BERLIN. Die Berliner Schulleiterin Karina Jehniche geht davon aus, dass trotz etlicher unbesetzter Stellen keine Unterrichtsfächer ausfallen müssen. Natürlich sei für alle Schulen das Personalproblem das größte Problem. «Überall wurde jetzt so geplant, dass der Regelunterricht stattfinden kann», sagte Jehniche am Freitag im rbb-Inforadio. Sie ist Vorsitzende des Interessenverbands Berliner Schulleitungen (IBS) und Direktorin einer Grundschule in Spandau.

Aber alle wüssten, dass viele Stellen nicht besetzt seien. «Und das reißt Lücken. Da brauchen wir gar nicht drumherum reden. Und ich bin auch froh, dass diese Zahlen wirklich auf dem Tisch liegen», sagte sie. Nach Angaben der Senatsbildungsverwaltung lag der Einstellungsbedarf bei 2645 unbefristeten Vollzeitstellen, es konnten bisher nicht alle besetzt werden. Die Lücke unbesetzter Stellen wurde mit 875 angegeben, bei insgesamt mehr als 34.000 Lehrkräften.
Auf die Frage, ob Fächer ausfallen werden, sagte Jehniche: «Also im Moment geht man davon aus, dass der Regelunterricht wirklich abgedeckt werden kann.» Bei zusätzlichen Angeboten müsse man gucken, was man aufrecht erhalten könne, was man zusammenlegen müsse. «Da muss jede einzelne Schule gut planen.» Die große Befürchtung der Schulleiter sei natürlich, wenn die erste Krankheitswelle komme – die Personaldecke sei so dünn, dass kaum Vertretungen möglich seien. «Und jeder einzelne Schulleiter muss ja auch aufpassen, dass man die eigenen Kollegen nicht über Gebühr strapaziert.» News4teachers / mit Material der dpa
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