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KMK will mit “Lübecker Erklärung” Zeichen im Ukraine-Konflikt setzen (kostet nichts)

LÜBECK. Hilfe für ukrainische Schüler und Studenten sowie eine Verurteilung der russischen Aggression: Mit einer «Lübecker Erklärung» bezieht die Kultusministerkonferenz Stellung – ohne die Frage anzusprechen, ob dafür den Bildungseinrichtungen zusätzliche Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Das thematisieren allerdings die Lehrerverbände in einem gemeinsamen Papier.

Die KMK zeigt sich – mal wieder – entschlossen. Illustration: Shutterstock

Wer als Schüler, Student, Künstler oder Wissenschaftler vor dem russischen Angriff nach Deutschland flüchtet, soll nach dem Willen der Kultusministerkonferenz (KMK) schnelle Hilfe erhalten. Kinder sollen unterrichtet werden, Studenten und Wissenschaftler sollen ihr Studium und ihre Forschung fortsetzen können, wie die Kultusminister, das Bundesbildungsministerium und die Allianz der Wissenschaftsorganisationen in einer am Freitag veröffentlichen «Lübecker Erklärung» beschlossen.

Darin heißt es unter anderem: «Die in Deutschland für Bildung und Wissenschaft zuständigen Ministerinnen und Minister von Bund und Ländern verurteilen den massiven Bruch des Völkerrechts durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine Dabei habe es eine «selten zuvor gesehene Einigkeit» gegeben, sagte die KMK-Präsidentin und schleswig-holsteinische Kultusministerin Karin Prien (CDU). «Putins Krieg in der Ukraine sorgt für unermessliches Leid.»

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Es gelte, den geflüchteten Kindern und Jugendlichen, die nach Deutschland kommen, einen sicheren Aufenthalt zu gewährleisten, ihnen bei der Bewältigung ihrer traumatischen Kriegserfahrungen seelischen Beistand zu leisten und ihr Recht auf Bildung und Betreuung zu verwirklichen, heißt es in der Erklärung. «Wir fühlen uns in der Verantwortung, geflüchtete Schülerinnen und Schüler unbürokratisch an unseren Schulen willkommen zu heißen», sagte Prien.

“Um die Herausforderung meistern zu können, bedarf es zusätzlicher finanzieller und personeller Ressourcen für die Schulen”

Allerdings sei das deutsche Schulsystem durch die Corona-Pandemie bereits angespannt. Geflüchtete ukrainische Lehrkräfte sollen – wenn sie es wünschen und es möglich ist – beim Unterricht helfen. Die Kultusminister prüfen, wie sie ukrainischen Schülern Online-Abschlüsse ermöglichen können.

„Wir begrüßen ausdrücklich die Pläne der Kultusministerkonferenz (KMK), schnell Bildungsangebote für geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine zu schaffen”, so heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme der Bildungsgewerkschaften im dbb beamtenbund und tarifunion (VBE, DPhV, VDR, KEG, BvLB) sowie der GEW. Aber: „Bund, Länder und Kommunen müssen den Schulen nun aber auch zügig und unbürokratisch Unterstützung anbieten. Um die aktuelle Herausforderung meistern zu können, bedarf es unter anderem zusätzlicher finanzieller und personeller Ressourcen für die Schulen.”

Die Lehrkräfte in Deutschland hätten seit 2015 zwar viele Erfahrungen mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen gemacht und seien grundsätzlich gut auf solche Situationen vorbereitet. „Nach fast zwei Jahren arbeiten in der Corona-Pandemie sind viele Lehrerinnen und Lehrer aber erschöpft und am Limit ihrer Kräfte. Daher wird die nächste Zeit eine große Herausforderung, auch wenn sich alle Beschäftigten in den Schulen wie immer leidenschaftlich für das Wohl der Kinder engagieren werden.”

Die Bildungseinrichtungen bräuchten deshalb nun mehr denn je die volle politische Unterstützung. „Es bedarf multiprofessioneller Teams sowie zusätzlichen Personals für die Errichtung von Willkommens-, Übergangs- und Vorbereitungsklassen und angemessener Räumlichkeiten. Zudem bedarf es umfangreicher Angebote für die Beschäftigten, um mit den Traumata der Geflüchteten in angemessener Weise umgehen zu können, sowie zusätzlicher Lehrkräfte für ‚Deutsch als Zweit-/ Fremdsprache‘ (DaZ/DaF) und herkunftssprachlicher Fachkräfte.”

Eine Einbindung von geflüchteten pädagogischen Fachkräfte wird von den Lehrergewerkschaftgen grundsätzlich begrüßt. „Wichtig ist aber, ihnen zielgruppengerechte Unterstützung und verlässliche Perspektiven zu bieten.“ News4teachers / mit Material der dpa

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