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Berufsschullehrer fordern von Betrieben, Azubis zu Hause lernen zu lassen

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BERLIN. Shutdown bis zu den Sommerferien? Niemand kann mit Gewissheit sagen, wann die verordneten Schulschließungen in Folge der Corona-Krise aufgehoben werden. „Umso wichtiger ist es, dass die Betriebe den Auszubildenden die notwendigen Lernfenster zubilligen und die ausfallenden Unterrichtstage nicht mit betrieblichen Aufgaben füllen“, fordert Eugen Straubinger, Vorsitzender des Bundesverbandes der Lehrkräfte für Berufsbildung (BvLB).

Der Berufsschul-Unterricht findet – wenn überhaupt – derzeit zu Hause statt. Foto: Shutterstock

Joachim Maiß, ebenfalls BvLB-Bundesvorsitzender, ergänzt: „Nur so können die Auszubildenden das von den Berufsbildnern per Mail, Postversand oder über die Digitalcloud zur Verfügung gestellte Lernangebot nutzen und sich auf die bevorstehenden Prüfungen vorbereiten. Das gilt umso mehr für die Abschlussklassen, die ihre Kammerprüfungen noch absolvieren müssen – wann auch immer.“

Seit dem 16. März sind die Schulen geschlossen. Die berufsbildenden Schulen in Deutschland nutzten seither alle nur denkbaren Kommunikationskanäle, um Unterricht zu gewährleisten und das Wissen zu den Schülerinnen und Schülern zu bringen. Ob am 20. April, dem anvisierten Datum zum Wiedereinstieg in den gewohnten Präsenzunterricht, tatsächlich Normalität Einzug halte, hielten selbst die Kultusminister der Länder für unwahrscheinlich und hätten entsprechende Szenarien entwickelt, die Schulen länger geschlossen zu halten – möglicherweise bis zu den Sommerferien, so heißt es.

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Mangelnde digitale Fortbildungsangebote für Lehrer

„Planungssicherheit ist wünschenswert, in der jetzigen Situation allerdings nicht realistisch. Dennoch braucht es eine Roadmap. Die Lehrkräfte der beruflichen Bildung leisten in der Krise Enormes, um Fernunterricht stattfinden zu lassen. Dazu zählt auch, dass viele Lehrkräfte sich im Homeoffice über Youtube und andere soziale Netzwerke im Internet Wissen aneignen, ,learning-by-doing‘ betreiben, um digitale Lernangebote, die die Bildungsmedien, Softwarehersteller oder auch die Wirtschaft anbieten, zu nutzen und didaktisch zielführend anzuwenden. Die Versäumnisse der Vergangenheit rund um die Digitalisierung beinhalten auch mangelnde Fortbildungsangebote für Lehrkräfte“, sagen Maiß und Straubiger unisono und betonen: „Das alles macht nur dann Sinn, wenn die Betriebe den Berufsschülerinnen und Berufsschülern auch die entsprechenden Lernfenster einräumen.“ News4teachers

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