MÜNCHEN. Wochenlang war Bayern im Corona-Stillstand. Nun geht es an den Schulen wieder los, wenn auch nur langsam. Ministerpräsident Söder drückt aber etwas mehr aufs Tempo als bisher.
Nach dem Ende der Corona-Zwangspause für die Schulen und den Einzelhandel in Bayern hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) weitere Lockerung für Schulen und Kitas in Aussicht gestellt. Söder nannte am Montag noch keine endgültigen Zeitpunkte, kündigte aber Konzepte zur Lockerung der Corona-Beschränkungen bis zur kommenden Woche an.
Nach der vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof festgestellten Verfassungswidrigkeit der Auflagen für Geschäfte muss die Staatsregierung in diesem Bereich auch rasch handeln. An diesem Dienstag will das Kabinett die Aufhebung des Gottesdienstverbots ab dem 4. Mai und neue Regelungen für Demonstrationen beschließen.
“Vor Pfingsten jeder Schüler einmal in der Schule”
Nach dem Neustart des Präsenzunterrichts für die Abschlussklassen an diesem Montag sagte Söder: «Eigentlich sollte das Ziel sein, dass vor Pfingsten jeder Schüler zumindest einmal wieder in der Schule war.» Es sei nun an der Zeit, bei den Schulen die vielen, klugen Konzepte, die in der Diskussion seien, zu verzahnen, etwa für einen zeitversetzten Unterricht oder die Reduktion auf die Kernfächer. Er reagierte damit auf die wachsende Kritik von einigen Bildungsexperten und -verbänden an bundesweit fehlenden Perspektiven für Familien.
Bislang hatten Söder und die Staatsregierung lediglich in Aussicht gestellt, dass ab 11. Mai auch diejenigen Jahrgänge wieder in die Schulgebäude zurückkehren dürfen, die im kommenden Jahr ihren Abschluss machen. Für alle anderen Jahrgangsstufen einschließlich der Grundschulklassen waren bisher noch keine Zeitpunkte genannt worden. Und auch für Kitas und Kindergärten sind keinerlei Pläne bekannt.
Auch bei Kitas gebe es Handlungsbedarf, sagte Söder nun. Es müsse vom Robert Koch-Institut eine Einschätzung erteilt werden, welche Rolle die Kleinsten bei der Übertragung des Virus einnehmen. Sollte sich bestätigen, dass sie «nicht so stark davon betroffen sind», dann seien schnellere Öffnungen denkbar. «Mir ist zum Beispiel wichtig, flexible Konzepte zu entwickeln.» Denkbar sei, dass Eltern von zwei Familien gegenseitig die Kinder betreuen, sagte der Regierungschef. dpa
Erfolgten Schulöffnungen voreilig? Laschet: „Ich hab‘ mich auch gewundert…“
