Lehrermangel: “So darf es nicht weitergehen”, meint der Kultusminister (und kündigt Mehrarbeit für ältere Kollegen an)

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DRESDEN. In Sachsen fehlen mindestens 1.400 Vollzeit-Lehrkräfte, um den Unterricht abzudecken. Der Kultusminister schlägt nun ein Maßnahmenpaket vor, das den Ausfall halbieren soll. Unter anderem sollen ältere Pädagogen mehr unterrichten. Die Lehrkräfteverbände laufen Sturm.

“An vielen Stellen trifft es ausgerechnet die älteren Kolleginnen und Kollegen.” (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Der Unterrichtsausfall an sächsischen Schulen soll mit einem Bündel an Maßnahmen halbiert werden. Das kündigte Kultusminister Conrad Clemens (CDU) an. Gerade auf dem Lande sei der Unterricht mitunter nur zu 70 oder 80 Prozent abgedeckt. «So wie es jetzt ist, darf es nicht weitergehen. Trotz aller Bemühungen der vergangenen Jahre fällt noch immer zu viel Unterricht aus.»

In Sachsen fehlen mindestens 1.400 Lehrer mit Vollzeit-Jobs

Laut Kultusministeriums fehlen in Sachsen derzeit mindestens 1.400 Vollzeit-Lehrer. Im ersten Schulhalbjahr 2024/2025 habe der Anteil ausgefallener Unterrichtsstunden am gesamten Stundensoll bei 9,4 Prozent gelegen. Je nach Schulform und Region gebe es aber deutlich mehr Ausfall. Clemens zufolge sollen die Maßnahmen dazu beitragen, die Oberschulen zu stärken, Lehrer zu entlasten und Bürokratie abzubauen.

Sachsen habe schon in der Vergangenheit Schritte gegen den Ausfall von Unterricht unternommen, betonte Clemens und verwies auf die Verbeamtung von Lehrern, die bessere Einstufung von Grundschullehrern, den Einsatz von Assistenzkräften und mehr Studienplätze für das Lehramt. «Aber man muss heute sagen, es reicht immer noch nicht, den Unterricht in unseren Schulen abzudecken.»

Regelungen zur Altersermäßigung sollen erst später gelten

Um das Arbeitsvermögen der Lehrer effizienter einzusetzen, sollen bisherige Regelungen wie die sogenannte Altersermäßigung geändert werden. Bislang wurde Lehrkräften ab dem 58. Lebensjahr eine Wochenstunde erlassen, ab 60 zwei und ab 61 drei Wochenstunden. Künftig soll diese Regelung erst ab 63 Jahren beginnen. Aktuell würden bereits 92 Prozent der Lehrkräfte mit 63 Jahren in Rente gehen, hieß es.

Bereits im Lehramtsstudium sollen die künftigen Lehrkräfte mehr im Schulalltag mitwirken können. Abordnungen von Lehrkräften an das Ministerium und das Landesamt für Schule und Bildung werden auf deren pädagogische Notwendigkeit überprüft. Allein im Landesamt sind rund 200 Lehrer beschäftigt.

Künftig weniger Klausuren und Klassenarbeiten geplant

Weitere Punkte der insgesamt 21 Maßnahmen betreffen den Unterricht. So sind mehr Unterricht in digitalen Formaten und mehr fächerübergreifender Unterricht vorgesehen. Klausuren und Klassenarbeiten sollen reduziert werden, um den Korrekturaufwand zu verringern. Auch bei den Prüfungen gerade in der Oberschule plant man Erleichterungen. Der Unterricht in den Klassen für Kinder aus Migrantenfamilien soll gestrafft werden.

Clemens: «Wir haben in Sachsen im Vergleich zu anderen Bundesländern eine sehr besondere Situation. Wir haben an den Kitas zu wenig Kinder und an den Schulen zu wenig Lehrer.» Wenn nicht gegengesteuert werde, werde immer mehr Unterricht ausfallen. Nach weiteren Beratungen sollen die Maßnahmen Ende Mai beschlossen und dann im neuen Schuljahr wirksam werden.

Gewerkschaften kritisieren Maßnahmenpaket

Das Echo auf die Pläne fiel unterschiedlich aus. Der Philologenverband Sachsen reagiert enttäuscht: «Die angekündigten Maßnahmen sollen das System Schule entlasten. Stattdessen werden sie aber unsere Kolleginnen und Kollegen weiter belasten und vor allem demotivieren», erklärt Verbandschef Thomas Langer.

Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und der Sächsische Lehrerverband (SLV) zeigen sich empört. GEW-Chef Burkhard Naumann spricht von einem «schweren Angriff» auf die Lehrkräfte. «An vielen Stellen trifft es ausgerechnet die älteren Kolleginnen und Kollegen, die seit vielen Jahren die politischen Fehler des CDU-geführten Kultusministeriums ausbaden müssen. Über 15 Jahre wurden kaum Lehrkräfte eingestellt und die Politik manövrierte sehenden Auges in den Lehrkräftemangel.»

Neben den Einschnitten bei der Qualitätssicherung – die Anzahl der Anrechnungsstunden von Fachberaterinnen und Fachberatern wird auf maximal vier statt bisher sechs Wochenunterrichtsstunden reduziert – und den Verschlechterungen für den Unterricht in der Sekundarstufe II – es werden nur noch pauschale Anrechnungsstunden für Unterricht in der gymnasialen Oberstufe zugewiesen – kritisiert die GEW vor allem die «De-facto-Abschaffung“ der Altersermäßigung für viele Lehrkräfte.

Naumann: «Neun von zehn Lehrkräften gehen vorzeitig in den Ruhestand und nehmen Einbußen bei der Rente in Kauf. Sie sind nicht mehr bereit, die volle Belastung des Berufs auf Kosten ihrer Gesundheit zu ertragen. Das Versprechen an diese Altersgruppe und auch an die jüngeren Lehrkräfte wird nun gebrochen.» Die Altersermäßigung in den meisten Bundesländern beginne mit dem 58. Lebensjahr, in einigen sogar mit dem 55. Lebensjahr. Mit der Verschiebung auf 63, bei dann nur einer Stunde Ermäßigung, wäre Sachsen laut Gewerkschaft bundesweit Schlusslicht.

Naumann prophezeit: «Der Schuss geht nach hinten los, wenn die Attraktivität des Berufs und die Qualität des Unterrichts weiter sinken. Dann werden sich noch weniger Menschen für diesen Beruf entscheiden und ältere Lehrkräfte noch schneller in den Ruhestand gehen.»

«Die Generation, die das Schulsystem in Sachsen trotz aller politischen Fehlentscheidungen aufrechterhalten hat, wird erneut benachteiligt»

Der SLV stößt ins gleiche Horn. «Erneut werden die Stellschrauben angezogen, ohne die eigentlichen Probleme zu lösen. Jahrzehntelange Versäumnisse und das kurzfristige Denken in Legislaturperioden führen jetzt wieder zu drastischen Einschnitten für das schulische Personal», betont Landesvorsitzender Michael Jung. Statt zukunftsfähige Konzepte zu entwickeln, würden die Lasten einmal mehr auf dem Rücken der Lehrkräfte abgeladen.

Besonders empört zeigt sich der SLV über die geplante Neuregelung der Altersermäßigungen und die Kürzung der Anrechnungsstunden. «Die Generation, die das Schulsystem in Sachsen trotz aller politischen Fehlentscheidungen aufrechterhalten hat, wird erneut benachteiligt. Lehrkräfte, die bereits unter Zwangsteilzeit und Gehaltsverlusten litten und nie die Chance auf Verbeamtung hatten, sollen nun im Alter auf die Möglichkeit einer Teilzeitbeschäftigung verzichten – das ist nicht hinnehmbar», meint Jung.

Auch die angekündigten Änderungen in der Lehrerausbildung stoßen auf Unverständnis. Jung: «Statt den Nachwuchs zu stärken und bestmöglich auf den Beruf vorzubereiten, wird hier auf Kosten der Qualität gespart. Das sogenannte ‚Optimieren‘ der Referendarausbildung dient einzig der kurzfristigen Stundengewinnung und gefährdet die Zukunft unseres Bildungssystems.»

Aus Sicht der Linken im Landtag schlägt das Kultusministerium viele richtige Schritte vor. Bei anderen gebe es aber Diskussionsbedarf, erklärt die Abgeordnete Luise Neuhaus-Wartenberg. Es sei unverständlich, dass die Staatsregierung die Integration von Kindern mit Migrationsgeschichte erschweren wolle. Die Grünen sehen Licht und Schatten. «Die Lehrkräfte sollen weiterhin die verfehlte Bildungspolitik der CDU ausbaden. Die Devise sollte aber sein: Mehr Unterstützung statt mehr Druck», betont Bildungspolitikerin Christin Melcher. Die SPD-Fraktion kündigte eine Prüfung der Vorschläge an.

Sachsen wird von einer schwarz-roten Regierung ohne parlamentarische Mehrheit regiert. Um die Maßnahmen umzusetzen, müssen Oppositionsabgeordnete zustimmen. News4teachers / mit Material der dpa

Lehrermangel: Kultusminister legen neue Prognose vor – „eine sehr herausfordernde Situation“ (aber…)

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138 Kommentare
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Realist
1 Monat zuvor

Was sagt denn Wikipedia zum Herrn Clemens? Zusammengefasst:

  • 9 Jahre studiert (BWL) bis zur Promotion
  • 1-2 Jahre “Berater” in einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (war wohl ganz schöne stressig, so eine Vollzeitarbeit)
  • danach Vollzeit-Politiker
  • “Expertise” im Bildungsbereich scheinbar nur dadurch, dass er seit Ende 2024 Kultusminister ist

https://de.wikipedia.org/wiki/Conrad_Clemens

Ich behaupte einmal, der hat so viel Ahnung von den Belastungen der Arbeit in der Schule wie Trump von internationalen Wirtschaftsbeziehungen.

Mein Mitleid allen Kollegen in Sachsen!

RSDWeng
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Das ist doch gar nichts.. Wir hatten in Bayern schon einmal eine Hotelfachfrau als Kultusministerin (Monika Hohlmeier, geborene Strauß).

Besseranonym_2
1 Monat zuvor
Antwortet  RSDWeng

Da kam nichts Besseres nach.

Wäre ich in Sachsen, würde ich , (sollten die Altersstunden wirklich gestrichen werden) um Termin beim Amtsarzt ersuchen ( in diesem Alter findet sich was ) und dann auf z.B. drei Viertel gehn. Mag der Amtsarzt erst nicht, Gutachten auf vorerst eigene Kasse machen und auf Wiedervorlage gehen.
Man kann einen Amtsarzt auch ablehnen….
Herr Clemens hat ins Potschamperl gegriffen 🙂

Hans Malz
1 Monat zuvor
Antwortet  RSDWeng

Ich hab in NRW mal gehört, dass Immobilienkauffrau eine gute Voraussetzung für den Job als Schulministerin ist. Ansonsten sind Verwaltungsjuristinnen ja auch immer ein gute Wahl.

Ich warte noch darauf, dass der erste Lehrer Justizminister wird.

anka
1 Monat zuvor
Antwortet  RSDWeng

Und nicht zu vergessen: in NRW eine Immobilienfachfrau (FDP) als Bildungsministerin. Das war nicht lustig.

MINT-Lehrer
1 Monat zuvor
Antwortet  anka

Dann soll sie mal die maroden Schulgebäude sanieren…

anka
1 Monat zuvor
Antwortet  MINT-Lehrer

Sie war aber nicht vom Bau-Fach, nur vom Vertrieb.

ed840
1 Monat zuvor
Antwortet  RSDWeng

Eine Bildungsministerin mit abgeschlossener Berufsausbildung? Das geht ja gar nicht. Die hat ja womöglich sogar schon mal eine Berufsschule von innen gesehen.
Solche Posten sollten doch besser Studienabbrecherinnen mit dem klassischen Karriereweg Kreißsaal – Hörsaal – Plenarsaal vorbehalten bleiben. (Achtung: kann Spuren von Sarkasmus enthalten)

Nicht mein Thema
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Aha, ein Wirtschaftsprüfer, ein Controller also!
Das erklärt die Herangehensweise beim “effizienteren Einsatz des Arbeitsvermögens” der Masse Lehrkräfte.
Dann kann er sich ja auch ausrechnen, dass so vorzugehen eine Milchmädchenrechnung ist. Zwar generiert man auf dem Papier Lehrkräftestunden, produziert aber inder Realität zusätzlichen Ausfall: Kurzzeitkranke, Langzeitkranke, Dauerdienstunfähige.
Kolleg:innen in Sachsen, lasst euch nicht ausbeuten, sondern krankschreiben, wenn man euch die Entlastung versagt, die ihr braucht! Dann f***t sich der Controller selbst ins Knie.

Heike
1 Monat zuvor
Antwortet  Nicht mein Thema

Genau das werde ich tun. Außerdem stelle ich jede Mitarbeit in Gremien zur Schulentwicklung etc. ein. Engagement außerhalb des Kerngeschäfts wird ebenfalls weitestgehend eingestellt – schließlich soll ich unterrichten, unterrichten, unterrichten, …
Ich zitiere einen anderen Foristen hier: “Erhalten wie bestellt.”
Übrigens, in Sachsen sind die älteren Kollegen in aller Regel nicht verbeamtet. Der Vorteil: Immer mehr kündigen. Der Glorreiche wird sich noch wundern.

Metalman
1 Monat zuvor
Antwortet  Nicht mein Thema

Eigentlich sollte das klar und logisch sein. Auch bei so tollen Ideen wie Teilzeit zu verbieten. Um den Job attraktiver zu machen müsste man eigentlich gegenteilig vorgehen. Das würde vielleicht mittelfristig den Mangel verschärfen, dann aber mittel- und langfristig den Job auch wieder attraktiver machen.

Langfristig wird nun offenbar aber nicht gedacht. Vielleicht geht man auch davon aus, dass sich, aufgrund des demographischen Wandels, der Lehrermangel erledigen wird, man den Job also gar nicht so attraktiv machen muss…

Ich_bin_neu_hier
1 Monat zuvor
Antwortet  Nicht mein Thema

“Zwar generiert man auf dem Papier Lehrkräftestunden, produziert aber inder Realität zusätzlichen Ausfall” – Das ist unter Umständen ja eingepreist und in Kauf genommen. Denn das Papier enthält die Statistik. Politisch relevant ist nur die Statistik, weil sie sich so schön verkaufen lässt – viel besser als die ungeschönte, hässliche Realität.

Riesenzwerg
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

BWLer kennen nur – Arbeitszeit rauf, Arbeitsverdichtung erhöhen, Minimalzahl an Arbeitskräften, Maximalzahl an Arbeitszeit (unbezahlt), Pausen streichen.

Sieht mir irgendwie nicht gut aus – Tipp: Arzt und fertig.

Für Fehlplanung sind u.a. BWLer zuständig.

So einen Kwatsch würde niemals aus Lehrkräftereihen kommen.

uwe
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Und bei den Autobauern geht es ab 58 in den Vorruhestand mit 100% Gehalt weiterhin und der Gewinnausschüttung von fast 5000 Euronen zusätzlich.
Das ganze bei 34 Stunden Woche und nur noch 2 statt 4 Tage im eigenen Häusle.
Realist & Realistin, ihr seid mir realistisch.
Rechnet euch das mal durch auf 30 Jährchen.

Joko
1 Monat zuvor
Antwortet  uwe

Bei mir bald auch. Dauerkrankenschein läuft, wenn’s sein mus mit Wiedereingliederungsversuch(en) und in nicht mehr 3 Jahren ab in die Ruhephase der ATZ mit Pensionshöchstsatz.

Tamtam
1 Monat zuvor
Antwortet  Joko

Wir bekommen keine Pension, weil nur junge Kollegen bis 42 verbeamtet worden sind. Bei uns geht es bei Krankheit nach 6 Wochen bergab mit dem Geld. Wir, jetzt Älteren, wurden nach der Wende genötigt, mit Kündigungsandrohung, verkürzt zu arbeiten (waren fast 20 Jahre), und mit weniger Gehalt als Gymnasiallehrer, aber mit heftiger Auswirkung auf die Rente. Dann kam die Verbeamtung und wir waren raus… zu alt. Wir waren und sind Versuchskaninchen, haben alles idealistisch mitgemacht, weil es sonst die Kinder ausbaden o ausgebadet hätten.
Zwischenzeitlich mit 27 Stunden. Immer wieder neue Regelungen.
Aber die jetzigen Maßnahmen sollen vorübergehend sein bis die Schülerzahlen sinken. Nützt mir gar nichts, ich bin Betroffene des Vorübergehend.
Wir durften die Kohlen aus dem Feuer holen. Jetzt, da wir mehr oder weniger ausgegebrannt sind, nehmen sie uns die Altersstunden. Die wurden auch vor nicht so langer Zeit schon nach hinten verschoben, jetzt eine weitere zeitl.Verschiebung. Ein nettes Danke unseres neuen Ministers. Dass es so schiefläuft haben nicht wir Lehrkräfte zu verantworten, aber die Schuldigen bleiben verschont. Das macht nur noch wütend.
Warum z.B. nicht nur ein Kultusministerium für das ganze Land? Dann wären plötzlich gaaaanz viele Lehrerstunden und finanzielle Mittel frei, weil 15 Ministerien überflüssig wären.
Wohl dem, der verbeamtet ist. Die meisten älteren Lehrkräfte sind es nicht.

Petra OWL
1 Monat zuvor
Antwortet  uwe

fast wie bei meinem Ehemann 🙂

anka
1 Monat zuvor
Antwortet  Petra OWL

wie schön.

anka
1 Monat zuvor
Antwortet  uwe

Pension vs. Rente?
ca. 78 vs. ca. 43%
Wird ja gerne unterschlagen von allen, die uns hier was von der ach-so-heilen/geilen Wirtschaftswelt vormachen wollen. Darauf fallen auch nur Anfänger rein.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  anka

In Sachsen sind die älteren Lehrkräfte i.d.R. nicht verbeamtet, sondern angestellt. Doppelt angeschissen sozusagen. Aber nett, dass Sie uns Angestellte noch mal darauf hinweisen.

anka
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

sitze selbst in dem Boot.

Alex
1 Monat zuvor
Antwortet  anka

Zum einen sind es 71%, nicht 78, zum anderen bekommt man die nur, wenn man 40 Jahre Vollzeit gearbeitet hat. Wer schafft das als LK?

Nicht mein Thema
1 Monat zuvor
Antwortet  Alex

Ich!

anka
1 Monat zuvor
Antwortet  Alex

Was bedeutet wohl das “ca.” vor den Zahlen?
Hmmmmmmm? Na? Genau: eben nicht genau.

Stromdoktor
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Führungskräfte sollten idealerweise auch keine Fachkräfte / Fachexperten sein.

1×1 der Führung.

Nicht mein Thema
1 Monat zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Ach so! Ja dann…..

Realist
1 Monat zuvor
Antwortet  Nicht mein Thema

Wenn man den Teich trockenlegen will, darf man die Frösche nicht fragen.

Wen interessieren heutzutage noch die Frösche?

K.S.
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Genau so ist es. Auch wir in Berlin sind doch nur noch Lehrermaterial und arbeiten mit Schülermaterial. Wir sollen uns nicht so haben, wir alten und faulen Lehrer. Macht eure Arbeit und beratet nebenbei noch die vielen Quereinsteiger und Referendare, dann wird das schon wieder – nur ein paar Jährchen länger. Ihr schafft das.
Ein Hohn, was man mit uns Menschen macht.

Dejott
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Als sächsischer Kollege sage ich mal: Herr Clemens hat nicht lange gebraucht,um bei den Kolleg*innen völlig unten durch zu sein. Im Rekordtempo sozusagen.

Heike
1 Monat zuvor
Antwortet  Dejott

Und da hat er doch zu Beginn seiner Amtszeit soooo viele Schulen besucht. Waren die Kollegien dort zu entspannt oder unterbeschäftigt? Schule(n) besucht und doch nichts gelernt! Das schafft nur ein Glorreicher.

Realist
1 Monat zuvor
Antwortet  Heike

Ich vermute mal, als der Glorreiche zur Inspektion in die Schulen einritt, wurde alles (wie so oft in solchen Fällen) tagelange vorher auf Hochglanz poliert:

Nur güchlicke Schüler, noch glücklichere Lehrer (den Miesepetern wurde wahrscheinlich nahegelegt, sich an dem Tag krankzumelden…), saubere Räume, frischer Kaffee, Häppchen für alle…

Da denkt sich doch so ein Glorreicher: “So gut geht es uns nicht einmal im Ministerium!”

Jetzt habt ihr den Salat…

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Ach ja, die “Potemkinschen Dörfer”, kannte und kennt man im alten und neuen Russland, in der DDR und komischerweise auch hier und jetzt.Wahrscheinlich ist das weltweit ein politisches/behördliches Problem. Man versucht halt immer, sich gut darzustellen bei den “Oberen”. Warum? Um sich die Karriere offen zu halten, aus Feigheit, …? 🙂
https://www.bedeutungonline.de/was-sind-potemkinsche-doerfer-herkunft-bedeutung-definition-erklaerung/

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ja, der Westen hatte für so etwas – nach Einschätzung der Ossis – das dreizehnte Schuljahr, um die individuelle Selbstdarstellung zu perfektionieren. Im Osten wurde das halt im Kollektiv durch die Kaderabteilungen für Propaganda erledigt.

Unterschiedliche Vorgehensweise bei gleichen Zielen. Als Folge der Wiedervereinigung wurden eben beide Kompetenzen ausgebautund ergänzen sich jetzt zu überragenden Staatsschauspielkünsten.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

Ja, man hat wohl aus beiden Welten nicht unbedingt das Beste übernommen.

Heike
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Ah, deshalb war er nicht an unserer Brennpunktschule. Unser Kollegium ist nämlich etwas renitent:)))

Achin
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Ein weiteres Beispiel:
Frau Hamburg, die menschlich einen sehr sympathischen Eindruck macht, besitzt als Kultusministerin Niedersachsens weder einen Studien- noch einen Ausbildungsabschluss. Warum blieb Sie nicht eine engagierte Abgeordnete, sondern steht nun tausenden von Lehrer*innen als oberste Dienstherrin vor, deren Berufsbiografie wiederum untrennbar mit Studienabschlüssen verknüpft ist?
Warum macht sie sich (und damit auch ihre Partei) damit so angreifbar?

Fragesteller
1 Monat zuvor

Das grenzt ja schon an “Blasphemie”!!! Die älteren Lehrer, die wegen ihres Alters nicht mehr verbeamtet wurden (in Sachsen bis 42), die sollen nun auch noch “Mehrarbeit” leisten, also nicht mehr, sondern weniger Entlastungsstunden bekommen. Diese nicht verbeamteten Lehrer könnten ja eigentlich alle streiken. Sie sollten es mal tun. Nur tun sie es ja nicht. So muss sich der Dienstherr auch nicht besonders gut um diese Gruppe kümmern. Tja…

Weniger Klausuren und Klassenarbeiten begrüße ich hingegen. Das hat schon Brandenburg vorgemacht.

In Sachsen fehlen mindestens 1.400 Lehrer mit Vollzeit-Jobs” (???) Man las noch vor Kurzem, die Wiederverbeamtung hätte in Sachsen den Lehrermangel behoben, mindestens aber deutlich reduziert. Ich staune. Alles wieder nicht wahr gewesen?

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Fragesteller

Fun fact:

Aus purer Optimuererei hatte ich vor einiger Zeit mal in den unbeliebten Bundesländern unverbindlich angefragt, so Richtung BL-Wechsel und so.

Meck-Pomm: Sofortige Antwort eines “Staatssekretärs” (ja, ganz recht, nicht sein Büro, ihro Hoheit selbst – WTF?), nette mail, viele Auskünfte.

Sachsen: Schnippische Antwort – und Erfahrungsstufen anerkennen (beliebte Falle, um Lehrer beim BL-Wechsel abzuzocken) sei jetzt auch ganz fraglich…tjoah.

Kam dann anders – aber ick fühl misch erinnart, wah?

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Komisch, kurz nach der Wende erhielten Kollegen, die aus “Westberlin” nach “Ostberlin” wechselten noch die sogenannte “Buschzulage”. Sind diese Zeiten etwa schon vorbei? 🙂
https://de.wikipedia.org/wiki/Buschzulage#Sonderzahlung_f%C3%BCr_westdeutsche_Beamte_in_den_Neuen_Bundesl%C3%A4ndern

Peter
1 Monat zuvor
Antwortet  Fragesteller

Ja, die Sachsen haben auch noch kein “A13 für alle außer…”. Sobald das eingeführt wird, gibt es eine Lehrerschwemme. Versprochen im Sinne von Versprecher.

Walter Hasenbrot
1 Monat zuvor

Als Kollege in Sachsen wüsste ich, wie sehr diese Nachricht auf meine Gesundheit schlagen würde.

Ich könnte das sogar stundengenau angeben.

Mr. Farmer
1 Monat zuvor

Und wieder baden Lehrkräfte aus, was irgendwelche Dilettanten verbockt haben. Das Problem löst sich von selbst, wenn nahezu alle krank sind und keiner mehr nachkommt.

Katze
1 Monat zuvor

“Besonders empört zeigt sich der SLV über die geplante Neuregelung der Altersermäßigungen und die Kürzung der Anrechnungsstunden. «Die Generation, die das Schulsystem in Sachsen trotz aller politischen Fehlentscheidungen aufrechterhalten hat, wird erneut benachteiligt. Lehrkräfte, die bereits unter Zwangsteilzeit und Gehaltsverlusten litten und nie die Chance auf Verbeamtung hatten, sollen nun im Alter auf die Möglichkeit einer Teilzeitbeschäftigung verzichten – das ist nicht hinnehmbar.”
So ist es!
Ich und viele meiner Kollegen gehören zu diesen sehr empörten Betroffenen. Unsere Strategie des Nichthinnehmens wird zu noch mehr Unterrichtsausfällen und zum weiteren Verlust an Bildungsqualität durch Langzeiterkrankungen, innere Kündigungen und vorzeitige Flucht (derjenigen, welche es sich leisten können und wollen) aus dem Schuldienst führen.
Grandios Herr Clemens, eine “No-Win-Situation“ bzw. „Lose-Lose-Situation“ für alle Beteiligten (Bildungsbetroffenen). Die sächsische Bildungskarre fährt also auch immer weiter gegen die Wand.

Martin Schmidt
1 Monat zuvor
Antwortet  Katze

Ich wünschte es wäre so, aber nach meiner Erfahrung wird zwar gemeckert und dann doch genau das gemacht, was sie machen sollen.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Martin Schmidt

Das ändert sich gerade, wenn auch extrem langsam – beim Griff ins EIGENE Geldbeutelchen, beim Zugriff auf den EIGENEN Körper (z.B. zu Arbeutszwecken), da wacht sogar der deutschländer Durchschnittslehrer so langsam auf.

Dejott
1 Monat zuvor
Antwortet  Martin Schmidt

Nach meiner Erfahrung in Sachsen gehen die Leute mit Abschlägen in Rente. Raus aus einem System,das sie ständig verarscht.

Ureinwohner Nordost
1 Monat zuvor
Antwortet  Dejott

Und nicht nur in Sachsen, in MV.
Anekdotisches Beispiel: ich.
Nachmonat des 63. und raus in die weite Welt. Rüstig und putzmunter.
Auf die 12,6% Abzug bei der Rente… drauf gesch… Die Ruhe, die Zeit, einfach herrlich 🙂

sagenHAFT
1 Monat zuvor
Antwortet  Katze

Vielleicht einfach mal an den nächsten Streiks beteiligen, dass die sehen, die angestellten Lehrer sind eine Macht. Es liegt an Ihnen!!

Katze
1 Monat zuvor
Antwortet  sagenHAFT

Ich habe mich als Angestellte im öffentlichen Dienst und Mitglied des Philologenverbandes Sachsen seit Ende der 1990er Jahre an jedem Streik beteiligt.
Also nichts vielleicht und hätte und könnte.

Spazierstock
1 Monat zuvor
Antwortet  Katze

Und Sie sprechen damit für alle angestellten Lehrer, ja?! Warum sind das dann immer so wenige bei den Demos und Kundgebungen?

Nanu
1 Monat zuvor
Antwortet  Spazierstock

Man muss einfach auf die Streiks in Berlin schauen, wo zuletzt sogar die Mehrheit der 36.000 Lehrer angestellt war. Kaum 3000 nahmen an Streiks teil. In guten Zeiten!

Konfutse
1 Monat zuvor

Kein Wunder, dass viele, zu viele Lehrer vor dem gesetzlichen Ruhestand aussteigen und immense Abzüge in Kauf nehmen. Mein Plan: Raus mit 63 und dann die Pension mit Aushilfsjobs an der Kasse o.ä. aufpolieren, falls das nötig sein sollte. Geliefert wie bestellt, meine Damenundherren KuMi!

Martin Schmidt
1 Monat zuvor
Antwortet  Konfutse

Ich hätte einen besseren Vorschlag: anstatt auf Rente zu verzichten lieber die Gesundheit durch Krankenschein retten, 5/1-Regel.

Nicht mein Thema
1 Monat zuvor
Antwortet  Martin Schmidt

5/1-Regel?

Realist
1 Monat zuvor
Antwortet  Nicht mein Thema

Auf 5 Tage Unterricht einen Tag krank?

Würde zumindest dem Zustand in der deutschen Automobilindustrie entsprechen (nur bei Tesla wären es dann auf 4 Tage Arbeit 1 Tag krank…).

Und wir wissen doch: Von der Industrie lernen heißt siegen lernen!

Marie
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Ich tippe eher auf 5 Wochen krank, 1 Woche arbeiten.

Riesenzwerg
1 Monat zuvor
Antwortet  Marie

Glaube ich auch eher. Nach sechs Wochen zahlt die KK, deutlich weniger.

Wie lange wollen wir das noch mitmachen?

Ernstgemeinte Frage!

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Marie

Vice versa – 5 Wochen krank, eine woche arbeiten, um dem Krankengeld zu entgehen. Beamte haben aber auch nicht eine Spur von Realitätssinn:)

Charleen
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Realist, wann kommt die 4 Tage Woche für alle Lehrkräfte und wie viel hinken wir noch beim Lohn hinterher? Du hast uns immer von der Inflation erzählt?

Rüdiger
1 Monat zuvor
Antwortet  Konfutse

Auch mit Abschlägen lässt es sich von einer Lehrerpension gut leben.
Ich denke, das ist auch Teil des Kalküls. Trotz Teilzeit und frühem Ruhestand kann man als Bramter ein seht gutes und sorgenfreies Leben führen. Gerade in heutigen Zeiten ist das ein großes Privileg.

Philine
1 Monat zuvor
Antwortet  Rüdiger

Ja, das ist es. Es ist aber auch eine Kompensation für, sagen wir, insgesamt doch recht “unersprießliche” Arbeitsbedingungen. Große Unternehmen bieten da deutlich mehr an Ergonomie und Mitarbeiterpflege.

Lehrer_Sachsen
1 Monat zuvor
Antwortet  Rüdiger

Nochmal zur Klärung: die Generation, die unser geschätzter KuMi hier übern Tisch zieht, ist nicht verbeamtet. Dafür waren wir zu alt. Wurde 1991 eingestellt, sofort in Teilzeit geschickt, zweimal TZ verlängert, mir wurde mit Kündigung gedroht, falls ich nicht unterschreibe, für die Verbeamtung war ich zu alt…….ich kenne niemanden in meinem Freundes – und Bekanntenkreis, der seitens seines Arbeitsgebers jahrzehntelang derartig besch#@€% wurde!
Diskussionen heute im LZ: Es werden wohl einige KuK ( über 60) kündigen. Scheinbar ist nun doch eine Schmerzgrenze erreicht.

Tamtam
1 Monat zuvor
Antwortet  Lehrer_Sachsen

Ich gehöre auch zu den Betroffenen

sagenHAFT
1 Monat zuvor
Antwortet  Lehrer_Sachsen

Wie gesagt, mit einer Streikbereitschaft zeigen Sie Stärke!!!!!

Riesenzwerg
1 Monat zuvor
Antwortet  Lehrer_Sachsen

Wer sich das leisten kann, sollte tatsächlich sofort kündigen!

Das setzt deutliche Zeichen!

Ihr habt euch lange genug ver__schen lassen und den Laden am Laufen gehalten.

Wird Zeit, dass ihr an euch denkt!

Spazierstock
1 Monat zuvor
Antwortet  Lehrer_Sachsen

Bitte nicht die Hälfte unter den Tisch fallen lassen. Damals gab es zu viele Lehrer. Um nicht kündigen zu müssen, wurde Teilzeit verordnet. Wer sich dem unsolidarisch widersetzen wollte, musste dann eben doch mit Kündigung rechnen.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Spazierstock

Man hätte kleinere Klassen bilden können: das hätte sowohl den SuS als auch den Lehrkräften gut getan. Aber um die geht es nicht – es geht stets nur darum, dass Bildung ein möglichst kleiner Kostenfaktor ist.
Dieser Staat hat seit Jahren fertig, was die Bildung betrifft. Man sieht das sehr gut daran, wer mit welcher Qualifikation zum Bildungsminister ernannt wird.

Uhrmacher
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Naja, wenn dann aber doch immer wieder die Parteien gewählt werden, die Bildung möglichst billig halten wollen, was soll dann anders werden?

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Uhrmacher

Kennen Sie eine Partei, welche Bildung als Kernthema hat? Ich nicht. Seit über 30 Jahren (so lange verfolge ich das) nicht.

Von welcher Partei sprechen Sie, welche sich ernsthaft für ausreichende Investitionen in Bildung einsetzt?

Nanu
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Jede Partei hat das Thema Bildung. Aber außer in Wahlzeiten laufen die Ihnen nicht hinterher. Sie sollten in der Lage sein, sich zu informieren. Hier irgendeine Partei zu nennen, ist müßig (wenn ich das übernähme), Sie würden ja doch nur anzweifeln, dass die es “ernsthaft” tun, denn Sie hätten ja “ernsthaft” geschrieben. Das hat wenig Sinn.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Spazierstock

Aber eben nur in den FNBL, da die Eingeborenen der devise “go west” gefolgt sind. Im Westen hat es ja vollkommen ausgereicht, Stühle dazu zu stellen und den Schülerberg zu untertunneln.

Btw um die Mengenprobleme richtig einzuordnen, die Einwohnerzahlen in den FNBL plus Westberlin zusammengerechnet, entsprechen der Einwohnerzahl von NRW. Der “Westen” – also NRW – und die Gebiete jenseits des ehemaligen antiimperialistischen Schutzwalles bzw. aus heutiger Sicht der Blautrennung stellen jeweils rund ein Fünftel der gesamtdeutschen Bevolkerung. Die restlichen knapp 60% der Einwohner verteilen sich auf die verbleibenden neun Bundesländer.

Tamtam
1 Monat zuvor
Antwortet  Rüdiger

Sachsens ältere Lehrer sind nicht verbeamtet und mussten fast 2 Jahrzehnte verkürzt arbeiten. Neulich auf der Rentenstelle…da wird einem schlecht…

Spazierstock
1 Monat zuvor
Antwortet  Tamtam

Verkürzt, um niemanden kündigen zu müssen.

Marhat
1 Monat zuvor
Antwortet  Spazierstock

Nein, verkürzt um Geld einzusparen. Bleiben wir doch bei der Wahrheit.

Uhrmacher
1 Monat zuvor
Antwortet  Marhat

Stimmt nicht. Es wurden damals hunderte Stellen gestrichen. Um keine Lehrer mehr entlassen zu müssen (nach der großen Entlassungswelle nach der Wende) wurde Teilzeit verordnet.

Was sollte denn allein durch Teilzeit ohne Entlassungen gespart werden? Angenommen: Statt 150 Lehrer in Vollzeit hat man 300 in Teilzeit mit 50%-Stelle. Was ist dann billiger???

sagenHAFT
1 Monat zuvor
Antwortet  Rüdiger

Die jetzt mit 63 in Sachsen ausscheiden, gehen aber meist nicht in Pension, sondern in Rente!

Riesenzwerg
1 Monat zuvor
Antwortet  Rüdiger

Nun, dazu gehören aber auch schon eine laaange Beamtenzeit und volle Stelle.

Es scheint eine Grundsicherung zu geben, habe da aber nicht weiter nachgeforscht, um eine Depression zu vermeiden.

Spazierstock
1 Monat zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Wer als Beamter mindestens 5 Jahre dabei ist, bekommt eine Grundpension von 1800 Euro.

Dafür müssen Angestellte wie lange arbeiten?

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Spazierstock

Er hat ja auch keinen Anspruch auf eine Erwerbsminderungsrente.

Btw fragen Sie doch einmal die Hinterbliebenen von jungen Polizeibeamt*innen, deren Partner in den ersten fünf Jahren ihres Dienstes ums Leben gekommen sind, wie die Versorgungsansprüche geregelt sind.

Iris Naumann
1 Monat zuvor
Antwortet  Rüdiger

Es ist die Rede von Sachsen. Hier gibt es für die älteren Lehrer keine Pension sondern die ganz gewöhnliche Rente. Und es ist sehr wenig für diesen Job. Wer früher ausscheidet (oder muss), der hat am Ende arg zu kämpfen. Bei uns in Mecklenburg ist das ebenso Realität für die älteren Lehrkräfte. (Und das bei einer Pflichtstundenzahl von 27 im Regionalschulbereich.) Auch wir wurden jahrzehntelang in Zwangsteilzeit (mit entsprechenden Gehaltseinbußen) geschickt. Und ja, wir gehen auch zu allen Streiks. Wenn ein älterer Kollegen länger als 6 Wochen krank ist, dann geht es finanziell abwärts. Über diese Ungerechtigkeiten wird in der Öffentlichkeit kein Wort verloren. An unserer Schule würde übrigens ohne die älteren (angestellten) Kollegen alles zusammenbrechen.

Spazierstock
1 Monat zuvor
Antwortet  Iris Naumann

Ja, es gab diese Zwangsteilzeit, aber es gab sie, um Kündigungen zu vermeiden. Das gehört zur Wahrheit dazu, auch wenn es an der schlechteren Rente nichts ändert.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Konfutse

Die größtenteils angestellten Lehrkräfte in SN haben – so sie älter als 60 Jahre alt sind – Anspruch auf bis zu 24 Monaten ALG I. Allerdings wird bei eigener Kündigung eine Sperrfrist von exakt 90 Tagen verhängt. Während der Arbeitslosigkeit muss die BA weiter in die Rentenkasse einzahlen, so dass die Altersrente erst zum Zeitpunkt der regulären Erreichung der gesetzlichen Altersgrenze beantragt werden muss.

Dies ist die Variante ohne Rentenkürzung um 0,3 Prozentpunkte je Monat, die erst ab 64 Jahren greifen würde (Renteneintritt mit 67). Eine Kündigung für langjährig Versicherte ab 35 Beitragsjahren mit Rentenkürzungen beträgt somit 36 mal 0,3Prozentpunkten – 10,8% Renteneinbuße.

Die betroffenen Individuen können in der Regel besser rechnen als die (un-)verantwortlichen Politiker*innen.

Btw Aushilfsjob würde ich nicht machen; die Zahl der SuS, die qualifizierte Nachhilfe benötigen und deren Eltern dafür zahlen, ist ausreichend groß. Weiterer Vorteil, die Vergütung geschieht gem. BAT – also Bar auf Tatze ohne die Fiskalverwaltung des ehemaligen Arbeitgebers zu behelligen:)

Joko
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

Na eine Kündigung durch den Dienstherrn lässt sich doch organisieren! Nicht zuletzt über die Langzeiterkrankung!

Riesenzwerg
1 Monat zuvor
Antwortet  Joko

Jepp!

Man muss die legalen Wege wählen.

Kann einem niemand verbieten.

(Und bloß nicht “leuchtende Kinderaugen”…. Die leuchten bald nicht mehr, wenn unsere K-Vorbereitungen so richtig losgehen )

447
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

Psssst!

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Warum, ist weder Sozialleistungsbetrug noch ein Staatsschutzdelikt. Und disziplinarisch kann das MSB auch nix, ich bin in Rente:)

anka
1 Monat zuvor

Endlich auch das einmal: “Abordnungen von Lehrkräften an das Ministerium und das Landesamt für Schule und Bildung werden auf deren pädagogische Notwendigkeit überprüft
Hat was von zur „Bewährung in die Produktion“ (für die, die sich erinnern :-))

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  anka

“Bewährung in der Produktion” – ohja! Galt damals aber für die “Nicht-Stromlinienförmigen” – wäre also jetzt mal ein anderer Ansatz. Fände ich gut! 🙂

Heike
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Na, ich weiß nicht. Bei manchen, die ins Amt verschwunden sind, denke ich …

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Heike

… ja, da kenne ich auch welche. 🙂

Nicht mein Thema
1 Monat zuvor
Antwortet  Heike

Ja, mag sein, aber nicht bei allen. Wie viele werden abgezockt mit einer Handvoll mickriger Entlastungsstunden, um an den Landesinstituten oder den Ministerien die Arbeit zu machen?! Ich meine vor allem die Teilabordnungen, ein wahrer Quell der Ausbeutung! Bin da sehr im Bilde!

Dejott
1 Monat zuvor

Wie sehr muss die CDU eigentlich ihre ältere Lehrergeneration hassen? Erst Zwangsteilzeit,dann keine Verbeamtung,nun wäre die Altersermäßigung futsch.
Umgekehrt: Wie sehr wird diese Lehrergeneration ihren Arbeitgeber hassen? Man bettelt förmlich darum,dass Leute ihre innere Kündigung einreichen.

Lehrer_Sachsen
1 Monat zuvor

Damit steht endgültig fest: Ich werde den Schuldienst vorzeitig, spätestens mit 63 verlassen.
Weitere “Wertschätzungsmaßnahmen” seitens meines Arbeitgebers kann ich nicht mehr ertragen.

Charleen
1 Monat zuvor
Antwortet  Lehrer_Sachsen

die 4 Tage Woche könnte ihnen helfen

Riesenzwerg
1 Monat zuvor
Antwortet  Charleen

Serious?

anka
1 Monat zuvor
Antwortet  Charleen

Wie das?

dickebank
1 Monat zuvor

Einfache Antwort auf die Frage: “Wie erhöhe ich die Anzahl der Fehlzeiten.”

Ich für meinen Teil hätte grundsätzlich erhebliche gesundheitliche Einschränkungen in den zeiten der zentralen Prüfungen (ZP10 und Zentralabi). Wer krank ist muss ja auch nicht korrigieren – weder als Erst- noch als Zweitkorrektor. Die Korrekturen müssen dann auf die verbliebenen gesunden Kolleg*innen umverteilt werden. Da bleibt dann nichts Anderes übrig, als Unterricht ausfallen zu lassen, damit die Korrekturen erledigt werden können, um fristgerecht die Abschlüsse erteilen zu können.

Krankheitsbedingte Fehltage von Klassenlehrkräften kurz vor den Zeugnisterminen führen auch zu Begeisterungsstürmen bei den Mitgliedern der SL; es geht ja nicht nur um die Ausgabe der Zeugnisse. Die Zeugniskonferenzen müssen ja auch abgehalten werden und die Zeugnisse ausgefertigt werden.

Es gibt sehr gute Möglichkeiten, Sand ins Getriebe zu streuen.

Katze
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

Gute Vorschläge! Ich fang gleich morgen an mir den Sand aus den Augen zu reiben und ins Getriebe zu streuen. Das sächsische Bildungsgetriebe ächzt und knarzt ja schon lange.
In einem System wo das Dummschwätzen des Dienstherrn vor Wertschätzen der Lehrkräfte geht, werden die KuK demnächst der eigenen Gesundheitsvorsorge höchste Priorität einräumen.(Der Amtsarzt- dein Freund und Helfer) Clemens, der “Bildungsexperte” und “Controller”, wird sich noch wundern bzw.
sich selbst ins Knie f****n @Nicht mein Thema.
Ich freu mich drauf!!

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Katze

Ganz ehrlich: Die schreien ja auch laut nach dieser Bestellung.

Und dann wird halt geliefert.

Alleine das Wissen um dieses Vorgehen, die ganze Bestätigung der nagativen Erwartungen…das dies für manche halt nach Jahrzehnten zu viel sein mag,kann ich mir durchaus vorstellen.

Legt man nur genug Strohhalme auf – bricht irgendwann auch der dickste Balken.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Katze

Die Steigerung von imposant ist bekannt?

Im Hintern Kiesel, im Arsch Fels.

Nicht mein Thema
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

“Wer krank ist muss ja auch nicht korrigieren”, und auch sonst keinen dienstlichen Kram machen- nix vorbereiten, zur verfügung stellen, keinen Online-Unterricht, keine dienstliche Kommunikation mit Ausnahme der Krankmeldungen. Aber wer von uns ohne Sünde ist….
wir haben es doch alle trotzdem schon getan. Es geht ja um die Kinder und ihre leuchtenden Augen. Und die Kolleg:innen sollen nicht noch mehr mehrbelastet werden.
Ich lass das jetzt. Es wurde mir nicht gedankt, im Gegenteil, ebenso wie anderen langjährigen Lehrkräften nicht. Wenn man auf der Schnauze liegt, interessiert es die Obrigkeit keinen Schlag.
Mit mir nicht mehr!

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Nicht mein Thema

Das ist der Weg.

Riesenzwerg
1 Monat zuvor
Antwortet  Nicht mein Thema

Oft wird das im Fieberwahn zusammengestellte Vertretungsmaterial ja nicht mal benutzt!

“Lassen” ist das Wort, das wir lernen müssen umzusetzen.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Nicht mein Thema

Aber die zeit der Krankschreibung lässt sich prima nutzen um Schulaufsicht und Politik mit unsinnigen Eingaben zu beschäftigen. Selbst wenn ablehnende Bescheide kommen, auch die muss ein Sachbearbeiter ausarbeiten und ein Vorgesetzter abnicken und die Kanzlei ausfertigen. Bürokratie hat eben auch ihre guten Seiten, man muss sie nur vor den eigenen Karren spannen, solange man mit dem Ruf ein Querulant zu sein, klar kommt. Aber vielleicht kommt es ja so zur Kündigung durch den AG und dem Entfall der Sperrfrist.

Nicht mein Thema
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

In der Tat- bin gerade sehr lernfähig.

anka
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

Es soll auch passiert sein, dass die Klassenlehrer* vor Fahrtantritt erkranken. Auch unangenehm für das Restkollegium und die SL.

Philine
1 Monat zuvor

Bevor der bildungspolitische Konkurs erklärt werden muss, verheizt man noch die “Bestandslehrkräfte”.

mama51
1 Monat zuvor

Nach allem, was ich jetzt hier im Forum gelesen habe, hoffe ich doch sehr, dass Herrn Clemens in Sachsen sein bildungsminimalistisches Gedankengut “aber sowas von” auf die Füße fällt, dass er sich freuen wird zurücktreten zu dürfen. Das wär`doch mal was!!!

Realist
1 Monat zuvor
Antwortet  mama51

Ich vermute das Bildungsministerium ist für Herrn Clemens nur ein Schritt auf dem Weg zu höherem: Hautpsache die Statistik stimmt und der Finanzminister freut sich. Danach heißt es wahrscheinlich: Après moi, le déluge!

Heike
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Der neue Finanzminister ist der alte Kultusminister. ‍♀️

Stefan Groß
1 Monat zuvor
Antwortet  mama51

Ich denke, dass das einfach so weitergehen wird bis bisher: es wird ein wenig gejammert und dann in den sauren Apfel gebissen werden.
Auch wenn Lehrer es gerne über sich denken, aber in der Regel sind sie eher Mitläufer und keine Revoluzzer.

Nanu
1 Monat zuvor
Antwortet  Stefan Groß

Ja. Sie fragen maximal, warum die Gewerkschaft nichts tun und verstehen nicht, die Gewerkschaft, das sind sie selbst (sollte jedenfalls so sein). Statt dessen bejubeln sie jeden, der austritt, und dann jammern sie wieder, dass die Gewerkschaft nichts für sie tut.

Gelbe Tulpe
1 Monat zuvor

Mehrarbeit ist ärgerlich, und es ist fraglich, ob es mehr in den Lehrerbetuf lockt.
Allerdings auch folgerichtig, wenn man jetzt von den jungen Menschen verlangt, wieder Wehrdienst zu leisten. Dies kostet, und muss finanziert werden.

Petra OWL
1 Monat zuvor

Tja mein Mann hat 3 Tage Homeoffice und verdient das doppelte Gehalt von uns.
Jetzt noch Mehrarbeit und vor allem in Präsenz???

Bin für die Lehrer 4 Tage Woche fertig aus.
Irgendwann ist auch mal Schluss, oder???

Charleen
1 Monat zuvor
Antwortet  Petra OWL

wäre endlich mal Entlastung für uns

anka
1 Monat zuvor
Antwortet  Petra OWL

ernsthaft?
Birnchen mit Äpfelchen vergleichen?

Stefan Groß
1 Monat zuvor
Antwortet  anka

Warum nicht?
Wer will, findet Wege. Wer nicht will, Ausreden.

Es ist schon interessant, dass selbst bei den Polizeien und der Bundeswehr Arbeitszeit gemessen wird (und nicht überschritten werden darf) – mit ihren Schichtdiensten, Auslandsdiensten, verschiedensten Verwendungen (Marine, Laboren, Infanterie, Krankenhäusern, Streifendiensten bei Nacht, Krankenhäusern, Universitäten, …), aber ausgerechnet bei Lehrern ist das ein Ding der Unmöglichkeit?
Wer soll das glauben?

uwe
1 Monat zuvor
Antwortet  Stefan Groß

und diese erhalten sehr viele Ausgleichszeiten dafür

anka
1 Monat zuvor
Antwortet  Stefan Groß

What-aboutism, oder? Oder reply auf andern post?
ABer natürlich muss der Zustand aufhören, dass die “Hohen Herren und Damen” Urteile ignorieren um die Arbeitszeit erfassen zu lassen. Sofort!
Sie wissen natürlich auch warum, dann bräuchte es schlagartig noch mehr LuL, um die entstandenen Lücken zu stopfen. Und wo kommen die her?
(Aus der 4-Tage-Woche rückabgeordnet?
Meine Vorhersage: es wird nur noch schlimmer in den nächsten Jahren.
Auch und gerade eine 4-T-W reißt Lücken in die UV.
So viel zu deren Praktikabilität-reine Wunschträume.

Teacher Andi
1 Monat zuvor

Diesem Vorstoß ist nichts hinzuzufügen, zeigt er doch ganz deutlich, wie es um die Wertschätzung der (Noch)Lehrkräfte steht. Ganz abgesehen davon, dass dieser verkrampfte Lösungsansatz bei weitem nicht den erwünschten Effekt haben wird, wie so fast alles, was von “da oben” kommt. Aber diese erhabenen Damen und Herren haben keine Ambitionen, aus Fehlentscheidungen zu lernen, sie packen immer noch mehr Unsinn drauf. Es ist ein verzweifelter Versuch, die von ihnen selbst bereitete Misere wieder hinzubiegen, wobei heir völlig das Feingefühl und das KnowHow fehlt, aber die Arroganz lässt kein anderes Verhalten zu.

Martina
1 Monat zuvor

Leider bestätigt sich immer wieder, dass viele Verantwortliche vom Schulalltag eines Pädagogen keine Ahnung haben . Die allseits bekannten täglichen Strapazen des Lehrer – und Erzieherdaseins ignorieren und Vollzeitkräften mit 40 Jahren Berufserfahrung Mehrarbeit aufbürden wollen. 40 Jahre Hingabe werdenn dann auch noch zerstört. TOLL!! Danke für die Tipps zur Entlastung.

Lothar Ungerer
1 Monat zuvor

Fast wäre man geneigt, dem Herrn Kultusminister zu Dresden mit dem gebürtigen Dresdner Erich Kästner zu antworten, der Sachsens Lehrerinnen und Lehrer in seinem Gedichtband: „Was auch geschieht!“ im übertragenen Sinne heute zu ruft:
„Nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.“

Denn: Für den Kakao ist der Herr Kultusminister verantwortlich. Leider mit Tradition.
In den Jahren 2003 bis 2021 war ich Mitglied des beratenden sächsischen Landesbildungsrates und erinnere daran, dass exakt vor 13 Jahren, im März 2012, das Kultusministerium selbst die Problemlage für seine öffentlichen Schulen erkannte, dass „fehlende demografische Vorsorge und Stellenabbau unweigerlich zu Unterrichtsausfall und Abbau der Bildungsqualität führen.“
Lösungen jedoch Fehlanzeige. Für das öffentliche sächsische Schulwesen wurde der Mangel zum Standard. Das Ministerium lebt im Modus der Krisenbewältigung. Im Zentrum der Krisenbewältigung stehen nun beim neuen Kultusminister mal wieder die aktiven dienstälteren Lehrerinnen und Lehrer: Dem Unterrichtsausfall soll durch deren Mehrarbeit begegnet werden; trotz stetig steigender Arbeitsbelastung. Sie sollen den „Kakao nun trinken.“

Dem Herrn Kultusminister ist zuzurufen:
Erstens. Die (noch) sehr gute Qualität der sächsischen Bildung wurde und wird nach den Ergebnissen der Bildungsforschung gerade von den Leistungen der erfahrenen Lehrerinnen und Lehrer getragen.
Auf diese guten Lehrkräfte kommt es an. Lehrkräfte zu achten und zu schätzen, ist eine absolute Notwendigkeit, die staatlich wohl nicht mehr selbstverständlich scheint.

Zweitens. Erinnert sei an die Basiskomponenten des beruflichen Leitbildes (§ 40 Abs. 2 SchulG):
Fachliche und didaktische Kompetenzen, methodische Kompetenzen, Kompetenz zur Leitung von Lerngruppen, diagnostische Kompetenzen, Beratungskompetenz, metakognitive Kompetenzen, Medienkompetenz, Teamfähigkeit.
Lehrkräfte können nicht gleichzeitig effektiv unterrichten, erziehen und beraten, managen und innovieren, wenn ihnen der Auftraggeber Staat gleichzeitig mitteilt, sie müssten durch Mehrarbeit auch die Verantwortung für die staatlichen Fehlleistungen übernehmen. Für die Absicherung der Unterrichtsqualität an öffentlichen Schulen ist allein die Landesregierung verantwortlich, im Jahr 2025 getragen durch überfordertes politisches Spitzenpersonal im Kultusministerium.

Drittens. Nach wie vor fehlt ein Konzept zur Bewältigung der demographischen Entwicklung und zur Sicherung des Schulsystems. Dringlich ist eine regionalübergreifende konzeptionelle Bildungsplanung in Sachsen, die allen Akteuren Orientierung gibt. Dringlich ist zur Bekämpfung des Lehrkräftemangels ein modernes Berufsprofil Lehrerin/Lehrer mit Rahmenbedingungen (z. B. Arbeitszeitkonto), die innovatives Gestalten in einer konstruktiven Arbeitsumgebung ermöglichen.

Viertens. Anregungen bieten auch die sächsischen Schulen in freier Trägerschaft (aktuell rund 50.000 Schülerinnen und Schüler in 258 allgemeinbildenden Schulen), die steten Zulauf haben.
Sie reagieren anders auf Engpässe. Es gelingt freien Schulen eine Dienstleistungsmentalität anstatt einer Verwaltungsmentalität zu leben, in der die Bedürfnisse von Lehrkräften, Eltern und Schülern im Focus stehen. Folge ist ein außerordentliches Engagement an den einzelnen Schulen, in denen innovative Ideen und vorbildliche Konzepte schneller und unbürokratischer umgesetzt werden. Sie sind in Sachsen Vorreiter bei Themen wie Ganztagsschule, frühzeitiger Fremdsprachenunterricht, individuelle Förderung, digitale Bildung und bei alternativen Arbeitsmodellen für Lehrkräfte.

Fünftens. Schulische Akteure befürworten stets die Dezentralisierung der Entscheidungskompetenzen: Schulautonomie, selbstständige Schule, eigenverantwortliche Schule (anstelle der verwalteten Schule). Das bedeutet für die schulische Qualität im Freistaat Sachsen einen Lösungsansatz, der die Arbeitsbedingungen an der Schule (gesetzliche Rahmenbedingungen, personelle Ressourcen der Schulen, Umfeld und Lebensverhältnisse der Schülerinnen und Schüler, individuelle Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler) mit den Prozessen an der Schule (Kerngeschäft guter Unterricht, Schulkultur, Management und Führung, Kooperation, Entwicklung der Professionalität) verbindet. Deshalb darf auch bei Ausbildung (hier zweite Phase der Lehrerbildung mit der Schnittstelle Theorie/Praxis) und Fortbildung (hier Fachberatung) nicht gekürzt werden. 

Spazierstock
1 Monat zuvor
Antwortet  Lothar Ungerer

Die reagieren u.U. aber auch mit Vertretungsstunden en masse, sprich Mehrarbeit, teilweise unbezahlt (selbst erlebt).

Realistin
1 Monat zuvor

Das wird zur weiteren Abkehr vom Lehrerberuf führen. Aktuell ist das schon in den Studienseminaren erkennbar.
Daher konsequent: 4-Tage Woche für alle und 30 % Homeschoolinganteil.
Konferenzen möglichst zu 100 % online ermöglichen. Hybrid ist heutzutage möglich und wird in jedem Kleinbetrieb durchgeführt!

Se Länd
1 Monat zuvor
Antwortet  Realistin

und mittwochs Freibier

Stefan Groß
1 Monat zuvor
Antwortet  Se Länd

Ich mag Freibier. Was wollen Sie sagen?
Die beschi… Arbeitsbedingen an Schulen sind gottgemacht und können niemals geändert werden?

Nein! Wenn man will, dann schafft man es und wenn es bedeutet, dass die Ganztagsschulen abschafft werden, Unterricht zusammengestrichen wird, so dass Schüler nicht mehr bis nach 15 Uhr im Unterricht sitzen müssen, dann begrüße ich das.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Se Länd

Gut regelmäßige Besäufnisse dienen einer geregelten Lebensführung. Und ist Schule auch Schei… – äh suboptimal, so kann man wenigstens versuchen, sie schön zu saufen. Prosit, es möge nutzen:)

anka
1 Monat zuvor
Antwortet  Realistin

Und Massagen am Arbeitsplatz!
Menno!
Und Sie haben schon wieder versäumt, alle Ihre Forderungen deutlich mit Fettschrift und Unterstreichungen zu kennzeichen. Was ist da los, in Realistan?

DanielC
1 Monat zuvor

Typisch. Eine absolut unausgegorene Idee. Mehrarbeit soll natürlich geleistet werden, aber bitte unbezahlt. Ich hatte meiner Abgeordneten schon geschrieben, dass ich generell zu Mehrarbeit bereit wäre, wenn diese dann auch bezahlt werden würde. Derzeit bleiben für 45 Minuten mehr Unterricht (die auch vorbereitet werden müssen) bisschen über 20 Euro bei mir hängen.

Und selbst da wird man beschissen. Fällt eine Klasse aus, wird das natürlich ganz schnell von der Mehrarbeit abgezogen, über 3 Monate hinweg. Der Stoff muss von mir dann in einer geringeren Zeit behandelt werden und die Anzahl von Leistungsnachweisen bleibt auch gleich.

Den besten Tritt bekomme ich dann auch immer ab April, denn da sind ja die Prüfungsklassen nicht mehr im Unterricht, also massiver Unterrichtsausfall, der dann zu einem dicken Minus wird und die gesamte Mehrarbeitsvergütung ab Januar oder Februar ist damit aufgefressen.

Man unterschlägt natürlich, dass die prüfenden Fachlehrer einen riesigen Korrekturaufwand mit Vor-, Haupt- und Nachprüfungen haben. In der Hochphase komme ich neben dem Schulzeug nur noch zu Essen, Schlafen, Waschen. Über Wochen. Wertschätzung? Nein.

Da gibt es laut Schulleitung einen ominösen “Erlass”, dass Vollzeitlehrer gefälligst jeden Tag zum Unterricht erscheinen müssen, da arbeitet man in Vollzeit an 4 Tagen 25 Unterrichtsstunden ab damit man dann am 5. Tag für 45 Minuten (gern 11-11:45) in die Schule darf.

Sachsen wundert sich über den Lehrermangel und tut rein gar nichts, um etwas dagegen zu tun. Man wird von Vorgesetzten permanent mit einer Arroganz behandelt, man selbst soll zwar bitte ständig verfügbar und engagiert sein, wenn man selbst mal eine Erleichterung möchte, kriegt man meist nicht mal eine Antwort.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  DanielC

Hört sich an als wären Sie langsam bereit, konkret in Ihrem Arbeitsverhalten/Arbeitsleben was zu ändern…auf geht es. Ist nicht schwer. Erster Schritt: “MESA”-Einstellung zulegen.

Stefan Groß
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Das MESA-Prinzip finde ich toll und lebe danach.

Realistin
1 Monat zuvor
Antwortet  DanielC

Und Teilzeit bringt ihnen nichts, weil sie dann bis zu 2000 weniger verdienen.
Sie haben kein Homeoffice und noch keine 4-Tage Woche.
Ich wünsche ihnen alles Liebe!

Konfutse
1 Monat zuvor

Ich hätte da auch noch eine tolle Idee für den Freizeit-BWLer und Berufspolitiker C.C. und für all die anderen KuMis unseres Landes, um dem Lehrermangel mal etwas entgegenzusetzen:
Durchforsten Sie die Bezirksregierungen, Schulämter, Regierungspräsidien, ZSL, LMZ usw. nach Menschen, die die Lehrbefähigung haben. Rekrutieren Sie diese Perlen, die den Schulen verloren gehen. Für einen Verwaltungsposten muss nicht unbedingt eine ausgebildete Lehrkraft eingesetzt werden.
Einen Vorschlag hätte ich noch, Herr C.C.: Jeder KuMi eines Bundeslandes sollte dazu verpflichtet werden, einmal im Jahr für längere Zeit in verschiedenen Schularten zu hospitieren und eingebunden zu werden, und zwar nicht nur am Vormittag, sondern auch Anwesenheit bei den Konferenzen, Pausenaufsichten, Schulfesten, Ausflügen, Klassenfahrten, Elterngesprächen, Elternabenden, bei der Erstellung von Verbalzeugnissen, mündlichen Prüfungen, Klassenkonferenzen…
Ach, und wenn die DamenundherrenMinister schon mal schulisch live dabei sind, sollten sie dann einfach mal adhoc KV-Stunden an den Schulen übernehmen, damit sie mal Einblick darin erhalten, wie easy das so ist mit dem Unterrichten, das kann ja schließlich jeder Depp, der sich bei 3 nicht auf den Baum gerettet hat und deshalb brauchen die DamenundHerrenLehrer auch keine Altersermäßigung, oder?
Kuck mal, Herr C.C. ich bin kein BWLer, hab aber auch eine kostengünstige Lösung gefunden…

Eifelswob
1 Monat zuvor

Hi,
in der Region Trier/RP musste ich kämpfen, um mit 64 Altersermäßigung als Lehrer in Anstellung zu bekommen. Es geht also noch schlimmer!

Armin
1 Monat zuvor

Es gab schon einmal einen Kultusminister in Sachsen, der war vorher für die Rinder, Schweine und Schafe verantwortlich. Oft werden nur inkompetente Bürger für solche wichtigen Aufgaben eingesetzt. Das trifft aber auch auf andere Ministerposten zu. Gute Beziehungen zum MP und das entsprechende Parteiabzeichen sind außerordentlich hilfreich. Als Denkanstoß für den Kultusminister in Sachsen: Erhöhung des Renteneintrittalters für Lehrer auf 70 Jahre, Streichung der Teilzeitarbeit, Erhöhung der Klassenstärken auf 36 Schüler und bei Krankheit über eine Woche drastische Kürzung des Gehalts.
Weitere Vorschläge könnten noch gemacht werden.

K.S.
1 Monat zuvor

Die da oben verstehen nicht, warum so viele mit 63 aussteigen, die 14.4 % Abzüge in Kauf nehmen.
Obwohl ich noch mit Leib und Seele gern Lehrer bin – In 5 Jahren wäre das auch mein Ziel – wenn man uns dann überhaupt noch gehen lässt.

Humtata
1 Monat zuvor

Nur nebenbei bemerkt : In RLP schon seit Jahren erst mit 64! Jahren 3 Ermäßigungsstunden. Vorher gar keine. Also für Kollegen, die eh nicht mehr im Dienst sind.

Engel62
13 Tage zuvor

Wir hatten in Sachsen ja schon viele Kultusminister. Auch ein studierter Aggrarwissenschaftler (Flath) war darunter. Dann hatten wir sogar mal jemanden aus der Bildung (Haubitz), doch der kannte sich in dem Metier zu gut aus und musste seinen Stuhl nach ca. 8 Wochen wieder räumen, damit wieder ein unfähiger Mensch sein Unwesen treiben konnten. Man wird das Gefühl nicht los, dass es in der Politik nach dem Motto geht: Je weiter weg deine Ausbilung von deinem Betätigungsfeld ist, um so besser bist du geeignet dafür.