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Unterrichten Lehrkräfte bald eine Stunde mehr? GEW droht mit juristischen Mitteln

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POTSDAM. Die Brandenburger Landesregierung plant, die Arbeitszeit der Lehrkräfte zu erhöhen (News4teachers berichtete). Die GEW spricht von Wortbruch und ruft zum Protest auf.

Wird die Arbeitswoche von Lehrkräften in Brandenburg ab kommenden Schuljahr noch länger? Symbolfoto: Shutterstock/New Africa

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) macht der Brandenburger Landesregierung mit Blick auf getroffene Zusagen Vorwürfe. «Die Belastbarkeit und die Verlässlichkeit von Aussagen der Landesregierung sei mit dem Haltbarkeitsdatum von gestern versehen», sagt Günther Fuchs, Landesvorsitzender der GEW Brandenburg.

Im Wahlkampf und danach habe Bildungsminister Steffen Freiberg (SPD) immer wieder betont, dass es für die Lehrkräfte keine Arbeitszeitverlängerung gebe. Nun sollten im kommenden Schuljahr Lehrer:innen doch eine Stunde mehr unterrichten. Dagegen wolle die GEW einen Protest starten, am Mittwoch solle es in Potsdam eine Demonstration geben. Sollte die Landesregierung bei der geplanten Mehrarbeit bleiben, werde man dagegen juristisch vorgehen.

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Fuchs sprach von «Respektlosigkeit» und fehlendem Austausch. Bei der Haushaltsaufstellung seien kaum Bildungsexpert:innen zu Wort gekommen. Der GEW-Landesvorsitzende nannte zudem einen aus Sicht der Gewerkschaft sich abzeichnenden Stellenabbau von mehr als 2.000 Stellen an den Brandenburger Schulen in den kommenden beiden Schuljahren. News4teachers / mit Material der dpa

„Lehrkräfte erleben eine starke Entgrenzung ihrer Arbeitszeit!“ Studie: Nur noch jede fünfte würde den Beruf weiterempfehlen

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Uhrmacher
4 Monate zuvor

Wer soll in Brandenburg protestieren? Da sind fast alle verbeamtet. Beamtentum hat eben auch seinen Preis.

Gab es in Sachsen nicht ähnliche Verschlechterungen? Wer kam zu den Protesten dagegen? Ein Handvoll Lehrer. Mehr nicht.

LULULU
4 Monate zuvor
Antwortet  Uhrmacher

Die Demonstration ist am Nachmittag.
So dumm sind wir in Brandenburg nicht, dass wir eine Demo am Vormittag anmelden. Außerhalb der Unterrichtszeiten können wir uns versammeln, demonstrieren und Haltung zeigen….. alle zusammen.

Penkiki
4 Monate zuvor
Antwortet  Uhrmacher

Wir dürfen nicht streiken, demonstrieren an einem Mittwochnachmittag aber schon.

Kadee
4 Monate zuvor
Antwortet  Uhrmacher

Der Protest findet durch eine “Großdemo” am Nachmittag, in der Freizeit, statt.

Kami
4 Monate zuvor
Antwortet  Uhrmacher

Streiken ist Beamten nicht gestattet, protestieren (in der Freizeit) jedoch schon. Hoffe, dass mehr als eine Handvoll dabeisein wird.

Realist
4 Monate zuvor
Antwortet  Uhrmacher

Beamtentum hat eben auch seinen Preis.”

Nicht in diesem Fall. Willkürliche Arbeitszeiterhöhungen für eine Berufsgruppe sind auch bei Beamten nicht möglich. Der Dienstherr nüsste nachweisen, dass das “Stündchen” mehr eben keine Arbeitzeiterhöhung ist, da an anderer Stelle Arbeit im gleichen Umfang wegfällt. Die einfache Behauptung, dass das so sei, reicht vor Gericht nicht aus. Wurde schon in anderen Bundesländern gezeigt. Man kann auch schließlich nicht alle Finanzbeamten als einzige Beamtengruppe 1,5 Stunden länger pro Woche ( = 1 Deputatsstunde bei Lehrkräften) arbeiten lassen, weil man nicht genug Leute hat. Die Arbeitszeitverlängerung müsste für ALLE Landesbeamten gelten…

Wer sich systematisch vor einer Arbeitszeiterfassung drückt, hat natürlich Probleme mit solchen Nachzuweisen.

Marie
4 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Och, dann gibt es halt „Entlastung“: man muss eine Klassenarbeit weniger schreiben – oder so…

Hizu
4 Monate zuvor
Antwortet  Marie

So wird es sein… damit sind die Lehrkräfte glücklich und dann müssten die Eltern “heulen”… das wird aber nicht passieren.

Hans Hoffmann
4 Monate zuvor
Antwortet  Uhrmacher

Natürlich dürfen Beamte protestieren. Nur streiken dürfen sie nicht.

CoDo
4 Monate zuvor
Antwortet  Uhrmacher

Ich bin verbeamtet und werde dabei sein. Dann halt nach Feierabend.

Christoph Kuhlmann
4 Monate zuvor
Antwortet  Uhrmacher

Dann bist du vollkommen falsch informiert. Wir Seiteneinsteiger stellen mittlerweile fast 50% der Lehrkräfte in Brandenburg. Desweiteren ist eine Demonstration kein Streik. An einer Demo dürfen alle teilnehmen die möchten. Ich möchte dich bitten nicht solche Unwahrheiten zu verbreiten. Wir haben uns als GEW den Arsch aufgerissen um genug Busse zu bekommen. Allein der Landkreis Elbe-Elster fährt mit 6 vollbesetzten Reisebussen und wir hätten 9 füllen können, haben aber einfach keine Busse mehr bekommen. Was die Kolleginnen und Kollegen der Personalräte und die GEW und der DGB auf die Beine gestellt haben in 6!!! Wochen verdient Hochachtung und keine Falschaussagen und Zweifel. Alleine aus dem Schulamt Cottbus rechnen wir mit mindestens 3.000 Demonstranten und auch die Erzieher gehen mit uns auf die Straße.

Hizu
4 Monate zuvor

Nichtdestotrotz ist Verbeamtung ein Pakt mit dem Teufel…
Deshalb bin ich gegen Verbeamtungen!

Realistin
4 Monate zuvor

Ich wünsche Ihnen die 4-Tage Woche von Herzen!

Teach
4 Monate zuvor
Antwortet  Uhrmacher

Es ist eine Demonstration am Nachmittag. Es können also auch Beamte teilnehmen, die in der Nähe von Potsdam wohnen. Allerdings ist es für die Kollegen schwierig, die zwei Stunden und mehr brauchen, um zum Ort der Demonstration zu kommen. Man kann ja erst nach dem Unterricht los.

tozitna
4 Monate zuvor
Antwortet  Teach

Meine Kollegen haben eine „Fortbildung“ und dürfen auch vor Unterrichtsschluss fahren…

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  tozitna

“Wo ein Wille ist, …” Sehr gute Entscheidung! Chapeau!

notfunny
4 Monate zuvor
Antwortet  Uhrmacher

Wir kommen. Protestieren dürfen auch Beamte. Und wir haben die Nase gestrichen voll. Wir haben kein Streikrecht im Gegenzug zur Fürsorgepflicht des Staates. Dieser kommt er schon laaaaange nicht mehr nach. Die KuK werden verschlissen, es gibt massive gesundheitliche Probleme aufgrund der dauerhaften Überlastung. Glaubt mir, wir kommen.

Realistin
4 Monate zuvor
Antwortet  notfunny

Deshalb:
4-Tage Woche
30 % Homeschoolinganteil
Ich sag‘s ja, Freunde

emma
4 Monate zuvor

Eine Stunde mehr …ok, aber bitte mit Bezahlung.
Und warum sucht man sich aus dem Bereich öffentlicher Dienst nur die Lehrer raus? Dann sollten alle ne Stunde mehr arbeiten. Zumal man in Potsdam keine Termine im Amt bekommt.

Hizu
4 Monate zuvor
Antwortet  emma

Ich habe an so vielen Firmen in unterschiedlichen Branchen gearbeitet und keine Berufsgruppe ist so mundtot wie die der Lehrenden…

Da sagen meine SuS: “Absolutes Low-Level”

Sven.Ja
4 Monate zuvor

Das kommt ja ganz auf dich an. Ich hätte trotzdem die gleiche Arbeitszeit, denn ich würde gar nichts vorbereiten und die Noten bestünden halt aus einem eingesammelten Arbeitsblatt aus einfach zu beantwortenden Multiple-Choice-Fragen.

Von mir aus können die auch ruhig 3 Stunden mehr Deputat geben, ich würde keine Minute länger arbeiten…

447
4 Monate zuvor
Antwortet  Sven.Ja

Das ist der Weg.

Lachmöve
2 Monate zuvor
Antwortet  Sven.Ja

Da kann ich mir ein schmunzeln nicht verbergen, kommt nach MV, da unterrichten die Lehrer 27 Stunden pro Woche! …Arbeitshefte/ Arbeitsblätter werden schon zuviel eingesetzt, kein Wunder, dass unser Bildungssystem so in der Kritik ist.

dickebank
2 Monate zuvor
Antwortet  Lachmöve

… aber in MV gehen die Uhren auch anders.

dickebank
2 Monate zuvor
Antwortet  Lachmöve

Meinen Sie den Gaspipelineanschluss von MV während BB nur an den Bändern und Gleisen der Sandkisten hängt?

Felix
3 Monate zuvor

Gut zu wissen, wie BSW beim Regieren plötzlich Bildung vernachlässigt. “Wirtschaftskrise”? Es heißt, die deutsche Wirtschaft fährt wieder hoch (Handelsblatt). Hinzu kommt das Wunder des “Sondervermögens”. BSW bekommt keine Stimmen.

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