HAMBURG. Die Probleme sind bekannt: Hohe Belastung, kaum Anerkennung, gesundheitliche Risiken. Doch nun zeigt eine groß angelegte Befragung unter Hamburger Lehrkräften, wie groß der Frust wirklich ist. Nur 18 Prozent würden ihren Beruf weiterempfehlen, weniger als die Hälfte würde ihn erneut wählen. Viele der Probleme betreffen allerdings nicht nur Lehrkräfte in Hamburg – und die Verbesserungen, die die GEW einfordert, würden Lehrerinnen und Lehrern in allen Bundesländern helfen.

Die Studie der Universität Göttingen, die im Auftrag der Max-Traeger-Stiftung und mit Unterstützung der GEW Hamburg durchgeführt wurde, zeichnet ein düsteres Bild vom Lehrerberuf: Hohe Arbeitsintensität, entgrenzte Arbeitszeiten und erhebliche gesundheitliche Risiken sind die Hauptgründe für die geringe Attraktivität des Berufs. Ein Viertel der befragten Lehrkräfte zeigt bereits Anzeichen einer depressiven Gefährdung, und 87 Prozent kämpfen mit ihrer Work-Life-Balance. Nur 18 Prozent der Lehrkräfte würden ihren Beruf daher weiterempfehlen – 36 Prozent raten sogar ausdrücklich davon ab, im Schuldienst anzufangen.
Die Untersuchung spricht außerdem von einer „Gratifikationskrise“, also der Wahrnehmung, dass das Verhältnis zwischen beruflichem Erfolg und Anerkennung (Reward) in keinem angemessenen Verhältnis zur Anstrengung (Effort) steht. Konflikte um die Care-Arbeit in Familien sind laut Studie ebenfalls häufig und im Vergleich zu ähnlich qualifizierten Beschäftigungsgruppen hätten Lehrkräfte deutlich schlechtere Arbeitsbedingungen. Diese Einschätzung machen die Studienautor*innen am „DGB-Index Gute Arbeit“ fest. „Die Hamburger Schulpolitik muss handeln“, heißt es angesichts dieser Ergebnisse in einer kürzlich veröffentlichten Meldung der GEW Hamburg.
Verbesserungen durch konkrete Maßnahmen
Es gibt allerdings Hoffnung. Trotz der alarmierenden Zahlen sehen die Lehrerinnen und Lehrer offenbar einige Ansätze zur Verbesserung der Situation. „Uns hat überrascht, wie hoch die Lehrkräfte das Entlastungspotenzial der verschiedenen Maßnahmen eingeschätzt haben“, so Dr. Frank Mußmann, Studienleiter der Arbeitszeit- und Belastungsstudie. Stärkung multiprofessioneller Teams durch Einbindung von Sozialarbeiter*innen und Schulassistenzen. Als mögliche Maßnahmen zur Entlastung und Aufwertung des Berufs werden in der Studie unter anderem genannt:
- Stärkung multi-professioneller Teams: Eine verstärkte Zusammenarbeit mit Sozialarbeiter*innen, Erzieherinnen und Schulassistenzen könnte Lehrkräfte entlasten.
- Abgabe von Aufgaben: Das Delegieren von Tätigkeiten an Schulassistenz-, Schulverwaltungsassistenz- oder IT-Fachkräfte könnte helfen, die Wochenarbeitszeit zu verkürzen und Überstunden abzubauen.
- Schulorganisatorische Maßnahmen: Dazu gehören das Unterrichten in parallelen Klassen, Korrekturtage für Lehrkräfte bei Prüfungsphasen sowie eine intensivere Zusammenarbeit unter Lehrkräften.
- Klassenverkleinerungen: Kleinere Klassen verbessern nicht nur die Unterrichtsqualität, sondern reduzieren auch die Belastung.
- Verbindliche Arbeitszeiterfassung: Eine pragmatische und dauerhafte Zeiterfassung könnte Überstunden sichtbar machen und begrenzen.
- Digitale Unterstützung: Der gezielte Ausbau und Einsatz digitaler Plattformen könnte Vorbereitungszeiten reduzieren und die Kooperation fördern.
GEW fordert entschlossenes Handeln der Politik
Yvonne Heimbüchel, stellvertretende Vorsitzende der GEW Hamburg, appelliert eindringlich an die Verantwortlichen: „Die Ergebnisse zeigen klar: Die geringe Attraktivität des Lehrberufs geht auf extrem belastende Arbeitsbedingungen und strukturelle Probleme zurück, die durch die richtigen Maßnahmen und eine transparente Arbeitszeitregelung gelöst werden könnten. Die Hamburger Schulpolitik muss handeln und die Ergebnisse der Studie und somit die Kolleg*innen vor Ort ernst nehmen.“ Heimbüchel betont, dass das Thema Personalgesundheit zwar im Koalitionsvertrag genannt wird, es aber nun Taten folgen müssen. Sie warnt: „Extrem belastende Arbeitsbedingungen machen keine Werbung für den Beruf einer Lehrkraft!“
Für die Studie wurden 1.090 Hamburger Lehrkräfte online befragt, im April und im August 2024. Ziel der Studie ist es laut den Autor*innen, die Attraktivität des Lehrerberufs einzuschätzen und Verbesserungsmöglichkeiten auszuloten. News4teacheres
Hier geht es zur vollständigen Studie: „Attraktivität des Berufs einer Lehrkraft in Hamburg“
Keine Pflicht zur Eile: Lehrkräfte warten weiter auf Arbeitszeiterfassung
Ich bin desillusioniert, was die Wahrnehmung der “Fürsorge” durch die Obrigkeit betrifft, könnte mir aber vorstellen, dass aus schierer Notwendigkeit, auch in Zukunft einigermaßen kompetente Leute für den Beruf zu gewinnen, etwas in Bewegung kommt. Den Kolleginnen und Kollegen ist es sehr zu wünschen!
“kompetente Leute”
Nein, die Hoffnungen haben die Entscheider offensichtlich schon aufgegeben: Bachelor-Lehrer, “duale” Lehrer, “Einfach”-Lehrer, “Nur-Abitur”-Lehrer, dazu haufenweise Quer-/Seiten-/Um-/Absteiger…
Man stützt sich darauf, dass die noch im System vorhandenen Kompetenten den Laden noch ein paar Jahre am Laufen halten und zieht dafür alle Register: Teilzeit-Verbot, Verlängerung der Lebensarbeitszeit, Aufhebung der gesetzlichen Höchstarbeitszeit pro Woche (Merz aktuell -> gerade Verdi wird dem wie immer NICHTS per Tarifvertrag entgegensetzen können / wollen), mediale Dauerpropagande (“glückliche Lehrer, die mit 80 Jahren noch vor der Klasse stehen),…
Gen Z: Nicht blöd!
Gen Y,X,Boomer: Rette sich wer kann!
Ich bin davon überzeugt dass sich was ändern wird:
Bei der nächsten Umfrage 18 Prozent minus X (weil sich SONST NICHTS ändern wird).
Realist hat es euch ausgerechnet. Finanziell lohnt es sich nicht.
Darüber hinaus sind die Arbeitszeiten schlecht.
41 Stunden Woche auf dem Papier, teilweise sind es 50.
an 5 Tagen, Freistunden, Abende, evtl Wochenende und alles in Präsenz.
Arbeiten bis 67, Jahressold bleibt gleich.
Mittlerweile ist also ein Homeofficejob mit nur 2-3 Tagen in Präsenz deutlich attraktiver!
Sie sparen sich dabei die Pendelzeiten!
Teilweise nur bis 60,61,62 arbeiten. Auf das Jahresgehalt kommen noch Bonuszahlungen, Prämien, Vergütungen etc.
Natürlich ist da vieles individuell und gilt eher für Akademikerjobs.
Deshalb bin ich für:
4- Tage Woche &
30 & Homeschoolinganteil (Hybridlernen)
vor allem die 4 Tage Woche kann individuell sein. Aber die Möglichkeit sollte jeder haben und auch ohne TZ!!
Völlig richtig:-)
Und das traurige, liebe Realistin, viele Kolleginnen und Kollegen wollen es nicht sehen, wie weit der Zug schon abgefahren ist, wenn man die Bedingungen von Schule und “freier” Wirtschaft vergleicht…
Stockholm-Syndrom!
Wir können nur danke sagen, liebe Realistin und Realist.
Das nennt sich wirklich Stockholm-Syndrom, man möchte die Realität nicht mehr erkennen und ist geblendet. ‚Man redet es sich schön‘
So ist mit den Jahren das Geld weniger geworden und auch die Arbeitszeit erhöht worden (in Präsenz!)
Ich bin auch bei der Müllabfuhr, Bäckereifachverkäuferinnen und Krankenschwestern bzw. Pflegern für Homeoffice.
Ich bin für mehr Äpfel und Birnen.
Übrigens gibt es in diesen Berufen schon teilweise 4 Tage Wochen…
Weder Geld noch Personal vorhanden oder auch nur der Wille mehr Geld auszugeben.
Weder Geld noch Personal vorhanden oder auch nur der Wille mehr Geld auszugeben.
Könnte man umsetzen, z.B. Unterricht in Parallelklassen wäre sogar kostenneutral.
Weder Geld noch Personal vorhanden oder auch nur der Wille mehr Geld auszugeben.
Würde wahrscheinlich zu weniger Arbeitszeit führen, damit würde es also teurer werden und man würde mehr Personal benötigen. Weder Geld noch Personal vorhanden oder auch nur der Wille mehr Geld auszugeben.
Schwierig. In BW haben wir an den beruflichen Schulen Fachnetze BW. Da können sich die Kollegen BW-weit austauschen. Ich habe da ein paar Skripte hochgeladen aber Rückmeldungen gab es innerhalb von 2 Jahren eine. Ich wurde auf einen Rechtschreibfehler hingewiesen.
In Mathe wird ein sog. Arbeitsheft erstellt, in dem Aufgaben nach Jahrgangsstufen und Themen gesammelt werden. Zu jeder Aufgabe muss man angeben, welche Kompetenzen geprüft werden, wie z.B.
K4 K5 Ich kann Funktionen durch Tabellen, Gleichungen, Funktionsgraphen oder Texte angeben
K4 K5 Ich kann zwischen den Darstellungsformen wechseln
K1 K4 K5 Ich kann Darstellungsformen im jeweiligen Kontext bewerten
K1 Ich kann abhängige und unabhängige Variablen identifizieren
K1 Ich kann den Zusammenhang abhängiger und unabhängiger Variablen beschreiben und charakteristische Wertepaare benennen
K1 K4 K5 Ich kann Zusammenhänge zwischen den Funktionsdarstellungen unter Verwendung von Fachsprache und mathematischer Symbolschreibweise erläutern
Da vergeht mir direkt der Spaß am Aufgaben erstellen. Vielen anderen wohl auch. Bei den meisten Themen liegt der letzte Edit 1/2 Jahr oder länger zurück.
Falls damit gemeint sein sollte, dass die SuS diese Plattformen nutzen und kooperieren, dann wird das mit unserer Klientel an beruflichen Schulen erfahrungsgemäß nicht funktionieren.
“multi-professioneller Teams” ich kann es nicht mehr hören. Echt.
…“multi-professioneller Teams” …
OMG , Sie haben soooo recht!
Bei diesem Begriff rollen sich mir inzwischen die Fußnägel nach außen auf! 🙁
Und dieses ewige “könnte” im Text bei den Verschlimmbesserungsvorschlägen…
Die von Ihnen angesprochenen Fachnetze sind nicht nur in der Aufgabenerstellung viel zu unpraktikabel, sondern auch in der Usability bzw. im gedachten Austausch. Kein zentraler einfacher Zugriff, sondern neben meinen 20 anderen Zugängen (ich rede jetzt nicht von Passwörtern, sondern an die Zugänge in der richtigen Zeit zu denken) habe ich jetzt noch ein Fachnetz das mir eventuell nach umständlicher Anmeldung und Suche eine Hilfe sein kann…
Selbstverständlich hat das Fachnetz-BS einen einfachen und zentralen Zugriff. Sie brauchen sich lediglich auf der ZSL-Startseite anzumelden und haben dann Zugang zu allen Fächern, für die Sie sich registriert haben. Vielleicht liegt das Problem ja eher an Ihren anderen 20 Zugängen, für was auch immer.
Das Fachnetz-BS ist ein freiwilliges und kostenloses Angebot, das gegenwärtig von über 10.000 Lehrkräften an beruflichen Schulen in Baden-Württemberg genutzt wird. Da würde es vermutlich nicht weiter auffallen, wenn Sie sich einfach abmeldeten, anstatt substanzlos herumzustänkern.
Zu Ihrem Gemotze in einem anderen Thread:
Anders als von Ihnen behauptet, gibt es selbstverständlich auch an den Beruflichen Gymnasien in BW Korrekturtage für die Abiturkorrekturen und das bereits seit 1993 (und eine zusätzlichen Ausweitung für 18 oder mehr Erstkorrekturen seit 2022). Da hätten Sie eigentlich genug Zeit gehabt, das zu bemerken. Bei Bedarf nenne ich Ihnen gerne das dazugehörende Aktenzeichen.
Oh getroffene Hunde und so:-)
Ich weiß ja nicht, was sie in den Fachnetzen so tolles finden, aber gut ich rede hier ja auch nur davon, dass unser Arbeitgeber ein zentrales Anmeldetool (Single one Lösung) anbieten sollte und nicht jeder Lehrer/ jede Schule rumwurschteln soll!
Gerne das Aktenzeichen bezüglich der Korrekturtage schicken, dann kann ich das ja dann bei Bedarf der Sl vorlegen. Fände ich super! Steht da auch drin, dass man den Korrekturtag auf keinen freien Tag legen sollte?
Was man nicht vergessen sollte:
Die Arbeit in multiprofessionellen Teams (wenn man genügend Leute zusammenbekommt) bedeutet immer auch, dass man regelmäßig zusammensitzen, gemeinsam planen und sich absprechen muss.
Da braucht man passende Stundenpläne mit Lücken für Besprechungen und natürlich KuKs, mit denen man vernünftig zusammenarbeiten kann. Ansonsten ist es mehr Belastung als Unterstützung.
Auch “digitale Unterstützung” wird ganz schnell zu Mehrarbeit:
Es wird jetzt schon bei uns immer wieder betont, wie toll wir bald immer schülerbezogenere Aufgaben stellen können, wie wir immer mehr differenzieren können, quasi jedem Schüler das passende Material bereitstellen können.
Aber an wem wird denn dann die Aufgabe hängen bleiben, 30-fach differenziertes Unterrichtsmaterial zu erstellen?
… und zu korrigieren …
Und in Probearbeiten soll ja dann doch jeder das Gleiche können, damit es vergleichbar ist.
Macht doch mal die Besprechungen online!
Ob ich eine Besprechung in Präsenz, als Videokonferenz oder meinetwegen als Telefonat durchführe, ändert aber nichts daran, dass es zusätzliche Arbeit ist.
Persönlich wäre es mir da auch lieber, sowas als regelmäßige Stunde im Stundenplan einzuplanen, als irgendwann Online-Besprechungen ansetzen zu müssen. Als Lehrkraft an einer Ganztagsschule mit zahlreichen KuKs mit kleinen Kindern und Teilzeit ist das echt nervig, passende Zeitslots zu finden, außer man möchte eine völlige Entgrenzung von Arbeitszeit und macht solche Besprechungen zu Zeiten, wenn die Kids sicher schon im Bett sind…
Das Mathe-Arbeitsheft im Fachnetz-BS wird von einem sehr engagierten Team von BG-Lehrkräften erstellt und umfasst inzwischen mehrere hundert Aufgaben.
Es dient auch zur Verständigung der Mathe-Lehrkräfte, was die BG-Schüler im Hinblick auf das schriftliche Abitur können sollten.
Gerade im Abitur sind die Aufgaben mit entsprechenden Kompetenzen aus den Bildungsstandards unterlegt. Zudem müssen in der Regel 50 % der Aufgaben aus dem ländergemeinsamen IQB-Aufgabenpool entnommen werden.
Da wäre es für unsere Schüler ziemlich blöde, wenn unsere Schüler leider nicht gut auf diese zentralen Aufgaben vorbereitet werden könnten, nur damit Lehrkräfte wie Sie mehr Spaß beim Aufgabenerstellen haben.
Im Zweifelsfall beschweren Sie sich doch einfach bei all jenen, die jahrelang die unterschiedlichen Abituranforderungen in den Bundesländern beklagt haben und wegen der zentralen Vergaben von Studienplätzen eine Vereinheitlichung angemahnt haben – unter anderem das Bundesverfassungsgericht.
Danke für die ausführliche Darstellung der unsäglichen Kompetenzen. Es wäre an der Zeit zuzugeben, dass die Kompetenzorientierung alles komplizierter und nichts, gar nichts besser gemacht hat. Dann besser noch “Lehrer Schmidt”-Videos …
Die genannten möglichen Maßnahmen zur Entlastung und Aufwertung des Berufs des Lehrers wären, wenn sie realisiert würden, sicher sehr zielführend.
Ergänzt werden sollten diese jedoch vor allem durch Initiativen mit dem Ziel, Schulen wieder zu Orten von Lehre und Lernen zu machen, in der sich Lehrende und Lernende ihrer Profession bzw. Rolle bewusst sind und auch angestrengt (auf beiden Seiten) gearbeitet und zielführend im Sinne von fachlicher Bildung interagiert wird.
“Ein Lehrer oder eine Lehrerin ist eine Person, die andere auf einem Gebiet weiterbildet, auf dem sie selber einen Vorsprung an Können, Wissen oder Erfahrung hat.”
Diese Vorstellung vom Beruf des Lehrers hatten viele von uns (Generation X), als sie diesen ergriffen.
Von zu vielen Vorstellungen und Idealen mussten wir uns bereits verabschieden. Allzeit gut gelaunte Animateure, Stoffreduzierdidaktiker, alle Ansprüche opportun befriedigende Servicekräfte, fachliche Weichspüler, die ein stress- und anstrengungsarmes Lernambiente im Angebot haben, Abschlüsse nachtragende und noteninflationierende Kundendienstler, im Konfliktfall zahnloser Tiger und bei Gewaltandrohung am besten flüchtende Dienstleister, werden schon zu lange bestellt. Viele hatten aber noch nie Lust auf derartige Lieferungen. Wir verlassen die Lieferkette und raten unseren Kindern von diesem Beruf ab.
Warum wohl!!! Habe mit meinem Schnucki angenfangen, beide studiert und er verdient mittlerweile viel mehr und hat 3 Tage Homeoffice!!! Während er morgens länger im Bett bleibt und dann auf unsere Blumenterrasse umzieht, setze ich mich in den PKW und düse im Morgenverkehr zum Schulbau. Viele Freundinnen von mir bräuchten dringend auch einen Heimtag, um sich vom Stress ihrer unruhigen und sehr lauten Klassen zu beruhigen. Ihr glaubt gar nicht, was da manche über 90Minuten Sessions erzählen.
Uns da jetzt mit Nullrunden abzuspeisen und die Deputate nicht zu senken ist eine Frechheit.
Mein Ziel ist die
4 Tage Woche
und für Präsenzjobs muss es Zulagen geben. Das ist sonst einfach 2. Klasse Arbeit!!!
Ich beantrage ein Extraforum, in welchem man dann Interessierten von Schmusimausi und Schatzipupsi vorschwärmen kann, damit der Rest der Welt von dem ewig gleichen Gefasel verschont bleibt.
PS: Sollten Sie sich scheiden lassen (Sie haben ja eh keine Zeit für Ihren Mann), ich wäre am diesem gottgleichen Adonis mit ewig guter Laune, Blumenterrasse und viel Geld interessiert.
Seit Covid ist es schlimmer geworden und genau dann haben sich woanders die Arbeitsbedingungen verbessert. Ich habe eine 4 Tage Woche ausgehandelt und seitdem geht es mir viel besser. Mein Mann hat auch 2 Tage HO. Viel besser, sage ich euch. Wir schaffen noch nicht mal DB im HO. Kein Wunder, dass ihr euch alle aufregt
Ich nehme die Blumenterase (mit Blick auf den Teuto?)
Liebe Petra, mach dich nicht verrückt. Es ist tatsächlich übel geworden und viele steigen schon aus. Du solltest direkt mal in deiner Schule fragen, ob du eine 4 Tage Woche bekommst und wieder zufrieden bist. Bei uns sind auch alle schlecht gelaunt, weil es nicht mehr läuft und die Männer alle bessere Arbeitsbedingungen da draußen haben.
Ich würde auch gerne 2-3 Tage Homeoffice haben, Petra. Glaub mir, irgendwann werden wir alle die 4 Tage Woche bekommen.
Und hybriden Unterricht gibt es manchmal schon 😉
“Glaub mir, irgendwann werden wir alle die 4 Tage Woche bekommen.”
Habe ich hier schon mehrmals geschrieben: Für welche Berufsgruppe in Deutschland wurde die 5-Tage-Woche als letztes eingeführt (in den 70er-Jahren)? Genau! Und zwar über zwanzig Jahre später als in der Metallindustrie (50er-Jahre).
Warum sollte es diesmal anders laufen? Die mediale Propaganda steht bereit, das Mantra vom “faulen Sack” ist in die Hirne der Öffentlichkeit eingraviert und der Merz ruft schon dazu auf, dass alle mehr arbeiten sollen und will die tägliche Höchstarbeitszeit gesetzlich abschaffen. Welche Industrie wird sich auch hier wqie immer einen schlanken Fuß machen dank starker Gewerkschaft und staatlicher Dauersubvention? Tipp: Die Luschen von Verdi und der Pseudo-GEWerkschaft werden das wie immer nicht schaffen.
Gen Z weiß Bescheid…
Ihr habt jetzt schon zu viel in Präsenz, wenn ihr noch nicht mal online Besprechungen hinbekommt!
“für Präsenzjobs muss es Zulagen geben”
50% von Gen Z schließt mittlerweile Berufe ohne Homeofficemöglichkeit kategorisch aus. Und gemein ist hierbei echtes Homeoffice und kein “Du darfst dich einem langen Präsenztag in der Schule noch einmal abends für mehrere Stunden an deinen selbstbezahlten, heimischen Schreibtisch setzen, weil du die Arbeit sonst nicht schaffst”.
Der Lehrerjob wird aber tatsächlich immer mehr zum 1,5-Tage-pro-Tage-Hybrid-Job:
“Ganztag” in der Schule und dann noch einma “Halbtag” im Pseudo-Homeoffice hinterher…
Gen Z: … (nicht mehr so blöd wie wir es waren)
wie furchtbar, ihr Armen! Dann wünsche ich euch auch die 4 Tage und mehr online.
Sie scheinen ja noch recht jung zu sein, trauen Sie sich einfach, den Beruf zu wechseln, es geht, wenn man möchte. Aber ……………. hat halt auch Vorzüge.
Für mich wäre es nie zur Diskussion gestanden, Lehrer zu werden, wenn ich die Schüler vom Monitor per Distanzunterricht unterrichten sollte, da hat mir die Coronazeit schon gereicht, und den Schülern übrigens auch, die sind liebend gerne wieder in den Unterricht gekommen. Das Problem ist ganz anders gelagert und hängt mit der Wertschätzung und Kompetenz in den ganz oberen Rängen zusammen. Da muss sich etwas ändern, und zwar gewaltig!
Ich bin ja ein bisschen traurig, dass Sie die “Geschichten aus dem Paulanergarten“,
sorry, die “Geschichten von der Blumenterasse” immer so kurz halten.
Können Sie das nicht noch ein bisschen ausschmücken? – Was blüht derzeit, wie riecht es, was summt um den Schnuckiputzihasen herum?
Ansonsten sollte man eine Klasse schon soweit im Griff haben, dass man nicht völlig fertig aus einer Doppelstunde herausgeht. Für mich geht das v.a. mit einer Mischung aus ganz klarer Konsequenz und gleichzeitig echter Zugewandtheit. Oder wie es meine Schüler gesagt haben: “Herr Sepp ist voll streng, aber auch total nett.“!
Eine Kollegin geht übrigens mehrmals in der Woche zum Boxen (!), um wieder runterzukommen; ein Kollege fährt jeden Morgen und jeden Nachmittag je 25 km mit dem Fahrrad, danach ist er wieder entspannt. Ob es hilft, einen Tag zu Hause rumzuhängen, weiß ich nicht, aber es muss jeder seine eigenen Strategien finden…
Alles bekannt, es wird sich aber nichts ändern. Eisberg in Sicht, Brücke an Maschinenraum “Bitte den Einsatz und das Tempo erhöhen”. Vielleicht merken die da unten gar nicht, dass wir den Eisberg gerammt haben. Wenn es niemand zugibt und keiner über das Problem spricht, dann ist es nicht passiert. Es ist ja nicht nur unser Problem, dass die fleißigen, gewissenhaften und aufrechten Kollegen immer mehr Arbeit leisten müssen, während die work-life-balance-Fraktion mit keiner Maßnahme zum Umdenken oder zur Mehrarbeit verpflichtet werden kann. Wenig Fehltage – Belohnung keine / große Klassen – Belohnung keine / schwierige Lerngruppen – Belohnung keine / gute Prüfungsergebnisse – Belohnung keine / Klassenleiter – Belohnung keine / Prüfungsklassen und viel Verantwortung – Belohnung keine … habe ich etwas vergessen? Ich fühle mich mit meiner traditionellen Arbeitseinstellung manchmal schon fast gemobbt von vielen meiner Kollegen, die im Durchschnitt pro Schuljahr mindestens eine aber eher zwei Wochen fehlen…
“Ich fühle mich mit meiner traditionellen Arbeitseinstellung manchmal schon fast gemobbt von vielen meiner Kollegen, die im Durchschnitt pro Schuljahr mindestens eine aber eher zwei Wochen fehlen…”
7 – 8 % Krankenstand in der “hammerharten, gnadenlosen, jeden bei der kleinsten Schwäche sofort rausschmeißenden, ‘freien’ Wirtschaft” sind normal. Lässt sich über die Statistiken der Krankenversicherung schnell ergoogeln. Das sind bei 40 Schulwochen ca. 3 Schulwochen pro Jahr. Dazu kommt dort das “Nachholen” von Krankheitstagen während des Urlaubs, ergibt noch einmal ca. eine halbe Woche, also ca. 3,5 Schulwochen pro Jahr.
In der “kriselnden”, durchsubventionierten (Kurzarbeitergeld, Industriestrompreis, Dienstwagenprivileg) “Leuchtturmindustrie” Automobilbau mit ihrer “ausbeuterischen” 35-Stunden-Woche sogar 15%, bei Tesla 20%. Das wären auf den Schulbetrieb umgerechnet mindestens 6 Schulwochen Krankheit pro Jahr, mit dem “Nachholen” (s.o.) eher 7 Schulwochen pro Jahr (wären wir Tesla sogar mind. 8 Schulwochen pro Jahr).
Also: Ihre ein bis zwei Wochen pro Jahr kranken Kollegen sind im Vergleich zu anderen Arbeitnehmern in Deutschland deutlich zu wenig krank. Nur weil der Dienstherr keine Krankheitsreserve vorhält (d.h. die Unterrichtsversorgung müssten mindestens 108% betragen und nicht 95% oder weniger wie an den meisten Schulen), ist der Unterrichtsausfall oder Ihre Mehrarbeit NICHT die Schuld ihrer Kollegen!!!
Ach ja stimmt, ich bedanke mich in Zukunft, wenn ich meine Kollegen vertreten darf. Wie konnte ich nur die Arbeitsmoral in Frage stellen. Ich bedanke mich auch dafür, dass ich morgens beinahe jeden Tag die Geschirrspülmaschine ausräume und natürlich für das Reinigen der Kaffeemaschine…und wenn sich ein Kollege dann bei mir bedankt, dass ich seinen Unterricht vertreten habe, umarme ich Sie/Ihn und sage höflich: “Das habe ich doch gerne gemacht…” Und wehe die Umarmung kommt nicht von Herzen…
Die „fleißigen, gewissenhaften und aufrechten Kollegen“ sind Teil des Problems. Weil sie aus falsch verstandenem Arbeitsethos ein krankmachendes System stabilisieren.
Lässt auch tief blicken, dass Sie Dank für Vertretungsunterricht von den erkrankten Kollegen erwarten, statt sich klarzumachen, dass Sie Mehrarbeit aufgrund der unzureichenden Personaldecke leisten müssen. Was Sie tatsächlich machen: Nach unten treten (kranke Kollegen) und nach oben buckeln (Pflichterfüllung gegenüber dem Dienstherr trotz unzumutbarer Umstände). Vielleicht merken Sie es irgendwann selbst, wenn Sie selbst erkranken sollten. Ich wünsche Ihnen, dass es dann Kollegen gibt, die von Ihnen keine Dankbarkeit erwarten, sondern die menschlich geblieben sind. Könnte sein, dass das dann die aufgrund einer ausgeglichenen Work-Life-Balance ausgeglichenen Kollegen sind.
Sie erwähnen gegen Ende Ihres Beitrages genau DAS entscheidende – die Basisarbeit, die EIGENTLICHE Arbeit. Also NICHT den ganzen “AG-Projekt-Schulsiegel-wochenlange Praktika in der Pubertät, damit bloß keine Schulstimmung aufkommt, FFF”-Unfug.
Diese Arbeit -also LEHREN- wird nicht nur NICHT entlohnt oder gar gewürdigt, sondern -wie Sie richtig beschreiben- sogar bestraft. Durch konsequente Mehrbelastung und zynische Sprüche (“Ein Profi schafft das”, “Das ist doch (nur) die Basisarbeit !”, “Engagement ist normal.” usw.)
Dagegen wurde und wird:
– Stoffreduzierdidaktik nicht bestraft
– Gefälligkeitsnoten nicht bestraf
– Dienst nach Vorschrift nicht bestraft
– selbst massive fachliche Minderleistung hat keine Folgen (!)
Stellen Sie sich – in Ihrem eigenen Interesse!- einmal folgende Frage(n):
– Sind Sie vielleicht im Irrtum?
– Ist das, was das Schulsystem wirklich will vielleicht was ganz anderes als das, was Sie geglaubt haben?
Ein System BELOHNT, was es WIRKLICH WILL.
Handeln Sie entsprechend.
Ich kann es nur empfehlen.
Ich Verweise in diesem Zusammenhang mal auf eine Sendung auf ARTE vom gestrigen Abend…in der ging es um die Situation in unseren Schulen / Bildungssystemen … mit der Erkenntnis und der daraus resultierenden Forderung, das gesamte Schul- und Bildungssystem einzustampfen und letztlich ganz neu …“hochzuziehen“ …
… aber versucht mal bei einem Auto bei Tempo 180 auf der Autobahn nicht nur nen Ölwechsel sondern sogar einen Getriebeaustausch vorzunehmen…
… und das Ganze dann noch unter der Vorausgabe, dass es nix kosten darf, die pädagogischen Frontschweine gefälligst ihre Dienstvorgesetzten und die KuMis in Ruhe wurschteln lassen sollen und der kopf- und hirnlose Aktionismus durch unsinnige „Reformen“ nicht gestört werden darf … denn auch Bildungsforscher und Elfenbeinturmbewohner wollen weiterhin ihren Salers und ihre Existenzberechtigung garantiert haben.
Wir haben das zweifelhafte Vergnügen, bis zur Oberkante Unterlippe in der Jauchegrube zu stehen … und da ist es ganz wichtig, dass keine Wellen gemacht werden.
Sorry – Korrektur:
Die Sendung lief vorgestern Im WDR …
Ich verlinke mal in die ARD-Mediathek:
https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLXNvcGhvcmEtNDYzYWNjOWQtZjM4MC00ZDgyLTg2YjUtYWZmZTQ0MzMyNWU3
Ich weiß selbst nicht, ob ich den Lehrerberuf heutzutage nochmal lernen wollen würde, wenn ich die Arbeitsbedingungen, den Umgang der Oberen mit seinem Personal und den absehbar noch viel schlechter werdenden Arbeitsbedingungen kennen würde.
Ich erzähle es immer wieder gerne, im nächsten Leben würde ich Steuerfahnderin werden. Ich kann super gut mit Geld, kann rechnen, mich interessieren Gesetze und Geduld habe ich auch….
Im nächsten Leben…..
Als guter Steuerfahnder kann man leicht für verrückt erklärt werden . . .
https://de.wikipedia.org/wiki/Steuerfahnder-Affäre
Ja, dass habe ich auch schon im Stern gelesen….ich finde den Beruf trotzdem spannend….
Im nächsten Leben….
Lustig, bei mir findet das nächste Berufsleben immer im Finanzamt statt.
Woanders ist die Arbeitszeit auch gesunken, deshalb müssen die Deputate zwischen 18-20 sinken 🙂
Schließlich arbeiten wir auch viel viel länger als die anderen 😉
Welche anderen? Und waren Sie schon mal außerhalb der Schule tätig? Wohl eher nicht.
Ich ja, und Sie?
Gebe Doppelwopper trotzdemm Recht.
stimmt, mein Nachbar ist mit 58 in Rente gegangen und wir können bis 67 weiterarbeitenn
Die Nullrunden machen es auch nicht besser 0,0 oder sogar – ?
Real immer noch so knapp minus 10 Prozent
Ich muss zugeben, auch ich gehöre zu den 82%, die den Lehrerberuf nicht weiterempfehlen,- auch wenn der Beruf eigentlich sehr schön ist.
Und es liegt nicht an der hohen Arbeitszeit und -nein, ich träume auch nicht von der 4-Tage-Woche.
Aber die ständigen Gängeleien der Schulbehörden, die fehlende Kompetenz und die erlebte Unfähigkeit der Schulämter wertschätzend mit den Lehrkräften umzugehen, haben mich mürbe gemacht. Nur selten trifft man auf Führungskräfte, die ihren Beruf kompetent und engagiert ausüben,- die meisten haben resigniert oder sich dem hierarchischen System angepasst.
In Gesprächen mit Referendaren, Bekannten und Familienangehörigen habe ich dringend davon abgeraten, in den Schuldienst zu gehen, mit gutem Erfolg!
Was mich betrifft, bin ich froh um jeden Tag, den ich früher gehen kann.
In meinem nächsten Leben werde ich ganz sicher nicht Lehrerin!!!
Wass Sie da beschreiben ist genau dass Problem, der Fisch stinkt vom Kopf her, nur will das keiner so richtig sehen. Wenn sich in der Bildungspolitik ganz oben nichts ändert und es den feinen Damen und Herren Ministerialräten nicht endlich in den Kopf geht, hier auf Augenhöhe zu handeln und nicht nur von oben herab und streng nach Budget, dann ändert sich an der Attraktivität des Lehrerberufes gar nichts, es geht weiter bergab. Dieses Rühren an der Oberfläche mit 4-Tage-Woche und Zeiterfassung bringt gar nichts, da das System dies nicht ohne Einbußen hergibt, es sind tiefgreifendere Probleme zu lösen, und die stecken in den oberen Führungsriegen, von denen kaum einer den Zugang zu pädagogischer Arbeit hat. Und je mehr Unfähigkeit, desto mehr Druck von oben. Nur so kann man sich offenbar bewähren.
Was sollen die ganzen Juristen in den Ministerien und die ganzen Bildungs”wissenschaftler” an den Unis auch sonst machen… die haben ja nichts anderes gelernt…
viele von “denen” sind doch gelernte Lehrer, aka Schulflüchtlinge. “Zurück in die Produktion” mit ihnen!
Na ja, wenn man einen Beruf empfiehlt ist man ja in einer (meistens) realen Gesprächssituation und nicht in einer Rolle.
Und warum sollte man jetzt im Moment Lehramt empfehlen?
Es gibt da einfach (aktuell zumindest) keine großen Vorteile, jedoch viele Probleme.
Wenn man also nicht schon “drinnen ist” und seine Nische gefunden hat…
Da gibt es (bei der Ochsentour, um dahin zu kommen) eigentlich eben keine Vorteile, die das aufwiegen.
Von daher:
2 von 5 Amazonsternen – would not buy again.
Produkt bitte überarbeiten.
mit 4 Tage Woche und online DB kann es nur besser werden, glaubt mir 🙂
Nö, glaube ich nicht.
Das alleine – ohne Reduktion des Deputats – wird nur zusätzlichen Stress machen:
Dann hätten Sie nämlich jeden der 4 Tage pro Woche
mindestens 6 Unterrichtsstunden,
plus Hohlstunden,
plus Vertretungen,
plus Aufsichten,
plus Unterrichts-Vorbereitung (in Naturwissenschaften z.B alle Experimente),
plus Korrekturen (inklusive Abitur),
plus sämtliche Klassenorga und Elterngespräche,
und am Abend dann noch Ihre online-DBs.
Das “kann ja nur besser werden”? – Nein, glaube ich Ihnen nicht.
4 x 8,75 Stunden, dann passt das schon… ach nee, das ist ja Metallindustrie, diese Ausbeuter-Branche…
Dann betrachten Sie es mal realistisch:
Laut Göttinger Arbeitszeitstudie verbringen Lehrkräfte nur ca. 1/3 ihrer Zeit im Unterricht. Das wären die mindestens 6 Stunden reiner Unterricht pro Tag, je nach Bundesland und Schulform auch mehr.
Die anderen 2/3 kommen jeden Tag noch obendrauf. Es sollte klar sein, dass das nicht in 2,75 Stunden passt.
Meine SL dachte mal, sie könne mir einen Gefallen tun mit einem sehr kompakten Stundenplan: Montag 8 Stunden Unterricht am Stück, Dienstag 6 Stunden durchgehend, davon viel Oberstufenunterricht mit vielen Experimenten. Da ist man in den Pausen nur am Rumrennen, Material wegräumen, die Sachen für den nächsten Kurs bereitstellen, zwischendrin und danach Gespräche wegen Klassenorganisation etc. Mittwochs war ich dann regelmäßig völlig erledigt – und für einen freien Tag hatte es dennoch nicht gereicht.
Es gibt genügend Lehrkräfte, die noch abends und am Wochenende irgendwelche Sachen für die Schule erledigen. Eine echte 5-Tage-Woche wäre da schon eine Erleichterung.
Und dafür muss man eben die Deputate reduzieren oder zumindest die unterrichtsbezogenen und unterrichtsfernen Tätigkeiten soweit straffen, dass man wieder wirklich den Fokus auf den eigentlichen Unterricht setzen kann.
Einfach nur alles so zu lassen und in eine 4-Tage-Woche zu stopfen wird jedenfalls keine Erleichterung bringen.
“Ein Viertel der befragten Lehrkräfte zeigt bereits Anzeichen einer depressiven Gefährdung…” Schön, und was macht man dagegen? Kann man als Lehrer überhaupt was dagegen machen? Hat das vielleicht mit überkommenen Glaubenssätzen zu den wie den, dass LUL die Klasse immer gut “im Griff” haben müssen? …nur ne Frage…
Man geht zum Arzt.
Da man dann krank ist.
Das kenne ich. Ich durfte mir damals anhören, wenn die Arbeit zu viel wäre, müsste ich wohl an meinem Zeitmanagement arbeiten, es gäbe da super FoBi. Die hat das auch ernst gemeint, hat mich aber trotzdem nicht interessiert.
“und Pausen für Arbeit nutzen”
Grusel, einige merken wirklich nichts mehr…
Hat das vielleicht mit überkommenen Glaubenssätzen zu den wie den, dass LUL die Klasse immer gut “im Griff” haben müssen?
Dann drehen Sie die Aussage doch mal um:
Glauben Sie etwa, dass die LuL entspanner und glücklicher bei der Arbeit sind, wenn sie die Schüler eben nicht “im Griff” haben, wenn die Kinder freidrehen und machen was sie wollen?
Gerade mit zwei Naturwissenschaften ist es mir wichtig, dass alle Kinder sich vernünftig verhalten, sonst werden nämlich Schülerversuche bzw. alle Stunden im Fachraum zur Belastung für die Nerven. Eine Klasse muss eben “funktionieren”, damit man vernünftig und einigermaßen entspannt unterrichten kann!
Aber die Klassen, die ich unterrichtet habe, hatten alle keine Henkel …
Ich empfehle den Lehrberuf unter heutigen Bedingungen auch nicht mehr und würde als Abiturient heute statt eines Studiums eine Ausbildung im Handwerk machen, am besten etwas Umwelttechnisches…Ansonsten bin ich mir sicher, dass in den nächsten Jahren der Kipppunkt kommt, an dem trotz aller (teils furchtbaren und/oder sinnfreien) politischen Bemühungen um Personal so wenige Arbeitskräfte an Kitas und Schulen sein werden, dass dort nur noch so viel an Betreuung und Unterricht angeboten wird, wie geleistet werden kann. Die Krankenhäuser und Seniorenheime z.B. sind uns auf diesem Weg bereits ein Stück voraus. D. h. weniger Betreuung, weniger Unterricht, mehr Eltern, die deshalb zuhause bleiben müssen, schlechter aufs Leben und Beruf vorbereitete Jugendliche. Dem folgt ein weiter fortschreitender gesellschaftlicher Verfall und Wohlstandsverlust. Das könnte meiner Meinung nach nur dadurch vermieden werden, dass das notwendige Geld für sämtliche Maßnahmen von den Reichen, Superreichen und Megareichen per lückenlosen Steuergesetzen geholt wird, denn das Geld ist da! Das möchte aber natürlich niemand aus diesen mächtigen Eliten und sie werden es wie schon immer zu verhindern wissen. Aber auch deren Elitewelt wird nicht mehr funktionieren, wenn alles drum herum zusammenbricht…
Genießt den Niedergang!
Es sind nun mal die Nullrunden und die fehlende Wertschätzung, wie schon zurecht gesagt 2. Klassengesellschaft. Wenn ich als Angestellter 38,5 Stunden arbeite, in manchen Betrieben eine 34 Stunde Woche habe oder eben 4 Tage pro Woche bwz sogar 2-3 Tage Homeoffice ist das schön, macht den Lehrerberuf aber viel unattraktiver. Die Zeit und das Geld müssten ausgeglichen werden, die vorOrts Zeit besser bezahlt werden.
Wenn sie dann noch 5-6 Jahre länger arbeiten müssen als die Rentner der Firma ist das doch ein glatter Hohn!!!
Es wird der Zeitpunkt kommen, an dem Lehrer noch in der Schule unterrichten müssen, während ihre ersten Schüler schon in Frührente sind: 80 jährige, laut Medienpropaganda “glücklich” vor der Tafel stehende, Greise, während sich andere bereits mit Anfang 50 auf einer halben Million Euro Abfindung ausruhen oder, besser noch, mit dem Wohnmobil Europa erkunden…