MANNHEIM. Der Mannheimer Behindertenbeauftragte Klaus Dollmann bedauert, dass Kultusminster Stoch die Lehrer nicht aufgerüttelt habe. Bei anderen Dingen würden die Schulen auch gezwungen.
Im Fall Henri hätte das Kultusministerium das Walldorfer Gymnasium aus Sicht des Mannheimer Behindertenbeauftragten zwingen müssen, den geistig behinderten Jungen aufzunehmen. «Ich finde es bedauerlich, dass man die Lobby der Lehrer nicht aufgerüttelt hat und gesagt hat: Das ist ein neues Thema, bitte setzt euch damit auseinander», sagte Klaus Dollmann in Mannheim. «Bei anderen Dingen werden die Schulen auch gezwungen.»
Die Eltern des Viertklässlers hatten vergeblich dafür gekämpft, dass ihr Sohn nach der Grundschule zusammen mit seinen Freunden auf das Gymnasium im Rhein-Neckar-Kreis wechselt. Die Schule lehnte das ab. Auch die Hoffnungen der Eltern, Kultusminister Andreas Stoch (SPD) würde den Beschluss des Gymnasiums gegen die Aufnahme des Jungen mit Down-Syndrom aufheben, erfüllten sich nicht. (dpa)
zum Bericht: Kultusminister Stoch entscheidet: Gymnasium darf behinderten Jungen ablehnen
