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Tierquälereivorwürfe gegen Zoo Hannover: Kultusministerium stellt sich gegen Tierrechtsorgansation

HANNOVER. Die Tierrechtsorganisation PETA erhebt schwere Vorwürfe gegen den Zoo Hannover. Heimlich angefertigte Videoaufnahmen sollen die Misshandlung von Elefanten durch Zoopersonal belegen. Neben einer Strafanzeige gegen den Zoo haben die Aktivisten Schulen und Kitas aufgerufen, den Erlebniszoo zu boykottieren. Das Kultusministerium betont dagegen die Entscheidungshoheit der Schulen.

Das niedersächsische Kultusministerium hat den Aufruf zum Boykott des Zoos Hannover wegen des Vorwurfs der «Elefanten-Misshandlung» kritisiert. Zoos könnten als außerschulische Lernorte wichtiges Wissen über die dort gehaltenen Tiere vermitteln, sagte Staatssekretärin Erika Huxhold. «Bildung umfasst im Übrigen immer auch die kritische Auseinandersetzung mit den Bildungsinhalten. Einen Boykottaufruf halte ich insofern nicht für zielführend.» Die Tierrechtsorganisation Peta hat nach eigenen Angaben mehr als 1400 Schulen und Kitas im Großraum Hannover angeschrieben und sie gebeten, künftig von Ausflügen in den Erlebniszoo abzusehen.

Elefanten im Zoo (hier in Wuppertal) – Die Tierrechtsorganisation Peta erhebt schwere Vorwürfe gegen den Zoo Hannover. Foto: Axel Schwenke/flickr(CC BY-SA 2.0)

«Kinder wollen nicht, dass Tiere geschlagen werden, schon gar nicht die Elefantenkinder in Hannover», erklärte Peta-Fachreferent Peter. Deshalb sei es ein wichtiges Anliegen, sie zu informieren. Laut Kultusministerium entscheiden die Schulen grundsätzlich selbst, ob sie einen Zoobesuch als sinnvolle Unterrichtsergänzung erachten oder nicht. Peta hatte den Zoo Hannover wegen Tierquälerei angezeigt. Die Staatsanwaltschaft Hannover wertet derzeit das heimlich von Peta aufgenommene Videomaterial aus. Der Zoo wies den Vorwurf zurück, Tiere mutwillig zu verletzen und kündigte eine umfassende Aufklärung mit Hilfe externer Gutachter an. (dpa)

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