WIESBADEN. Ziffernnoten stehen regelmäßig in der Kritik – sie seien nicht objektiv, verschärften die Bildungsungerechtigkeit und setzten Schüler*innen unter Druck. Unabhängig davon verweist eine aktuelle Erhebung allerdings auf einen nicht zu vernachlässigenden Vorteil dieser Art der Bewertung: Sie ist einfacher zu verstehen – und das hat erhebliche Folgen.

Wenn im Sommer die Schüler*innen in Deutschland ihre Zeugnisse erhalten, ist das auch immer ein Moment der Wahrheit. Nicht unbedingt für die Lernenden, die oft vorher schon über ihren Leistungsstand Bescheid wissen, aber für die Eltern; vorausgesetzt: Es stehen Ziffernnoten auf dem Zeugnis. Das ist ein Ergebnis einer jüngst veröffentlichten Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) auf Basis der Daten des Nationalen Bildungspanels (NEPS).
Eltern neigen zu Überschätzungen
Der Untersuchung zufolge neigen Eltern dazu, die schulischen Fähigkeiten ihrer Kinder zu überschätzen. „Diese Fehleinschätzung kann dazu führen, dass Kinder von Eltern nicht ausreichend gefördert werden“, erklärt Elena Ziege, Bildungsforscherin am BiB und eine der Studienautorinnen. Besonders deutlich fällt die Fehleinschätzung laut Studie in Familien mit geringer formaler Bildung oder Migrationshintergrund aus. Die positive Nachricht: Rückmeldungen der Schulen können sehr wohl helfen, dieses Missverständnis zu korrigieren. Entscheidend dabei ist die Art und Weise, wie Schulen über den Leistungsstand von Schülerinnen und Schülern informieren.
Verbal formulierte Lernstandsbeschreibungen, wie sie in den ersten Klassenstufen der Grundschule in vielen Bundesländern üblich sind, seien laut Ziege in ihrer Wirkung begrenzt oder gar kontraproduktiv. Eltern würden das Geschriebene oft nicht im Sinne der Lehrkräfte verstehen. Schriftliche Bewertungen führen laut Untersuchung teilweise sogar dazu, dass Eltern ihre Kinder weniger fördern, obwohl Bedarf besteht. Als deutlich wirksamer beschreiben die Autorinnen andere Formate: numerische Noten, Skalenbewertungen oder persönliche Gespräche mit Lehrkräften. Diese scheinen den Eltern ein spezifischeres Bild des Leistungsstands ihres Kindes zu vermitteln – mit Auswirkungen auf die Förderung. Sie führen, so die Wissenschaftlerinnen, zumindest zu einem größeren Engagement der Eltern.
Das erste Zeugnis ist entscheidend
„Väter und Mütter, die präzisere Informationen zum Leistungsstand erhielten, lasen häufiger mit ihren Kindern und spielten öfter mit ihnen, insbesondere, wenn es sich um das erste Zeugnis im Schulverlauf handelte“, fasst Ziege die Ergebnisse zusammen. Im Fokus der wissenschaftlichen Arbeit standen die Reaktionen der Eltern auf das Zeugnis am Ende des ersten Schuljahres. Hatten Kinder zuvor bereits ein Halbjahreszeugnis erhalten, war der Einfluss dieses auf die Eltern kaum noch messbar gewesen, heißt es im Studienbericht. Dies spräche für eine stärkere Fokussierung auf die erwähnten Rückmeldungen an die Eltern in den frühen Grundschuljahren anstatt verbal formulierter Zeugnisse.
Laut den Autorinnen beschränkt sich die Untersuchung in ihren Aussagen zwar auf das erste Grundschuljahr, trotzdem haben die Befunde weitreichende politische Relevanz. Seit Jahren streiten Politiker, Bildungswissenschaftlerinnen, Lehrkräfte und Schüler*innen, welche Beurteilungsform die sinnvollere Variante ist – individuelle verbale Berichte oder Ziffernnoten. Diese Diskussion bekommt durch die aktuellen Forschungsergebnisse eine neue Perspektive.
Chance für mehr Bildungsgerechtigkeit?
Die Bedeutung der gewonnenen Erkenntnisse reicht sogar noch weiter: Den Studienergebnissen nach würden vor allem Kinder aus bildungsferneren oder zugewanderten Haushalten von klaren Rückmeldungen profitieren. Das sind oftmals die, die besonders unter der Bildungsungerechtigkeit in Deutschland leiden. An den Studienergebnissen ausgerichtete Änderungen könnten zu einem gerechteren Bildungssystem führen. „Gut informierte Eltern können besser unterstützen“, bringt Ziege die gesellschaftliche Dimension auf den Punkt.
Wenn das Hauptziel von Zeugnissen darin bestehe, Eltern zu informieren und zu mehr Förderung anzuregen, dann schienen verbale Beschreibungen kein wirksames Mittel dafür zu sein, schreiben die Autorinnen in ihrem Studienbericht. Je klarer das Bild vom Lernstand, desto gezielter können Eltern helfen – ein entscheidender Hebel, wenn es darum geht, Bildungsbarrieren abzubauen. News4teachers
Beurteilende Berichte sind nicht weniger subjektiv, dafür wesentlich arbeitsintensiver, differenzierter sowie effektiver – der geschriebener Satz bleibt inhaltlich aussagestärker als die Ziffer .
Wie kommen Sie darauf? Bei einem positiv zu formulierenden Bericht muss der eigentliche Inhalt entschlüsselt werden, weil eher relevant ist, was nicht drin steht.
Wie kommen Sie darauf, dass in Berichten nicht klar benannt werden dürfte, was nachzuholen ist ?
Wie würden Sie denn positiv schreiben, dass ein Schüler dringend das kleine 1×1 üben muss?
Verstehe nicht, warum eine Aufforderung zum üben als negativ bewertet gelten können sollte.
Aufforderung zum Übern heißt: Das kann der Schüler immer noch nicht, obwohl er es längst können müsste.
Das ist doch nicht schwer zu verstehen.
Und wie würden Sie eine “3” als Jahresendnote in Mathematik in Bezug auf die Aussagekraft des kleinen 1×1 werten?
Vielleicht kann der/die SuS ja v. A. das kleine 1×1 und Rest nicht.
Vielleicht kann SuS das 1×1 kaum und dafür den Rest besser.
Vielleicht …
Vielleicht …
Was sagt hier die Endnote denn bitte darüber aus?
Tests kann man in beiden Fällen einsehen. Darum geht’s demnach nicht.
Hier geht es rein um “Ziffernnote” vs. “textbasierte (positive) Formulierungen”.
Beide haben eben Nachteile- und Vorteile.
Beide sind nicht objektiv.
Beide kann man versuchen möglichst objektiv zu gestalten.
Gemini sagt bspw.:
“Absolutely! Here’s a positive way to say someone needs to practice their multiplication tables, in just one sentence:
Um noch schneller und sicherer im Rechnen zu werden, ist es eine super Gelegenheit, das kleine Einmaleins zu festigen.”
Mein Vorschlag:
Du kannst im Bereich des kleinen 1×1 die Zahlenreihen der 1, 2, 3, 5 und 10 sehr sicher anwenden. Bei den 4er-, 6er- und 9er-Reihen solltest du noch weiter üben, da diese noch nicht fest sitzen. Besonders schwer fallen dir die 7er- und 8er-Reihen.
Und gerade falls man nicht nur Positivformulierungen anwenden muss (könnte man ja schließlich diesbezüglich auch mal ändern …):
Es empfiehlt sich dringend, dass du das kleine 1×1 übst.
Und jetzt die “Note 3”. Mal dagegen als “Entschlüsselung” rein in Bezug auf das kleine 1×1 bitte?
„Noch üben“ und „nicht sitzen“ würde ich beides als zu negativ formuliert ansehen. Besonders das Wort „nicht“ dürfte ausgeschlossen sein.
Dieses ausführliche Feedback sollten die Schüler bekommen, und zwar um Schulalltag. Auf dem Zeugnis ist es jedoch irrelevant.
Wie würden Sie das als Zeugnisnote rückmelden?
In Klasse 2 oder 3 (halt in der Stufe, in der das kleine 1×1 erstmals gelehrt wird) kann das im Bereich befriedigend oder ausreichend liegen. Darüber hinaus wird es entweder übel oder nicht relevant, weil darauf aufbauende Inhalte zu bewerten waren.
“befriedigend” oder “ausreichend” klingt doch gar nicht schlecht dafür, dass Grundlagenwissen fehlt, welches später vorausgesetzt wird und eine Spirale des Scheiterns (ohne Fördermöglichkeit natürlich 😉 ) in Gang gesetzt wird.
Was die Eltern dazu dann sagen: “Die Lehrkräfte meinten, die Leistung sei befriedigend…”
Die oben genannte Studie bezieht sich jedoch ALLEIN auf Klasse 1.
Hessen gibt ohnehin schon Ende Klasse 2 Noten, andere Bundesländer ab Klasse 3.
Diskutiert werden müsste der Zusammenhang also nicht quer über sämltiche Schulstufen hinweg, sondern warum es in Klasse 1 und 2 sinnvoll ist, keine Ziffernnoten einzusetzen.
Vermutlich weil er/sie in der schulischen Realität und nicht im ideologischen Traumland lebt.
“Textzeugnisse” werden garantiert über “Empfehlungen” und “Formulierungsrichtlinien” so verdreht, dass man die Wahrheit nicht offen hinschreiben darf. Ist doch jetzt schon bei GU-“Zeugnissen” so.
Und diese “Erfahrungen” werden dann “erfolgreich umgesetzt werden”.
Es zeigt sich – wie in einer mini-Studie von mir selbst (in der realen schulischen Welt erhoben und das schon vor über 20 Jahren – dass 1.) sehr viel Emotionen mit dem Thema verbunden sind und das 2.) mindestens der Bericht über die Studie viele Funktionen von Notengebung (Disziplinierungsfkt., Motivationsfkt., usw.) ausgeblendet hat. Meinem Informationsstand nach erfüllen die Ziffernnoten leider ebenfalls die genannten Kriterien der Studie nicht (korrekte Feedbackfunktion). Und schon damals war geklärt, dass das persönliche Gespräch trotz Sprachbarriere nicht durch Ziffern oder schriftliche Zeugnisse zu ersetzen ist. Viel Spaß noch bei der Diskussion!
Sehe ich auch so. Ziffernnoten als Größenordnung, Gespräch bei Bedarf.
Ist eine Grundlage für den Sonderpädagogischen Dienst in der Primarstufe, wenn die Kinder “plötzlich” nicht mehr mitkommen, da sie in den Jahren zuvor wichtige Grundlagen nicht erwerben, aber ausgleichen konnten -__-
Danke, kann ich alles unterstreichen.
Ihre Realitätsdeutung spiegelt nicht meine und umgekehrt, sollte trotzdem nicht zur gegenseitigen Abwertung verleiten – “bitte werden Sie erwachsen”.
An keiner mir bekannten Schulen bin ich auf hiesige, beschworene Pflicht zur postiv formulierten Textbeurteilung gestoßen. Wir haben stets eindeutig auf inhaltliche Versäumnisse etc. hingewiesen und nichts unnötig beschönigt. Und ja, das darf durchaus in vielen Fällen als erfolgreiche Rückmeldung gesehen werden.
Ihr Wort in Gottes Ohr, wie man so schön sagt.
Wenn ich Ihre Erfahrungen damit gesammelt hätte, wäre ich da wohl auch anderer Meinung.
Hat sie denn jetzt Sprechstunde ?
Bei uns ist sogar ein „bemühte sich“ negativ und steht auf der roten Liste.
Beileid bzw. bin ich fast dankbar, dass wir an den mir bekannten Schulen, Beurteilungen frei von jeglichen roten Listen zu schreiben pflegen.
Was soll es denn sonst sein?
In der Anstrengung halbwegs motiviert, bemühte sich stets aber konnte nicht mit seinen Fähigkeiten überzeugen, ein ungenügend.
Wir leben in einer Zeit, in der das Textzeugnis von den Eltern abfotografiert wird, in eine KI App geladen und dann die Anfrage gestellt wird: Bitte den Text in Noten übersetzen.
Ergo: Wer Textzeugnisse schreibt, macht das zunehmend für die KI.
Bei Noten am Ende ja auch. Die Eltern “fühlen” sich besser informiert, am Ende können wir auch drei Smileys verwenden, was die Aussagekraft betrifft -__-
Bei Emoji Noten wäre ich sofort dabei.
Würde der Aussagekraft von Noten gerecht, Smileys hätten hier möglicherweise mehr Nuancen, um Rückstände anzudeuten 🙁
Der geschriebene Satz ist wesentlich stärker interpretationsbedürftig. Deshalb entstehen , wie im Artikel geschrieben, Missverständnisse. Als Ergebnis ist er weniger aussagekrftig als die Skalennote.
Ach ja ? Soll subjektive Bewertung bei Ziffernoten demnach eindeutiger interpretierbar und damit weniger missverständlich sein ? Schön wäre es schon.
Ist sie. Die genauen Punkte, wie es zu dieser Ziffer kam, klären das persönliche Gespräch oder ggf. der Blick in Klassenarbeiten
Aber wir führen nicht zu jedem Zeugnis ein Elterngespräch, um alle Noten zu erklären!
Was wiegt der Ausrutscher beim Einmalseins, wenn ich diesen in Geometrie ausgleichen kann? :/
Deshalb fände ich zum einen Kommanoten und zum anderen Noten in den verschiedenen Notenbereichen sinnvoller:
Daten und Zufall: 3,7
Raumgeometrie: 1,3
Prozentrechnung: 2,6….
Das würde nämlich auch gewährleisten, dass alle Themen durchgenommen werden und nicht dem Lehrer in Klasse 9 plötzlich auffällt, dass noch nie Zuordnungen gemacht wurden.
eine 3+ ist eine Kommanote (2,7). Sie wird nur auf den Zeugnissen nicht abgebildet, vermutlich aus gutem Grund.
Das Textzeugnis sit nicht weniger subjektiv. Es liegt im Wesen des Bewertens und Benotens, dass es subkektiv ist.
Das Subjekt kriegen Sie aus dem Vorgang des Bewertens nicht eliminiert.
Erinnere mich dunkel an das nicht ganz einfache Abi im Philo LK: “Subjekt-Objekt Dualismus, Adorno vs. Kant ”
Lehrbeauftragter nannte gern auch jeweils lateinisch – sowie griechische Begriffe. Während er dozierte, lief ein Rekorder und mit uns lauschten Philostudies der ersten Semester andächtig…wurde uns damals so als Unterricht geboten.
Der geschriebene Satz hat folgende Nachteile:
– Er erschwert die Vergleichbarkeit mit anderen
– Er bietet einen Interpretationspielraum
– Ineffizient (Sowohl für den Leser als auch den Verfasser)
– usw.
Persönlich fände ich es am besten, wenn man die Leistung bzw. die Fähigkeiten in Prozentpunkten ausdrückt, also auf eine Skala von 0 bis 100. Idealerweise indem auf einer Waagerechten Linie, die diese Skala darstellt, einfach ein X dort setzt, wo der Leistungsstand der Person ist.
Ist leicht erfassbar, stetige Skala, Entwicklung über den Zeitverlauf lassen sich gut abbilden, etc.
Wo stehen denn Ziffernoten auf dem Zeugnis?
Auf dem Zeugnis stehen die Noten “sehr gut”, “gut”, “befriedigend”, “ausreichend”, “mangelhaft” oder “ungenügend”.
Ist dieser Kommentar ernst gemeint?
Und wie tragen Sie die bei SchILD bzw. ins ExNotMod ein?
Und was steht auf dem Zeugnis?
Kein Text.
in den Laufbahnbescheinigungen der Oberstufe stehen tatsächlich die Zahlen von 0 bis 15. das sind aber keine Zeugnisse. Der nc ist eine Zahl, die verbindliche Schulformzuteilung in Bayern hängt auch von der Zahl ab.
oder ist das ein Troll von Ihnen?
Vor allem steht in der SEK 1 dort keine Ziffer.
Und es geht doch schließlich um die SEK1 (und die Primarstufe). Oder wollen Sie in der Oberstufe jetzt auch Textzeugnisse einführen?
Der NC “Numerus clausus” ist eine Nummer, die von der Anzahl der verfügbaren Studienplätze abhängt und erst im nachhinein anhand der sich bewerbenden Studien-Interessierten bzgl “Noten-Namen” ergibt.
Wenn sich auf ein “NC”-Fach nur “Vierer” Bewerben, dann ist der NC bei 4.0 auch wenn er ggf im Jahr davor bei 1.3 war.
Im Beitrag geht es um Zeugnisnoten (Bewertungen der Leistungen durch Noten als Wörter oder Ziffern) versus textuell ausführliche Begutachtung.
Ich denke, dass es wichtig ist, dass man Kindern auch Scheitern-können zumuten darf.
Klasse-wiederholen (und im anderen Extrem Klasse-überspringen) muss eine valide Zeugnis-Information sein.
Und keine Entscheidung nach dem Motto: “Jetzt versetzen wir dich, dann sind wir dich los – aber eigentlich kannst du es nicht.”
Wie heißt es doch so schön:
Noten sind Schall und Rauch
Textleseverständnis leider auch.
Noch einmal: Es geht bei der Diskussion nicht um die Oberstufe.
Ich kenne kein Bundesland, das erwägt in der Oberstufe Textzeugnisse einzuführen.
In der SEK I und in der Primarstufe, um die es hier geht, gibt es keine Ziffernnoten.
Vermutlich geht es darum, dass jemand in Hessen auch noch Ziffernnoten in Klasse 1 durchsetzen möchte.
Denn ab Klasse 2 gibt es diese in Hessen bereits.
In anderen Ländern gibt es in der 2jährigen Schulanfangsphase Berichte.
In der Oberstufe die Punktzahl:)
Aber es geht offensichtlich nicht um die Oberstufe, weil noch nie vorgesehen war, dort Textzeugnisse einzuführen.
Wie, Sie schreiben da die Preise hin, die die Eltern für die gewünschten Noten zahlen müssen?
Was heißt: “bei uns”?
“Bei uns” – hier der Name eines portugiesischen Lokals ebenso wie der Name eines Magazines für Genossinnen – weiß man doch.
z.B.15 Pkt =1+ = sehr gut
11 Pkt = 2 = gut
Sind Sie sich sicher, dass wir hir über die Oberstufe diskutieren?
Sogar ein Punktesystem der Oberstufe läuft am Ende in der Zuordnung der Notenpunkte auf eine Schulnote (1 bis 6) hinaus.
In SH stehen in der Sek I Ziffern, jedenfalls in den GemS (Ich meine aber auch in den Gymnasien.).
Je nach Niveau stehen da dann 1*** oder 2** oder 4* …
Sekundarstufe, Förderschüler: Textzeugnis, kein Bezug zu notenähnlicher Leistungsbewertung darf erkennbar oder ableitbar sein (z. B. hat gute Fortschritte gemacht). Reaktion der Eltern, jetzt zum Abschluss hin, ist die Frage, warum das Kind nicht wie alle anderen den normalen Abschluss bekommt, im Zeugnis stand doch nie etwas Negatives oder dass er Defizite hätte. Da hilft auch die Erklärung an jedem Sprechtag wenig, Eltern vergessen das sehr gerne wieder. Offensichtlich ist es auch eine Frage, wie die Formulierungsvorgaben sind und die legen wenig Wert auf klare Aussagen. Vielleicht ist es in der Grundschule anders und da geht das, nicht mein Gebiet.
“Gut” – was soll damit gemeint sein ? Selbstverständlich muss genauer ausgedrückt werden, was Beurteilende konkret damit meinen.
Was hindert Sie daran, die Ihnen vorliegenden unklaren Formulierungen entsprechend zu verbessern hinsichtlich der nötigen Eindeutigkeit ? Das ist sicher kein Privileg einer Primarschule.
Soviel ich weiß, sind die Noten im Schulgesetz etwas genauer erklärt.
Ja, verhindert aber leider nicht
individuell, unterschiedliche Vergabe derselben.
Korrekt. Es hält sich nur niemand dran, ich auch nicht. Bei gesetzeskonformer Benotung dürfte die heutige Note “sehr gut” irgendwo im Bereich “befriedigend” liegen, spätestens ab “ausreichend minus” wären wir im “ungenügend”.
Eine Leistung, die über dem erwartbaren, durchschnittlichen Anforderungsniveau liegt.
Sie verstehen es nicht oder wollen nicht verstehen, Worte wie gut, befriedigend oder ausreichend oder ähnliche, für Eltern einfach zu deutende Formulierungen dürfen nicht erscheinen. Nur zur Klarstellung: selbstverständlich schreiben wir das auch nicht so, sondern z.B. ‘kann mit leichten Hilfen die Fragestellung erfassen und bei Einzelbetreuung Antworten teilweise eigenständig formulieren’. Das verstehen dann wieviele Eltern so wie es gemeint ist?
Was spricht gegen die Formulierung: Hat Arbeits- und Lernziele nicht erreicht.
Negativ ist in Förderzeugnissen, zumindest bei uns, nicht erlaubt. Vorgabe: erreichte Ziele angeben, mit jeweiligen Einschränkungen (aber ganz vorsichtig formuliert: mit Hilfen/starken Hilfen/teilweise/bei Einzelbetreuung u.ä.), noch bestehende Defizite dürfen nicht als solche erkennbar sein. Der Schüler wird schließlich zieldifferent unterrichtet und ohne Ziel kann nicht definiert werden, inwieweit etwas erreicht wurde. Das bedeutet eben leider auch, dass die Relation zwischen den Möglichkeiten eines Förderschülers und dem Stand der Mitschüler nur für Fachleute erkennbar sind, für Eltern kaum. Genauere Information durch Textzeugnisse…
War absehbar, zumal die Wortzeugnisse positiv formuliert sein müssen.
Wo steht das ? Scheint nicht einheitlich verordnet worden zu sein oder hier hält sich niemand dran.
Das Gerücht hält sich offenbar hartnäckig…..Aber auch Eltern halten Zeugnisse oft für ein Arbeitszeugnis und suchen den tieferen Sinn hinter jeder Formulierung.
“Als deutlich wirksamer beschreiben die Autorinnen andere Formate: numerische Noten, Skalenbewertungen oder persönliche Gespräche mit Lehrkräften.”
Jepp, Skalenbewertungen – sag ich doch.
Aber gleich kommen hier bestimmt wieder die Kommentare a la Noten vs. individuelle verbale Beurteilungen aka Texte von Lehrkräften verfasst.
Vorschlag für Skalen: 1 (super) bis 6 (übel) mit Unterteilungen + und –
oder eine Skala von 0 (übel) bis 15 (super plus)
? Wozu so? Guckst du school.sh, wue das geht.
Grundsätzlich finde ich Berichtszeugnisse gut. Leider wurde ich aber schon sehr oft von Eltern gefragt: Welche Note wäre das denn jetzt?
Und genau deswegen sind Berichtszeugnisse als Regelfall völlig unnötig, weil in der Erstellung und aufgrund der erforderlichen Gespräche im Nachhinein viel aufwändiger.
Ja, schon klar, dass Sie die weitaus bequemere Variante vorziehen. Fühlen Sie sich wenigstens etwas besser, wenn Sie sinnvolle Textarbeit als “unnötig” diskreditieren ?
Mir geht es um das Preisleistungsverhältnis, auch wenn das durch Verwendung von KI und Serienbrieffunktion sicherlich zunehmend besser wird. Die Elterngespräche bleiben aber auch beim automatisiertesten Prompt nicht aus.
Elterngespräche sind meist anstrengend, aber wohl unvermeidbar und zwar unabhängig davon in welcher Form Beurteilungen verfasst werden.
Ich würde die meisten Elterngespräche gar nicht per se als anstrengend bezeichnen – die Frage ist nur (selbst bei penibler Vorbereitung), was bei den Adressaten hängen bleibt.
Der wirkliche Vorteil (und damit im Fühli-fühli-Schulsystem: Nachteil!) von Ziffern ist, dass es da nichts zum “weghören”, “verdrängen” oder “interpretieren” gibt.
Natürlich wäre (im Wünsch-Dir-was-Land mit ausreichend Zeit und Personal) eine individuelle Rückmeldung besser.
Nur bei der Ziffernnote viel seltener
Ich muss für 250 Schülerinnen und Schüler eine Leistungsbewertung abgeben, bisher Ziffernnoten. Dieses Jahr hatte ich für fünf SuS der IFK Berichte zu schreiben. Das hat mich schon einige Zeit gekostet. Wie lange, zum Teufel, soll ich an den Bewertungen sitzen?!
Die Texte abspeichern und zu den nächsten Zeugnisterminen die Texte bzw. Textbausteine recyceln. Irgendwann hat man nach mehreren Schulhalbjahren einen Baukasten, der es einem erlaubt den überwiegenden Teil der Zeugnisse mit Hilfe von “copy&paste” zu erstellen und nur wenige Sätze einmalig neu zu kreieren.
Notfalls in den HR-Abteilung von größeren Firmen nachfragen, wie die das machen:)
Oder ki
Dauert trotzdem deutlich länger
Bin von Klassenleitungen ausgegangen, da ist das durchaus schaffbar obwohl der Arbeitsaufwand schon enorm zeitaufwendig ist. Ich gestehe, dass ich im Laufe meines schulischen Daseins vermehrt auch schulinterne vorgefertigte Textbausteine verwendete.
Die einen sagen so, die anderen so – so what ?
Die Frage der Eltern kann aber doch die Qualität der Berichte nicht verringern bzw. lässt sie sich doch relativ einfach beantworten oder nicht ?
Das ist ja auch so. Verbale Einschätzungen, zumal wenn sie positiv gehalten sein müssen, können schnell missverstanden werden. Man denke an den Code in Arbeitszeugnissen. Paradebeispiel: Wer etwas “zunehmend besser” beherrschte, beherrschte es in Wirklichkeit nicht. Oder: Wer gelegentlich gute mündliche Beiträge im Unterricht abgab, hat sich nach meinem Verständnis eher selten beteiligt. Oder?
Ziffernoten sind bekannt, sind klar, sie dürfen nur nicht verabsolutiert werden. Ihre Subjektivität (ein anderer Lehrer hätte anders benotet) sind ja gerade ihre Chance. Die Bandbreite von “gut” ist weit, die Übergänge sind fließend, aber es ist eben doch ein Anhaltspunkt, wo man steht.
Texte zu verstehen setzt eine Lesekompetenz voraus. Je komplexer der Text umso höher muss die Lesekompetenz sein. Dies ist besonders bei Arbeitszeugnissen im Berufsleben erkennbar. Da wird sehr viel in Klauseln gefasst und anschließend interpretiert. Ob da immer die Intention des Schreibers korrekt interpretiert wird?
Vielen Menschen fehlt eine gute Lesekompetenz. Wie hoch ist im Augenblick der Anteil funktionaler Analphabeten?
Und dann sollen Zeugnisse auch noch in Text gefasst werden? Damit noch weniger verstanden wird, oder wie? Wir verkaufen uns selbst für doof.
Genau, wie ich dachte: Noten vs. individuell verfasste Texte. Zwar bin ich absolut d’accord damit, was Sie über Berichtszeugnisse schreiben, denn das ist auch meine Erfahrung damit, aber ich wundere mich immer wieder, wie man einfach die dritte Variante komplett ignorieren kann.
Niemand schreibt etwas über Bewertungsskalen.
Die hätten aber den Vorteil, dass sie, wenn sie landesweit (noch besser wäre natürlich bundesweit) vorgegeben würden, einheitlich wären und den Kids eine genaue Rückmeldung geben könnten. Für Englisch z.B. die Bereiche Leseverstehen, Hörverstehen, Sprechen, Schreiben, Sprachmittlung, Landeskunde, die z.B. mit jeweils “sehr sicher”, “überwiegend sicher”, “teilweise sicher”, “unsicher”, “sehr unsicher” bewertet werden könnten.
In SH machen wir das an den GemS oft schon (leider nicht landesweit, da freiwillig). Meine Schule fährt sehr gut damit in 5/6.
UND das ist wirklich nicht aufwändig und selbst Menschen, die nicht so toll lesen können, wären damit nicht überfordert.
Rasterzeugnisse sind dann das Mittel der Wahl. Kurze, prägnante Sätze und Kreuze bei der Ausprägung. Damit hat man mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Unsägliche Füllwörter wie oft, meist, häufig, selten, übermäßig, nie, und mit Kombination fallen weg….Prägnante Aussagen gelten für alle, können gut in die jeweilige Sprache übersetzt werden und mit Noten kombiniert werden…..
“Kreuze bei der Ausprägung” lassen sich auch mit Ziffernoten vergleichen. 🙂
“Kurze, prägnante Sätze” können aber unter Umständen auch schon einige Eltern überfordern, wenn sie nicht bildungsaffin sind oder Probleme mit der deutschen elaborierten Bildungssprache und/oder Fachbegriffen haben.
“Ziffernnoten stehen regelmäßig in der Kritik – sie seien nicht objektiv, verschärften die Bildungsungerechtigkeit und setzten Schüler*innen unter Druck.”
Natürlich können wir nie die gesamte (Nicht-)Leistung eines Schülers über ein gesamtes Halb- oder Schuljahr ganz objektiv und in jedem Detail in einem Zeugnis darstellen.
Dabei spielt es auch keine Rolle, ob ein Textzeugnis oder Ziffernnoten angegeben werden.
Textzeugnisse sind aber oft sehr lang; bei uns waren sie fast 20 Seiten lang, wurden dann aber auf die Hälfte reduziert. Für Eltern mit Migrationshintergrund und Schwierigkeiten der deutschen Sprache sind sie aber auch so meist kaum zu verstehen.
Ziffernnoten geben dagegen eine gewisse Sicherheit:
Sie sind kurz und prägnant, die Eltern und Großeltern kennen sie, sie können auch von Eltern mit Migrationshintergrund leicht verstanden werden – und wenn es um Abschlüsse geht, geht es eben um die Ziffernnoten.
Macht das beim nächsten PISA- oder sonstigen Vergleichstest irgendwelche Unterschiede?
Wenn die SuS immer schlechter werden liegt das m.E. nicht an der Form der Bewertungsdarstellung…
Ich musste eine Zeugnisaussage bzgl. des Sozialverhaltens eines Schülers einmal ändern, da ich sie nicht positiv formuliert hatte.
Grundschule, Klasse 4.
“musste” ? Wer legte das fest?
Die Schulleitung wies mich an.
Wir hatten vor Jahren mal mit einem Schüler einer Privatschule der zu uns wechselte zu tun.
Dort gab es Textzeugnisse.
Natürlich nur mit positiven Formulierungen.
Ein Beispiel wie man negative Leitungen positiv formuliert ist mir bis heute in Erinnerung geblieben.
“Wenn XY für ein Thema ein starkes Eigeninteresse aufbringt, kann er sich unter starker Anleitung kurzfristig konzentriert damit befassen.”
Ist doch prima. 🙂
Das war ja scheinbar ein echter Traum-Schüler. Bis mir eine solch blumige Umschreibung eingefallen wäre hätte ich einige Zeit am Schreibtisch sitzen müssen. Da geht 6 doch viel schneller von der Hand.
Dass eine wesentliche Funktion von Ziffern-Zeugnissen darin liege, Eltern zu mehr “Förderung” ihrer Kinder zu veranlassen, ist eine denkwürdige und in dieser überbetonenden Form neue Zuschreibung solcher Beurteilungsformen. Gerade die Eltern, die mit Text-Zeugnissen wenig anfangen können, weil sie sie nicht “richtig” verstehen, haben oft die wenigsten Möglichkeiten, selbst zu “fördern”. Worin soll denn diese Förderung bestehen? Im besten Fall können viele Eltern mit Migrationshintergrund, viele arme Eltern, viele Eltern, die selbst die Schule ohne oder mit schwachem Hauptschulabschluss verlassen mussten, ihre Kinder ermutigen und ihr Selbstwertfühl – trotz der schwierigen Umstände – stärken. Lesekompetenz und andere Basiskompetenzen, Selbstmagagement beim Lernen – all das aufzubauen und zu fördern ist Aufgabe de Schule. Dass in Deutschland noch immer gerade ein großer Teil der Grundschulen Halbtagsschulen sind und mit Hausaufgaben ohne Rücksicht auf die häuslichen Lernmöglichkeiten und Fördemöglichkeiten ihre Förder-Aufgaben abschieben, ist das eigentliche Problem. Die kurze Grundschulzeit zwingt (oder verleitet durch Selbstüberschätzung ihrer Prognosekompetenz) Grundschul-Lehrkräfte aber oft, schon früh (im Hinterkopf oder auch schriftlich fixiert in Form von Ziffern) über die Platzierung am Ende der 4. Klasse nachzudenken und eine sich allmählich verfestigende Vermutung über die möglichen Lernerfolge eines Kindes zwischen der 5. und 9. Klasse zu entwickeln. PISA hat u.a. gezeigt und statistisch belegt, wie oft diese dann zu pseudobjektiv werdenden offziellen Beurteilungen weden, die später mit Sitzenbleiben und Abschulung “korrigiert” werden. Eine ernsthafte Ausbildung der Lehrkräfte in Studium, Referendariat und späterer Weiterbildung zu validen und förderlichen Beurteilungen gibt es nur zufällig und punktuell. Wenn die Personalenwicklung in erfolgreichen Betrieben so grobschlächtig und vorprofessionell betrieben würde, wie in den Schulen – nicht auszudenken. Im Übrigen haben wir es gerde mit mehreren Grundschuljahrgängen zu tun , die jetzt die Sekundarstufe I durchlaufen, aber oft monatelang, ja bis zu zwei Schuljahre alng gar keine Schule oder chaotische Schulverhältnisse durchlitten haben. In dieser Zeit mit solchen kurz gegriffenen “Studien” über das schulische Beurteilunggswesen Behauptungen aufzustellen, die eine bestimmte Beurteilungsart als die “bessere” darstellen, ist grober Unfug.
“Im besten Fall können viele Eltern mit Migrationshintergrund, viele arme Eltern, viele Eltern, die selbst die Schule ohne oder mit schwachem Hauptschulabschluss verlassen mussten, ihre Kinder ermutigen und ihr Selbstwertfühl – trotz der schwierigen Umstände – stärken.”
Und damit wäre schon sehr viel gewonnen! Natürlich muss Schule auch sehr viel tun, um alle Schüler zu fördern. Es bringt aber nichts, wenn der Lernwille/Bildungswille (gefördert/gestärkt durch das Elternhaus) nicht vorhanden ist.
„Dass eine wesentliche Funktion von Ziffern-Zeugnissen darin liege, Eltern zu mehr “Förderung” ihrer Kinder zu veranlassen, ist eine denkwürdige und in dieser überbetonenden Form neue Zuschreibung solcher Beurteilungsformen. Gerade die Eltern, die mit Text-Zeugnissen wenig anfangen können, weil sie sie nicht “richtig” verstehen, haben oft die wenigsten Möglichkeiten, selbst zu “fördern”.“
Verständlichkeit ist schon auch ein Wert an sich – und die notwendige Voraussetzung für eventuelle Fördermaßnahmen.
„Dass in Deutschland noch immer gerade ein großer Teil der Grundschulen Halbtagsschulen sind und mit Hausaufgaben ohne Rücksicht auf die häuslichen Lernmöglichkeiten und Fördemöglichkeiten ihre Förder-Aufgaben abschieben, ist das eigentliche Problem.“
Und ich sage Ihnen: Auch in Ganztagsschulen ohne Hausaufgaben ist nichts automatisch besser.
„Die kurze Grundschulzeit zwingt (oder verleitet durch Selbstüberschätzung ihrer Prognosekompetenz) Grundschul-Lehrkräfte aber oft, schon früh (im Hinterkopf oder auch schriftlich fixiert in Form von Ziffern) über die Platzierung am Ende der 4. Klasse nachzudenken und eine sich allmählich verfestigende Vermutung über die möglichen Lernerfolge eines Kindes zwischen der 5. und 9. Klasse zu entwickeln.“
Vier Jahre sind gar nicht mal so kurz. Das reicht vollkommen, um eine EMPFEHLUNG abzugeben – mehr ist es ja in fast allen Ländern nicht. Und nach der Empfehlung folgt ein durchlässiges System, keiner ist auf irgendwas festgelegt.
„PISA hat u.a. gezeigt und statistisch belegt, wie oft diese dann zu pseudobjektiv werdenden offziellen Beurteilungen weden, die später mit Sitzenbleiben und Abschulung “korrigiert” werden.“
Wusste ich noch gar nicht, dass da Schulempfehlungen untersucht werden?! Wo findet man das?
„Eine ernsthafte Ausbildung der Lehrkräfte in Studium, Referendariat und späterer Weiterbildung zu validen und förderlichen Beurteilungen gibt es nur zufällig und punktuell.“
Belege?
„Wenn die Personalenwicklung in erfolgreichen Betrieben so grobschlächtig und vorprofessionell betrieben würde, wie in den Schulen – nicht auszudenken.“
Ja, stimmt, man hört immer wieder, dass Schüler nach dem Ende der Schulzeit in der Arbeitswelt ENDLICH mal so richtig individuell gefördert werden. Mangelnde Ausbildungsreife ist hingegen nie ein Thema, da gibt es kaum Beschwerden.
„Im Übrigen haben wir es gerde mit mehreren Grundschuljahrgängen zu tun , die jetzt die Sekundarstufe I durchlaufen, aber oft monatelang, ja bis zu zwei Schuljahre alng gar keine Schule oder chaotische Schulverhältnisse durchlitten haben. In dieser Zeit mit solchen kurz gegriffenen “Studien” über das schulische Beurteilunggswesen Behauptungen aufzustellen, die eine bestimmte Beurteilungsart als die “bessere” darstellen, ist grober Unfug.“
Nichts ist mehr möglich – Co-ro-na. Wenn einem das Ergebnis einer Studie nicht passt: Corona! Wenn man kein Bock auf Anstrengung hat: Corona! Wenn man dringend nen Schuldigen braucht: genau.
Vor allem lassen sie sich besser würfeln, der KI-basierte Zufallsgenerator zur Erstellung von Zeugnistexten steckt noch in der Entwicklung.
In den meisten Fällen können SuS ihre Leistungen im vorgegebenen Notenschema selbt recht gut einschätzen. Bei der aufgabe, die eigenen Leistungen oder auch die anderer einmal mit Worten zu beschreiben, scheitern sie überwiegend – ausser bei negativer Kritik.
Erst sagen, wir dürfen die Noten nicht arithmetisch bestimmen und sich dann beschweren, dass sie nicht objektiv seien. Genau mein Humor.
Wir stehen bei den textbasierten Zeugnissen aus Grund- und Gemeinschaftsschulen oft vor dem Problem, dass viele Eltern den Inhalt nicht verstehen. Mal liegt es am reinen Textverständnis, mal an der Sprachbarriere, mal an beidem. Und da es die Zeugnisse am letzten Schultag gibt, können auch die Lehrkräfte nicht mehr gefragt werden. Dann sitzen wir als Sozialarbeiter mit am Küchentisch und versuchen “herauszuarbeiten”, welche Note das denn wäre.
Mit der Ziffernote hingegen können alle etwas anfangen. Schlechter als “ausreichend (4)”?
–> Mein Kind hat große Lücken, braucht Förderung, Nachhilfe oder muss sich eben auf den Hotenboden setzen und mehr lernen.
Warum einfach, wenns auch kompliziert geht?
Ein Beispiel (1. Klasse):
XY kann im Zahlenraum bis 10 alle bisher gelernten Rechenoperationen ohne Hilfe oder Hilfsmittel ausführen.
Dass “XY” genau das aber im Zahlenraum bis 20 beherrschen müsste, steht da nicht und darf in vielen BL auch nicht formuliert werden. Diesen Leistungsstand muss man dann mühsam den Eltern im Gespräch nachträglich (!) erklären…Nochmals Zeit und Nerven investiert, protokolliert, kopiert, ausgehändigt (den Eltern) und in die S- Akte abgeheftet.
Ganz ehrlich. Was soll das? Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen! 🙁
Ich verstehe nicht, weshalb hier so viele komplett ignorieren, was schon erfolgreich praktiziert wird.
Mir würde schon reichen, wenn man den Stoff in 4 Level unterteilt: Experte, gute Kenntnisse, Grundkenntnisse und “nicht verstanden” unterteilen würde, dann könnte man als Eltern auch sehen, wo ggf. Lücken sind. Noten zeigen mir kaum, ob mein Kind evtl. Stoff, der für später wichtig sein könnte, nicht kann.
“Je klarer das Bild vom Lernstand, desto gezielter können Eltern helfen – ein entscheidender Hebel, wenn es darum geht, Bildungsbarrieren abzubauen.”
Aber was hat dies dann mit Ziffernoten zu tun und nicht mit präziseren schriftlichen/ verbalen Beurteilungen?
Wie “gut informiert” sind Eltern, deren Kind ne 5 in Deutsch hat? :/
Stimmt Rainer, so eine 5 ploppt plötzlich auf dem Zeugnis auf, aus heiterem Himmel. Kein Mnesch weiß, woher die so plötzlich kommt. Beratungsgespräche werden nicht geführt, Förderempfehlungen mit klaren Handlungsoptionen existieren nicht, Eltern und Schüler werden bis zum Zeugnis im Dunkeln gelassen….spooky……
Stimme zu, mit dem heiteren -Himmel-Sarkasmus.
Und wozu die KI fragen, was das mit den Zahlen auf sich hat, so als als Endbesichtiger eines Zeugnisses, KI, als ob die was von Zahlen verstünde…
Oder von Sprachmodellen, oder als ob die wichtige Sachen erklären könnte, Info vermitteln, oder gar verschieden auslegbare Sprechakte, fixiert in Dokumenten von schulisch agierenden Behörden.
Spannend wie ein Zeugnis mit der Veo3 von Guujel nach Überarbeitung dann aussähe!
Dann kann sich jeder seinen Zeugnisfilm zuhause anschauen!
Halbjahreszeugnis 4 , Schuljahreszeugnis 5 => Abkursung zum Ende der 9. Und schon ist klar, am Ende der 10 kann es keinen Q-Vermerk geben, noch bevor die Sommerferien zwischen 9 und 10 vorbei waren.
War wirklich spooky für uns …
Es ging um die Aussagekraft von Ziffernnoten.
Wenn Sie jedes Mal Beratungsgespräche und Förderempfehlungen verantstalten, ehrt das Ihren Einsatz, sagt aber nichts Gutes über Ziffernnoten aus, meine ich :/
Würden Sie mal an einer Schule arbeiten, um informierte Kommentare zum Thema schreiben zu können………
Wenn Sie Ihren Kommentar mit einem Inhalt zum Thema oder gar einer Frage ergänzen, antworte ich gerne 🙂
So gut, wie diese es wünschen.
Bei Klassenarbeiten geht es schon los.
Wer als Lebensstrategie natürlich “Post nicht öffnen, Gesprächstermine nicht wahrnehmen, sich taub stellen” praktiziert kann sich aber natürlich immer gut als Opfer der “bösen Lehrer” darstellen.
Webunits Nachrichten auf dem Handy nicht lesen, Elternsprechtage mit anderen Terminen (Bundesliga) zuballern – aber dann völlig aufgebracht am Freitag um 15 Uhr im Sekretariat stehen, rumschreien und sich wundern, dass niemand mehr da ist. Prost!
Bei Klassenarbeiten geht es tatsächlich los: Bei Ziffernnoten werden diese als erstes begutachtet, danach die der Mitschüler*innen, das schriftliche Feedback zur Verbesserung der künftigen Leistung gar nicht…
Und ich bleibe bei meiner Frage, welchen Wert eine schlechte Klassenarbeit in Hinblick auf die Jahresleistung hat, die immer noch “befriedigend” oder “ausreichend” seien könnte.
Ich bezweifel, dass JEDER Test das Selbstbild der Schüler*innen immer wieder auf die Probe stellt :/
Der Rest Ihrer Antwort verlor sich irgendwo im Beleidigen meines Postfachs oder so??
Geben Sie gerne bescheid, wenn Sie sich wieder dem Thema widmen wollen.