DÜSSELDORF. Lehrer an allgemeinbildenden Schulen in Deutschland verdienen überdurchschnittlich gut im Vergleich mit anderen Mitgliedsstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Jedoch liegen Lehrergehälter im OECD-Durchschnitt unterhalb der Vergütung anderer Vollzeitbeschäftigter mit vergleichbarem Abschluss. Das sind Ergebnisse der OECD-Studie „Bildung auf einen Blick 2015“.

Der OECD-Studie zufolge, die sich auf Zahlen aus dem Jahr 2013 bezieht, steigen die Gehälter im Bildungsbereich mit der Höhe der Bildungsstufe. Die gesetzlich beziehungsweise vertraglich vereinbarten Gehälter von Erziehern im Ü3-Bereich mit mindestens 15 Jahren Berufserfahrung und üblicher Qualifikation belaufen sich demnach im Durchschnitt auf 38.650 US-Dollar. „Die Qualifikationen sind insofern ‚üblich‘, als dass in einem bestimmten Jahr der größte Anteil der Lehrkräfte im System über diese Qualifikationen verfügte.“ Im Primarbereich verdienen Lehrer durchschnittlich 41.245 US-Dollar, im Sekundarbereich I 42.825 US-Dollar und 44.600 US-Dollar im Sekundarbereich II. Allerdings verweisen die Autoren darauf, dass die Unterschiede sich auch aus den jeweilig erforderlichen Berufsqualifikationen ergeben.
In Deutschland sind die Einstiegsgehälter der Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen des Primarbereichs bis zur Sekundarstufe II am zweithöchsten – nach Luxemburg – unter allen OECD- und Partnerländern, für die Daten vorliegen. Eine Grundschullehrkraft mit den üblichen Qualifikationen verdient bei Berufseinstieg rund 51.390 US-Dollar, 42 Prozent mehr als ein Lehrer im OECD-Durchschnitt (29.810 US-Dollar). Deutsche Lehrende im Sekundarbereich I erhalten im Vergleich mit etwa 56.760 US-Dollar rund 45 Prozent mehr Gehalt (OECD-Durchschnitt: 31.010 US-Dollar) und Lehrer des Sekundarbereichs II verdienen 61.320 US-Dollar und damit 47 Prozent mehr als im OECD-Durchschnitt (32.260 US-Dollar). Pro Unterrichtsstunde verdient eine Lehrkraft im Sekundarbereich I und II mit 15 Jahren Berufserfahrung und den üblichen Qualifikationen durchschnittlich mindestens 90 US-Dollar. In Luxemburg beläuft sich das Gehalt pro Unterrichtszeitstunde auf allen Bildungsstufen auf mehr als 115 US-Dollar. Das durchschnittliche gesetzliche beziehungsweise vertraglich vereinbarte Gehalt je Unterrichtszeitstunde liegt im Primarbereich bei 53 US-Dollar, im Sekundarbereich I bei 63 US-Dollar und im Sekundarbereich II bei 71 US-Dollar.
Jedoch liegen die Lehrergehälter im Durchschnitt der OECD-Länder unterhalb des Gehalts, das andere ganzjährig Vollzeitbeschäftigte mit einem vergleichbaren Abschluss im Alter von 25 bis 64 Jahren verdienen. Erzieher im Ü3-Bereich und Grundschullehrer erhalten der Studie zufolge lediglich 78 Prozent dessen, Lehrkräfte im Sekundarbereich I 80 Prozent und Lehrer im Sekundarbereich II 82 Prozent. News4teachers
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Titelbild: Luis Priboschek

