SCHWERIN. Viele Lehrer bleiben nicht bis zur Rente im Schuldienst. Das gilt auch für Mecklenburg-Vorpommern. Nach Erhebungen des Bildungsministeriums scheiden in diesem Schuljahr landesweit voraussichtlich rund 260 vorzeitig aus. Das geht aus der Antwort des Bildungsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken im Landtag hervor.
Die Vorsitzende der Oppositionsfraktion, Simone Oldenburg, forderte die Einführung von Altersteilzeit und Arbeitszeitkonten für Lehrer. «Weil diese Lehrkräfte zunehmend ausgelaugt und kaputt sind, werfen sie vorzeitig das Handtuch und quittieren immer früher den Schuldienst», sagte sie.
Den Erhebungen des Ministeriums zufolge scheiden im Lauf dieses Schuljahres 23 Lehrer vor Vollendung des 60. Lebensjahres aus und 232 mit Vollendung des 63. Lebensjahrs. Endgültige Zahlen stünden erst nach Ende des Schuljahres fest, sagte Sprecher Henning Lipski. Das Bildungsministerium hat zum kommenden Schuljahr 700 Stellen im Schuldienst ausgeschrieben.
Oldenburg warf der Landesregierung vor, zu wenig zu unternehmen, um ältere Lehrkräfte zu halten. Lipski wies den Vorwurf zurück. Es sei dem Land sehr wichtig, so viele ältere Lehrkräfte wie möglich so lange als möglich im Schuldienst zu halten. «Die Landesregierung arbeitet bereits an der Einführung von langfristigen Arbeitszeitkonten», sagte er. Darauf hätten sich die Regierungspartner im Koalitionsvertrag verständigt. «Die Gespräche darüber laufen.»
Mit einem 50-Millionen-Euro-Paket habe die Landesregierung viel unternommen, um die Arbeitsbelastung älterer Lehrkräfte zu reduzieren. So erhielten Lehrer ab 57 Jahren eine Altersanrechnungsstunde, ab 60 Jahren seien es zwei. dpa
