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Einkommensrunde 2025 eingeläutet: Gewerkschaften fordern acht Prozent mehr

BERLIN. Acht Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 350 Euro pro Monat und wirksame Maßnahmen zur Entlastung fordern die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes für die beim Bund und in den Kommunen Beschäftigten – wozu Kita-Fachkräfte gehören. Die Tarifrunde, die im Januar beginnt, gilt als richtungsweisend dann auch für die Tarifauseinandersetzung im öffentlichen Dienst der Länder, bei denen die meisten Lehrkräfte beschäftigt sind.

Schaffen es die Gewerkschaften, die Acht einzulochen? Foto: Shutterstock

Gefordert werden darüber hinaus höhere Zuschläge für Überstunden und besondere Arbeitszeiten, drei zusätzliche freie Tage pro Jahr und ein „Meine-Zeit-Konto“, in dem die Beschäftigten Entgelterhöhungen und Zuschläge ansparen können, um sie zur Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit oder für zusätzliche freie Tage beziehungsweise längere Freistellungsphasen zu nutzen. Zudem wollen die Gewerkschaften einen weiteren freien Tag pro Jahr für Gewerkschaftsmitglieder. Die Regelungen zur Altersteilzeit sollen wieder aktiviert werden. Das Tarifergebnis soll zeit- und wirkungsgleich auf die Beamtinnen und Beamten des Bundes übertragen werden. Das teilte die GEW in Berlin mit. Laut dbb beamtenbund und tarifunion zeichnet sich bereits im Vorfeld ab, dass 2025 schwierige Tarifverhandlungen bevorstehen.

Rita Mölders, stellvertretende Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) für den Fachbereich Tarifpolitik meint dazu: “Eine umgehende Entlastung ist zwingend notwendig, da der Fachkräftemangel und die damit verbundene Arbeitsverdichtung zu einer hohen Beanspruchung und Belastung der Beschäftigten führt. Das gilt insbesondere auch für die Beschäftigten in den Kindertageseinrichtungen. Für die Personalgewinnung muss der Öffentliche Dienst attraktiver werden, die Arbeitenden wollen hier deutlich mehr Mitbestimmung. Dem Staat fehlen derzeit mehr als 570.000 Beschäftigte. Und das in Zeiten, wo die Aufgaben immer mehr werden. Hier dürfen die Arbeitgebenden den Anschluss und damit den Wettbewerb um die besten Köpfe nicht verlieren.”

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„In der frühkindlichen Bildung werden Grundlagen gelegt, die die Kinder auf ihrem gesamten Bildungsweg begleiten“

Gerhard Brand, Bundesvorsitzender des VBE, betont mit Blick auf die Beschäftigten in den Kindertageseinrichtungen: „In der frühkindlichen Bildung werden Grundlagen gelegt, die die Kinder auf ihrem gesamten Bildungsweg begleiten. Mit dem Blick auf Bildungsgerechtigkeit können hier entscheidende Weichen gestellt werden, um Kindern größtmögliche Chancen unabhängig von der Herkunft zu ermöglichen. Ohne eine substanzielle Aufwertung des Berufsstandes, lassen wir diese Chance als Gesellschaft ungenutzt verstreichen. Leider sieht die derzeitige Realität deutlich anders aus. Personalmangel und Überlastung nehmen ein Ausmaß an, dass in Gesellschaft und Wirtschaft bereits deutlich sichtbar wird. Es muss das Ziel sein, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Arbeitsumfeld zu bieten, in dem sie ihrer für unsere Gesellschaft ungemein wichtigen Tätigkeit gut und gerne nachgehen können.“

Die Verhandlungen beginnen am 24. Januar 2025 in Berlin. Für die Beschäftigten der Länder, u.a. für die Lehrkräfte in den Schulen, wird später im kommenden Jahr separat verhandelt.

Zu den Tarifverhandlungen fordern die Gewerkschaften im öffentlichen Dienst konkret:

„Damit der öffentliche Dienst attraktiv bleibt, müssen die Gehälter rauf und die Arbeitsbedingungen stimmen. Die Beschäftigten haben immer noch an der Belastung durch die hohe Inflation zu knabbern. Gerade im Sozial- und Erziehungsdienst gibt es bundesweit einen großen Fachkräftemangel“, begründet GEW-Vorsitzende Maike Finnern die Forderungen der Gewerkschaften. „Um für junge Fachkräfte attraktiv zu sein, brauchen wir dringend wirksame Entlastung, damit die Kolleginnen und Kollegen gesund bis zur Rente arbeiten können. Wir müssen zugleich Wege finden, den Geburtenrückgang, der sich in mehreren Bundesländern bereits in den Kitas bemerkbar macht, für mehr Qualität des Angebots und eine Entlastung der Beschäftigten zu nutzen, statt Personal abzubauen.“  News4teachers

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