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CDU will bei Wahlsieg Unterrichtsausfall in NRW regelmäßig erheben

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DÜSSELDORF. Schulthemen können zum Sargnagel für abgewählte Regierungen werden. Die CDU in NRW fängt schon langsam an zu hämmern: Im Landtagswahlkampf 2017 soll Rot-Grün möglichst über den Unterrichtsausfall stolpern.

Im Fall eines Sieges bei der nordrhein-westfälischen Landtagswahl 2017 will die CDU eine regelmäßige Erfassung des Unterrichtsausfalls an allen Schulen einführen. Das kündigte der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Klaus Kaiser, am Mittwoch in Düsseldorf an.

Die technischen Möglichkeiten seien vorhanden, sagte Kaiser. Die rot-grüne Landesregierung weigere sich aber aus durchsichtigen politischen Gründen, den Unterrichtsausfall systematisch zu erfassen. Tatsächlich habe Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) Angst, mit hohen Ausfallzahlen die Opposition im Wahlkampf zu munitionieren.

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Laut einer Stichprobe des Ministeriums fielen in NRW im vergangenen Schuljahr nur 1,7 Prozent des Unterrichts aus. Die Opposition zweifelt die Zahlen an. Bei einem Jahresetat von rund 15 Milliarden Euro für das Schulministerium sei es unhaltbar, dass nicht genau nachgehalten werde, welche Leistungen für die Steuergelder erbracht werden, kritisierte die schulpolitische Sprecherin der Fraktion, Petra Vogt.

Eine Veröffentlichung der Ausfallstatistiken für jede einzelne Schule im Internet will die CDU nicht. «Das ist ein Instrument zum Gegensteuern im Ministerium, nicht zum Bloßstellen der Schulen.»

Dringenden Handlungsbedarf an den Schulen sieht die CDU außerdem im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – den sogenannten MINT-Fächern. Hier gebe es in NRW insgesamt zu wenig Unterricht – vor allem durch Fachlehrer, kritisierte Kaiser.

In Sachsen hätten Schüler von der 5. bis zur 10 Klasse insgesamt 360 Pflichtstunden mehr in mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern als in NRW. Dies müsse geändert werden. Für NRW als Technik- und Industrieland Nummer 1 der Bundesrepublik sei das eine entscheidende Weichenstellung, da immer mehr Ausbildungsplätze in dem Bereich nicht besetzt werden könnten.

Laut einer Bildungsstudie könne der Einstellungsbedarf an Fachlehrern für Technik in den nächsten zehn Jahren nur zu einem Fünftel gedeckt werden, sagte Kaiser. Hier müsse über Anreizsysteme nachgedacht werden – etwa eine Zulage für Referendare in MINT-Fächern. Auch Praktiker- wie Meister oder Ingenieure – sollten für Kurse an den Schulen gewonnen werden. Außerdem sollte die Lehrerbesoldung bundesweit angeglichen werden, um Abwanderungen aus finanziellen Gründen zu mindern, forderte Vogt. dpa

Studie zu Technik-Lehrern in NRW

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