DÜSSELDORF. Angesichts des dramatischen Lehrermangels an Grundschulen seien viele sinnvolle pädagogische Konzepte in der Corona-Zeit kaum umzusetzen, befindet die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Studenten könnten nach Meinung der GEW Lehrer unterstützen.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) dringt auf personelle Verstärkung in den Schulen während der Corona-Pandemie. “Der insbesondere an Grundschulen dramatische Lehrkräftemangel macht es allerdings sehr schwierig, sinnvolle Konzepte in der Schule auch tatsächlich umzusetzen. Deshalb sollten unter anderem Studierende gewonnen werden, die die Schulen auf Honorarbasis unterstützen und auf Anleitung der Lehrkräfte kleine Gruppen betreuen”, sagte GEW-Vorstandsmitglied Ilka Hoffmann der Düsseldorfer “Rheinischen Post”.
Es sei eine sinnvolle Maßnahme, Lerngruppen zu verkleinern und zusätzliches Personal einzustellen. “Zum einen brauchen die Kinder und Jugendlichen mehr Unterstützung und direkte Ansprache in dieser auch seelisch belastenden Zeit. Zum anderen lassen sich mit kleineren Gruppen auch besser Abstände zwischen den Menschen einhalten”, sagte Hoffmann.
Die Gewerkschaftlerin sieht mit Blick auf die “Generation Corona” ein großes Problem in der sozialen Ungleichheit: “Armut und beengte Wohnverhältnisse sowie das Fehlen förderlicher Lernumgebungen haben dazu geführt, dass benachteiligte Kinder und Jugendliche noch weiter abgehängt worden sind. Nicht wenige haben auch durch mehr häuslicher Gewalt, Ängste und mangelnde Kontakte seelischen Schaden genommen. Das wird in der Öffentlichkeit viel zu wenig beachtet”, kritisierte sie. (ots)
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