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EHEC-Ausbruch: Bildungsministerin empfiehlt häufiges Händewaschen in Kitas und Schulen 

SCHWERIN. Kurz vor Beginn des neuen Kita- und Schuljahrs hat Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) Empfehlungen veröffentlicht, wie Einrichtungen mit der akuten EHEC-Lage umgehen sollen. In einem Schreiben werden vor allem Hygiene-Regeln betont: regelmäßiges Händewaschen, das gründliche Abwaschen oder Schälen von Gemüse und Vorsicht im Umgang mit Tieren. 

Gibt’s in den Schulgebäuden genügend Möglichkeiten zum Händewaschen? Das ist nicht immer so. Foto: Shutterstock

Hintergrund ist ein massiver Anstieg an Infektionen mit dem Erreger Ehec (Enterohämorrhagische Escherichia coli). Von Mitte August bis Ende vergangener Woche wurden landesweit 45 Fälle registriert. Wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) mitteilte, befinden sich derzeit noch 15 Erkrankte in stationärer Behandlung. Unter den Betroffenen sind sowohl Kinder als auch Erwachsene, darunter auch Urlauber aus anderen Bundesländern. Besonders besorgniserregend: Zwölf Erkrankte leiden am sogenannten Hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS), bei dem die Nieren zeitweise ausfallen können.

Das Gesundheitsministerium hat bereits Informationsmaterial an Schulen und Kitas verschickt. Ministerin Oldenburg betonte die Prävention: „Regelmäßiges Händewaschen vor dem Essen oder nach dem Streicheln von Tieren ist ebenso wichtig wie ein vorsichtiger Umgang mit Lebensmitteln.“

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Suche nach Infektionsquelle läuft

Wie der NDR berichtet, wurde inzwischen der Ausbruchsstamm des Bakteriums identifiziert. Die Suche nach der Infektionsquelle läuft jedoch weiter – bislang ohne eindeutige Ergebnisse. Ein neuer, detaillierter Fragebogen des Robert Koch-Instituts (RKI) soll dabei helfen, mögliche Quellen besser nachzuvollziehen. Befragt werden Betroffene unter anderem zu ihrer Ernährung in den vergangenen Tagen sowie zu Kontakten mit Tieren.

Parallel untersuchen Veterinäre und Lebensmittelkontrolleure verschiedene mögliche Infektionswege. Ende August hatte ein Hersteller aus Thüringen vorsorglich Zwiebelmettwurst zurückgerufen, nachdem in einer Charge EHEC-Bakterien nachgewiesen wurden. Ob es eine Verbindung zu den Fällen in Mecklenburg-Vorpommern gibt, ist bislang unklar.

Politische Debatte vor Schulstart

Die Landes-CDU fordert angesichts der Entwicklung die Einrichtung eines Krisenstabs und eine Sondersitzung des Landtags. Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) lehnt dies ab. Die Behörden arbeiteten bereits eng mit dem RKI zusammen. Vor dem Start des neuen Schuljahrs am Montag verweist auch sie auf die Bedeutung konsequenter Hygiene.

Immer wieder kommt es in Deutschland zu EHEC-Infektionen – meist mit mildem Verlauf. Dass in Mecklenburg-Vorpommern nun innerhalb weniger Wochen gleich zwölf HUS-Fälle auftraten, ist laut LAGuS jedoch auffällig und bestätigt den akuten Ausbruch. News4teachers / mit Material der dpa

Zahl der EHEC-Fälle steigt: Fünf weitere Kinder betroffen, drei davon schwer

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