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Trotz Flüchtlingen – Eltern haben kein Verständnis für ausfallenden Sportunterricht

STUTTGART. Beim Schulsport verstehen die Eltern keinen Spaß. Das Fach sei wichtig und dürfe nicht der Nutzung von Sporthallen zur Unterbringung von Flüchtlingen zum Opfer fallen. Die Schulträger müssten ernsthaft nach Alternativen suchen, um Unterrichtsausfall zu vermeiden.

Eltern pochen trotz Einquartierung von Flüchtlingen in Schulsporthallen auf regulären Sportunterricht für ihren Nachwuchs. «Auf keinen Fall dürfen – wie im letzten Jahr in einigen Berufsschulzentren geschehen -, schulische Sporthallen über das ganze Schuljahr hinweg als Unterkunft zweckentfremdet werden», heißt es in einer Stellungnahme des Landeselternbeirates (LEB). Die Schüler müssten sich auf Prüfungen vorbereiten und auf Basis des erteilten Unterrichts Noten erhalten können. Zudem würden die Hallen auch für die Ausbildung von Sportlehrern gebraucht.

Die Lobby der Väter und Mütter mit Schulkindern meldet bei allem Verständnis für die Notlage der Behörden auch Zweifel an dem Willen der Kommunen an, Alternativen zu finden. Betroffen seien vor allem berufliche Schulen und Gymnasien. Der Verband unterstreicht aber auch, eine dauerhafte Unterbringung in Sporthallen sei für die Asylbewerber, insbesondere Familien, nicht zumutbar und höchstens auf wenige Wochen zu begrenzen.

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Bundesweit sind Flüchtlinge in Sporthallen untergebracht – der Sportunterricht muss deshalb häufiger wohl ausfallen. Die Sporthalle auf dem Foto ist übrigens nicht betroffen. Foto: Stadt Kamp Lintfort, flickr(CC BY-NC-SA 2.0)

Der Landkreistag, Betreiber von Berufsschulen, hatte kurz zuvor unterstrichen, die Belegung von Schulturnhallen sei die «letzte Maßnahme». Derzeit habe man aber keine Alternativen, sagte Verbandschef Joachim Walter (CDU). Gewerbehallen seien oft nicht nutzbar, weil Sanitäreinrichtungen fehlten und Sanitärcontainer auf dem Markt Mangelware seien. «Wir müssen die Flüchtlinge heute und nicht übermorgen unterbringen.» Der guten Stimmung gegenüber den Asylbewerbern sei das allerdings nicht förderlich. dpa

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