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Mehrarbeit für ältere Lehrkräfte? Kultusminister zeigt sich (unter Druck) gesprächsbereit

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DRESDEN. In Sachsen sollen künftig ältere Lehrer mehr arbeiten, um den Stundenausfall zu vermindern. Stundenermäßigungen sollen erst später als bislang möglich sein. Das sorgt bei den Betroffenen für Unmut.

Knickt er ein? Sachsens Kultusminister Conrad Clemens (CDU). Foto: Frank Grätz | SMK

Der sächsische Kultusminister Conrad Clemens (CDU) deutet Kompromissbereitschaft bei der heiß diskutierten Altersermäßigung für Lehrkräfte an. Bisher wurde ihnen ab dem 58. Lebensjahr eine Wochenstunde erlassen, ab 60 zwei und ab 61 drei Wochenstunden. Künftig soll diese Regelung erst ab 63 Jahren beginnen. Das hatte in der Lehrerschaft für Unmut gesorgt. Im Landtag zeigte Clemens Kompromissbereitschaft.

«Wir wollen noch mal einen besonderen Anreiz dafür schaffen, dass man über 63 hinaus dann mehr Ermäßigungsstunden bekommt, bis zu sechs, wenn man die volle Zeit macht»

«Ja, wir verschieben die Altersermäßigung. Wir nehmen allerdings niemandem etwas weg. Die Ermäßigungsstunden, die man hat, die behält man. Wir schieben sie jetzt auf die Zeit nach 63», sagte Clemens. 92 Prozent der Lehrkräfte würden vorzeitig in Ruhestand gehen. «Wir wollen noch mal einen besonderen Anreiz dafür schaffen, dass man über 63 hinaus dann mehr Ermäßigungsstunden bekommt, bis zu sechs, wenn man die volle Zeit macht.»

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«Ich bin gesprächsbereit und gerade auch bei dem Thema Altersermäßigung werden wir noch mal mit allen Vertreterinnen und Vertretern sprechen, ob wir nicht hier einen anderen Kompromiss finden», sagte Clemens.

Vertreter der Gewerkschaften lehnen die bisherigen Pläne dazu ab und kündigten Widerstand an (News4teachers berichtete). Auch bei der Debatte im Landtag wurde Kritik laut. Vertreter mehrere Fraktionen äußerten die Ansicht, dass mit einer Verschiebung der Altersermäßigung noch mehr Lehrer vorzeitig ausscheiden wollen.

Clemens hatte zur Sicherung des Unterrichts unlängst 21 Maßnahmen vorgeschlagen. Damit will er den Stundenausfall halbieren. Für eine komplette Abdeckung fehlen derzeit mindestens 1.400 Vollzeit-Lehrer. Im ersten Schulhalbjahr 2024/2025 waren 9,4 Prozent der Unterrichtsstunden ausgefallen. News4teachers / mit Material der dpa

Lehrermangel: “So darf es nicht weitergehen”, meint der Kultusminister (und kündigt Mehrarbeit für ältere Kollegen an)

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