Website-Icon News4teachers

Philologen: Bereitschaft, sich anzustrengen, hat bei Schülern in der Pandemie gelitten

MÜNCHEN. Die IGLU- und PISA-Ergebnisse mit rückläufigen Schülerleistungen sind eine klare Warnung – meint der Bayerische Philologenverband (bpv). Aus seiner Sicht reicht eine Stärkung der Basiskompetenzen nicht aus, um diese Entwicklung umzukehren. Es braucht vor allem einen positiv besetzten Leistungsbegriff. Zum „Internationalen Tag der Bildung“ am 24. Januar fordert der bpv daher einen Perspektivwechsel.

Ist Schülerinnen und Schülern in der Pandemie die Lust am Lernen vergangen? (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Schulische Bildung bedeutet Wissen zu erlangen, Kompetenzen zu erwerben, aber eben auch die eigene Anstrengungsbereitschaft zu trainieren, so heißt es in einer Pressemitteilung des Verbands. Gerade der letztgenannte Bereich hab während der Corona-Pandemie gelitten. Diskussionen über Rückstände und Erleichterungen im Abitur und beim Vorrücken hätten Spuren hinterlassen.

bpv-Vorsitzender Michael Schwägerl sieht die Ursache auch in den monatelangen Schulschließungen: „Unterricht im virtuellen Format kann Schülerinnen und Schüler nicht in dem Maße fördern und fordern wie der Präsenzunterricht. Die Auswirkungen des fehlenden Lernens in Gemeinschaft auf die Leistungsbereitschaft sind deutlich spürbar. Kürzlich veröffentlichte Bildungsstudien wie IGLU oder PISA zeigen: Es braucht neben einer Stärkung der Basiskompetenzen einen positiv besetzten, humanen und modernen Leistungsbegriff!”

Anzeige
PhoneLocker, verschließbare Smartphone-Tasche

Die Aufarbeitung von Corona an den Schulen müsse also neben den Lernrückständen und den psychosozialen Schwierigkeiten genauso die zurückgegangene Anstrengungsbereitschaft in den Blick nehmen. Diesen Fokus bräuchten nicht nur Bildungsforscher und Lehrkräfte, sondern auch Schülerinnen und Schüler, deren Eltern und letztendlich die ganze Gesellschaft.

Schwägerl erklärt den Perspektivwechsel: „Es geht nicht darum, in diesem neuen Leistungsbegriff anderen Ländern nachzueifern. Stattdessen brauchen wir unseren eigenen Weg innerhalb des bestehenden bayerischen Schulwesens: Wir müssen die Bereitschaft zur Anstrengung und die Freude am Überwinden von Schwierigkeiten und Hindernissen wiederentdecken und fördern. Denn die innere Einstellung trägt maßgeblich zum Lernerfolg bei und – nicht zu vergessen – Erfolge nach Anstrengung sind besonders motivierend.” News4teachers

Leistungsdruck nach Corona: Eltern beobachten, dass ihre Kinder zunehmend gestresst sind

Die mobile Version verlassen