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Umfrage: Bei den meisten Lehrern kommen immer noch Overhead-Projektoren zum Einsatz

BERLIN. Smartphones stehen in der Mehrzahl der deutschen Schulen auf dem Index. In mehr als der Hälfte der Schulen (54 Prozent) sind Handys im Unterricht verboten. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von gut 500 Lehrern der Sekundarstufe I im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Bemerkenswert: Overhead-Projektoren – die bereits seit 1960 auf dem Markt sind – werden noch von drei Viertel der Lehrerinnen und Lehrer im Unterricht genutzt.

Bemerkenswert: Drei Viertel der Lehrer nutzen Overhead-Projektoren nach wie vor im Unterricht. Foto: mailer_diablo / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)

Nach der Bitkom-Umfrage gibt es in jeder sechsten Schule (16 Prozent) sogar ein generelles Handyverbot – also auch in den Pausen. In vielen Fällen ist die Handynutzung je nach Lehrer und Fach unterschiedlich geregelt. In 45 Prozent der Schulen sind Handys bei bestimmten Lehrern verboten, in 43 Prozent in bestimmten Fächern. Lediglich in vier Prozent der Schulen gibt es überhaupt kein Handyverbot.

„Smartphones sind für die allermeisten Menschen unverzichtbare Begleiter in allen Lebenslagen – auch für Kinder und Jugendliche. Zwei Drittel der Zehn- bis Elfjährigen besitzen ein eigenes. Verbote ignorieren die Realität und bewirken oft das Gegenteil“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Statt Smartphones wegzusperren, sollten wir unseren Kindern lieber so früh wie möglich beibringen, verantwortungsvoll damit umzugehen und sich sicher, souverän und selbstbewusst in der digitalen Welt zu bewegen.“

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Während nahezu jeder Lehrer privat ein Smartphone nutzt (98 Prozent), spielt das Gerät im Unterrichtsalltag keine Rolle. Neun von zehn Lehrern (90 Prozent) setzen es nie im Unterricht ein, 8 Prozent allenfalls in Ausnahmefällen. Dagegen hält sich ein Relikt aus analogen Zeiten weiter wacker: der Overhead-Projektor. Drei von vier Lehrern (78 Prozent) setzen dieses Gerät an allen Unterrichtstagen, regelmäßig oder zumindest in Ausnahmefällen ein.

“Unterricht hat sich kaum verändert”

„Der Unterrichtsalltag scheint sich im Vergleich zum 20. Jahrhundert kaum verändert zu haben. Dabei sind digitale Geräte und Medien wie Smartphone, Tablet oder interaktive Whiteboards den klassischen Unterrichtsmitteln wie Tafel oder Overhead-Projektor weit überlegen“, sagt Berg. „Unterrichtsinhalte können mit digitalen Technologien besser und zielgerichteter vermittelt werden. So passen adaptive Lernsysteme das Lernangebot genau an den persönlichen Wissenstand und Lernfortschritt des Schülers an und ermöglichen so eine sehr individuelle Förderung.“

Die Umfrage basiert auf einer telefonischen Befragung von 503 Lehrerinnen und Lehrern der Sekundarstufe I an Hauptschulen, Schulen mit mehreren Bildungsgängen, Realschulen, Gymnasien, Gesamtschulen und Waldorfschulen telefonisch. Das Ergebnis ist laut Bitkom repräsentativ. Die Fragestellungen lauteten: „Welche Regelung zur Smartphone-Nutzung der Schüler gibt es an Ihrer Schule?“  Und: „Wie häufig setzen Sie die nachfolgenden Medien und Geräte im Unterricht ein?“ News4teachers

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

Ein Leser schreibt auf der Facebook-Seite von News4teachers:

Lehrer sehen Digitalisierung zwiespältig – sie erwarten auf Schülerseite mehr Motivation, aber auch einen Verlust von Schreibkompetenz

 

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