämlich nur Gruppen- Nachhilfe bezahlen. Inzwischen sind vier Wochen ohne Hilfe vergangen. Drücke die Daumen fürs 2. Halbjahr.
Eltern können die Schülerin nicht unterstützen.

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Konfutse

Warum benötigen diese heutigen Kinder denn überhaupt Nachhilfe, und seit wann benötigen Schüler überhaupt vermehrt Nachhilfeunterricht.

Das Problem des zunehmenden Bedarf an Nachhilfe durch Institute und freie Nachhilfeanbieter, Elternnachhilfe sowie logopädischer Unterstützung trat erst mit der flächendeckenden Einführung unstrukturierter und eigen initiativer Lernmethoden bereits ab der ersten Klasse auf.
In der Vergangenheit bewährte Methoden, siehe das strukturierte Schulsystem der neuen Bundesländer bis zur Wiedervereinigung und in den westlichen Bundesländern bis um 2005 praktiziert, mit einer strukturierten Vermittlung des Lese-und Schrifterwerb, sind ein probates Mittel, um dem zunehmenden Abwärtstrend bei den Leselern- Schreibleistungen zu begegnen.

Bene
7 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Genau. Hier herrscht auch Konsens in der Forschung. Der Bildungsverlauf in Deutschland hängt stark vom sozioökonomischen Status und Einkommen der Eltern zusammen.

Zusammengefasst:
soziale Herkunft Bildungserfolg

Hannah
7 Monate zuvor
Antwortet  Marc

Das ist doch eigentlich nicht so schwer zu verstehen. 1. fordern und fördern Eltern, die selbst einen guten Schulabschluss haben ihre Kinder mehr und sehen die Wichtigkeit dahinter.
2. Können sich diese Eltern Privatschulen leisten und auch gute Kitas, diese Kinder besuchen keine Schulen im sozialen Brennpunkt.
3. Die Kinder bekommen auch außerhalb der Schule Förderung in Form von Musikunterricht, Sport etc.
4. Können die Eltern ihre Kinder besser unterstützen oder Nachhilfe bezahlen

Georg
7 Monate zuvor
Antwortet  Dejott

Schuld sind die nicht. Die Politik hat aber keine Antwort darauf, dass diese Kinder völlig anders zu beschulen sind als die einheimischen Kinder.

Dejott
7 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Ehrlich gesagt nein, das ist Quatsch. Mal so aus der täglichen Berufserfahrung….

Tim Bullerbü
7 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Was bitte sind denn „einheimische“ Kinder???

Bene
7 Monate zuvor
Antwortet  Dejott

Rund 210.000 geflüchte Kinder wurden bis August 2023 in unser Schulsystem aufgenommen. Zum Vergleich haben wir ungefähr jährlich einen Zuwachs von 800.000 Kinder in den Schulen.
Nun waren die Lernleistungen schon vor dem Krieg nicht so rosig, aber eine große und notwendige Belastung ist die Flüchtlingssituation trotzdem.

Übrigens:
Nein, kein mieser AFD Reflex. Und wer konsequent auf alles einschlägt, was nicht dem allgemeinem Anstand entspricht, hat in 10 Jahren nichts mehr zu lachen.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Marc

Ich denke es fing nach dem Pisa Schock an. Auch vorher war natürlich nicht alles gut, aber dann hat man das ganze System durch ständige Neuerungen verschlimmbessert. Nichts war wirklich durchdacht. Gleichzeitig nahm die Bürokratie zu und auch die Arbeitsverdichtung. Die Konzentration auf das Kerngeschäft fehlt mittlerweile völlig. Pädagogische Konferenzen? Fehlanzeige!
Dazu immer weniger wirklich ausgebildetes Personal… anstatt einem strengen Lehrplan zu folgen, verirrt man sich im Rahmenplan. Von der mangelnden Struktur in den Lehrbüchern ganz zu schweigen. Natürlich auch der hohe Zuzug, die Inklusion und nicht zuletzt die völlig veränderte Gesellschaft. Wer liest noch vor? Wer liest ein Buch? Wer geht sonntags in die Kirche (mach ich auch nicht, aber egal), wer isst gemeinsam mit seinen Kindern, wer spielt mit ihnen Gesellschaftsspiele usw.. Handy, Ista, TikTok… alles wichtiger. Keine Sprache – keine Bildung… Wo sind die Großeltern, während die Eltern arbeiten? Unterwegs… Die Kids können nicht zuhören (Grundvoraussetzung fürs Lernen) und eine völlig desaströse Ernährung und mangelnde Bewegung gibt ihnen den Rest.

Monika, BY
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Ich kann allem hier nicht als Lehrer, aber als Elternteil nur zustimmen.
Heute gut in der Schule zu sein ist es nicht mehr cool.

Marie
7 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Es war noch nie cool, gut in der Schule zu sein (Stichwort „Streber“).

Bayer
7 Monate zuvor
Antwortet  Marc

„Gleichschritt Marsch“ und „hoher Zuzug in kurzer Zeit“ 🙂
> @ Marc, Ihre Anspielungen finde ich geschmacklos, sie beleidigen die Intellenz und versuchen ganz klar in eine Richtung Stimmung zu machen
(noch ein Lehrer)
Traun Sie sich nicht Klartext zu sprechen ?
„Fragen über Fragen“ rhetorisch schlecht gemacht – aber die ups zeigen, dass es trotzdem funktionieren kann.

Lanayah
7 Monate zuvor
Antwortet  Marc

Früher gingen 10% der Kinder eines Jahrgangs ans Gymnasium, heute sind es 50%. Früher gab es Kinder, die in diesem Gleichschritt nicht mitkamen und dann eben einfach als dumm galten und abgehängt wurden. Früher wurde zur Disziplinierung auch in die Ecke gestellt und geschlagen. Wir mussten in der 2 Klasse kollektiv 3 Seiten Strafarbeit schreiben, weil ein Kind auf einer Füllerhülse gepfiffen hatte. Ich habe da damals mehrere Stundrn dran gesessen und war danach krank. Also früher war sicher nicht alles besssr.

447
7 Monate zuvor
Antwortet  Lanayah

Zwischen
„Schon kleine Kinder extrem hart bestrafen, obwohl es ein Leistungs- und nicht Disziplinproblem ist“
und
„Lala-Land-Pseudoschule, wo die Böcke Gärtner sind und jeder zweite den besten (und damit zunehmend wertlosen) Abschluss bekommt, während auf die Gärtner noch geschimpft wird und jeder sich zu fein ist Schreiner oder Maurer zu werden“ …
… gibt es die große Bandbreite des pragmatischen gesunden Menschenverstandes.

Persönlich habe ich weder mit „Gleichschritt marsch“ (Disziplin im Unterricht) noch klarer Leistungsorientierung ein Problem…und jetzt kommt das verrückte:
***Selbst die allermeisten SuS und Eltern haben das nicht*** – wer bei mir halt ’ne Vier hat, weiss nämlich eines mit Sicherheit: Die Note (und wenn es eine Vier ist) ist ECHT und ERARBEITET. Und dafür erhält selvstverständlich auch der Viererschüler Respekt.

Weiterhin hat das Leistungsvermögen doch nichts mit der Sympathie zu tun – ich zumindest kann mich mit einem 5er-S genau so unterhalten und mich für dessen Belange einsetzen wie für Einser-Erika.

Ein „Problem“ mit Leistung, objektiven Noten und ruhigen Klassen haben…ideologisch verstrahlte Lehrer und wirklich anti-soziale SuS.
Lehrer und Superpädagogen, Bildungsforscher und die schreibenden Klassen sind es, für die sowas ein „Problem“ ist.

Karl Heinz
7 Monate zuvor
Antwortet  Marc

Natürlich gab es auch früher sonderpädagogische Konzepte.

Und auch die von Ihnen aufgeworfenen Fragen wurden bereits mehrfach und ausreichend beantwortet.
z.B. hier:

https://www.kiwi-verlag.de/buch/aladin-el-mafaalani-mythos-bildung-9783462001938

Lieber spät als nie
7 Monate zuvor
Antwortet  Marc

Früher gab es noch die Mütter (meistens zumindest, eher selten die Väter) oder die Omas, die jeden Tag 1:1 mit den Kindern den Schulstoff bei den HA besprochen und geübt haben. Das merkt man doch heute noch, ob sich zuhause jemand für den Lernstoff interessiert und die Kinder unterstützt oder nicht.
Das wird eine OGS nicht bzw. nie leisten können..dafür müsste viel zu viel Personal eingestellt werden müssen, was kaum finanzierbar ist.

potschemutschka
7 Monate zuvor

Es war und ist nicht Sinn von Hausaufgaben, dass diese durch Eltern 1:1 mit dem Kind besprochen werden. Die Hausaufgaben waren, zumindest zu meiner Zeit, so ausgerichtet, dass die Schüler selbständig den im Unterricht behandelten Stoff üben und wiederholen konnten/sollten (und für schwächere Schüler wurden HA auch schon mal differenziert, es gab Lernpatenschaften und Nachhilfe). Die Rolle der Eltern war zumeist nur darauf beschränkt, zu kontrollieren, dass HA überhaupt erledigt wurden und evtl. nur ab und zu zu helfen. Bei der HA-Kontrolle in der Schule konnten dann auch noch aufgetretene Fragen und Probleme besprochen werden, der Lehrer merkte ja, wenn zu viele Schüler Fehler hatten, musste er den Stoff noch mal vertiefen.

Wolfgang
7 Monate zuvor

Was soll das ganze Theater? Hätte man das alte DDR Schulsystem übernommen und nicht ausrangiert, weil die DDR ja so schlecht und nicht auf dem laufenden war! Aber seit dem die Schüler nach westlichen Regelungen unterrichtet werden geht es auch da Bergab. Nicht alles aus dem Westen ist gut dafür aber Bequem.
Man muss Schüler fordern und nicht verhätscheln!

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

@Redaktion
Wer redet denn von 1:1 übernehmen?

Maya
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Auch in der DDR gab es qualifizierte Ärzte, Akademiker, Wissenschaftler.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Maya

Nee, das kann gar nicht sein, die DDR war doch ein wirtschaftlich maroder diktatorischer Staat. Da letzteres stimmt, muss ersteres auch wahr sein!

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Vergessen Sie bitte nicht die Berliner Charitè und andere Vorzeigeprojekte der DDR, die Elektronikindustrie der DDR, die gesicherte Kinderbetreuung, allerdings unter der Indoktrination der Kinder, das Recycling von Rohstoffen etc.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  AvL

@AvL
Kann es sein, dass Sie meine Ironie nicht verstanden haben? Ich werde es in Zukunft IMMER kennzeichnen. Versprochen!

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Doch, ich habe die Ironie sehr wohl verstanden, aber nicht jeder Bundesbürger sah auch guten Seiten im Systemvergleich.
Ich habe auch verstanden, was sie mit den guten Seiten an anderer Stelle meinten, und so ist auch gut zu wissen, dass es immer sehr viele Bürger gab, die sich der totalen Indoktrination und Einflussnahme des SED-Regimes zu entziehen wussten.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Maya

Ja, und? Sollte man deswegen das DDR Bildungssystem übernehmen? Was soll überhaupt diese unsinnige Diskussion?! Jetzt ist jetzt!

Georg
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Zumindest der naturwissenschaftliche Unterricht war viel besser als in Westdeutschland. Die Staatsbürgerkunde sollte man in der Tat nicht wieder übernehmen. Diese hat Wolfgang mit seinem Kommentar aber sicherlich nicht gemeint.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

@Redaktion
…wissen Sie woher?“ – ganz einfach mal Lehrbücher aus der gleichen Zeit vergleichen! Das klappt sogar bei Ma-Büchern und Lesebüchern schon der 2. Klasse! Und wenn man diese Bücher mit denen der Neuzeit vergleicht … – ich habe das beim Ausmisten zum Ruhestand getan!

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Woher ich das weiß? Weil ich die DDR-Schule von der 1.-12. Klasse selbst durchlaufen habe, so wie viele meiner Verwandten, Freunde und Bekannten.Außerdem war ich selbst 8 Jahre Lehrer in der DDR und danach in der BRD. Ich hatte Gelegenheit bei meinen Schülern, meinen eigenen Kindern, Neffen und Nichten die Nachwende-Schule und Lehrbücher mit denen aus der Vorwendezeit zu vergleichen.
Es kam mehr bei den Schülern an, weil u. a. in den Lehrbüchern mehr Wert auf systematischen, übersichtlichen Aufbau gelegt wurde, statt auf bunte Bildchen. Es wurden von Anfang an Sätze geschrieben, nicht nur Lückentexte ergänzt. Es wurde viel mehr geübt und wiederholt, aber das ist ja heute „langweilig“, nur nicht zweimal das Gleiche machen. Und dann wundert man sich, warum heute bei vielen Schülern nichts mehr ankommt.
„Pisa“ gab es in der DDR nicht, wäre wahrscheinlich sehr interessant, wie es ausgefallen wäre. Indirekt geben sie ja auch zu, dass die Lehrbücher an dem Pisa-Schock nicht ganz unschuldig sind?

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Das Problem ist, dass Sie früher mit heute vergleichen. Früher in der BRD und auch noch vor 15 Jahren haben wir auch noch Lehrbücher mit strukturiertem Aufbau gehabt und haben auch nicht nur Lückentexte ergänzt. Und auch dieses System hat wohl viele kluge Köpfe hervorgebracht, Wohlstand und Freiheit. Die Gesellschaft hat sich aber massiv verändert und die Bildungspolitik reagiert falsch darauf. Deshalb war es aber früher in der DDR nicht besser als in Westdeutschland. Warum hätte die BRD auch nur Teile des ostdeutschen Bildungssystems übernehmen sollen? Bei uns lief es doch….

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Sie haben vor vier Stunden uns zugestimmt.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Ja, und?

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Wer ist uns?

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

@Mariechen
„Bei uns LIEF es doch …“ – ja und warum läuft es jetzt nicht mehr? Was war vorher in der BRD anders – bis zu dem Punkt, wo es eben nicht mehr lief?

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Hab ich doch schon mehrfach erläutert. Meiner Meinung nach zuviele nicht durchdachte Reförmchen, aber vor allem der gesellschaftliche Wandel. Es wird weniger gesprochen und weniger gelesen. Mami war den ganzen Tag zuhause und hat sich gekümmert, weniger Scheidungen, besseres Essen.. die Liste ist lang. Die Eistellung war anders. Wohlstand war das Ziel. Vieles hat sich geändert und die Politik reagiert nicht entsprechend. Lassen Sie doch mal den Ost-West-Kram weg. Das betrifft doch alle.

Robert
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Leider waren es, was Schule und Bildung betrifft, nicht nur „Reförmchen“, sondern gewaltige Änderungen, die möglichst vieles ideologisch auf den Kopf stellten, was vordem als erfolgreiches und im Ergebnis zuverlässiges Erfahrungswissen galt.
Was dabei herauskam, ist die bittere Erkenntnis, dass der Mund zu voll genommen wurde und das meiste nur zu einer Abwärtsspirale der Schülerleistungen (auch im Sozialverhalten!) führte.

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

……..und dennoch wurden die Methoden danach verschlimmbessert, und so wurden Methoden wie Lesen durch Schreiben, was laut „Fachdidaktischer Hinweise Lesen bzw. Schreiben“ im Sinne von Frau Erika Brinkmann durch das Schulministerium in NRW weiterhin erlaubt ist, sowie das eigenständige Erarbeiten der Grapheme mit Hilfe von bebilderten Anlauttabellen und falschen Lautzuordnungen wie dem Igel für das lang gesprochenen i, das Lesenlernen mit bebilderten Lesetafeln mit drei verschiedenen Möglichkeiten wie z.B. Blame, Bluse, Blume und dem dazugehörigem Bild einer Blume, weitgehend schülergesteuertes Lernverhalten etc.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Pisa wäre wahrscheinlich in der DDR sehr gut ausgefallen, denn schlechte Ergebnisse hätte man schöngefärbt und geschummelt. So läuft das eben in Diktaturen! Was nicht passt wird passend gemacht. Es ging doch vor allem den Oberen darum, dem Westen und der Welt zu zeigen, dass man besser war (siehe Russland, China).

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Also meine Erfahrungen aus ü60 Lebensjahren sagen mir, dass nicht nur in Diktaturen Zahlen und Statistiken „schöngefärbt“ werden. Ich brauche da nur an die Statistiken zu Unterrichtsausfall der letzten Jahre an meiner Schule zu denken – da gab es kaum Ausfall, da Klassenaufteilung, Beaufsichtigung, fachfremde Beschäftigung, „freies“ Arbeiten usw. als erteilter Unterricht gezählt wurden. Ich fürchte, an anderen Schulen ist das ähnlich. (Auch ein Grund für die abnehmenden Schülerleistungen der letzuten Jahre – es wurde/wird zu viel geschummelt. Wenn echte Zahlen gemeldet worden wären, wäre der Personalmangel u. a. vielleicht eher aufgefallen?)

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Okay…. Jetzt kommen wir auf gefährliches Terrain.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

🙂

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

@Redaktion
Sehr geehrte Redaktion
Vielleicht können sie einfach mal anerkennen, dass ost-sozialisierte Lehrer, im Gegensatz zu Ihnen, den direkten Vergleich und nicht nur Vorurteile haben (zumindest für die Unterschiede im Bildungsbereich, auch in Bezug auf Lehr- und Unterrichtsmaterialien und Lehrbücher). Und das heißt nicht, dass alles gut war, einiges war aber im Osten doch besser.
Herzliche Grüße
potschemutschka

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ganz einfach, die Lehrinhalte entsprachen dem damals vorgegebenen Lernstandard, und dieser wurde im Sinne der Gaus Normalverteilung erreicht.
Zum Vergleich erfüllen auch heutige Grundschulehrbücher einen vorgegebenen Lernstandard, der ist aber entsprechend niedriger angesetzt.

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Bitte bewahren Sie diese Bücher für die Nachwelt auf.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Die habe ich schon „weitervererbt“ an interessierte Kollegen.

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Wir haben hier auch sehr großes Interessse, auch an Kopien, um den Vergleich zu den 80er und 90er Jahren herzustellen , denn da ward ihr in der Vermittlung der Grundkenntnisse des Schreibens besser und weiter als wir im Westen.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  AvL

@AvL
„Grundkenntnisse des Schreibens“ – ja das können die in der DDR ausgebildeten Unterstufenlehrer (obwohl meist ohne Abitur) immer noch super! Die Ausbildung in Fachdidaktik war eben voll auf die Anfänge des Lernens ausgerichtet.Wird nur oft nicht anerkannt, weder finanziell, noch von einigen Kollegen. Leider! Und jetzt gibt es immer weniger von ihnen, Ruhestand!

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Eine Lehrerin, Frau T., mit dieser Ausbildung unterrichtet an der Schule meiner jüngsten Kinder weiterhin sehr erfolgreich zur Zeit in der zweiten Klasse.
Das ist ihre letzte Klasse, die sie jetzt interaktiv begleitet.
Die Rektorin dagegen legt mehr Wert auf schülergesteuertes Lernen ohne viel Instruktion und am Material orientiert sowie schriftliches gendern in Anschreiben, wobei eine genderneutrale Toilette eingerichtet wurde. Und so werden sich weitgehend offene Lernansätze ohne eine direkte Interaktion zwischen Schülern und Lehrerinnen hier in dieser Schule durchsetzen. .
Leider sind ab diesem Jahr zwei sehr gute Lehrerinnen, die wie Frau T. unterrichten, ab diesem Schuljahr in eine benachbarte Stadt gewechselt.

Cuibono
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Zum Beispiel daher, dass alte DDR Formelsammlungen und Fachbücher für z.b. Ingenieurswissenschaften im Internet antiquarisch hoch gehandelt werden, gelten als ultimativer Geheimtipp.

Maya
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

In der DDR war es nur möglich, ein Abitur auf der EOS zu erwerben, wenn nach der 10. Klasse (POS) der GESAMTnotenschnitt x>1,5 war, eher noch besser. Gerade mal 2 bis 3 Schüler pro Klasse erfüllten die Voraussetzung. Vergleichen Sie das gern mit dem „Jetzt“. Wie hoch ist der Prozentsatz der Schüler, der im „Jetzt“ nach der GS aufs GYM geht? 50 Prozent oder mehr? Ich habe mein Abitur in der DDR abgelegt… Klar gab’s dort Geschicht- und Staatsbürgerkundeunterricht, aber auch Fächer auf hohem Niveau wie Mathematik, Physik, Chemie…

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Maya

Der Punkt ist doch, dass man diese Systeme gar nicht miteinander vergleichen kann. Und nochmal meine Frage: warum hätte man damals nach dem Zusammenbruch des DDR Regimes auch nur irgendetwas davon übernehmen sollen?
Es gab auch Fächer auf hohem Niveau… sagt wer bitteschön? Alles Blödsinn und romantische Rückschau. Nichts davon hält den heutigen komplexen Anforderungen statt. Vor 15 Jahren funktionierte unser Schulsystem übrigens auch noch recht gut.

Maya
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Ihren letzten Satz verstehe ich nicht. Was ist denn vor 15 Jahren geschehen???… An der DDR lag es nicht, die gab’s da schon lange nicht mehr.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Maya

Ich habe nie behauptet, dass die DDR für irgendwas verantwortlich ist.
Das was ich oben geschrieben habe: Gesellschaftlicher Wandel und Pisa Schock mit den reflexhaften Verschlimmbesserung. Auch im Westen gab es Disziplin und wir haben was gelernt. Aber ohne diese Ideologie der DDR und sicher wurden wir auch nicht so gedrillt und mussten strammstehen.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

@Mariechen
„…vor 15 Jahren lief es noch recht gut…“?- der Pisa-Schock war meines Wissens 2001. Nach Adam Riese sind das schon mehr als 20 Jahre und die damals überprüften Schüler waren zu dem Zeitpunkt nicht erst einen Tag in der Schule. Ihre 15 Jahre sind also sehr „schöngefärbt“ in Ihrer Erinnerung.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Von heute auf morgen findet schulische Entwicklung bzw. deren Auswirkungen nicht statt. Das sind schleichende Prozesse. Die dann natürlich noch durch bestimmte Dinge beschleunigt werden, siehe Corona.

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

In NRW ging es ab 2008 richtig bergab mit der vermittlung der Grundkenntnisse der Schüler im Rechtschreiberwerb.
Ein ganz besonderer Dank an die Demontage der Vermittlung einer strukturierten Rechtschreibvermittlung geht nach Beckum in die Marienstraße.

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Sagt wer ?

Maya
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Schauen Sie sich gern die heutigen asiatischen Schulsysteme an und damit einhergehend die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit dieser Ländern. Klar, es gibt im internationalen Vergleich noch Länder, die schlechter dastehen. Ob das ein Trost sein kann? Harter Wettbewerb gehört dazu. Es kann auch nicht jeder Nachwuchskicker ein Bundesliga-Star werden.

Maya
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Auf welchem Platz stehen die drei von Ihnen genannten Länder im aktuellen PISA-Ranking und auf welchem Listenplatz findet sich Deutschland wieder? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Bildungsniveau und wirtschaftlicher Stärke? Aktuell fallen mir zu Dt. solche Punkte wie IGLU, IQB und VERA ein. Darunter ist nicht nachahmenswertes zu finden… „Möglichst viele Schülerinnen und Schüler zu guten Leistungen zu führen“ ist doch eher eine individuelle Auslegung. Wie gelingt es, Deutschland an die Spitze in PISA zu führen?

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

@Redaktion
„Egalite“
„Das Größte will ich nicht erreichen,
Man beneidet nur seinesgleichen,
Der schlimmste Neidhard ist in der Welt,
Der jeden für seinesgleichen hält.“
(J. W. von Goethe)

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

@Redaktion
Ein gutes Schulsystem sollte jeden Schüler zu dem ihm möglichen besten Schulabschluss führen. Richtig! Das hat die DDR überwiegend getan, denn auch sie brauchte gut ausgebildete Fachkräfte! Ja, es gab ein paar Ausnahmen, für die, die poltisch weit neben der Spur lagen (trotz guter Leistungen kein Abi, z. T. aber Berufsausbildung mit Abitur oder später nachgeholt) und die, die nicht lernen wollten. Denen das Lernen schwerer fiel, wurde geholfen und sie konnten die für sie mögliche gute Bildung erhalten (Hilfsschulen, Fördereinrichtungen, Sonderschulen für Hör- oder Sehgeschädigte) und für besonders begabte gab es Spezialschulen. Die Möglichkeit zum Abitur gab es aber eben nur für die Besten eines Jahrgangs. Die Ansprüche der damaligen Zeit hätte auch nicht jeder geschafft.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Maya

Richtig ist: in der DDR konnte nicht jeder Abi machen und studieren. Aber in der DDR waren z. B. staatliche Stipendien die Regel. Ab 1981 wurden alle Direktstudenten von der Regierung unterstützt. Sie bekamen bis zu 350 Mark der DDR monatlich, die sie nicht zurückzahlen mussten. Zudem waren sie beitragsfrei krankenversichert und es gab viele preiswerte Studentenwohnheime.
Und bei einem anderen Punkt bin ich mir ziemlich sicher: obwohl die DDR wirtschaftlich marode war – an Bildung wurde nie gespart! Denn die SED-Führung wusste, dass in einem rohstoffarmen Land Bildung eine der wichtigsten Ressopurcen ist!
Leider konnte ich keine Zahlen finden, wieviel % vom BIP die DDR im Vergleich zur BRD für die Bildung ausgegeben hat. Vielleicht hat die Redaktion oder jemand anderes dazu eine Quelle?

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Diese Aussage von Ihnen ist sicher richtig. Widerlehgt aber nicht meine Vermutung, dass die DDR viel in Bildung investiert hat.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Eben. Sie können das gar nicht ermitteln, weil alle Wirtschaftsdaten gelogen waren.

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Und jetzt geht es bergab. Machen wir doch noch einen weiteren Schritt in die Selbstlernpädagogik, und was passiert wohl dann ?

Lehrerin
7 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Das selbstbestimmte „Mach-wozu-du-Lust-hast“- Prinzip hat schon genug Schaden angerichtet, siehe den drastischen Niedergang der Schülerleistungen in BW. Ist zwar modern, bringt aber nichts. Abhilfe: Noch mehr von dieser „zeitgemäßen“ Pädagogik? Alle in eine Schule stopfen, keine Noten, keine Anforderungen, Leistung wird als Streben verachtet… Man glaubt es nicht!
Wie blind kann man sein? Was für eine Art Mensch wird so geprägt?

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Ich verstehe den Zusammenhang zwischen Selbstlernpädagogik und dem Statement ‚Früher in der DDR war das Schulsystem besser‘ nicht. Hab ich etwa Selbstlernpädagogik befürwortet? Hab ich nicht.

Maya
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Sie dürfen das heutige deutsche Schulsystem auch gern mit den heutigen aus asiatischen Ländern vergleichen.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Maya

Ich vergleiche nicht so gerne. Was heute top ist, ist morgen schon ein Flop. Man denke an die IPad Schulen in den Niederladen u.ä.. jedes Land muss den richtigen Weg für sich finden. Man kann nicht immer nur einen Mosaikstein nehmen und diesen übertragen. Dieser Fehler ist schon oft gemacht worden. Wir sind keine Asiaten und haben eine andere Mentalität. Wir haben eine andere Gesellschaft und andere Herausforderungen.

Maya
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Der Vergleich ist die Basis des Wettbewerbs.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Maya

Wettbewerb ist aber in D im Moment nicht so angesagt. Da werden doch schwächere diskriminiert und frustriert. 🙂

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

„jedes Land muss den richtigen Weg für sich finden“ – RICHTIG! Allerdings sucht Deutschland diesen Weg schon zu lange und findet ihn irgendwie nicht! Vielleicht sollte man deshalb doch mal schauen, was und wie es woanders läuft. (muss ja nicht unbedingt die DDR sein, es gibt einige Länder, wo es besser läuft.)

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Stimme ich weitgehend zu. Ich habe das bestehende Schulsystem ja auch hier schon oft kritisiert und auch die gesellschaftlichen Veränderungen. Aber zurück gehts halt auch nicht.

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Es sind die weitgehend offenen und weitgehend materialzentrierten Methoden ohne eine positiv verstärkende emotionale Bindung zu den Schülern, die Lernergebnisse der Schüler in den Grundschulen verschlechtern.

Petra
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Warum verwenden Sie den anrüchigen und sozialistisch/kommunistisch angehauchten Feindbegriff „kapitalistisch“?
Soweit ich weiß, leben wir in einer sozialen Marktwirtschaft, bei der die Sozialausgaben der weitaus größte Ausgabeposten im Staatshaushalt sind.

Mit der Begriffswahl kann man bekanntlich Meinung und Stimmung für oder gegen etwas machen. Deswegen ist immer wieder interessant zu beobachten, welcher Begriff in Artikeln oder auch Kommentaren verwendet wird.

Realist
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion
potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

@Redaktion
China orientiert sich an Konfuzius.
„Aber wir haben es im modernen China doch mit einem marxistischen, kommunistischen, materialistischen System zu tun. Wie passt Konfuzius da rein?
Konfuzius garantiert das geheim-offenbare Betriebsgeheimnis des chinesischen Erfolgs der vergangenen vierzig Jahre. Bereits im ersten Kapitel der Gespräche des Konfuzius mit seinen Schülern steht, was bis zum heutigen Tag in China gilt: „Lernen, lernen, lernen – ist das nicht das höchste Glück?“ Die große Forderung des Konfuzius ist das lebenslange übende und lernende Leben – …Dazu gehört bei ihm auch die Einsicht: In großer Not und Gefahr überlebt nur das Kollektiv und nicht eine anachische Individual- und Streitgesellschaft. Der Einzelne kommt todsicher nicht durch, aber das Kollektiv überlebt.“ (Berliner Zeitung“ vom 9./10. Sept. 2023, Interview mit Dr. Manfred Osten)

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Nein, nur Südkorea und Taiwan orientieren sich an konfuzianischen Idealen und Lebensweisen, die VR China orientiert sich an kommunistischen Idealen und ihrer eigenen Auslegung der Diktatur des Proletariats.
Jedem politischen Führungskader gehören und unterstehen eine oder mehrere Firmen.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  AvL

… auch Japan ist konfuzianisch geprägt. Und die chinesische Kultur ist seit Jahrhunderten konfuzianisch, auch wenn das offiziell nicht so benannt wird! Wir sind ja auch christlich geprägt, obwohl die Mehrheit in D mittlerweile keiner Kirche mehr angehört.

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Mein ältester Sohn hat nach dem Abitur 2010 ein Jahr lang in der VR China als Englischlehrer gearbeitet. Anschließend hat er Südkorea und Taiwan besucht. Daher weiß ich von seinen gelebten Erfahrungen in wie weit die Menschen dort noch von ihrer menschlichen peprägten Kultur des Konfuianismus geprägt sind.
In Südkorea sollte man sich nicht unwissentlich auf reservierte Sitzplätze für ältere Mitbürger setzen, denn sonst setzen die sich direkt auf einen drauf. Das hat er selbst leidvoll erfahren dürfen, denn der Südkoreaner war sehr wohl genährt und durchsetzungsfreudig gegenüber den „Langnasen“.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  AvL

@AvL
Ich habe eine Chinesin in der engeren Verwandtschaft.

Cuibono
7 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Ist trotzdem richtig. Die Werte der christlichen Religion sind auch in 70 Jahren kommunistischer Herrschaft und trotz Verbot nicht verschwunden und werden in den Familien weitergegeben – Gesellschaftssystem hin oder her.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Cuibono

@Cuibono
Siehe dazu auch die ehemalige Sowjetunion und wie stark dort nach 70 Jahren, nicht nur die russisch-orthodoxe Kirche, sondern auch die anderen Religionsgemeischaften, wieder (oder noch?) sind.

Layla
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Falsch, die DDR kam erst in den 80igern in schweren Fahrwasser. Bildungstechnisch war man da schon den Klassenfeind weit überlegen, indem es Leute gezwungen hat, die praktische Seite von vielen Berufen kennenzulernen unabhängig ob man sich selbst für ein Künstler hält.
Heute lernen die Schüler vielleicht wie man eine Powerpoint Präsentation hält aber ein Wechsel der Waschbeckenarmatur brauchts dann doch noch einen „Profi“.
Lehrer negieren lieber harte Arbeit und Wettbewerb damit auch alle gleicher sind.

Torsten
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich denke, dass daran doch einiges wahr ist und platte autoritäre Sprüche sind das auch nicht, liebe Redaktion.
Wohl im Westen groß geworden? Ich komme aus der ehemaligen DDR, seit über 40 Jahren im Schuldienst und in Niedersachsen kaum ( finanziell ) anerkannt. Zur falschen Zeit am falschen Ort geboren.
Aber ich bin gern Lehrer und der Beruf macht Freude und Spaß.
P.S. Die ehemalige Bundeskanzlerin hat die DDR- Schullaufbahn absolviert!
Also, einfach mal überlegen: Hätte man vieles doch übernehmen können…?

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Was ist falsch daran, Schüler zu fordern und nicht zu verhätscheln?

DerechteNorden
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Nun ja, aus Erfahrung kann ich sagen, dass es oftmals die Eltern der jeweiligen Kids sind.
Es werden ja immer wieder Klagen eingereicht, wenn Schüler*innen angeblich ungerecht behandelt wurden. Und oft erhalten die Eltern recht.
Bei uns in der Oberstufe dürfen wir seit neuestem keine Atteste mehr verlangen, wenn S*S bei Klausuren fehlen. Diese Regelung war damals nur entstanden, weil immer so viele S*S gefehlt hatten. Ist ja auch prima, wenn man länger Zeit hat. Mit dem Nachschreiben ist das auch so eine Sache, erstmal einen Termin finden, weil man ja nicht unendlich viele Klausuren in einer Woche nachschreiben darf. …

Von daher …

Caro
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Eltern.
Und die Schulleitungen knicken ein und machen den Lehrern diesbezüglich Druck.

Lehrerin
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Eltern, die für ihr Kind andere Regeln wollen als für die Mehrheit, die sagen das natürlich nicht so drastisch. Sie bitten um Nachsicht, Relativierung, weil dies und das für das Kind gerade schwierig ist, um pädagogisch freie Bewertungen, um besonders dieses Kind berücksichtigende Haltung der Lehrkraft…
Ich hatte mal eine Mutter, die mir nahelegte, bei einer Klassenarbeit möglichst viel und immer wieder den Blickkontakt mit ihrem Kind zu suchen und zu halten, weil sie das zuhause bei den Aufgaben auch immer mache und das Kind sich damit sehr bestätigt fühle und erfolgreicher wäre!
Das ist absolut kein Blabla, sondern Praxiserfahrung vieler Lehrkräfte – da hilft es umd ändert es nichts, dass die Redaktion zufällig kein solches Elternteil kennt.

Lehrerin
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Sorry, mit allem Respekt: Ich war dabei, ich kannte diese Eltern, Sie aus der Redaktion sicherlich wohl eher nicht. Es ist schon sehr „selbstbewusst“ oder genauer gesagt sehr überheblich von Ihnen, wenn Sie als Unbeteiligte mir als hautnah Beteiligte erzählen wollen, das sei meine Interpretation, und Sie wüssten besser, was diese Ihnen unbekannten Eltern damals für ihr Kind wollten oder nicht wollten. Die gewünschte persönliche „Mentale Unterstützung“ ist nur ein Beispiel unter vielen, bei denen Eltern die explizite Erwartung haben, dass ihr Kind etwas ganz Besonderes sei und daher bevorzugter behandelt werden müsse als alle anderen, dass Ausnahmen nur für dieses spezielle Kind gemacht werden müssten. Alle Eltern lieben ihr Kind, für sie ist es natürlich einzigartig, aber sie können nicht erwarten, dass die Lehrkräfte das genauso tun.
ABER WAS ICH NICHT AKZEPTIEREN KANN: Meine Erfahrungen und Einschätzungen können in Ihrem Weltbild offensichtlich nicht stimmen?! Es kann nicht sein, was nicht sein darf? Manchmal sollte die Redaktion sich bitte doch klarmachen, dass Jahrzehnte praktischer Unterrichtserfahrung mehr sind als ideologische Träume.

Lehrerin
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ist es eine Unterstellung, wenn ich Fakten berichte, die ich real so erlebt habe? Wenn diese Eltern sich definitiv mit ihren besonderen, speziellen Wünschen und einer sehr dreisten Erwartungshaltung an die Lehrkräfte wenden, dann soll ihr Kind nach anderen Maßstäben behandelt werden als der Rest der Klasse. Das muss ich nicht „verkaufen“, es war so, dass diese Eltern die Lehrkräfte dahingehend versucht haben zu beeinflussen, dass ihr Kind wie ein Kronprinz verwöhnt werden solle, jedenfalls weitaus mehr zeitliche, pädagogische und persönliche Zuwendung erhalten solle als seine Mitschülerinnen und Mitschüler. „Verhätscheln“ bedeutet für mich, dass dieses Kind eine eindeutige Sonderstellung in der Klasse einnehmen soll, einen Vorrang haben, dass die Regeln, die für andere gelten, für dieses Kind nicht zu gelten haben, weil es doch so empfindsam und zerbrechlich sei. Das können Sie nennen wie Sie wollen – dieser Anspruch ist für mich in einer Klasse nicht in Ordnung! Der Vorfall war ja nicht der einzige in dem Fall. Zweites Beispiel: Wenn die Kinder sich eine Einteilung der Zimmer im Schullandheim gegeben haben, mit der sie alle zurecht kommen und nach eigener Auskunft zufrieden seien, und Eltern mit Blick auf ein ausländisches, genauer gesagt griechisches Kind im selben Zimmer zur Lehrkraft kommen und sich beschweren, dass diese Belegung so nicht sein könne, weil ja ihr Kind sehr „geruchsempfindlich“ sei und bestimmt in dem Raum gar nicht schlafen könne?
Auch ok, keine Wünsche zur Sonderbehandlung durch die Eltern? Ich habe nichts geändert – die Jungs sind miteinander gut klargekommen. Aber die Eltern hätten gerne eine Exklusivbehandlung gehabt und in der Planung mitgemischt, damit ihr Sohn eine ihm „angemessene“ Einteilung bekommt.
Wenn das kein Verhätscheln ist…

DerechteNorden
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Nee, die Eltern sind ja nicht doof.
Wir aber auch nicht.
Und Sie scheinen mit dem Schulbetriebe nicht so vertraut zu sein.

Julia
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Oh, Verhätscheln durch „Kuschelpädagogik wird dauernd gefordert! Z.B. in Form von Abschaffung der Bundesjugendspiele, weil weniger sportliche Kinder sich nur bloßgestellt und gedemütigt fühlen. Abschaffung von Noten und Lehrerempfehlungen für weiterführende Schulen aus ähnlichen Gründen. Überhaupt sei angeblich alles mit Vorsicht zu genießen, was mit Leistungsanforderungen zu tun hat. Das setze die Schüler nur unter Druck und schüre sowohl Versagensängste als auch negative Selbstwertgefühle. Überhaupt solle möglichst alles vermieden werden, was bewerte und damit auch tadle. Darum sei nur Lob richtig und wichtig, Tadel oder gar Strafe dagegen abzulehnen.
In meinen Augen ist das „Kuschelpädagogik“. Ihr Gegenteil wird „Strafpädagogik“ genannt.
Auch Kopfnoten gelten als überholt und schlimm, weil sie die sogenannten „Sekundärtugenden“ wie Anstrengungs- und Anpassungsbereitschaft, Disziplin, Sorgfalt, Fleiß, Pünktlichkeit und anderes mehr fördern, die angeblich nur sekundär wichtig oder, wie manche sogar meinen, schädlich und kindswohlgefährdend sein sollen.
Warum diese Erziehungsideologie abstreiten und so tun, als gäbe es sie nicht und als sei sie auch nie gefordert worden? Sie existiert inzwischen nicht mehr nur seit Jahren, sondern bereits seit Jahrzehnten

Julia
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Den Negativbegriff „Verhätscheln“ benutzt natürlich niemand, der Anhänger dieser Erziehungsmethode ist. Er wird eher von einem empathischen Umgang mit Kindern reden, von einem Umgangsstil, der auf die Bedürfnisse junger Menschen eingeht, sie wichtig nimmt und darum erfolgreich ist. Auf jeden Fall wird er nur positive Begriffe fürs Verwöhnen finden und wahrscheinlich auch noch „nachgewiesene“ Erfolge erwähnen .
Sie schreiben, dass niemand „Verhätscheln!“ fordert. Natürlich nicht, wie sollte oder könnte er auch? Er will seine Erziehungsmethode doch nicht schlechtreden durch die Verwendung eines negativ besetzten Begriffs.

Dass Sprache, Begriffe und Wortwahl ganz entscheidend sind für Meinungsbildung und -manipulation ist ein offenes Geheimnis, das wir täglich erleben, uns aber nicht täglich klarmachen. Allein Zeitungs- und Artikelüberschriften sind ein Fundort für Meinungs- und Stimmungsmache.

DerechteNorden
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Sie fordern uns auf, nicht auf Pappkameraden einzudreschen und stellen uns einfach einen weiteren hin?

Die Bundesjugendspiele sind ein Beispiel, auf das es der Foristin doch gar nicht so ankommt.
Ihr Schwerpunkt liegt hier: „… Anstrengungs- und Anpassungsbereitschaft, Disziplin, Sorgfalt, Fleiß, Pünktlichkeit und anderes mehr fördern, die angeblich nur sekundär wichtig oder, wie manche sogar meinen, schädlich und kindswohlgefährdend sein sollen.“

Was ist denn damit?

Alex
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Von wegen „Popanz“! Nur weil Sie niemanden kennen, der Sekundärtugenden als gefährlich ansieht und sie mit der Nazi-Zeit in Verbindung bringt?
Und das soll in der Erziehung nicht „kindswohlgefährdend“ sein?
Schon vergessen oder noch nie davon gehört, dass z.B. Oskar Lafontaine vor bereits ca.40 Jahren als SPD-Größe über die Lerntugenden, die Julia erwähnt, sagte:
„Das sind Sekundärtugenden. Ganz präzis gesagt: Damit kann man auch ein KZ betreiben.“ ??
Und da reden Sie von „Popanz“, wenn jemand kritisiert, dass sich auf Grund gezielt verbreiteten Misstrauens gegen diese Tugenden eine Pädagogik des Verwöhnens und Verhätschelns breitgemacht hat?

DerechteNorden
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Sie kennen also niemanden? Und das ist Ihr konstruktiver Ansatz?

Ich bin sehr dafür, das einzelne Kind zu betrachten. Das ändert aber nichts daran, dass es auch passende Rahmenbedingungen geben muss.

DerechteNorden
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Es gibt Lehrkräfte, die jammern. Es gibt vielleicht auch dumme Politiker*innen. Es gibt Eltern, die eine Behandlung für ihr Kind wollen, die weniger Anstrengung für ihr Kind und sie selbst bedeuten.

Hier ein Beispiel (kein Einzelfall!):
Das Kind hat nicht ausreichend für die Klausur gelernt, weil es keine Lust hatte (nachvollziehbar)? Dann muss es auch zuhause bleiben dürfen, ohne ein Attest vom Arzt vorweisen zu müssen. Zur Not gern immer wieder.

Das heißt nicht, dass alle Eltern so drauf sind, aber leider werden die erstrittenen Vorteile dann immer auf alle S*S übertragen und verwässern Regeln immer weiter …
Dieses und jenes soll oder darf nicht mehr so gehandhabt werden, weil Eltern geklagt und recht bekommen haben.
Für mich ist das oft eine indirekte Aufforderung nach Verhätschelung.
Und so wurde Schulen und Lehrkräften sukzessive der Alltag erschwert.

Nein, ich finde nicht, dass früher alles besser war.

Mathe macht glücklich.
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Vorbereitung auf die Schule im Fach Mathematik durch die Kindergärten wurde in der DDR durch gut ausgebildete Fachkräfte vorgenommen.
Literatur dazu:
Schinköthe/Kretschmer – Mengen und Längen im Kindergarten (Verlag Volk und Wissen Berlin 1988)
An diesem Werk kann man die Qualität der Ausbildung erkennen. Die Kinder werden auf den Rechenunterricht in der Schule systematisch vorbereitet.
Da hätte man sich im Westdeutschen Bildungssystem durchaus etwas abschauen können.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Torsten

Ja, bitte einfach noch überlegen, Thorsten. Merkel wäre im Westen bestimmt nix geworden. So ein Blödsinn! Ich kenne eine ehemalige Klassenkameradin von ihr. Die Kanzlerin war einfach schlicht mega intelligent und hat mehrere Klassen übersprungen. Ihre Klassenkameradin war das nicht und ist Wirtin geworden. Und jetzt?

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Torsten

Wohl im Westen groß geworden? Ja! Na und? Ich bin ziemlich froh drüber, dass ich im Westen aufgewachsen bin.

Hermine
7 Monate zuvor
Antwortet  Torsten

Vor allem hätte man die Mathe- Methodik übernehmen sollen! Selbst gestandene Mathelehrer sagen, dass die zu DDR – Zeiten besser war. Ich finde es echt erschreckend, wie verhasst dieses Fach jetzt ist und dass so viele Kinder es hassen. Das war tatsächlich in der DDR nicht so extrem. Ich hab Mathe immer gern gemacht und konnte ab 1992 meiner Tochter kaum helfen, wegen der anderen Rechenwege, die viel zu kompliziert sind.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Hermine

…,dass die Mathe-Methodik zu DDR Zeiten besser war. Sagen selbst gestandene Mathelehrer… lassen Sie mich raten? Wohl aus der ehemaligen DDR? Ne, oder? Lächerlich!

Karl Heinz
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Das eine hat mit dem anderen aber wenig zu tun, werte Readaktion.
Ein Bildungssystem organisiert ja, WIE etwas vermittelt wird und nicht WAS inhaltlich vermittelt wird.

wen es interessiert, dem empfehle ich das dicke Buch hier:
https://www.fachportal-paedagogik.de/literatur/vollanzeige.html?FId=220749

DerechteNorden
7 Monate zuvor
Antwortet  Karl Heinz

Wie bitte? In den Fachanforderungen steht bei uns natürlich auch, WAS vermittelt werden muss.

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Lehrmethoden ensprachen denen in der Bundesrepublik der 70er und 80er Jahre. Danach kam der „Spracherfahrungsansatz“, die „Reichen-Pädagogik“,offene Unterrichtsformen, freies Lernen etc.

Cuibono
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Soweit mir bekannt ist, hat Finnland sich stark am DDR System orientiert und viel davon übernommen.

Aber vielleicht sind die ja zu dicht an Russland. (Scherz)

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Warum waren dann über mehrere Jahre so viele finnische Lehrer-Delegationen in der DDR unterwegs. Ach ja, klar, die haben nur die (damals noch nicht) “ blühenden Landschaften“ besucht.

Mika
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Im Impressum Ihrer Quelle, dem WordPress – Blog basedow1764, wird Günther Schlamp als Verantwortlicher genannt. Was qualifiziert Herrn Schlamp für diese Aussage, und wie seriös ist dieser Blog als Quelle bezüglich der Ursprungsfrage?

Mika
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Das ND als ehemaliges „Zentralorgan des ZK der SED“ als Quelle aus Ihrer Feder? Das hat was 😉
Aber auch hier steht die Aussage einer einzelnen Person. So verabsolutierende Aussagen wie: „das ist ein Märchen“ sollten aus meiner Sicht schon auf vergleichenden Studien (ja, mehreren!) erfolgen oder zumindest darlegen, inwiefern ausgeschlossen werden kann, dass Finnland sich Elemente der DDR – Bildung bedient hat. Das heute, nach der Wende, kein Land zugeben möchte, von der DDR etwas systemisch übernommen zu haben, ist unter dem Gesichtspunkt Unrechtsstaat durchaus nachvollziehbar.

Mika
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Hab ich ja gelesen, ich finds trotzdem amüsant, dass Sie ein Interview des NDs als Quelle benennen. Domisch arbeitete ab 1994 in der obersten finnischen Schulbehörde, da gab es die DDR schon lange nicht mehr. Und wie gesagt, als Westdeutscher (= in Westdeutschland aufgewachsener und sozialisierter Mensch) zugeben, dass die Finnen etwas von der untergegangen DDR übernommen hätten? Das halte ich doch für sehr gewagt, geradezu politisch suizidal, wie man ja auch hier im Forum spürt.

Mika
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Es ging bei der „politischen Suizidalität“ nicht um mich, sondern um Domisch.

Dejott
7 Monate zuvor
Antwortet  Wolfgang

Noch heute ist die Quote der Kinder ohne Schulabschluss beispielsweise in Sachsen weit höher als in NRW. Diese Kehrseite von höheren Ansprüchen, mag halt niemand sehen.
Und natürlich war die DDR ein totalitäres System. Dem Nachzutrauern empfinde ich als albern. Einzig die Tatsache, alle Schüler bis zur 8. Klasse gemeinsam zu unterrichten, empfinde ich als gute Idee.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Dejott

Aber irgendwie komisch, dass beim deutschen Bildungsmonitor Sachsen an 1. Stelle steht und Thüringen an 3. (2. Platz Bayern)?

Dejott
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Wie kommen die Zahlen aus welchen Gründen und mit welchen Parametern zusammen? Ich arbeite in Sachsen und kenne eine Menge Probleme.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Dejott

Probleme gibt es dort auch zuhauf, trotzdem waren die Schüler in D und Ma besser als in den anderen BL. Was allerdings bei der Gesamtlage des deutschen Bildungssystems nur heißt: „Unter den Blinden ist der Einäugige König!“

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Dejott

Sie trauert nicht dem DDR-System nach, sie widerstand diesem System innerlich ebenso wie viele andere DDR-Bürger auch.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  AvL

@AvL
Danke1 Obwohl ich nur „innerlich“ Widerstand geleistet habe, ich war ziemlich feige. Aber eines frage ich mich gerade: „In welchem „Paralleluniversum“ die DDR-Bürger zur Schule gegangen sind, die zu Hunderttausenden die friedliche Wende erzwungen haben? Oder waren das alles aus dem Westen eingeschleuste Agenten?

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Im Stasigefängnis zu landen wäre keine gute Alternative gewesen, denn sie hätten andere DDR-Mitbürger nicht positiv beeinflussen können.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Wolfgang

Hä? Wiso hätte denn die wirtschaftlich starke damalige BRD das alte DDR Schulsystem mit seinen vollkommenen verkrusteten Strukturen übernehmen sollen? Nichts funktionierte, auch das Schulsystem nicht. Natürlich ist nicht alles aus dem Westen gut, aber ich glaube Sie verklären da im Nachhinein sehr die Wirklichkeit.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Stelle mir meine Zweitklässler gerade beim Fahnenappell vor! O Gott, nein!

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Es geht doch hier um die strukturierten Methoden des Schulunterrichtens und nicht um die negativen Begleiterscheinungen des Sozialismus wie den morgentlichen Fahnenappell, die politische Indoktrination etc.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Die strukturierten Methoden gab und gibt es auch im Westen. Sie stellen es so dar, als ob nur die DDR oder andere sozialistische Staaten strukturiert und diszipliniert gearbeitet hätten und das stimmt nicht. Gerade bei offenen Unterrichtsformen müssen Kinder sehr diszipliniert und strukturiert arbeiten, damit es nicht im Chaos endet. Was leider viel zu oft der Fall ist.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

„Chaos … leider viel zu oft der Fall…“ – Eben! Und vor allem in den sogenannten Brennpunktschulen, mittlerweile auch zunehmend in „normalen“ Schulen (Ausnahmen anscheinend fast nur noch Uni- und Privatschulen)

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Strukturierte Methoden hatten wir im Westen auch. Da muss ich nicht auf ein diktatorisches System mit entsprechend gestaltetem Schulsystem blicken.

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Strukturierte Methoden im Anfangsunterricht hatten wir im Westen noch überwiegend bis in die 90er Jahre hinein.
Sie müssen also nicht auf ein diktatorisches System zurückblicken, denn es reicht ein Blick in die 80er und 90er Jahre, bevor die Selbstlernmethoden in NRW mit Hilfe des Schulministerium breit Fuß fassen konnten. Da hat sich sogar der damalige schulpolitischer Sprecher der CDU im Landtag in Düsseldorf, Berni Recker aus Ahlen für die Rechtschreibwerkstatt seines Freundes Norbert Sommer-Stumpenhorst aus Beckum eingesetzt.

Kinder sind zunächst einmal nicht sehr strukturiert, sie sind spontan, teilweise lebhaft und agil, und es muss ihnen erst einmal Struktur vermittelt werden. Das gelingt mit den Selbstlernmethoden nicht.

Und in NRW erfolgt auf Grund der „Fachdidaktischen Hinweise Schreiben“ des Schulministerium in Düsseldorf weiterhin der Schriftspracherwerb in der ersten Klasse unstrukturiert mit Hilfe von Anlauttabellen im eigen initiativen Selbstlernmodus der Schüler.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

@Mariechen
„HATTEN“ – ist die Vergangenheitsform Absicht? Wenn ja, dann sind wir uns ja einig und haben vielleicht einen Grund für die Bildungsmisere gefunden! 🙂

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ich habe nie etwas anderes gesagt. Ich möchte nur nicht mehr zurückblicken auf das Schulsystem der ehemaligen DDR. Wie gesagt, auch im Westen wurde strukturiert und diszipliniert gearbeitet. Frontal, aber auch mit offenen Phasen, um Selbstständigkeit zu fördern. Dies muss aber angeleitet und geübt werden.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

@Mariechen
„… nicht mehr zurückblicken auf das Schulsystem der DDR …“ – das ist eine interessante Formulierung! Hat irgendjemand aus dem Westteil überhaupt schon mal irgendwann einen Blick darauf geworfen?

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

… dass das Schulsystem der DDR nicht funktionierte, wissen Sie woher?

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ich bin der Meinung, dass ein Schulsystem in einem diktatorischem Regime nicht funktionieren kann!

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

@Mariechen
Natürlich steht Ihnen das Rcht auf eine eigene Meinung zu. Der Unterschied ist nur, dass ost-sozialisierte Menschen beide Systeme kennengelernt haben und deshalb „vergleichen“ können.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Was aber nicht heißt, dass Sie das Ganze richtig einordnen. Erfahrungen, die vor Jahrzehnten als Schüler gemachten wurden und jetzt rückblickend positiv bewertet werden. Dazu neigt der Mensch und das ist auch verständlich. Es bringt uns aber in der derzeitigen Situation nicht weiter.

Marie
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Aber Ihre Einordnung des westlichen Schulsystems ist selbstverständlich komplett richtig?

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Marie

Ich kritisiere das westliche Schulsystem doch ständig und bin der Meinung, dass wenig funktioniert. Ich finde es nur merkwürdig, zu glauben, dass es besser wird, wenn wir uns am alten DDR System orientieren.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

… und dass es funktionierte, wissen Sie woher? Lassen Sie mich raten? Sie waren Schüler. Na, dann müssen Sie es wohl wissen, da Schüler immer sehr genau wissen ob ein Schulsystem funktioniert.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

… ich war auch bis vor einem Jahr Lehrer (8 Jahre DDR und 32 BRD)!

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Weil die im Westen mehr Pippi Langstrumpf umgesetzt und gelesen haben ?

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Zum Beispiel! Freiheit, alles an Wissen zu erwerben was ich will! Demokratie eben!

Freiya
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Schule ist nicht nur WAS gelehrt und gelernt wird, sondern auch WIE. Bei beidem hätte man sich – schon aus Respekt – wenigstens mal ansehen können, ob etwas gut ist und übernommen werden könnte. Hat man leider nicht. Ps: Ich bin Wessii!

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

Woher wissen Sie, dass sich das niemand angesehen hat?

Marie
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Weil alles aus dem Osten bääh war und sofort verworfen wurde.Wusste selbstredend nur der Westen, was gut und richtig ist.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Marie

Ich habe nicht gesagt, dass alles aus dem Osten bääh war. Entschuldigung, wenn ich da einen Nerv getroffen habe. Ihre Interpretation. Ich möchte nur kein Bildungssystem haben, welches einem diktatorischen Staat entstammt.

Marie
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Nein, Sie haben das nicht gesagt (hat auch keiner behauptet), das war aber damals die vorherrschende Meinung. Wer sich auch nur traute zu behaupten, irgend etwas wäre im Osten besser gewesen, wurde gleich als Altsozialist abgekanzelt.

Mika
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Weil wir dann vermutlich in 16 Bundesländern nicht 16 verschiedene Bildungssysteme hätten, die Eltern deutlich stärker in die Verantwortung für die Erziehung ihrer Kinder genommen würden, die Kitabetreuung ausgebaut und kostenfrei wäre, ein flächendeckendes Excellenzförderungssystem (Spezialschulen für Mathematik, Naturwissenschaften, Sprachen, Musik, Sport) für besonders begabte Kinder existieren würde, der Leistungsgedanke in der Schule stolz und nicht so verschämt wie jetzt propagiert werden würde.
Der Ideologiequatsch war Mist, den braucht keiner. Und manches war aus meiner Sicht durchaus übernehmenswert.

Mika
7 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

Erstaunlich, dass bei manchen auch 30 Jahre später sofort ein Beißreflex einsetzt, wenn erwähnt wird, dass manche Systeme aus der DDR die nähere Betrachtung wert gewesen wären. Die Polikliniken werden auch gerade neu erfunden…
Ich freu mich, wenn jemand aus den alten Bundesländern vorurteilsfrei und nur die Sache betrachtend sich kundig macht und daraus seine Meinung bildet. Danke!

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Der Beißreflex sehe ich auf der anderen Seite. Ich bin ganz entspannt. Ich kann den Beißreflex sogar verstehen, da es sicher Probleme mit sich bringt, sich an ein neues System zu gewöhnen und das alte System zu verlassen. Die Wunden sind wohl noch nicht verheilt.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

.. und wer eben nicht will, ist selbst schuld!

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Was nicht will?

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

@Mariechen
Dieser Kommentar von mir bezog sich auf Ihre Aussage weiter oben: „:::Freiheit, alles an Wissen zu erwerben was ich will. Demokratie eben!“

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

…,,, und verdrängen , was wichtig ist, mich aber nicht wirklich interessiert, obwohl es evident für die eigene Entwicklung wäre.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Floskeln! Was verdränge ich, was wichtig ist? Was ist evident für meine Entwicklung? Wenn einem sonst nix einfällt….

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Zum Beispiel Wissen aneignen, das mich zunächst nicht interessiert, als da wäre Geschichtsbewusstsein zu nennen, das man interaktiv lebendig erarbeitet, damit es nachhaltig hängen bleibt, damit man zum Beispiel nicht die selben Fehler wie die Vorfahren macht.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Ne, also das beziehe ich jetzt nicht wirklich auf mich!

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Wissen aneignen, das mich nicht interessiert, bezog sich auf Schüler, die nach der übersteigerten Form der neuen Selbstlern-Pädagogik schülergesteuert sich Lerninhalte herauszusuchen, um diese zu bearbeiten, siehe Modellprojekt der Universitätsprofessorin für inklusive Beschulung Frau Anke Langner der Uni Dresden.
Ich dachte zunächst, der Bericht über dieses Projekt hier in N4T wäre Satire im Sinne der MAD-Hefte der 70er Jahre mit Alfred E. Neumanns Tochter als Konterfei, aber das war zu meinem Entsetzen alles ernst gemeint.

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Um die eigene Freiheit mit den damit verbundenen unveräußerlichen Grundrechten verbal und schriftlich verteidigen zu können, ist es zunächst einmal erforderlich, dass jedes Kind automatisiert Textinhalte erfassen kann und sich differenziert zu gesellschaftspolitischen schriftlich äußern kann.
Mit den in der Kritik stehenden unstrukturierten offenen Lernmethoden, die nicht zielgerichtet auf eine strukturierte Vermittlung dieser beiden Bildungsziele ausgerichtet sind, wird zur Zeit bei 25 % bis 30 % ( siehe vergleichenden Untersuchungen in Berlin 30 %, NRW, Bremen und Brandenburg ) der Kindern dieses Grundrecht nicht erreicht.

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Ein wohl strukturierte Erstunterricht zum Erlernen des Lernen, zum Schriftspracherwerb und zum Leseerwerb, brächte unsere heutige heterogene Schülerschaft sehr viel weiter als dies weitgehend offene Lernmethoden jemals vermögen werden.
Dieser Versuch ist endgültig gescheitert, und der Erfolg und Beziehung strukturierter Lernmethoden ist vom politischen System unabhängig.

Das Recht auf Bildung ist ein menschliches Grundrecht, und dazu gehört die effektive Vermittlung einer automatisierten Lese- und Schreibfähigkeit mit Hilfe effektiver Methoden, die keine weiteren Lernhilfen staatlicher oder elternbezogener Leistungen erforderlich machen.

Unsere Kinder haben ein Grundrecht auf einen wohl strukturierten Lernzugang zum Erwerb des Lesen und des Schreiben !

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Erstunterricht muss gut strukturiert sein, das schließt offene Unterrichtsformen keineswegs aus. Im Gegenteil! Wenn ich nur mit Druck arbeite, tun die Kinder natürlich was ich will. Druck erzeugt aber auch Gegendruck, was dazu führt, dass die Kids, sobald sie unbeaufsichtigt sind, die Sau rauslassen. Es geht darum die Balance zu finden. Nur mit Druck und Drill bilden wir niemanden aus, der in der heutigen komplexen Welt klarkommen muss.

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Druck und Selbst-Disziplinierungsdrill entsteht für die Kinder, wenn diese sich die gewünschten Inhalte nicht selbstständig erarbeiten können, siehe zum Beispiel Kinder mit einem Migrationshintergrund in der ersten Generation oder wenn sie es als gähnend langweilig empfinden, beständig still und ohne eine Interaktion mit dem Lehrer oder Schüler sich durch die vorgedruckten Arbeitsblätter arbeiten sollen, ohne dass sie mit anderen Kindern und dem kommunizieren können, geschweige denn dass sie mit dem Lehrer interaktiv den Stoff erarbeiten dürfen.
Es reicht nicht aus, wenn Schüler bei Fragen zunächst einmal ihre Mitschüler befragen sollen, die dieses orthographische System auch erst noch erlernen müssen.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Es gibt einen Mittelweg und nicht nur Schwarzweißdenken.

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Farbig sehen und denken gefällt mir besser.

MB aus NRW
7 Monate zuvor
Antwortet  Wolfgang

Keinerlei pädagogische Freiheit, feste Pläne für jede Stunde, Methoden, die für die heutigen Kinder völlig unpassend wären…

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  MB aus NRW

… und die heutigen Methoden sind passend für alle Kinder?

MB aus NRW
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Nein, jede Lerngruppe erfordert immer und immer wieder neue Ideen/Methoden/Ansätze…Hier sind wir Lehrer doch gefragt….DDR 2.0 wäre doch genau „alles vorgeschrieben“…von der ganzen Ideologie und Gesinnungsbildung reden wir da noch gar nicht…

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  MB aus NRW

Sie wissen es nicht, und nein , so wäre es nicht gewesen, in der DDR.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Nein, auf keinen Fall!

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Das vermuten Sie.

Mika
7 Monate zuvor
Antwortet  MB aus NRW

Der beste Lehrer, den ich (DDR -Kind) jemals hatte, war mein Staatsbürgerkundelehrer (heute wäre das „politische Bildung“). Der war glühender Kommunist, extrem streitbar und hat jeden ernst genommen, solange derjenige ernsthaft argumentiert hat – ob Punk, Popper, Normalo, rechts, links oder was auch immer (gabs alles an meiner Penne). Ich habe zur Gorbatschow- Zeit Abi gemacht, das war wahnsinnig spannend, und ich bin mir sicher, dass er manchen von uns durch seinen Einsatz den Hintern und das Abi gerettet hat, als sie Plakate für Glasnost geklebt hatten und das rauskam. So viel zum Thema „alle gleichgeschaltet“. Auch in der DDR war es vor allem die Persönlichkeit des Lehrers, welche die Qualität des Unterrichts geprägt hat.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  MB aus NRW

So ist es! Völliger Schwachsinn. Das Bildungssystem war ausgerichtet auf das kommunistische System. Hallo? Wer will dorthin zurück? Bitte nochmal drüber nachdenken, warum der Staat zuletzt dort war, wo er war. Und wie die Menschen darunter gelitten haben.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

… genau: nur kommunistische Buchstaben, Zahlen, Mathe, Physik, Chemie, nur kommunistische Pflanzen und Tiere in Biologie und so weiter. Zurück will wohl kaum einer, heißt aber nicht, dass man nicht mal vergleichen könnte, was vielleicht ganz gut funktioniert hat und warum.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Klar, wir können sogar noch weiter zurückgehen und vergleichen. Am besten gleich in die Steinzeit. Da gab es bestimmt auch ein paar Sachen, die viel besser liefen als heute.

Mika
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Gehen Sie gern noch weiter zurück, zum Beispiel zu Voltaire. Entwicklung kommt nur in der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit zustande.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Genau! Weil wir sonst keine Probleme haben, schauen wir doch einfach mal nach, was in der damaligen DDR vielleicht ganz gut lief und übernehmen das! Einfach nur lächerlich!

Freiya
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Lächerlich ist die respektlose Antipathie,die hier an den Tag gelegt wird. Wir in der BRD haben keinesfalls den Stein der Weisen gefunden.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

Antipathie einem Staat/System gegenüber, in dem sehr viel Unrecht geschah, nicht den Menschen gegenüber. Ich habe nie behauptet, dass wir den Stein der Weisen gefunden haben. Aber bestimmt gibts bessere Systeme von denen man lernen kann als dem DDR System.

Mika
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Der kalte Krieg wirkt halt immer noch nach, nicht wahr? Ich halte es eher damit, genau zu schauen, was aus welchem System gut wäre und was daraus mich voran bringen kann. Nutze die Stärken Deines Feindes zu Deinem eigenen Vorteil.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Ne, oder?

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Nein, ich schaue nicht auf jedes System und wie es mich voranbringen kann. Ich schaue nicht auf den Nationalsozialismus und gucke, was es da wohl Gutes gab. Auseinandersetzung damit, klar! Aber ich muss nicht nach Gutem suchen, wo es nix Gutes gab.

Mika
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Und ganz nebenbei sprechen Sie den Menschen, die in diesem System gelebt haben und es von innen kennen, ihre Erfahrungen ab. Weil Sie ja Ihre Antipathie nur gegenüber „dem System DDR“ haben, nicht den Menschen gegenüber.

Mika
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ja, sollte man immer – mir ist nicht klar, wo ich das verneint habe. Gerade geht es um das Bildungssystem und den Vergleich der Fachmethodik/didaktik.
Sie bemühen wiederholt ein Argument, welches die Sicht auf mögliche positive Ansätze in der DDR – Bildung erst garnicht zulässt. Und welches Menschen, die solche positiven Aspekte in ihrem Leben dort gemacht haben, die Moral abspricht, denn wenn es für sie positiv war, müssen sie ja quasi die Opfer damit verhöhnen.
Ich schrieb es auch im anderen Thread: Solche Argumentation bringt Menschen zum Verstummen – keine Argumentation, keine Weiterentwicklung mehr möglich. Ist das das Ziel? Dann weiter so.

Mika
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Weil die Betrachtung der Vergangenheit hilft, Probleme von heute zu lösen. Die Analyse unterschiedlicher Ansätze und derer Ergebnisse (in diesem Fall das Bildungssystem von 49 bis 89), und daraus Folgerungen für jetzige Ansätze ableiten.
Und wenn zwei verschiedene Erfahrungen vorliegen, sollte man beide ernstnehmen und nicht eine abtun als unwert, weil aus dem untergegangenem System. Nach Ihrem Ansatz sind sämtliche DDR – Studien eh irrelevant oder gefälscht („wann wären jemals echte Zahlen veröffentlicht worden“) und deshalb müsse man sich mit ihnen nicht auseinandersetzen.
So, und jetzt muss ich mal langsam los zur Schule 😉

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Mir auch nicht! Es ist doch bekannt, dass diktatorische Systeme Zahlen schönrechnen und die Wahrheit unter Verschluss halten.

Mika
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Och, das geschieht in demokratischen Systemen auch, siehe Zahlen der Kultusministerien zum Lehrermangel, Unterrichtsausfall usw..
Der Unterschied ist hier eher in der Presse zu sehen, die in demokratischen Systemen solche Missstände benennen kann, ohne Repressalien erfahren zu müssen.

Mika
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Nö, hier gehts nicht um DDR gegen BRD, sondern darum, ob Ansätze der DDR -Bildung als sinnvoll in das bundesdeutsche System hätten übernommen werden können.
Da Sie ja davon ausgehen, das eh alle in der DDR diesbezüglich erstellten Studien gefälscht sind, hätte man auch harte Fakten betrachten können: Rahmenpläne, Lehrbücher, Inhalt der Lehrkräfteausbildung, Methodik- und Didaktiklehrwerke der DDR.
Aber statt zu schauen, ob die derzeitige Misere, die neben der Personalnot auch auf sich teilweise diametral widersprechende Lehrmethoden zurückzuführen ist, vielleicht auch mit Didaktik/Methodik zumindest in diesem Bereich gelindert werden könnte, wird hier immer wieder redaktionsseitig das DDR vs. BRD -Fass aufgemacht. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Das DDR – Schulsystem hat nur Befehlsempfänger hervorgebracht, die zudem fachlich inkompetent waren. Die Wende ist nicht etwa von in der DDR sozialisierten Menschen geschafft worden, denn selbstständig denken durfte ja keiner und hat dann auch keiner gemacht. Herrschaftszeiten Sakrament!

Mika
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich hab trotz längerer Internetrecherche für den Zeitraum 49 – 89 weder eine Bildungsstudie der Bundesrepublik noch eine der DDR gefunden, auch keinen Hinweis auf eine konkrete Studie. Und nu?

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Die Wende war eine großartige Leistung der ehemaligen DDR Bürger! Punkt! Und das DDR Regime hat nicht nur Befehlsempfänger hervorgebracht. Nein, hat es nicht. Die Intention war aber da. Das darf man nicht vergessen und deshalb sollte man nach vorne schauen und nicht zurück.

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Ersetzen Sie ihren Begriff eines DDR-Regime lieber durch den treffenderen Begriff des SED- bzw. Stasi-Regime, denn diese Organisationen hatten das Sagen in diesem Sozialstaat. Vielleicht fangen Sie dann an, diesen zweiten deutschen Nachkriegsstaat ein wenig differenzierter zu betrachten.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Dann verbeißen Sie sich halt in der Begrifflichkeit. Ich denke jeder weiß was gemeint ist und das es um das Regime und nicht den normalen Bürger ging. Zudem ging es eigentlich um das Bildungssystem im Artikel und ich denke nicht, dass Sie beurteilen können, ob ich die ehemalige DDR differenziert betrachte oder nicht. Ich habe mich an keiner Stelle negativ über die Menschen dieses Staates geäußert.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Danke! Genau das verstehe ich nämlich auch nicht. Man kann ja durchaus von der Vergangenheit und anderen Systemen lernen ( Voltaire, Konfuzius und was hier alles aufgeführt wurde). Aber die ehemalige DDR und das Bildungssystem so zu glorifizieren und völlig auszublenden, was das System, auch das Bildungssystem, mit vielen Kindern gemacht, finde ich befremdlich! Ich bin der Meinung, man kann das so nicht stehenlassen.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

@Redaktion
„Wieso wird die DDR ins Spiel gebracht?“ – das Thema ist doch „Bildung in der Krise“! Um diese Frage zu beantworten, muss man m. M. n. schon genau schauen, was die Ursachen sind. Also, was war vor der Krise anders, wann begann diese Krise und welche Veränderungen haben evtl. zur Krise geführt. Es wird hier ja auch immer wieder betont, dass bis zu den 80er Jahren vieles im Bereich Bildung in BRD und DDR noch ähnlich war (von der Ideologie abgesehen). Vielleicht sollte man da mal ansetzen.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

So ist es!

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Mika

@Mika
Danke!

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Überlegen Sie doch mal, warum totalitäre Regime keine offenen Ansätze im Unterricht haben. Ich rede nicht von offenem Unterricht, sondern von offenen Ansätzen. Es steht einer vorne, der redet. Die anderen sitzen und hören zu …. Na, warum wohl?

Mika
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Ich muss in einer anderen DDR Unterricht gehabt haben als die, von der Sie reden – vorausgesetzt natürlich, Sie meinen die DDR mit totalitärem Regime. Meine Erfahrungen waren andere.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Wie gesagt: es ist wohl bekannt, dass andere schlimme Erfahrungen gemacht haben. Wer dies leugnet, nun ja….

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

@Mariechen
Was genau verstehen Sie unter „offenen Ansätzen“ im Unterricht. Das ist mir jetzt wirklich nicht so richtig klar.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Lehrerzentrierter Unterricht mit Stationenlernen, beispielsweise… unendliche Möglichkeiten Schülern Selbständiges Lernen zu ermöglichen. Das bedeutet nicht, dass Disziplin und Struktur verlorengehen.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

@Mariechen
Selbstständiges Lernen gab es zu meiner Zeit auch: nannte sich u. a. Hausaufgaben, Vorträge erarbeiten (einzeln, paarweise, oder in kleinen Gruppen), schriftliche Ferien- oder Jahresarbeiten, … Allerdings wurden diese Pflichtaufgaben in der Regel zu Hause am Wochenende oder in den Ferien erledigt. Zum selbständigen Denken wurden wir übrigens auch durch verschiedene Unterrichtsmethoden erzogen, allerdings war es bei bestimmten Themen nicht ratsam, das Ergebnis des selbständigen Denkens laut zu sagen, gebe ich zu. Aber das war nur in einigen Bereichen der Fall. Das wusste man als Schüler und hat sich entsprechend verhalten.
Übrigens: Glauben Sie ernsthaft, dass ein heutiger Gymnasiast, der z. B. zwar selbst gendern nicht mag, die Lehrkraft im prüfungsrelevanten Fach, aber ständig gendert, dies nicht auch tun wird?

Marie
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Es wäre mir neu, dass Schüler (und nur um das Schulsystem geht es) als politische Gefangene inhaftiert waren.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Das fällt mir jetzt echt nix mehr ein. Ich bin nur froh nicht Schülerin in Ihrer Klasse zu sein. Sie müssen schon damit klarkommen, dass es andere Weltbilder gibt und wir in einer freien Gesellschaft leben. Ob Ihnen das passt oder nicht. Vielleicht wäre China ne Alternative für Sie.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

P.S. Ab und zu mal nicht laut zu sagen, was man denkt, gehört auch zum selbständigen Denken (abwägen von Vor- und Nachteilen).

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Mögen Sie nicht, dass ich sage was ich denke?

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Doch, es ging um Schüler in der Schule (in der DDR und z. T. auch noch heute?)

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Schweigen ist gold, Reden ist silber, und das gilt insbesondere in diktatorischen Staaten.
Und wenn die Note nach oben gehen soll, empfiehlt es sich in gleicher Weisen zu schreiben, wie dies vom Übungsleiter gerne gesehen wird.
Das galt schon bei meinen Sowi-Kursarbeiten Ende der 70er Jahre in Westdeutschland.
Wenn ich im marxistiscjhen Argumentationsjargon mich schriftlich ausdrückte, dann war die Note um 3 bis 5 Punkte besser als im eigenen Sprachstil.

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Wo habe ich derartiges geschrieben; derartiges wäre undenkbar gewesen.

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Ihre Behauptung unter Diktaturen hätte es keine Ansätze für offenen Unterricht gegeben ist schlicht falsch.
In Deutschland war dies der Jena-Plan des Reformpädagogen Peter Petersen mit Gruppenarbeit etc. in Zeiten des Nationalsozialismus und in Italien war es unter Mussolini Maria Montessori.
Ersterer stand sogar fest hinter nationalsozialistischen Rassenideologie.

Beim Frontalunterricht der 70er und 80er Jahre wurden die Unterrichtsinhalte interaktiv erarbeitet. Das erforderte aber auch gleichzeitig eine gute Vorbereitung durch den Lehrer auf den Unterricht.
Da reichte es nicht aus einfach jeden Schüler alleine an vorgefertigten Arbeitsblättern arbeiten zu lassen.
Sie wären mit ihren Methoden des eigen initiativen Lernen nach Brügelmann hoffnungslos gescheitert, weil die Schüler das nicht mitgemacht hätten.
Und die bescheidenen Ergebnisse in NRW, Bremen, Berlin, sowie der Absturz Baden-Württemberg seit der Einführung neuer reformpädagogischer Bildungsansätze im eigen initiativen Lernen ab der ersten Klasse bereits bestätigen die bescheidenen Ergebnisse dieser Methoden.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Nochmal: diktatorische Systeme sind nicht daran interessiert eigenständiges Denken zu fördern. Punkt! Und wie die Redaktion an anderer Stelle bereits geschrieben hat: Papier ist geduldig und schreiben kann man viel.

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Worin liegt der Widerspruch, war Mussolini doch zunächst pro Montessori ?
Und was ist mit dem Rassisten und Anhänger der Rassenideologie der Nationalsozialisten Peter Petersen ?

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Sie haben null Ahnung, sorry. Mussolini und der Nationalsozialismus schlossen 1934 alle Einrichtungen von Maria Montessori. Mussolini stand nur anfangs hinter Montessori und diese brauchte Mussolini. Als klar war, was Montessori genau wollte, wurden alle Einrichtungen geschlossen. Diktaturen wollen keine Bildungseinrichtungen, in denen freies Denken gelehrt wird. Das ist ein Widerspruch. Ist doch nicht so schwer zu verstehen, oder?

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Nein, ich spreche niemanden Erfahrungen ab. Es gab aber auch Kinder, die im Unterricht aufgrund des herrschenden Systems drangsaliert wurden. Diese Menschen haben ganz andere Erfahrungen gemacht mit dem System.
Ihren letzten Satz kommentiere ich nicht. Er zeigt, wie wenig sachlich Sie die Situation reflektieren.

Mika
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Kein Mensch hier behauptet, dass die von Ihnen angesprochenene Drangsalierung politisch Missliebiger als wünschenswert in die heutige Zeit übernommen werden soll. Niemand!
Aber wenn Sie alles darauf reduzieren wollen: das gab es auch in der damaligen Bundesrepublik. Es gab durch den Radikalenerlass Berufsverbote in der BRD gegen politisch missliebige Personen. DKP – Mitgliedschaft war ein Grund dafür, es reichte aber auch schon, Mitglied im SHB zu sein, um nicht z.B. als Lehrer arbeiten zu dürfen. Bayern hat erst 1991 mit dem Mist aufgehört. Also bitte, bleiben Sie doch mal beim Thema!

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Dass Sie die Opfer des DDR Regimes mit denen in der BRD vergleichen… darauf fällt mir nix mehr ein. Aber ich soll beim Thema bleiben.
Da bin jetzt raus!

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

@Mariechen
„Antipathie … nicht den Menschen gegenüber…“ – DOCH!, denn Sie sprechen mir und anderen unsere Schul-, Berufs- und Lebenserfahrung ab!
Übrigens kann ich nicht nur beide Schulsysteme vergleichen, sondern auch die frühkindliche BILDUNG und Erziehung. Ich selbst habe einen Kindergarten in der DDR besucht und an die Vorschulgruppe kann ich mich noch ganz gut erinnern, da mir die Beschäftigungen dort immer viel Spaß gemacht haben. Meine beiden eigenen Kinder besuchten den Kindergarten zur Wendezeit und meine beiden Enkel in der BRD. Außerdem hatte meine Diplomarbeit (1982) das Thema“Entwicklung des anschaulich-praktischen Denkens von Vorschulkindern. Dazu musste ich damals viel in Kindergärten recherchieren. Vor ca. 10 Jahren war ich außerdem Kontaktlehrer meiner Grundschule zu den verschiedenen Kitas im Einzugsbereich und habe daurch verschiedene Konzepte und Methoden beobachten und mit meinen Erfahrungen vergleichen können.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Nein und nochmals nein. Ich spreche Ihnen gar keine Erfahrung ab. Es ist Ihre Erfahrung. Aber nochmal: Andere haben ganz andere, schlimme Erfahrungen gemacht mit dem System. Warum sollte ich eine Antipathie gegenüber Ostdeutschen haben? Seltsame Idee….

Maya
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Klar gibt’s in der Neuzeit „bessere Systeme von denen man lernen kann“. Nehmen Sie als Beispiel gern die Länder, welche Platz 1 bis 3 im aktuellen PISA-Ranking belegen.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Maya

Ja, und? Was wollen Sie jetzt damit sagen?

Maya
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Das Sie sich im scheinbaren Mittelfeld so was von wohlfühlen.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Maya

Meinen Sie etwa mich persönlich? Ich glaube nicht, dass Sie meine Leistungen beurteilen können und ob ich mit Mittelmaß zufrieden bin. Eher nicht. Ich bin extrem ehrgeizig und verzichte an dieser Stelle Ihnen meine Erfolge mitzuteilen. Ich bin aber sozial genug eingestellt und habe den Weitblick, dass nicht jeder Mensch und jedes Kind die gleichen Leistungen erbringen kann.

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  MB aus NRW

Immerhin sind strukturierte Methoden noch besser, als dass die Kinder bereits ab der ersten Klasse beständig eigenständig Arbeitsblätter abarbeiten, was nich wirklich spannend und herrausfordernd ist.

MB aus NRW
7 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Das kommt doch auf Kind an?!?

Mein großer Sohn ist 5, kommt nächstes Jahr in die Schule. Der hat einen Freund, der schon lesen kann. Soll der jetzt frontal 2 Jahre lang wie alle anderen auf’s Lesen lernen gegrillt werden?
Mein Sohn hat auch Stärken, da ist er deutlich weiter als der „Durchschnitt“ und Schwächen, an denen wir arbeiten, die er aber eventuell auch mit in die Schule bringen wird…natürlich ist die Kinder individuelles Arbeiten sinnvoller als „Gleichschritt“, gerade, wenn äußere Differenzierung u gewollt ist und die Heterogenität immer weiter zunimmt

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  MB aus NRW

Ich bin und war dabei begleitend beschäftigt 5 eigene Kinder durch dieses sich beständig wandelnde deutsche Bildungssystem durchzubringen.

Der älteste Sohn hat noch sehr strukturiert mit silben-analytischen Methoden das orthographische System im interaktiven Unterricht erlernt.
Außerdem erlernte er die Lateinische Ausgangsschrift primär an der 2.Klasse.
Es erfolgte die Spracherweiterung interaktiv im Klassenverband, Wortfelder wurde gemeinsam erarbeitet, automatiosierende Leseübungen wurden durchgeführt, musikalische und künstlerische Bildung wurden ebenso wie ein lebendiges Geschichtsbewusstsein interaktiv erarbeitet und lebendig vermittelt.
Jedenfalls erfolgte die Vermittlung der Grundkenntnisse bis zum Ende der vierten Klasse bei ihm sehr strukturiert.
Bei allen 4 nachfolgenden Kindern sahen die Methoden ein sehr viel Mehr an eigenständigen Erarbeiten der Grundkenntnisse vor, zum Teil ohne Verbesserungen, und zum Teil auch ohne eine anleitende Hilfe, alles frei nach dem Methodenmix des sogenannten „Spracherfahrungsansatz“ eines gewissen Influenzers und seiner Freunde aus dem Grundschulverband.

Strukturierte Leselern-Lehrgänge musssten wir zu Hause vermitteln, ganz abgesehen von der Vermittlung der Regelhaftgkeiten des orthographischen Systems.
Wer heute eine Schreibschrift anwenden und erlernen will, der muss zum Teil sehr viel Durchsetzungsvermögen aufbringen und entwickeln, um sich der vorgegebenen Druckschrift mit ihren pseudoartigen „Luftverbindungen“ zu entziehen.

Palim
7 Monate zuvor
Antwortet  MB aus NRW

Sie haben ganz recht und genau das angeführt, was differenzierten Unterricht bedingt: Kinder, die zur Schule kommen, sind in ihrer Entwicklung sehr unterschiedlich.
Man kann nicht davon ausgehen, dass alle zur gleichen Zeit Gleiches erlernen.
Hoffentlich haben Sie eine Grundschule im Umfeld, deren Lehrer:innen das beherzigen und im Unterricht umsetzen.

Ebenso wie es lesende Schulanfänger:innen gibt, gibt es Kinder, die das Lesen im 1. Jahr mit den angebotenen Methoden und Materialien erlernen und in nachfolgenden Jahren verbessern, aber auch solche, die lange Zeit und viel Unterstützung benötigen, bis sie es lernen.
Dazwischen bewegt sich der Unterricht und bietet über die Differenzierung verschiedene Herangehensweisen und auch Inhalte an, damit Kinder gefördert und gefordert werden.

Dazu gehört, dass man nicht länger vom angeleiteten Gleichschritt ausgehen kann, aber auch, dass man die Differenzierung erklären muss (z.B. Warum haben die Kinder unterschiedliche Hausaufgaben?).
Es ist generell so, dass man den Schüler:innen in den ersten Jahren Arbeitsweisen, Orientierung und Handlungsplanung vermitteln muss, dies ist schwieriger, wenn nicht alle zur gleichen Zeit das Gleiche machen, sondern unterschiedliche Aufgaben oder Anforderungen gestellt werden.

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Meine Kinder sind, ebenso wie ihre zahlreichen Mitschüler, in ihrer kognitiven Entwicklung zwar wie immer schon unterschiedlich, aber die Methoden eines selbst inszenierten Lernerfolg nach den Methoden des sogenannten Spracherfahrungsansatz nach Brügelmann und anverwandter Methoden(Reichen,Sommer-Stumpenhorst ) erreichen längst nicht die selben erfolgreichen und sehr zielgerichteten Ergebnisse strukturierter Lernmethoden zum Erwerb einer automatisierten Lesefähigkeit und einer weitgehend automatisierten Schreibleistung im Grundschulbereich mit silbenanalytischen Methoden im Schrifterwerb.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Palim

@Palim
Der letzte Absatz Ihres Kommentares bringt es auf den Punkt! Warum haben heutige Erstklässler bei der Einschulung so große Defizite in Arbeitsweisen, Orientierung, Konzentration, Ausdauer und Handlungsplanung? Ihre Ausführung spricht doch eigentlich dafür, erst einmal alle in diesen Bereichen auf ein Niveau zu bringen (und das sollte schon vor Schulbeginn erfolgen). Wenn von Anfang an jeder was anderes macht, wie sollen Kinder dann Orientierung, Konzentration und ausdauernde Arbeitsweisen, Handlungsplanung usw. lernen, wenn gefühlt fast jeder Schüler der Klasse mittlerweile extra Aufgaben bekommt?

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Differenzierung heißt das Zauberwort. Das heißt nicht, dass jeder macht was er will. Mein Unterricht ist schon recht lehrerzentriert und ich achte auf Disziplin, Ordnung und Struktur. Trotzdem muss ich doch differenzieren…

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Wie verläuft denn bei so viel Differenzierung ein interaktiver Unterricht für Kinder mit einem fremdsprachlichen Hintergrund im Gesamtverband?

Und wie bitte sollen sich denn Kinder mit einem fremdsprachigen Migrationshintergrund ohne eine Interaktion im Klassenverband eigenständig die deutsche Sprache und deren strukturiertes Schriftsystem sowie ein automatisiertes Lesevermögen ohne einen interaktiven Unterricht selbständig aneignen ?
Viele Kinder gehen uns doch so verloren.

Die arabischen und ukrainischen Eltern beschweren sich zum Teil bei mir über die zu geringe begleitende Anleitung im Anfangsunterricht ihrer Kinder.
Die haben auch ihr verbrieftes Grundrecht auf Bildung.
Da benötigen diese aber sehr viel mehr strukturierte Bildungszugänge als diese durch weitgehend offene Methoden jemals generiert werden können.
Die Motivation dieser Mitmenschen auf Bildungsteilhabe ist hoch, und sie ist die einzige Möglichkeit zur gesellschaftlichen Teilhabe und der eigenen Etablierung in unserer Gesellschaft und zu unserer weiteren wirtschaftlichen Prosperität beizutragen.

Und es geht hier um ein Grundrecht, das mit der zusätzlichen Unterzeichnung der WHO-Charta durch Deutschland zusätzlich bestätigt wurde.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Hä, wie? Sie differenzieren also gar nicht im Unterricht? Wie sind Sie Lehrer geworden? Hoffentlich nicht Primarbereich…

Marie
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Wer hier schon länger mitliest, weiß dass AvL kein Lehrer ist.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Marie

Danke für den Hinweis und sorry, dass ich mir den Lebenslauf aller Foristen nicht merken kann. Hab noch mehr zu tun, zB. differenzierte Arbeitsblätter zu erstellen.

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Differenzieren gestaltet sich hier im Primarbereich, dass Kinder, die sehr schnell die Arbeitsblätter bearbeiten entsprechend mehr Aufgaben zum selbständigen abarbeiten erhalten, während die langsamer arbeitenden weniger Arbeitsblätter erhalten.
Das nennt sich zieldifferenzierte Förderung.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Ich erkläre Ihnen die unterschiedlichen Möglichkeiten der Differenzierung jetzt nicht. Da hätte Sie im Ref besser aufpassen müssen.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Ne, stimmt ja. Sie sind kein Lehrer. Sie erzählen aber immer so als ob…

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Das können Sie gerne der Lehrerin meines jüngsten Sohnes in der Dritten Klasse einmal auseinandersetzen und erklären.
Das wäre für alle Beteiligten Kinder und Eltern schon ein Vorteil.
Und erklären tut sie auch nicht.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Was hat Differenzierung denn mit geringer Anleitung im Anfangsunterricht zu tun? Sie werfen hier ganz schön was durcheinander. Mein AU ist durchaus lehrerzentriert und natürlich angeleitet. Wir üben auch Stationenarbeit, klar. Macht wohl jeder GS Lehrer. Aber selbstverständlich muss ich doch AB o.ä. etwas differenzieren.

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Ich beschreibe die gelebte Wirklichkeit hier vor Ort in Westfalen südlich von Münster mit einer überwiegend ursprünglichen Bevölkerungsstruktur.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Differenzierung sollte sich sicher noch etwas anders gestalten lassen. Aber besser als nix, oder?

Maya
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Erzählen Sie Ihren letzten Satz mal einem Fahrschullehrer, ganz frei nach dem Motto: „Deine 10 Fehler sind toll- Theorie bestanden (Prüfling A) und deine 10 Fehler sind aber voll schlecht- leider durchgefallen (Prüfling B).“

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Maya

Ich bin aber kein Fahrlehrer. Ich bin Grundschullehrerin. Sie hoffentlich nicht!!!

Mika
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Andere beleidigen gehört jetzt aber eher nicht zu den Primärtugenden von Grundschullehrkräften, oder?

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Wo habe ich beleidigt? Wenn ein Grundschullehrer in der heutigen Zeit nicht differenziert unterrichtet, tun mir die Kinder leid. Was glauben Sie wieviele dabei auf der Strecke bleiben. Der Vergleich mit dem Fahrlehrer hinkt.

Maya
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Wie hoch ist die Quote Ihrer bislang falsch ausgestellten Grundschulempfehlungen?

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Maya

25 Jahre Dienst mit einer Trefferquote von 98 Prozent! Nicht schlecht, oder?

Maya
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Ein Fachlehrer orientiert sich da eher an der Wirklichkeit.

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Warum sollten wir nicht einfach die Brügelm.- Ideen mit Hilfe von freiem und zieldifferenzierten Fahren im Anfangsunterricht umsetzen.
Hilfen ergeben sich durch Tandemfahren der Fahrschulschüler ohne den die Kreativität beschneidenden Fahrschullehrer im Frontalbereich, und der wird natürlich nur in Ausnahmefällen befragt, da die Fahrschüler sich selbständig und zieldifferenziert durch den fließenden Verkehr zurechtfinden sollen.
Jeder Fahrschüler erhält nach erbrachter Selbsterfahrung zunehmend interessantere Fahrstrecken angeboten. Die unfallträchtigeren Fahrschüler fahren im Dorfverkehr, bessere im Autobahnverkehr und ganz gute im Berufsverkehr in Duisburg oder gleich in Lüdenscheid.
Anschnallen sollten die sich schon.
Teilweise wird bei Problemen der mitfahrende Mitschüler befragt und mit ihm wird ausdiskutiert, ob man jetzt bei Rot links abbiegen darf oder war das beim Rechtsabbiegen, und was bedeuten denn all diese Zeichen auf den aufgestellten Schildern.
Einfach mal mit Hilfe der Zeichentabelle losfahren und sich selbstbewusst und selbständig das nötige Fahrschulwissen aneignen und begeistert kreativ mitmachen.
Zur Not gelingt es auch durch lautes Hupen die anderen Verkehrsteilnehmer vorher zu warnen.
Und beim einkuppeln nicht den Gang springen lassen oder das Getriebe krächzen lassen.
Viel Erfolg beim Erlernen des selbständigen Fahren.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Der Vergleich hinkt sowas von. Beim Autofahren haben wir es mit hoffentlich fast Erwachsenen zu tun. Bei Kindern sieht die Sache ganz anders. Ich hab gelernt, dass Sie kein Lehrer sind und daher bin ich nachsichtig.

Palim
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Wie lange, wo und durch wen wollen Sie Schüler:innen mit anderen Voraussetzungen denn fördern?

Wer stellt die Notwendigkeit rechtzeitig fest?
Wer setzt die Pflicht zur Förderung durch, wer setzt Meilensteine und überprüft das Erreichen derselben?

Es ist nicht so, dass immer alle etwas anderes machen, bestimmte Aufgaben gehen miteinander oder gleichzeitig durch gezielte Differenzierung und Abstufung.
Auch brauchen unterschiedliche Kinder zu unterschiedlichen Zeiten aus unterschiedlichen Gründen Unterstützung.
Da wird es auch nicht ausreichen, vorschulisch besser zu fördern, auch in der Schulzeit gibt es eine Menge Hürden, die Kinder straucheln lassen können.

Unabhängig davon, dass die vorschulische Förderung besser finanziert und ausgestattet sein müsste, bräuchte es auch in den Schulen zusätzliche Unterstützung für viele Kinder und viele Aspekte – und zwar ohne Anträge, lange Warte
Zeiten und auch nicht auf einzelne Kinder bezogen.

Wir verlieren zu viele Kinder viel zu früh, weil wir sie nicht von Beginn an angemessen unterstützen.

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Palim

…weil man diese Kinder sehr alleine lässt beim Erwerb der Rechtschreibkenntnisse.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

..erst einmal alle in diesen Bereichen auf ein Niveau bringen. Wie soll das denn gehen? Was für eine altertümliche Didaktik… Kopfschüttel…Klar, man muss es nicht übertreiben. Aber Differenzieren grundsätzlich abzulehnen ist schon abenteuerlich…und ehrlich gesagt unverantwortlich den Kindern gegenüber.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Sie kommen nicht aus dem Primarbereich, oder?

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Ich betreue Kinder im Primarbereich, auch eigene Kinder.

Cuibono
7 Monate zuvor
Antwortet  Wolfgang

Die SuS in der DDR waren ganz anders sozialisiert.
Das System hätten sie nie und nimmer übernehmen können, da waren wir im Westen schon zu stark individualisiert.

Ich gebe Ihnen im übrigen Recht: leistungsmäßig war das DDR System gut, ich denke auch, dass vor allem schwächere SuS von dem stark lehrerzentrierten System besonders profitiert haben.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Cuibono

…leistungsmäßig war das DDR System gut…Klar doch! Vor allem im Sport. So gut, dass das System Topathleten hervorgebracht hat, die bei Olympischen Spielen alle Medaillen abgeräumt haben. Blöd nur, dass alle gedopt waren und heute kaputt sind.

Marie
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Wie kann man nur so verbohrt sein? Es geht um Schulleistungen, nicht um gedopte Sportler (wovon es im Westen natürlich nie und nimmer welche gab).

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Marie

Es geht darum anzuerkennen, dass eine Diktatur Ergebnisse verschleiert, die nicht genehm sind. Die Leistungen wurden teils brutal und ohne Rücksicht auf Verluste eingefordert. Man muss schon sehr romantische Vorstellungen von der DDR haben, um das auszublenden.

Mika
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Nee.Wenn Sie nicht mitgezogen haben („wollten“), waren Sie raus aus dem Leistungskader. Zum Dabeibleiben gezwungen wurde keiner, aber die meisten wollten nach ganz oben. Das ist heute im Leistungssport nicht anders. Oder glauben Sie, heute dopt niemand mehr oder Training funktioniert ab einem bestimmten Leistungsniveau nach dem Spaßprinzip?
Die eigentliche Sauerei, und die ist nicht entschuldbar, war, dass etliche Kinder und Jugendliche im Leistungskader Sport ohne ihr Wissen gedopt wurden. DAS geht garnicht!
Verschleiern ist übrigens auch in der BRD groß in Mode, da braucht’s keine Diktatur für. Ich würde jedenfalls die Aussagen der Kultusminister bezüglich des Lehrerbedarfs und der aktuellen Probleme in Schule seit den letzten 20 Jahren durchaus als Verschleiern bezeichnen!

Mika
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Jup, und so soll das auch sein! Schlimm genug, dass auch in Entscheidungspositionen der eigene Machterhalt wichtiger als die Problemlösung ist, und daher die „solange ich es nicht ausspreche, gibt es kein Problem“ – Mentalität vorherrscht.
Also von daher: danke!

Marie
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Schulleistungen wurden nicht „brutal und ohne Rücksicht auf Verluste“ eingefordert, sondern von allen (!) Beteiligten als ganz selbstverständlich angesehen.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Marie

Lesen Sie bitte genau, Marie! Ich habe nicht von Schulleistungen geschrieben.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Marie

In der DDR war das System!

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

@Mariechen
Und das wissen Sie woher?

Maya
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Gebrüder Grimm

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Allgemein bekannt, dass Doping in der DDR System hatte. Das zu leugnen, ist Unsinn.

Maya
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Doping ist keine typische DDR-Erfindung und war mit dem Verschwinden der DDR letztlich nicht wirklich verschwunden.

https://www.sportschau.de/doping/grosser-schlag-gegen-internationalen-dopingmittelhandel-razzien-in-ganz-deutschland-und-daenemark-100.html

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  Maya

Hab ich nicht behauptet!

DerechteNorden
7 Monate zuvor
Antwortet  Maya

Ja ja, Staatsdoping angeordnet vom Innenministerium … Gähn.

Wann versteht ihr endlich den Unterschied?
In der DDR und anderen sog. Ostblockstaaten wurde Doping staatlich verordnet! Der Sieg des Sozialismus auch im Sport war Staatsdoktrin.
Abstreiten ist zwecklos. Es gibt genügend ehemalige Betroffene, die das bestätigen.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Wie wahr!

Rainer Zufall
7 Monate zuvor

Mehr Geld, das wird es bestimmt bringen.
Macht etwas Kreatives, z.B. Privatschulen abschaffen. Wie schnell werden sich plötzlich „die richtigen“ Eltern einsetzen und die Politik unter Druck setzen! Wie schnell werden dann Geldreserven plötzlich vorgefunden und nachhaltige Lehrkräfteanwerbung sowie -Ausbildung angestrebt!
Aber die zwei Klassen-Gesellschaft ist gesellschaftlich gewollt und wie viele wundern sich nun, dass ihre Kinder vermeintlich der falschen Hälfte angehören..

PFK
7 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ihren Gedanken fände ich für ein Experiment in Buchform total cool.
Nur eine Kleinigkeit:

Ich glaube da sitzen wir ein wenig einem Irrglauben auf, wenn es ein nur 2-Klassen-System wäre, warum haben wir dann eine sogenannte Mittelschicht?

Karl Heinz
7 Monate zuvor

Protest-Welle…
Aber Wellen neigen dazu, schnell abzuebben.

Bei den letzten „Protest-Wellen“ in anderen Branchen standen die Demo-Teilnehmer meist recht isoliert unter sich auf den Plätzen herum.
Die Gefahr sehe ich leider auch hier.
Wenn man überlegt, wie dringend das Thema ist, wie sehr und wie stark Eltern und Kinder davon direkt betroffen sind – dann müsste man ja anehmen, dass sich solch eine Petition wie ein Lauffeuer ausbreitet und massiven Zuspruch erhält.
Da sind knapp 75.000 Unterschriften in 3 Monaten eher ein „Achtungserfolg“.

Wenn man meint, es geht nicht mehr, dann muss man eben auch zeigen, spürbar machen, dass es nicht mehr geht.
Die politischen Entscheidungsträger sind gewissermaßen die schwierigen SuS, denen nun konequent – und damit auch schmerzhaft und gegen ihre Überzeugung – beigrbracht werden muss, dass ihr agieren falsch ist und wie es richtiger wäre.

Realist
7 Monate zuvor
Antwortet  Karl Heinz

Vergessen Sie’s. Es gibt ca. 10 Millionen Schüler an allgemeinbildenden Schulen. Bei 1,5 Kindern im Durchschnitt pro Frau sind da ca. 6,7 Millionen Familien. Also maximal ca. 13 Millionen erwachsene Wähler, die sich akut für die Probleme im Bildungssektor interessieren. Berücksichtigt man den hohen Anteil der Alleinerziehenden sind es auch hier eher 10 Millionen. Bei der letzten Bundestagswahl gab es ca. 61 Millionen Wahlberechtigte. Das Thema „Bildung“ hat, allen Beteuerungen zum Trotz, nur für eine absolute Minderheit akute Bedeutung. Das sieht man auch immer wieder an Umfrage: Die Themen Wirtschaft, Renten, Klima, Inflation, Schulden sind bedeutsamer.

Georg
7 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Aus dem Grund kann man mit dem Thema Bildung keine Wahl gewinnen, aber jede Wahl verlieren.

Karl Heinz
7 Monate zuvor
Antwortet  Realist

ja leider

aber von den ca. 13 Mill EW + 10 Mill Kinder könnten 500.000 oder mehr die Petition oder den Protest unterstützen.
Ich vermute ja, dass es nichtmal alle Lehrkräfte, die sich aufregen, tun werden.
M.E. gehört halt auch die Form des „Protstes“ geändert.

Und wie bedeutend Themen sind, hängt auch etwas davon ab, wie sie medial gepuscht werden.
Über die Probleme im Bildungswesen wird zwar viel berichtet – aber wahrgenommen wird es halt „nur“ als Nachricht 8 von 10…

Cuibono
7 Monate zuvor
Antwortet  Karl Heinz

Nach meinen Erfahrungen sind die meisten Eltern nicht wirklich zu mobilisieren – ich war ewig Elternratsvorsitzende in unterschiedlichen Schulen. In der Regel versucht maximal jeder für sein Kind etwas herauszuholen.

Es gibt natürlich Ausnahmen: Sie erinnern sich, was engagierte Eltern in Hamburg auf die Beine gestellt haben, als es um die 6jährige Grundschule ging?
Es waren natürlich Eltern mit gewissen Ressourcen – und damit meine ich nicht in erster Linie Geld.

Nein, nein – da braucht niemand beunruhigt zu sein – die meisten Eltern werden gar nichts tun.
Nun, dann gibt es eben eine Zweiteilung der Schulen: solche für gut geförderte Kinder mit Sozialkompetenz aus stabilen, sich kümmernden Familien und Schulen für den großen Rest. Wobei ich befürchte, dass erstere Schulen nur noch Privatschulen sein werden oder öffentliche in sehr privilegierten Stadtteilen.

Der Zug ist mMn nicht auszuhalten.

Marielle
7 Monate zuvor
Antwortet  Cuibono

Ich werde auch nichts machen. Egal ob und was sich ändert: es wird Jahre dauern. Wieso sollte ich mich aufreiben für was, wovon ich nicht mehr profitiere. Alle, die gerade schwanger sind sollten sich ins Zeug legen.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Marielle

Vielleicht profitieren wenigstens Ihre Enkel davon, bei mir allerdings erst die Urenkel, die es noch nicht gibt. Aber das ist trotzdem ein guter Grund!

Gabi
7 Monate zuvor

Besonders schlimm finde ich das Sitzenbleiben, oft wegen knappen 5ern. Anstatt innerhalb der Schule anständige Nachhilfe nachmittags oder in den Ferien anzubieten, belastet man die Eltern finanziell 1 Jahr länger, den Arbeitsmarkt und die Rente. Oft ohne Verbesserung im Wiederholungsjahr. Nur Verlust auf allen Ebenen.

Ebenso sollten Schüler ohne Abschluss einen nicht diskriminierenden Abschluss erhalten, damit sie auf dem Arbeitsmarkt eine Chance haben. DE liebt Papiere, also sollten sie auch ein zumindest positiv klingendes Abschusspapier bekommen!

Canishine
7 Monate zuvor
Antwortet  Gabi

Einigen wir uns auf eine allgemeine Note Drei, dann herrscht endlich Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt. Und es gäbe noch viele weitere Vorteile …

Hans Malz
7 Monate zuvor
Antwortet  Gabi

Erster Schulabschluss z.B.? Klingt nicht diskriminierend, aber die Arbeitgeber wissen genau, was das bedeutet.

Palim
7 Monate zuvor
Antwortet  Gabi

Ja, ich fände es auch gut, wenn in Schulen mit schuleigenen Personal mehr Unterstützung möglich wäre, Aufarbeiten von Inhalten, Förderung, Lerntherapie, Logopädie, Begabtenförderung.
Dazu müsste entsprechendes Personal von den Ländern eingestellt werden.

Lehrerin
7 Monate zuvor
Antwortet  Gabi

Ja, Abschusspapier (siehe oben!) passt…
Soll positiv klingen? Dann schreiben wir doch z. B. beim Elektriker-Azubi: Hat sich immer bemüht, die richtigen Drähte zu finden, 50% Trefferquote sind deutlich mehr als die deutsche Nationalmannschaft!
Würden Sie einen solchen Handwerker für sich im Haus arbeiten lassen, damit er eine Chance auf dem Arbeitsmarkt hat??! Viel Spaß.
Das nachweisliche Können muss am Ende der Schule oder Ausbildung bewiesen werden, nicht nur die Anwesenheit im Raum.

Pit2020
7 Monate zuvor
Antwortet  Gabi

@Gabi

„Ebenso sollten Schüler ohne Abschluss einen nicht diskriminierenden Abschluss erhalten, damit sie auf dem Arbeitsmarkt eine Chance haben. DE liebt Papiere, also sollten sie auch ein zumindest positiv klingendes Abschusspapier bekommen!“

Schauen Sie im Link besonders aufmerksam bei „Haftung gegenüber dem neuen Arbeitgeber“.
Ganz interessant, gell?

Btw:
Bescheinigt ein Arbeitgeber „Kompetenzen“, über die der Arbeitnehmer tatsächlich nicht verfügt und in deren Folge er Schäden verursacht, so kommt der ehemalige Arbeitgeber auch dafür auf!

https://www.haufe.de/personal/arbeitsrecht/arbeitgeber-haftet-fuer-das-arbeitszeugnis_76_324008.html

Wann möchten Sie denn einen Menschen mit dem „echten“ Leben in Kontakt kommen lassen?
Oder lassen wir das gleich alle bleiben?

DerechteNorden
7 Monate zuvor
Antwortet  Gabi

Wie wäre es mit keinerlei Abschluss für irgendjemanden und es gibt nur noch Eingangs- bzw. Einstellungstests?

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

… aber was ist dann mit denen, die diese Tests nicht bestehen? Die werden doch irgendwie ausgegrenzt und diskriminiert (gesellschaftliche Teilhabe usw.)?

Mika
7 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Wird zwar aufwendig für die Aufnehmenden, weil die Vorauswahl aufgrund gezeigter Leistungen nicht möglich ist – aber ich wäre dabei! Keine Noten mehr, kein Generve mit Eltern, weil Paula Marie nur deshalb so schlecht Noten hat, weil der Lehrer so schlecht ist … Nö, dann versteht Paula Marie eben erst bei der Bewerbung um den Ausbildungsplatz, dass sie in Mathe tatsächlich erst den Stand der 7. Klasse hat, und dass Lernen auch mit „selber tun“ zusammenhängt.

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Mika

In der ehemaligen Sowjetunion war es üblich (und ist es heute noch, ich glaube auch in der heutigen Ukraine u. a.), dass jeder der studieren will, eine (meist mehrtägige) Aufnahmeprüfung an der Hochschule ablegen muss.

Mariechen
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Was sagt das jetzt aus? Mehrtägige Aufnahmeprüfung?

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Haben Sie einen besseren Vorschlag?

Ilker
7 Monate zuvor
Antwortet  Gabi

Nicht Ihr ernst, oder? Sorry! Ist das Ironie oder Satire, oder beides?

Hanno
7 Monate zuvor

Privatschulen bieten in Deu. teilweise diese 4 tage Woche an

Matthias
7 Monate zuvor
Antwortet  Hanno

Da braucht es bereitwillige Beamte, die zwischen gleichwertig und gleichartig differenzieren können. Sonst geschieht es wie letztlich in Bayern, dass ein solch freies Konzept an einer Schule zur Schließung geführt hat. Und das nach 7 Jahren erfolgreichen Bildens.

DerechteNorden
7 Monate zuvor

Mal etwas ganz anderes: Seid ihr alle dabei am 23.9.?
Also, ich ja. Wenn ihr nicht dabei seid, dann solltet ihr alle sofort das Jammern einstellen, wenn wieder mal zu wenige auf die Straße gegangen sind und die Politik sich heimlich ins Fäustchen lacht.

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Me too

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Leider wird diese Demo bisher zu wenig public gemacht. Ich traf gestern zufällig eine ehemalige, noch berufstätige Kollegin, die wusste noch nichts davon und anscheinend war es an ihrer gesamten Schule noch kein Thema? Ich verstehe es nicht!

DerechteNorden
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ich habe mein Kollegium informiert. Ich bin aber auch in der GEW;-)

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich bin kein Teil des Kollegiums mehr (Ruhestand), bin aber im VBE und habe in den letzten jJahren Werbung für „Schule muss anders“ gemacht. Leider war wenig Interesse (keine Zeit, am Wochenende schon was anderes vor, zu erschöpft, …)

BeWa
7 Monate zuvor

Die Kinder unserer Kita (ländlich, Mittelschicht, Mihi aktuell überwiegend osteuropäisch) bringen mehrheitlich von Haus aus Impulskontrolle und Selbstregulation mit. So ausgeprägt, dass ich manchmal denke, zwischen lauter erwachsenen Zwergen zu stehen. Manche Kinder „lernen“ bei uns das Spielen (möchten es aber lieber mit den Erwachsenen tun), viele sind in der Kita wie befreit vom Zwang zur Vernunft.

Fähigkeiten, die drastisch abnehmen:
– Anstrengungsbereitschaft
– Frustrationstoleranz
– Aufmerksamkeit und Konzentration.

Mir fallen tausend Möglichkeiten ein, wie man dem begegnen könnte …
Aber!
Das wollen die Eltern nicht.

Die Kinder dürfen sich nicht langweilen, sie sollen nichts müssen, wenn sie keine Lust darauf haben und wenn etwas daneben geht, sollen die Fachkräfte n i c h t helfen – sie sollen es für das Kind machen, denn „es ist ja schon traurig“!
Regelkonformität ist elternseits sehr gewünscht – „aber mehr so für die anderen Kinder“.

Soll heißen:
Selbst bei unserer „sozial nicht-problematischen Klientel“ zeigen sich enorme Defizite im Bereich der Fähigkeiten, die grundlegend sind für den Erwerb von Kulturtechniken/Wissen in der Schule.

Diese Kinder treffen in der 1. Klasse auf
– migrantische Kinder, die kaum Deutsch sprechen, obwohl die Familie oft seit Jahren in Deutschland lebt
– I-Kinder, die weder geistig noch körperlich beeinträchtigt sind

und -Vielleicht!-
auf ein Kind im Rollstuhl ODER ein Kind mit einer Stoffwechselerkrankung ODER ein geistig beeinträchtigtes Kind ODER ein gehörloses Kind.
Letztere sind i.d.R. kein Problem – allein schon, weil es so wenige sind und sie schon besondere Förderung erfahren. Zu wenig Förderung! Und deswegen ist ihnen mit 100 Milliarden geholfen.

Aber die anderen Kinder sind außerhalb des „politischen“ Zugriffs und deren Probleme sind finanziell m.E. nicht zu lösen.

Natürlich muss das Geld her! Schon um die baulichen Mängel zu beheben und für eine bessere inklusive Infrastruktur.

Das Kernproblem wird aber bestehen bleiben.

Oder wir sagen uns:
„Das ist wohl dieser gesellschaftliche Wandel, den es schon immer gab.“

Dann reichen 100 Milliarden nicht.

Matthias
7 Monate zuvor

250 Milliarden Euro soll Schule mit allem drum und dran im Jahr kosten.
Durch 14 mill. Schüler das sind 17.800€/Schüler.
Mal 2 Kinder sind 35.600€.
Damit kann eine Familie viel Bildung ihren Kindern bieten. Und das individuell, altersgerecht, bedürfnisorientiert. Und die Familien die das nicht leisten können bekommen Unterstützung oder wie in England, diese Kinder haben eine Schulpflicht.

Realist
7 Monate zuvor
Antwortet  Matthias

Leider völlig verkehrt. In den 4,7% des BIP sind die Hochschulen und die diversen „Forschungs“-Subventionen (u.a. für Unternehmen) mit eingerechnet.

An den Schulen kommen pro Schüler ca. 5000€ bis 8000€ pro Jahr an (je nach Schulform und Bundesland). Darin enthalten sind die Personalkosten (Lehrer, Verwaltungspersonal, …), die Kosten für die Gebäude (Bau, Instandhaltung), die Kosten für den Betrieb (Heizung, Strom, Wasser), die Kosten der Ausstattung (Lehrmaterialien, „Digitalisierung“, …) sowie die Kosten für Schülerbeförderung (Busse usw.)

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Realist

… und die Kosten für die ganzen tollen Studien nicht vergessen!

AvL
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

der war gut

Dagmar Schäfer
7 Monate zuvor

In Baden-Württemberg läuft ein Volksantrag – GUTE Schule JETZT- der ein Lösungskonzept für eine Bildungswende anbietet, das direkt und bei jedem Kind ankommend, auch die Attraktivität des Berufs steigern wird.
 Das ist die Doppelbesetzung aller Grundschulklassen mit Lehrkräften.

Nur so können die notwendige pädagogische Flexibilität, kindgerechte Stundenpläne, zeitgemäßer guter Unterricht (z.B. Deeper learning, CoKonstruktion), Persönlichkeitsbildung und viele andere Aufgaben umgesetzt und geleistet werden. Das ist Kindergrundsicherung, die wirken wird.
Wenn die Verantwortlichen einen sofortigen Personalplan für einen Zeitrahmen von 10 Jahren aufstellen, ist das durchaus schaffbar. Der Grundschulberuf muss endlich durch zielführende Rahmenbedingungen professionalisiert werden. Wenn nicht, erleben wir weitere soziale Spaltung und Demokratieverlust. Auf den Anfang kommt es an!

Es geht darum, jetzt endlich einen ambitionierten Lösungsansatz zu schaffen und nicht weiter mit Kleinkram und Flickschustern auf die Bildungsschieflage zu reagieren. Wir brauchen den zivilgesellschaftlichen Willen, mal etwas Großes für Kinder und Gesellschaft anzupacken.

Darum: Bitte mitmachen beim Volksantrag GUTE Schule JETZT BW!
 Einfach FORMBLATT AUSDRUCKEN unter http://www.laestigbleiben.de und unbeglaubigt per Brief an uns senden.

Danke an alle weiteren UnterstützerInnen Land auf und Land ab.

Elly
7 Monate zuvor

Das ewig lange Lehramtstudium ist ein Hemmschuh. Unsere Großeltern haben nach dem Weltkrieg bis in die sechziger Jahre lediglich vier Semester studieren müssen und waren dennoch super Lehrkräfte mit Leib und Seele.

Palim
7 Monate zuvor
Antwortet  Elly

Das Lehramtsstudium ist so lang wie andere Master-Studiengänge.

Auch kann ich nicht erkennen, warum es ein Hemmschuh sein sollte, für eine verantwortungsvolle Aufgabe eine umfassende Ausbildung zu erhalten.

Wünschen Sie sich auch Mediziner:innen, die mit Leib und Seele dabei sind, nach 2 Jahren Ausbildung?

Melissentee
7 Monate zuvor

Meine Tochter mal gefragt, ob sie (Schülerin derzeit) Lehrerin werden will. Klares Nein. Sie empfindet es schon in jungen Jahren als zu laut und die Kinder zu respektlos. Sie sieht, wie wenig Handhabe die Lehrkräfte haben, wie ausgebrannt sie wirken und wie wenig sie ordentlichen Unterricht machen können. Das will sie beruflich nicht bis ans Lebensende machen.

Vielleicht muss man mal daran denken, dass Schule inzwischen nicht die beste Berufsorientierung für den Lehrberuf ist.

K.K
7 Monate zuvor

Es benötigt „VON ALLEN “ /SEITEN mehr Anstrengungen…..um ein positives Miteinander zu meistern.
Keine Bequemlichkeit,Akzeptanz ,Toleranz und förderung zu einer positiven und fairen Gesellschaft/Schule =Gesellschaft ,das Ergibt ein HARMONISCHES LEBEN für ALLE.
Leider hängen oben genannte STICHWORTE sehr schief.Diese Erde ,Brauch: Respekt ,guten und zuverlässigen(ehrlichen)Ton von allen mit Fleiß.
Es erfordert fürs weiterkommen Einsatz ohne murren und ausreden wie…..Geht nicht ,kann nicht….WER LÖSUNGEN SUCHT IST ERFOLGREICH!!!!!

mississippi
7 Monate zuvor

Heutzutage haben Kinder auch oft weniger Motivation. Fanden sie es früher toll, ein Logico zu machen oder in der Leseecke lesen zu dürfen, weil sie schon fertig waren, empfinden sie das jetzt schon fast als Strafe. Auch die guten Schüler*innen. Nichts ist spektakulär genug und vieles zu anstrengend. Zusatzaufgaben macht niemand mehr freiwillig. Sogar online-Übungen langweilen schon.