Mehrarbeit für ältere Lehrkräfte – GEW kündigt Proteste an: “Schwerer Angriff”

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DRESDEN. Mehr arbeiten statt früher in Rente: Sachsens ältere Lehrkräfte sollen künftig erst später eine reduzierte Stundenzahl bekommen. Die GEW reagiert empört – und will dagegen vorgehen.

Die GEW sieht ein grobes Foulspiel. Illustration: Shutterstock

Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat das Maßnahmenpaket des sächsischen Kultusministeriums zur Reduzierung des Unterrichtsausfalls kritisiert. Besonders umstritten sei die geplante Kürzung der Altersermäßigungen, die bislang älteren Lehrkräften eine reduzierte Unterrichtsverpflichtung gewährte, sagte der GEW-Landesvorsitzende, Burkhard Naumann, in einem Interview mit der «Leipziger Volkszeitung» und der «Sächsischen Zeitung». Er sprach von «einen schweren Angriff auf die Lehrkräfte in Sachsen».

Kürzung der Altersermäßigung als Kernmaßnahme

Das sächsische Kultusministerium will mit einem Bündel an Maßnahmen den Schulunterricht besser absichern. Grund ist der teilweise hohe Stundenausfall vor allem in den Oberschulen. Unter anderem sollen ältere Lehrerinnen und Lehrer mehr Stunden arbeiten als bisher. Um die Arbeitskraft der Lehrer effizienter einzusetzen, sollen bisherige Regelungen wie die sogenannte Altersermäßigung geändert werden. Bislang wurde Lehrkräften ab dem 58. Lebensjahr eine Wochenstunde erlassen, ab 60 zwei und ab 61 drei Wochenstunden. Künftig soll diese Regelung erst ab 63 Jahren beginnen.

GEW sieht Lehrkräfte stark belastet

Naumann zufolge treffe die Maßnahme besonders ältere Lehrerinnen und Lehrer, die bereits in der Vergangenheit Nachteile erlitten hätten, etwa durch fehlende Verbeamtungsmöglichkeiten. Das Kultusministerium begründet die Entscheidung damit, dass bisherige Ermäßigungen nicht verhindert hätten, dass 90 Prozent der Lehrkräfte vorzeitig in Rente gingen. Naumann kritisierte diesen Ansatz scharf: «Es geht nur um die Zahlen. Dass es hier um Menschen geht, um eine hochbelastete Berufsgruppe, dass es um Kinder geht, die guten Unterricht wollen, das wird völlig ignoriert.»

Stattdessen schlägt Naumann eine Reduktion der Stundentafel und der Abschaffung des Profilunterrichts an Gymnasien vor, um Lehrkräfte zu entlasten. «Da könnte man Kräfte gewinnen, die man im Regelunterricht gebrauchen kann, nach unserer Rechnung etwa 120 Vollzeitstellen.» Zudem forderte er Anreize wie eine Flexi-Rente oder reduzierte Unterrichtszeiten für ältere Lehrkräfte, damit sie länger arbeiten.

Proteste gegen die Maßnahmen geplant

Die Gewerkschaft kündigte Proteste und Gespräche mit bildungspolitischen Akteuren an. «Dazu sind wir auch auf die Lehrerverbände zugegangen», so Naumann. Entscheidend sei, «dass sich jetzt alle Beteiligten an Schulen zusammen überlegen, wie nachgesteuert werden muss». News4teachers / mit Material der dpa

Lehrermangel: “So darf es nicht weitergehen”, meint der Kultusminister (und kündigt Mehrarbeit für ältere Kollegen an)

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54 Kommentare
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Realistin
1 Monat zuvor

Vorruhestand und Abfindung und hier wird noch eine Schippe draufgelegt.

Realist
1 Monat zuvor
Antwortet  Realistin

In der kommenden “Revolution a öa Milei” werden Gen Z und Gen Alpha keinen Unterschied machen, ob jemand Mitte 50 mir einer halben Million Abfidnung in den steuerzahlerfinanzierten Vorruhestand gegangen ist oder noch mit 80 Jahren als “glücklicher” Lehrer vor der Klasse gestanden hat…

Beiden wird man die Pension oder Rente radikal zusammenstreichen.

anka
1 Monat zuvor
Antwortet  Realistin

Und Massagen!
(@Realistin: bitte an Fettschreibung und Unterstreichung denken.)

Petra OWL
1 Monat zuvor
Antwortet  anka

Sie Status Quo anka
Dann behältst du dein mickriges Gehalt und kannst 6 Tage schaffe!!!

anka
1 Monat zuvor
Antwortet  Petra OWL

Seit wann sind wir denn per Du, Peti?
Und warum sollte ich in nicht mehr verdienen? Das hängt von ganz anderen Bedingungen ab. Mal informieren, statt ständig Blödsinn zu posten, wäre mein Tipp.

Spazierstock
1 Monat zuvor

In Sachsen sind viele Lehrer noch angestellt, denn dort wird nur bis 42 verbeamtet. Sie müssen sich also nur wehren. Ob sie es aber tun werden?

Dejott
1 Monat zuvor
Antwortet  Spazierstock

Die Lage ist deutlich komplizierter. Und es macht auch keinen Sinn,den Älteren den schwarzen Peter in die Schuhe zu schieben. Natürlich ist erlernte Obrikeitshörigkeit und :”Aber die Kinder”ein Problem. Dennoch ist die Gruppe,um die es geht,Recht nah an der Rente. Viele Jahre hat der Freistaat niemanden eingestellt. Ich tippe eher auf innere Kündigung und erst Recht frühe Rente.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Dejott

Wer den Job wegen der Kinder macht, sollte ohnehin auf jegliche Form der vergütung verzichten.

ExLehrerin
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

Genau, Lehrer sein ist halt Berufung:) Damit wirbt LaSuB die nächsten Dummen. Sich ernähren und erholen zu können, wird man im nächsten Leben! Es sind die Wenigsten im Lehrerzimmer, die sich wehren, die Umstände hinterfragen und protestieren. Die Lehrer sind geduldig und still. Die Älteren sind besonders geduldig, weil sie es von der DDR nicht anders beigebracht bekommen haben. Die meisten haben noch 2-3 Jahre. Diese halten sie noch in der Schule aus. Ich habe auch 8 Jahre ausgehalten und als mir klar wurde, dass ich die nächsten 30 noch genauso verbringen muss, also nicht mit mir! Ich bin gerne Lehrerin und wähle jetzt meine Schüler selbst aus, bin zufrieden und entspannt. Gesundheit ist nicht käuflich! Ich wünsche allen Zufriedenheit, hört auf Ihre Herzen.

Herbert Schmidt
1 Monat zuvor
Antwortet  ExLehrerin

Die Älteren sind besonders geduldig, weil sie es von der DDR nicht anders beigebracht bekommen haben.

Ich glaube nicht, dass es im Westen viel anders anders aussieht.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  ExLehrerin

Intelligenz ist eben ein ganzwesentlicher Aspekt, um kein Lehramtsstudium aufzunehmen. Somit bleiben nur die Dummen. Die Klügeren geben eben nach – und zwar dem Drang keinen Lehrerberuf zu ergreifen. Zumal an die Spitze des schulwesens eben nur die Allerdümmsten kommen können.

Nanu
1 Monat zuvor
Antwortet  ExLehrerin

Aber “die Älteren” waren doch u.U. die, die gegen das DDR-System auf die Straßen gegangen sind. (Die allzu Systemnahen wurden nach der Wende aus dem Schuldienst entfernt.) Also soooo geduldig waren die früher nicht. Warum jetzt?

ExLehrerin
1 Monat zuvor
Antwortet  Nanu

Aus psychologischer Sicht ist man mit 25-30 Jahren viel rebellischer als mit 55-60. Der Mensch gewöhnt sich aber an alles. Warum nicht an das kaputte Schulsystem? Aus meiner Sicht erklärt das psychische und physische Gesundheit. Wenn man eigene Werte und Wünsche unterdrückt, spürt man es früh genug im Körper. Daher viele Depressionen und Burnouts.

Jana
1 Monat zuvor
Antwortet  Spazierstock

Viele Kolleginnen und Kollegen, die jetzt hier in Sachsen Mitte 50 sind, fühlen sich – wie ich -verschaukelt. Sie nehmen, seitdem sie als Lehrer tätig sind, praktisch jede miese Maßnahme ihres Arbeitgebers mit: Einsatzorte irgendwo statt gar keinen und erhöhte Stundenzahl in den Neunzigern, Zwangsteilzeit und parallel zig neue Aufgaben Anfang der Zweitausender, immer größere Klassen, immer mehr Bürokratie, niemals auch nur eine Stunde für die Klassenleitertätigkeit, seit ich denken kann, haufenweise Referendare, die man ausgebildet hat, bevor sie dann nicht im eigenen Bundesland eingestellt wurden, immer unterbesetzt in den Zehnerjahren, was zur genialen Idee der Verbeamtung der Jungen führte – wir natürlich zu alt mittlerweile! – und nun die Zweiklassengesellschaft im Lehrerzimmer.
Wenn wir “Alten” nun schockiert über die Wegnahme der Altersabminderung ab 58 sind (die Abminderungsstunde ab 55 wurde schon vor einigen Jahren gestrichen), können die jungen, dynamischen Beamten erstmal nur müde lächeln. Sie müssen vermutlich auch nicht so lang arbeiten wie wir.

Ich glaube, viele haben einfach keine Kraft mehr, sich zu wehren. Es hat in den drei Jahrzehnten meines Lehrerseins praktisch nie zu etwas geführt. Ich bin es einfach leid und denke nicht, dass es meinen Kollegen anders geht.

Anne
1 Monat zuvor
Antwortet  Jana

Sie müssen vermutlich auch nicht so lang arbeiten wie wir.“ Ich denke ja, die jetzt jungen Beamten werden irgendwann länger arbeiten müssen als wir. Auch uns wurde doch schon das Pensionsalter analog zur Rente auf 67 raufgesetzt. Abgesehen davon kann ich Ihren und den Frust aller betroffenen Kollegen verstehen. Ich würde mir auch arg vera…lbert vorkommen und den Ausstieg überlegen.

Nanu
1 Monat zuvor
Antwortet  Anne

Das ist immer viel Gerede. Keine 1% kündigen wirklich. Es macht auch wenig Sinn. Als Beamter ist es ziemlich kompliziert und man verliert alle Privilegien. Aber auch ein Angestellter im höheren Alter muss erstmal etwas finden, wo er/sie ganz neu und ganz von vorne anfangen will. Und ohne Ferien? Ohne auch nach vielen Angestelltenjahren nahezu Unkündbarkeit? Ohne am frühen Nachmittag Zuhausesein? Und ohne all die Unterrichtserfahrung, die Vorbereitung im hohen Lehreralter praktisch unnötig machen? Ohne das immer noch gute Gehalt, vor allem wenn es A oder E 13 ist. Wo hätte man es besser?

Herbert Schmidt
1 Monat zuvor
Antwortet  Nanu

Zu kündigen muss ja nicht immer die Antwort sein. Es wäre doch aber nachvollziehbar, dass bei höherem Alter und anhaltender Dauerbelastung der Körper halt, sagen wir mal ca. 6 Wochen, zur gesundheitlichen Regeneration benötigt.
Vielleicht können Sie auch Ihre Gesundheit retten, indem Sie ihre Arbeitszeiten protokollieren und nach der abgelaufenen Arbeitszeit die Arbeit einstellen, egal was dann liegen bleibt.

Spazierstock
1 Monat zuvor
Antwortet  Herbert Schmidt

Und die Arbeit machen dann die Kollegen? Na dankeschön.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Spazierstock

Ist das mein Problem oder das meines Arbeitgebers?

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Spazierstock

Alle Kollegen haben die gleichen Optionen.
Aber die eigene Co-Abhängigkeit ist vielen dann wohl doch zu peinlich…

Kami
1 Monat zuvor
Antwortet  Nanu

Ich kann nach 26 Dienstjahren immer noch nicht behaupten, auf Vorbereitung verzichten zu können. Spricht sich aber auch bei den Schülern rum, wenn man jahrelang denselben Stiefel fährt. Am frühen Nachmittag Zuhause ist auch seit einiger Zeit Out, unsere Schule endet kurz vor drei. Sicher nicht täglich, hängt halt vom Stundenplans ab. Und früh Zuhause heißt nicht früh Feierabend. Es heißt nur, dass ich mir den weiteren Teil meiner Arbeit selbst einteilen darf bzw.muss – “gern” auch am Wochenende. Vielleicht mal etwas sachlicher ohne die ganzen Klischees – das wäre schön.
Zur Sache an sich: Es ist mal wieder politikertypisch, dass die Leute, die den Laden am Laufen gehalten haben, nochmal eins obendrauf kriegen. Damit auch jedem noch so interessierten Nachwuchslehrer klar wird, warum er diesen schönen Beruf lieber doch nicht ergreifen sollte.

Nanu
1 Monat zuvor
Antwortet  Kami

Sie können uns viel erzählen, niemand kann es überprüfen. Was genau bedeutet tägliche Vorbereitung für Sie denn? Das kann ja alles Mögliche bedeuten. Dass Sie “denselben Stiefel” unterstellen, wenn man viel Erfahrung hat, deutet eher darauf hin, dass Sie sie nicht haben. Wenn eine Schule kurz vor 15.00 Uhr endet, ist das ja früher Nachmittag. Der Arbeitsweg ist individuell. Da Sie alle von mir genannten Gründe des Lehrerlebens negieren wollen, warum kündigen Sie dann nicht, wenn alle diese Vorteile nichts gelten?

Kami
1 Monat zuvor
Antwortet  Nanu

Kühne Schlussfolgerungen, dafür, dass Sie mich überhaupt nicht kennen. Außerdem habe ich die Vorteile nicht negiert, sondern einfach um etwas ausgewogenere Sichtweisen gebeten. Ich liebe meine Arbeit, und es ist kein Zeichen mangelnder Erfahrung, wenn man immer wieder aktuelle Materialien einsetzt. Und ja, am frühen Nachmittag Zuhause stimmt, heißt aber eben nicht Feierabend. Die Vorteile negieren ich sie nicht, aber damit sind eben auch immer die Pflichten verbunden. Ich komme damit gut klar, habe aber die Nase von den von Ihnen verbreiteten Klischees voll.

Kami
1 Monat zuvor
Antwortet  Nanu

Sorry, habe gerade bemerkt, dass ich mich wiederholt habe. Auch die Tippfehler sind mir nachträglich aufgefallen…

Federfuchs
1 Monat zuvor
Antwortet  Jana

Ich bin auch Mitte 50 und ich nehme an jedem Streik teil Außer mir aber kaum jemand von den angestellten Kollegen.

Wenn man sich nicht wehren mag, ok, eigene Entscheidung, dann darf aber auch nicht erwarten, dass es andere für einen tun, oder? Dann muss man es eben hinnehmen und braucht auch nicht zu jammern. Zum Streiken ist man nie zu alt.

Federfuchs
1 Monat zuvor
Antwortet  Jana

Wenn man streikt, geht man nicht zur Arbeit. Was ist daran schwer? Man bleibt zuhause. Man muss vielleicht zu einer Kundgebung ins Zentrum der Stadt fahren. Zum Shoppen oder für ein Käffchen mit Freunden fährt man auch ins Zentrum der Stadt. Sollte machbar sein.

Nanu
1 Monat zuvor
Antwortet  Federfuchs

Genau. Wer streikt, geht nicht zur Arbeit. Mehr muss man prinzipiell nicht tun. Dafür muss man noch nicht mal in einer Gewerkschaft sein. Man kriegt dann nur kein Streikgeld, aber man hat ja die monatlichen Beiträge gespart. Kann man also einfach mal zuhause bleiben – beim Streik.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Jana

Sich (grundsätzlich) kraftlos zu fühlen ist mit Leichtigkeit ein Anzeichen für tiefergehende gesundheitliche Probleme.

Ich empfehle dringend, von allgemeinem Gesundheitscheck bis Psychologe einmal alles “abchecken” zu lassen.

Dejott
1 Monat zuvor

Eigentlich ist das nichts Neues in Sachsen. Schmerzfrei war der CDU-Kultus schon immer. Lehrerschaft spalten,war auch schon immer die Methode. Zu glauben,dass Draufhauen Probleme löst,ist auch der übliche Lösungsansatz.
Man sollte sich gut überlegen,ob man sich in Sachsen verbeamten lässt. Wenn dann noch irgendwann bald die blauen Nazis mitregieren….

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Dejott

Divede et impera – klassischer Bildungskanon eben.

Riesenzwerg
1 Monat zuvor

Tja – die wissen, was die Boomer alles leisten können und nutzen das ordentlich und menschenmissachtend aus.

BWLer?

Beamte kennen bestimmt den Begriff des “Bummelstreiks”, Angestellte den des Streikens.

Es wird Zeit – oder?

Was kann passieren? Gefordert wird Mehrarbeit. Viele sind jetzt schon über den Punkt und müssten vermutlich aus gesundheitlichen Gründen dringend eine Auszeit haben.

Seid achtsam und wachsam – kümmert euch um euch!

Nichtbesetzte Stellen – Lösung muss vom KuMi her. Mehrarbeit ist nicht die Lösung, sondern ein Hineindrängen in eine Erkrankung. Absichtlich und in vollem Bewusstsein!

Mehr SuS als berechnet? Dann haben die KuMis das Kleine 1*1 nicht kapiert und es hapert auch beim Addieren.

Passt gut auf euch auf! Der Dienstherr pfeift auf auf euch.

Katze
1 Monat zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Unser Dienstherr in Sachsen pfeift uns als rostiger, populistischer Dampfkessel schon jahrzehntelang heiße Druckluft um die Ohren. Nun enthält diese auch noch gesundheitsgefährdende, blasphemische Agenzien.
Oh, ich hab wohl letzte Woche diese Luft zu tief inhaliert. Mir kratzt es im Hals und schwindelts im Kopf. Ich bin dann morgen wohl nicht unterrichtstauglich. Leider wieder Stundenausfall, Herr Clemens.

FrankDr
1 Monat zuvor

Bei uns machen die Lehrkräfte, welche das Abi erstellen, dafür 1 Woche krank. Das Land weigert sich weiter Zentralabi einzuführen und beschäftigt lieber alle Lehrkräfte damit es zu erstellen; bei uns an zwei gegenüberliegenden Schulen – egal. Zusätzlich gibt es jede Menge Personal, welche wir eingereichten Vorschläge dann überprüft und noch mal wegen haarsträubender layoutvorgaben und Kleinigkeiten zurück zu senden – um sich selbst zu rechtfertigen.
Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen in Zeiten, in denen angeblich zu viel Arbeit und so wenig Lehrkräfte da sind

anka
1 Monat zuvor
Antwortet  FrankDr

Reiner Tätigkeitsnachweis der höheren Steööen, sonst müssten die ja “zur Bewährung [zurück] in die Produktion”, also in die Schule.
Wäre auch eine Option?

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  anka

Der Vorschlag wird vermutlich als Verstoss gegen die Menschenrechte eingestuft werden – und zwar in die der zu unterrichtenden Kinder.

anka
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

Die Menschenrechte-Stimmt! Daran hatte ich wieder nicht gedacht. Mist.
Aber für Pausenaufsichten und Hofdienst wären die doch auch noch geeignet?

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  anka

Wenn Sie die verantwortung dafür übernehmen, dass die Experten sich nicht auf dem Schulhof verlaufen.

Besseranonym
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

🙂 🙂 oh je, ich schau lieber nicht mehr aus dem Fenster

ExLehrerin
1 Monat zuvor
Antwortet  FrankDr

Zentralabi wäre wohl das Mindeste in digitalem Zeitalter! Anstelle Ihrer Kollegen würde ich gleich 2 Wochen krankmachen. Man kann nur mit dem Kopf schütteln .
Gott sei Dank bin ich nicht mehr in diesem kaputten Schulsystem.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  ExLehrerin

Jau und zwar zum gleichen Termin. Die bayrischen Abiturient*innen müssten dann im ersten Halbjahr der Q2 das Abi ablegen. Das bayrische GY wäre dann ein G8,5:)

Karina
1 Monat zuvor
Antwortet  ExLehrerin

Krank nach Ansage und Krank machen ziehen bei Angestellten arbeitsrechtliche Folgen nach sich. Abmahnung oder auch Kündigung. Fristlos.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Karina

Blah-blah.

Ist in der Praxis erstens nicht beweisbar, zweitens sind (schlicht durch Gewöhnung und moralisierende Dauerpropaganda von “leuchtenden Kinderaugen”) viele Lehrer schon garnicht mehr in der Lage, Gesundheit und Krankheit richtig auseinanderzuhalten.

Paradebeispiel: “Ist ja nur ein Schnupfen *hust, schnief, Augenränder, Gesichtsbleiche*”

Selbst (gute/kluge) AGs in der Privatwirtschaft schicken die Leute dann nach Hause – bestimmt nicht aus Arbeitnehmerfreundlichkeit, DIE wissen schon warum. (Folgen und Kosten!)

Wenn ich selbst merke, dass ich krank werde, bin ich übrigens ausdrücklich “auf Ansage” krank, schon um transparent damit umzugehen und eventuelle Vorläufe für die SL/KuK zu entlasten.

Und noch eines für Leute wie Sie:
Durch die verrottenden, faktisch nicht geputzten Schulgebäude und a******e Eltern, die ihre infizierten Kinder in die Schule schicken sind bei uns mittlerweile in 6-8 Wochen Abstand sowohl massenweise LuL wie SuS krank. An mehreren Schulen der Region.
Selbst Leute mit hervorragendem Immunsystem, wie etwa ich.

Dafür soll ich (wenn es schief geht, ich bin auch keine 20 mehr) den Herzkranz, die Lunge usw. hinhalten?

Nö mit “ö”.

Nanu
1 Monat zuvor
Antwortet  ExLehrerin

Wenn Kollegen krankmachen, müssen andere Kollegen das auffangen. Besonders kollegial ist das nicht.

Dann doch lieber alle gemeinsam streiken (und dann als Beamter krankmachen). DAS wäre wirksam !!!!!!!!

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Nanu

Vorsicht, es muss heißen “krank sind”.

Der von Ihnen genutzte begriff “krank machen” ist im strafrechtlichen Sinn, eine üble Verleumdung und strafbewehrt, wenn nicht das gegenteil nachgewiesen werden kann.

Der Vorteil der verbeamteten Lehrkräfte ist, dass sie erst nach dem dritten Tag eine “Krankschreibung” (Dienstunfähigkeitsbescheinigung) vorlegen müssen.
Für Angestellte gilt, die AU muss bis zum dritten Werktag nach der Krankmeldung dem AG vorgelegt werden. Dazu musste man früher aber erst einmal einen zeitnahen Termin beim Hausarzt bekommen und auch noch die Postlaufzeiten berücksichtigen. Durch die telefonische Krankmeldung und das elektronische AU ist das einfacher geworden, für Lehrkräfte aber gilt weiterhin der schriftliche Nachweis der Krankschreibung, da die Schulleitung keinen Zugriff auf die Daten hat und die Bezirksregierung als personalführende Stelle (hier in NRW) mit dem Abruf der Daten, die ja erst mit zeitlichem verzug vorliegen, nicht nachkommt.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

Ich persönlich biete bei (frechen) Nachfragen gerne an, für alles gleich Atteste vorzulegen. Gerne auch freiwillig ab dem ersten Tag.

Das ganze hat nur folgenden Haken:
In diesem Fall mache ich gemäß der mir als Beamter auferlegten Pflicht zur Gesunderhaltung GENAU das, was der Arzt sagt.
Nicht unüblich ist z.B. bei einer echten Erkältung und Dauermüdigkeit eine oder zwei Wochen.

Geliefert wie bestellt!

Glücklicherweise bin ich mittlerweile mit einer guten SL gesegnet, die solche dummen Spielchen (die man gegen mich nur verlieren kann, so oder so) erst garnicht anfängt, sondern uns Lehrer wie Menschen behandelt.

Also bemühe ich mich ernstlich, meine Krankenzeiten sind deutlich geringer und wir alle stehen besser da.

So einfach kann es sein.

Kate
1 Monat zuvor

Wir haben 1997 in Sachsen unser Referendariat beendet und bis auf einen, dessen Vater im Ministerium saß, wurde niemand eingestellt. Der Zettel mit der Nachricht, es herrsche acht Jahre Einstellungsstopp, war nur im Fach zu finden, Gespräche gab es keine. Seitdem leben und arbeiten wir in den alten Bundesländern. Für Sachsen habe ich nur noch ein müdes Lächeln übrig. Die Katastrophe ist von oben herbeigeführt. Wer sich das gefallen lässt, ist selbst schuld.

Anne
1 Monat zuvor
Antwortet  Kate

Ich hab 1994 ( allerdings in Brandenburg) nicht mal einen Ref-Platz bekommen. Also ging es nach NRW…Dort arbeite ich übrigens heute noch – verbeamtet, auf dem Weg zu A13, und, um beim allgemeinen Thema zu bleiben, mit Altersermäßigung ab 55. Liebe Lehrer in Sachsen, ich weiß, im Alter tut man sich mit Veränderungen schwer, aber NRW sucht immer Lehrer. Hier ist auch nicht alles Gold, was glänzt, aber es scheint bei weitem besser zu sein als bei euch in Sachsen.

Nanu
1 Monat zuvor
Antwortet  Anne

Ja, war gerade in den Nachrichten bei mir zu lesen. In NRW fehlen tausende Lehrer. Die verbeamten aber schon immer. Also war die Verbeamtung wohl nie der Grund für den Lehrermangel. Auch anderswo vermutlich nicht. Hingegen ist Verbeamtung ein sehr gutes Mittel, um Streiks an Schulen einzudämmen.

In NRW soll es trotz allem rund 40.000 angestellte Lehrer geben und es gibt dort diesen “SchaLL”, diese Schutzgemeinschaft für angestellte Lehrer. Wann gibt es die endlich bundesweit? https://www.schall-nrw.de

Kate
1 Monat zuvor
Antwortet  Anne

Glückwunsch, alles richtig gemacht. Ich habe mittlerweile A14, Oberstudienrat, erreicht. Bin ich bin beim Klassentreffen in Sachsen, ist meine halbe Klasse in den alten Bundesländern. Es fehlt eine Generation. Schuld trägt die Politik.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Anne

Nach Norddeutschland zu kommen, wäre ja auch deutlich schwieriger bis unmöglich geworden. Auf dem Weg dahin stehen ja auch überall Schilder mit der Aufschrifft “Sachsen-Anhalt”:)

Als Folge der Binnenmigration ist NRW dann ja auch um mehr als eine Million Neubürger gewachsen. Allerdings war der bevölkerungszuwachs in Bayern erheblich größer.

Btw eigentlich kann man gar nicht nach NRW zuwandern – entweder man geht nach Westfalen oder ins Rheinland. Besonders verwirrend ist dabei das Ruhrgebiet. Es ist deshalb ein Melting Pott, weil da Rheinland und Westfalen unauflöslich miteinander verstrickt sind. Der Pott – also das gebiet des RVR – ist nämlich aus der außerehelichen Vereinigung von Rheinländern und Westfalen durch die Briten, die dabei als Kuppler zur Seite standen, entstanden. Die Kunst der Münsterländer besteht darin, zu verheimlichen, dass der überwiegende Teil des Potts eigentlich westfälich ist. Alles östlich vom rheinischen Essen ist schon westfälisch – also entweder Münsterland oder Südwestfalen. Ostwestfalen gibt es genauso wie Bielefeld eigentlich nicht, das ist nur ein Zugeständnis an die eingekauften Lipper gewesen.

Herbert Schmidt
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

Das wird niemanden stören, für die meisten Nicht-NRWler gehört ja sogar Köln zum Ruhrgebiet.

Fräulein Rottenmeier
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

„Ostwestfalen gibt es genauso wie Bielefeld eigentlich nicht, das ist nur ein Zugeständnis an die eingekauften Lipper gewesen.“
Ein Beweis konnte – trotz der ausgelobten 1 Million Euro – nicht erbracht werden….

dickebank
1 Monat zuvor

“eigentlich nicht” und “genauso wie” – was sollte Ihnen das eigentlich sagen?

Also noch einmal ganz langsam für sie, wenn es den den Pickert ganz real gibt (https://lipperland.de/?page_id=814), heißt das für Bielefeld aka Oetker City was? Und ich habe mir auf der Eisbahn gleichen Namens mit meiner Klasse schon eine Prellung am Steiß geholt. War aber weiter nicht so schlimm, da ich beim Unterrichten im Nachbarlandkreis immer vor der Klasse gestanden habe.
Um aber bei Konferenzen nicht so lange sitzen zu müssen geradezu ideal.

Mit den Beweisen ist das so eine Sache, ich kenne auch den Gottes Beweis von Thomas von Aquin- halte ihn aber für einen Zirkelschluss.

Also vereinfacht, wenn ich mir nix Größeres vorstellen kann, heißt das nicht, dass ein anderer sich nicht doch etwas Größeres vorstellen kann.

Und somit verhält sich das mit Bielefeld auch. Wer dessen Existenz bezweifelt, muss am Bielfelder Berg nur ordentlich auf die Tube drücken.
Wer wie ich die B61 genommen hat, weiß wenigstens wie man Tempoüberschreitungen mit einfachen behördlichen Mitteln unterbinden kann.

ExLehrerin
29 Tage zuvor

Ich hätte noch einen Vorschlag zur Lehrkräftegewinnung:

Teilzeitmöglichkeit auf 5 Stunden erhöhen. So würden ausgebildete Lehrkräfte wieder zurückkehren und nebenberuflich in der Schule aus Mitleid/langer Weile (für leuchtende Augen) unterrichten.
Jetzt darf man nur minimal 14 Stunden in der Schule arbeiten und 1/5 davon nebenberuflich tätig sein.